Afrika Flashcards

(220 cards)

1
Q

Definition Kolonialismus

A

Expansion einer Gesellschaft über ihren angestammten Lebensraum hinaus

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2
Q

Wann begann europäischer Kolonialismus?

A

Mit der Entdeckung Amerikas in 1492

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3
Q

Wofür ist Kolonialismus auch ein Audruck?

A

Für eine Art von Herrschaftsverhältnis

-> Beherrschung der ortsansässigen Bevölkerung durch ein Volk aus einer anderen Kultur

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4
Q

Was war die Vorraussetzung für den Kolonialismus Europas?

A

Technologischer Fortschritt bzgl. Seefahrt

-> Hochseetaugliche Schiffe, neue Navigationsinstrumente, genauere Kartografie

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5
Q

Was waren die Motive für den frühen Kolonialismus?

A

Die Suche einer Seeverbindung nach Asien (Der Landweg wurde seit Mitte des 15.Jhd durch Osmanen versperrt)

Gesteigerte Nachfrage nach Edelmetallen für die Münzhrstellung

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6
Q

Was waren die frühen Kolonialmächte?

A

Spanien und Portugal

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7
Q

Spanien als frühe Kolonialmacht

A

Errichtung eines Kolonialreiches

Unterdrückung, Missionierung und Ausbeutung der Urbevölkerung

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8
Q

Portugal als frühe Kolonialmacht

A

Errichtung eines Handelsimperiums

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9
Q

Was errichteten Spanier und Portugiesen in Mittel und Südamerika?

A

Minen und Plantagen

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10
Q

Wann entwickelten sich neue Kolonialmächte?

A

Um 1700

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11
Q

Was waren die 3 neuen Kolonialmächte von 1700?

A

Frankreich, holland und England

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12
Q

Welche Kolonialmacht ließ sich an der Küste Nordamerikas nieder?

A

Englische Siedler -> verdrängten die Urbevölkerung

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13
Q

Welche Kolonialmächte ließen sich in Indien nieder?

A

Englische und niederländische

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14
Q

Was waren die Ziele des Kolonialismus zwischen 17-19.Jhd?

A

Wirtschaftliche Ausbeutung:
-Mehrung des Reichtums der Kolonialherren und Mutterländer
-Billige Rohstoffe
-günstige Handelsverbindungen

Missionierung
-Verbreitung des christlichen Glaubens

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15
Q
A
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16
Q

Womit fand die 1. Kolonialisierung (vormoderner Kolonialismus) ein Ende?

A

1776 erklärten sich die 13 britischen Kolonien in Nordamerika für unabhängig

Südamerikanische Kolonien folgten dem Beispiel

Viele Kolonien wechselten den Besitzer

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17
Q

Wie stieg Großbritannien als Kolonialmacht auf?

A

Zum Beginn des 19 Jhd. Verfügte allein Großbritannien über nennenswerten Kolonialbesitz

Seeschlacht von Trafalgar (1805): GB begründet seine Vormachtsstellung auf den Weltmeeren -> sie besitzen die größte Handels- und Kriegsflotte

In GB setzte die Industrialisierung ein -> erheblicher technischer und wirtschaftlicher Vorsprung

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18
Q

Das imperialistische Zeitalter

A

Seit Mitte 1880 nahm die europäische Expansion deutlich zu

Deutschland und Italien werden neu gegründet und sind Mitstreiter des verblibenden Kolonialbesitzes von BG und Frankreich

Afrika ist nun der Hauptschauplatz im Wettstreit um Kolonien und der Vormacht in der Welt

Kolonialismus -> Imperialismus im letzten Driteel des 19. Jhd

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19
Q

Definition Imperialismus

A

Aus dem lat. imperare=herrschen

Ausdehnung der Herrschaft eines Staates über andere Länder
durch Eroberung, Annexion und Durchdringung, meist mit
dem Ziel eine Weltmachtstellung zu erlangen

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20
Q

Wie kann man den Imperialismus erreichen?

A

Durch Kolonialismus

-> Erlangen eines Weltmachtstatus über kolonialismus

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21
Q

Imperialismus als Epochenbegriff

A

die Zeit von 1880 bis zum 1. Weltkrieg

Aufteilung des afrikanischen Kontinents und weiter Teile
des asiatischen Raums unter den europäischen Nationen.

-> Kolonien wurden zu Pfändern innerhalb der globalen Machtspiele

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22
Q

Afrika vor dem Imperialismus

A

Mitte des 19. Jahrhunderts -> ein
weitestgehend unerforschter Kontinent, z.B. waren in Europa weder die Quellen des Nils noch der Viktoriasee bekannt.

Nur schmale Küstenstreifen wurden von wenigen
Staaten als Handelsstützpunkte genutzt.

