Nicht-assoziatives Lernen: Habituation und Sensitivierung Flashcards

1
Q

Was sind die einfachsten Lernprozesse?

A

Habituation und Sensitivierung

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2
Q

Wie erfolgen Habituation und Sensitivierung?

A

nicht-assoziativ

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3
Q

Was macht man, damit eine Habituation stattfinden kann?

A

Wiederholte Vorgabe ein und desselben Reizes

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4
Q

Was macht man, damit eine Sensitivierung stattfinden kann?

A

Wiederholte Vorgabe ein und desselben Reizes + die kurzzeitige, ggf. einmalige Vorgabe eines aversiven Reizes

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5
Q

Was passiert bei der Habituation?

A

Die Verhaltensrate nimmt ab, die Reizschwelle steigt

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6
Q

Was passiert bei der Sensitivierung?

A

Die Verhaltensrate nimmt zu und die Reizschwelle sinkt, wodurch man auch unterschwellige Reize wahrnimmt

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7
Q

Was sind Erklärungen für die Phänomene Sensitivierung und Habituation?

A

Kognitive Theorien: Koparatormodell und Opponent-Process Theory

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8
Q

Welche Phänomene gehören zu dem assoziativen Lernen?

A

Die Klassische Konditionierung und Instrumentelle Konditionierung

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9
Q

Was ist ein Beispiel für eine Habituation von Sokolov?

A

bei erster Präsentation eines neuen Reizes:

  • ungelerntes Reaktionsmuster:
  • motorische Zuwendung zur Reizquelle
  • Reizschwellen reduziert, d. h. geringere Reizintensität reicht zur Auslösung eines Verhaltens
  • physiologische Aktivierung (Initial: Abfall, dann Anstieg von Herzrate, Blutdruck, Anstieg elektrodermaler Aktivität [EDA] )
  • Elektroencephalogramm (EEG): α-Blockade (d.h. Auftreten höher frequenter und desynchronisierter ß-Frequenzen [13-30 Hz] statt [synchronisierter] α-Frequenzen [8-12 Hz] )

bei wiederholter Präsentation:

  • gelerntes Reaktionsmuster
  • Abnahme der Reaktionsstärke (der OR) auf ein- und denselben Reiz nach mehrfacher Reizpräsentation im kurzzeitigen Abstand
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10
Q

Warum lässt sich Habituation nicht durch sensorische Anpassung (Adaption der Sinneskanäle) oder muskuläre Erschöpfung erklären?

A

Weil die Habituation stimulus-spezifisch ist

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11
Q

Was sind im Fall der Habituation die Erfahrung und was die Verhaltensänderung?

A

Erfahrung: Reiz ist ungefährlich

Verhaltensänderung: Reaktionsrate nimmt ab

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12
Q

Nenne ein Beispiel im Tierexperiment und auch Humanbereich.

A

Verringerung der Schreckreaktion (Startle response) auf ein wiederholt auftretendes lautes Geräusch (Knall, Lärmschock)

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13
Q

Warum entschied sich Eric Kandel für die Aplysia californica/Seehase?

A

Hat ein einfaches Nervensystem und ist lernfähig und alle Verschachtelungen sind bekannt

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14
Q

Wie viele Neuronen hat ein Aplysia californica im Vergleich zum Menschen und wie sind diese organisiert?

A

Ca. 20.000, Mensch 46 Milliarden

Neuronen sind in 9 Ganglien organisiert, was bedeutet, dass die Nervenzellen außerhalb des ZNS angehäuft sind

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15
Q

Welches Verhalten wurde bei der Aplysia untersucht?

A

Kiemenrückzugreflex

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16
Q

Welche Neuronen wurden bei der Aplysia untersucht?

A

Atemröhre (Siphon): 24 sensorische Neurone (reagieren auf taktile Reize) Kiemen: 6 motorische Neurone

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17
Q

Wodurch atmet die Aplysia?

A

Durch das Siphon

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18
Q

Beschreibe was bei der Aplysia passiert beim Vorgehen.

A
  1. Auslöser (Afferenz vom sensorischen Neuron): Taktiler Reiz (z. B. Wasserstrahl, Berührung) an Mantelrand oder an Siphon
  2. Reaktion (Efferenz am motorischen Neuron): Kiemen („gill“) zurückgezogen unter Mantelrand, da die Befürchtung besteht, dass Reiz gefährlich ist
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19
Q

Welche Phänomene lassen sich bei der Aplysia untersuchen?

