Big Five Flashcards

1
Q

Persönlichkeit: Definition (Roberts)

A

Persönlichkeit ist das relativ überdauernde Muster an Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, welches Individuen voneinander unterscheidet
–> relativ überdauernd = kann sich verändern, auch nach 30 Jahren

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2
Q

Was umfasst Persönlichkeit? (Roberts)

A

A) “Big Five” Persönlichkeitseigenschaften:
Extraversion, emotionale Stabilität (bzw. Neurotizismus), Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für neue Erfahrungen

B) Selbstbezogene Schemata:
z.B. Selbstwertgefühl, Kontrollüberzeugungen

C) Werte und Einstellungen:
z.B. Autonomie, Materialismus

D) Persönliche Ziele
z.B. glückliche Partnerschaft

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3
Q

“Big Five” Persönlichkeitseigenschaften

A
  • Extraversion
  • Neurotizismus bzw. emotionale Stabilität
  • Verträglichkeit
  • Gewissenhaftigkeit,
  • Offenheit für neue Erfahrungen
  • -> OCEAN
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4
Q

OCEAN: Definition+Ziele

A
  • “Koordinatensystem” zur Beschreibung von Persönlichkeit
  • Umfasst wichtige, jedoch keineswegs alle Persönlichkeits-merkmale (z.B. Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Einstellungen)
  • Faktoren weitgehend unabhängig
  • Ermöglicht ökonomische Beschreibung der Persönlichkeit
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5
Q

Persönlichkeit=Dimensionales Modell

A

Alle Menschen haben ungefähr alle Merkmale und man sagt nur, dass jemanden extrovert ist, wenn es ein extreme ist.
–> Die meisten Menschen haben keine extreme Werte, sondern sind im Mittelwert (cf. Gausse-Diagram)

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6
Q

Lebensspannenperspektive

A
  • Entwicklung als neutraler Begriff: positive + negative Veränderungen
  • Fokus auf gesamte Lebensspanne: Persönlichkeitsentwicklung lebenslang
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7
Q

Warum Forschung zur Persönlichkeitsentwicklung über die Lebensspanne? (Roberts)

A

A) Persönlichkeit beeinflusst Erfolg im Leben
- Qualität und Stabilität von Partnerschaften
- Erfolg bzw. Misserfolg im Beruf
- Physische Gesundheit
B) Effekte von Persönlichkeit
- Genauso gross wie Effekte kognitiver Fähigkeiten und des
sozioökonomischen Status

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8
Q

Mittelwertsveränderung der Persönlichkeit

A

Eine Mittelwertsveränderung bezieht sich auf die Zu- oder Abnahme im Durchschnittswert einer Persönlichkeitsdimension innerhalb einer Population über die Zeit.
= Entwicklung von Persönlichkeitseigenschaften

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9
Q

Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Emotionale Stabilität

A
  • Personen mit hohen Werten: Machen sich wenig Sorgen, geraten nicht so schnell aus der Ruhe, sind hoffnungsvoll und ungezwungen.
  • Personen mit niedrigen Werten (= Neurotizismus): Neigen zu Nervosität, Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Depressivität, Stimmungsschwankungen, sind in sozialen Situationen befangen, sind stressanfälliger
  • Prädiktor: Niedrige Werte sind Prädiktor für Probleme bei der Arbeit, mit Kollegen und in der Partnerschaft
  • -> nimmt zu bis ca. 35 Jahre, danach +- konstant/zunehmend
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10
Q

Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Gewissenhaftigkeit (=conscience)

A
  • Personen mit hohen Werten: Pflichtbewusst und gut organisiert, zeigen Selbstdisziplin, Effizienz und haben sich gut unter Kontrolle, sind fleissig, sind ehrgeizig und setzen sich anspruchsvolle Ziele, sind besonnen
  • Personen mit niedrigen Werten: Sind spontan, häufiger nachlässig, unsystematisch, ziellos, willensschwach
  • Prädiktor: Von den Big Five der stärkste Prädiktor für Schulleistung, Studienleistung und Berufserfolg
  • ->Nimmt ab Jugendalter bis ca 65 Jahre immer zu (danach konstant zunehmend)
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11
Q

Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Verträglichkeit

A
  • Personen mit hohen Werten: Freundlichkeit und Wohlwollen anderen gegenüber, sind kooperativ und kompromissbereit , sind vertrauensvoll, einfühlsam und bescheiden, werden als sozial kompetent wahrgenommen
  • Personen mit niedrigen Werten: Sind eigensinnig und misstrauisch, werden als konkurrenzorientiert wahrgenommen
  • -> nimmt konstant bis 45 Jahre +- zu, grosse Vergrößerung zw. 45 und 55
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12
Q

Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Extraversion

A
  • Personen mit hohen Werten:
    A) Soziale Vitalität: Kontaktfreudig, gesellig, verbringen Zeit am
    liebsten zsm mit anderen Personen, sind beliebt, erlebnis-
    hungrig, fröhlich
    B) Soziale Dominanz : Sind aktiv, durchsetzungsfähig und gute
    Führungspersonen
  • Personen mit niedrigen Werten (= Introversion): Sind zurückhaltend und lieber allein, werden als ernsthaft wahrgenommen
    –> Pick bei 20 Jahren, dann wieder ab bis 25J. und konstant (niedrig) bis 55J. Danach sinkend bis 75 und dann wieder konstant (niedrig)
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13
Q

Analyse von Mittelwertsveränderungen bei den Big Five Persönlichkeitsfaktoren: Offenheit für neue Erfahrungen

A
  • Personen mit hohen Werten: Sind kreativ und phantasievoll, wissbegierig, interessiert an Neuem, interessieren sich für Kunst, Literatur und Philosophie
  • Personen mit niedrigen Werten: Sind bodenständig und pragmatisch, ziehen das Bewährte dem Unbekannten vor
  • -> Pick bei 20 J. danach immer konstant bis 45J. Nimmt zwischen 45 und 55J zu, danach sinkt es wieder
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14
Q

Plastizitätsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung (Roberts)

A

Persönlichkeit: Veränderung möglich über die gesamte Lebensspanne

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15
Q

Reifeprinzip der Persönlichkeitsentwicklung (Roberts)

A
  • Menschen entwickeln sich in Richtung von Eigenschaften, die ihnen helfen, in der Gesellschaft besser zu funktionieren
  • Positive Entwicklungstrends bei Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, emotionaler Stabilität und sozialer Dominanz
  • universell + gilt nicht im hohen Alter
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16
Q

Soziales Investitionsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung

A
  • Erklärung für Reifeprinzip
  • Übernahme sozialer Rollen (z.B. in Partnerschaft, Familie, Arbeit, …) =zentraler Faktor
  • Soziale Rollen gehen mit spezifischen sozialen Normen oder Erwartungen einher.
  • Die meisten sozialen Rollen wirken sich im Sinne des Reifeprinzips aus.
  • Könnte die besonders grossen Veränderungen zwischen 20 und 40 Jahren erklären
  • Soziales Investitionsprinzip könnte auch individuelle Unterschiede bei Entwicklungsverläufen erklären. Personen unterscheiden sich, ob und in welchem Alter sie bestimmte soziale Rollen übernehmen/ sich in der Stärke des Commitments zur sozialen Rolle
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17
Q

Soziales Investitionsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung: Wodurch wirken soziale Rollen?

A
  • Belohnungs und Bestrafungskontingenzen
  • Beobachtung des Verhaltens anderer (Modelllernen)
  • Soziale Rückmeldung zu rollenadäquatem Verhalten
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18
Q

OCEAN während Kindheit+Adoleszenz (Soto)

A
  • Extraversion und Aktivität: sehr sinkend von Kind zu Ado
  • Neuroticism: steigend bis 9J, danach immer sinkend (bei Jungen)/sinkend bis 13/14J, danach wieder zunehmend (Bei Mädchen)
  • C, A, O: ziemlich stabil
  • -> Befunde von Soto bestätigen Reifeprinzip nicht –> Soto und Tackett schlagen stattdessen die “Disruption Hypothesis” vor
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19
Q

Disruption Hypothesis: Definition (Soto+Tackett)

A

Soto und Tackett bestätigen Reifeprinzip nicht und schlagen diese These vor. Def: Biologische, soziale und psychologische Übergänge vom Kindes zum Jugendalter gehen mit vorübergehenden negativen Persönlichkeitsveränderungen einher

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20
Q

OCEAN im hohen Alter (Kandler)

A
  • Reifeprinzip gilt fürs hohe Alter nicht
  • Verringerung bei emotionaler Stabilität, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit hin
  • Einflussfaktoren auf Entwicklung im hohen Alter bisher noch
    wenig verstanden
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21
Q

Wie verändert sich Neurotizismus über die Lebensspanne?

a) Er sinkt
b) Er steigt
c) Er bleibt unverändert
d) Die Befundlage dazu ist inkonsistent

A

b)

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22
Q

Was besagt das Reifeprinzip der Persönlichkeitsentwicklung?

A

Menschen entwickeln sich in Richtung von Eigenschaften, die ihnen helfen, in der Gesellschaft besser zu funktionieren.

