3. Gesundheitsfonds & Morbi-RSA und Internationale Gesundheitssysteme Flashcards

(48 cards)

1
Q

Wie sieht die Verteilung der Versicherten auf die Kassenarten aus?

A
  • vdek: 38,3% (28,1 Mio.)
  • AOK: 36,9% (27,1 Mio.)
  • BKK: 14,9% (11,0 Mio.)
  • IKK: 7,0% (5,1 Mio.)
  • KBS: 2,0% (1,5 Mio.)
  • LKK: 0,8% (0,6 Mio.)
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2
Q

Wie viele Gesetzliche KKs gibt es heute?

A
  • 96
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3
Q

Wie viele gesetzliche KKs gab es 1970?

A
  • 1.815
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4
Q

Welche Strukturunterschiede gibt es zwischen den Kassenarten?

A
  • Anteil besser und geringer Verdienender
  • Risiken der Mitglieder
  • Zahl der Familienangehörigen
  • Zahl der Rentner
  • Leistungskosten (auch Verwaltung)
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5
Q

Welche Folge hatte der Strukturunterschied der Kassenarten?

A
  • hohe Beitragssatzunterschiede vor RSA-Einführung (8-16%)
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6
Q

Welche Ziele hatte die Einführung des Risikostrukturausgleichs?

A
  • Abbau von Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Kassen
  • Verhinderung eines Wettbewerbsvorteils durch Akquisition junger, gesunder, gutverdienender Mitglieder
  • Solidarausgleich zwischen den Kassen
  • gerechtere Beitragsbelastung
  • Beitragswettbewerb: Wettbewerb um “unattraktive” Versicherte
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7
Q

Was versteht man unter dem Risikostrukturausgleich?

A
  • finanzieller Ausgleichsmechanismus in sozialen Krankenversicherungssystemen mit Wahlfreiheit zwischen den Krankenkassen
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8
Q

Was versteht man unter dem morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich?

A
  • seit Anfang 2009 orientiert sich RSA in Deutschland zwischen den gesetzlichen Krankenkassen auch am Krankheitszustand der Versicherten (Morbidität)
  • bestimmt Höhe der Zuweisungen einer Kasse aus dem Gesundheitsfonds
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9
Q

Wie funktionierte der RSA ab 1994?

A
  • Zahlerkassen mit mehr Finanzkraft als Beitragskraft (BKK, Ersatzkassen, IKK) zahlen an Bundesversicherungsamt
  • verwalten Ausgleichstopf
  • Zahlen an Empfängerkassen mit weniger Finanzkraft als Beitragskraft (AOK, BKN)
  • Faktoren: Alter, Geschlecht, Einnahmen, Mitversicherte, Renten
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10
Q

Wie funktionierte der RSA ab 1994?

A
  • Zahlerkassen mit mehr Finanzkraft als Beitragskraft (BKK, Ersatzkassen, IKK) zahlen an Bundesversicherungsamt
  • verwalten Ausgleichstopf
  • Zahlen an Empfängerkassen mit weniger Finanzkraft als Beitragskraft (AOK, BKN)
  • Faktoren: Alter, Geschlecht, Einnahmen, Mitversicherte, Renten
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11
Q

Was ist der Leitgedanke am Reformansatz “Bürgerversicherung”?

A
  • Einbeziehung aller Einkunftsarten (auch Mieteinnahmen, Zinseinnahmen, Kapitaleinkünfte)
  • Erweiterung des Versichertenkreises (auch Selbstständige, Beamte und Besserverdienende) durch Aufhebung der Versicherungspflichtgrenze
  • Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze auf das Niveau der gesetzl. Rentenversicherung
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12
Q

Was ist der Leitgedanke am Reformansatz “Kopfpauschale”?

A
  • monatliche Pauschalprämie pro Versichertem bis zu einer festgesetzten Grenze des Einkommens
  • Festsetzung einer AG-Prämie -> Einzahlung in ein “Sondervermögen”
  • aus diesem Sondervermögen wird Solidarausgleich und AG-Beitrag bezahlt
  • Prämienfreie Mitversicherung der Kinder durch Steuermittel
  • erster Schritt in eine kapitaldeckende Versicherung
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13
Q

Wie lief die Entwicklung des Risikostrukturausgleichs ab?

