Vorlesung 2: Geschichte, Aufgaben und Anwendungsfelder Flashcards

1
Q

Welche Stufen der Entwicklung der AOP gibt es? (Meilensteine)

A
> Psychotechnik
> Scientific Management 
> Industrie Psychologie / Wirtschaftspsychologie
> Human Relations
> Human Factors
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2
Q

Welche Forscher gehören zu der Psychotechnik?

A

> Wilhelm Wundt
Fritz Giese
Hugo Münsterberg
James McKeen Cattell

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3
Q

Was war der Ansatz von Wilhelm Wundt?

A

> 1876, Leipzig: erstes psychologisches Labor
Erfinder der Psychotechnik
Wissenschaftliche Psychologie für die Praxis nutzbar machen!
Beispiele:
–> Auslese, Berufswahl (Eigenschaften)!
– > Lernen, Arbeitsgestaltung (psychische Arbeiten)!
– > Werbepsychologie (Wirkung)!

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4
Q

Was war der Ansatz von Fritz Giese und welche 2 Ansätze unterscheidet er?

A

— Objektpsychologie: Anpassung der Arbeit an den Menschen!

— Subjektpsychologie: Anpassung des Menschen an die Arbeit!

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5
Q

Was war der Ansatz von Hugo Münsterberg?

A

-> 1892 Psychologie in Harvard
– Fähigkeiten -> Leistung
– « Industrial Psychology « « industrial efficiency »

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6
Q

Was war der Ansatz von James McKeen Cattell?

A

-> 1893 Psychologie U Columbia

– Inter-Individuelle Unterschiede -> Leistung

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7
Q

Was ist Scientific Management (1910), wie wird es auch genannt und wer ist der Begründer?

A
> Frederick W. Taylor
> Taylorismus
> Trennung von Hand- und Kopfarbeit
— Die einen planen
— Die anderen führen aus
--> Fliessbandarbeit
> Alles exakt vorgeschrieben (inkl. Pausen)
> Basierende auf exakten Analysen
„Time and Motion Studies􀀁; grosse
Produktivitätsfortschritte
> Grosser Widerstand
> oft totgesagt, häufige Wiederauferstehung (bsp. Autoherstellung)
--> Man will Arbeitseffizienz fördern und macht deshalb alles am Fliessband (der Mensch wird dabei vernachlässigt)
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8
Q

Was ist die Industrie Psychologie / Wirtschaftspsychologie?

A

> Beratungsaufgaben von Psychologen in den USA 1920
Beispiele:
— Der Effekt von Parfum auf Emotionen
— Stunden am Tag, an denen Werbung am wirksamsten ist
— Die richtige Höhe für Arbeitsbänke
— Die Lesbarkeit von Verkehrssignalen
— Unterschiede im Kaufverhalten von Männer und Frauen
— Auswahl von Büroangestellten
erster Begriff, der verwendet wurde -> wird heute auch wieder gebraucht

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9
Q

Was ist der Human Relations Ansatz?

A

> Der Mensch wird wieder in den Vordergrund gestellt
Der Mensch wird nicht nur durch Geld beeinflusst, sondern auch durch andere Faktoren wie Beziehungen oder soziale Aspekte der Arbeit = Mensch als soziales Wesen (hat Leistungsnormen und Motivation)
Entdeckt wurde dies durch die „Hawthorne-Studien”􀀁 (um 1930), bei denen die Arbeitseffizienz bei verschiedenen Beleuchtungen gemessen wurde. Überraschend war, dass die Leistung stieg, egal ob es heller oder dunkler war. Der Grund dafür war, dass sich die Menschen mehr Mühe gegeben haben, da sie wussten, dass sie beobachtet wurden (Mensch hat Motivation= Mensch als soziales Wesen). Die Studien sind aber methodisch nicht überzeugend.

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10
Q

Was ist der Human Factors Ansatz? (Ergonomie,

Arbeitswissenschaft)

A

> Zusammenspiel von Ingenieurwesen, Physiologie &
Medizin und Experimental Psychologie
Aufschwung im 2. Weltkrieg (bsp Radar)-> heute eigenes Feld
Wie kann man Maschinen optimal gestallten, damit sie der Mensch gut nutzen kann
Arbeit durch Technik beeinflusst
Kognitiv orientierte Forschung
— Aufmerksamkeit
— Zuteilung von mentalen Ressourcen
— Multitasking
— Mentale Ermüdung

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11
Q

Wie haben sich die Menschenbilder in der Geschichte der AOP verändert?