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23
Q

Arten von Stabilitäten

A
  • Mittelwertsstabilität

- Rangordnungsstabilität

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24
Q

Arten von Stabilitäten: Mittelwertsstabilität - Definition

A

–> Wie stabil ist die durchschnittliche Ausprägung einer Eigenschaft?
= Der Mittelwertsverlauf zeigt, wie sich Konstrukte im Durchschnitt verändern.

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25
Q

Arten von Stabilitäten: Rangordnungsstabilität - Definition

A

–> Beschreibt, wie stabil interindividuelle Unterschiede über die
Zeit sind
- Wird mithilfe von Test-Retest-Korrelationen erfasst
- Inhaltliche Bedeutung: Indikator für Eigenschafts Charakter
(Trait Charakter) eines Merkmals

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26
Q

Mittelwertsstabilität vs -veränderung

A
  • Mittelwertsverlauf zeigt, wie sich die Ausprägung/Werte bei
    einem Konstrukt im Durchschnitt verändert haben
  • Wenn Personen einer bestimmten Altersgruppe untersucht
    wurden, wird die Veränderung häufig als alterstypisch
    interpretiert (=Veränderungen sind oft mit Alter korreliert)
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27
Q

Mittelwerts- und Rangordnungsstabilität

A
  • prinzipiell unabhängig von einander
  • Aus Mittelwertsstabilität lässt sich nicht auf Rangordnungsstabilität schliessen und umgekehrt
  • Konzepte ergänzen sich gegenseitig
  • Lange wurde im Gebiet der Persönlichkeitsentwicklung vor
    allem die Rangordnungsstabilität von Persönlichkeitsmerkmalen untersucht –> Erst in den letzten 10, 20 Jahren vermehrt Forschung zu gerichteten Veränderungen
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28
Q

Rangordnungsstabilität von Persönlichkeit (Roberts und DelVecchio): Gefunden

A
  • Altersabhängige Stabilität individueller Unterschiede bei den
    Big Five Persönlichkeitsfaktoren
  • Rangordnungsstabilität steigt ein je älter die Menschen werden; keine perfekte Korrelation (=r1), sondern eine Korrelation von 0.7
  • keine bedeutsamen Unterschiede zwischen Frauen und Männern
  • Im Alter (70/80J) sinkt Rangordnungsstabilität wieder (Lucas)
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29
Q

Was passiert mit der Rangordnungsstabilität je älter man wird?

a) es steigt
b) es sinkt
c) es bleibt unveränderlich
d) es verdoppelt sich

A

a)

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30
Q

Was passiert mit der Rangordnungsstabilität ab 70/80 Jahren?

a) es steigt
b) es sinkt
c) es bleibt unveränderlich
d) es verdoppelt sich
e) es halbiert sich

A

b)

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31
Q

Was sind die Unterschiede bei der Rangordnungsstabilität zwischen Mann und Frau?

a) Frauen haben eine unstabilere Rangordnungsstabilität
b) Männer haben eine unstabilere Rangordnungsstabilität
c) es gibt kein Unterschied

A

c)

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32
Q

Kumulatives Kontinuitätsprinzip: Definition (Roberts) (+- Synonym für Rangordnungsstabilität)

A

Rangordnungsstabilität von Persönlichkeitseigenschaften

wird über die Lebensspanne immer grösser

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33
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 1:

Stabilisierung des Selbstkonzepts. (Roberts)

A
  • Selbstwissen nimmt in Jugend und Erwachsenenalter zu
  • Verzerrungen in der Verarbeitung selbstbezogener Infos (Bedürfnis nach Bestätigung des Selbstkonzepts)
  • Identitätsentwicklungsprinzip: Commitment zu einer immer
    stärker entwickelten Identität führt zu grösserer Kontinuität
    von Persönlichkeit (= Menschen erleben die Realität durch ihre Erlebensbrille: Ihr Hintergrund (cf schemata) beeinflusst ihre Realität und ihr Verhalten)
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34
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2: Person Umwelt Transaktionen - Mechanismen

A
  • Selbstselektion
  • Fremdselektion
  • Reaktanz
  • Evokation
  • Manipulation
  • Attrition
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35
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2:

Person-Umwelt-Transaktionen (Roberts) - Selbstselektion

A
  • Selbstselektion: Auswahl passender Umwelten (Freunde,

Partnerschaft, Arbeit, etc.)

