Weimarer Republik und 2. WK Flashcards

(183 cards)

1
Q

Wann und warum entstand die Weimarer Verfassung?

A

1919, nach dem Ende der Monarchie. Die Verfassung wurde in Weimar geschrieben, da Berlin wegen Unruhen zu gefährlich war.

Also nach der Novemberrevolution

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2
Q

Wann trate die Weimarer Verfassung in Kraft?

A

Im August 1919

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3
Q

Welche drei zentralen Elemente prägten die Verfassung?

A

1) Starke Rolle des Reichspräsidenten

2) Demokratische Wahlen

3) Volksentscheide bei wichtigen Fragen

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4
Q

Wie wurde der Reichspräsident gewählt?

A

Direkt vom Volk

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5
Q

Welche Macht hatte der Reichspräsident?

A

Ernennung und Entlassung der Regierung

Auflösung des Reichstags

Notverordnungen nach Artikel 48 allein regieren

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6
Q

Warum wurde der Reichspräsident als Ersatzkaiser genannt?

A

Wegen seiner fast monarchischen Sondervollmachten.
Weil er mit Artikel 48 und seiner Machtfülle eine ähnlich starke Rolle wie der Kaiser im Kaiserreich hatte.

Er war sehr mächtig

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7
Q

Wie wurde der Reichspräsident gewählt?

A

Vom Volk – alle Bürger (auch Frauen) durften wählen → das war damals sehr modern.

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8
Q

Was ist Artikel 48 und warum war er gefährlich?

A

Artikel 48 erlaubte dem Reichspräsidenten, im Notfall ohne Parlament zu regieren und Grundrechte einzuschränken.

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9
Q

Welche Aufgaben hatte der Reichstag?

A

Gesetze beschließen

Kontrolle der Regierung
→ Aber: Wegen vieler Parteien war der Reichstag oft handlungsunfähig.

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10
Q

Warum war der Reichstag oft schwach?

A

Es gab das Verhältniswahlrecht ohne Sperrklausel. Dadurch kamen viele kleine Parteien ins Parlament → Regierungen waren instabil, es gab oft Neuwahlen.

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11
Q

Was ist das Verhältniswahlrecht und welche Folge hatte es?

A

Jede Partei bekam so viele Sitze, wie sie Prozent der Stimmen hatte.

→ Keine 5%-Hürde = viele Parteien im Parlament = Zersplitterung → kaum stabile Mehrheiten.

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12
Q

Welche drei Gruppen von Parteien gab es in der Weimarer Republik?

A

Republikfreundlich (pro-demokratisch)

Teils zustimmend (mit Vorbehalten)

Republikfeindlich (anti-demokratisch)

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13
Q

Welche Parteien waren republikfreundlich und was war die Weimarer Koalition?

A
  • SPD (Sozialdemokraten)
  • Zentrum (katholisch)
  • DDP (liberal-bürgerlich)
    → Zusammen bildeten sie die „Weimarer Koalition“, die die Demokratie unterstützte.
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14
Q

Welche Parteien waren kritisch gegenüber der Republik?

A

DNVP: bürgerlich-konservativ, zuerst gegen, dann teils dafür

BVP: katholisch-bayerisch, eher misstrauisch
→ Sie arbeiteten manchmal mit, waren aber keine klaren Demokraten.

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15
Q

Welche Parteien wollten die Demokratie abschaffen?

A
  • KPD (Kommunisten): wollten ein Rätesystem wie in der Sowjetunion
  • DNVP: wollten den Kaiser zurück
  • NSDAP (Hitler): wollten die Republik zerstören, setzten auf Diktatur, Rassismus und Gewalt
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16
Q

Was regelte Artikel 53 der Verfassung?

A

Der Präsident ernennt und entlässt die Regierung (Reichskanzler und Minister).

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17
Q

Was regelte Artikel 54 der Verfassung?

A

Die Regierung durfte nur regieren, wenn der Reichstag ihr vertraute.
→ Wenn das Parlament das Vertrauen entzieht, muss die Regierung gehen.
→ Aber: Der Präsident bestimmt die neue Regierung allein.

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18
Q

Was sagte Eduard David über die Verfassung?

A

Er war begeistert:

Alle dürfen wählen

Es gibt Grundrechte

Das Volk kann mitentscheiden
→ Er sah Deutschland als modernste Demokratie seiner Zeit.

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19
Q

Wie bewertete Ernst Fraenkel die Verfassung?

A

Der Präsident hatte zu viel Macht

Die Verfassung war ein Mix aus Demokratie und Autoritarismus
→ Kein echter Neuanfang, sondern ein halber Rückschritt.

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20
Q

Welche Position vertrat Erzberger zum Versailler Vertrag?

A

Er war für die Unterzeichnung, weil sonst Chaos und ein neuer Krieg drohen. Er sah den Vertrag als hart, aber notwendig.

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21
Q

Was war Erzbergers Hauptargument für die Unterzeichnung?

A

Wenn Deutschland nicht unterschreibt, kommt der Krieg zurück.

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22
Q

Wie war Erzbergers Haltung zum Vertrag insgesamt?

A

Sehr kritisch, aber realistisch – der Vertrag ist besser als ein neuer Krieg.

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23
Q

Was war Erzbergers Fazit zum Vertrag?

A

Der Vertrag ist schwer zu akzeptieren, aber immer noch besser als ein weiterer Krieg.