A
  • 1994-1995 Einführungsphase
  • zeitgleiche Einführung mit freier Kassenwahl
  • Berücksichtigung von: Einnahmen, Mitversicherten, Erwerbsunfähigkeitsrenten, Alter, Geschlecht
  • 2009: Weiterentwicklung zum Morbi-RSA
  • Grundidee: Höhe der Zuweisung einer Kasse soll (auch) von Morbidität ihrer Versicherten abhängen
  • gesonderte Zuweisung für 50-80 Krankheiten
    -> chronische Krankheiten
    -> Krankheiten mit schwerwiegendem Verlauf
  • Gründung Gesundheitsfonds
  • 2021: GKV-FKG
  • Grundideen:
    -> Höhe der Zuweisung einer Kasse soll (zusätzlich) vom Wohnort ihrer Versicherten abhängen
    -> Stärkung der Manipulationsresistenz
  • Einführung regionaler Komponenten
  • Berücksichtigung aller Krankheiten im RSA (Vollmodell)
  • Einführung Risikopool
  • Versicherungsindividuelle Berücksichtigung von Abschlägen und Rabatten für Arzneimittel im RSA
  • Streichung Erwerbsminderungskriterium
  • Einführung Manipulationsbremse
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14
Q

Was versteht man unter dem morbiditätsorientierten Klassifizierungsmodell (bis 2020)?

A
  • Regelwerk, nach dem für jeden Versicherten auf Basis definierter Morbiditätsindikatoren wie z.B. Diagnosen und/oder Arzneimittelverordnungen sowie Alter + Geschlecht standardisierte Leistungsabgaben bestimmt werden
  • Diagnosen aus ambulanten und stationären Sektor können Morbiditätszuschlag auslösen
  • nur gesicherte Diagnosen können Zuschlag auslösen
  • Arzneimittelwirkstoffe nur zur Validierung einzelner Diagnosen vorgesehen (lösen alleine keinen Zuschlag aus)
  • Retrospektive Krankheitsdaten (Vorjahr maßgeblich für Zuweisung)
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15
Q

Welche Arten der Zuschläge gibt es im Klassifizierungsmodell (bis 2020)?

A
  • AGG: 40 Alters- und Geschlechtsgruppen
    -> jeder Versicherter einer AGG zugeordnet
  • EMG: Erwerbsminderungsgruppen (6 EMGs)
    ->Versicherte, die im Vorjahr mind. 183 Tage EM-Rente bezogen haben, erhalten zusätzlich den EM-Zuschlag
  • HMG: Hierarchisierte Morbiditätsgruppen (199 HMGs)
    -> ausgelöst durch ambulante o. stationäre Diagnosen, mehrere Morbiditätszuschläge pro Versicherten möglich, hinter den 199 HMGs liegen über 400 Diagnose-Gruppen mit rd. 4000 Einzel-ICDs
  • KEG: (Sonderfall) Versicherte mit Wahl der Kostenerstattung
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16
Q

Wie werden ambulante Diagnosen validiert?

A
  • aus ambulanten Sektor werden nur gesicherte Diagnosen berücksichtigt (Qualifizierung “G”)
  • mit erforderlicher Arzneimittelzuordnung: zusätzlich zur gesicherten Diagnose muss Verordnung von Arzneimitteln für mind. 183 Behandlungstage vorliegen (bei akuten Krankheiten: 10 T)
  • ohne obligatorische Arzneimittelzuordnung: Diagnosen werden nur berücksichtigt, wenn eine weitere der gleichen Krankheit zugeordnete gesicherte Diagnose in einem anderen Quartal des Abrechnungsjahres dokumentiert wurde - M2Q-Kriterium
  • Berücksichtigung von Diagnosen aus dem ambulanten Sektor nur mit zusätzlicher Validierung
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17
Q

Wie werden Diagnosen hierarchisiert?

A
  • unterschiedliche Ausprägungen klinisch verwandter Morbiditätsgruppen sollen nicht mehrere Zuschläge auslösen
  • nur schwerste Ausprägung soll Zuschlag auslösen, Hinzufügen einer weniger gravierenden Diagnose soll keinen weiteren Zuschlag bewirken
  • werden einem Versicherten mehrere Morbiditätsgruppen aus der selben Hierarchie zugeordnet, so wird nur die dominierende (Höherwertige) gewertet -> Hierarchisierte Morbiditätsgruppen (HMGs)
  • durch Hierarchisierung sollen Doppelzuschläge vermieden werden
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18
Q

Welche Arten der Zuschläge gibt es im Klassifizierungsmodell (seit 2021)?

