07 Prozessüberwachung zur Sicherung der Bauteilfunktionalität Flashcards

(85 cards)

1
Q

Funktionalität

A

o Fähigkeit eines Bauteils zur sicheren Erfüllung der
 Vorgesehenen Funktionen
 Über einen definierten Zeitraum
 Unter gegebenen Randbedingungen

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2
Q

Funktionalität wird bestimmt durch…

A

Die Funktionalität eines Bauteils wird neben den werkstoffinhärenten Eigenschaften durch die vom Fertigungsprozess aufgeprägten Eigenschaften bestimmt.

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3
Q

Bauteileigenschaften (5)

A

Makrogeometrische Eigenschaften
Form, Abmessungen, Lage, …

Mikrogeometrische Eigenschaften der Topographie
Rauheit, Drall, …

Mechanische Eigenschaften der Randzone
Härte, Zähigkeit, Eigenspannungen …

Optische Eigenschaften
Reflexion, Absorption, …

Chemische Eigenschaften
Korrosion, Bioverträglichkeit, …

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4
Q

Notwendigkeit der Prozessüberwachung

A

Störeinflüsse und Fehler wirken sich negativ auf die Bauteilfunktionalität aus
-> Frühzeitige Erkennung erforderlich
-> Fertigungsprozesse überwachen

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5
Q

Offline-Prozessüberwachung

A

Messung erfolgt nach der Bearbeitung (z.B. Röntgenografische Eigenspannungsmessung)

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6
Q

Offline-Prozessüberwachung - Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
 Prozess beeinflusst die Messung nicht
 Messung beeinflusst den Prozess nicht

Nachteile:
 Zusätzlicher Prüfschritt in der Fertigungsfolge
 Fehlererkennung erst im Anschluss an die Bearbeitung
 Prüfaufwand verursacht Kosten, sodass Stichproben anzustreben sind

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7
Q

Online-Prozessüberwachung

A

Messung erfolgt während der Bearbeitung (z.B. Schwingungsmessung)

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8
Q

Online-Prozesüberwachung: Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
 Eingriff während des Prozesses
 Kein zusätzlicher Prüfschritt in der Fertigungsfolge
 100% Prüfung der Bauteile möglich

Nachteile:
 Messung kann den Prozess beeinflussen
 Prozess kann die Messung beeinflussen

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9
Q

Prinzip der Prozessüberwachung

A
  • Messgrößen
  • Rückschluss
  • Prozesseigenschaft
  • Rückschluss
  • Bauteileigenschaft
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10
Q

7 Schritte der Prozessüberwachung

A
  1. Ursache für Funktionsverlust suchen
  2. Geeignete Messgröße finden
  3. Applikation geeigneter Sensoren
  4. Aufbau Messkette
  5. Aufzeichnen funktionierender Prozess
  6. Überwachungsstrategie/Sollwertvorgabe finden
  7. Implementierung des Überwachungssystems
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11
Q

Physikalische Größe - Definition

A

Eine physikalische Größe besteht stets aus einem Zielwert und einer Maßeinheit. Der Vergleich zur Bestimmung des Zahlenwerts wird als Messung bezeichnet.

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12
Q

Messabweichung

A

Der aus dem Vergleich gewonnene Schätzwert weist stets eine Messabweichung zum wahren Wert der physikalischen Größe auf.

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13
Q

Sensor

A

Ein Sensor ist ein technisches Bauteil zur Erfassung einer physikalischen Größe

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14
Q

Arten von Sensoren

A

Wandler
- Eingang: Energie
- Ausgang: Energie, identische Art

Aktiver Sensor
- Eingang: Energie
- Ausgang: Energie, unterschiedlicher Art

Passiver Sensor
- Eingang: Energie
- Ausgang: Energie, unterschiedlicher Art
- Hilfsenergiequelle benötigt

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15
Q

Dehnungsmessstreifen (DMS) - Funktion

A

 Eine äußere Kraft verursacht Spannung und Dehnung am Objekt
 Dehnungsmessstreifen wandeln mechanische Dehnungen in eine Widerstandsänderung

