Assoziatives Lernen: Klassische Konditionierung Flashcards

1
Q

Was ist assoziatives Lernen?

A

Der Erwerb von Assoziationen.

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2
Q

Was sind Assoziationen?

A

Hypothetische Verbindungen zwischen internen Repräsentationen von Ereignissen: Aktivation eines der Elemente zur Aktivation der Repräsentation des anderen

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3
Q

Was ist die Klassische Konditionierung?

A

Die Klassische Konditionierung beschreibt Phänomene, liefert Gesetzmäßigkeiten dazu, welche Prozesse in Gang kommen, wenn zwei Reize assoziiert werden

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4
Q

Welche Merkmale klassischer Konditionierung sind bekannt?

A
  • Vielzahl biologisch wirksamer Reize können als sog. unkonditionierte Reize eingesetzt werden; auch Reize, die durch „Evaluation“ herausgebildet wurden
  • Organismus als „Informationssucher“, der logische und wahrnehmungsbezogene Verbindungen zwischen Reizen wahrnimmt und verwertet
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5
Q

Was kann durch die Klassische Konditionierung vorhergesagt werden?

A

Klassische Konditionierung als Lernen von Erwartungen (somit auch Lernen von Kognitionen)Vorhersage von Umweltereignissen und von internen (körperlichen) Prozessen

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6
Q

Wie wurde Klassische Konditionierung historisch gesehen?

A

Als sehr einfache Form des Lernens und als reflexiv

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7
Q

Von wann bis wann lebte I. P. Pawlow und wer war er?

A

Von 1849 bis 1936 und er war der Begründer der klassischen Konditionierung.

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8
Q

Für was bekam Pawlow 1904 den Nobelpreis?

A

Für Medizin für Arbeiten zur Verdauungsphysiologie von Hunden

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9
Q

Worum ging es in den Untersuchungen von Pawlow an Hunden?

A

UV: Präsentation von Futter
AV: Verdauungssekrete, Speichelfluss
-> Beobachtungen, die zur Untersuchung der Physiologie der höheren Nerventätigkeit führte:
Hunde speichelten schließlich(nach mehrfacher Erfahrung der Futterpräsentation), wenn Person, die Futter immer gebracht hatte, sich näherte (Schritte)
Speichelfluss wurde über Röhrchen abgeleitet und dann Menge gemessen

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10
Q

Was wurde 1926 von Pawlow gegründet?

A

In Koltushi eine „Biologische Forschungsstation”

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11
Q

Wer war ein Bekannter Pawlows und wie lange lebte er?

A

Sigmund Freud (1856-1939)

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12
Q

Beschreibe die Klassische Konditionierung an dem klassischen Experiment von Pawlow.

A
Lernphase:
- Neutraler Stimulus: Ton
Assoziiert mit:
- Unkonditionierter Stimulus (US): 
Futter
- Unkonditionierte Reaktion (UR):
Speichelfluss
Testphase:
- Konditionierter Stimulus (CS):
Ton
- Konditionierte Reaktion (CR):
Speichelfluss
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13
Q

Was ist ein unkonditionierter Stimulus?

A

Ein biologisch wirksamer Reiz, der ungelernt (unkonditioniert) eine unkonditionierte Reaktion auslöst.

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14
Q

Was ist eine unkonditionierte Reaktion?

A

Eine unkonditionierte Reaktion wird ausgelöst durch einen unkonditionierten Stimulus.

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15
Q

Was ist ein konditionierter Stimulus?

A

Ehemals neutraler Reiz, der in der Lernphase kontingent mit dem US gekoppelt wurde.

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16
Q

Was ist ist ein konditionierter Reaktion?

A

Entspricht UR, nur dass die Reaktion nun mit CS gekoppelt ist und durch CS ausgelöst wird ( häufig schwächer als UR in Intensität; ggf. sogar qualitativ entgegengerichtet = kompensatorische CR).

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17
Q

Was lernt man bei der klassischen Konditionierung?

A

Man lernt den Zusammenhang zwischen zwei Reizen (CS und US), d.h. man erlernt eine CS-US-Kontingenz bzw. CS-US-Assoziation

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18
Q

Wo erfolgt die Verknüpfung zwischen CS und US?

A

Im ZNS

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19
Q

Wie wird die Verknüpfung zwischen UR und CR vermittelt?

A

neural, wobei es eine verhaltensunabhängige Gabe von CS und US gibt

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20
Q

Welche Reize können als USs dienen?

A
  • meist biologisch relevante Reize
  • positiv oder negativ bewertete Reize (evaluative Konditionierung)
  • auch Beobachtung eines US kann effektiv sein kann
    (poisoned partner beim Geschmacksaversionslernen)
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21
Q

Welche Reize können als CSs dienen?

A
  • diskrete Reize (Licht, Ton) Berührung, Geruch, Geschmacksreize
  • interozeptive Reize Signale, die aus der Stimulation innerer Organe stammen
  • plötzliches Ende eines Reizes z. B. plötzliche Ruhe im Wald: Gefahr angezeigt
  • gesamte Umgebung (Kontextuelle Reize) (diffuser Raum, Zeitpunkt, Raum des Zahnarztes)
  • Zeit seit dem Ende des letzten US
  • verschiedene CRs bei demselben CS möglich, der mit zwei verschiedenen USs gekoppelt war

am Morgen:Ton(CS)-Futter,am Nachmittag: Ton (CS)-Schock am Morgen:CR: Speichelflussam Nachmittag:CR:Wegziehen der Pfote

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22
Q

Nenne Beispiele für diskrete Reize.

A

Berührung, Geruch, Geschmacksreize

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23
Q

Was sind interozeptive Reize?

A

Signale, die aus der Stimulation innerer Organe stammen.

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24
Q

Nenne ein Beispiel für ein plötzliches Ende eines Reizes.

A

Plötzliche Ruhe im Wald: Gefahr angezeigt

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25
Q

Nenne Beispiele für Kontextuelle Reize.

A

Diffuser Raum, Zeitpunkt, Raum des Zahnarztes

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26
Q

Nenne ein Beispiel für verschiedene CRs bei demselben CS möglich, der mit zwei verschiedenen USs gekoppelt war.

A

am Morgen: Ton(CS)-Futter
am Morgen: CR: Speichelfluss

am Nachmittag: Ton (CS)-Schock
am Nachmittag: CR: Wegziehen der Pfote

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27
Q

Wie heißen die zwei Phasen des Lernens?

A

Akquisition und Extinktion

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28
Q

Was passiert bei der Akquisition?

A

Hierbei werden der NS und der US gekoppelt, wodurch es zur UR kommt, zudem werden der CS und der US gekoppelt, wodurch es ebenfalls zur UR kommt
-> Entwicklung einer konditionierten Antwort als Ergebnis von CS-US Paarung

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29
Q

Wie oft muss die Akquisition wiederholt werden?

A

Im Regelfall mehrere Paarungen notwendig

-> Ausnahme: 1 Durchgang: one-trial learning“ beim Geschmacksaversionslernen

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30
Q

Was ist die Kontrollprozedur der Akquisition?

A

Sicherstellung, dass Verhaltensänderung wirklich auf klassischer Konditionierung (auf CS-US-Assoziation) beruht und nicht auf OR oder eine generelle Neophobie darstellt

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31
Q

Was wird bei der Kontrollprozedur der Akquisition gemacht?