Eine Generation später waren 96 % der Fläche Afrikas im Besitz der europäischen Großmächte

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23
Q

Afrika 15.-17. Jhd

A
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24
Q

Afrika 1914

A
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25
Was besagte die Atlantik Charta?
"keinerlei territotiale Veränderungen, die nicht im Einklang mit den in voller Freiheit ausgedrückten Wünschen der Betroffenen Völker stehen, (anstreben und) das Recht aller Völker, sich jene Regierungsform zu geben, unter der sie zu leben wünschen. Die souveränen Rechte und autonomen Regierungen aller Völker, die ihrer durch Gewalt beraubt wurden, sollen wiederhergestellt werden"
26
Wie wurde die Atlankik Charta interpretiert?
Es war eigentlich eine Forderung an eine von Nationalsozialismus und japanischem Imperialismus befreiten Welt -> Wurde von den von Kolonialmächten beherrschten Völkern als Versprechen auf eine zukünftige Unabhängigkeit interpretiert
27
Wie wirkte der zweite Weltkrieg als Katalysator der Unabhängigkeit?
Atlantik - Charta GB und Frankreich waren militärisch und wirtschaftlich geschwächt -> ihnen wurden auch Grenzen durch die USA und Sowjetunion aufgezeit
28
Erste Phase der Dekolonialisation
Staaten des Nahen, des mittleren Ostens und Südostasiatischen befreiten sich von der "Herrenmenschen" Sowohl friedlich (Indien 1947) als auch gewalttätig ( heutiges Vietnam 1946-1954)
29
Zweite Phase der Dekolonialisierung
Afrika 1950er Jahre Kam für die Kolonialmächte überraschend, da man den Staaten keine politische Unabhängigkeit nicht zutraute ->
30
Wege der zweiten Phase der Dekolonialisierung
Marroko und Tunesien: 1956 per Verhandlungen Algerien: Krieg zwischen 1954-1962
31
Wie viele afrikanischen Staaten wurden alleine 1960 dekolonialisiert?
15
32
Was geschah zwischen 1960 und 1964?
Der Kolonialismus in Afrika brach komplett zusammen
33
Wann verließen potugiesische Kolonien Afrika als letztes?
1974
34
Dekolonialisation: Modell der Machtübertragung
Propagiert von britischen Wissenschaftlern GB sollte demnach stets bemüht gewesen sein, den beherrschten Gebieten ein großes Maß an Selbstverwaltung zu geben, und sich möglichst wenig in derren innere Angelegenheiten einzumischen. Sie hätten die Kolonien demnach verlassen, wenn diese "reif" genug waren
35
Dekolonialisation: Modell der Selbstbefreiung
Der Kolonialismus ist demnach eine illegitime Fremdherrschaft zum Nutzen der Mutterländer gewesen Die beherrschten Völker haben sich deshalb durch Maßnahmen wie Streiks, militante Aktionen etc. unregierbar gemacht
36
Dekolonialisation: Modell des Neokolonialismus
Der Kolonialismus wurde hiernach aus praktischen Gründen überflüssig Man brauchte die Kolonien nicht mehr als Rohstofflieferanten und Absatzmärkte, da dies zu teuer wurde Stattdessen wurde diese ausbeutung von multinationalen Konzernen übernommen
37
Dekolonialisation: Modell der Entlastung
Kolonialmächte entlasteten sich finanziell durch das Aufgeben ihrer Kolonien
38
Dekolonialisation: Modell der Weltpolitik
Nach Ende des 2.WK war durch die Entstehung der Supermächte (USA und UdSSR) kein Platz mehr gewesen für die Weltreiche
39
Folgen der Dekolonialisation
-Alte Kolonien wurden ins kalte Wasser geworfen -> neue unerfahrene Führungseliten sollten Territorien ohne funktionierenden Staats und Verwaltungsapperat regieren -Die Wirtschaftssysteme der alten Kolonien waren ohne die Beziehungen zu ihren ehemaligen Mutterländern nicht überlebensfähig -Die damals gezogenen Grenzen wurden übernommen, diese waren rücksichtslos bezüglich ethnische und kulturelle Besonderheiten gezogen
40
Analyse: Merkmale der späten Kolonialzeit
-Anteil der europäischstammigen Bevölkerung: In welchen Gruppen? Soldaten, Verwaltung, Siedler... -Wirtschaftlicher Einfluss der Europäer: Art und Grad der Weltmarktabhängigkeit der kolonialen Wirtschaft -Klassen und Schichtenstruktur der einheimischen Bevölkerung -Anfänglie nationalistischer Organisation: Ihre Träger, ihre Ziele, werden sie von der Kolonialherrschaft geduldet oder unterdrückt? -Art und Folgen der kolonialen Kultur- und Erziehungspolitik
41
Analyse des Dekolonialsationsprozess, äußere Bedingungen
-Zeitpunkt (Einfluss durch das Umfeld?) -Druck von dritter Seite? (USA, UdSSR, Institutionen...) -Ist eine Dekolonialisationsstrategie vorhanden? -Gibt es Einfluss kolonialer Interessengruppe auf die Regierung der Metropole? -Was ist die Bedeutung der kolonialen Verbindung für die Wirtschaft des Mutterlandes?