A
  • Habituation
  • Sensitivierung
  • Klassische Konditionierung
  • Instrumentelle Konditionierung
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20
Q

Beschreibe das Vorgehen bei der Aplysia.

A

Kurzzeitige Habituation:
10 x Stimulation des Mantelrands oder Siphons Abstand zwischen je 2 Stimulationen (=Interstimulusintervall): 30 sec

Langzeitige Habituation:
mehrfaches Wiederholen der mehrfachen Stimulation

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21
Q

Wie lange dauert die Kurzzeitige Habituation an?

A

Bis zu 3 Stunden andauernd

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22
Q

Wie lange dauert die langzeitige Habituation an?

A

Bis zu 1 Woche andauernd

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23
Q

Wie funktioniert die Habituation auf Neurobiologischer Ebene?

A

monosynaptisch

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24
Q

Was genau läuft bei der Habituation monosynaptisch ab?

A

Die Übertragung vom sensorischen auf das motorische Neuron

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25
Q

Was passiert bei der Habituation auf neurobiologischer Ebene ?

A

Es werden weniger Transmitter von der Präsynapse eines Sensorischen Neurons freigesetzt, wegen einem verminderten Ca2+-Einstrom. Das führt dann zu einer geringerer Aktivität im Motoneuron, wodurch es zu einer geringeren Kontraktion kommt

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26
Q

Welches Potential ändert sich bei der Habituation?

A

Das exzitatorische postsynaptische Potential (EPSP)

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27
Q

Wie unterscheiden sich die Potentiale des postsynaptischen Neurons und des präsynaptischen Neurons?

A

Bei gleicher Stimulierung feuert das Präsynaptische Neuron gleich stark, trotz weniger Transmitterausschüttung; das postsynaptische Neuron feuert immer weniger, je öfter stimuliert wird

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28
Q

Was ist das Ziel der Habituation?

A

Dass sich die Synapsen verändern -> Langzeitpotentierung

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29
Q

Was ermöglicht Habituation auch beim Menschen?

A

Anpassung

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30
Q

Wobei ist Habituation beim Menschen u.a. bedeutsam?

A

Bei Gesundheit (z.B. damit man nicht dauerhaft gestresst ist) und Krankheit

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31
Q

Was verhindert eine Gewöhnung an Umweltreize?

A

Dass physiologische Reaktionen langfristig und häufig auftreten

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32
Q

Was wurde von Terry bei der Habituation der EDA auf Ton herausgefunden?

A

Bei der Habituation kommt es nicht darauf an, wie hoch die Frequenz des Tons ist, Hauptsache ist, dass es die gleiche Frequenz hat

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33
Q

Was haben Temple, Kent, Giacomelli, Paluch, Roemmich& Epstein bei der Habituation am Menschen untersucht?

A

Habituation von Speisen; AV: Speichelproduktion

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34
Q

Was haben Temple, Kent, Giacomelli, Paluch, Roemmich& Epstein herausgefunden?

A

Es findet eine Dihabituation statt bei neuen Speisen -> mehr Speichelfluss

35
Q

Was passiert beim erneuten Lernen einer bereits zuvor erfolgten Habituation?

A

Schnellere Habituation, wenn sie nach einiger Zeit uns mehrfach wieder ausgelöst wird (Rehabituation)

36
Q

Was passiert bei der Dishabituation?

A

Verwendung eines weiteren neuen Reizes B: → Reaktion auf den bisherigen Reiz A wird erneut und stärker ausgelöst
-> Dishabituierender Reiz stellt wieder her: Arousal und Reflexe

37
Q

Wann wird Dishabituation häufig eingesetzt?

A

Bei entwicklungspsychologischen Fragestellungen zur Wahrnehmungsleistung:
Wenn Dishabituation bei neuen Reizen eintritt: Indikator für Wahrnehmung und ggf. Konzeptbildung

38
Q

Was ist der missing stimulus effect?

A

Orientierungsreaktion raucht auf, obwohl kein reiz dargeboten wird

39
Q

Nenne ein Beispiel des missing stimulus effects.

A

Wachwerden, weil Sohn nicht nach Hause gekommen ist

40
Q

Was ist Priming?

