Warum wir machen, was wir machen: Risikowahrnehmung und Ressourcen Flashcards
(37 cards)
Definitionen von Risiko Allgemein:
Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses X und der Schadenshöhe von X.
Definitionen von Risiko Gesundheitspsychologie:
Produkt der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, welches negative Konsequenzen für Gesundheit hat (Vulnerabilität/engl. vulnerability) und seiner subjektiven Bedeutsamkeit (Schweregrad/engl. severity)
Risikowahrnehmung (engl. risk appraisal/risk perception)
Risikowahrnehmung kann zu
präventiven Handeln motivieren
Entwicklung und Anwenden von Theorien, um
Verhalten zu erklären
▪ Entwicklung und Anwenden von Theorien, um Interventionen zu entwickeln mit dem Ziel,
Verhalten zu verändern
Was ist eine Theorie?
“A theory presents a systematic way of understanding events, situations or behaviors.
It is a set of concepts that explain or predict these events, situations or behaviours by illustrating the relationships between variables.”
Theorien haben 5 Funktionen
- Bietet eine gemeinsame Sprache
- Bieten uns Erklärung für Verhalten(sänderung)
- Bieten uns Ansatzpunkte für Interventionen
- Bieten uns Ansatzpunkte, wie die Wirksamkeit einer Intervention überprüft werden kann
- Bieten uns Erklärungen, warum Interventionen wirksam sind
Modelle der Verhaltensänderung
HBM
Modell gesundheitlicher Überzeugungen Health Belief Model, Becker
TRA
Theorie des überlegten Handelns
Theory of Reasoned Action, Ajzen &Fishbein
SCT T
Social-cognitive theory
PBT
Theorie des geplanten Verhaltens theory of planned behaviour
Modell gesundheitlicher Überzeugungen
- Demographische & psychosoziale Variablen
2a. Gesundheiutsbedrohung
- Schweregrad
- Vulbnerabilität
2b. Wirksamkeit
- Kosten minus Nutzen des Verhaltens
2c. Handlungsanreize - Gesundheitsmotivation
- Verhalten
Risikowahrnehmung
engl. risk perception
▪ beschreibt das subj. wahrgenommene Risiko, d.h. die subj. wahrgenommene Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines bestimmten negativen Ereignisses (z.B. Auftreten einer Krebserkrankung)
▪ Häufig werden 2 Komponenten der Risikowahrnehmung unterschieden
• Schweregrad: Einschätzung über die Schwere der Konsequenzen einer Erkrankung
• Vulnerabilität:
Überzeugung über die Anfälligkeit für eine Erkrankung
• Schweregrad:
Einschätzung über die Schwere der Konsequenzen einer Erkrankung
• Vulnerabilität:
Überzeugung über die Anfälligkeit für eine Erkrankung
Handlungsanreize (engl. cues to action):
situative Faktoren, die sich auf
interne
(z.B. Wahrnehmung von Krankheitssymptomen) oder externe Dinge beziehen können
(z.B. Gesundheitskampagne, soziales Umfeld)
• Gesundheitsmotivation:
Bereitschaft, sich um gesundheitliche Fragen zu kümmern
Furchtappelle
• Theorien, die annehmen, dass Menschen mit ihrem Risiko konfrontiert und wachgerüttelt werden müssen, damit sie ihr Verhalten ändern
Kritik am HBM
▪ Soziales Umfeld nicht gut repräsentiert
▪ Es fehlt eine wichtige kognitive Vermittlungsgröße:
• Kompetenzerwartung
Theorie überlegten Handelns (Ajzen & Fishbein, 1975) (engl. theory of reasoned action, TRA)
1a. Einstellung
1b. Subjektive Norm
2. Intention
3. Verhalten
Was sind Einstellungen?(engl. attitudes)
▪ „ … eine psychische Tendenz, die dadurch zum Ausdruck kommt, dass man ein bestimmtes Objekt mit einem gewissen Grad an Zuneigung oder Abneigung bewertet.“ (Eagly & Chaiken, 1993, S.1)
▪ Kann man z.B. haben gegenüber:
- konkreten Objekten
- anderen Menschen
- sich selbst
- sozialen Gruppen
- abstrakten Konzepten (z.B. politisch-gesellschaftlichen Fragen)
- Verhaltensweisen
Einstellung: Gesamtbewertung eines Stimulusobjekts
Wo steckt die Risikowahrnehmung in der Theorie des überlegten Handelns?
Überzeugungen über Verhaltenskonsequenzen
Bewertung der Verhaltenskonsequenzen
–> Einstellung
• In der Theorie des überlegten Handelns ist Risikowahrnehmung ähnlich wie in der sozial-kognitiven Theorie über gesundheitsbezogenen Verhaltenskonsequenzen mit abgebildet (z.B. Wenn ich nicht wegrenne, dann erfasst mich Freddy Krüger,
Wenn ich viel Sitze, dann bekomme ich einen Bandscheibenvorfall)
subjektive Norm (engl. subjective norm)
• stellt den erlebten sozialen Druck dar, das Zielverhalten auszuüben oder zu
unterlassen
• Häufig werden zwei Formen unterschieden
Subjektive deskriptive Norm
Subjektive injunktive Norm
Subjektive deskriptive Norm
(Überzeugung, was andere machen) „Was gewöhnlich getan wird“
„Alle meine Freunde rauchen.“
Subjektive injunktive Norm
(Überzeugung, was andere
bzgl. Verhalten von mir erwarten) „Was gewöhnlich gebilligt wird“ „Meine Freunde würden
es nicht gerade gut finden, wenn ich aufhöre zu rauchen
Deskriptive Normen können durch Interventionen angesprochen werden
4
Eigenes Risikoverhalten (z.B. Substanzkonsum) Fehleinschätzung des Konsums der Peers Anpassung des Konsumveraltens an wahrgenommene Norm Intervention: Aufklärung über tatsächlichen Konsum der Peers Korrektur der Fehleinschätzung und Anpassung an tatsächliche Norm
Intention (engl. intention)
• ist die Absicht bzw. ein Vorsatz, eine bestimmte Handlung durchzuführen bzw. ein bestimmtes Ziel oder Ziele zu erreichen
Kritik an der Theorie des überlegten Handelns
- Soziales Umfeld nicht gut repräsentiert- soziale. norm nur kleiner teil
- Es fehlt eine wichtige kognitive Vermittlungsgröße:
- Kompetenzerwartung