42
Analyse des Dekolonialsationsprozess, Verlauf des Prozesses
-Gewalteinsatz durch Befreiungsbewegungen, /den kolonialen Staat (z.B. Siedler-Milizen) -Sonstige Konflikte? (z.B. ethisch-religiöser Natur zwischen Einheimischen?) -Unabhängigkeit unter welcher Verfassungsform? -Behandlung europäischer Bevölkerung
43
Analyse des Dekolonialsationsprozess, Kurz- und Mittelfristige Folgen
-Art der politischen Bindung an das ehemalige Mutterland -Art der wirtschaftlichen Bindung -Dauerhaftigkeit und Bewährung der geschaffenen Institutionen nach der Unabhängigkeit -kulturelles Fortwirken der Kolonialzeit
44
Wann erreichte der Kolonialismus seinen Höhepunkt?
In der Epoche des Hochimperialismus zu Ende des 19.Jhd
45
Inwiefern lässt sich von einer „Unterwerfung der Welt“ durch die Europäer sprechen?
(Aussage von Historiker Wolfgang Reinhard) Sie brachten ihre **eigenen Interessen, lokale Wirtschaftsweisen, Lebensstile, Regierungsformen und Leitvorstellungen** in ihre Kolonien, welche diese **noch weit über ihre Präsenz prägen**
46
Was trug zur europäischen Expansion bei?
-Entdeckerlust -wissenschaftliche Neugier -kapitalistischer Ehrgeiz -missionarischer Antrieb („Zivilisation und Rechtgläubigkeit verbreiten“) -miltärische Überlegenheit
47
Welche Vorteile hatte der Kolonialismus?
Verbreitung von Moderner Infrastruktur Schulwesen Wissenschaftliche Einrichtungen Politische Bewegungen (sogar das zu wehr setzen gegen Kolonialmächte -> Streben nach Nationalstaatlichkei)
48
Was war Saids Blick auf den Kolonialismus?
Studie: „Orientalismus“ Den Orient gab es seiner Meinung nach nicht, dieser war ein Konstrukt des Kolonialimus, als Gegensatz zu Europa. Ihm wurden gegensätzliche Attribute zu Europa verliehen (unbeherrscht, exotisch, mysteriös, fanatisch religiös) -> Europäer gewannen eigene Identität indem sie sich als Kontrast zum Orient darstellten
49
Was verändwerte Said mit seiner Orientalismus Stduie?
Er rüttelte die Überzeugung auf, Europa hätte eine Zivilisierungsmission erfüllt Er löste die „Grenzen“ zwischen Europa und den Kolonien auf (Imperialismus und Kolonialismus fanden ihm nach gleichzeitig sowohl in Europa als auch in Aussereuropa statt)
50
Imperialismus allgemeine Begriffserklärung
Eine Machtbeziehung in der eine Macht über ihre Grenzen hinaus Einfluss auf andere einübt
51
Wie erfolgt die imperialistische Staatsbildung?
Nicht aus ethischen oder kulturellen Kriterien Aus geopolitischen/goökonomischen Interessen
52
Wie kann man Kolonialismus in Verbindung mit dem Imperialismus bringen?
Kolonialismus ist eine „Spielart“ des Imperialismus Hier steht doie Herrschaft über fremde Territorien im Vordergrund
53
Jürgens Osterhammels Definition von Kolonialismus
eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, bei welcher die **fundamentalen Entscheidungen über die Lebensführung** der Kolonisierten **durch eine kulturell andersartige und kaum anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren** unter vorrangiger Berücksichtigung **externer Interessen getroffen und tatsächlich durchgesetzt** werden
54
Wie beeinflussten die Kolonien die politische Entwicklung innerhalb Europas?
Auch in den Kolonien wurden gesellschaftliche Fragen, wie etwa die Frage der Menschenrechte, welche Europa seit der franz. Revolution beschäftigte diskutiert. Somit waren sie Teil des Raumes, in dem über solche Fragen entschieden wurde
55
Was bezeichnet der Begriff Dekolonialiserung?
Einen längeren historischen Ablösungsprozess, der politische wie wirtschaftliche, soziale wie kulturelle Dimen- sionen einschließt und länger dauert als die Dekolonisation – wenn er überhaupt jemals abgeschlossen sein kann
56
Was ist Teil von Dekolonisierung?
der **Wandel von Erinnerungskulturen** oder die **Geltendmachung von Rechtsansprüchen wie Wiedergutmachung** oder **Rückgabe von „Raubkunst“** aus der Kolonialzeit
57
Wie wurde die „neue Welt“ Europa möglich gemacht?
Sklavenhandel
58
Wie erschütterte die französische Revolution die herrschende Praxis des Sklavenhandels?
Die Frage der allgemeingültigen Menschenrechte wurde gestellt
59
Wann konnte das erste mal der europäische Anspruch, die Welt zu beherrschen erkannt werden?
Im 15. Jahrhundert teilten Spanien und Portugal die Welt auf einer Karte in zwei -> Eine Hälfte sollte Spanien gehören, die Andere Portugal
60
5 Phasen der europäischen Expansion 15.-19.Jahrhundert
