10 - Entwicklung Flashcards
(114 cards)
Phasen und zugehörige Altersabschnitte
Pränatal: Empfängnis bis Geburt Säuglingsalter: Geburt bis 12 Monate Frühe Kindheit: 12 Monate - 3 Jahre Mittlere Kindheit: 3 - 6 Jahre Späte Kindheit: 6 - 11 Jahre Adoleszenz: 11-20 Jahre Frühes Erwachsenenalter: 20 - 40 Jahre Mittleres Erwachsenenalter: 40-65 Jahre Hohes Erwachsenenalter: Ab 65 Jahren
Was erfordert Entwicklung und was birgt sie?
- Jede Entwicklungsphase birgt Zugewinne und Verluste
- Entwicklung erfordert aktive Auseinandersetzung einer Person mit ihrer Umwelt
Normative Untersuchungen
Versuchen das jeweils Charakteristische eines bestimmten Alters oder einer Entwicklungsstufe zu beschreiben
-> Liefern Normen, Standardmuster der Entwicklung oder der Leistungsfähigkeit -> diese erlauben Unterscheidung zwischen Lebens- und Entwicklungsalter
Längsschnittplan
- Mehrmalige Untersuchung derselben Person im Laufe der Zeit
- Einfluss der frühen Umgebungen auf die Entwicklung von Kindern
- Untersuchung von individuellen Unterschieden
Vorteil:
- Altersbedingte Veränderungen können nicht mit Schwankungen in sich verändernden sozialen Umständen vermischt werden
Nachteil:
- Verallgemeinerungen können nur in Bezug auf dieselbe Kohorte (=Gruppe von Personen aus derselben historischen Zeitspanne) getroffen werden
- kostenintensiv
- Daten gehen verloren (wenn Leute aussteigen)
Querschnittsplan
- Untersuchung von Gruppen von Personen unterschiedlichen chronologischen Alters zur gleichen Zeit
- Schlussfolgerungen über Verhaltensunterschiede, die mit Altersunterschieden in Zusammenhang stehen
Vorteil:
- Schnell und kostengünstig
Nachteil:
- Unterschiedliche Geburtsjahre
- Unterschiedliches Alter
- Wechselnde soziale Umstände
Zygote
Befruchtete Eizelle (mit 46 Chromosomen)
Stadien der körperlichen Entwicklung im Mutterleib
- Germinales Stadium: erste zwei Wochen nach Bildung der Zygote
- Embryonisches Stadium: dritte bis achte Woche
- Fetales Stadium: Ende 8. Woche bis Geburt
Germinales Stadium
Erste zwei Wochen nach Bildung der Zygote
- Zellen beginnen, sich sehr schnell zu teilen
- Nach einer Woche bindet sich Ansammlung mikroskopischer Zellen an Gebärmutter
Embryonisches Stadium
Dritte bis achte Woche
- Rasante Zellteilung hält an -> Zellen sind so spezialisiert, dass daraus verschiedene Organe hervorgehen können -> Entwicklung der Organe -> erster Herzschlag
- Reaktionen auf Stimulation schon ab 6. Woche (Embryo unter 2,5cm)
- Spontane Bewegung ab 7. bis 8. Woche
Fetales Stadium
Ende 8. Woche bis Geburt
- Spüren der Bewegungen des Fötus ab etwa 16. Woche (Fötus=18cm)
- Die meisten der 100 Milliarden Neurone eines Erwachsenen sind bereits im Mutterleib entstanden -> bei Mensch und Säugetier: Großteil der Zellvermehrung und Wanderung von Neuronen an korrekten Platz = vor der Geburt
- Entwicklung des Verzweigungsvorgangs der Axone und Dendriten hptsl. nach Geburt
Teratogene
Umweltfaktoren, die zu strukturellen Anomalitäten des Fötus führen
Fetales Alkoholsyndrom
Kleine Köpfe und Körper und Gesichtsanomalitäten
