2 Bipolare Störungen Flashcards

1
Q

Welche Verdachtsdiagnose trifft am ehesten zu?

Ein Patient, der wegen depressiver Stimmung in Behandlung kommt, berichtet, in seiner Jugend habe er eine Phase von mehreren Wochen erlebt, in der er kaum geschlafen habe, er sei “super aktiv” gewesen, habe “Bäume ausreißen” können und habe sich einfach großartig gefühlt. Er sei gar nicht mehr zu Schule gegangen, sondern habe den ganzen Tag mit irgendwelchen Aktivitäten verbracht.

  1. depressive Episode mit manischer Episode in der Vorgeschichte
  2. Bipolar-I-Störung
  3. Bipolar-II-Störung
  4. gemischte Episode einer affektiven Störung
  5. Major Depression, einzelne Episode
A

2.

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2
Q

Nenne einen Vulnerabilitätsfaktor, der bei bipolaren Störungen eine entscheidende Rolle spielt. Gib ein Beispiel.

A

Genetische Faktoren.
Du könntest hier das 10-fach erhöhte Erkrankungsrisiko für Verwandte 1. Grades oder auch die hohe Heritabilität von ca. 80% erwähnen.

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3
Q

Die Behandlung von Klienten mit bipolaren Störungen wird durch typische Problemstellungen erschwert. Hierzu gehören am ehesten NICHT…

  1. geringe Behandlungsbereitschaft
  2. massive Selbstwertzweifel
  3. hohes switch-Risiko
  4. sekundärer Alkoholabusus bzw. -abhängigkeit
  5. hoher Leidensdruck
A

2.

5.

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4
Q

Zu den Hauptkomponenten der Behandlung bei bipolaren Störungen gehört am ehesten NICHT…

  1. Anleitung zur Selbstbeobachtung der Stimmung
  2. Erarbeitung von Frühwarnzeichen
  3. Kognitive Umstrukturierung
  4. Identifikation von Belastungs- und Risikofaktoren
  5. Förderung der Medikamentencompliance
  6. Anleitung zur Selbstbeobachtung der Schlafdauer
A

3.

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5
Q

AK: 2 Aussagen, die NICHT gelten, wenn man über Gemeinsamkeiten / Unterschiede unipolarer und bipolarer Störungen spricht (2)

a) Lebenszeitprävalenz bipolar > unipolar
b) Heritabilität bipolar > unipolar
c) Erstmanifestation unipolar > bipolar
d) Suizidgefahr bipolar > unipolar

A

a)

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6
Q

AK: Was sind die 2 Unterschiede zwischen Manischer Episode und Hypomaner Episode?

A

a) Schwere: hypomane Episode nicht schwer genug, um deutliche soziale / berufliche Funktionsbeeinträchtigungen hervorzurufen
b) Zeitkriterium: 4 Tage bei hypoman, 1 Woche bei manisch

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7
Q

AK: Was ist KEIN Risikofaktor für bipolare Störung (unsicher, ob es sich speziell auf chronischen Verlauf, erneute Episoden oder beides bezog)

a) Psychotische Symptome
b) Rapid Cycling
c) Schlechte Compliance
d) Komorbider Substanzmissbrauch
e) ?

A

Prädiktoren ungünstigen Verlaufs

a) für Auftreten häufiger Episoden:
- psychotische Symptome
- rapid cycling

b) für chronischen Verlauf:
- schlechte Compliance
- komorbider Substanzmissbrauch

> > Kommt also tatsächlich auf die Fragestellung an, ob sie wissen wollte, was kein Prädiktor für a) war oder eben für b). Ansonsten stimmen nämlich alle (bis auf das ominöse e.)

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8
Q

Nenne die Symptome einer manischen Episode (DSM-IV). (7)

A

1) übersteigertes Selbstwertgefühl oder Größenideen
2) vermindertes Schlafbedürfnis
3) vermehrte Gesprächigkeit oder Rededrang
4) Ideenflucht oder subjektives Gefühl des Gedankenrasens (Ideenflucht: viele kleine Ideen direkt umsetzen -> Heizung abnehmen)
5) erhöhte Ablenkbarkeit
6) gesteigerte Betriebsamkeit (im sozialen, beruflichen, schulischen oder sexuellen Bereich) oder psychomotorische Unruhe
7) übermäßige Beschäftigung mit angenehmen Aktivitäten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen (z.B. ungezügeltes Einkaufen, sexuelle Eskapaden, törichte geschäftliche Investitionen) (Schwangerschaft, Übertragung sexueller Krankheiten)

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9
Q

Welche Kriterien müssen zutreffen, damit man von gemischten Episode (DSM-IV) spricht?

A

A. Die Kriterien für sowohl eine Manische Episode als auch eine Episode einer Major Depression sind (mit Ausnahme des Zeitkriteriums) fast täglich für mind. 1 Woche erfüllt
B. Die Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und/ oder Einschränkung
C. DD: Die Symptome gehen nicht auf die direkte körperliche Wirkung von Substanzen oder med. Faktoren zurück (Differentialdiagnose)

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10
Q

Wie unterscheidet sich eine hypomane von einer manischen Episode?