1. Spanien und Portugal als Seemächte die treibende Kraft 2. Ab 17. Jahrhundert E, F, N 3. Ab 18.- frühes 19. Jhd erfolgte GB Aufstieg zu einer Grossmacht -> jetzt hatten die Grossmächte schon einige Kolonien über den gesamten Globus etabliert -> Erste Kolonien lösen sich bereits von ihrem Mutterland 4. Startschuss zur kolonialen Durchdringung Afrikas (Fr nimmt Algerien ein), USA etabliert sich als Großmacht 5. Aufstieg der USA, eroberung Südamerikas
61
Wie nutze GB die Kolonien an der westafrikanischen Küste
Als militärische Stützpunkte um den Seeweg nach Afrika abzusichern
62
Wie konnte die wirtschaftliche Durchdringung der Kolonien aussehen?
Ausbeutung lokaler Rohstoffe Handel mit Luxuswaren Errichten von Plantagenwirtschaften mit Sklaven
63
Was war die Begleiterscheinung kolonialer Herrschaft und Wirtschaft?
„Ökologischer Imperialismus“ ->Europäer nahmen Kranheiten mit, welche zum Massensterben der indigenen bevölkerung führte -> Europäer führten dort invasive Arten ein (Pflanzen u. Tiere), was zum zerstören der örtlichen Flora und Fauna führte
64
Wie beeinflusste der Kolonialismus europäer in ihrer Heimat?
Produkte der Kolonien wurden zu Luxusgütern und Statussymbolen Angehörige der mittel und Unterschicht wanderten in die Kolonien aus, in der Hoffnung auf ein besseres Leben
65
Wann erklärten die Kolonien Nordamerikas ihre Unabhängigkeit von GB?
4.Juli.1776
66
Was machte die Unabhängigkeitserklärung Amerikas besonders?
Die ersten Kolonien, welche sich von ihrem Mutterland trennten
67
Welche Folgen hatte die Entkolonialisierung Afrikas?
Migration „Failed states“
68
Warum gab es failed states nach der Entkolonialiserung Afrikas?
- Keine stabilen politischen Strukturen (putschversuche, Staat kann keine Sicherheit gewährleisten, Rohstoffe finanzieren den Bürgerkrieg…) -Kein Ausbau der Infrastruktur (keine ausländischen Investoren, kein Wirtschaftlicher Aufschwung..) -aArmut, Hunger, keine Perspektiven
69
Wie führte die Entkolonialisierung zu Migration?
Armut, Hungerund fehlender wirtschaftlicher Aufschwung -> keine Perspektiven
70
Welche Ursachen hatte die Entkolonialisierung Afrikas?
-2. WK -Gründung der UNO -Domino Effekt
71
Wie führte der 2. Weltkrieg zur Entkolonialiserung?
Die Kolonialmächte waren geschwächt und Kolonien waren dadurch weniger rentabel
72
Wie führte die Gründung der UNO zu der Entkolonialisierung?
-Selbstbestimmungrecht der Völker -Nationalbewegungen erstarkten -Rebellen wurden unterstützt aufgrund des kalten Kriges
73
Welche Probleme kamen aufgrund der willkürlichen Grenzziehung auf?
-es entstanden Vielvölkerstaaten -ethnische Konflikte brechen aus -Kampf um die Vorherrschaft -> Bürgerkriege
74
Wozu führen die Bürgerkriege?
Das Militär ist oft die einzige übergreifende Institution -> Militärdiktaturen entstehen (unterstützt von ihren Verbündeten im kalten Krieg) -Opposition und bestimmte Bevölkerungsgruppen werden unterdrückt -Korruption und Vetternwirtschaft -Ausbeuten der Bevölkerung
75
Wozu führte das zerstören ursprünglicher wirtschaftlicher WStrukturen durch die Kolonialzeit?
-die wirtschaftliche Abhängigkeit besteht weiter -Afrika bleibt billiger Rohstofflieferant und Warenimporteur
76
Wozu führte der häufig plötzlicher Rückzug der Kolonialmächte?
-staatliche Institutionen fehlten -Keine Erfahrung mit Staatlichkeit bestand -Entstehen eines Machtvakuums -Kampf um die Vorherrschaft
77
Was sind Pullfaktoren von Zielgebieten für afrikanische Migration?
-Perspektiven -Freiheit -Stabilität -Bildung
78
Warum verbleiben 60% der afrikanischen Flüchtlinge auf dem kontinent?
-Flucht nach Europa ist zu teuer Sie flüchten nach Nordafrika, von da aus nach Südafrika und dann ausserhalb Afrikas
79
Wie ist die Tendenz von der Anzahl von Menschen, welche den Kontinent verlassen?
Steigend
80
Wie erfolgt transafrikanische Migration primär?
Illegal
81
Welche Maßnahmen kann Europa vornehmen um Migration einzudämmen?
-Durchquerungsgebiete für Migranten unterstützen -Verbesserung der Lebensqualität in Fluchtgebieten -Eindämmen des Bevölkerungswachstums
82
Was sind Ziele von Entwicklungshilfen?
Armutsbekämpfung Wirtschaftliche Entwicklung Bildung und Qualifikation Gesundheitsversorgung Infrastrukturaufbau Nachhaltigkeit und Umweltschutz -Demokratie und Menschenrechte
83
Wie kann man wirtschaftliche Entwicklung fördern?
Indem man Unternehmen, Handel und nachhaltiges Wachstum fördert
84
Wie kann man Demokratie und Menschenrechte fördern?
Förderung von rechtstaatlichkeit, Gleichberechtigung und friedlichem Zusammenleben
85
Welche Tätigkeitsfelder gibt es in der Entwicklungshilfe?
