Pflegemassnahmen Erziehungsmassnahmen – Stockaufbau (sehr wichtig) Flashcards

1
Q

Was ist massgeblich für die Langlebigkeit eines Rebstockes?

A

Ein korrekter Schnitt, welcher die vitalen Teile des Stockes nicht beschädigt.

Die Rebe besitzt nur schwache Fähigkeit, Schnittwunden zu schliessen. Folgedessen besteht die Gefahr der Austrocknung von ein- und mehrjährigen Trieben und des Eindringens holzzerstörender Pilze.

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Q

Was muss bei der Durchführung des Rebschnittes berücksichtigt werden? (10)

A
  • Anhäufung von Totholzzonen vermeiden, durch richtige Schnittmassnahmen
  • Möglichst nur Triebe auf zweijährigem Holz anschneiden – Wunden bleiben kleiner.
  • Grossflächige Schnittwunden im mehrjährigen Holz vermeidenEintrocknungszonen oder zerstören das Leitungsbahnensystem. Verringerung des Befalls durch holzzerstörende Pilze.
  • Verzicht auf die Verjüngung mit Wasserschossen. Ausgenommen es ist eine notwendige Verjüngung – Neuaufbau des Stockes nach strengen Winterfrostschaden oder phytosanitären Rückschnitt.
  • Wasserschosse und nicht notwendige Triebe frühzeitig grün ausbrechen.
  • Schnitte sollen immer auf derselben Seite erfolgen – Hauptleitungsstränge werden nicht gestört.
  • Bei sehr grossen Schnittwunden sollte ein Wundeverschluss mit dazu geeigneten Präparaten durchgeführt werden – Verzögerung der Austrocknung.
  • Ausreichender Überstand beim Anschnitt der einjährigen Triebe – Verhindert Austrocknen des Triebes bis in den Nodienbereich.
  • Aufbauen eines durchgehenden Stammes – Vorbeugen von Infektionen durch holzzerstörende Pilze.
  • Sauberes zurückschneiden aller eingetrockneten Triebreste (Überstände).
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3
Q

Aufbau eines Rebstockes mit Stamm und Kopf – Spaliererziehung?

A

Sehr günstig ist es einen T-förmigen Kopf, ca. 15-20 cm unterhalb des Drahtes aufzubauen.

Ziel ist ein gleichmässige Entwicklung der sich langsam aufbauenden Schenkel, die im Inneren einen ungehinderten Saftfluss ermöglichen.

An diesem Kopf werden auf der einen Seite regelmässig ein Strecker formiert und angeschnitten und auf der anderen Seite immer ein einäugiger Zapfen. Dieser Zapfen dient als Reserve und zur Aufrechterhaltung der Leitungsbahnen.

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4
Q

Rebschnitt im 1. Standjahr – Pflanzjahr?

Triebrückschnitt nach Einschätzung des Wachstums:

A
  • schwacher Triebentwicklung – ca. 20-70 cm Gesamttrieblänge und zu schwacher Triebsstärke. Trieb wird auf ein sichtbares Auge zurückgeschnitten. Im nächsten Jahr ist ein Trieb mit ausreichender Stärke zu erwarten.
  • mittelstarker Triebentwicklung – ca. 80-150 cm Gesamttrieblänge, mittelstark. 3-4 Triebe sind im nächsten Jahr zu erwarten. Trieb wird bis auf ca 10-15 cm unterhalb des Biegedrahtes angeschnitten. Auf Schnitthöhe muss der Trieb eine ausreichende Triebstärke bzw. Holzreife aufweisen. Frühzeitiger Laubarbeit = Triebentwicklungssteuerung.
  • starker Triebentwicklung – Gesamttrieblänge über 150 cm. 5 oder mehr normale Triebe sind zu erwarten. Es kann höher angeschnitten und der Trieb auf den Biegedraht befestigt werden. 5 oder mehr Triebe werden belassen, um das Wachstum zu normalisieren. Laubarbeit im kommenden Frühjahr wichtig = um Trieb im Anschnittbereich in optimaler Stellung und Länge zu erhalten.
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5
Q

Laubarbeiten im 2. Standjahr (oder 3. Standjahr)?