A
  • Zeitkriterium:
    hypoman: mind. 4 Tage
    manisch: mind. 1 Woche, abgegrenzte Periode
  • Ausmaß:
    hypoman: anhaltend gehobene, expansive oder reizbare Stimmung
    manisch: abnorm und anhaltend gehobener, expansiver oder reizbarer Stimmung
  • Beeinträchtigung:
    hypoman: die Episode ist nicht schwer genug, um deutliche soziale oder berufliche Funktionsbeeinträchtigungen zu verursachen
    manisch: die Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und/ oder Einschränkung
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11
Q

Was ist eine Bipolar-I-Störung?

A

manische und gemischte Episoden

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12
Q

Was ist eine Bipolar-II-Störung?

A

depressive Episoden mit hypomanischen Phasen

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13
Q

Was ist eine Zyklothyme Störung?

A

deutliche Schwankungen mind. 2 Jahre (um Nulllinie nach unten und oben herumwabern, keine Phase länger als 2 Monate, insgesamt über mind. 2 Jahre)

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14
Q

Lebenszeitprävalenz bipolare Erkrankungen, Bipolar-I, Bipolar-II

A

bipolare Erkrankungen: 1-5 %
Bipolar-I: ca. 1 %
Bipolar-II: ca. 0,5-3 %

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15
Q

Erstmanifestationsalter bei bipolaren Störungen

A

15 - 19 Jahre

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16
Q

Wie hoch ist die Heritabilität bei bipolaren Störungen?

A

80 % aufgeklärte Varianz

17
Q

60 - 80 % beginnen mit…

a) depressiver
b) manischer Episode
c) gemischte Episode

A

a)

18
Q

Lebenszeitprävalenz von Suizidversuchen bei bipolaren Störungen

A

30 % (psychische Störung mit höchster Suizidrate, oft komorbid mit Akoholismus)

19
Q

Beschreibe kurz die Merkmale von bipolaren Störungesepisoden.

A
  • sehr kurze Zyklusabstände
  • starke Episoden
  • hohe Wiedererkrankungsrate (erhöhtes Risko durch Residualsymptomatik)
20
Q

Nenne drei Beispiele für eine ungünstige Prognose für das Auftreten häufiger Episoden.

A
  • junges Erkrankungsalter
  • weiblich
  • gemischte Episoden
  • schwerwiegende Lebensereignisse
  • psychotische Symptome
  • unzureichendes Ansprechen auf die phasenprophylaktische Therapie
  • schneller Phasenwechsel (Rapid Cycling)
21
Q

Nenne drei Beispiele für eine ungünstige Prognose für chronische Verläufe.

A
  • häufige Episoden
  • prämorbide Persönlichkeitsmerkmale mit inadäquaten Coping-Strategien
  • unzureichendes Ansprechen auf die Akut- und phasenprophylaktische Therapie
  • schlechte Compliance
  • komorbider Substanzmissbrauch
  • Komorbidität mit anderen psychischen und somatischen Erkrankungen
22
Q

Nenne drei Modelle zur Entstehung bipolarer Störungen.

A
  • Diathese-Stress-Modell affektiver Störungen
  • Kindling-Modell
  • Switch-Modell
23
Q

Nenne mögliche Entstehungsbedingungen.

A
  • ca. 10-fach erhöhtes Erkrankungsrisiko für Verwandte 1. Grades bipolar Erkrankter
  • Konkordanz eineiiger Zwillinge: ca. 60 %
  • Heritabilität: ca. 80 % (v.a. manisch)
  • Störung der zirkadianen Rhythmik
24
Q

Worin besteht der Teufelskreis laut Schlafreduktionsmodell?

A

Auslöser führen zu -> Schlafreduktion, die die -> biologische Ursache für manische Symptome ist -> die Manie führt zu weiterer Schlafreduktion

25
Q

Welche zwei Interventionsansätze gibt es?

A
  1. pharmakologische und andere biologische Behandlungen

2. psychoedukative und psychotherapeutische Ansätze

26
Q

Was beinhaltet der psychoedukative und psychotherapeutische Ansatz? Nenne drei Aspekte.

A
  • meist als Ergänzung zu medikamentöser Behandlung
  • Beschreibung von Symptomen hypomaner, manischer, depressiver, gemischter Episoden
  • Rolle von Stress/ belastenden Lebensereignissen
  • Rolle von Risiko- und protektiven Faktoren (z.B. Substanzabusus)
  • individuelle Warnsymptome bzw. Prodomalsymptome
  • medikamentäse Behandlungsoptionen
27
Q

Welche Gruppe hat das höchste Suizidrisiko, welche das höchste Versuchsrisiko?

A

höchstes Suizidrisiko: ältere Männer

höchstes Versuchsrisiko: jüngere Frauen

28
Q

Nenne drei Riskofaktoren für Suizidalität.

A
  • psychische Erkrankungen/ Alkohol-/Drogenkonsum
  • positive Familienanamnese bzgk. Suizid
  • körperliche/ sexuelle Missbrauchserfahrungen
  • soziale Isolation/ Leben in Armut
  • Beziehungsverlust
29
Q

Depression und Suizidalität: Wann liegt eine besonders große Gefahr eines Suizids vor?

A
  1. ) bei Hoffnungslosigkeit
  2. ) fehlender Antriebshemmung
  3. ) Wahn

( vorheriger Versuch erhöht Risiko extrem)

30
Q

Suizidprävention: Welche drei Ansatzpunkte gibt es?

A
  1. ) Patient: Verhütung der Umsetzung, Beziehungsarbeit
  2. ) Angehörige: Selbsthilfe-Gruppe, keine Nachfolge-Suizide
  3. ) “Hot Spots”: Einhausen von Gleisen in Klinknähe