Zentrale Motive: Leistung, Anschluss, Macht Flashcards

(59 cards)

1
Q

Beschreibe den Begriff Leistungsmotivation

A

Tendenz, Erfolg erringen und Misserfolg vermeiden zu wollen

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2
Q

Beschreibe leistungsmotiviertes Verhalten

A

zielt auf Erreichung eines bestimmten Gütestandards (z.B. Problem meistern, sich selbst übertreffen)

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3
Q

Was steht zentral bei der Leistungsmotivation? Woraus entsteht der Handlungsanreiz? Um andere zu beeindrucken?

A

Handlungsanreiz entsteht nur aus Tätigkeit selbst bzw. aus selbstbewertenden Emotionen (Stolz vs Scham)
- Handlung nicht, um andere zu beeindrucken oder bestimmte Belohnung zu erhalten!

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4
Q

Warum war die Leistungsmotivation lange das zentrale Motiv der Motivationsforschung?

A
  • Psychogene Bedürfnisse sollten experimentell untersucht werden
    – Leistungsmotivation lässt sich experimentell gut induzieren
    (ohne soziale Beziehungen berücksichtigen zu müssen)
  • Bedeutung der Leistungsmotivation für wirtschaftliche und soziale Entwicklung von Gesellschaften
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5
Q

Wie geht die Messung des Leistungsmotivs vonstatten?

A
  • Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
  • Fragebögen
    – Leistungsmotivationstest
    – Achievement Motives Scale (AMS)
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6
Q

Nenne Kritik am Thematischer Apperzeptionstest (TAT)

A
  • unökonomisches Vorgehen
  • geringe Objektivität
  • geringe Reliabilität
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7
Q

Wer erdachte den Leistungsmotivationstest?

A

Hermans et al., 1976

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8
Q

Wie ist ein Achievement Motives Scale (AMS) aufgebaut?

A

Menschen bekommen Aussagen zur Hoffnunf auf Erfolg oder Furcht des Misserfolgs und müssen ihre Zustimmung auf eienr Skala angeben.

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9
Q

Wie ist ein Leistungsmotivationstest nach Hermans et alli aufgebaut?

A

Den Personen werden Sätze genannt, die sie durch einer von vier Möglichkeiten ergänzen müssen, welche dann etwas über ihr Leistungsstreben, Ausdauer und Misserfolgsfurcht aussagen

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10
Q

Beschreibe die Ursprünge individueller Leistungsmotivation

A
  • Sozialisationseinflüsse, insbesondere Elternhaus
    – Unabhängigkeitstraining
    – Hohe, aber erreichbare Leistungserwartungen
    – Wertschätzung Leistungs-assoziierter Erfolge
    – Hohes Stimulations- und Erfahrungspotenzial (z. B. Bücher, Theater)
  • Neigung zu Stolz vs. Scham wird in individueller Entwicklung
    ausgeprägt
    – Erfolgserfahrungen vs Erfahrung von Versagen und Lächerlichkeit
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11
Q

Schneiden VPN mit hohem Leistungsmotiv in experimentellen Leistungsaufgaben meist besser ab als jene mit geringem Leistungsmotiv?

A

Ja

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12
Q

Korreliert Leistungsmotiv und (späteres) Einkommen?

A

Ja

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13
Q

Wer untersuchte ursprünglich die Beziehung zwischen Leistungsmotiv und gesellschaftlich-ökonomischer Entwicklung?

A

McClelland (1961)

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14
Q

Welche Vermutung hatte McClelland (1961)?

A

dass protestantische Werte in der Erziehung (Eigenverantwortung, Arbeit) das Leistungsmotiv und damit Unternehmergeist sowie wirtschaflichen Erfolg fördert

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15
Q

Was tat McClelland (1961)?

A

aus Textquellen (z.B. öffentliche Reden, Märchen) mittels TAT- Techniken „nationales Leistungsmotiv“ ermittelt

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16
Q

Was hat McClelland (1961) gezeigt?