A

Hierbei wird die Gruppe mit CS-US Paarung verglichen mit
- ungepaarter Gruppe (CS &US treten nie zusammen auf) oder mit
- truly random control
(CS und US getrennt programmiert)

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32
Q

Erklären sie truly random control.

A

CS und US erscheinen im vorgesehenen Zeitintervall zufällig
-> per Zufall können sie aber durchaus auch zusammen auftreten (und dann ggf. doch Reaktionen hervorrufen, deshalb manchmal nicht als adäquate Kontrolle angesehen)

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33
Q

Was ist die Extinktion?

A

Abnahme und ggf. Verschwinden der CR

aber CS-US Assoziation ist nicht zerstört, sondern nur unterdrückt

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34
Q

Woraus geht hervor, dass die CS-US Assoziation nicht zerstört ist, sondern nur unterdrückt wird

A
  • Spontanerholung
  • Renewal
  • Reinstatement
  • Disinhibition
  • Schnellerem Wiedererwerb
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35
Q

Wie kommt es zur Extinktion?

A

Der konditionierte Stimulus wird ohne US präsentiert

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36
Q

Was ist eine Spontanerholung?

A

Bei Wiederpräsentation des CS nach einiger Zeit: CR tritt wieder (stärker) auf

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37
Q

Was ist ein Renewal?

A

CR ist nach Extinktion wieder stärker, wenn CS in einer neuen Umgebung (einem neuen Kontext) gezeigt wird

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38
Q

Was ist ein Reinstatement?

A

Gabe eines US nach der Extinktion führt zu einer stärkeren Reaktion auf den schon extingierten CS

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39
Q

Was ist eine Disinhibition?

A

Bei Präsentation eines weiteren Reizes (z. B. Ton) zusätzlich zum CS (z. B. Licht): CR tritt wieder stärker auf

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40
Q

Was ist ein schnellerer Wiedererwerb?

A

erneute Akquisition erfolgt schneller als erste Akquisition

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41
Q

Nenne ein Beispiel für Extinktion als eigener Lernprozess.

A
Bei einer Furchtkonditionierung: bei bad Retrieval größer als bei good retrieval
Mögliche Gründe:
- Spontanerholung
- Renewal
- Reinstatement
- Pathologie
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42
Q

Was ist eine cue exposure?

A

Eine Extinktionsprozedur als Form der Verhaltenstherapie

-> Mehrfache Sitzungen mit nur CS-Exposition

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43
Q

Wo setzt man cue exposure z.B. ein?

A

Bei Phobien, Bingeeating

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44
Q

Bei wem gibt es beim Extinktionslernen Defizite?

A
  • Patienten mit Angststörungen

* Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung (posttraumatic stress disorder, PTSD)

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45
Q

Erkläre den emotionalen Lernprozess anhand dem Beispiel Furcht.

A

Zunächst gibt es eine bereits bestehende Sensitivität, verursacht durch Gene und Umwelt, dann passiert ein traumatisches Erlebnis (Furcht wird erlernt), dann wird die Erinnerung an das Erlebnis konsolidiert, dann wird das Erlebnis immer wieder erlebt durch z.B. flashbacks oder Albträume und dann erfolgt eine erneute Konsolidierung des Erlebnis mit neuen Erfahrungen (z.B. den Träumen), dies wiederholt sich dann immer wieder.
Dabei kann es entweder zu noch mehr Angst kommen oder es kommt zu einer Erholung.

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46
Q

Nenne die 4 Varianten der Zeitlichen Abfolge von CS und US und ihre Auswirkungen.

A
  • Gleichzeitige Präsentation des CS und US: Simultan konditionierte Reaktion
  • Präsentation von CS vor und während Präsentation des US: Verzögerte konditionierte Reaktion
  • Präsentation des CS vor US: Spurenreflex
  • Präsentation des CS nach US: Rückwärts-Konditionierung
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47
Q

Welche zeitliche Abfolge ist für den Erfolg einer Konditionierung am besten?

A

Wenn der CS dem US vorausgeht

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48
Q

Welcher Abstand ist bei der Verzögerten Konditionierung (delay-conditioning) richtig?

A

Optimaler Abstand zwischen CS und US-Beginn variiert je nach untersuchter Reaktion (Sek., Min; bei Geschmacksaversionslernen: sogar Stunden)

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49
Q

Welchen Teil des Gehirns ist bei der Spurenkonditionierung beteiligt?

A

Der Hippocampus (Gedächtnis)

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50
Q

Warum ist die Rückwärtskonditionierung (backward conditioning) nicht wirksam?

A

CS signalisiert Ausbleiben des US; es kann inhibitorische Konditionierung eintreten

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51
Q

Nenne ein Beispiel für eine vegetative Reaktion bei einer Klassischen Konditionierung.

A

Pawlow´scher Hund:
Ton + Futter
-> Speichelfluss
Ton -> Speichelfluss

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52
Q

Nenne zwei Beispiele für eine motorische Reaktion (Schutzreflexe) bei einer Klassischen Konditionierung.

A
a) Flexion des Beines
Lichtsignal + Schock
 -> Flexion des Beines 
Lichtsignal -> Flexion des Beines
b) Lidschlussreflex
Ton + Luftstoß
 -> Lidschluss 
Ton  -> Lidschluss
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53
Q

Nenne zwei Beispiele für eine emotionale Reaktion bei einer Klassischen Konditionierung.

A

a) Sirenenton + Bombardierung -> Angst
Sirenenton -> Angst
b)Ton + Schock -> Furcht
Ton ->Furcht

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54
Q

Wie funktioniert die moderne Apparatur zur Erzeugung und Messung des Lidschlagreflexes?

A

Hat ein Elektromyogramm (EMG) zur Ableitung, einen Plastikschlauch, der den Luftstoß (US) verabreicht un Kopfhörer zur Präsentation des Tons (CS)

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55
Q

Ist die CR stärker beim Menschen oder beim Kaninchen zu beobachten beim Lidschlagreflex?

A

Beim Kaninchen

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56
Q

Nenne ein Beispiel für eine Immunkonditionierung.

A

Saccharin-Lösung + Cylophosphamid (CY) -> reduzierte Antikörperbildung
Saccharin-Lösung
-> reduzierte Antikörperbildung

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57
Q

Nenne ein Beispiel für konditionierte Geschmacksaversion.

A

Saccharin-Lösung + Lithium-Chlorid
(LiCl) -> Übelkeit Saccharin-Lösung
-> Übelkeit

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58
Q

Was für einen Reiz benötigt man für eine Appetitive Konditionierung?

A

Einen angenehmen, wie Futter oder Dopamin

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59
Q

Was für einen Reiz benötigt man für eine aversive Konditionierung.

A

Einen unangenehmen, wie einen Elektroschock oder Lärm

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60
Q

Welche Allgemeinpsychologischen Faktoren beeinflussen die Stärke der KK?

A
  1. Intensität des US
  2. Intensität des CS
  3. Anzahl der CS-US Paarungen
  4. Anzahl der CS-Darbietungen vorder Konditionierungsprozedur (latente Hemmung)
  5. Anzahl der CS-Darbietungen nachder Konditionierungsprozedur (Vorgehen bei der Extinktion)
  6. Anzahl der CS-Darbietungen zu US-Darbietungen, d.h. Wahrscheinlichkeit, mit der der CS den US signalisiert = Ausmaß der Kontingenz
  7. Zeitabstand zwischen CS und US
  8. Abfolge von CS und US
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61
Q

Welche differentiellen Faktoren (Konditionierbarkeit) beeinflusst die Stärke der KK?