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16
Q

DMS - Vorteile (8)

A

 Universell und einfach anwendbar
 Klein/geringe Masse
 Großer Frequenzbereich (0…>50kHz)
 Geringe Rückwirkung auf Messobjekt
 Hervorragende Linearität über einen großen Dehnungsbereich
 Niedrige und vorhersagbare Temperatureffekte
 Hohe zeitliche Stabilität
 Geringe Kosten

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17
Q

DMS- Nachteile (4)

A

 Relative Widerstandsänderung sehr gering (elektrische Brückenschaltung unumgänglich)
Temperatureinsatzgrenzen
Nicht wieder verwendbar
Schutzmaßnahmen erforderlich gegenüber:
1. Feuchtigkeit
2. Temperatur (Temperaturgradienten!)
3. Ionisierender Strahlung
4. Magnetfeldern

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18
Q

Piezoelektrischer Effekt

A

Deformation entlang polarer Achse erzeugt einen Dipolmoment auf gegenüberliegenden Flächen

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19
Q

Piezoelektrische Sensoren

A

Ladungsverschiebung wird über einen Ladungsverstärker in ein Spannungssignal gewandelt

o Klasse: Aktiver Sensor
o Anwendungsbeispiele: Kraft und Moment, Beschleunigung, Druck, Körperschall

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20
Q

Kraft

A

o Kraft ist eine mechanische Vektorgröße (Größe, Richtung, Kraftangriffspunkt)
o Einheit: Newton [N] = kg*m/s2
o Statischer Effekt: Dehnung -> F = c * delta l
o Dynamischer Effekt: Beschleunigung -> F = m * a

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21
Q

Beschleunigungssensoren - Technische Entscheidungskriterien bei der Auswahl (4)

A
  1. Messbereich
  2. Empfindlichkeit
  3. Sensormasse
  4. Eigenfrequenz
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22
Q

Zielkonflikte bei der Auswahl von Beschleunigungssensoren

A
  1. Verringerte seismische Masse senkt die Empfindlichkeit
  2. Höhere Empfindlichkeit durch Erhöhung der seismischen Masse senkt die Eigenfrequenz und den nutzbaren Frequenzbereich
  3. Höhere Empfindlichkeit bei Verwendung einer piezoelektrischen Keramik anstelle von Quarz, Eigenfrequenz sinkt allerdings aufgrund geringerer Steifigkeit
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23
Q

Körperschall

A

Körperschall ist Schall, der sich in einem Festkörper als Longitudinal- oder Transversalwelle ausbreitet.

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24
Q

Ursachen für Körpersschall (7)