A

dass Zunahme bzw. Abnahme des nationalen Leistungsmotivs gesellschaftlichen Auf- bzw. Abschwung vorhersagt

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17
Q

Nenne Kritik an McClelland (1961)

A
  • starke Vereinfachung McClellands
  • Zusammenhänge teilweise nicht repliziert
  • schwächere Zusammenhänge bei elaborierteren Analysen
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18
Q

Wer entwickelte das Das Risikowahl-Modell?

A

J. W. Atkinson (1957)

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19
Q

Was ist die zentrale Frage des Risikowahl-Modells?

A

Welche Aufgabe wählt eine Person, wenn Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit zur Auswahl stehen?

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20
Q

Welche Neuerungen ergeben sich aus dem Risikowahl-Modell von Atkinson?

A
  • Aufteilung in Motiv, Erfolg zu erzielen und Motiv, Misserfolg zu vermeiden
  • Neben Person auch Umwelt in Verhaltensanalyse berücksichtigt
  • Wahl als Funktion Wert von (Miss-)Erfolg und dessen Eintretenswahrscheinlichkeit (-> Erwartungs-mal-Wert Modell)
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21
Q

Welche drei Komponenten hat das Risikowahlmodell?

A
  • Motivkonstrukt
  • Erwartung
  • Motivationstendenz (Tr)
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22
Q

Risikowahlmodell

Beschreibe das Motivkonstrukt

A

affektiver Charakter des Motivs (Stolz und Scham)
- andere Emotionen und Ziele werden vernachlässigt

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23
Q

Risikowahlmodell

Beschreibe die Erwartung

A

subjektive Wahrscheinlichkeit, Aufgabe zu meistern
- Anreiz des Erfolges von Aufgabenschwierigkeit abhängig

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24
Q

Risikowahlmodell

Beschreibe die Motivationstendenz (Tr)

A

Summe aus Erfolgstendenz (Te; Annäherung) und Misserfolgstendenz (Tm; Vermeidung)