A

wiederholt dargebotener Reiz, der aber unterschwellig präsentiert wird. Dennoch: Exposition beeinflusst Verhalten: Präferenz erhöht

41
Q

Was haben Koikounas & Ober über Männer herausgefunden zum Thema Habituation und Dishabituation?

A

Teilnehmer habituierten nach 13-17 Versuchen mit dem gleichen sexuellen Stimuli und konnten dann aber wieder dishabituiert werden mit neuem Reiz

42
Q

Welche 6 Faktoren/Phänomene beeinflussen die Habituation?

A
  1. Verlauf über die Zeit
  2. Dauer des Abstands zur letzten Reizpräsentation
  3. Erneutes Lernen und Rehabituation
  4. Reizintensität
  5. Überlernen
  6. Generalisierung
43
Q

Wie beeinflusst der Faktor Verlauf über die Zeit die Habituation?

A

Abnahme der Reaktionsstärke in den ersten Durchgängen stärker als in den nachfolgenden

44
Q

Wie beeinflusst der Faktor Reizintensität die Habituation?

A

Intensive Reize habituieren nicht so schnell wie schwache

45
Q

Wie beeinflusst der Faktor Dauer des Abstands zur letzten Reizpräsentation die Habituation?

A

ursprüngliche Reaktionsstärke bleibt größer, wenn der Reiz für längere Zeit nicht präsentiert wird

46
Q

Wie beeinflusst der Faktor erneutes Lernen die Habituation?

A

Habituation tritt beim zweiten Mal schneller ein

47
Q

Wie beeinflusst das Phänomen Überlernen die Habituation?

A

auch wenn Habituation so stark ausgeprägt ist, dass sie nicht weiter voranschreiten kann, wirkt sich die weitere Präsentation der Reize auf erneute Habituation (z. B. am nächsten Tag) aus

48
Q

Wie beeinflusst das Phänomen Generalisierung die Habituation?

A

Stimulusspezifisch

49
Q

Wann verläuft die Habituation nicht so schnell ab?

A

Wenn ein starker Reiz präsentiert wird

50
Q

Wann verläuft die Habituation besonders schnell?

A

Wenn Reiz in kurzen Intervallen präsentiert wird

51
Q

Woher hat die Komparatortheorie ihren Namen?

A

Vom englisch compare - vergleichen

52
Q

Wovon geht die Komparatortheorie aus?

A

Bei Präsentation von Reizen entstehen Gedächtnisspuren, die nicht wahrgenommen werden

  • > wenn Komparator keinen vergleichbaren Reiz im Gedächtnis findet, kommt es zu einer OR
  • > OR wird gehemmt, wenn Komparator einen vergleichbaren Reiz vorfindet
  • > Reiz wird dann als familiär identifiziert (Habituation erfolgt)
53
Q

Wofür kann die Opponent-Process Theory noch verwendet werden?

A
  • > lässt sich auf Erklärung der Habituation anwenden.

- > auch angewandt zur Erklärung des Verhaltens bei Drogenabhängigkeit, Entstehung von Sucht und Medikamenten-Toleranz

54
Q

Wofür wurde die Opponent-Process Theory ursprünglich entwickelt?

A

zunächst entwickelt zur Erklärung der Dynamik von Affekten bei wiederholter Präsentation von hedonischen (lustvollen) Reizen

55
Q

Von wem wurde die Opponent-Process Theory entwickelt?

A

Solomon & Corbit

56
Q

Was besagt die Opponent-Process Theory?

A
  • Es gibt einen a-Prozess, der durch eine Stimuluspräsentation ausgelöst wird
  • Aktivierung des a-Prozesses löst gegeläufigen b-Prozess aus
  • Organismus wird dadurch wieder in Ausgangslage gelenkt
  • bei erster Aktivierung des b-Prozesses hat er eine lange Latenz, geringe Amplitude und langsame Bereitstellung
  • bei wiederholter Reizpräsentation: b-Prozess wird schneller ausgelöst, geringe Latenz, große Amplitude
  • > b-Prozess übersteigt schließlich a-Prozess
  • > a und b-Prozess summieren sich und bilden „Netto Affektive Reaktion“ als Nettoeffekt aus beiden
57
Q

Wovon hängt die Intensität des a-Prozess ab?

A

Von der Stimulusintensität

58
Q

Nenne ein Beispiel für eine ursprüngliche Studie zur Opponent-Process Theory im Animalbereich.