A
  • passen zunächst nicht zu allgemein psychologischem Ansatz
  • aber: schon bei Pavlov: Temperamentunterschiede der Hunde beeinflussten Konditionierbarkeit
  • Humanbereich: Eysenck (1981): Ängstliche Personen besser konditionierbar
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62
Q

Nenne ein Beispiel für die Konditionierbarkeit.

A

Quasieexperiment von Orr et al. (2000) :

  • UV: PTSD-ja/nein
  • Konditionierung der Hautwiderstandreaktion (SCR) bei Personen mit vs. ohne PTSD (post traumatic stress disorder)
  • CS: Farbreiz
  • US: Schock
  • > Stärkere CR bei Patienten mit PTSD
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63
Q

Was passiert bei einer Generalisation?

A

Reize, die dem ursprünglichen CS ähnlich sind, lösen auch eine (wenn auch schwächere) CR aus

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64
Q

Welche Kriterien müssen für eine Generalisation erfüllt sein?

A
  • > meist physikalische Ähnlichkeit ; Generalisationsgradient - Farbe (also Wellenlänge des Lichts) - Frequenz eines Tons
  • alle weißen Hemden, Kittel, Blusen nach Phase CS: Arzt in Kittel, US: Spritze
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65
Q

Nenne ein Beispiel für eine Generalisation.

A

Experiment von Pearson zur Konditionierung des Lidschlusses bei Kaninchen: mehrere hundert Durchgänge: CS: 1200-Hz-Ton, US: Elektroschock. Kurve zeigt Ergebnisse eines Generalisierungstests, bei dem der 1200-Hertz-Ton und vier andere Töne präsentiert wurden, ohne dass der US folgte

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66
Q

Nenne ein Synonym für Diskrimination.

A

Differentielle Konditionierung

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67
Q

Was passiert bei der Diskrimination?

A

Lernphase:
- Zwei CS (CS +, CS-), nur einer (CS+) mit US gekoppelt

Extinktion (Test):
- CS+ und CS- in Zufallsabfolge ohne US, nur CS+ löst Verhalten aus

68
Q

Was haben diese Phänomene/Reizkombinationen gemeinsam:

  • Konditionierung höherer Ordnung
  • Sensorische Vorkonditionierung
  • Latente Hemmung = CS-Präexposition
  • Blockierung
  • Überschattung
  • US-Präexposition?
A
  • häufig 2 CSs
  • immer drei PhasenI-III:
  • > Phase I: Vorphase
  • Phase II: Akquisition
  • > Phase III: Test
  • Gr. 1 (EG) und Gr. 2 (KG) in Phase I und/oder II unterschiedlich behandelt
69
Q

Was ist entscheidend dafür ob Reize in Phase III eine CR auslösen?

A

Die Reihenfolge und Anzahl der Reize, sowie die Kombination mit US

70
Q

Wodurch wird die Wirksamkeit eines CS bestimmt?

A
  • vorausgehende Erfahrungen (Phase I)
  • eventuelle Lernbereitschaften (preparedness)
  • aktuellen Konditionierungskontext (Phase II)
  • CS-US-Kontingenz
  • Stärke und Modalität des CS und des US
  • nachfolgenden Erfahrungen (Phase III)
71
Q

Welche Phänomene gehören zu einer vorausgehenden Erfahrung?

A
  • CS-Präexposition
  • US-Präexposition
  • Blockierung
  • Sensorische Vorkonditionierung
  • Konditionierung höherer Ordnung
72
Q

Welche Phänomene gehören zu einem aktuellen Konditionierungs-Kontext?

A
  • Überschattung
  • Präsenz inhibitorischer CSs
  • CS-US Kontingenz
73
Q

Welche Phänomene gehören zu einer nachfolgenden Erfahrung?

A
  • US-Abwertung

- Extinktion

74
Q

Was ist eine Konditionierung höherer Ordnung?

A

Ein neutraler Reiz (CS2), der aber mit einem schon konditionierten CS (CS1) gepaart wurde, löst eine CR aus. Der schon konditionierte CS1 dient als konditionierter Verstärker.

75
Q

Nenne ein Beispiel für eine Konditionierung höherer Ordnung.

A

Phase 1:
Ein Ton (CS1) wird mehrmals mit Schock (US) präsentiert führt zur CR.
Phase 2:
Ein Ton (CS1) und ein Lichtreiz (CS2) werden präsentiert ohne Schock (US)
Phase 3:
Auch Lichtreiz (CS2) führt zur CR, obwohl er nie mit US gekoppelt wurde.

76
Q

Erkläre die drei Phasen der Konditionierung höherer Ordnung.

A

Phase I:
einer von zwei CS (CS1*) mehrfach mit dem US gepaart
Phase II:
beide CSs (CS1, CS2) verabreicht, CS2 gefolgt von CS1, ohne US
Phase III:
auch CS2 erzielt CR, obwohl er nie mit dem US gekoppelt wurde

77
Q

Wo finden Konditionierungen höherer Ordnung beispielsweise statt?

A

Generalisierte Angststörung, Erlernen von Bedeutungen

78
Q

Erkläre die Konditionierung höherer Ordnung am Beispiel Generalisierte Angststörung.

A
  • > Angstreaktionen eines Patienten mit generalisierter Angst:
  • durch vielfältige Reize auslösbar, die oft auch nicht unmittelbar zusammen passen
  • Auslösereize können interindividuell sehr verschieden sein
  • Reize, die zufällig mit CS1 gekoppelt waren, können ebenfalls zu CSs werden und eine CR auslösen
79
Q

Erkläre die Konditionierung höherer Ordnung am Beispiel Sprache als Signalsystem zweier Ordnung: Erlernen von Bedeutungen.

A

CS1: Krankenhausgebäude
US: Schmerz
UR: Angst

CS2: Wort „Krankenhaus“
CS1: Krankenhausgebäude
CR: Angst

CS2: Wort „Krankenhaus“
CR: Angst

80
Q

Was ist eine Sensorische Vorkonditionierung?

A

Ein neutraler Reiz (hier CS2), der zunächst mit einem anderen neutralen Reiz (hier CS1) gekoppelt war, löst dann eine CR aus, wenn der andere Reiz (hier CS1) mit einem US gekoppelt wurde

81
Q

Was sind die 3 Phasen der sensorischen Vorkonditionierung?

A
Phase I:
CS1-CS2 zsm präsentiert
Phase II:
CS1–US zsm präsentiert
Phase III:
CS2 löst auch CR aus
82
Q

Was ist eine US-Präexposition?

A

Ein US, der vor seiner ersten Kopplung mit dem CS1 schon verabreicht wurde, löst eine schwächere CR aus als wenn der US erstmals verabreicht worden wäre

83
Q

Wie lauten die 3 Phasen der US-Präexposition?

A

Phase I:
EG (Gr.1) -> US vorgegeben
KG (Gr.2) -> kein Reiz

Phase II:
EG: CS1–US
KG: CS1–US

Phase III:
EG: CS1: schwächere CR
KG: CS1: CR

84
Q

Was ist eine Latente Hemmung (CS-Präexposition)?