25
Beschreibe erfolgsmotivierte Personen nach dem Risikowahl-Modell
gehen Aufgaben mit Optimismus an, wählen eher mittelschwere Aufgaben
26
Beschreibe misserfolgsmotivierte Personen nach dem Risikowahl-Modell
gehen Aufgaben mit Zweifeln an, wählen (wenn unbedingt eine Aufgabe gewählt werden muss) leichte oder schwere Aufgabe
27
Wie gut ist die Trennung zwischen erfolgsmotiviert und misserfolgsmotiviert des Risikowahlmodells bestätigt?
Vorhersagen für Erfolgs-motivierte Personen gut bestätigt, jene für Misserfolgs-motivierte weniger
28
Wer entwickelte die Attributionale Theorie der Leistungsmotivation?
Weiner, 1971
29
# Attributionale Theorie der Leistungsmotivation Was bedeuten Attributionen?
subjektive Ursachenzuschreibungen für Leistungsergebnisse ermöglichen Orientierung und Kontrolle
30
Was ist die Kernidee der Attributionalen Theorie der Leistungsmotivation?
affektive Selbstbewertung (Stolz, Scham) und Erwartung hängen von Attribution ab (kognitive Komponente)
31
Was sind die zentralen Dimensionen der Attribution?
- Personabhängigkeit - Stabilität
32
Verbinde die Attributionale Theorie mit dem Risikowahl-Modell
- Attributionale Theorie sagt Bedingungen für Erwartungs- und Wertkomponente vorher - Erfolgsmotivierte Personen attribuieren Erfolg auf Fähigkeit (internal, stabil) - Misserfolgsmotivierte Personen führen Erfolge auf leichte Aufgaben und Glück, Misserfolge jedoch auf stabile Faktoren zurück
33
Wie lässt sich die Leistungsmotivation fördern?
- Reattributionstrainings (z.B. in schulischen Kontexten) – Ziel: selbstbezogene Attributionen für Erfolg/Misserfolg durch externe, verbale Rückmeldungen verändern – in Form von Modelllernen, Modifikation der Rückmeldung durch Lehrende oder computerbasierte Lernprogramme - McClellands Leistungsmotivationsprogramm für Geschäftsleute
34
Beschreibe das Anschlussmotiv
- Betreben nach harmonischen und gleichberechtigten Beziehungen - Abgrenzung von Basisbedürfnis nach sozialer Eingebundenheit (angeboren), Extraversion oder Geselligkeit (beide weniger durch Bedürfnis nach Anerkennung getrieben)
35
Was sind die Wurzeln des Anschlussmotivs?
- phylogenetisch: Bindung an Bezugspersonen (Eltern, Partner, soziale Gruppen) wichtig für Überleben - ontogenetisch: – Bowlby: positive Emotionen bei Zuwendung und negative Emotionen bei Trennung von Bezugspersonen – Ainsworth: frühe Lebenserfahrungen für Ausbildung von Bindungstypen zentral – Anschlussmotiv durch frühe Erfahrung von Lob oder Zurückweisung?
36
Wie geht die Messung des Anschlussmotivs vonstatten?
- Bildgeschichten/TAT - Explizite Motivinstrumente – z.B. Mehrabian-Skalen oder Personality Research Form
37
Was ist der Dualismus des Anschlussmotivs?
* einerseits: soziale Beziehungen als Quelle von Glück, Zufriedenheit * andererseits: Gefahr von Trennung, Zurückweisung soziale Beziehungen auch als mögliche Quelle depressiver Verstimmungen * Unterschiedliche Motivkomponenten: Hoffnung auf Anschluss vs. Furcht vor Zurückweisung
38
Unterscheide zwischen Hoffnung auf Anschluss (HA) vs Furcht vor Zurückweisung (FZ)
- Personen mit HA beurteilen anderen Personen positiver, geben an, dass andere ihnen ähnlicher sind und sie mehr mögen - Personen mit FZ interpretieren mehrdeutige Signale eher als Zurückweisung, fühlen sich sozial unbeholfener
39
Wirken HA und FZ als sich-selbst-erfüllende-Prophezeihungen?
Ja, Signale als Zurückweisung interpretiert – eher unsicheres Verhalten – Interaktionspartner fühlen sich unbehaglich
40
Nenne Korrelate eines hohen Anschlussmotivs
* höhere Sensibilität für andere Menschen (z.B. schnellere und bessere Gesichterwahrnehmung) * häufigeres Verhalten, das der Aufrechterhaltung und Pflege von Sozialkontakten dient * Bestreben nach Harmonie führt zur Vermeidung von Konflikten * Distanz gegenüber Personen, mit denen kein harmonischer Austausch erwartbar ist * bessere Leistung in Situationen, die Anschlussanreize enthalten (z.B. bessere Noten bei sympathischen, anschlussmotivierten Lehrenden) Motivation durch Kooperation, nicht durch Wettbewerb * Begünstigung körperlicher Gesundheit (u. a. geringerer Blutdruck, funktionsfähigeres Immunsystem)
41
Nenne Physiologische Grundlagen des Anschlussmotivs
* Progesteron * Dopamin * Oxytocin
42
Was ist Progesteron?
- Sexualhormon, das in zweiter Hälfte des Menstruatonszyklusses sowie während Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet wird - Zusammenhang zwischen Progesteronkonzentration und Anschlussmotiv über Zyklus hinweg