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24
Q

Welche Haltung hatte Brockdorff-Rantzau zum Versailler Vertrag?

A

Er lehnte den Vertrag strikt ab, weil er ihn als zu hart und unfair empfand.

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25
Was war das Hauptargument von Brockdorff-Rantzau gegen den Vertrag?
Der Vertrag entehrt Deutschland und ist untragbar.
26
Wie war die Haltung Brockdorff-Rantzaus insgesamt?
Stolz, nationalistisch, radikal ablehnend. Er war gegen die Annahme, auch wenn es gefährlich war
27
Was war Brockdorff-Rantzaus Fazit?
Der Vertrag ist ungerecht – man darf ihn nicht unterschreiben, auch wenn das Risiken birgt.
28
Welche Haltung hatte der britische Premierminister David Lloyd George zum Vertrag?
Er warnte davor, Deutschland zu hart zu bestrafen, da sonst Hass und ein neuer Krieg entstehen könnten.
29
Was befürchtete Lloyd George bei zu harter Bestrafung Deutschlands?
Dass Deutschland wütend, patriotisch und aggressiv wird – das könnte langfristig zu einem neuen Krieg führen.
30
Welche Lösung schlug Lloyd George vor?
Deutschland sollte nach Vertragserfüllung wieder Zugang zu Rohstoffen, Weltmärkten und fairer Behandlung erhalten.
31
Welche Rolle spielt das Volk in der Weimarer Verfassung?
- Das Volk ist zentral in der Demokratie - Es wählt direkt den Reichspräsidenten - Es kann bei Volksentscheiden mitbestimmen → Das Volk hat viel politische Macht
32
Wie war das Verhältnis zwischen Reich und Ländern?
Es gab viele Bundesländer mit eigenen Regierungen und Parlamenten Aber das Reich (also der Bund) hatte oft das letzte Wort → Es kam zu Machtkonflikten zwischen Ländern und Reich
33
Welche Aufgaben und Befugnisse hatte der Reichspräsident?
- Höchstes Staatsamt mit sehr viel Macht - Konnte Gesetze mitentscheiden, den Reichstag auflösen - Ernannte Kanzler und Minister, war Chef der Armee - Konnte im Notfall wie ein Diktator handeln (Art. 48)
34
Was sagt die Verfassung zu Parteien und Wahlen?
Parteien werden in der Verfassung nicht erwähnt Sie organisierten aber die Wahlen Es galt das Verhältniswahlrecht → Sitze im Parlament nach Stimmenanteil
35
Was war der Reichsrat und welche Rolle spielte er?
Vertretung der Bundesländer Hatte wenig Einfluss – konnte kaum Gesetze aufhalten
36
Wie war die Reichsregierung aufgebaut?
Bestand aus Kanzler und Ministern War abhängig vom Vertrauen des Reichstags und vom Reichspräsidenten → Deshalb oft instabil
37
Welche Bedeutung hatten Grundrechte in der Weimarer Verfassung?
Die Verfassung garantierte Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz usw. → Sie waren ein zentraler Bestandteil des demokratischen Rechtsstaats
38
Was war das Ebert-Groener-Bündnis?
Ein geheimes Abkommen zwischen SPD-Chef Ebert und General Groener. Die Armee sicherte Eberts Regierung Unterstützung zu – im Gegenzug durfte sie unkontrolliert weitermachen.
39
Was wollte Groener mit dem Bündnis erreichen? Ebert-Groener-Bündnis?
Ordnung erhalten (keine Aufstände, Kontrolle durch Militär) Kommunisten bekämpfen Macht des Militärs bewahren (nicht demokratisieren)
39
40
Was wollte Ebert mit dem Bündnis erreichen? Ebert-Groener-Bündnis?
Keine kommunistische Revolution Stabilität und Kontrolle Rückhalt des Militärs für seine Regierung
41
Warum war das Ebert-Groener-Bündnis problematisch für die Demokratie?
Ebert akzeptierte ein undemokratisches Militär, das später nicht loyal zur Republik war (z. B. beim Kapp-Putsch). Demokratisierung der Armee wurde verhindert.
42
Was war der Kapp-Putsch?
Ein Putschversuch rechter Kräfte (Kapp und Lüttwitz), die die Republik stürzen und eine Militärdiktatur einführen wollten.
43
Was löste den Putschversuch aus?
Die Regierung wollte die Freikorps auflösen. Lüttwitz war dagegen und plante mit Kapp einen Umsturz.
44
Wer waren dei Freikorps?
Bewaffnete Freiwilligenverbände außerhalb des Heeres, die größenteils aus demobilisierten (take troops out of active service, typically at the end of a war) Soldaten bestanden
45
Wie verlief der Kapp-Putsch?
Freikorps marschieren in Berlin ein Reichswehr weigert sich einzugreifen Regierung flieht Generalstreik der Arbeiter stoppt den Putsch nach 4 Tagen
46
Warum griff die Reichswehr beim Putsch nicht ein?
Sie behauptete: "Truppen schießen nicht auf Truppen." → Sie stellte sich nicht hinter die demokratische Regierung.
47
Was zeigte der Kapp-Putsch über die Weimarer Republik?
Die Republik war schwach Das Militär war teils antidemokratisch Rechte Gefahr war sehr groß Die Justiz behandelte rechte Täter milder als linke (weil fast alle Beteiligten kamen ohne Strafe davon
48
Was wollte General Lüttwitz politisch erreichen?