A
  • Laubarbeiten bei einer Trieblänge von ca. 10-20 cm
    • schwacher Triebentwicklung – ein Trieb belassen. Alle anderen Triebe werden entfernt.
    • mittelstarkem Wuchs – jener Trieb wird ausgewählt, welcher sich am günstigsten für den Schnitt und der Formierung in Windrichtung bzw. am Hang talwärts, beim folgenden Winterschnitt eignet. Darüber und darunter belässt man zur Sicherheit je einen grünen Trieb als Reserve.
    • starkem Wuchs – wie beim mittelstarkem Wuchs, ausser dass mehr Triebe belassen werden. Damit beruhigt sich das Triebwachstum.
  • Zur Förderung des Stockaufbaus vorhandene Gescheine entfernen. Frühzeitige Stocküberlastung schädigt den Rebstock.
  • Entwickelnde Geiztriebe eventuell bleiben lassen – werden diese frühzeitig entfernt, wird das Wachstum der verbleibenden Triebe gefördert.
  • Im Herbst zum Schutz gegen Winterfrost anhäufeln.
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6
Q

Rebschnitt im 2. Standjahr (oder 3. Standjahr)? (4)

A
  • Der am besten entwickelte Triebca. 20 cm unterhalb des Biegedrahtes – wird in Windrichtung (oder talwärts) zuerst gebogen, angeschnitten und am Draht befestigt. Durch die Biegung (Saftstau) wird der Austrieb im Schnittbereich angeregt.
  • Die Biegerichtung ist immer gegen die ursprüngliche Wuchsrichtung über die Schnittstelle am zweijährigen Holz.
  • Es wird noch kein Ersatzzapfen angeschnitten.
  • Wird ein Kordon angestrebt, kann in gleicher Form angeschnitten werden, oder es wird gleich auf der Kordondrahthöhe mit einem kurzen Kordon begonnen.
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7
Q

Laubarbeiten im 3. Standjahr?

A

Bei der frühzeitigen Laubarbeit müssen durch gezieltes Ausbrechen jene grünen Triebe stehen bleiben, die einerseits für den neuerlichen Anschnitt eines Streckers und andererseits gegenüber für den Kopfansatz in die andere Richtung (Austrieb aus einem schlafenden Auge am Astring)

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8
Q

Rebschnitt nach d. 3. Standjahr und den Folgejahren? (9)

A
  • Beim folgenden Winterschnitt wird ein Trieb als Strecker angeschnitten und in die gleiche Richtung wie im Vorjahr formiert.
  • Länge des formierten Streckers muss ein ausreichender Austrieb aller Augen (auch Basisaugen) sicher stellen.
  • Gegenüber dem Strecker wird ein kurzer Zapfen mit nur einem gut sichtbaren Auge angeschnitten.
  • Grundlage für die Kopfbildung, bilden die Triebe an der Basis des Streckers und vom Zapfen. Auswahl von waagrecht entwickelnden Triebe = Kopf verlängert sich langsam in Reihenrichtung waagrecht. Im Lauf der Jahre entsteht eine T-förmige (V) Form des Kopfes – entgegenwirken einer frühzeitigen Überbauung des Rebstockes.
  • Sind nicht zwei gegenüberliegende Triebe vorhanden, wird weiter nur auf eine Fruchtrute ohne Zapfen angeschnitten.
  • Aus den zwei Trieben (Strecker und Zapfen) im Kopfbereich entstehen die beiden Schenkel (Schnittkanäle).
  • Alte Fruchttrieb muss sauber und sehr nahe am Kopfbereich entfernt werden.
  • Optimale Stellung der Triebe wird nicht immer im dritten Standjahr erreicht.
  • Bei fruchtbaren und besonders bei grosstraubigen Sorten ist bis zum vollständigen Stockaufbau eine Gescheinausdünnung/Traubenausdünnung durchzuführen.
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9
Q

Was ist in den Folgejahren eines Stockaufbaus zu beachten? (4)

A
  • Regelmässig wird gegenüber dem Strecker immer ein einäugiger Zapfen - möglichst in waagrechter Stellung und Reihenrichtung – am Kopf angeschnitten.
  • Anschnitt von zwei Streckern ist nur bei wenig fruchtbaren Sorten sinnvoll.
  • Rückschnitte in das alte Holz der aufgebauten Köpfe soll möglichst vermieden werden.
  • Ist der Kopfbereich einmal aufgebaut, gilt es, diesen in seiner Funktion lange zu erhalten.
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10
Q

