Abhaengigkeitsstoerungen_Karteikarten Flashcards
(21 cards)
Frage
Antwort
Welche Hauptkategorien von Substanzgebrauchsstörungen gibt es laut DSM-5?
Substanzmissbrauch, Substanzabhängigkeit und Substanzinduzierte Störungen (z. B. Entzugssyndrom, Substanzinduzierte Psychosen).
Was sind die zentralen Diagnosekriterien für eine Substanzgebrauchsstörung nach DSM-5?
Mindestens 2 von 11 Kriterien innerhalb eines Jahres, darunter Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Entzugserscheinungen, Craving, fortgesetzter Konsum trotz negativer Folgen.
Welche Substanzen haben das höchste Suchtpotenzial?
Heroin, Kokain, Nikotin und Methamphetamin haben das höchste Abhängigkeitspotenzial laut WHO-Studien.
Wie hoch ist die Rückfallrate bei Alkoholabhängigkeit innerhalb der ersten 2 Jahre?
Etwa 50-60 %, besonders ohne kontinuierliche Therapie oder soziale Unterstützung.
Welche neurobiologischen Mechanismen spielen bei Suchterkrankungen eine Rolle?
Sucht verändert das Dopaminsystem im Gehirn, führt zu einer erhöhten Belohnungssensitivität für Substanzen und reduziert natürliche Belohnungen (z. B. soziale Interaktion).
Welche genetischen Faktoren beeinflussen die Entstehung von Suchterkrankungen?
Das DRD2-Gen beeinflusst die Dopaminrezeptoren; genetische Faktoren tragen zu 50-70 % zum Suchtrisiko bei.
Welche Phasen durchläuft eine typische Suchterkrankung?
- Experimenteller Konsum, 2. Missbrauchsphase, 3. Abhängigkeitsphase, 4. Entzugsphase, 5. Langfristige Abstinenz oder chronische Abhängigkeit.
Warum sind Rückfälle häufig?
Langfristige Veränderungen im Gehirn, Suchtdruck durch Stressoren, kognitive Verzerrungen (‘einmal ist nicht schlimm’) und fehlende soziale Unterstützung.
Welche Verhaltenstherapeutischen Maßnahmen sind bei Substanzabhängigkeit besonders wirksam?
Kognitive Umstrukturierung, Rückfallprävention durch Bewältigungsstrategien, Exposition mit Reaktionsverhinderung.
Welche Medikamente werden zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit eingesetzt?
Naltrexon (reduziert Craving), Acamprosat (stabilisiert Neurotransmitterhaushalt), Disulfiram (führt zu unangenehmen Reaktionen auf Alkohol).
Welche Screening-Methoden gibt es zur Früherkennung von Suchterkrankungen?
CAGE-Test (Alkohol), ASSIST-Test (WHO für verschiedene Substanzen), DSM-5-Kriterien zur Klassifikation.
Welche Gruppen haben ein besonders hohes Suchtrisiko?
Jugendliche (frühe Exposition), Menschen mit psychischen Erkrankungen (z. B. Depression, ADHS), sozial Benachteiligte, Menschen mit traumatischen Erfahrungen.
Welche langfristigen gesundheitlichen Folgen hat Alkoholabhängigkeit?
Leberzirrhose, alkoholbedingte Demenz, Nervenschäden, erhöhtes Krebsrisiko.
Welche sozialen Folgen haben Suchterkrankungen?
Familiäre Konflikte, Arbeitsplatzverlust, finanzielle Probleme, gesellschaftliche Stigmatisierung.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Männern und Frauen in der Suchtentwicklung?
Männer konsumieren häufiger illegale Drogen, Frauen werden schneller süchtig und haben schwerere gesundheitliche Folgen bei Alkohol und Nikotin.
Warum haben sozial schwächere Gruppen ein höheres Suchtrisiko?
Mehr psychischer Stress, schlechtere Gesundheitsversorgung, höhere Verfügbarkeit billiger Drogen, weniger Präventionsangebote.
Welche Strategien helfen bei der langfristigen Abstinenz?
Regelmäßige Verhaltenstherapie, Teilnahme an Selbsthilfegruppen (AA, NA), soziale Integration, Sport und neue Lebensziele.
Welche Rolle spielen Selbsthilfegruppen bei der Rückfallprävention?
Bieten soziale Unterstützung, helfen bei der Strukturierung des Alltags, ermöglichen Erfahrungsaustausch und emotionale Stabilität.
Welche epigenetischen Faktoren beeinflussen das Suchtrisiko?
Traumatische Kindheitserfahrungen können die Genexpression verändern und die Stressreaktionen des Gehirns beeinflussen.
Wie beeinflussen Umweltfaktoren langfristig die Suchtentwicklung?
Soziale Netzwerke, Zugang zu Drogen, Erziehungsmuster und kulturelle Einstellungen zu Substanzkonsum beeinflussen das individuelle Risiko.