A
  1. Plastische Deformation in der Scherebene
  2. Rissentstehung und Rissausbreitung
  3. Aufprall des Spans auf das Werkstück oder Werkzeug
  4. Spanbruch
  5. Reibung auf der Spanfläche
  6. Reibung zwischen Werkzeug und Werkstück
  7. Reibung durch Rückschlag des Spans
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25
Einsatzfelder von Sensoren (4)
 Überwachung von **Feinbearbeitungsprozessen**  **Verschleißüberwachung** beim Drehen, Bohren und Fräsen  Erkennen **ungünstiger Spanformen**  Detektion von **Schleifbrand**
26
Applikationshinweise von Sensoren
 Die Dämpfung an Fügestellen ist stark frequenzabhängig und beträgt etwa 11 dB, d.h. **Applikation nah an der Wirkstelle**  Gute Ankopplungsverhältnisse bedingen eine **hohe Oberflächengüte an der Montagestelle**  **Ankopplung über Flüssigkeitsstrahl möglich**
27
Vorteile piezoelektrischer Sensoren (7)
 **Großer Messbereich**  **Hohe Auflösung**, z.B. <10 mN innerhalb eines Messbereichs von 5 kN  **Gute Linearität, Kaum Hysterese**  **Einfaches Handling** durch Reset  **Hohe Curie-Temperatur** der eingesetzten Quarze von 573°C bis 400°C nutzbar  Hohe **Überlastsicherheit** vgl. mit DMS  **Keine Alterung**
28
Nachteile piezoelektrischer Sensoren (4)
 Eignung nur für dynamische und quasistatische Messungen  Übersprechen zwischen den Achsen  Strukturschwächung durch Sensorintegration  Hohe Kosten vgl. mit DMS
29
Wirkleistungsmessung
- Keine Veränderung der mechanischen Randbedingungen - Bei vielen Maschinensteuerungen als internes Signal verfügbar - Extern als Ein-, Zwei- und Dreiphasensysteme verfügbar - Begrenzte dynamische Eigenschaften durch mathematische Integration
30
Temperatursensoren - Varianten
- Thermoelement - Zweifarbenpyrometer - Widerstandsthermometer - Infrarotkamera
31
Thermoelement
- Zwei unterschiedliche Metalle A&B sind an einem Ende elektrisch miteinander verbunden - Temperaturunterschied zwischen TM und Tref erzeugt eine geringe elektrische Spannung Uth - Uth wird ferner von den Materialien A & B sowie der Referenztemperatur beeinflusst
32
Zweifarbenpyrometer - Eigenschaften
 Messung der Strahlungsintensität bei zwei unterschiedlichen Wellenlängen  Keine Referenz erforderlich (absolutes Messverfahren)  Berührungslos  Örtlich und zeitlich hochauflösend  Geringer Einfluss der Oberflächenemissionsgrade  Empfindlich gegenüber Umgebungslichteinfall und Verschmutzung der Optik
33
Messung der Oberflächentemperatur am Werkstück
o Präparation der Schneidplatte erforderlich o Wärmestrahlung der Bauteiloberfläche (Nebenschneide) über Quarzfaser dem Gerät zuführen o Metallisch blanke Oberflächen besitzen einen geringen Emissionsgrad, daher sind erst Temperaturen ab 200°C messbar o Nicht geeignet für die Nassbearbeitung
34
Direkte vs. Indirekte Messung
_Direkt:_ Messung direkt am Objekt mittels vereinbarter Einheit _Indirekt:_ Messwert aus anderen physikalischen Größen bestimmen
35
Steuerung vs. Regelung
_Steuerung:_  Keine Rückführung der Ausgangsgrößen _Regelung:_  Geschlossener Wirkungsablauf  Vergleich der Regelgröße mit Führungsgröße  Änderung der Stellgröße
36
Modellprädikative Regelung beim Fräsen - Vorteile einer Kraftregelung
 Begrenzung der Werkzeugabdrängung -> Prozesssicherheit  Hohe Produktivität bei Garantie der Bauteilmaßhaltigkeit
37
Modellprädikative Regelung beim Fräsen - Herausforderungen einer Kraftregelung
 Ständig wechselnder Eingriff zwischen Werkzeug und Werkstück  Drastische Schwankungen der Zerspankraft
38
Modellprädikative Regelung