A
  • Stimulus bzw. Auslöser a-Prozess: wiederholte leichte Elektroschocks
  • AV: Herzrate (HR)
  • initialer HR-Anstieg
  • > Anstieg wurde mit wiederholter Präsentation des Schocks geringer
  • > Sonstige Zeichen der Angst (Urinieren, Defäktieren, Winseln) nehmen ab.
  • > nach Ende der Schocks: HR sinkt stark ab (um 60 Schläge/Min im Vergleich zur Schockphase), Normalisierung dauert länger, Anzeichen von Freude („Anfall von Freude“: Hunde sprangen hoch etc)
59
Q

Nenne ein Beispiel für eine ursprüngliche Studie zur Opponent-Process Theory im Humanbereich.

A

Studien mit Fallschirmspringern:

  • a-Prozess: Herzraten-Anstieg, Angst
  • b-Prozess: euphorisierende Wirkung des Fallschirmsprungs
60
Q

Welche Kritik lässt sich an der Opponent-Process Theory bennen?

A
  • a und b-Prozess physiologisch unterschiedlich gesteuert: das ist vereinbar
  • in den verschiedenen Anwendungsbeispielen: sehr unterschiedliche zeitliche Dynamik: das ist nicht gut vereinbar
61
Q

Was ist Sensitivierung?

A

Intensivierung der Reaktion bei wiederholter Reizvorgabe bei Hinzunahme eines intensiven Reizes

62
Q

Welche Faktoren tragen dazu bei, dass es zu einer Sensitivierung und nicht zu einer Habituation führt?

A
  • intensiver, schädigender Reiz

- auch als Hintergrundumgebung, die ihrerseits hohes Arousal erzeugt

63
Q

In welchem Bereich lässt sich Sensitivierung beobachten?

A

im Bereich Nozizeption (Gewebeschädigung) und Schmerz: Anstieg der Beschwerden und Sensitivierung bei somatisierenden und chronischen Schmerzpatienten

64
Q

Nenne ein Beispiel für die Alltagsrelevanz von Sensitivierung.

A

Bilder der Evakuierung zu Hurricaine Katrina (New Orleans) erhöhte das Verhalten „Verlassen der Wohnungen“ bei einer anschließenden Hurricaine-Ankündigung in Texas

65
Q

Was hat Davis in seiner Studie zu Sensitivierung über Raten herausgefunden

A

Wird ein Schreck-auslösendes Geräusch immer wieder dargeboten, so habituiert die Schrecksituation über die Zeit. Wird dann den Tieren einen Elektroschock in die Pfoten verabreicht, so ist die Schreck-Amplitude bei einem darauffolgenden lauten Geräusch beiden so geschockten Ratten größer als bei Ratten, die keinen Schock erhielten.

66
Q

Was wurde bei der Untersuchung der Sensitivierung zusätzlich an der Aplysia gemacht? (im Gegensatz zu Habituationsuntersuchung)

A
  • Intensiver schädigender Reiz kommt nach Habituation hinzu: E-Schock am Schwanz
    dann mehrfaches Berühren des Siphons
    -> Schwanzschock erhöht die Reaktion auf jeden nachfolgenden taktilen Reiz
    -> Stärkeres Auftreten des Kiemenrückzugreflexes (= Sensitivierung des Kiemenrückzugreflexes)
67
Q

Wie verläuft die neuronale Vermittlung bei der Aplysia bei der Sensitivierung?

A

Einschaltung eines serotonergen Interneurons (mit Synapse) vom sensorischen Neuron

68
Q

Wie läuft die neuronale Verschachtelung bei Sensitivierung auf ab?

A

heterosynaptisch

69
Q

Was passiert auf der neuronalen Ebene bei der Sensitivierung?

A
  • Sensorisches Neuron schaltet ein serotonergen Interneuron an der Synapse an
  • bei Übertragung vom sensorischen auf das motorische Neuron, also am präsynaptischen Neuron werden mehr Transmitter freigesetzt
  • vermittelt über serotonerges Interneuron
  • > erhöhte Aktivität im Motoneuron ausgelöst
  • > stärkere Kontraktion
70
Q

Was fand Davis über den Einfluss von Hintergrundgeräuschen raus bei Habituation und Sensitivierung?