-Landwirtschaft und Ernährungssicherheit -Bildungsprogramme -Technologieförderung -Wasser- und Energieversorgung -Katastrophen und humanitäre Hilfe
86
Landwirtschaft und Ernährungssicherheit
Unterstützung von Bauern, moderne Anbaumethoden
87
Bildungsprogramme
Schulprojekte, Lehrerfortbildungen, Alphabetisierung
88
Technologieförderung
Digitalisierung, Zugang zu modernen Technologien
89
Wasser und Energieversorgung
Brunnelbau, Solarenergieprojekte
90
Katastrophen- huminitäre Hilfe
-Soforthilfen bei Krisen, Flüchtlingshilfe -unterstützung von Frauen und Frauenrechten, Integration benachteiligter Gruppen
91
Was war der Marshallplan für Afrika?
Zukunftsvertrag zwischen Afrika und Europa, mit dem Ziel wirtschaftlicher Zusammenarbeit Förderung von Investionen in den Kontinent -> Schaffung von Arbeitsplätzen, wirtschaftliche Perspektiven, Unterstützung von Reformstaaten, Fokus auf Eighenverantwortung der afrikanischen Staaten
92
kritik am Marshallplan
-geringe Messbarkeit -korrupte regoierungen und Diktatoren bleiben länger an der Macht (es gibt keine Reize funktionierende Steuersysteme zu schaffen) -(Verteilungs)Konflikte -Afrika zahlt den Kolonialmächten meist mehr als sie an Entwicklungshilfen bekommen -Entwicklungshilfe stammt aus eigenen Interessen -Manche Länder werden bevorzugt gefördert, weil sie offener für Reformen sind
93
Wie lange würde es im jetzigen Tempo noch dauern, bis geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der rechtlichen Absicherung beteiligt sind?
300 Jahre
94
Wie kam es in Afrika zu einem massiven Wirtschaftswachstum (BIP 2022 doppelt so hoch wie in 2007)?
Bodenschätze Energielieferanten ausländische Investitionen
95
Was für ausländische Investitionen gab es für die afrikanische Landwirtschaft?
In Monokulturen
96
Wozu führen die Investments in Monokulturen in Afrika?
schwierige Umsetzung für kleinere Betriebe (diese sind stark vom Kliawandel betroffen) -> Hungersnöte
97
Wozu führt die Überbevölkerung Afrikas?
Viele junge Arbeitskräfte Ernährungsschwierigkeiten Zusammenbruch des Gesundheitssystems
98
Wozu führen die vielen jungen Arbeitskräfte in Afrika?
eine hohe Arbeitslosigkeit -> hohe Chancenungleichheit
99
Wozu führt Korruption?
Diktaturen schlimmer werdene soziale Ungleichheit
100
Afrikanische Union
Hoffnungsträger -> stärkere Zusammenarbeit löst Probleme Ist jedoch gespalten aufgrund verschiedener Ethnien, Staatsformen und Interessen
101
Welche Interessen vertritt China bzgl Afrika?
Rohstoffimport Absatzmarkt politische Partner politischer Einfluss Billige Arbeitskräfte Stimmen in der UN Generalversammlung
102
Welche Interessen vertritt die USA bzgl Afrika?
Rohstoffe Wachsende Märkte Stimmen in der UN Generalversammlung Verringerung von Chinas Einfluss
103
Welche Interessen vertritt Russland bzgl Afrika?
Bodenschätze Ersatzpartner bei Sanktionen des Westens wachsender Markt Geostrategische Vorteile (z.B. der Zugang zu Häfen in Libyen)
104
Welche Maßnahmen ergreift Russland bzgl. Afrika?
"Charmoffensive": Besuche in afrikanischen Ländern Unterstützung: -antikolonialer Bewegungen -19 Militärabkommen -nachrichtendienste -Propaganda -lebensmittellieferant -Rüstungslieferer
105
Welche Maßnahmen ergreift China bzgl. Afrika?
-Kredite -Direktinvestionen -Konfuzius Institute
106
Welche Maßnahmen ergreift die USA bzgl. Afrika?
Besuche Investitionen in Infrastruktur
107
Welche Chancen für Afrika entstehen aus der Zusammenarbeit mit China?
wirtschaftlicher Aufschwung Errichtung wichtiger Infrastruktur
108
Welche Chancen für Afrika entstehen aus der Zusammenarbeit mit den USA?
-Unterstützung bei politischen Projekten -Wirtschaftswachstum
109
Welche Chancen für Afrika entstehen aus der Zusammenarbeit mit Russland?
Stabile (diktatorische) Regierungen Unterstützung bei politischen Vorhaben
110
Welche Risiken für Afrika entstehen aus der Zusammenarbeit mit China?
-verschuldung Abhängigkeit
111
Welche Risiken für Afrika entstehen aus der Zusammenarbeit mit der USA?
Das geraten zwischen zwei Fronten Humanitäre katastrophen beim Entwicklungshilfefall
112
Welche Risiken für Afrika entstehen aus der Zusammenarbeit mit Russland?
Russland kann Ölpreise drücken Instrumentalisierung zum durchsetzen politischer Interessen
113
Inwiefern spielte übersteigerter Nationalismus eine Rolle in dem imperialistischen Streben?
Verbreitung der eigenen Nation und Kultur (Kuluturimperialismus)
114
Wie wurden Kolonien zum verbreiten der eigenen Nation verwendet?
Sie galten als Mittel zur Weltmachtstellung
115