Arbeitszwang für Arbeitslose Verbot aller Streiks Sozialpolitik ablehnen („Schädlinge“) Pressefreiheit einschränken → Autoritäre, antidemokratische Politik
49
Wie äußerte sich die Justiz gegenüber linken und rechten Tätern?
Linke wurden hart bestraft Rechte oft gar nicht oder sehr milde → Viele Richter stammten noch aus der Kaiserzeit und waren konservativ
50
Welche Ziele hatte die KPD (linksradikal)?
Zerschlagung der Demokratie Alle Macht für die Arbeiterklasse Keine Wahlen → Revolutionäre Regierung → Ziel: kommunistische Diktatur wie in Russland
51
Welche Ziele hatte die DNVP (rechtsradikal)?
Abschaffung der Demokratie Starker Führer statt Parlament Gewalt gegen politische Gegner → Ziel: autoritäre Staatsform
52
Was hatten KPD und DNVP gemeinsam?
Beide wollten die Demokratie der Weimarer Republik abschaffen – die KPD aus linker, die DNVP aus rechter Ideologie.
53
Was waren die wichtigsten militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrags?
Deutsche Armee auf 100.000 Soldaten begrenzt Verbot von U-Booten, Panzern, Flugzeugen Kein Wehrdienst, keine Generalität
54
Welche Gebietsverluste musste Deutschland laut Versailler Vertrag hinnehmen?
Elsass-Lothringen (an Frankreich) Posen und Westpreußen (an Polen) Verlust aller Kolonien Saargebiet unter Völkerbund-Verwaltung
55
Was regelte der Kriegsschuldartikel (Artikel 231)?
Deutschland musste die alleinige Schuld am Ersten Weltkrieg übernehmen – das führte zu großer Empörung.
56
Welche wirtschaftlichen Folgen hatte der Vertrag für Deutschland?
132 Milliarden Goldmark Reparationen Verlust großer Rohstoffgebiete (z. B. 80 % Eisenerz) Enorme Schulden und wirtschaftliche Schwächung
57
Warum empfinden viele Deutsche den Versailler Vertrag als demütigend?
Alleinschuld am Krieg Hohe Reparationslast Keine Mitbestimmung („Diktatfrieden“) → Gefühl: Deutschland wird bestraft wie ein Verbrecher
58
Wie war die wirtschaftliche Lage in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg?
Waffen statt Konsumgüter produziert Landwirtschaft: schlechte Ernten, weniger Arbeiter Millionen Kriegsversehrte Zusammenbruch der Industrieproduktion
59
Was waren die wirtschaftlichen Verluste durch den Versailler Vertrag? Durch den Verlust von kolonien und deutsche Gebiete
80 % Eisenerz 26 % Steinkohle 15 % Ackerflächen 10 % der Bevölkerung
60
Warum brauchte Deutschland nach dem Versailler Vertrag neue Zahlungspläne?
Die Reparationssumme war mit 132 Milliarden Goldmark viel zu hoch Deutschland konnte nicht zahlen → Hyperinflation 1923 Wirtschaft stand vor dem Zusammenbruch → Internationale Hilfe wurde nötig
61
Was war das Ziel des Dawes-Plans (1924)?
Deutschland wirtschaftlich stabilisieren und die Reparationszahlungen wieder ermöglichen – ohne Überforderung.
62
Was wurde im Dawes-Plan beschlossen?
Reduzierte Reparationsraten Zahlungen stiegen mit Wirtschaftskraft Kredite (v. a. aus den USA) an Deutschland
63
Wie funktionierte der Zahlungs-Kreislauf des Dawes-Plans?
USA gibt Deutschland Kredite Deutschland zahlt Reparationen an GB/Frankreich GB/Frankreich zahlen ihre Schulden an die USA zurück → Finanzkreislauf
64
Warum wurde der Young-Plan 1929 eingeführt?
Der Dawes-Plan war nur kurzfristig gedacht. Der Young-Plan sollte eine langfristige Lösung bringen.
65
Was wurde im Young-Plan geändert?
Gesamtsumme festgelegt: 112 Milliarden RM Zahlung über 59 Jahre (bis 1988) Ca. 2 Milliarden RM pro Jahr
66
Warum scheiterte der Young-Plan bald?
→ Wegen der Weltwirtschaftskrise 1929 → Deutschland konnte die Zahlungen nicht mehr leisten
67
Was war der Hauptunterschied zwischen Dawes- und Young-Plan?
Dawes: flexibel, kurzfristig, abhängig von Wirtschaft Young: festgelegt, langfristig (59 Jahre), aber krisenanfällig
68
Warum war 1923 ein gefährliches Krisenjahr für die Weimarer Republik?
- Extrem hohe Staatsschulden - Ruhrbesetzung durch Frankreich & Belgien → passiver Widerstand - Hyperinflation - Aufstände von links & rechts - Hitler-Putschversuch in München
69
Warum war Deutschland hoch verschuldet?
Kredite für den Ersten Weltkrieg Reparationszahlungen Kriegsopferversorgung Integration von Flüchtlingen
70
Was war der passive Widerstand im Ruhrgebiet?
Die deutsche Regierung rief die Arbeiter im besetzten Ruhrgebiet zum Streik auf Das Streik wurde vom Staat bezahlt. Mehr Kosten auf dem Staat
71
Was führte zur Hyperinflation 1923?
Staat druckt Geld, um Streikende zu bezahlen Vertrauen in die Währung bricht zusammen → Geld wird jeden Tag wertloser
72
Wie wurde die Inflation gestoppt?
Im November 1923 durch Einführung der Rentenmark → 1 Rentenmark = 1 Billion Papiermark
73
Was passierte beim kommunistischen Aufstand in Hamburg 1923?