A
  • 1900: Economic Man (wenn Mensch bezahlt wird, macht er Arbeit)
  • 1930: Social Man (Normen und Werte)
  • 1960: Self-actualizing Man
  • 1990: Complex Man
  • 2010: Virtual Man
  • -> Menschenbilder sind wichtig bei der Arbeit
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12
Q

Was ist der Self-actualizing Man?

A

> Grundannahme
• Der Mensch ist selbstbestimmt
• Der Mensch strebt nach Selbstverwirklichung durch
autonomes, eigenverantwortliches und situationsangepasstes Handeln
–> Ziel des Menschen ist es, seine Potenziale und Fähigkeiten sinnvoll nutzen zu können
Human Resources Ansatz
• Bedürfnis nach Selbstverwirklichung im Vordergrund der
Arbeitsforschung
• Arbeit soll den Arbeitnehmern die Möglichkeit bieten, kreativ und innovativ tätig zu sein
entstanden durch Hippiebewegung in den 60er Jahren -> Man will sein Potenzial entfalten können

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13
Q

Was ist der Complex Man?

A

> Grundannahme
• Der Mensch hat vielfältige inter- und intraindividuelle
Bedürfnisse
• Bedürfnisse hängen jeweils von der Situation und vom
Entwicklungsstand der Person ab
• Der Mensch zeichnet sich durch seine Flexibilität und
Lernfähigkeit aus
• Integration der Aspekte der vorherigen Menschenbilder
Differenzieller Ansatz
• Individuelle und situationsabhängige Bedürfnisse der Arbeiter im Vordergrund der Arbeitsforschung
• Eine differenzierte Analyse der individuellen Bedürfnisse und der Situation ist nötig
das Umfeld kann sich schnell verändern -> der Mensch ist immer in Interaktion mit der Umwelt und gestaltet sie aktiv mit

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14
Q

Welches sind die Hauptkomponenten des Virtual Man?

A

> Enttraditionalisierung
Optionierung
Individualisierung
Netzwerkbildung

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15
Q

Was ist der Virtual Man (Multioptionsgesellschaft) und beschreibe seine Hauptkomponenten genauer?

A

> Der Mensch kann heute viel mehr selber bestimmen, wie sein Leben aussehen soll (keine klaren Handlungsvorgaben)
Enttraditionalisierung
• Verlust von Traditionen als Handlungsvorgaben und kulturellen Richtlinien
• Menschen müssen ständig zwischen verschiedenen,
gleichwertigen Alternativen wählen für die es keine kulturellen, tradierten Richtlinien gibt
Optionierung
• Handlungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen haben sich vervielfältigt
• Der Mensch steht heute in alltäglichen Situationen jederzeit unter dem Druck, zwischen unzähligen Alternativen wählen zu müssen
Individualisierung
• Jeder Mensch muss für sich selber ohne die Hilfe traditioneller Richtlinien zwischen den unterschiedlichen Alternativen wählen
• Jeder Mensch geht seinen individuellen Weg
Netzwerkbildung
• Das Gefühl steter Unsicherheit führt dazu, dass Menschen
mehr denn je soziale Netzwerke aufbauen
• Netzwerke dienen dazu, im endlosen Informationsstrom die persönlich wichtigen Informationen zu filtern

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16
Q

Wie unterscheiden sich die frühen Phasen von der heutigen AOP?

A

> Frühe Phasen
- Mentale Fähigkeit als Kern
- Fokus: Produktivität, negatives Verhalten
- Individuum als Fokus der Analyse
Heutige AOP
- Ist nur eine von vielen Faktoren (bsp. Persönlichkeit)
- Zusätzliche Themen wie Wohlbefinden, Konflikte Arbeit-Familie
- Zusätzlich: Arbeitsgruppe, Unternehmen, Kultur

17
Q

Was ist der Gegenstand der AOP?

A

Analyse und Gestaltung der menschlichen Arbeit
und
ihrer personalen, technischen, organisatorischen und
sozialen Bedingungen

18
Q

Was sind die Aufgaben der AOP?

A

> Die Arbeits- und Organisationspsychologie beschäftigt
sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen
bei der Arbeit in Abhängigkeit von Arbeitsbedingungen,
Arbeitsaufgaben und den personalen
Voraussetzungen des Menschen (Kleinbeck, 1982).