A

Die exzitatorische Konditionierung eines CS (hier CS1) ist erschwert, wenn dieser zuvor alleine (also ohne US) auftrat

85
Q

Wer beschrieb zuerst die Latente Hemmung?

A

Lubow & Moore

86
Q

Wie lauten die 3 Phasen der Latenten Hemmung?

A

Phase I:
EG (Gr.1): Reiz (CS1) wird ohne US mehrfach vorgegeben
KG (Gr.2): Erhält einen anderen Reiz (CS2).

Phase II:
EG: CS1–US
KG: CS1–US

Phase III:
EG: CS1: kleinere CR
KG: CS1: CR

87
Q

Wie lässt sich eine Latente Hemmung nutzen für eine Zahnarztphobie?

A
  • Phobie: Kind weint schon, wenn es in die Praxis des Zahnarztes kommt, den Arzt sieht, wenn es die Erfahrung Praxis –schmerzhafte Spritze gemacht hat.
    -> Deshalb sollte man Kind noch vor der ersten schmerzhaften Zahnarztbehandlung damit in Berührung bringen:
    CS: Zimmer des Zahnarztes, Anblick des Arztes mehrfach präexponieren, ohne dass gebohrt wird (= kein US [Schmerz])
88
Q

Wovon ist eine Latente Hemmung abhängig?

A

Vom Hippocampus

89
Q

Nenne eine Studie von Frau Stockhorst zu Latenter Hemmung.

A
Rotationsstuhl:
3 Gruppen: 
- 3 mal CS-Kontext ohne Rotation
- 1 mal CS-Kontext ohne Rotation 
- kein mal CS-Kontext ohne Rotattion
-> dann alle am 4 Tag rotiert und dann alle am 5 Tag im CS-Kontext getroffen ohne Rotation
- VP: 4 Männer, 4 Frauen
90
Q

Was ergab die Studie von Frau Stockhorst zu Latenter Hemmung?

A

Frauen:

  • meisten Symptome bei kein mal CS-Kontext ohne Rotation
  • wenigsten Symptome bei 1 mal CS-Kontext ohne Rotation
  • bei 3 mal CS-Kontext ohne Rotation: mehr als bei einmal, weniger als bei 0 mal

Männer:
- je öfter CS-Kontext ohne Rotation, desto weniger Symptome

91
Q

Was ist Blockierung?

A

Werden zwei CSs (CS1, CS2) mit einem US gepaart, so löst CS2 eine nur schwache CR aus, wenn CS1zuvor alleine mit dem US gekoppelt war

92
Q

Stelle die 3 Phasen der Prozedur der Blockierung dar.

A

Phase I:
EG: CS1-US
KG: -

Phase II:
EG: CS1 + CS2 – US KG: CS1 + CS2 – US

Phase III:
EG: CS2: kleinere CR
KG: CS2: CR

93
Q

Von wem wurde die Blockierung entdeckt?

A

Kamin

94
Q

Wie nennt man das Phänomen der Blockierung noch?

A

Den Kamin-Effekt

95
Q

Wie sah die Originalstudie zum Kamin-Effekt aus?

A

Phase I: Ton
EG: Ton + US
KG: -

Phase I: Licht
EG: Licht + US
KG: -

Phase II: Ton
EG: Licht + Ton + US
KG: Licht + Ton + US

Phase II: Licht
EG: Licht + Ton + US
KG: Licht + Ton + US

Phase III: Ton
EG: Ton: MSR (0,5)
KG: Ton: MSR (0,025)

Phase III: Licht
EG: Licht: MSR (0,5)
KG: Licht: MSR (0,05)

MSR= mean suppression ratio = mittlerer Unterdrückungsquotient, welcher bei starker Konditionierung 0 ist und bei ausbleibender Konditionierung 0,5

96
Q

Was ist das Phänomen Überschattung?

A

Werden zwei CSs (CS1, CS2) mit einem US gepaart, wovon CS1 ein besonders hervorstechender, neuartiger, salienter CS ist und CS2 der schwächere Reiz ist, so löst CS2 eine schwächere CR aus, als wenn CS2 alleine mit dem US gekoppelt worden wäre

97
Q

Wie läuft die Prozedur der Überschattung ab?

A
Phase II:
EG: CS1+ CS2 –US KG: CS2-US
Phase III:
EG: CS2: kleinere CR 
KG: CS2: CR
98
Q

Was sollte man bei der Anwendung von einer Überschattung beachten?

A

Es ist sinnvoll, besonders „hervorstechende“ saliente CS einzusetzen, um andere Reize zu schützen, konditioniert zu werden.

99
Q

Nennen Sie eine Studie von Frau Stockhorst zur Klinischen Anwendung von Überschattung.

A

Frage: Lassen sich antizipatorische Übelkeit und antizipatorisches Erbrechen durch Überschattung verhindern?
Idee:die Klinikreize dürfen nicht zu Signalreizen werden
stattdessen Reize, die im ´täglichen Leben´nicht vorkommen, zu CS machen
Versuchsaufbau:
-> Lernphase [Zyklus A, B]:
EG: Patient trinkt unbekannte Getränke vor Beginn jeder Infusion, Geschmack wechselt
KG: Patient trinkt Wasser vor jeder Infusion

-> Test [Zyklus C]
EG & KG: Wasser

100
Q

Was kam bei der Studie von Frau Stockhorst zu Überschattung heraus?

A

(1) Auftreten antizipatorischer Übelkeit (AÜ) im Test:
- EG: 0 Patienten entwickeln AÜ
- KG: Prävalenz entsprechend typischer Rate (25%)

(2) Zum einen gab es eine kürze posttherapeutische Übelkeit in der Testphase bei der EG und die Übelkeit trat später ein bei der EG

101
Q

Guck dir die Abbildung an: Vergleich von Konditionierung höherer Ordnung, sensorischer Vorkonditionierung, Latenter Hemmung und Blockierung.

A

S.87

102
Q

Die Wirkung der gemeinsamen Darbietung zweier neutraler Reize, wie eines Lichtreizes und eines Tons, ist wovon abhängig?

A

Was dieser Paarung vorangeht, was sie begleitet, und was ihr folgt.

103
Q

Was ist das Occassion Setting von Mazur?

A

Eine Theorie darüber, wie ein Licht als Occasion Setter für einen Ton fungieren kann. Das Licht könnte wie ein Schalter wirken, der die Verbindung zwischen Ton und Futtergabe vervollständigt.

104
Q

Erkläre was Holland bei seinem Experiment zum Occassion Setting machte und was das Ergebnis war.

A

Phase I:
Licht Ton-Futter
Phase II:
Ton–kein Futter
Licht fungiert als Occassion Setter–zeigt Bedingung an, in denen Ton mit Futter kombiniert ist.
Nur der Ton nach Licht löste Kopfbewegung aus.

105
Q

Welche beiden Theorien gibt es, die versuchen zu erklären wie Assoziationen gelernt werden?

A

Durch eine S-R Assoziation (Stimulussubstitutionstheorie) nach Pawlow oder durch eine S-S Assoziation nach Rescorla

106
Q

Was ist eine S-R Assoziation?

A

CS assoziiert mit Reaktionszentrum (UR) (CS ersetzt US)

107
Q

Was ist eine S-S Assoziation?

A

CS assoziiert mit US

108
Q

Welche Assoziation ist heute besser belegt?

A

Die S-S Assoziation

109
Q

Wie sah der Aufbau des Experiments zur US-Devaluation (Abwertung) durch Exposition von Rescorla aus?