Ein kommunistischer Putschversuch wurde von der Polizei niedergeschlagen.
74
Wie reagierte Reichspräsident Ebert auf linke Landesregierungen?
Er ließ SPD/KPD-Regierungen in Sachsen und Thüringen unter Druck der Reichswehr absetzen.
75
Was plante die Rechte in Bayern 1923?
Ein „Marsch auf Berlin“, um eine nationalistische Diktatur zu errichten – ähnlich wie Mussolini in Italien.
76
Was war der Hitler-Putsch am 9. November 1923?
Putschversuch der NSDAP in München → scheiterte, Polizei stoppte ihn. Hitler wurde nur milde bestraft → Zeichen für schwache Justiz.
77
Was ermöglichte die wirtschaftliche Erholung ab 1924? (durch die Hilfe der USA)
Neue Kredite Neue Industrien (Maschinenbau, Chemie, Elektro) Bau moderner Fabriken → Wirtschaft boomte
78
Welche neuen Produktionsmethoden wurden eingeführt? (2)
Taylorismus: genaue Arbeitsteilung Rationalisierung: mehr Maschinen, weniger Arbeitskraft → Produktivität stieg, aber viele Jobs gingen verloren
79
Warum stieg trotz wachsender Wirtschaft die Arbeitslosigkeit?
Maschinen ersetzten Menschen. Besonders kleine Betriebe und Handwerker konnten nicht mithalten.
80
Was löste 1929 die Krise in Deutschland aus?
Die USA zogen ihre Kredite zurück → Firmen in Deutschland hatten kein Geld mehr → Massenarbeitslosigkeit
81
Welche Folgen hatte die Weltwirtschaftskrise in Deutschland?
Firmen pleite Produktion sank Millionen Menschen arbeitslos Hunger und Not breiteten sich aus
82
Wie stark stieg die Arbeitslosigkeit bis 1932?
Über 6 Millionen Menschen waren arbeitslos. Viele weitere waren unterbeschäftigt.
83
Wie reagierten die Menschen auf die Krise?
Vertrauen in die Demokratie ging verloren Viele wählten radikale Parteien (rechts oder links) → politische Radikalisierung
84
Warum war die Weltwirtschaftskrise so gefährlich für die Demokratie?
Sie führte zu Verzweiflung und Wut → Radikale Parteien konnten Wähler gewinnen → politische Instabilität
85
Warum zerbrach die letzte demokratische Koalition 1930?
Die Parteien konnten sich nicht mehr einigen → keine Mehrheit im Parlament → Regierungsunfähigkeit → Machtvakuum
86
Was passierte nach dem Zerbrechen der Koalition 1930?
Der Reichspräsident Hindenburg regierte ohne Parlament mit sog. Präsidialkabinetten → Demokratie wurde Schritt für Schritt abgebaut.
87
Was war das erste Präsidialkabinett?
Kanzler Heinrich Brüning, eingesetzt von Hindenburg, regierte nicht vom Parlament abhängig, sondern durch Notverordnungen.
88
Warum war das der Beginn vom Ende der Demokratie?
Die Regierung war nicht mehr demokratisch legitimiert. Die demokratischen Parteien akzeptierten diesen Zustand – ein „selbstmörderischer Entschluss“.
89
Was war der Young-Plan und wer war dagegen?
Ein Plan zur langfristigen Reparationszahlung. Rechte & konservative Gruppen wollten keine Zahlungen mehr → organisierten einen (gescheiterten) Volksentscheid → stärkten ihre Zusammenarbeit.
90
Was war die Harzburger Front (1931)?
Ein Zusammenschluss aller republikfeindlichen Gruppen (außer KPD), z. B. DNVP, NSDAP, Stahlhelm → Ziel: Sturz der Demokratie und Diktatur
91
Wie unterstützte die Presse die Gegner der Republik?
Hugenberg (DNVP, Medienunternehmer) nutzte seine Zeitungen zur Propaganda gegen die Demokratie.
92
Welche Rolle spielten SA und Stahlhelm?
Sie verbreiteten Gewalt auf den Straßen, schüchterten Gegner ein → trugen zur Destabilisierung der Republik bei
93
Warum wurde Hindenburg 1932 erneut Reichspräsident, obwohl er kein Demokrat war?
Man wollte eine Wahl von Hitler verhindern. Hindenburg war alt, schwach und leicht beeinflussbar (z. B. von Sohn, Meißner, Schleicher)
94
Warum wurde Kanzler Brüning im Mai 1932 entlassen?
Er war unpopulär, wollte die Wirtschaft stabilisieren, verbot die SA → machte sich bei der NSDAP und Rechten unbeliebt → Hindenburg entließ ihn
95
Was war der „Preußenschlag“ (20. Juli 1932)?
Papen setzte die gewählte SPD-Regierung in Preußen gewaltsam ab, obwohl sie legal war → Verfassungsbruch → zentraler Schritt Richtung Diktatur
96
Warum scheiterte General von Schleicher als Kanzler (Dez 1932–Jan 1933)?
Er versuchte einen Ausgleich mit Gewerkschaften und NSDAP-Flügeln, war aber isoliert, keiner vertraute ihm → Rücktritt
97
Wie kam Hitler am 30. Januar 1933 legal an die Macht?
Papen überzeugte Hindenburg, Hitler zum Kanzler zu ernennen – mit dem Plan, ihn „kontrollieren“ zu können → Hitler nutzte die Macht sofort zur Diktatur
98
Warum unterschätzten konservative Eliten Hitler?
Sie dachten, sie könnten ihn kontrollieren – doch Hitler ließ sich nicht kontrollieren und nutzte die Macht sofort für seine Ziele
99