36
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2:

Person-Umwelt-Transaktionen (Roberts) - Fremdselektion

A

Fremdselektion: Einfluss anderer auf die Umwelt einer
Person abhängig von der Persönlichkeit der Person (Beispiel:
Personalauswahl; je peux me candidater, mais la personne doit m’aimer pour m’employer)

37
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2:

Person-Umwelt-Transaktionen (Roberts) - Reaktanz

A

Reaktanz: selektive Informationsverarbeitung, so dass Umwelt besser zur eigenen Persönlichkeit passt

(z.B Verträglichkeit, Positiv, Probleme lösen, … machen positiven Einstellung + bessere Meinung bei anderen–> positive soziale Reaktionen: die andere werden auch bessere Personen)

38
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2:

Person-Umwelt-Transaktionen (Roberts) - Evokation

A

Evokation: Personen rufen Reaktionen anderer hervor, die

bestehende Eigenschaften verstärken

39
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2:

Person-Umwelt-Transaktionen (Roberts) - Manipulation

A

Beeinflussung der Umwelt im Sinne einer Passung

Manipulation um Umwelt zur Persönlichkeit besser anzupassen

40
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2:

Person-Umwelt-Transaktionen (Roberts) - Attrition (Weggang)

A

Attrition (Weggang): Personen verlassen Umwelten, die zu
viel Veränderung fordern

(–> Stabilisation der Persönlichkeiten, weil menschen dort gehen was zu ihnen passt (ech z.b valeurs humaines, démissioner McDo))

41
Q

Erklärung des kumulativen Kontinuitätsprinzip 2:

Person-Umwelt-Transaktionen (Roberts) - Ziele in der Persönlichkeitsstabilität

A

–> Person Umwelt Transaktionen führen zu grösserer
Passung zwischen Persönlichkeit und Umwelt und damit zu grösserer Stabilität individueller Unterschiede / Rangordnungsstabilität
–> Rollenkontinuitätsprinzip: nicht Umwelt selbst, sondern
stabile soziale Rollen sind Ursache für Kontinuität der
Persönlichkeit

42
Q

Welches Konzept gehör nicht zu den Person-Umwelt-Transaktionen?

a) Dominanz
b) Evokation
c) Attrition
d) Manipulation

A

a)

43
Q

Welche Aussage ist falsch?

a) Rangordnungsstabilität bildet interindividuelle Unterschiede über die Zeit ab.
b) Mittelwertsunterschiede werden Test-Retest-Korrelationen erfasst.
c) Der Mittelwertsverlauf zeigt, wie sich Konstrukte im Durchschnitt verändern.
d) Die Rangordnungsstabilität kann unabhängig vom Mittelwertsverlauf hoch oder niedrig sein.

A

b)

44
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Ziel + Grundidee + Methode

A
  • Ziel: Entwicklung eines theoretischen Modells, welches die
    Rangordnungsstabilität (Kontinuität) von Persönlichkeit erklärt
  • Grundidee: Stabilitätskoeffizienten lassen mehr Schlussfolgerungen zu, wenn das zeitliche Muster der
    Stabilität über längere Zeiträume bekannt ist
  • Methode: Berücksichtigung des Zeitintervalls der Stabilitätskoeffizienten (Test Retest Korrelationen)
  • Korrelation nicht bei 0, sondern zwischen 0 und 1
45
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung

A

A) Entwicklungskonstanten

  • genetische Faktoren
  • stabile Umweltfaktoren
  • prägende Erfahrungen (z.B. Bindungssicherheit in den ersten Lebensjahren)

B) Person Umwelt Transaktionen

  • Person gestaltet materielle und soziale Umwelt mit
  • materielle und soziale Umwelt beeinflusst Person

C) Stochastisch-kontextuelle Faktoren
- Einfluss von zufälligen Lebensereignissen und unabhängigen Umweltveränderungen
Beispiele: Wechsel in andere Schulklasse, Umzug in neue Stadt

46
Q

Vorhersagen des Modells von Fraley & Roberts zur Rangordnungsstabilität von Persönlichkeit: Beispiel

A

z.B Die Kurve von 10 Jahren soll zeigen wie gut kann man mit dem Wissen zur Persönlichkeit mit dem Alter von Eins, wie die Merkmale der Stichprobe im Alter von 1 Jahr, im Alter von 10 verteilt wären = Vorhersage

  • -> Je kürzer der Zeitintervall zwischen dem jetzigen Alter und das zu vorhersehen, je grösser die Korrelation = je größer der Zeitintervall, dann sinkt die Korrelation ab (nicht auf 0!! sondern auf bestimmte Asymptote, hier 0.5
  • -> Die Persönnlichkeit im Alter von 10 ist ein besseres Prädiktor, als die Persönlichkeit im Alter von einem Jahr
47
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung - Was passiert wenn man die Entwicklungskonstant wegnimmt/streicht?