A

Phase I: CS-US
Habituation: Licht-Geräusch
KG: Licht-Geräusch

Phase II
Habituation: nur US (Geräusch)
KG: kein US bzw. Stimulus

Phase III (Test): CS
Habituation: Licht: kleine CR
KG: Licht: CR

110
Q

Was zeigt das Experimente zur US-Devaluation (Abwertung) durch Exposition von Rescorla?

A
  • Belegt Bedeutung der S-S Assoziation
  • Reaktionsauslösende Fähigkeit des CS ist an reaktionsauslösende Fähigkeit des US gebunden.
  • Antworten über Prozesse im ZNS können erfolgen, ohne neuronale Verbindungen zurückverfolgen zu müssen.
111
Q

Lernt man eher nach Kontingenz oder Kontiguität?

A

Pro Kontingenz:
Kamin-Blockierungsffekt; Wirksamkeit des CS davon abhängig, wie überraschend der US ist

Contra Kontiguität:
Geschmacksaversionslernen: Es sind sehr lange CS-US Intervalle möglich

112
Q

Was besagt die Äquipotenz-Annahme?

A

„Jedes natürliche und willkürlich ausgewählte Phänomen kann zu einem konditionierten Stimulus werden…., jeder optische Reiz, jedes beliebige Geräusch, jeder Geruch und die Stimulation beliebiger Hautregionen“.

113
Q

Was besagt die Preparedness-Annahme?

A

Es hängt von der Beschaffenheit des US ab (z.B. übelkeitsinduzierende Substanz vs. Schock, Schmerz), welcher Reiz (Geschmack, Licht/Ton) zum CS wird.
d.h. nicht jeder Reiz kann bei jedem US zum CS werden

114
Q

Beschreibe den typischen Versuchsaufbau und das Phänomen des Geschmacksaversionlernen.

A

Vor der Lernphase (Wahlsituation):
Präferenz für Saccharin gegenüber Wasser

Lernphase:
CS: Saccharin-Konsum
US: LiCl oder Cyclophosphamid
UR: Übelkeit

Test:
CS (Wahlsituation): wählt eher Wasser
CR: reduzierter Konsum von Saccharin

115
Q

Nenne 4 Merkmale der konditionierten Geschmacksaversion.

A
  • bereits nach einer einmaligen CS-US Kopplung nachweisbar „one trial learning“:
  • > CS: Geschmacksreize (meist Saccharinlösung); Geruchsreize
  • > US: übelkeitsauslösende Substanz (meist Lithiumchlorid, auch Cyclophosphamid) oder Behandlung (Röntgenstrahlung)
  • Extinktionsresistenz hoch
  • lange CS-US Intervalle möglich
  • stellt eine Sonderform der klassischen Konditionierung dar
116
Q

Beschreibe den Versuchsaufbau der Studie “Conditioned aversion to saccharin resulting from exposure to gamma radiation” von Garcia, Kimeldorf & Koelling und was waren die Ergebnisse?

A

UV1: Art des CS
UV2: Dosis der Bestrahlung (US)
AV: Präferenz für saccharingesüßtes Wasser

Gruppen & Dosis der Bestrahlung in rem: 
Sac: 
II Gammastrahl. -> 0 rem
IV GS -> 30 rem
VI GS -> 57 rem

H2O:
I GS -> 0 rem
III GS -> 30 rem
V GS -> 57 rem

Ergebnisse:
Größere Geschmacksaversion bei Sacc, als bei Wasser
-> stützt eher Preparedness-Annahme

117
Q

Was kann man über die Dauer von CS-US Intervalle sagen?

A
  • zunächst (Garcia et al., 1966): 5-22 Min; hier gleich starke Aversion
  • später: 1 h Intervall
  • Etscorn& Stephens (1973): CS.-US-Intervall bis zu 24 h
118
Q

Welche Alternativerklärungen wurden bei der Untersuchung von CS-US Intervallen ausgeschlossen?

A

Sensibilisierung und Nachgeschmack

119
Q

Beschreibe den Versuchsaufbau der Studie von Garcia & Koelling zum (später genannten) Garcia-Effekt.

A
Akquisition:
- Gruppe 1:
CS :Audiovisuell & Geschmack
UCS: Schock
- Gruppe 2:
CS: Audiovisuell & Geschmack 
UCS: Übelkeit

Testphase:

  • Gr. 1a: nur audio-visueller CS
  • Gr. 1b: nur Geschmacks-CS
  • Gr. 2a: nur audio-visueller CS
  • Gr. 2b: nur Geschmacks-CS
Verhalten in Testphase
Gr. 1a: Meiden (CTA)
Gr. 1b: -
Gr. 2a: -
Gr. 2b: Meiden (CTA)
120
Q

Was lässt sich durch die Ergebnisse der Studie zum Garcia-Effekt sagen?

A
  • belegt Einschränkung der Äquipotenz-Annahme, stattdessen Preparedness
  • Liefert auch Hinweise auf Einschränkungen der Kontiguitätsannahme (zeitliche Nähe keine notwendige Voraussetzung für Entstehung der Geschmacksaversion)
  • > auch bei mehrstündigen Intervallen zwischen Geschmacksreiz (Saccharin-Geschmack) und Lithium-Chlorid-Injektion: Geschmack vermieden (also Geschmack mit LiCl assoziiert)
  • > allerdings Konditionierungseffekt um so stärker, je kürzer das Intervall
121
Q

Beschreibe den Versuchsaufbau der Studie zu Speziesunterschieden bei der Assoziation von Wilcoxon, Dragoin & Kral.

A

Gruppen: Ratten & Wachteln
CSs: Geschmack (Wasser mit oder ohne Geschmack) vs. farbloses/blaues Wasser
US: Gift
CR: Wahl im Test

122
Q

Was waren die Ergebnisse der Studie von Wilcoxon, Dragoin & Kral zu Speziesunterschieden bei der Assoziation?

A

Ratten/Menschen: Aversion gegen Geschmack Vögel: Aversion gegen optische Reize

123
Q

Wie lässt sich das Geschmacksaversionslernen auf den Klinischen Kontext anwenden?

A
  • Nahrungsaversion bei Krebspatienten, die eine übelkeitsauslösende Behandlung (US) erhalten Nahrung als CS
  • > manchmal auch Tumor oder Tumorwachstum als US
  • Versuchsanordnung auch eingesetzt bei Studien zur konditionierten Immunreaktion
124
Q

Was kam bei der Fragebogenstudie an 1495 Studierenden der USA heraus bei der Frage Welche Nahrungsmittel sind bevorzugte „Ziele“ für Geschmacksaversionen?

A

Ziele für Geschmacksaversionen sind v.a. proteinhaltige Nahrungsmittel und Alkohol

125
Q

Was ist der Vorteil/Nutzen einer konditionierten Geschmacksaversion?

A

schützt dauerhaft davor, Situationen nochmals aufzusuchen, in denen giftige Substanzen „warten“, Vermeiden sinnvoll

126
Q

Was ist der Nachteil einer konditionierten Geschmacksaversion?

A

Im Rahmen der Chemotherapie nicht förderlich, denn Chemotherapie ist unerlässlich

127
Q

Wie läuft die Klassische Konditionierung mit Pharmaka ab?