Welche Gruppen sprach die NSDAP besonders erfolgreich an?
Arme Arbeiter („Wir geben euch Arbeit“) Mittelstand & Bauern („Schutz vor Kommunismus“) Reiche Unternehmer („Keine Streiks mehr“) Protestwähler („Starke Hand statt Chaos“)
100
Welcher Zusammenhang bestand zwischen Arbeitslosigkeit und Wahlerfolg der NSDAP?
Je höher die Arbeitslosigkeit, desto stärker wurde die NSDAP → besonders in der Weltwirtschaftskrise ab 1930
101
Welche Ängste trieben viele Wähler in die Arme radikaler Parteien?
Angst vor sozialem Abstieg Angst vor Kommunismus Angst vor Arbeitslosigkeit → Viele Bürger wünschten sich „Ruhe und Ordnung“
102
Wie veränderte sich die Parteienlandschaft bis 1933?
Republiktreue Parteien (SPD, Zentrum, DDP) verloren stark Radikale Rechte (NSDAP, DNVP) gewannen massiv Auch die KPD (links) gewann Wähler
103
Was ist eine Ideologie?
Eine Sammlung von Ideen & Werten, die politisches Handeln begründet. Sie gibt vor, wie Gesellschaft & Macht aussehen sollen.
104
Welche "Sehnsüchte" erfüllte die NSDAP mit ihrer Ideologie?
Ordnung Einheit Stärke Hoffnung auf einen „Retter“ (Hitler) → Deshalb konnte sie trotz geringer Wahlergebnisse große Unterstützung gewinnen.
105
Welches politische Ziel verfolgte die NSDAP mit der Volksgemeinschaft?
Ein „reines“ deutsches Volk ohne „Fremde“ → Ausschluss von Juden, Kommunisten, Behinderten, u.a. → Einheit ohne Demokratie, sondern mit Führergehorsam
106
Was bedeutet der „Führerkult“ im Nationalsozialismus?
Hitler wurde als übermenschlicher Retter und Auserwählter dargestellt – fast wie eine religiöse Figur oder Prophet. → Er soll Deutschland retten und zur Größe führen.
107
Was ist ein Identifikationsangebot im Nationalsozialismus?
Die Menschen sollten sich mit Hitler emotional verbunden fühlen, ihn verehren und ihm blind folgen → kein normaler Politiker, sondern „Messias“.
108
Welche Rolle spielten Kinder im Führerkult?
Propaganda zeigte Hitler als liebevolle Vaterfigur. Kinder sollten ihm so gehorchen wie ihren Eltern. → Ziel: totale Erziehung zur Gefolgschaft
109
Wie viele Juden lebten 1933 in Deutschland, und warum ist das wichtig?
Nur ca. 499.000 (0,8 %) → Trotz geringer Zahl wurde ihnen von den Nazis die Schuld an allen Problemen gegeben.
110
Wie begründete der NS-Staat seinen Antisemitismus?
Früher religiös (Christusmörder), später rassisch-biologisch Juden galten als „Krankheit“ → Entmenschlichung → Legitimation zur Vernichtung
111
Was ist „rassischer Antisemitismus“?
Juden galten als „minderwertige Rasse“, die nicht veränderbar sei → Deshalb müsse man sie ausgrenzen, bekämpfen oder ausrotten
112
Welche historischen Vorurteile griff der NS-Staat auf?
Juden als Brunnenvergifter (Pest) Christusmörder Gierige Händler & Bankiers → Daraus wurden Verschwörungstheorien („jüdische Weltverschwörung“)
113
Wie wurde Hitler in der Propaganda dargestellt?
Als fürsorglicher Vater, Messias, starker Führer. → Ziel: emotionale Bindung der Bevölkerung an ihn statt an Gott, Kirche oder Demokratie.
114
Warum verglich die NS-Propaganda Juden mit Krankheitserregern?
→ Um sie zu entmenschlichen und ihre „Ausrottung“ als medizinisch notwendig darzustellen („Rassentuberkulose“).
115
Was bedeutet „Volksgemeinschaft“ im NS-Verständnis?
Alle „rassisch reinen Deutschen“ gehören dazu – andere (Juden, Kranke, Andersdenkende) nicht → Idee der Einheit ohne Gleichheit
116
Wie begründet der Nationalsozialismus Ausgrenzung mit dem Sozialdarwinismus?
Nur die Stärksten sollen überleben, Schwache müssen untergehen → Mitleid sei unnatürlich, Krieg sei notwendig
117
Was bedeutet „Lebensraum im Osten“ für die NSDAP?
Deutschland soll osteuropäisches Land erobern und dort deutsche Bauern ansiedeln → Nur „starke arische Männer“ sollen Nachkommen zeugen
118
Welche Haltung hatte die NSDAP zur Gesellschaftsstruktur?
Keine Klassen, sondern einheitliches „deutsches Volk“ → alle Deutschen sollen unabhängig von Beruf oder Reichtum zur Gemeinschaft gehören
119
Wie stand die NSDAP zur Demokratie?
Sie lehnte Demokratie und Parlament komplett ab. → Statt Wahlen: Gehorsam gegenüber dem Führer → Entscheidungen von oben nach unten (Führerprinzip)
120
Wie wird politische Macht im Nationalsozialismus verteilt?
Nicht durch Wahlen, sondern durch Ernennung von oben → totale Hierarchie ohne Kontrolle des Führers
121
Wann und wie wurde Hitler Reichskanzler?
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler von Präsident Hindenburg legal zum Reichskanzler ernannt. Die NSDAP nannte das später „Machtergreifung“, obwohl es ein normaler politischer Vorgang war.
122
Wie sah Hitlers erstes Kabinett 1933 aus?