A

Die Vorhersage von interindividuelle Unterschiede (auf kürzere oder längere Zeit) würde auf 0 sinken (Korrelation) –> = Nur über Entwicklungskonstante kann man erklären, dass man über längere Zeit Stabilität von interindividuelle Unterschiede bei der Persönlichkeit gibt (ansonsten würde es immer auf 0 sinken)

48
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung - Mit welcher Konstante kann man erklären, dass es über längere Zeit Stabilität von interindividuelle Unterschiede bei der Persönlichkeit gibt?

a) Entwicklungskonstante
b) Person-Umwelt-Transaktion
c) Stochastische Prozesse

A

a)

49
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung - Was passiert wenn man die Person-Umwelt-Transaktionen (kontinuierliche Linie)-Merkmale weglässt/streicht?

A

Die Stabilität sinkt nicht auf 0, sinkt schneller runter (–>bei einer starke Person-Umwelt-Tansaktion, sinkt die Stabilität langsamer ab und pendelt auf einem höheren Niveau ein = sie modelieren die Rangordnungstabilität über die Zeit)

50
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung - Welche Konstante modelliert die Rangordnungstabilität?

a) Entwicklungskonstante
b) Person-Umwelt-Transaktion
c) Stochastische Prozesse

A

b)

51
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung - Bei einer starke Person-Umwelt-Tansaktion, sinkt die Stabilität langsamer ab und pendelt auf einem höheren Niveau ein. (R/F)

A

Richtig

52
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung - Was passiert wenn man die stochastische Prozesse weglässt/streicht?

A

Dann hat man kurven die kontinuiierlich bei Eins sind, perfekte Stabilität darstellen –> Wenn man diese Prozesse wegnimmt, dann gibt es gar keine Veränderung bei den individuellen Unterschiede = man kann nur über zufällige Ereignisse erklären, wie Menschen sich zufälligerweise verhalten

53
Q

Welche Aussage zu den Einflussfaktoren des Modells von Fraley und Roberts auf die Persönlichkeitsentwicklung ist falsch?

a) Wenn man die stochastisch-kontextuellen Faktoren weglässt, wäre das Modell perfekt.
b) Ohne Umweltfaktoren wäre das Modell perfekt.
c) Ohne Entwicklungskonstante würde die Stabilität langfristig auf 0 sinken.
d) Ohne Person-Umwelt-Interaktionen wäre die Stabilität viel geringer, würde aber nicht auf Null sinken.

A

b)

54
Q

Ein Erklärungsmodell zur Rangordnungsstabilität (Fraley+Roberts): Implikationen des Modells

A
  • Je nach Ausgangsalter nähert sich Stabilität unterschiedlichen Asymptoten an; Modell kann erklären, dass Stabilität in Kindheit geringer ist als im Erwachsenenalter
  • Ab einer bestimmten Länge des Zeitintervalls verschlechtert sich Vorhersage nicht weiter
  • Ohne Entwicklungskonstante würde die Stabilität auf lange Sicht auf Null sinken
  • Ohne Person Umwelt Transaktionen wäre die Stabilität viel geringer, würde aber nicht auf Null sinken
  • Ohne stochastische Prozesse wäre die Stabilität perfekt (= 1)
  • Modell kann empirische Daten relativ gut erklären
  • Alle Prozesse (Konstante, transaktionale und stochastische
    Prozesse) sind notwendig zur Erklärung empirischer Daten
  • Beschreibung der Stabilität erfordert Analyse des Musters von Stabilität in Abhängigkeit von Alter und Zeitintervall
55
Q

Korresponsivitätsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung (Roberts): Definition

A
  • Definition: Eigenschaften, die für bestimmte Umwelten prädisponieren, werden durch diese Umwelten weiter verstärkt
  • Wechselseitige Kausalität zwischen Persönlichkeit und Umwelt (positive Rückkopplung)
  • Beispiel: soziale Dominanz prädisponiert für Führungsaufgaben im Beruf, welche wiederum die Eigenschaft soziale Dominanz verstärken
56
Q

Korresponsivitätsprinzip der Persönlichkeitsentwicklung (Roberts): Schlussfolgerungen

A
  • Prinzip empirisch bisher nicht ausreichend gestützt
  • Ziel zukünftiger Forschung: Identifikation von
    Umwelteigenschaften und Personeigenschaften, für die
    Korresponsivitätsprinzip gilt
57
Q

Was legt das Korresponsivitätsprinzip nahe?

A

Eigenschaften, die für bestimmte Umwelten prädisponieren, werden durch diese Umwelten weiter verstärkt.

