Vorlesung 3 Flashcards
(15 cards)
Was bedeutet „Instrumentelle Rationalität“ im Kontext politischer Entscheidungsträger?
Akteure handeln zielgerichtet nach dem, was sie für ihr eigenes Interesse halten – unabhängig davon, ob diese Interessen aus externer Sicht als „vernünftig“ erscheinen.
Warum wählen rationale Akteure nicht immer ihre Lieblingsoption?
Weil ihre Entscheidungen durch äußere Zwänge beeinflusst sind, z. B. eingeschränkte Optionen oder erwartete Konsequenzen.
Was ist mit „Constrained Choice“ (eingeschränkter Wahl) gemeint?
Eine Entscheidung, bei der die Wahlmöglichkeiten begrenzt oder deren Folgen durch äußere Faktoren beeinflusst sind, ohne dass dies die „wahren“ Präferenzen offenbart.
Was bedeutet „Konsistenz“ bei Präferenzen rationaler Akteure?
Wenn ein Akteur A > B und B > C bevorzugt, dann muss auch A > C gelten – die Präferenzen sind transitiv und widerspruchsfrei.
Welche drei Ebenen (levels of analysis) nennt die Vorlesung zur Analyse internationaler Politik?
Individuum, Staat, Internationales System (nach Kenneth Waltz’ „images“).
Welche zwei Hauptarten von Interaktion gibt es laut Vorlesung?
Kooperation (gemeinsame Interessen, positive Summe)
und
Verhandlung/Bargaining (gegensätzliche Interessen, Nullsummenspiel).
Was ist ein Beispiel für ein kollektives Handlungsproblem in der internationalen Politik?
Die Koalition zum Irakkrieg – alle Staaten wollten das WMD-Programm stoppen, aber jeder hoffte, die Kosten würden andere tragen.
Was beeinflusst laut Vorlesung das Ergebnis von Kooperationen?
Anreize zum Trittbrettfahren, Anzahl und Größe der Akteure, Wiederholungen, Verknüpfung von Themen (issue linkage), Informationslage.
Welche Faktoren beeinflussen das Ergebnis von Verhandlungen?
Verhandlungsmacht durch Alternativen (BATNA), Agenda-Setting, Zwangsandrohungen (Coercion).
Wann spielen Wahrnehmungen in der internationalen Politik eine besonders große Rolle?
Bei unvollständiger oder unsicherer Information über Absichten, Fähigkeiten oder Entschlossenheit anderer Akteure.
Warum investieren Staaten laut Vorlesung so viel in Geheimdienste und Informationsgewinnung?
Weil genaue Informationen helfen, Wahrnehmungen zu verbessern und Fehleinschätzungen zu vermeiden.
Welche Funktionen erfüllen Institutionen in internationalen Beziehungen?
Sie strukturieren Interaktionen, setzen Standards, reduzieren Transaktionskosten, lösen Streitigkeiten und liefern Informationen.
Warum gelten Institutionen laut Vorlesung nicht als neutral?
Weil sie häufig die Interessen jener Akteure widerspiegeln, die bei ihrer Gründung mächtig waren – z. B. Vetorecht im UN-Sicherheitsrat.
Was versteht die Vorlesung unter „Macht“ in internationalen Beziehungen?
Die Fähigkeit eines Akteurs, einen anderen dazu zu bringen, etwas zu tun, was er sonst nicht tun würde – durch Zwang, Anreize oder Überzeugung.