A

CS: Farbe der Kapsel/ Anblick der Injektionsnadel/ Krankenzimmer
US: Pharmakon (im ZNS-ausgelöste Veränderung
UR: Pharmakoneffekt
-> Die Situation, in der wir ein Pharmakon erhalten oder zu uns nehmen, kann Bedeutung erhalten und zum CS werden

128
Q

Was kann bei der Klassischen Konditionierung bei Pharmaka passieren?

A
  • Erlernen von erwünschten Wirkungen
  • Verlernen bzw. Verhindern von unerwünschten Nebenwirkungen
  • Pharmaka oder auch Nahrung ändern das physiologische Gleichgewicht. Frühzeitige (antizipatorische) Reaktionen auf die Signalreize (CS) wirken regulierend, indem sie den Störungen “vorbeugen”.
129
Q

Welche Phänomene, die bei Pharmakon-Einnahme auftreten, können durch klassische Konditionierung erklärt werden?

A
  • Sensitivierung:
    Wirkung auf ein und dasselbe Pharmakon nimmt zu: CR addiert sich zu UR
  • Toleranz:
    CR wird von UR abgezogen: CR: konditionierte kompensatorische Reaktion
  • Placeboreaktion:
    CR tritt ohne US auf, nachdem vorher CS-US (Medikament) verabreicht wurde
130
Q

Stelle den typischen Versuchsaufbau bei Konditionierung und Chemotherapie dar.

A
während und nach der Chemotherapie:
CS: Klinikreize, z.B. Geruchsreize
US: Chemotherapie
Posttherapeutische UR:
• Übelkeit, Erbrechen 
• Nahrungsaversion 
• Immunmodulation
vor der nächsten Chemotherapie: 
CS: Klinikreiz
Antizipatorische CR? •Antizipatorische Übelkeit, Erbrechen AÜE 
• Gelernte Nahrungsaversion
• Antizipatorische Immunmodulation
131
Q

Nenne eine Beispielstudie von Frau Stockhorst zu der Frage: Sind antizipatorische Symptome konditionierte Reaktionen?

A

Studie 1 [N = 55 erwachsene Patienten]
Studie 2 [N = 19 Pädiatrische Patienten]
Ergebnisse: Prüfung von Konditionierungsparametern:
AÜE tritt:
• gehäuft auf bei Zytostatika mit hoher Emetogenität Intensität des US
• insbesondere in zeitlicher Nähe zum Infusionsbeginn (US) auf,wenn Patienten wieder in die Klinik (CS) kommen
Auch konditionierte immunologische Reaktion
• Antizipatorischer Anstieg der NK-Zellaktivität

132
Q

Nenne eine Beispielstudie von Stockhorst zu der Frage: Lassen sich antizipatorische Übelkeit und antizipatorisches Erbrechen (AÜE) durch Konditionierung verhindern?
= Ändern von Konditionierungsbedingungen möglich?

A
  • Die Klinikreize dürfen nicht zu Signalreizen (CS) werden,
    stattdessen Reize, die im ´täglichen Leben´nicht vorkommen, zu CS machen (´Sündenbock´)
  • Technik der Überschattung:
  • Überschattungs-CS + Klinikreize während Chemotherapie
  • nur Klinikreize führen dann zu keiner AÜE
133
Q

Nenne eine Beispielstudie von Frau Stockhorst zu der Thematik: Klassische Konditionierung der Blutzuckerabnahme nach peripherer Insulininjektion („Placeboreaktionen“).

A
  • Tag 1-4: Lernphase (Akquisition)
    Experimentalgruppe EG: Probanden assoziieren neutralen Geruch (konditionierter Stimulus, CS) mit Injektion von Insulin (unkonditionierter
    Stimulus, US) (CS-INS)
    Kontrollgruppe KG: CS mit Injektion einer physiologischen Kochsalzlösung (CS Placebo)
  • Tag 5: Testphase (Extinktion):
    EG & KG: CS-Placebo
    Nur in EG konditionierte Blutzuckerabnahme
134
Q

Was kann das Gehirn ,,entdecken”?

A
  • Gehirn“entdeckt” die Verknüpfung CS –Insulin:
  • > konditionierter (vagal vermittelter) Insulinanstiegund konditionierte Blutzuckerabnahme
  • Gehirn“entdeckt” auch Unterzuckerung (via Glukosensoren), sorgt für Gegenregulation:
  • > konditionierter Anstieg gegen regulatorischer Hormone Noradrenalin Cortisol
  • > konditionierter Anstieg von “Unterzuckerungssymptomen” Zittern, Schwitzen, Schwindel, Unkonzentriertheit etc.
135
Q

Nenne eine Beispielstudie von Stockhorst zu intranasalen Gabe von Insulin ins Gehirn ohne Hypoglykämie (Unterzuckerung).

A

Tag 1: Akquisition
EG: CS und 6 x intranasales Insulin
KG: CS und 6 x intranasales Placebo

Tag 2: Test EG & KG: CS und 6 x intranasales Placebo

CS: Geruch von Meta-Cresol = Konservierungssubstanz in Insulin und Placebosubstanz

Ergebnis: Erhöhte Insulinfreisetzung in EG und in KG geringere Insulinfreisetzung

136
Q

Nenne die Bestandteile einer Immunkonditionierung.

A
  • > abgeleitet aus Versuchsanordnungen zur konditionierten Geschmacksaversion:
  • CS: Geschmacksreize (z. B. Saccharingesüßtes Wasser) oder Geruchsreize
  • US: immunmodulatorisches Medikament (z. B. Cyclophosphamid)
  • > Mit adäquaten Kontrollgruppen (nur US, nur CS, CS-US korreliert, unkorreliert)
137
Q

Was konnte in der ersten Beobachtung von Ader (1974) in einer Studie zur konditionierten Geschmacksaversion: Letter to the Editor herausgefunden werden?

A

Geschmacksaversionslernen – unabhängige Variablen:

  • > CS: Saccharinlösung(1, 5, oder 10 ml)
  • > US: Cyclophosphamid (Cy, 50 mg, i.p. ) vs. Ethanollösung (Kontrollgruppe)

Abhängige Variable:
-> Aversion gegen Saccharin und Extinktionsresistenz (bis mind. Tag 50)

Weitere überraschende Evidenz (nach 45 Tagen): -> Einige Tiere starben, alle aus Cy-Gruppe, erste Hinweise vor allem bei Tieren, die viel Saccharin erhalten hatten

138
Q

Was für eine Studie führten Ader & Coher nach Aders Erkenntnisse durch?

A

Systematische, gut kontrollierte Studie:
Akquisition:
KG: CS: Saccharin, US: Placebo UR: keine abnorme Reaktion
EG: CS: Saccharin, US: Zyklophosphamid, UR: Übelkeit und Immunsuppression

Testphase:
KG: keine abnorme Reaktion
EG: Konditionierte Geschmacksaversion und Immunsuppression

139
Q

Nenne eine Beispielstudie für Tierstudien zur klassischen Konditionierung von Immunfunktionen.

A
Cohen et al. (1979): 
-> CS: Geschmacksreiz
-> US: Cyclophosphamid vor Antigengabe
-> Nach 7 Wochen: Antigengabe
-> Testphase:
Abstoßungsreaktion und nur 1 Cy-Gabe notwendig,  wenn CS 3 x re-exponiert
140
Q

Nenne eine Beispielstudie für Humanstudien zur klassischen Konditionierung von Immunfunktionen.