 Prädikation der kurzzeitigen Zukunft  Echtzeitfähige Modellidentifikation  Lösung eines Optimierungsproblems
39
Modellprädikative Regelung beim Fräsen - Ergebnis (4)
1. Max. Produktivität (Vorschub), bei 2. Garantierte Maßhaltigkeit (Werkzeugabdrängung) und 3. Prozesssicherheit gegenüber Werkzeugbruch 4. Erhöhte Wirtschaftlichkeit durch homogene Werkzeugbelastung
40
Prozessüberwachung - Bohren: Herausforderungen
 Überwachen von **Schneidkantenausbrüchen**  Überwachen von **Verschleiß und Überlastung**  Überwachen der **Kühlschmierstoffzufuhr**
41
Prozessüberwachung - Bohren: Überwachsungsgrößen
 **Abrasiver Verschleiß**  **Schneidkantenausbrüche** 1. Eindeutige Amplitudenanstiege von Kraft, Moment und Wirkleistung bei Ausbruch 2. Amplitudenanstiege von Beschleunigung und AE bei Ausbruch und Bohreraustritt
42
Prozessüberwachung - Drehen: Herausforderungen
Überwachen der **Oberflächentermperatur**
43
Prozessüberwachung - Drehen: Temperaturmessung beim Drehen
 Messung der Oberflächentemperatur in 0,5mm Abstand zur Schneidkante  Örtliche Auflösung beträgt durchschnittlich 0,42mm  Keine Nassbearbeitung möglich
44
Prozessüberwachung - Räumen: Herausforderungen
 Überwachung auf **Schneidkantenausbrüche und Verschleiß**  Überwachen von **Rattern**
45
Räumwerkzeug
1. **Besteht aus mehreren Räumwerkzeugdetails mit unterschiedlichen Werkzeugparametern** -> Werkzeuge für große Räumnuten in Turbinenscheiben können bis zu 30m lang sein 2. **Die Kosten für einen Werkzeugsatz bewegen sich in der Größenordnung von mehreren 10k€** -> Bedarf an Informationen über den Werkzeugzustand im Fertigungsprozess
46
Kraftsignal im Frequenzbereich
1. Peaks bei _niedrigen_ Frequenzen o Abhängig von Prozessparametern o **Zahneingriffsfrequenz** 2. Peaks bei _hohen_ Frequenzen o Unabhängig von Schnittparametern o **Systemfrequenzen der Maschine** (zu Beginn der Versuche durch Impulsanregung identifiziert)
47
Kraftsignal im Zeit- und Frequenzbereich - Schneidkantenüberwachung: Beschädigte Schneide
_Zeitbereich_  Kraftsignal: Schwingungen durch beschädigte Schneide deutlich erkennbar, Wirkleistung zeigt keine Auffälligkeiten _Frequenzbereich_  Signifikanter Peak bei Systemeigenfrequenz von 580Hz
48
Kraftsignal im Zeit- und Frequenzbereich - Schneidkantenüberwachung: Ausgebrochene Schneide
_Kraftsignal:_ Zahneingriffe deutlich erkennbar, Scheidausbruch verursacht starken Signalanstieg _Leistungssignal:_ Zahneingriffe weniger gut erkennbar, Ausbruch verursacht Signalanstieg
49
Korrelation von Verschleiß und Schnittkraft - Anstieg der Schnittkraft mit... (3)
 Steigendem Zahnsprung  Höherer Schnittgeschwindigkeit (geringfügige Abhängigkeit)  Wachsendem Verschleiß -> Schnittkraft zeigt eindeutige Korrelation zum Verschleißzustand des Werkzeugs
50
Korrelation zwischen Verschleiß und Wirkleistung
Mit **wachsendem Verschleiß** über die Einsatzzeit des Werkzeugs ist ein **Ansteigen der Wirkleistung** zu erwarten
51
Korrelation zwischen Verschleiß und Wirkleistung - Anstieg des Leistungsbedarfs mit...
 Steigendem Zahnsprung  Höherer Schnittgeschwindigkeit  Wachsendem Verschleiß (mittlerer Anstieg der Wirkleistung 5-10%)
52
Definition Messkette
Folge von Elementen eines Messgerätes, die den Weg des Messsignals von der Erfassung der Messgröße bis zur Ausgabe bildet.
53
Aufgaben der Messkette
1. Signalkonditionierung 2. Datenerfassung 3. Filterung
54
Signalkonditionierung