58
Q

Theorien der Persönlichkeitsentwicklung (Specht): Überblick

A
  • Fünf Faktoren Theorie
  • Dynamisches Equilibrium Modell
  • Paradoxe Theorie der Persönlichkeitskohärenz
  • Neosozioanalytische Theorie
59
Q

Fünf-Faktoren-Theorie (McCrae+Costa): Annahmen

A
  • Big Five Persönlichkeitseigenschaften fast ausschliesslich durch biologische Faktoren beeinflusst (kaum durch Umwelt)
  • „Charakteristische Adaptationen“ (z.B. Einstellungen und Selbstwertgefühl) hingegen sowohl durch Big Five Persönlichkeitseigenschaften als auch durch Umwelt beeinflusst
  • Intrinsische Entwicklung der Big Five ab dem Alter von ca. 30 Jahren abgeschlossen
  • Umwelteinflüsse auf Big Five nur bei extremen Ereignissen
  • Nur geringe altersabhängige Veränderungen bei Big Five
60
Q

Fünf-Faktoren-Theorie (McCrae+Costa): Empirische Bewährung/Belge/Gefunden

A
  • Annahmen zur Mittelwerts und Rangordnungsstabilität nicht
    bestätigt (auch nach dem Alter von 30 Jahren Veränderung)
    –> Intrinsische Entwicklung der Big Five ab 30 Jahren NICHT abgeschlossen
  • Auch Umwelteinflüsse können zu Veränderung bei Big Five
    führen–> Big Five Persönlichkeitseigenschaften NICHT ausschliesslich durch biologische Faktoren beeinflusst!
  • Anmerkung: Theorie wurde vor dem Hintergrund der Person
    Situation Debatte entwickelt
61
Q

Bezogen auf die Fünf-Faktoren-Theorie (McCrae+Costa), welche Aussage ist falsch?
a) Intrinsische Entwicklung der Big Five ist ab 30 Jahren abgeschlossen
b) Auch Umwelteinflüsse können zu Veränderung bei Big Five
führen
c) Big Five Persönlichkeitseigenschaften werden NICHT ausschliesslich durch biologische Faktoren beeinflusst
d) Annahmen zur Mittelwerts und Rangordnungsstabilität nicht
bestätigt

A

a)

62
Q

Dynamisches Equilibrium Modell (Headey & Wearing): Annahmen

A
  • Persönlichkeitseigenschaften relativ stabil aufgrund von
    genetisch determinierten Set Points (Sollwerte)
  • Persönlichkeitseigenschaften fluktuieren um (proche, nicht damit) Set Points in Abhängigkeit von Umweltveränderungen
  • Persönlichkeitsveränderung nur temporär (Ausnahme: bei sehr
    starken Ereignissen könnten sich Set Points verändern)
63
Q

Dynamisches Equilibrium Modell (Headey & Wearing): Empirische Bewährung/Belege/Gefunden

A
  • Annahmen zur Stabilität der Set Points nicht bestätigt (es gibt graduelle Veränderung bei Persönlichkeit über Lebensspanne)
  • Umwelteinflüsse können zu langfristigen Veränderung bei Big Five führen
  • Auch diese Theorie legt Schwerpunkt zu sehr auf biologische Einflüsse
64
Q

Dynamisches Equilibrium Modell (Headey & Wearing), welche Aussage ist falsch?
a) es gibt graduelle Veränderung bei Persönlichkeit über Lebensspanne
b) Annahmen zur Stabilität der Set Points ist bestätigt
c) Umwelteinflüsse können zu langfristigen Veränderung bei Big
Five führen
d) Diese Theorie legt Schwerpunkt zu sehr auf biologische Einflüsse

A

b)

65
Q

Paradoxe Theorie der Persönlichkeitskohärenz (Caspi+Moffitt): Annahmen

A
  • Genetische Einflüsse am stärksten sichtbar, wenn sich die
    Umwelt ändert
  • Anliegen der Theorie ist es, Stabilität vs. Veränderung von
    Persönlichkeit bei Umweltveränderung zu erklären
  • Bei Umweltveränderung ohne klare Information, wie Person
    sich verhalten soll:
    - vorbestehende Persönlichkeit beeinflusst Verhalten
    - bestehende individuelle Unterschiede werden verstärkt
    - genetischer Einfluss auf Persönlichkeit hier gross
  • Bei Umweltveränderung mit klarer Information zum
    erwünschten Verhalten:
    - Persönlichkeit verändert sich, Person passt sich an
    - Soziale Rollenerwartungen und soziale Normen beeinflussen
    - Persönlichkeitsentwicklung (Veränderungshypothese)
    - genetischer Einfluss auf Persönlichkeit hier gering
66
Q

Paradoxe Theorie der Persönlichkeitskohärenz (Caspi+Moffitt): Empirische Bewährung/Belege/Gefunden

A
  • Thesen bisher nicht genügend getestet
  • Eingeschränkter Geltungsbereich der Theorie
  • sehr plausibel, aber wenig getestet
67
Q

Neosozioanalytische Theorie (Roberts+Wood): Annahmen

A
  • Betonung des Einflusses sozialer Rollen
  • Anerkennung des Einflusses von Genen
  • Berücksichtigung von Big Five, Motiven, Werten, Fähigkeiten,
    Narrativen
    –> Annahme, dass soziale Rollen Einflüsse transportieren, wie die Umwelt Einfluss auf die Menschen haben –> wie sind die Menschen in bestimmten Rollen

–> CF: 3. TERMIN, S.20f!!