A

Smith & McDaniel (1983):
Differentielle Konditionierung (Tag 1-5): Farbe der Injektionsflasche und Ankündigung
-> CS+ -Verum,
-> CS- Placebo
-> US: Tuberkulin (zur Auslösung einer DTH: delayed-type hypersensitivity)
Testphase:
-> Tausch an Tag 6:
CS+ Placebo, Ø CR CS-Verum < DTH = Konditionierte Hemmung

141
Q

Nenne 4 mögliche klinische Anwendungsfelder für die Klassische Konditionierung bei Krankheitsbildern und ihrer pharmakologischen Therapie.

A
  • Autoimmunerkrankungen
  • Allergien
  • Abstoßungsreaktionen bei Organtransplantationen
  • Tumorwachstum und immunmodulatorische Chemotherapie
142
Q

Beschreibe die Tierstudien von Klosterhalfen & Klosterhalfen für die klinische Relevanz der Autoimmunerkrannkung Rheumatoide Arthritis.

A

CS: Geschmacksreiz
US: Cyclophosphamid/Ciclosporin A
Testphase:
kleinere Schwellungen, auch präventiv anwendbar.

143
Q

Beschreibe die Humanstudie von Olness & Ader für die klinische Relevanz der Autoimmunerkrannkung Lupus erythematodes.

A

Einzelfallstudie:

  • > Konditionierung Monate 1-3:
  • CS: salienter Geschmacksreiz (Lebertrangeschmack+ Rosenduft)
  • US: Cyclophosphamid
  • > Danach:
  • CS: 33% Verum (Partielle Verstärkung); ansonsten Placebo
  • > Nach 12 Monaten: - Verbesserung der klinischen Symptomatik wie in Standardtherapie
  • > Nach 5 Jahren: Keine immnologischen Auffälligkeiten, aber starke Geschmacksaversion
144
Q

Beschreibe die Humanstudie von Ader für die klinische Relevanz der Autoimmunerkrannkung Psoriasis (Schuppenflechte)

A

Standard-Therapie (n = 18):

  • Baseline Phase (3-6 Wochen)
  • > Dosis Pharmakon: 100%
  • > Verstärkerplan: 100%
  • Experimentelle Phase (8 Wochen)
  • > Dosis Pharmakon: 100%
  • > Verstärkerplan: 100% (kontinuierlich)

Partielle Verstärkung (n = 15) (= jedes 2.-4. Mal 100% der Dosis der medikamentösen Standardtherapie)

  • Baseline Phase (3-6 Wochen)
  • > Dosis Pharmakon: 100%
  • > Verstärkerplan: 100%
  • Experimentelle Phase (8 Wochen)
  • > Dosis Pharmakon: 100%
  • > Verstärkerplan: 25-50% (partiell)

Dosiskontrolle (n = 13) (= jedes Mal 25-50% der Dosis der medikamentösen Standardtherapie)

  • Baseline Phase (3-6 Wochen)
  • > Dosis Pharmakon: 100%
  • > Verstärkerplan: 100%
  • Experimentelle Phase (8 Wochen)
  • > Dosis Pharmakon: 25-50%
  • > Verstärkerplan: 100% (Kontinuierlich)

Ergebnisse:
Kontinuierliche Dosisreduktion der Kortisongabe ergibt eine geringere Rückfallquote

145
Q

Beschreibe 2 Beispiele von Humanstudien zu Allergien und KK.

A

MacKenzie (1886): Einzelfallstudie:
CS: Anblick künstliche Rose
US: Rose
Test nur CS: Heuschnupfenasthma

Dekker (1957):
CS: Emotionale Reize/Mundstück
US: Allergen
Test nur CS: Asthmaattacke (keine spezifischen Immunparameter gemessen)

146
Q

Beschreibe 2 Beispiele von Tierstudien zu Abstoßungsreaktionen bei Organtransplantationen und KK.

A

-> Vorbehandlung CS-US vor Transplantat und CS-Exposition nach Transplantat

Gorczynskiet al. (1990): 
CS: Saccharin (vs. Wasser)
US: 
Cyclophosphamid (vs. Placebo)
Test nur CS: > Median Überlebensrate Hauttransplantat

Grochowiczet al. (1991):
CS: Saccharin (vs. Wasser)
US: Ciclosporin A (vs. Placebo)
Test nur CS: > Median Überlebensrate Herztransplantat

147
Q

Beschreibe die Studie von Frau Stockhorst über die Prüfung von Konditionierungsparametern im Chemotherapiekontext bei Pädiatrischen Patienten näher.

A

Symptome über zwei Chemotherapiezyklen untersucht:
- 48 h vor Beginn, während und 48 h nach Ende der Chemotherapie
- Symptomlisten, tagebuchähnlich, je 12 h (6-18h, 18-6 h)
-> Symptombogen 10 graphisch illustrierte Symptome ab 48 h vor erneuter Infusion
-> Im zweiten dieser Zyklen Blutabnahme –48 h zuhause, 0: in Klinik noch vor Infusion = CS
-> Erfassung von Immunparametern und des Hormons Cortisol:
• Aktivität natürlicher Killerzellen NKZA
• Zytokine, u. a. Interleukin IL-1ß, TNF-α (bekämpfen Tumorzellen)
-> Tag –2, zuhause: Kein CS
-> Tag 0, Krankenhausumgebung, aber vor Infusion, CS vorhanden

Ergebnisse:

  • mehr natürliche Killer Zellen Aktivität im Krankenhaus, als Zuhause
  • IL-1ß, TNF-alpha stärker zuhause
  • IL-2, IFN-gamma, IL-10 stärker im Krankenhaus
  • Cortisol im Krankenhaus minimal höher als zuhause (wird der effekt durch Cortisol vermittelt)
148
Q

Was ist eine Kompensatorische konditionierte Reaktion?

A
  • > auf den CS tritt eine der UR entgegen gerichtete Reaktion auf
  • > Interpretation: wird von UR „abgezogen“, schmälert dadurch Nettoeffekt des US
149
Q

Was war der erste Hinweis auf eine Kompensatorische konditionierte Reaktion?

A
  • > Erster Hinweis aus dem Pavlov´schen Labor: Subkov& Zilov (1937)
  • > Versuchstiere: Hunde
  • > US: Adrenalin Injektion
  • > UR: Anstieg Herzrate
  • > CS-US: aber mit zunehmender Anzahl der Injektionen in gleicher Umgebung: geringere Anstiege HR
  • > Interpretation: Toleranz gegen Adrenalin
  • > CS -Placebo: Abnahme der Herzrate
150
Q

Wie sieht die Prozedur bei einer Kompensatorischen konditionierten Reaktion aus?

A

Typische klassische Konditionierung, häufig neuer CS (Kontextwechsel) nach einigen Versuchstagen, Messung: UR

151
Q

Was kann man über die Toleranzentwicklung gegenüber Alkohol von Menschen sagen?

A

Auch beim Menschen:Toleranz gegen suchterzeugende Substanzen (wie Alkohol, Ekstacy, Morphin, Heroin), wenn Körper sich an Pharmaka gewöhnt hat: Immer stärkere Dosierung notwendig

152
Q

Beschreibe die Tierstudie von Pinel & Pauli zu dem Thema: Die Situationsspezifität der Toleranz gegenüber der hypothermischen Wirkungen von Alkohol.