Nur zwei NSDAP-Mitglieder (Frick und Göring), alle anderen waren konservative Minister. → Hitler war noch kein Diktator, aber hatte durch das Innenministerium Zugriff auf Polizei und Verwaltung.
123
Was zeigt Franz von Papens Aussage: „Wir haben den Herrn Hitler engagiert...“?
Er dachte, Hitler sei kontrollierbar und würde sich anpassen. → Ein schwerer Irrtum: Hitler nutzte seine Macht sofort zur Errichtung der Diktatur.
124
Was geschah beim Reichstagsbrand am 27. Februar 1933?
Der Reichstag brannte ab – die Nazis beschuldigten die Kommunisten und nutzten das Ereignis zur Verhängung des Ausnahmezustands.
125
Was bewirkte die „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“?
Abschaffung von Meinungs- & Pressefreiheit Hausdurchsuchungen ohne Richter Verhaftung ohne Gericht → Nazis konnten ihre Gegner legal verfolgen
126
Was war das Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933?
Erlaubte der Regierung, Gesetze ohne Parlament zu erlassen – selbst gegen die Verfassung. Damit wurde Hitler de facto Diktator.
127
Wie kam das Ermächtigungsgesetz zustande?
KPD-Abgeordnete waren verhaftet SPD stimmte fast allein dagegen Andere Parteien stimmten zu oder hatten Angst → Das Parlament entmachtete sich selbst
128
Was bedeutet „Gleichschaltung“ im NS-Staat?
Alle Organisationen (Parteien, Vereine, Medien, Länderregierungen) wurden entweder verboten oder den Nazis untergeordnet. Es gab keine Opposition mehr.
129
Was geschah mit den Parteien und Gewerkschaften?
Alle Parteien außer der NSDAP wurden verboten (Juli 1933) Freie Gewerkschaften wurden am 2. Mai 1933 zerschlagen Stattdessen: „Deutsche Arbeitsfront“ → keine Mitbestimmung
130
Was war der „Röhm-Putsch“ (30. Juni 1934)?
Hitler ließ SA-Führer Ernst Röhm und hunderte Gegner ermorden → Vorwand: angeblicher Putsch → in Wahrheit: Machtausbau durch Mord
131
Warum ließ Hitler die SA-Führung töten?
Röhm war mächtig und wollte mehr Einfluss Hitler brauchte das Vertrauen der Reichswehr → Durch Röhm-Morde gewann Hitler volle Unterstützung des Militärs
132
Was passierte am 2. August 1934?
Hindenburg starb → Hitler vereinigte Ämter von Reichspräsident und Kanzler → ließ Soldaten auf sich persönlich vereidigen → Hitler hatte nun absolute Macht
133
Was bedeutete der Eid der Reichswehr auf Hitler?
Die Armee war nicht mehr an die Verfassung, sondern nur noch an Hitler persönlich gebunden → Ende des Rechtsstaats
134
Wie setzte Hitler Propaganda zur Machtsicherung ein?
Kontrolle über Medien (Goebbels: Propagandaminister) Zensur von Zeitungen, Büchern, Radiosendungen Verharmlosung von Gewalt und KZs
135
Wie verharmloste NS-Propaganda Gewalt und KZs?
Z. B. durch Karikaturen wie „Edelkommunist im KZ“ → Lager wurden als „harmlos“ dargestellt, um öffentliche Akzeptanz zu fördern
136
Was bedeutete der Begriff „Volksgemeinschaft“ im NS-Staat?
Alle „rassisch reinen“ Deutschen sollten vereint sein – Ausgrenzung aller „Anderen“ (Juden, Kommunisten, Behinderte etc.) → Grundlage für Diskriminierung & Verfolgung
137
Welche Organisationen gehörten zur nationalsozialistischen Jugenderziehung?
Hitlerjugend (HJ) für Jungen Bund Deutscher Mädel (BDM) für Mädchen → Alle Jugendlichen wurden körperlich, geistig und ideologisch im Sinne des NS geprägt
138
Was war das Ziel der NS-Erziehung in der HJ?
Frühes Gehorsamlernen Kämpfen, Mitleidlosigkeit Absoluter Einsatz für die Volksgemeinschaft → „Hart wie Kruppstahl, flink wie Windhunde, zäh wie Leder“
139
Wie war der Weg eines NS-Jugendlichen typischerweise aufgebaut?
Jungvolk → HJ → Arbeitsdienst → SA/SS oder Wehrmacht → Totaler Einbezug in NS-Strukturen – kaum Ausstieg möglich
140
Welche Rolle spielte die Schule in der NS-Zeit?
Nicht neutral, sondern ein Ort der Weltanschauungserziehung – Lehrer wurden zu politischen Erziehern und kontrollierten Ideologietreue
141
Was war der NS-Lehrerbund (NSLB)?
Parteiliche Organisation, die Lehrer politisch überwachte und beurteilte. 1936 waren 32 % der Lehrer im NSLB organisiert.
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Was war das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda?
Gegründet 1933 unter Joseph Goebbels – zuständig für Kontrolle von Presse, Radio, Film, Kunst und öffentlicher Meinung
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Wie wurde die Propaganda verbreitet?
Massenveranstaltungen (z. B. Berliner Sportpalast) Reden mit Live-Radioübertragung Zeitungen durften nur im Sinne der NS schreiben Filme, Bücher & Bilder wurden zensiert
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Welche Rolle spielte das Radio in der NS-Propaganda?
Zentrale Rolle: schnelle Verbreitung von Reden & Ideologie Geräte („Volksempfänger“) wurden massenhaft hergestellt → 1939: ca. 75 % der Haushalte hatten ein Radio