- wandelt bei Bedarf die analogen Sensorsignale von einer elektrischen Größe in eine andere elektrische Größe um - führt bei Bedarf eine analoge Signalvorverarbeitung durch - passt die Messsignale den Restriktionen seitens der Datenerfassungshardware an
55
Signalkonditionierung
- wandelt bei Bedarf die analogen Sensorsignale von einer elektrischen Größe in eine andere elektrische Größe um - führt bei Bedarf eine analoge Signalvorverarbeitung durch - passt die Messsignale den Restriktionen seitens der Datenerfassungshardware an
56
Datenerfassung
- wandelt die analogen Messsignale in digitale Messsignale - skaliert die digitalen Messsignale entsprechend des Übertragungsverhaltens von Sensor und Signalkonditionierung - speichert die Messdaten in einem passenden Datenformat auf einem Datenträger
57
Signalkonditionierung - Wandlung
Ausgangsgröße des Sensors und Eingangsgröße der Messhardware stimmen nicht überein
58
Signalkonditionierung - Verstärkung
Ausgangsbereich des Sensors und Eingangsbereich der Messhardware stimmen nicht überein Dämpfung: Verstärkung mit Faktor < 1
59
Signalkonditionierung - Offsetkorrektur
Entfernen von nicht relevanten statischen Anteilen aus dem Messsignal
60
Signalkonditionierung - Linearisierung
Konvertierung eines nichtlinearen Eingangssignals in ein lineares Ausgangssignal Möglichkeiten der Linearisierung: - **Numerische Linearisierung nach der Datenerfassung** - Kompensation durch **analoge Schaltungen vor der Datenerfassung**
61
Filterung - Definition und Anwendungsbereiche
Filter sind Schaltungen mit vorgeschriebenem Frequenzgang, der bestimmte Frequenzbereiche unterdrückt und andere bevorzugt überträgt. Anwendungsbereiche - Rauschunterdrückung in bestimmten Frequenzbereichen - Vermeidung von Aliasing - Betrachtung ausgewählter Frequnzbereiche
62
Filterarten
**Tiefpassfilter** Lassen alle Signale unterhalb der Grenzfrequenz passieren **Hochpassfilter** Lassen alle Signale oberhalb der Grenzfrequenz passieren **Bandpassfilter und Bandsperrfilter** Kombinationen aus Hoch- und Tiefpassfilter, durch die nur ein bestimmter Frequenzbereich durchgelassen oder gesperrt wird.
63
Aliasing
Folge der Unterabtastung - Die Abtastfrequenz ist der kritischste Parameter beim Digitalisieren - Eine zu langsame Abtastung verursacht einen Aliasing-Effekt --> Nyquist-Shannon Abtasttheorem: Ein kontinuierliches, bandbegrenztes Signal, mit einer Maximalfrequenz fmax muss mit der doppelten Frequenz fs abgetastet werden, damit man aus den so erhaltenen Abtastwerten die zeitkontinuierliche Funktion fehlerfrei rekonstruieren kann.
64
Datenerfassung: Zwei verpflichtende Eigenschaften
- Erfüllung des Nyquist-Shannon-Abtasttheorems - Konditionierung analoges Signal befindet sich im Eingangsbereich der A/D-Wandler-Hardware
65
Datenerfassung - 3 Aufgaben
- Abtasten - Quantisieren - Codieren
66
Abtasten
Zeitliche Diskretisierung des kontinuierlichen Signals, bestimmt die Samplerate
67
Quantisieren
Zuordnung von analogen Eingangsbereichen zu einem digitalen Ausgangszustand bestimmt die Auflösung
68
Codieren
Ordnet jedem Ausgangszustand einen eindeutigen digitalen Wert zu, der durch einen Code bestimmt wird
69
Signalverarbeitung - Aufgaben (9)
- Skalierung - Offsetkorrektur - Driftkorrektur - Mittelung - Glättung - Erstellung eines Kurvenzugs aus Messpunkten - Integration - Berechnung von Kennwerten - Berechnung des Frequenzspektrum
70
Signalverarbeitung - Offset- und Driftkorrektur
- Statische Verspannung eines mechanischen Systems kann zu einem Offset (Verschiebung des Amplitudenachsenabschnitts) führen - Thermische Ausdehnung können zu Drifts in Signalen führen
