08 Die digitale Prozesskette am Beispiel der Prototypenfertigung von Triebwerkskomponenten Flashcards
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Computer-Aided-Design (CAD)
Rechnergestützte Planung und Konstruktion von Produkten bzw. Werkstücken in der virtuellen 3D-Umgebung
Computer-Aided-Manufacturing (CAM)
Rechnergestützte NC-Programmierung und Verifikation von Fertigungsprozessen für CNC-Maschinen in der virtuellen 3D-Umgebung
Computer-Aided-Engineering (CAE)
Rechnergestützte Simulation und Auslegung bzw. Optimierung von Produkten und Fertigungsprozessen
Post-Processing (PP)
Computerprogramm zur Umwandlung maschinenneutraler Werkzeugwege in maschinenspezifische NC-Programme
(Computerized) Numerical Control (CNC/NC):
Numerische Steuerung von Werkzeugmaschinen zum Ein-/Auslesen, Speichern, Korrigieren und Ausführen von NC-Programmen
Computer-Aided-Quality Assurance (CAQ)
Rechnergestützte Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung, bspw. Messvorgängen, Messprotokollierung etc.
Product Lifecycle Management (PLM)
IT-Lösung zur zentralen Verwaltung aller Produktdaten aus Planung, Konstruktion, Controlling, Vertrieb und Service
Produktionsplanung/-steuerung (PPS)
IT-Lösung zur zentralen Planung, Steuerung und Überwachung der Produktionsabläufe (Maschinen, Material, Werkzeuge etc.)
Enterprise Resource Planning (ERP)
IT-Lösung zur zentralen Planung, Steuerung und Überwachung von personellen und finanziellen Ressourcen ergänzend zur PPS
Manufacturing Execution System (MES)
Produktionsleitsystem zur Führung, Lenkung und Kontrolle der Produktion in Echtzeit inkl. Maschinen-/Betriebsdatenerfassung
Digitale Prozesskette
Die digitale Produkt- und Prozessplanung in Form der CAD-CAM-NC Datenkette erstreckt sich über die Bereiche Konstruktion, Arbeitsvorbereitung und Fertigung. Sie tauscht Daten mit den umgebenden PLM/PPS/ERP/MES Systemen aus, bzw. ist teilweise Bestandteil dieser übergeordneten Systeme.
Maschinenauswahl - Spannplanung
o Prozessabfolge
o Probleme Schrumpfen der Passungen des Bauteils
o Formabweichungen durch Spannkraft
o Lageabweichungen beim Umspannen
Integrierte Fräs-Dreh-Bearbeitung
o Drehen durch einen Torque-Antrieb im Tisch und gleichzeitig hochdynamisches Fräsen, Bohren, Spindeln und Reiben
o 90% der Zeit wird gefräst, nur 10% gedreht
Integrierte Fräs-Dreh-Bearbeitung - Vor- und Nachteile
Vorteile
Geringere Investitionskosten
Geringere Kosten für die Spannvorrichtung
Geringere Betriebskosten als große vertikale Drehmaschinen
Nachteile
Geringeres Zeitspanvolumen (beim Drehen)
Simulation im CAM-Programm
- Materialabtragssimulation
- Kollisionskontrolle
Materialabtragssimulation
Simulation des Materialabtrags vom Rohteil bzw. IPW durch die Bewegung des Werkzeugs entlang des Pfads
Visuelle Prüfung des Materialabtrags für einzelne Operationen oder die gesamte Operationsfolge
Teilweise quantitative Analysefunktionen, bspw. Berechnung des verbleibenden Aufmaßes
Kollisionskontrolle
Detektion eventueller Kollisionen zwischen Werkzeug, Fertigteil, Rohteil bzw. IPW und Maschine
Überprüfung der Eilgangbewegung (Lange Werkzeuge)
Warnmeldung und Visualisierung
Hinzufügen von Extrabewegungen
Änderung des geposteten NC-Codes im Programm bis keine Kollision mehr vorhanden
Prozesssimulation gekoppelter Technologiemodelle mittels CAE-System
- Makro- und Mikrosimulation
- Kraftsimulation
Makro- und Mikrosimulation
Die Eingriffssimulation ist die Basis für die Berechnung thermisch-mechanisch bedingter Prozess- und Bauteilzustandsgrößen in der Zerspanung. Das Multi-Dexel-Modell stellt dabei den besten Kompromiss aus Simulationszeit und Genauigkeit dar.
Kraftsimulation
Die semi-empirische Kraftsimulation errechnet aus der Spannungsgeometrie sowie empirisch ermittelten Kraftkoeffizienten die resultierende Zerspankraft, welche auf das Werkstück und das Werkzeug wirkt.
Prozesssimulation gekoppelter Technologiemodelle mittels CAE-System - Eingangs- und Ergebnisdaten
Eingangsdaten
NC-Bahn, Rohteil, Werkzeug. Prozessparameter
Ergebnisdaten
In-Process Workpiece (IPW), Zerspankraft und daraus Berechnung weiterer technologischer Effekte, wie Werkzeug- und Werkstückabdrängung, Verschleiß
Drehzahlauslegung zur Vermeidung instabiler Bearbeitungszustände - Modalanalyse
Bestimmung der modalen Parameter einer Struktur für alle Moden im interessierenden Frequenzbereich unabhängig von der tatsächlichen Anregung durch den Bearbeitungsprozess
Ermittlung der Werkzeugdynamik durch experimentelle Modalanalyse (EMA) und der kontinuierlich veränderlichen Werkstückdynamik an relevanten Werkzeugpositionen (CL) mittels FE-Modalanalyse
Drehzahlauslegung zur Vermeidung instabiler Bearbeitungszustände - Drehzahlauslegung
Auswahl stabiler Spindeldrehzahlten an jeder Werkzeugposition unter Berücksichtigung der lokalen Systemdynamik, bestehend aus Werkzeug- und veränderlicher Werkstückdynamik
Post-Prozessor - Vorgehen/Aufgaben (8)
Auswahl der Maschine bzw. des zugehörigen Post-Prozessors
Maschinenspezifische Ausgabe (Steuerungsabhängig)
Festlegung von Ausgabedateityp und Speicherort
Erstellung eines Hauptprogramms für Taktung
Ergänzung individueller Einstellungen, bspw. spezieller Maschinenbefehle, Koordinatentransformationen etc.
Ausgabe von speziellen UDE’s (User defined Events), wie Dynamiksettings, Werkzeugdaten und UGUDS für die Zuordnung der Prozesse für die Datenerfassung
Festlegung der Drehzahlen und Vorschübe
Posten des finalen NC-Programms und Transfer auf die Werkzeugmaschine