Was war einer der Beweggründe zur Verbreitung der eigenen Kultur?
christliche missionierung
116
Was war der Sozialdarwinismus?
Fehldeutung der Evolutionstheorie Darwins auf menschliche Gesellschaften
117
Wie führte Sozialdarwinismus zum Imperialismus?
Recht / Pflicht der höheren Rassen die niedrigeren Rassen zu beherrschen
118
Wie führte Bevölkerungswachstum zum Imperialismus?
Kolonien waren Siedlungsraum
119
Wie führte die Industrialisierung zum Imperialismus?
-technische Überlegenheit -Rasanter Anstieg des Rohstoff und Energiebedarfs -Soziale Frage = verelendung der Arbeiterklasse -Rasanter Anstieg der Produktion -Intensivierung des internationalen Handelns und Geldverkehr
120
Wozu führte der rasante Anstieg des Rohstoff- und Energiebedarfs?
Dass auf Kolonien als Rohstoffquellen zurückgegriffen wurde
121
Wozu führte die soziale Frage?
Angst vor der sozialistischen revolution Weltmachtstreben wurde verwendet um von nationalen Problemen abzulenken -> Sozialimperialismus
122
Was führte zu der sozialen Frage?
Produktionsüberschüsse -> Preiseinbrüche -> Arbeitslosigkeit
123
Wozu führte der rasante Anstieg der Produktion?
Produktionsüberschüsse -> Preiseinbrüche -> Arbeitslosigkeit
124
Wozu führte Produktionsüberschuss?
Preiseinbrüche Kolonien als sichere Absatzmärkte
125
Was ist Kolonialismus?
Expansion über angestammten Lebensraum hinaus Herrschaft europäischer Länder über außereuropäische Gebiete (ab 1492) Herrschaftsverhältnis: fremde Kultur beherrscht einheimische Bevölkerung
126
Wann begann der europäische Kolonialismus?
Ende des 15. Jahrhunderts mit den Entdeckungsfahrten der Spanier und Portugiesen (z. B. Kolumbus 1492)
127
Welche technischen Voraussetzungen ermöglichten frühe Kolonisation?
Hochseetaugliche Schiffe Neue Navigationsinstrumente Genaue Kartografie
128
Was war ein zentrales Motiv der frühen Kolonisation?
Suche nach Seeweg nach Asien (Landweg durch Osmanen versperrt) Bedarf an Edelmetallen für Münzherstellung
129
Welche neuen Kolonialmächte traten um 1700 auf?
Frankreich, Holland, England
130
Was geschah in Indien zur Kolonialzeit?
Gründung erster Handelsstützpunkte durch englische und niederländische Handelsgesellschaften
131
Was waren zentrale Ziele des frühen Kolonialismus?
Wirtschaftliche Ausbeutung (billige Rohstoffe, Reichtum, Handelsverbindungen) Missionierung (Verbreitung des Christentums)
132
Was beschreibt der transatlantische Dreieckshandel?
Waren aus Europa nach Afrika (z. B. Waffen, Alkohol) Menschenhandel: versklavte Afrikaner nach Amerika Rücktransport von Rohstoffen (z. B. Zucker, Baumwolle) nach Europa
133
Welche Rolle spielte Sklavenarbeit im Dreieckshandel?
Versklavte Menschen arbeiteten auf Plantagen in Amerika – deren Produkte wurden nach Europa exportiert.
134
Welche Waren waren Teil des transatlantischen Dreieckshandels?
Europa ➝ Afrika: Waffen, Stoffe, Alkohol Afrika ➝ Amerika: Menschen (Sklaven) Amerika ➝ Europa: Zucker, Baumwolle, Kaffee
135
Wie viele Menschen wurden im transatlantischen Sklavenhandel verschleppt?
Etwa 12,5 Millionen Menschen aus Afrika (1501–1866)
136
Was markierte das Ende der ersten Kolonialisierungsphase?
1776: Unabhängigkeitserklärung der 13 britischen Kolonien in Nordamerika Viele südamerikanische Kolonien folgten Kolonien wechselten oft den Besitzer
137
Welche Rolle spielte Großbritannien im 19. Jahrhundert?
Alleiniger großer Kolonialbesitzer zu Beginn Seeschlacht von Trafalgar (1805) → Vormacht auf den Weltmeeren Größte Handels- und Kriegsflotte Vorteil durch frühe Industrialisierung
138
Welche neuen Staaten traten als Kolonialmächte im Imperialismus auf?
Deutschland und Italien, neben Großbritannien und Frankreich
139
Warum wurde Afrika zum zentralen Schauplatz des Imperialismus?
Wettlauf um Kolonien und Weltmacht Fast vollständige Aufteilung Afrikas unter europäische Mächte
140
Wie wird Imperialismus definiert?
Ausdehnung von Herrschaft über andere Länder Ziel: Weltmachtstatus durch Eroberung, Durchdringung, Kolonialbesitz Epoche: ca. 1880 bis Erster Weltkrieg
141
Wie hängt Kolonialismus mit Imperialismus zusammen?
Kolonialismus ist eine Form des Imperialismus – dient oft als Mittel zur Machtausdehnung.
142
Was forderte Cecil Rhodes 1877 für das britische Empire?
Ausweitung britischer Herrschaft über „größere Teile der Welt“ Glaube an Überlegenheit der „englischen Rasse“ Ziel: ein einheitlicher Weltstaat unter britischer Kontrolle
143
Welche Begründung gab Lord Lugard 1922 für den britischen Imperialismus?