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Was war das Ziel der NS-Volksaufklärung?
Emotionale Bindung an den Führer Ständige Wiederholung der Ideologie Ausgrenzung & Entmenschlichung von Gegnern → totale Beeinflussung der Bevölkerung
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Was war das Schriftleitergesetz vom 4. Oktober 1933?
Nur regimetreue Journalisten durften arbeiten. „Unzuverlässige“ wurden entlassen oder sogar mit Strafen bedroht (bis Todesstrafe9
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Wie wurde über Gegner (z. B. Kommunisten) berichtet?
Mit Spott, Entmenschlichung oder Verharmlosung (z. B. im KZ), um Widerstand lächerlich zu machen und Gewalt zu rechtfertigen
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Welche Medienkontrolle erhielt Goebbels ab Oktober 1933?
Kontrolle über alle Journalisten und Inhalte Kontrolle über jede Veröffentlichung Falsche/unerwünschte Journalisten wurden entlassen oder bestraft Alle Verlage mussten sich bei der NSDAP registrieren
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Welche Stellung hatte Goebbels im NS-Staat?
Er war oberster Medienchef (Leiter des Propagandaministeriums) – alles, was das Volk sah, hörte oder las, unterstand seiner Kontrolle.
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Was war die Reichskulturkammer?
Eine NS-Organisation zur Kontrolle aller Künstler*innen in Deutschland. Unterteilt in 7 Bereiche (z. B. Musik, Theater, Literatur, Film, Presse …)
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Welche Voraussetzungen brauchten Künstler*innen ab 1933?
Mitgliedschaft in der Reichskulturkammer Nur möglich bei NSDAP-Treue Juden und regimekritische Künstler wurden ausgeschlossen → keine Arbeit mehr möglich
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Was war das Ziel der Reichskulturkammer?
Zensur & Kontrolle der Kultur Ausschluss unliebsamer Stimmen Politische Gleichschaltung aller kulturellen Inhalte
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Was war das oberste Ziel von Hitlers Außenpolitik?
Krieg – zur Eroberung von Lebensraum im Osten, zur Rache für Versailles, zur Machtausweitung. → Krieg war nicht Zufall, sondern von Anfang an geplant.
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Was zeigt Hitlers Buch „Mein Kampf“ in Bezug auf seine Außenpolitik?
Er kündigte offen Krieg, Expansion und Antisemitismus an. Viele Kritiker warnten: „Hitler bedeutet Krieg“.
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Was ist die Appeasementpolitik?
Beschwichtigungspolitik v. a. durch Großbritannien: Zugeständnisse an Hitler, um einen Krieg zu vermeiden (z. B. Rheinland, Österreich, Sudetenland).
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Was war das Münchner Abkommen (1938)?
Hitler durfte das Sudetenland besetzen. → Er versprach: „Das ist mein letzter Anspruch.“ → Wenige Monate später besetzte er ganz Tschechien → Appeasement scheitert
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Was regelte der Hitler-Stalin-Pakt (23. August 1939)?
Nichtangriffspakt zwischen D & UdSSR Geheimer Teil: Teilung Polens (West → D, Ost → SU) → Hitler sicherte sich den Rücken gegen Osten
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Wie begann der Zweite Weltkrieg?
1. September 1939: Angriff auf Polen Hitler behauptete: Polen habe zuerst geschossen → Lüge (→ inszenierter Gleiwitz-Überfall) 17. September 1939: Sowjetunion marschiert ebenfalls in Polen ein
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Was war Unternehmen Barbarossa (22. Juni 1941)?
Hitlers Angriff auf die Sowjetunion – kein „normaler Krieg“, sondern ein rassistischer Vernichtungskrieg: Eroberung & Germanisierung Ermordung von Zivilisten & Juden Versklavung der Bevölkerung
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Was ist ein Vernichtungskrieg?
Ein Krieg mit dem Ziel, ganze Bevölkerungsgruppen zu vernichten, nicht nur Armeen zu besiegen. → Zivilisten, Kriegsgefangene, Städte gezielt getötet/zerstört
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Welche Stadt sollte laut Hitler „vom Erdboden verschwinden“?
Leningrad – sollte vollständig zerstört werden, kein Überleben erlaubt. → Geplanter Massenmord an Zivilisten
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Was war der Gleiwitz-Überfall?
Ein von der SS fingierter Angriff, der so wirken sollte, als hätte Polen Deutschland zuerst angegriffen. → Kriegsgrund vorgetäuscht
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Was zeigt Hitlers Zitat: „Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen“?