A

Lautstärke des Hintergrundgeräuschs hatte Einfluss d.h. Kontext bedeutsam

71
Q

Wie sah Davis Versuchsaufbau bei seiner Studie zu Hintergrundgeräuschen bei Habituation und Sensitivierung aus?

A
  • Auslösender Reiz: Elektroschock
  • Hintergrundgeräusch: a) 60 dBA b) 80 dBA
  • Nach Wiederholung des Schocks:
    a) Habituation bei 60 dB(A)
    b) Sensitivierung bei 80 dB(A)
72
Q

Was fand Zohsel bei einer Studie über Sensitivierung im Humanbereich heraus?

A

Sensitivierung von Wahrnehmungsschwellen bei Schmerzpatienten (z.B. Migräne) zeigen niedrigere Wahrnehmungsschwellen, d. h. reagieren schon bei Reizen geringerer Intensität

73
Q

Was besagt die Dual-Process Theory von Groves und Thompson?

A
  • sehen Habituation und Sensitivierung als voneinander unabhängige Prozesse, die in voneinander unabhängigen Schaltkreisen operieren
  • Habituation: motorische Antwort nimmt bei wiederholter Stimulusgabe ab
  • Sensitivierung: motorische Antwort nimmt bei wiederholter Stimulusgabe zu
  • Die Gesamtantwort auf einen Stimulus ist eine Kombination aus Habituation und Sensitivierung
74
Q

In welchen Situationen tritt Habituation eher auf?

A

Habituation tritt (eher) in Situationen auf, in denen Reize auf uns einwirken, ohne dass wir gerade aktiv die Umwelt explorieren.

75
Q

Welche Phänomene im Zusammenhang mit wiederholter Reizexposition entstehen, wenn wir unsere Umwelt erkunden?

A

Erkennen neuer objekte (novel object recognition), Priming und Mere exposure effect (Perzeptuelles Lernen)

76
Q

Was passiert bei Darbietung neuer Objekte und welche Prozesse gehen bei erkennen von neuen Objekten einher?

A
  • Man verwendet doppelt so viel Zeit auf neue gegenüber bekannten Objekten
  • Neophobie: Vermeiden neuer Objekte
  • Familarity: Wahrnehmung von Gleichheit, wenn ein Objekt wiederholt präsentiert wird
77
Q

Zu welcher Art von Lernen gehört das Priming?

A

Zum perzeptiven Lernen

78
Q

Was ist Priming?

A

Vorangehende Darbietung eines Reizes erleichtert die Entdeckung / das Wiedererinnern des Reizes zu einem späteren Zeitpunkt

79
Q

Worüber wird Priming oft erfasst?

A

Wortstamm-Ergänzungsaufgaben

80
Q

Wo wurde Priming hauptsächlich untersucht?

A

In der Gedächtnispsychologie

81
Q

Trotz welcher Gedächtnisstörung kann Priming stattfinden?

A

Anterograde Amnesie

82
Q

Was ist der mere exposure effect?

A

Vorgabe eines neuen Stimulus führt zu einem Anstieg in der affektiven, emotionalen Präferenz für den Stimulus
-> Auch bei nicht emotionalen Reize: Einfache Reizexposition (ohne jedes Feedback) erleichtert Wiedererkennen und auch die Unterscheidungsfähigkeit ähnlicher Reize; deshalb auch dem perzeptuellen Lernen zugeordnet.

83
Q

Warum wird der Effekt mere exposure effect genannt?

A

Weil er ohne jede weitere Lernhilfe erfolgt: tritt auf ohne Belohnung, tritt auf ohne eine Aufgabe, die mit dem Reiz verbunden ist

84
Q

Nenne ein Beispiel für den mere exposure effect.

A
  • > „Gewöhnung“ an neue Geschmacksreize:
  • Die reine Exposition eines neuen Geschmacks steigert den Konsum des neuen, ggf. zunächst nicht gewählten Geschmacks (neuer Geschmack Saft, Käse),
  • reduziert die sog. Neophobie bei Säuglingen stärker als bei älteren Kindern und Erwachsenen
  • Bei Kindern im Altern zwischen 4-7 Monate: 1 Exposition reicht, um Nahrung als „familiär“ zu erkennen und Neophobie zu reduzieren
  • Bei älteren Kindern, Erwachsenen: bis zu 10 Expositionen nötig, um Nahrung als „familiär“ zu erkennen und Neophobie zu reduzieren