- Störungen des ZNS -> kognitive und verhaltensbezogene Schwierigkeiten
Folgen von Rauchen in der Schwangerschaft
Fehlgeburten, Frühgeburten, geringes Geburtsgewicht
Neugeborene und Reflexe
Neugeborene verfügen über Repertoire an Reflexen, zwei davon besonders wichtig:
- Berührung der Wange -> Kopfbewegung in diese Richtung -> Finden der Brust
- Saugreflex, wenn sie etwas im Mund haben -> sichert Nahrungsaufnahme
Außerdem: Eindeutige Reaktionen auf Stimme der Mutter
Erste visuelle Erfahrungen eines Menschen
Erste visuelle Erfahrung während letzter zwei Monate im Mutterleib:
- Wahrnehmung der eigenen Bewegungen
- Wegen dieses Vorsprungs: Wenige Minuten nach Geburt sind Augen aufmerksam
- Aber: Im Vergleich zu anderen Sinnen ist visuelles System weniger gut entwickelt
- > Sehschärfe bei Erwachsenen 40-mal größer, schlechte 3D-Wahrnehmung
- > Rapide Verbesserung während der ersten 6 Lebensmonate
- Säuglinge ab 4. Monat = Nutzen von Hinweisen wie relative Bewegung und Interposition, um von 3D-Strukturen auf 2D-Abbildungen von Objekten zu schließen
Visuelle Präferenzen von Babys: Robert Fantz (1963)
4-monate alte Babys ziehen komplexe Objekte einfachen vor, und bevorzugten vollständige Gesichter gegenüber „falsch angeordneten“ Gesichtern
-> Bevorzugen schon im Alter von 3 Tagen toplastige Anordnungen
Eleanor Gibson & Richard Walk (1960): Wie reagieren Kinder auf räumliche Tiefe?
- Visuelle Klippe: Brett, das sich auf stabiler Glasfläche befindet
- > Karierter Untergrund mit optisch tiefer und flacher Seite
- Kinder verließen Brett bereitwillig zur flachen Seite, zögerten bei der tiefen
- Furcht vor tiefer Seite -> abhängig von Krabbelerfahrung
Neuronales Wachstum
erfolgt während erstem Lebensjahr sehr schnell (schneller als Körper)
-> Neugeborenes hat 60% des Schädels eines Erwachsenen
Körperliches Wachstum
- Verläuft recht stetig
- Wird von Reifung der motorischen Fähigkeiten begleitet
Reifung
Wachstumsprozesse, die typisch für alle Mitglieder einer Spezies eines bestimmten Lebensraumes sind
- Interaktion zwischen ererbten biologischen Begrenzungen und Umwelteinflüssen -> Beeinflussung der Reifung
Genitales Wachstum
bis zur Adoleszenz kaum Veränderung, dann rapide
Unterscheidung zwischen zwei verschiedenen Perioden, um Einflüsse der Umgebung nachzuvollziehen
- Sensitive Periode: optimale Altersspanne für bestimmte Umwelterfahrungen, die normativer Entwicklung zuträglich sind
- > Erfahrungen können auch später nachgeholt werden, nur nicht mehr leicht
- Kritische Periode: Altersabschnitt, in dem bestimmte Umwelterfahrungen unabdingbar sind
- > Ohne angemessene Erfahrung kann Kind bestimmte Fähigkeiten nicht ausbilden (z.B. motorische Entwicklung)
Physische Entwicklung folgt zwei allgemeinen Prinzipien
- Cephalokaudales Prinzip: Entwicklung vollzieht sich vom Kopf aus in Richtung Füße
- Proximodistales Prinzip: Nahe an der Mitte gelegene Körperteile entwickeln sich eher als Extremitäten
In welche Richtung vollzieht sich die Entwicklung von Fähigkeiten?
Entwicklung vollzieht sich von grob- zu feinmotorischen Fähigkeiten