→ Propagandalüge: stellt den Angriff auf Polen als Selbstverteidigung dar
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Was glaubten viele nach 1945 über die Wehrmacht?
Dass sie ehrenvoll war und nicht an NS-Verbrechen beteiligt. → Historiker wie Wolfgang Benz zeigen: Diese Vorstellung ist falsch.
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Welche Rolle spielte die Wehrmacht im NS-Krieg?
Sie war aktiv beteiligt an Kriegsverbrechen, Massentötungen, Versklavung, Hungerplänen → Ohne sie wäre der Holocaust kaum möglich gewesen
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Warum war Widerstand gegen Hitler so schwer?
Totalüberwachung durch Gestapo, SS, NSDAP Gesellschaftlich tief verankerter Gehorsam Gefahr von Verrat, Verhaftung, Tod
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Was bedeutete „Widerstand“ im NS-Staat?
Nicht mitzumachen – sich gegen das Regime zu stellen, oft still oder symbolisch. → Jede Form von Kritik war extrem gefährlich
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Wie wurden Juden im Alltag schrittweise entrechtet?
Berufsverbote (Ärzte, Juristen, Lehrer etc.) Zugang zu Bildung eingeschränkt Nürnberger Gesetze (1935): keine Ehen mit „Ariern“, Verlust der Staatsbürgerschaft Namenspflicht („Sara“/„Israel“) Ab 1941: Judenstern
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Was bedeutete „Arisierung der Wirtschaft“?
Zwangsverkauf jüdischer Unternehmen an „Arier“ zu Spottpreisen → vollständiger Ausschluss aus dem Wirtschaftsleben
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Was geschah bei der Reichspogromnacht (9.11.1938)?
Über 260 Synagogen und 7500 Geschäfte zerstört Ca. 20.000 Juden verhaftet und in KZs gebracht → neuer Höhepunkt der Gewalt, vorbereitet und gesteuert von der NS-Führung
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Wie wurden jüdische Kinder ab 1936 behandelt?
Sie durften nicht mehr auf öffentliche Schulen – mussten auf jüdische Privatschulen gehen → gezielte Trennung & Ausgrenzung
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Was war der Zweck der Ghettos?
In Osteuropa: Zwangssiedlung für Juden Kaum Nahrung, extreme Kälte, Krankheiten → Sammelort vor Deportation in Vernichtungslager
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Was war der Madagaskar-Plan?
Ein gescheiterter Plan, alle europäischen Juden nach Madagaskar zu deportieren → scheiterte an Krieg & Logistik
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Was geschah mit dem Beginn des Ostfeldzugs (Unternehmen Barbarossa)?
SS-Einsatzgruppen ermordeten direkt hinter der Front Hunderttausende Juden Bsp. Babi Jar: 33.000 Erschießungen in 2 Tagen
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Was wurde bei der Wannsee-Konferenz (20.1.1942) beschlossen?
Die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ → Ermordung aller Juden Europas, möglichst effizient und systematisch
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Wie liefen die Transporte in die Vernichtungslager ab?
Deportation per Güterzug Selektion: Zwangsarbeit oder sofortige Ermordung Tod in Gaskammern, Leichen verbrannt → kompletter Raub von Besitz, sogar Goldzähne
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Wie viele deutsche Juden überlebten?
Von 134.000 deportierten Juden überlebten nur ca. 15.000 → systematische Tötung mit Vernichtung als Ziel
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Was geschah beim Boykott jüdischer Geschäfte (1.4.1933)?
SA blockierte Eingänge mit Schildern („Kauft nicht bei Juden“) Ziel: soziale & wirtschaftliche Isolierung → erste staatlich organisierte Aktion gegen Juden
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Warum wurden Juden systematisch isoliert?
Um sie aus dem Alltag zu verdrängen und „vorzubereiten“ auf Deportation & Vernichtung → psychische & soziale Entmenschlichung
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Wie begründeten die Nazis den Antisemitismus?
Antike & mittelalterliche Vorurteile (Brunnenvergifter, Christusmörder) NS-Ideologie: Juden = „rassische Gefahr“, Krankheit → Entmenschlichung, Legitimation für Vernichtung
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Was ist Antisemitismus?
Nicht nur Hass, sondern eine geistige Haltung: Juden werden als Schuldige, Bedrohung oder Untermenschen dargestellt
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Was zeigte der Bericht eines SS-Offiziers aus Belzec?
Ankunft von Tausenden Menschen Schreien, Angst, Schläge Tod in Gaskammern in 30 Minuten Ausplünderung selbst nach dem Tod (Goldzähne, Kleidung) → vollständige Entmenschlichung