10_Motivated forgetting Flashcards
(32 cards)
Was ist der “positivity bias” (S.316)?
Tendenz, dass wir mehr positive Erinnerungen abrufen können als neutrale oder negative. Diese Tendenz nimmt mit dem Alter noch zu: sprich, im Alter erinnert man sich eher an die schönen, positiven Sachen.
Warum glauben Mather und Carstensen (2005), dass wir je älter wir werden, je mehr positive Erinnerungen abrufen können (S. 316)?
Weil der Fokus auf die Aufrechterhaltung von Wohlbefinden steigt und Ziele bezüglich Wissen und die Zukunft weniger wichtig werden.
-> Wir werden besser in Emotion regulation?
Was ist “emotion regulation” (S.316)?
Zielgerichtete Beobachtung, Bewertung, Veränderung und Filterung von emotionalen Reaktionen und Erinnerungen über emotionale Erfahrungen.
Welche zwei Formen von Vergessen beschrieb Freud (1900, 1917) (S.317)?
- repression (Verdrängung)
- suppression
Was ist “repression” (S.317)?
Prozess, der ungewollte Erinnerungen, Ideen und Gefühle ins Unbewusste verdrängt. Meist wird repression als unbewusster Prozess beschrieben.
Aber:
- Verdrängtes konnte immer noch das Verhalten beeinflussen.
- Verdrängtes konnte auch wieder das Bewusstsein erreichen.
Was ist “suppression”?
Suppression ist das Gegenstück zu repression und wird häufig als bewusste Form davon angeschaut.
Was ist “psychogenic amnesia” (S.318)?
Schwere und überraschende Episoden von Vergessen der eigenen Lebensevents, die mit psychologischen und NICHT biologischen Faktoren zu erklären sind.
Was ist “directed forgetting” (gerichtetes Vergessen) - (S.319)?
Wenn Vpn die Instruktion erhalten, etwas zu vergessen und dies tatsächlich zum Verlust dieser Erinnerung führt.
Welche zwei Varianten/Methoden zum testen von “directed forgetting” gibt es?
- item-method directed forgetting
- list-method directed forgetting
Was ist die “item-method of directed forgetting” (S.319)?
Vpn erhalten eine Reihe von Items und nach jedem Item die Instruktion, dieses weiter zu erinnern oder zu vergessen. Resultat: Die zu erinnernden Items werden deutlich besser gemerkt.
These ist aber so, dass die Wörter, welche erinnert werden sollen, intern auch mehr abgefragt resp. wiederholt werden. Bei den zu vergessenden Items wird der Inhibition-Prozess gestartet, welcher auch Ressourcen braucht.
Was ist die “list-method of directed forgetting” (S. 320 ff.)?
Hier wird zuerst eine Liste von 10-20 Items gelernt und erst im Anschluss kommt die Anweisung, die Liste zu vergessen. Danach folgt eine zweite Liste die erinnert werden soll. Eine Kontrollgruppe soll beide Listen behalten.
- die zweite Liste wird von der “Vergessen-Gruppe” viel besser erinnert = Vorteil der Vergessen-Instruktion
- die erste Liste wird von der “Vergessen-Gruppe” viel schlechter erinnert
Wie unterscheidet sich das Vergessen bei der item und bei der list method?
Item-Method:
Oberflächliche Enkodierung, bei der list-method höchstwahrschenlich nicht (da die Instruktion später folgt)
-> durch den gestörten ENCODING process wird die Erinnerung sowohl explizit wie auch implizit geschädigt.
List-Method:
Die Items können mit impliziten Gedächtnistest wieder hervorgeholt werden, bei der item method nicht
-> durch den gestörten ABRUF indem der Zugang zum Kontext erschwert wird, wird die Erinnerung nur explizit, nicht aber implizit geschädigt.
Welche zwei Theorien versuchen die list-method of directed forgetting zu erklären (S.322)?
- retrieval inhibition hypothesis
- context shift hypothesis
Was beschreibt die “retrieval inhibition hypothesis” (S.322)?
Die Items der ersten Liste werden temporär gehemmt als Antwort auf die Instruktion, sie zu vergessen. Bei erneuter Präsentation können sie reaktiviert werden.
Was beschreibt die “context shift hypothesis” (S.322)?
Dass die List-1 Items nicht einfach wegen der Instruktion vergessen werden, sondern aufgrund einer damit einhergehenden Veränderung des Kontexts.
Was ist “cognitive control” (S.324)?
Die Fähigkeit Gedanken flexibel zu kontrollieren, inklusive dem stoppen von ungewollten Gedanken vor deren Bewusstwerden.
Was ist das “think/no-think paradigm” (S.325)?
Prozedur, um die Fähigkeit zu untersuchen, willentlich Abruf zu unterdrücken bei Konfrontation mit Hinweisen.
Es simuliert die Situation im Leben, wenn wir einem Cue für eine Erinnerung begegenen, über die wir lieber nicht nachdenken, und deswegen versuchen sie aus dem Gedächtnis zu verdrängen:
Wie untersuchten Anderson & Green (2001) das “think/no-think paradigm” (S.325)?
Dazu werden Wortpaare gelernt und die Vpn danach instruiert, darüber nachzudenken oder nicht (= unter allen Umständen versuchen, nicht ans zweite Wort zu denken). Die Studie zeigt, dass im no-think Szenario deutlich weniger erinnert wird.
Auch hier wird gezeigt, dass Inhibition (denk nicht an das eine Wort) Ressourcen braucht.
Was fanden Noreen et al (2014) über das Vergeben und Vergessen heraus (S.327)?
Negative Erlebnisse, die vergeben werden, werden durch das Unterdrücken der Erinnerung vergessen. Bei Erlebnissen, die nicht vergeben werden, ist dies kaum der Fall.
-> Die Kapazität einer Person zu “Vergeben und Vergessen” hängt vermutlich mit der Fähigkeit für retrieval suppression zusammen (ob man unterdrücken kann oder nicht).
Welche Gehirnregionen sind beim Unterdrücken von Erinnerungen involviert und überlappen diese mit denen, die für das Unterdrücken von Bewegungen verantwortlich sind (S.328)?
- Rechter Präfrontaler Cortex
- Anteriorer cingulärer Cortex
= es sind die GLEICHEN Regionen für retrieval suppression wie für motor inhibition verantwortlich
Inwiefern ist der Hippocampus beim retrieval suppression involviert (S.329)?
- Seine Aktivität nimmt dabei ab (während die Akitvität beim Abruf erhöht ist).
- Die Abnahme der Aktivität wird durch den präfrontalen Cortex ausgelöst.
Was passiert wenn die Mechanismen im Gehirn (Präfrontaler Cortex unterdrückt Aktivität im Hippocampus) nicht richtig funktionieren (S.329)?
Dann ist retrieval suppression schwierig, was zu post-traumatic stress disorder, Anxiety und Depression führt.
Was ist “psychogenic fugue” (S.331)?
Eine Form der psychogenic amnesia, die normalerweise ein paar Stunden oder Tage dauert und bei der die Betroffenen ihre gesamte Lebensgeschichte vergessen.
Was erhöht die Vulnerabilität für “psychogenic fugue” (S.331)?
Depression und Kopfverletzungen, gepaart mit akutem Stress und Trauma.