A

Gruppe 1:
-> Erste Alkoholinjektion:
hypothemische Reaktion auf die ersten Alkoholinjektion
-> Versuchspersonen erhalten 20 Alkoholinjektionen und wurden dann in selbem Kontext getestet
-> Toleranz gegenüber der hypothemischen Wirkung von Alkohol

Gruppe 2:
-> Erste Alkoholinjektion:
hypothemische Reaktion auf die ersten Alkoholinjektion
-> Versuchspersonen erhalten 20 Alkoholinjektionen und wurden dann in anderem Kontext getestet
-> keine Toleranz gegenüber der hypothemischen Wirkung von Alkohol

153
Q

Beschreibe Studien mit Verwendung von Heroin zur Untersuchung der Toleranz an Ratten (Siegel et al., 1982).

A
  • Gr. 1: same tested= kein Kontextwechsel im Test
  • Gr. 2: different tested= Kontextwechsel im Test
  • Gr. 3: firsttime tested= erhält erstmals Heroin
  • AV: In welchem Ausmaß wirkt die (hier erhöhte) Heroindosis als „Überdosis“?
  • Bedingung im Test:
  • > Gr.1: same tested: bisheriger Käfig + höhere Dosis => Toleranz war gelernt (kompensatorische CR weiter vorhanden)
  • > Gr.2: different tested: neuer Käfig + höhere Dosis => elernte Toleranz entfällt
  • > Gr.3: first time tested: erstmals Heroin in Käfig => keine Toleranz
154
Q

Was kann man über die Konditionierte Morphinentzugserscheinungen bei Ratten sagen?

A

Wenn man Ratten in eine Umgebung setzt, in der sie zuvor die Wirkungen von Morphin erlebt hatten, löst diese Umgebung Morphinentzugserscheinungen aus

155
Q

In welchen klinischen Kontexten bei Drogenabhängigen können die Toleranzerkenntnisse angewendet werden?

A
  • Bei der Erklärung und Vorbeugung von Rückfällen von Drogenabhängigen
  • bei der Drogenumgebung erzeugt die kompensatorische konditionierte Reaktion; entspricht häufig den Entzugssymptomen
156
Q

Wie lauten die Therapie-Empfehlungen in Bezug auf Cue exposure (CS ohne US) ?

A
  • in ganz vielen Kontexten, also bei vielen CSs
  • dies über langen Zeitraum
  • auch geringe Menge der Droge verabreichen, da Droge auch Teil des Kontexts
157
Q

Wie lauten Therapie Konsequenzen für Rehakliniken?

A

unbedingt häusliche Umgebung (CSs) mit einbeziehen

158
Q

Schildere den Versuchsaufbau von der Studie zu Drogenabhängigen von Robins, Davis & Goodwin.

A

Vergleich zweier Gruppen von Abhängigen:
Gr.1 :Vietnam-Veteranen, die in Vietnam heroinabhängig waren und in die USA (CS Wechsel) zurückkehrten
Gr.2: zivilen Abhängigen, die in den USA die Drogen konsumierten und dort behandelt wurden.
-> Vergleich der Häufigkeit von Rückfall, geringem und häufigem Drogenkonsum und Sucht: bei Vietnam-Veteranen weniger Rückfall und geringerer Drogenkonsum

159
Q

Nenne ein Alltagsbeispiel für die Wirkung von Alkohol.

A
  • > Ungewöhnlicher Geschmack eines Getränks kann ein neuer situationsbedingter Hinweisreiz sein und die Alkoholwirkung auf ein Getränk beeinflussen
  • > Bei neuen Geschmacksreizen eines alkoholischen Getränks oder Farbe: schneller „betrunken“: ´Getränk, das blau gefärbt war und nach Pfeffer schmeckte
  • > Könnte erklären, dass bunte, süße Mixgetränke, die wir im Urlaub trinken, eher „wirken“
160
Q

Was ist eine evaluative Konditionierung?

A

Veränderung in der Bewertung eines Stimulusdadurch, dass dieser Stimulus mit einem positiven oder negativen Stimulus gepaart wurde. auch als assoziativer Transfer der Valenz beschrieben.

161
Q

Wie sieht die Prozedur der Evaluierten Konditionierung aus?

A

CS: Neutraler Stimulus

,,US”: Affektiver Stimulus (positiv oder negativ)

162
Q

Was ist die Besonderheit der evaluierten Konditionierung?

A

Prozedurale Ähnlichkeit zu klassischer Konditionierung, aber z. T. unterschiedliche Prozesse

163
Q

Was waren die ersten Nachweise der Evaluativen Konditionierung, wo der Begriff noch nicht existierte?

A

Razran (1954):
CS: Politische Slogans
US: kostenloser Lunch unangenehmer Geruch
→ Bewertung der Slogans variierte mit der Qualität des US

Staats & Staats (1957):
„CS“: Nonsense Worte
,,US”: Positiv / negativ bewertete Worte

164
Q

Mit welcher Studie wurde der Begriff Evaluierte Konditionierung eingeführt?

A

Picture-Picture EC Paradigma (Levey & Martin, 1975)
Phase 1:
- Probanden erhalten Fotografien von 50 Bildern, diese kategorisieren in „liked, disliked, neutral“
- 2 x 2 Bilder wählen: am meisten gemochten am wenigsten gemochten
dienen als „US“
- Als „CS“: neutrale Bilder ausgesucht
- Als „US“:
-> „liked“ Reize (appetititv) -> „disliked“ Reize (aversiv)

Phase 2:
- 4 CS-US Paare:
2 x neutral-liked & 2 x neutral-disliked
-> je 20 x gepaart
- 2 Paare neutral-neutral (als Baseline-Maß)

Phase 3:
alle Bilder von Phase II bewerten Skala –100 [maximum disliking] bis + 100 [maximum liking]

Ergebnis:
Neutrale Reize positiver nach liked/ negativer nach disliked US dabei Effekte der disliked Reize stärker

165
Q

Welche Reize werden bei der EC kombiniert?

A
  • Picture-Picture: u.a. auch Skulpturen: Hammerl und Grabitz (1993; 1996)
  • gustatorische Reize: (Teegeschmack mit Liked (süßer) und disliked (Wasser)-Geschmack: Operationalisierung kritisch)
  • haptische Reize: Fulcher und Hammerl (2001)
166
Q

Welche Konditionierungsphänomene können auch bei der EC gezeigt werden (vgl. de Houweret al., 2001)?

A
  • Sensorische Vorkonditionierung
  • CS und US Präexposition
  • Gegenkonditionierung
  • Revaluation
  • auch ohne awareness möglich (Fulcher& Hammerl, 2001)
167
Q

Worin liegen eher Unterschiede bei der EC zur typischen klassischen Konditionierung (vgl. de Houweret al., 2001; Hofmann, 2011)?

A
  • nur geringe Extinktion: z. T. wenig Beeinflussung durch Anzahl der ungepaarte CS, die in Extinktion geboten werden, aber dies ist mittlerweile entkräftet (Hofmann et al., 2011) , d.h. EC schwächt mit zunehmender Dauer der Extinktion ab
  • Diskussion, ob durch Kontingenz oder Kontiguität gesteuert Fulcher und Hammerl (2001): eher Kontingenz
  • Bedeutung der Awareness: ja, Probanden mit Awareness zeigen bessere EC
  • Effekte der EC bei Kindern schwächer als bei Erwachsenen (zf. Hofmann et al. 2011)