12_Sexuelle Funktionsstörungen Flashcards

1
Q

Was ist normale Sexualität und ab wann spricht man von einer gestörten Sexualität?

A

Die Variationsbreite menschlicher sexueller Erfahrungen ist sehr hoch, Paare mit vergleichbarem Sexualverhalten können höchst unterschiedlich zufrieden sein. Deshalb:

Sehr schwierig zu definieren, ab wann von einer Störung gesprochen werden soll. Solange alle Beteiligten zufrieden sind und niemand zu Schaden kommt, ist es “normal”. Wenn Beeinträchtigungen im sexuellen Verhalten und Erleben und in physiologischen Reaktionen zu subjektiv empfundenem Leidensdruck führen und wenn eine ausschließlich organmedizinische Verursachung ausgeschlossen werden kann, kann man von gestörter Sexualität sprechen.

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2
Q

Welche Phasen können beim Sexualverhalten des Mannes unterschieden werden?

A
  • Appetenzphase (Bewusstsein sexuelles Bedürfnis)
  • Erregungsphase
  • Plateauphase (Koitusbewegungen)
  • Orgasmusphase (Ejakulation)
  • Entspannungs - oder postorgastische Phase (Zurückbildung Erregung)
  • Refraktärzeit (gewisse Zeit nötig um wieder zu einer Erregung gelangen zu können)
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3
Q

Welche Phasen können beim Sexualverhalten der Frau unterschieden werden?

A
  • Appetenzphase (Bewusstsein sexuelles Bedürfnis)
  • Erregungsphase
  • Plateauphase (Koitusbewegungen, Vergrösserung Vagina)
  • Orgasmusphase (rhytmische Kontraktionen der Scheide)
  • Einige Frauen können nach der Orgasmusphase keine Refraktärzeit erleben, sondern sind fähig, einen zweiten oder dritten Orgasmus folgen zu lassen
  • Entspannungsphase (Brust schwillt ab)
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4
Q

Welche sexuelle Funktionsstörungen gibt es beim Mann?

A
  • Minderung sexuellem Verhalten
  • sexuelle Aversion (Ekel, Angst)
  • Impotenz-Probleme
  • Ejaculatio praecox (vorzeitige Ejakulation)
  • Anorgasmie (verzögerte, ausbleibende Ejakulation)
  • gesteigertes sexuelles Verlangen
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5
Q

Welche sexuelle Funktionsstörungen gibt es bei der Frau?

A
  • Minderung sexuellem Verhalten
  • sexuelle Aversion (Ekel, Angst)
  • Erregungstörungen
  • Lubrikationsporbleme (Ausbleiben des Feuchtwerdens)
  • Orgasmusschwierigkeiten
  • Vaginismus (Eindringen unmöglich, schmerzhaft)
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6
Q

Was sind die Ursachen von sexuelle Funktionsstörungen?

A

Vielfältige Ursachen, oft bedingt durch das soziale Miteinander:

  • Stress
  • Beziehungskonflikte
  • starker Kinderwunsch
  • Leistungsdruck
  • Ängste
  • traumatische Ereignisse
  • hohe Selbstunsicherheit
  • psychische Störungen
  • medizinische Erkrankungen (Diabetes, Prostata-Erkrankungen)
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7
Q

Wie werden sexuelle Störungen aufrecht erhalten?

A
  • negative Erwartungshaltungen
  • Vermeidungsverhalten
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8
Q

Wie werden sexuelle Funktionsstörungen behandelt?

A
  • offene Kommunikation zwischen Partnern
  • sich Zeit nehmen
  • Druck reduzieren
  • adäquate räumliche Bedingungen schaffen
  • rigide Rollenvorstellungen, unrealisischte Zielsetzungen und anausgesprochene Erwartungen thematisieren
  • Sensate-Focus-Intervention
  • Medikamentöse Therapie
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9
Q

Welches ist das Grundprinzip des Sensate Focus?

A

Das Grundprinzip des Sensate Focus ist, dass Sexualität auf unbelastete Phasen reduziert wird und in den ersten Phasen ein Koitusverbot vorherrscht. Nach und nach werden je nach Stufe neue Verhaltensweisen hinzugefügt, die möglichst erwartungsfrei erlebt werden sollen.

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10
Q

Aus welche vier Phasen besteht die Sensate-Focus-Intervention?

A
  1. Austausch von Zärtlichkeiten ohne Einbeziehung der Genitalien
  2. Austausch von Zärtlichkeiten mit Einbezug der Genitalien
  3. Austausche von Zärtlichkeiten mit Beginn Geschlechtverkehrs, ohne zum Orgasmus zu kommen
  4. Koitus bis zum Orgasmus
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11
Q

Was kann bei Frauen mit Vaginismus unternommen werden?

