7_Semantic memory Flashcards
(48 cards)
Repetition: Was ist der Unterschied zwischen episodischem und semantischem Gedächtnis?
- Episodisches Gedächtnis: Erinnerungen an Ereignisse, die an einem spezifischen Zeitpunkt / Ort im Leben stattgefunden haben (remember-Erlebnis).
- Semantisches Gedächtnis: Generelles Faktenwissen über die Welt. Viele Menschen haben ähnliches Weltwissen, gibt aber auch individuelle Unterschiede (je nach Expertise und Interesse)- (know-Erlebnis).
Hat man beim semantischen Gedächtnis Erinnerungen an den Zeitpunkt des Lernens in der Vergangenheit?
NEIN - es gibt keinen räumlich-zeitlichen Kontext.
Was sind typische Beispiele für semantisches Gedächtnis / Wissen (gemäss Podcast Rothen, Folie 3)?
- Paris ist die Hauptstadt von Frankreich
- Katzen haben ein Fleischfressergebiss
- Paivio, Begründer der “dual coding theory”, hat als Bodybuilder den Titel Mr. Canada gewonnen (dieses Beispiel wissen v.a. Psychologen)
Welches Gedächtnis ist bei Patienten mit einer Amnesie oft noch intakt (gemäss Podcast Rothen, Folie 4)?
Das semantische Gedächtnis. Diese Patienten können (noch) mit uns sprechen und Wörter gebrauchen. Das episodische Gedächtnis ist bei einer Amnesie oft beeinträchtigt. Sie können oft nicht mehr sagen, was sie bspw. am Vorabend gegessen haben.
Was ist semantische Demenz (S.209)?
Eine fortschreitende neurodegenerative Störung, die durch eine allmähliche Verschlechterung des semantischen Gedächtnisses gekennzeichnet ist.
Was ist persönliche Semantik (S. 209)?
Aspekte des eigenen persönlichen oder autobiografischen Gedächtnisses, die Elemente des episodischen Gedächtnisses und des semantischen Gedächtnisses kombinieren.
Was bedeutet Semantisierung (S. 209)?
Phänomen, dass episodische Erinnerungen in semantische Erinnerungen umgewandelt im Laufe der Zeit.
Was ist das lexikalische Gedächtnis?
- mentales Lexikon
- Wortgedächtnis / Wortschatz / Vokabular
- Repräsentationssystem für Wörter
- Lexikon ist via Anfangsbuchstaben organisiert
Welches Experiment machten Loftus and Suppes (1972) im Zusammenhang mit lexikalischem Gedächtnis (S. 210)?
- Set A und B
- Set A war die Frage bspw: “fruit starting with p.”
- Set B war die Frage bspw: “fruit ending with h.”
Resultate: Anfangsbuchstaben sind effizientere Hinweisreize als Schlussbuchstaben, Set A war einfacher zu beantworten. Unser Lexikon ist via Anfangsbuchstaben organisiert.
Welche weitere Ergebnisse fanden Loftus and Suppes (1972) im Zusammenhang mit lexikalischem Gedächtnis heraus (S. 210)?
- Set A und B
- Set A war die Frage bspw: Frucht-A?
- Set B war die Frage bspw: A- Frucht?
Resultate: Set A war einfacher, weil der Kategoriehinweis effizienter ist (eine Frucht mit A), der Suchraum wird schon eingegrenzt.
Welche Pionierarbeit leisteten Collins und Quillian (1969), (S. 211, 212)?
- Sie stellten das sogenannte “hierarchische Netzwerk” auf.
- Sie postulierten, dass das semantische Gedächtnis in einem hierarchischen Netzwerk organisiert ist.
- Die Hauptkonzepte werden als Knoten dargestellt
- z.B. als erstes Level “Tier”
- z.B. als zweites Level “Vogel” oder “Fisch”
- z.B. als drittes Level “Kanarienvogel” oder “Hai”
- auf jedem Level werden Eigenschaften angegeben:
1) “Tier hat eine Haut”
2) “Vogel kann fliegen”
3) “Kanarienvogel kann singen”
Welche Vorhersage kann beim hierarchischen Netzwerkmodell von Collins und Quillian (1969) gemacht werden (S. 212)?
- Fragen bezüglich Eigenschaften auf der gleichen Hierarchistufe werden schneller beantwortet, Beispiel:
- Kanarienvogel kann singen wird viel schneller beantworter (gleiche Stufe) als Kanarienvögel haben Haut (ungleiche Stufe).