68
Q

Fünf-Faktoren-Theorie vs Neosozioanalytische Theorie

A

????

69
Q

Neosozioanalytische Theorie (Roberts+Wood): Empirische Bewährung/Belege/Gefunden

A
  • Theorie insgesamt am besten durch Empirie gestützt
  • Dennoch zahlreiche Befunde, die nicht erklärt werden können
  • Zudem sind Effekte von Umweltfaktoren relativ klein
  • Korresponsivitätsprinzip : teils bestätigende, teils
    widersprechende Befunde
70
Q

Welche der folgenden Theorien der Persönlichkeitsentwicklung ist am besten empirisch belegt?

a) Dynamisches Equilibrium Modell
b) Neosozioanalytische Theorie
c) Fünf-Faktoren-Theorie
d) Paradoxe-Theorie

A

b)

71
Q

Kulturelle Unterschiede in der Persönlichkeitsentwicklung

A

=Beeinflusst der kulturelle Kontext die Entwicklung der
Persönlichkeit über die Lebensspanne?

–> Die verfügbare Evidenz legt insgesamt nahe, dass die Muster
der normativen Entwicklung relativ ähnlich sind

72
Q

Kulturelle Unterschiede bei Entwicklung von Neurotizismus (McCrae)

A
  • Abnahmen in Erwachsenalter =Zunahmen der emotionale Stabilität
73
Q

Kulturelle Unterschiede bei Entwicklung von Verträglichkeit (McCrae)

A
  • ab 50 Jahren: Verstärkung von Verträglichkeit (aber vorher eigentlich auch)
  • eher grober Indikator, aber bedeutsam
  • Querschnitt! Könnten Kohortenprobleme geben
74
Q

Kulturelle Unterschiede bei Entwicklung von Gewissenhaftigkeit (McCrae)

A
  • Verstärkung der Gewissenheit in der Zeit (ausser Kroatien), aber auch in Korea!
75
Q

Kulturelle Unterschiede und Transition in Erwachsenenrollen (Bleidorn): Ziel

A

Herausfinden, ob kulturelle Unterschiede beim Zeitpunkt der
Transition in Erwachsenenrollen kulturelle Unterschiede bei
der Persönlichkeitsentwicklung erklären.

76
Q

Kulturelle Unterschiede und Transition in Erwachsenenrollen (Bleidorn): Ergebnisse/Belege

A

A) Reifeprinzip über Länder hinweg bestätigt
- Persönlichkeit erklärt als Funktion des Alters
B) Frühere Übernahme von Erwachsenenrollen hängt mit
früherer Persönlichkeitsreifung zusammen
- Arbeitsrolle: frühere Transition korreliert mit höheren Werten
bei Gewissenhaftigkeit und emotionaler Stabilität
- Familienrolle: Frühere Transition korreliert mit niedrigeren
Werten bei Offenheit

–> In Länder in denen Menschen früher in Erwachsenenrollen rüber gehen, desto früher entwickeln sich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale (wegen sozial Investitionsprizip) –> früher hohe Verträglichskeits- und Gewissenhaftigkeitswerte, als Länder in denen der Eintritt ins Erwachsenalter/-leben später ist

77
Q

Wollen Menschen ihre Persönlichkeit verändern? Wofür? (Hudson)

A
  • Ja, die meisten Menschen haben Veränderungsziele bezüglich
    ihrer Persönlichkeitseigenschaften
  • Diese Ziele gehen fast ausschliesslich in Richtung der sozial
    erwünschten Pole der Persönlichkeitsdimensionen
    (emotionale Stabilität, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit,
    Extraversion, Offenheit für neue Erfahrungen)
  • Veränderungswunsch besonders stark bei Traits, bei denen
    die Person geringe Ausprägungen hat
78
Q

Warum wollen Menschen ihre Persönlichkeit verändern? (Hudson)

A

A) Extrinsische Motivation
- Persönlichkeitsveränderung als Mittel, um gewünschte Ziele zu
erreichen (z.B. gute Noten, Gesundheit, Beziehung stabilisieren) oder unerwünschte Ziele zu vermeiden)
- Forschung legt nahe, dass die meisten Veränderungsziele im
Zusammenhang mit Persönlichkeit extrinsisch motiviert sind