A

z.B. regelmässiges Einführen eines Fingers oder Dilators mit Gleitmittel

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12
Q

Was kann bei Männern mit Ejaculatio praecox unternommen werden?

A
  • Stop and Go Technik
  • Squeeze-Technik
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13
Q

Was ist die Stop and Go Technik?

A

Erektion soll gehalten und ausgebaut werden bis kurz vor dem “point of no return”, anschliessend wird eine Pause gemacht, bis wieder Selbstkontrolle über das Erregungsniveau erreicht wird.

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14
Q

Was ist die Squeeze-Technik?

A

Kurz vom dem “point of no return” wird durch Abdrücken des Penis unter der Eichel versucht, die Erektion wieder abklingen zu lassen. Erst nach Abklingen wird versucht erneut aufzubauen.

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15
Q

Was kann bei Männern mit Impotenzproblemen unternommen werden?

A

Teasing Techniken

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16
Q

Was sind Teasing Techniken?

A

Bei dieser Technik soll die Erektion immer wieder gezielt abklingen, um anschliessend erneut aufgebaut zu werden. Dadurch soll den Betroffenen die Angst vor dem Abklingen der Erektion genommen werden.

17
Q

Welche Medikamente werden bei sexuellen Funktionsstörungen eingesetzt?

A

Oft wird bei Impotenz bei Männern Sildenafil (Viagra) genannt.

Aber: hierbei handelt es sich nicht um ein Allheilmittel. Viagra hat keinen direkten Einfluss auf die Appetenz, verbessert jedoch die Erektionsfähigkeit und verkürzt unter Umständen ein wenig die Refraktärzeit. Beim Einsatz von Viagra ist auf Vorliegen von Herzerkrankungen zu achten.

18
Q

Was ist Paraphilie?

A

Störung der Sexualpräferenz, Dran nach einem unüblichen Sexualobjekt oder ungewöhnlichen Art der Stimulation.

19
Q

Welche Arten von Paraphilie werden unterschieden?

A
  • Exhibitionismus
  • Voyeurismus
  • Frotteurismus
20
Q

Was ist Exhibitionismus?

A

Zurschaustellung von Sexualorganen in der Öffentlichkeit

21
Q

Was ist Voyeurismus?

A

Durch heimliche Beobachtung sexueller Handlungen anderer wird sexuelle Erregung ausgelöst

22
Q

Was ist Frotteurismus?

A

Störungsbild, bei dem sich die Person durch Reibung oder eigenen Genitalien an Fremden oder durch Berührung der Sexualorgane Fremder (z.B. im ÖV) Lust verschaffen.

23
Q

Was ist Sodomie?

A

Sex mit Tieren

24
Q

Was ist Nekrophilie?

A

Sex mit Toten

25
Q

Was sind Beispiele von normale Abweichungen einer soziokulturellen Norm?

A
  • Fetischismus (sexuell neutrales Objekt ist luststeigernd)
  • Transvestitismus (Tragen der gegengeschlechtlicher Kleidung, was mit sexueller Erregung einhergeht)
26
Q

Was ist sexueller Masochismus?

A

Sexuelle Erregung durch die gewollte Demütigung (Schlagen, Fesseln)

27
Q

Was ist sexueller Sadismus?

A

Gegenstück zum sexuellen Masochismus, die gewaltvolle Erniedrigung und Qual anderer ruft sexuelle Erregung hervor.

28
Q

Wodurch unterscheidet sich sexuelle Delinquenz vom Begriff der Paraphilie?

A

Bei sexuell delinquentem Verhalten werden anders als bei Paraphilien die Freiheitsrechte der Opfer in Bezug auf Sexualität mithilfe von Zwangsmaßnahmen unterdrückt. Solche Handlungen ziehen eine strafrechtliche Verfolgung nach sich. Es gibt jedoch auch Paraphilien, die unter Einverständnis der Interaktionspartner zwar als soziokulturell deviant bezeichnet werden können, jedoch zu keiner unerwünschten Beeinträchtigung führen (z. B. Fetischismus oder Masochismus).

29
Q

Auf was zielt die Therapie gestörter sexueller Präferenzen?

A
  • Opferempathie
  • Veränderung kognitiver Verzerrungen
  • Unterbrechung Verhaltensketten
30
Q

Was ist eine Störung der sexuellen Identität?

A

Die Person fühlt sich zum eigenen Geschelcht nicht zugehörig. Dabei dominiert der Wunsch, dem anderen Geschlecht anzuhören und eine entsprechende, meist heterosexuelle Lebensweise anzunehmen.