- Aber: Effekte verschwinden, wenn Vertrautheit kontrolliert wird (Conrad, 1972).
Was beschreibt der Typikalitätseffekt von Rips et al., (1973) - (S.212)?
Typische Aussagen können schneller verifiziert werden als untypische. Beispiele:
- Ein Spatz ist ein Vogel (korrekt, typisch, schneller verifiziert)
- Ein Pinguin ist ein Vogel (korrekt, untypisch, langsamer verifiziert)
Was konnte Rosch (1973) aufzeigen bezüglich hierarchischen Netzwerkmodell?
Für typische Kategorien-Mitglieder treffen mehr Kategorien-Eigenschaften zu als für untypische (z.B. Pinguin = Vogel, fliegt aber NICHT).
Konklusion: das hierarchische Modell ist nicht ausreichend um Wissensrepräsentation darzustellen - inhaltsanalytische Probleme.
Welche Theorie wurde aufgrund der Limitation der Netzwerktheorien aufgestellt?
“Spreading activation” Theory von Collins und Loftus (1975)
Was beschreibt die “Spreading activation” Theory von Collins und Loftus (1975) - (S.213)?
- Basiert eher auf semantischen Distanzen
- Kategorien sind weniger fix als bei hierarchischen Netzwerktheorie
Experiment: Man liess VPN z.B. alle Tiere aufzählen, die ihnen in den Sinn kamen. Nun wurden bspw. “Hund”, “Katze”, “Maus” etc. am ehsten genannt. Aufgrund dieser Nennungen weiss man, dass Exemplare, die öfters genannt wurden, enger miteinander verwandt sind. Somit: “Hund”, “Katze”, “Maus” sind innerhalb der Kategorie Tiere enger verwandt als bspw. “Hund” und “Känguru”.
Was sind die Annahmen der “Spreading activation” Theory von Collins und Loftus (1975)?
- Wenn ein Konzept aktiviert wird, werden automatisch auch verwandte, benachbarte Konzepte aktiviert.
- Je weiter weg ein Konzept ist, desto weniger wird es aktiviert
- kann Typikalitätseffekt erklären
- sagt semantische Priming vorher
Was ist semantische Priming (S.213)?
Versuchspersonen reagierten scheller auf das Wort “Butter” wenn vorher das Wort “Brot” gezeigt wurde - als wenn vorher das Wort “Krankenschwester” gezeigt wurde.
Semantisches Priming wird häufig als Untersuchungsmethode angewendet, um das semantische Gedächtnis zu untersuchen
Welches Beispiel von “spreading activation” zeigte Schacter et al. (1996) - (S.214)?
- VPN lernten Wortliste mit Wörter “Krankheit, Spital, Patient, Bett, Spritze etc.”
- anschliessender Rekognitionstest
- VPN stufen das Wort “Doktor” fälschlicherweise als “alt” resp. schon gesehen ein und zeigten ähnliche Aktivierungen im fMRI wie bei korrekten “alt”-Antworten
Erklärung: Das Wort “Doktor” passt vom Sinn her in die Wortliste mit “Krankheit” usw, dies löste bereits eine hohe Aktivierung aus.
Was ist die Kritik an der “Spreading activation” Theory (S.215)?
- Zu einfache Erklärung, dass ein Konzept im semantischen Gedächtnis nur durch einen einzigen Knoten repräsentiert werden soll
- Ein Konzept hat nicht nur eine Repräsentation (z.B. Fred spielt gerne Klavier / Fred findet Klavier spielen schwer (hier Fokus auf Heaviness))
- keinen Konsens über das am besten geeignete Maß für die semantische Distanz
Objektbenennung: Welche drei Level von Hierarchien für Konzepte identifizierten Rosch et al. (1976) - (S. 215-217)?
- superordinate categories (z.B. Möbel)
- basic-level categories (z.B. Stuhl)
- subordinate categories (z.B. Polstersessel)
Objektbennung: Was fanden Rosch et al. (1976) bei Ihren Experimenten mit den Hierarchien heraus?
Das basic-level wird tendenziell am häufigsten / liebsten verwendet.
Objektbennung: Bei welchen Hierarchielevel kategorisieren wir am schnellsten und warum (S.216)?
- superordinate categories
- vermutlich weil es dafür am wenigsten Informationen braucht
(gemäss Prass et al., 2013)
In welchen Fällen brauchen wir gerne auch das subordinate level (S. 216)?
- Wenn wir Experten sind (z.B. birdwatchers bei Vögeln)
- Wenn etwas sehr bekannt ist (z.B. Eiffelturm, Turm von Pisa)