A
  • AGG: 40 Alters- und Geschlechtsgruppen
    -> jeder Versicherter einer AGG zugeordnet
  • EMG: gibt’s nicht mehr
  • HMG: Hierarchisierte Morbiditätsgruppen (199 HMGs)
    -> ausgelöst durch ambulante o. stationäre Diagnosen, mehrere Morbiditätszuschläge pro Versicherten möglich, hinter den 199 HMGs liegen über 400 Diagnose-Gruppen mit rd. 4000 Einzel-ICDs + 495 HMGs im Vollmodell (rd. 13000 Diagnosen)
  • KEG: (Sonderfall) Versicherte mit Wahl der Kostenerstattung
  • RGGs: Regionale Risikogruppen (81 RGGs)
    -> alle Landkreise/kreisfreien Städte bzw. die dort lebenden Versicherten werden zu je 8 RGGs zugeordnet [Sterbekosten, Zuweisungen, ambulante Pflege, stationäre Pflege, Gesamtwanderungssaldo (Differenz Zuzüge + Abzüge), Pendlersaldo (Differenz der Ein- und Auspendler), Anteil kleiner + mittelständischer Unternehmen] RGG Gruppen sind in Dezile aufgeteilt
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19
Q

Was macht der RIsikopool?

A
  • Übernahme von 80% der Leistungsausgaben (Teilkostenausgleich), wenn jährliche Kosten > 100.000€ (Hochkostenfälle)
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20
Q

Was macht die Manipulationsbremse?

A

`- Herauslösung von Diagnosen aus Vollmodell für alle Krankenkassen, wenn Kodierung auffällig stark steigt

21
Q

Anhand welcher Kriterien vergleicht man üblicherweise unterschiedliche Gesundheitssysteme?

A
  • Systemausgaben
  • mittlere Lebenserwartung
  • die Preston-Kurve (plot mit x = GDP per capita, y = life expectancy)
  • besonders aber: Kindersterblichkeit
22
Q

Was ist ein gutes Gesundheitssystem?

A
  • Verbesserung und Aufrechterhaltung der Gesundheit der Bürger
  • Sicherung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung (universal, angemessen, bedarfsgerecht, solidarisch)
  • finanzielle Absicherung der Bürger im Krankheitsfall
  • Förderung der Versorgungsqualität
  • Gestaltung und Funktion entsprechend den Bedürfnissen und Erwartungen der Bevölkerungen
  • effiziente Leistungserbringung
  • Sicherung der langfristigen Finanzierbarkeit
23
Q

Was sind die 5 wesentlichen WHO-Indikatoren für ein gutes System?

A
  • Gesundheitsniveau der Bevölkerung
  • Verteilung des Gesundheitsniveaus in der Bevölkerung
  • Patientensouveränität und -zufriedenheit
  • Zugänglichkeit für alle
  • Fairness der Finanzierung
24
Q

Was sind mögliche Fragen zur Systemeinordnung?