43
Was ist Dopamin?
Neurotransmitter für Wohlbefinden allgemein bedeutsam
44
Was ist Oxytocin?
- Neuropeptid, das für Bindungsverhalten zentral ist - Beeinflusst Interaktion zwischen Mutter & Kind, zwischen Sexualpartnern sowie soziale Interaktionen insgesamt - Experimentell: Erhöhung von Vertrauen und sozialer Kognition, Reduktion von Furcht
45
Nutzung sozialer Medien als Ausdruck des Anschlussmotivs?
Sheldon et al. (2011): Facebook-Nutzung sowohl mit Zufriedenheit als auch mit Unzufriedenheit mit sozialer Eingebundenheit korreliert
46
Beschreibe das Machtmotiv
* Fähigkeit, Befriedigung aus der physischen, mentalen oder emotionalen Einflussnahme auf andere zu ziehen * verbunden mit Bedürfnis nach Dominanz (nach Murry, 1938)
47
Wie wird das Machtmotiv gemessen?
* TAT * explizite Motivinstrumente (messen meist auch andere Motive) – Personality Research Form – Fragebogen „Goals“ (Pöhlmann & Brunstein, 1997)
48
Nenne die 6 Machtquellen nach French & Raven, 1959
* Belohnungs- und Bestrafungsmacht * Legitimierte Macht (Person legitimiert, Macht gegen andere auszuüben) * Vorbildmacht * Expertenmacht (andere auf Wissen/Fähigkeiten angewiesen) * Informationsmacht (Information über zu beeinflussende Person)
49
Beschreibe das Machtmotiv als gelernte Disposition
- durch natürliche Anreize angeregt: Erleben von Einfluss und einem Gefühl der Stärke - frühkindliche Erfahrungen mit Belohnung und Bestrafung wichtig - McClelland & Pilon (1983): – 1951 Erziehungstechniken beobachtet – 26 Jahre später, Machtmotiv gemessen - Toleranz gegenüber aggressivem Verhalten bei 5-jährigen sagte Machtmotiv vorher (Erfahrung von Einflussnahme)
50
Wie entwickelt sich das Machtmotiv? Welche vier Typen des Machtstrebens gibt es?
1. Anlehnendes Machtstreben („es stärkt mich“) 2. Selbstbezogenes Machtstreben („ich stärke mich selbst“) 3. Personalisiertes Machtstreben („ich habe Einfluss auf andere“) 4. Sozialisiertes Machtstreben („andere für meine Sache gewinnen“)
51
Beschreibe das anlehnende Machtstreben
- Quelle: andere, Objekt: selbst - Stärke aus anderen (Partner, Führungskraft) ziehen - („es stärkt mich“)
52
Beschriebe das Selbstbezogene Machtstreben
- Quelle: Selbst, Objekt: Selbst - Dinge, die eigene Identität repräsentieren, kontrollieren (Prestigegüter sammeln, Selbstkontrolle, Selbstdisziplin) - („ich stärke mich selbst“)
53
Beschreibe das Personalisierte Machtstreben („ich habe Einfluss auf andere“)
- Quelle: selbst, Objekt: andere - Einfluss durch Aggression oder Überzeugung
54
Beschreibe das Sozialisierte Machtstreben
- Quelle: andere, Objekt: andere - sich einflussreichen Organisationen anschließen und als Instrument dieser handeln - („andere für meine Sache gewinnen“)
55
Wie beeinflusst das Machtmotiv Kognition und Verhalten?
* höhere Sensibilität für und stärkere Reaktion auf Machtanreize, höherer Belohnungswert bei Eintreffen des Machtanreizes * Machtmotiv-relevante Informationen werden besser enkodiert und abgerufen * veränderte Lernprozesse: machtthematisch-relevante Stimuli steigern klassische und operante Konditionierungsprozesse * Vielzahl an Verhaltenskorrelaten: berufliche Position, Bedrohung anderer, Überzeugen in Verkaufsgesprächen
56
Beschreibe physiologische Korrelate und Gesundheit des Machtmotivs
* „power stress“ – Befriedigung des Machtmotivs kann durch innere oder äußere Faktoren gehemmt werden – Hemmung des Machtmotivs als chronischer Stressor, der Immunsystem schwächt und kardiovaskuläre Reaktivität erhöht * Machtmotiv in Erfolgssituationen bei Männern mit Testosteron korreliert (bei Frauen eher mit Östradiol)
57
Beschreibe den Dualismus des Machtmotivs
* Hoffnung auf Macht-Motivierte: Suchen und Einnehmen von Machtpositionen, Demonstration von Prestigeobjekten * Furcht vor Machtverlust-Motivierte: Präferenz von Ersatzbefriedigung, die Gefühl der Stärke mit sich bringt (z.B. Alkoholkonsum, Konsum von Sexmagazinen)
58
Wer machte Inhaltsanalysen von Antrittsreden etc und was kam dabei raus? Im Bezug auf das Machtmotiv
(McClelland, 1975, Winter, 2002) Machtmotiv sagte Beteiligung an Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen vorher (Anschlussmotiv die Konfliktschlichtung)
59
Beschreibe das Führungsmotiv erfolgreicher Führungskräfte
hohes Machtmotiv mit hoher Inhibitionstendenz, plus geringes Anschlussmotiv