Vergleich mit Römern: Zivilisation für „unzivilisierte“ Völker Tragen von „Kultur und Fortschritt“ in dunkle Weltregionen Gleichzeitige Befriedigung britischer Eigeninteressen
144
Was meinte Lucien-Anatole Prévost-Paradol mit „La France nouvelle“?
Frankreich muss wachsen oder verfällt in Bedeutungslosigkeit Hoffnung auf Mittelmeerreich mit 80–100 Mio. Franzosen Behauptung französischer Größe durch Kolonien
145
Welche Ziele nannte Gabriel Hanotaux 1902 für die französische Kolonialpolitik?
Zivilisationsmission: Verbreitung französischer Kultur, Sprache, Werte Bewahrung des „Ideals“ Frankreichs gegen andere Rassen
146
Was nennt die zeitgenössische französische Quelle als praktischen Nutzen von Kolonien?
Bevölkerungsüberschuss abfangen Überschüssiges Kapital anlegen Wirtschaftliche Gewinne für Frankreich
147
Was galt laut Quelle als Beweis französischer Überlegenheit in den Kolonien?
Sprache, Sitten und Konsumgewohnheiten der Metropole Langfristige kulturelle Bindung an Frankreich
148
Wie sieht Paul Leroy-Beaulieu (1886) Kolonialismus im größeren Kontext?
Notwendige Ausdehnung der „zivilisierten“ Völker Raum für wirtschaftliche Aktivität & Bevölkerungszuwachs Wer nicht kolonisiert, wird selbst unterworfen
149
Wie rechtfertigte Otto von Bismarck 1884 deutsche Kolonialpolitik?
Kein Ziel: Provinzerweiterung Ziel: Schutz von Handelsinteressen und Erwerb „kaufmännischer Souveränität“ Abwehr von Bedrohung durch andere europäische Mächte
150
Was forderte Carl Peters 1884 in seiner Rede für Kolonien?
Deutschland brauche Kolonien für Auswanderer und wirtschaftliche Stärke Nationalstolz erfordere eigene Kolonien Ablehnung von Importabhängigkeit
151
Was waren laut „Deutsche Kolonialgesellschaft“ (1908) die Ziele der Kolonialpolitik?
Beschaffung von Kapital Erwerb geeigneter Gebiete Umlenkung der Auswanderung in Kolonien
152
Wie formulierte Bernhard von Bülow 1899 den Anspruch Deutschlands?
Ablehnung politischer und wirtschaftlicher Unterordnung Anspruch auf „Platz an der Sonne“ Teilnahme an globaler Machtverteilung
153
Was meinte Paul Rohrbach mit dem „Problem der niederen Rasse“ (1908)?
Afrikaner seien arbeitsscheu, ungebildet, moralisch minderwertig Legitimation von Kolonialherrschaft und Zwangsarbeit Deutlicher Ausdruck rassistischer Ideologie
154
Wie sah sich das Deutsche Reich laut den Quellen im Vergleich zu anderen Mächten?
Nachzügler in der Kolonialpolitik Anspruch auf gleichberechtigte Weltmachtstellung Mischung aus wirtschaftlichen, nationalistischen und rassistischen Motiven
155
Welche Rolle spielte der Nationalismus beim Imperialismus?
Streben nach Weltgeltung und Prestige Legitimation von Expansion als „Mission der Nation“ Wunsch nach Ablenkung von inneren Konflikten
156
Was versteht man unter „Sozialimperialismus“?
Kolonien als Mittel zur Stabilisierung der Gesellschaft Ablenkung der Arbeiterschaft in Krisenzeiten Erhalt der politischen Ordnung durch äußere Expansion
157
Was war die sogenannte „Zivilisierungsmission“?
Rechtfertigung der Herrschaft durch angeblich kulturelle & moralische Überlegenheit Ziel: „Rückständige“ Völker erziehen & entwickeln Tatsächlich oft Deckmantel für Herrschaft und Ausbeutung
158
Wie wandelte sich die Haltung Europas gegenüber außereuropäischen Kulturen?
Anfangs: Respekt & Neugier (18. Jh.) Später: Überlegenheitsdenken & Verachtung (19. Jh.)
159
Welche Argumente nutzten die Missionare zur Kolonialrechtfertigung?
Schutz der Bevölkerung vor Missbrauch Bildung, medizinische Versorgung Christianisierung & „Zivilisierung“
160
Welche Kritik gibt es an der Rolle der christlichen Mission?
Zusammenarbeit mit Kolonialmächten („Bibel & Flinte“) Zerstörung lokaler Kulturen & Sprachen Förderung kolonialer Verwaltungsstrukturen
161
Was ist mit „Kulturimperialismus“ gemeint?
Durchsetzung europäischer Werte, Sprachen und Bildungssysteme Verdrängung indigener Identität Vorbereitung auf koloniale Abhängigkeit
162
Warum unterschied sich die koloniale Herrschaft in Afrika regional stark?
Unterschiedliche Verwaltungszugriffe & Militärpotentiale Unterschiedliche koloniale Ideologien und lokale Bedingungen Wandel der Methoden über die Jahrzehnte
163
Welche Formen kolonialer Ausbeutung kamen in Afrika vor?
Hütten- und Kopfsteuer Zwangsarbeit, Enteignung, Gewalt Hungersnöte, Seuchen, hohe Todeszahlen
164
Was geschah im belgischen Kongo-Freistaat unter Leopold II.?
Extrem brutales Ausbeutungsregime (Kautschuk & Elfenbein) Millionen Tote, internationale Proteste Übergabe an belgischen Staat 1908
165
Was bedeutet „British Indirect Rule“?