B) Intrinsische Motivation
- Es gibt Individuen mit intrinsisch motivierten
Veränderungszielen, insbesondere bei besonders erwünschten
Traits (z.B. Extraversion und Gewissenhaftigkeit)

79
Q

Können Menschen ihre Persönlichkeit willentlich verändern? (Hudson)

A
  • Bisher nur wenige Studien
  • Verfügbare Evidenz legt nahe, dass sich Persönlichkeit von
    Menschen tatsächlich in Richtung der individuellen
    Veränderungsziele entwickelt
  • Veränderungsziele verringern sich im Fall von Zielerreichung
  • Bisher jedoch keine Studien über lange Zeiträume (bleiben
    Effekte auch über längere Zeit bestehen?)
  • Bisherige Studien haben vor allem Selbstberichte bei der
    Messung von Persönlichkeit verwendet; in Zukunft auch
    Fremdberichte und objektive Verhaltensmasse verwenden
80
Q

Wie können Menschen ihre Persönlichkeit willentlich verändern? Welche Strategien/Mechanismen? (Hudson)

A

A) Gewohnheitsbildung
- Veränderung des täglichen trait relevanten Verhaltens
- Implementationsintentionen ausbilden; in kleinen Schritte üben
- Soziale Rollen übernehmen, die aufgrund der mit ihnen
verbundenen sozialen Erwartungen erwünschte Veränderungen
auslösen können (siehe soziales Investitionsprinzip)

B) Identitätsentwicklung
- Veränderung des Selbstkonzepts kann zu Veränderung beim
trait relevanten Verhalten führen

81
Q

Drei-Faktoren-Modell der selbstregulierten Persönlichkeitsveränderung (Hennecke): Definition von Selbstregulation

A
  • Bewusste Modifikation von eigenen Gedanken, Gefühlen und
    Verhaltensweisen in Abhängigkeit von Zielen (=kognitive Repräsentationen von persönlich gewünschten oder
    gefürchteten Endzuständen, die durch Handeln erreicht oder
    vermieden werden können)
  • Selbstregulation wird eingesetzt, wenn Diskrepanz zwischen
    Istzustand und Sollwert auftritt
82
Q

Drei-Faktoren-Modell der selbstregulierten

Persönlichkeitsveränderung (Hennecke): Bedingungen

A
  • Bedingung 1: Wunsch oder Notwendigkeit
  • Bedingung 2: Machbarkeit
  • Bedingung 3: Gewohnheitsbildung (Entsteht nach Bedingung 1+2)
83
Q

Drei-Faktoren-Modell der selbstregulierten

Persönlichkeitsveränderung (Hennecke) - 1. Bedingung: Wunsch oder Notwendigkeit

A
  • Was Menschen als wünschenswertes/notwendiges Verhalten
    ansehen, wird durch viele Faktoren beeinflusst: z.B. biologische
    Dispositionen, soziale Normen, individuelle Verstärkungsgeschichte, Anforderungen der Umwelt
  • Spezifität des Ziels beeinflusst, wie breit der Bereich ist, in dem
    Verhalten geändert wird
84
Q

Drei-Faktoren-Modell der selbstregulierten

Persönlichkeitsveränderung (Hennecke) - 2. Bedingung: Machbarkeit

A
  • Überzeugungen, ob Persönlichkeit fest oder veränderbar ist
  • Interventionen, die Überzeugungen zu Veränderbarkeit positiv
    beeinflussen, fördern Persönlichkeitsveränderung
  • Faktoren der tatsächlichen Veränderungsmöglichkeit von
    Persönlichkeit: Commitment bezüglich Ziel; Wissen über
    Umsetzungsmöglichkeiten; Selbstregulationsfähigkeiten;
    Monitoring der Zielerreichung
85
Q

Drei-Faktoren-Modell der selbstregulierten

Persönlichkeitsveränderung (Hennecke) - 3. Bedingung: Gewohnheitsbildung

A
  • Längerer Prozess
  • Anstrengung und intentionales Handeln erforderlich, bevor
    Verhalten automatisiert, unbewusst und anstrengungslos wird
  • Wie oft muss Verhalten gezeigt werden, damit Persönlichkeit
    sich dauerhaft ändert (Relevanz des Set Point Modells)?
86
Q

Gründe, warum die Effekte volitionaler Persönlichkeitsentwicklung vermutlich begrenzt sind

A
  • Alle 3 Bedingungen nach Hennecke et al. (2014) müssen
    erfüllt sein
  • Eingebundenheit in tägliche Routine/Anforderungen
    verhindert Gewohnheitsbildung
  • Die mit Persönlichkeitsveränderung verbundene Anstrengung
    ist aversiv
  • Bedürfnis nach Aufrechterhaltung des bisherigen
    Selbstkonzepts