A
  • Jemand muss Leistung nachfragen können
    -> alle?
    -> nur auserwählte (z.B. Bürger des Landes, Statusgruppen)?
  • jemand muss Leistung anbieten
    -> privater Anbieter?
    -> staatlicher Anbieter?
  • jemand muss Leistung bezahlen
    -> Einzelperson selbst?
    -> soziale Versicherung?
    -> private Versicherung?
    -> der Staat?
25
Welche unterschiedlichen Philosophien gibt es für Gesundheitssysteme?
- nationale Gesundheitssysteme -> Angebot vom Staat -> Steuerfinanziert - marktwirtschaftlich orientierte Gesundheitssysteme -> individuelle freie Entscheidung -> privatfinanziert - soziale Gesundheitssysteme -> Pflichtversicherung -> Beitragsfinanziert => alle Gesundheitssysteme auf Spektrum zwischen privatem und staatlichem System eingeordnet
26
Welche Rolle spielt der Staat?
- Intensität orientiert am politischen Spektrum - Gesundheit gilt als besonderes Gut - Angebot, Nachfrage und die Inanspruchnahme sollen nicht allein den Kräften des Marktes überlassen werden - Ziele des staatlichen Eingriffs/Einflussnahme: -> Solidarität, Gerechtigkeit, Effizienz -> Beschaffung und Verbreitung von Informationen über Angebot und Qualität der Leistungen
27
Welche Arten der Finanzierung gibt es in Gesundheitssystemen?
- Steuern -> Versicherungsschutz wird vom Staat getragen -> Beispielland: Großbritannien - Beiträge -> Versicherungsschutz wird von Sozialversicherungen übernommen -> Beispielland: Deutschland - Privat -> Versicherungsschutz durch private Versicherungen -> Beispielland: USA
28
Was sind nationale Gesundheitssysteme und was sind Beispiele für diese?
- Beispiele: Großbritannien, Spanien, Dänemark, Kanada - Gesundheitswesen von Staat finanziert, durch Steuern -> Steuer musste mit anderen Leistungen (z.B. Schulen, Polizei, Straßenbau, usw.) verteilt werden (Allokationsproblem und Opportunitätskosten)
29
Wer bezahlt in nationalen Gesundheitssystemen?
- Staat, durch allgemeine Besteuerung der Bevölkerung - Staat entscheidet, wie viel für Gesundheitswesen ausgegeben werden soll
30
Wer sind die Leistungserbringer in nationalen Gesundheitssystemen?
- meistens staatliche Einrichtungen und Angestellte - Staat besitzt sämtliche Leistungsersteller (z.B. Arztpraxen, Krankenhäuser oder Reha-Einrichtungen) - oder kann Leistungen von privaten Anbietern kaufen
31
Welche Vorteile hat das nationale Gesundheitssystem?
- Einkaufsmacht -> Staat ist einziger Kunde, kann über die Mengen bessere Konditionen aushandeln - oft Akzeptanz in der Bevölkerung -> Verzicht auf eine Zwei-Klassen-Medizin - Gerechtigkeit bei der Finanzierung - jeder hat Zugang - niedrige Gesamtkosten
32
Was sind Nachteile des nationalen Gesundheitssystems?
- weitgehender Verzicht auf die Vorteile von Wettbewerbskräften - Gefahr der Bürokratie und Planwirtschaft -> ineffiziente, aufgeblähte Staatsverwaltung - Planbarkeit des Systems -> Staat hält alle Steuerungselemente in der Hand, aber kann er auch genau planen? - Abhängigkeit von finanziellen Möglichkeiten des Staats - weniger Patientenorientierung - wenig Bereitstellung von Leistungen - Wartelisten (Rationierung)
33
Was sind marktwirtschaftliche Gesundheitssysteme?
- "private"-Modelle - Beispiele: USA - keine grundsätzliche Versicherungspflicht -> obliegt es dem Einzelnen, sein Risiko zu versichern - Prämien risikoabhängig -> Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen
34
Wer bezahlt im marktwirtschaftlichen System?
- meiste private Versicherungen -> vom Arbeitsgeber - wenig vom Staat -> Medicare (über 65) und Medicaid (Benachteiligte) in USA
35
Wer sind die Leistungserbringer im marktwirtschaftlichen System?
- meistens Privatsektor (z.B: HMOs, Health Maintenance Organizations)
36
Was sind Vorteile des marktwirtschaftlichen Systems?
- risikogerechte Versicherung des Einzelnen - erheblicher Wettbewerbsdruck zwischen den Anbietern - hohe Qualität - keine Wartelisten
37
Was sind Nachteile des marktwirtschaftlichen Systems?
- Marktversagen: -> Prämien können derart hoch sein, dass sie prohibitiv wirken können => z.B. Wirkung von Vorerkrankungen => Zugang - 15% keine Versicherung -> Markt ist wenig transparent => Käufer von Versicherung kann selten einen geeigneten Versicherungsschutz auswählen => unglaublich teuer - keine Kontrolle über Ausgaben => keine Preisregulation
38