Laubarbeiten in den Folgejahren? (2)

A
  • Frühzeitiges Ausbrechen von Trieben ist eine wichtige Arbeit – bessere Verheilung der kleinen Wunden.
  • An der Basis des einjährigen Holzes müssen mindestens ein Trieb und einer (zwei) am Zapfen belassen bleiben.
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11
Q

Rebschnitt in den Folgejahren? (2)

A
  • Die horizontale Ausbreitung des Kopfes soll möglichst langsam erfolgen.
  • Ist der Trieb zu schwach oder abgebrochen, dann soll der Trieb vom gegenüberliegenden Zapfen als Fruchtrute angeschnitten werden. Die Wechsel geht leichter in der Ebene als im Hang, da sich die apikalen Reben sonst viel stärker entwickeln.
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12
Q

Ist eine Umstellung bestehender Weingärten möglich?

A

In anderer Form erzogene Rebstöcke (höherer Kopf) können nur teilweise auf diese Schnittform umgestellt werden. Durch Auswahl geeigneter Kopfteile für den Strecker und den Zapfen in Reihenrichtung ist das mit gewissen Einschränkungen möglich.

Weitere Möglichkeit durch Verjüngung eines alten, noch vitalen Weingartens.

Nach starken Winterfrösten ergibt sich eine Möglichkeit – mit grossen Stockunterschieden.

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13
Q

Aufbau eines Rebstockes mit Kordon?

A

Auf einem Kordon wird nur kurzes bis mittellanges Fruchtholz angeschnitten. Ein Anschnitt von ein- oder zweiäugigen Zapfen ist nur dann sinnvoll, wenn eine ausreichende Augenfruchtbarkeit der basalen Augen bei der Sorte gegeben sind.

Sortenunterschiede sind zu berücksichtigen.

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14
Q

Welche unterschiedlichen Kordonvarianten gibt es beim Aufbau eines Rebstockes mit Kordon?

A

Wechselkordon: Nach Anschnitt von kurzen Zapfen (mit 1-2 Augen) wird dieser junge Kordonteil wieder abgeschnitten und neu aufgebaut – siehe Pflegemassnahmen Erziehung Karte Wechselkordon.

Dauerkordon: erfolgt ein ein- oder zweiarmiger Aufbau eines Kordons, mit dem Ziel, dass auf diesem möglichst lange das Frucht- und Ersatzholz angeschnitten werden kann.

Stammaufbau – gut ausgereifter Trieb erreicht den Kordondraht, wird dieser entweder 10-15 cm unter, oder bei geeigneter Holzreife auf den Kordon-draht formiert und befestigt. 4 Augen sollen am waagrechten Trieb verbleiben, um eine gute Triebentwicklung zu gewährleisten. Ca. 10 cm unter dem Kordondraht muss sich ein Trieb in die andere Richtung entwickeln (Laubarbeit).

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15
Q

Winterschnitt beim Aufbau eines Rebstockes mit Kordon? (3)

A
  • Anschnitt des zweiten Kordons (wenn einer vorgesehen ist).
  • Der begonnene Kordonarm wird bei Bedarf mit einem kurzen Strecker verlängert.
  • Alle nach oben zeigenden Triebe werden auf ein- oder zweiäugige Zapfen angeschnitten (gleichmässige Verteilung).
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16
Q

Winterschnitt im Folgejahr(n) beim Aufbau eines Rebstockes mit Kordon? (6)

A
  • Auf der gesamten Kordonlänge werden Zapfen und kurze Strecker oder nur Zapfen mit zwei sichtbaren Augen, angeschnitten.
  • Auf gute gleichmässige Triebverteilung ist zu achten.
  • Gesamtaugenanzahl ist von der Wuchsstärke des Stockes abhängig.
  • Bei Wuchsrückgang an Teilen des Kordons muss der Kordon mehr oder weniger wieder neu aufgebaut werden.
  • Schnitt erfolgt in den folgenden Jahren in gleicher Form unter Berücksichtigung von Erziehungssystem, Wuchs, Gesundheitszustand, Sorte und der Leistungsfähigkeit des Standortes.
  • Vorteile eines alten Kordons nutzen – auf den kurzen Zapfen des Vorjahres wieder kurze Zapfen anschneiden – über die Jahre verlängert sich der Anteil an altem Holz (Schenkel).