71
Signalverarbeitung - Mittelung
Reduktion der Messdaten -> Arithmetische Mittelung der Messpunkte über eine definierte Wertzeanzahl
72
Signalverarbeitung - Glättung
Korrektur von Ausreißern --> Gleitende Mittelung der Messpunkte über eine definierte Anzahl von Messwerten
73
Signalverarbeitung - Erstellung eines Kurvenzugs aus Messpunkten
**Direkte Verbindung** Die Messpunkte werden direkt durch gerade Linien verbunden **Lineare Regression** Die Messpunkte werden durch eine Gerade angenähert **Spline-Interpolation** Die Messpunkte werden mit Hilfe eines Polynoms verbunden
74
Signalverarbeitung - Berechnung von Kennzahlen
In der Signalanalyse werden mit Hilfe der deskriptiven Statistik Kennzahlen berechnet, um die Grundgesamtheit von Messwerten zu verdichten und eine Interpretation zu ermöglichen.
75
Signalverarbeitung - Verschiedene Kennzahlen (4)
**Extremwerte** Größter und kleinster Wert innerhalb eines Signals oder Signalabschnitts **Mittelwerte** Arithmetischer Mittelwert über ein Signal oder einen Signalabschnitt **Spannweite** Abstand zwischen den Extremwerten des Signals oder Signalabschnitts **Schiefe** Maß für die Anzahl der Messpunkte über bzw. unter dem Mittelwert
76
Wie "genau" ist meine Messung? - Voraussetzungen für die Beantwortung dieser Frage sind Kenntnisse über:
**Prozessparameter** - Aufgabenstellung - Umwelteinflüsse **Qualität der eingesetzten Hardware** - Kalibrierung - Linearität - Rauschen **Versuchsrandbedingungen** - Justage - Auswertung
77
Messfehler
Differenz zwischen dem gemessenen Wert x und dem tatsächlichen Wert x0
78
Einteilung der Messfehler
**Grob Fehler** - Grundsätzlich zu verhindern **Systematische Fehler** - In Amplitude, Vorzeichen und Zeitpunkt bekannt und vorhersagbar und somit nicht korrigierbar nur beschreibbar
79
Systematischer Messfehler: Dynamischer Messfehler
Entstehen durch die zeitliche Verzögerung zwischen Messgrößen und Messwert. -> Ursache sind Trägheit oder Laufzeiten im Messsystem
80
Zufällige Fehler
**Ursache** Messtechnisch nicht erfassbare Änderungen der Geräte und der Umwelt - Zufällige Fehler lassen sich durch Verteilungsfunktionen und durch statistische Kennwerte erfassen Die Erfassung ist umso besser, je größer die Zahl der zur Verfügung stehenden Einzelwerte ist - Zufällige Fehler sind nicht kompensierter, sie sind lediglich beschreibbar
81
Messfehler - Festlegung des Stichprobenumfangs; Faktoren (3)
**Sicherheit z** Mit welcher Wahrscheinlichkeit entsprechen die Werte der Stichprobe der Grundgesamtheit? **Varianz** Wie groß sind die Unterschiede in meinen Messergebnissen? **Absoluter Fehler** Welchen Fehler kann ich akzeptieren?
82
T-Test
Konfidenz des Mittelwerts eines Stichprobe Überprüft, ob der Mittelwert der Stichprobe von dem Erwartungswert der Grundgesamtheit signifikant unterscheidet.
83
F-Test
Konfidenz der Varianz zweier Stichproben Überprüft, ob sich die Varianzen zweier normalverteilter Stichproben signifikant voneinander unterscheiden
84
F-Test
Konfidenz der Varianz zweier Stichproben Überprüft, ob sich die Varianzen zweier normalverteilter Stichproben signifikant voneinander unterscheiden
85
Messfehler - Fehlerfortpflanzung
Fehler aller Einzelkomponenten gehen in das Messergebnis ein! - Die Messkette ist nur so gut wie ihr schwächstes Glied - Zufällige/nichtkorrelierende Einzelfehler können pythagoräisch addiert werden - Der Fehler dy eines Messergebnisses y = f(x1,x2,…,xn) berechnet sich aus den Fehleranteilen dx1, dx2,…, dxn der Einzelgrößen x1,x2,…,xn