Was passiert mit Nichtversicherten im marktwirtschaftlichen Gesundheitssystem?
- modernste Behandlungsmöglichkeiten, aber wenige Anspruchsberechtigte - Lebenserwartung unter dem OECD-Durchschnitt - alle Nichtversicherten erhalten auf staatliche Kosten Notfallbehandlung - Zahnarztleistungen sind meist nicht im Versicherungsschutz enthalten - klassische Indikatoren für schlechte Versorgung: spanisch (33% nicht versichert), schwarz, arm - 28. Mio Amerikaner nicht versichert
39
Was ist "Obamacare"?
- Regulierung des Versicherungsmarktes, Kontrahierungszwang der Versicherer, Qualitätsstandards für Policen, Preiskontrolle - Erhöhung der Anzahl Versicherter auf 95% aller Bürger bis 2019 durch Versicherungspflicht, Erweiterung von Medicaid - Mehrkosten von 940$ Mrd. über 10 Jahre, finanziert durch Einsparungen im System, Steuererhebungen bei Versicherern, Pharmaka-Herstellern und Wohlhabenden - am 4.5.2017 wurde die Abschaffung von Teilen der Obama-Care-Reform im Repräsentantenhaus abgesegnet
40
Was sind die Sozialversicherungsmodelle und was sind Beispiele dieser?
- "Bismarck"-Modelle - Beispiele: Deutschland, Frankreich, Österreich, Niederlande, Japan - Gesundheitswesen nicht durch Staat, sondern durch Beiträge finanziert
41
Wer bezahlt im Sozialversicherungsmodell?
- gesetzliche Krankenversicherung, durch Sozialversicherungssteuer (Beiträge) - Arbeitgeberbeteiligungen - risikounabhängige Prämien
42
Wer sind die Leistungserbringer im Sozialversicherungsmodell?
- Mix von privaten und staatlichen Unternehmen - Leistungserbringer darf für GKV und PKV Patienten betreuen - freie Leistungserbringerwahl
43
Was sind die Vorteile des Sozialversicherungsmodells?
- starke Solidarkomponente -> Beiträge einkommensabhängig -> (Fast) jeder hat Zugang -> hohe Qualität -> niedrige Wartezeit - weitgehende Unabhängigkeit vom Staat -> Entscheidungen an die Selbstverwaltung delegiert -> Staat greift nur ein, wenn Selbstverwaltung ihren Aufgaben nicht nachkommen kann
44
Was sind die Nachteile des Sozialversicherungsmodells?
- Abhängigkeit von Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt -> finanzielle Ressourcen abhängig von der Situation auf dem Arbeitsmarkt -> Beiträge verteuern den Faktor Arbeit und können die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes gefährden - finanziell nicht nachhaltig -> keine Reserven für demographische Entwicklung
45
Welche Herausforderungen stellen sich einem Gesundheitssystem?
- in allen westlichen Gesundheitssystemen im Wesentlichen gleich - finanzielle Ressourcenknappheit - sich verändernde Erwartungen der Patienten an das Gesundheitswesen -> Was wollen wir von unserem Gesundheitssystem? - Bewältigung und Erneuerung nach den Pandemieherausforderungen - Gesundheitsmarkt als bedeutenden Arbeitsmarkt erkennen
46
Welche Merkmale haben die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern?
- Verschiedenheit zwischen: -> reichen und armen Ländern -> reiche und arme Leute in armen Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen -> ländliche vs. städtische Struktur - fehlende Gelder - falsche Verteilung der ohnehin knappen staatlichen Gelder für Versorgung, die nicht kosteneffektiv ist -> z.B. Zentren der Maximalversorgung (auch eine Form des Marktversagens) - Korruption - Herausforderungen durch zunehmende Zahl der nicht übertragbaren Krankheiten - fehlende Fachkräfte - Ungleichheit des Zugangs zu Leistungen - wenig Prävention (z.B. Impfungen, Familienplanung) - Entwicklungsländer machen deutlich wie gering der Einfluss des Gesundheitswesens eigentlich ist, denn größtes Erkrankungsrisiko ist und bleibt Armut
47
Was sind die größten Probleme von den Gesundheitssystemen von Entwicklungsländern?
- mangelnde Grundleistungen -> nicht überall sauberes Wasser -> nicht überall ausreichende und richtige Nahrungsmittel - Hungersnot - Epidemien -> HIV/AIDS -> Ebola - Traditionelle Heilermedizin nicht integriert - keine tragfähigen Krankenversicherungssysteme
48
Wie lässt sich das zusammenfassen?
- untersch. Philosophien bestimmen Art von Krankenversicherung - Sozialversicherungssysteme, nationale Gesundheitssysteme u. marktwirtschaftliche Systeme - innerhalb eines Systems viele Gestaltungsformen - USA mit Abstand am teuersten - Leistungsvergleich über "harte" Ergebnisdaten, Mortalität, Säuglingssterblichkeit o.ä.