19
Q

Welche Analysen von Arbeitskomponenten gibt es?

A

> des Arbeitshandelns
— Kognitive, emotionale, motivationale Prozesse der
Handlungsregulation
der personalen Voraussetzungen
— Fähigkeiten, Kenntnisse, Eigenschaften
der Arbeitsaufgaben
— z.B. Abwechslung, Komplexität
des Arbeitsplatzes
— z.B. Zweckmässigkeit von Arbeitsmitteln (Ergonomie)
der zeitlichen Bedingungen
— z.B. Nachtarbeit, Dauer der Arbeitszeit, Ermüdung
der sozialen und organisatorischen Bedingungen
— Führung, Team, Kommunikation, Klima etc.

20
Q

Welche 3 Hauptgestaltungsbereiche der AOP gibt es und welche Bereiche beinhalten sie?

A
> Arbeitsgestaltung
— Aufgaben
— Arbeitsplatz
— Arbeitszeit
> Personale Voraussetzungen
— Eignungsdiagnostik
— Selektion
— Training, Ausbildung
— Beratung, Coaching
> Organisationsgestaltung
— Organisationsentwicklung
— Führungsschulung
— Konfliktmanagement
--> basiert auf Analyse
21
Q

Welche Bereiche der AOP gibt es?

A
1. Arbeitspsychologie
— Arbeitsaufgaben
— Arbeitsplatz, Arbeitsbedingungen
2. Personalpsychologie
— Personale Voraussetzungen
— Selektion, Ausbildung
3. Organisationspsychologie
— Soziale und organisationale Einflüsse (z.B. Führung,
Kommunikation)
-> Bereiche überlappen sich stark und beinhalten sich gegenseitig
22
Q

Welches sind die Forschungsschwerpunkte in Bern?

A
> Berufswahl und Laufbahnentwicklung
— Selbstgesteuertes Karriere-Management
— Berufswahl und Laufbahnberatung
> Psychologisches Wohlbefinden bei der Arbeit
— Beruf aus Berufung
— Arbeitsmotivation
> Arbeit und Gesundheit
— Stressfaktoren und Ressourcen!
— Erholung, Schlaf und Arbeitstätigkeit!
> Arbeit und Sicherheit
— Betriebsunfälle, Beinaheumfälle!
— Arbeitswelt (spez. Gesundheitssystem) auf Sicherheit
optimieren!
23
Q

Was arbeiten AO Psychologinnen?

A
  • Analyse und Gestaltung von Arbeit
  • Auswahl / Ausbildung
  • Mitarbeiterbindung
  • Organisationsentwicklung
  • > Bereiche können sich überlappen
24
Q

Was macht man in dem Bereich der Arbeitsanalyse- und Gestaltung?

A
> Arbeitsanalyse (Arbeit einschätzen)
> Arbeits(platz)gestaltung
> Leistungsmessung
> Entwicklung Bewertungssysteme für Selektion und
Platzierung
25
Q

Was macht man in dem Bereich Personalselektion und Training?

A

> Auswahlprozesse
Ausbildungsprogramme (Weiterbildung, Ausbildung,
Fortbildung) inkl. Evaluation

26
Q

Was macht man in dem Bereich Mitarbeiterbindung?

A

> Arbeitsmotivation
Einstellungen und Emotionen bei der Arbeit
Produktives und kontraproduktives Verhalten
Gesundheit am Arbeitsplatz

27
Q

Was macht man in dem Bereich Organisationsentwicklung?

A

> Teams und Teamarbeit
Management und Führung
Entwicklung von Organisationsformen und Begleitung von Veränderungen

28
Q

Wo arbeiten AO Psychologen?

A

> Angestellte in einer Organisation (privat, öffentlich), im
Bereich Human Resources (HR)
— Dienstleistungen für Mitarbeiter im Sinne der Organisation
Angestellte in einem Beratungsunternehmen – einem auf HR spezialisierten Unternehmen, das von anderen Unternehmen beauftragt wird
— Dienstleistungen für ein anderes Unternehmen, um deren HR und/oder Management zu unterstützen
Selbstständig / mit eigener Beratungsfirma
— Dienstleistungen für ein anderes Unternehmen, um deren HR und/oder Management zu unterstützen
Angestellte(r) in Forschungsinstitut oder Hochschule
— Forschung / Lehre Arbeits- und Organisationspsychologie