Indirekte Herrschaft durch lokale Eliten Britische Interessen bei geringer Verwaltungskosten Besonders angewandt in Indien, Uganda, Nigeria
166
Was ist „Association“ in der französischen Kolonialpolitik?
Ersatz für Assimilation Kolonien bekamen beschränkte Autonomie Anerkennung lokaler Eliten – jedoch immer abhängig von Paris
167
Wie war die Kolonialherrschaft des Deutschen Reiches organisiert?
Anfangs wirtschaftlich orientiert, später staatlich übernommen Brutale Zwangsarbeit, rassistische Verwaltung Hartes Strafsystem, massive Gewalt gegen Afrikaner:innen
168
Gab es im deutschen Kolonialreich auch humanere Ansätze?
Ja, v. a. in Togo gab es vereinzelt bessere Beziehungen Opposition gegen radikalen Rassismus von Händlern & Beamten Forderung nach „aufgeklärter Eingeborenenpolitik“
169
Wodurch unterscheiden sich britische und französische Kolonialmodelle?
GB: Indirekt, durch lokale Eliten (geringer Verwaltungsaufwand) F: Direkt, durch Assimilation oder Association (starker Zentralismus)
170
Welche Rolle spielte Rassismus in allen drei Kolonialreichen?
Rassistische Ideologien legitimierten Unterdrückung Eingeborene galten als „minderwertig“ Kulturelle Überlegenheit wurde zur Rechtfertigung kolonialer Gewalt genutzt
171
Was war der Auslöser des Herero-Aufstands 1904?
Wucher, Schulden, Landenteignungen Gewalt, Misshandlungen & sexuelle Übergriffe durch deutsche Kolonialherren Zunehmender Verlust von Würde & Lebensgrundlagen
172
Wie reagierte General Lothar von Trotha auf den Herero-Aufstand?
Gewaltandrohung: Jeder Herero, ob bewaffnet oder nicht, wird erschossen Kein Aufnehmen von Frauen und Kindern Befehl zur Vertreibung oder Vernichtung
173
Wie rechtfertigte die deutsche Militärführung den Vernichtungsfeldzug?
Von Trotha und Schlieffen sahen die Herero als „Rassenfeind“ Ziel: vollständige militärische Zerschlagung Kein Platz für Verhandlungen
174
Welche Maßnahmen wurden 1907 zur Kontrolle der Eingeborenen eingeführt?
Passpflicht für alle ab 7 Jahren Strenge Bewegungs- & Aufenthaltskontrollen Arbeitspflicht & Einschränkung von Grundrechten
175
Was steht in der Verordnung von 1907 zu den Eingeborenen in Deutsch-Südwestafrika?
Erwerb von Grundstücken nur mit Genehmigung Verbot von Reittieren/Viehbesitz ohne Erlaubnis Arbeits- & Wohnpflicht in zugewiesenen Gebieten Aufsicht durch koloniale Beamte
176
Welche Rolle spielte die „Swakopmund-Passmarke“?
Kontrollinstrument zur Erfassung und Disziplinierung der afrikanischen Bevölkerung Symbol für koloniale Repression Ermöglichte Zwangsarbeit durch lückenlose Überwachung
177
Wie verlief die Dekolonisation Ghanas?
Widerstand gegen GB, Führung durch Nkrumah 1957: Unabhängigkeit, relativ friedlich Danach mehrere Militärputsche, seit 1992 stabile Demokratie
178
Welche Herausforderungen hatte Guinea nach der Unabhängigkeit?
Sofortiger Rückzug Frankreichs → wirtschaftlicher Zusammenbruch Isolation, Nahrungsmangel Politische Instabilität, viele Putsche bis heute
179
Was kennzeichnete die Dekolonisation Nigerias?
Späte Kolonialisierung, viele ethnische Gruppen Militärputsche, Biafra-Krieg Religiöse Spannungen, Instabilität bis heute
180
Was ist Kolonialismus und wie unterscheidet er sich vom Imperialismus?
Kolonialismus: Ausdehnung von Herrschaft über fremde Gebiete, wirtschaftliche Ausbeutung, Missionierung. Imperialismus: Politische Strategie zur Weltmachtstellung durch Eroberung; Kolonialismus ist eine Form davon.
181
Warum ist es problematisch, von „dem Afrika“ zu sprechen?
Geografisch vielfältig, ethnisch heterogen, wirtschaftlich unterschiedlich entwickelt – keine homogene Einheit.
182
Welche Antriebskräfte des Imperialismus wirken bis heute?
Früher: Rohstoffe, Prestige, Zivilisierungsanspruch Heute: Ressourcenpolitik, wirtschaftliche Interessen, geopolitische Einflussnahme
183
Wie förderte technischer Fortschritt die Kolonisierung?
Dampfschiffe, Impfstoffe, Waffenüberlegenheit, Telegraph
184
Warum war nationale Leidenschaft für den Imperialismus wichtig?
Nationalstolz motivierte Unterstützung der Bevölkerung für imperialistische Politik.
185
Welche Formen imperialistischer Herrschaft gab es?
Britische „Indirect Rule“ Französische Assimilationspolitik Deutsche Siedlungskolonien
186
Warum war Großbritannien eine erfolgreiche Kolonialmacht?
Seemacht, wirtschaftliche Stärke, strategische Kolonien, "Indirect Rule"
187
Was ist „Indirect Rule“ in der britischen Kolonialpolitik?
Nutzung lokaler Eliten & Strukturen, geringe Kosten, wirtschaftlicher Vorteil
188
Wie beurteilt man den Imperialismus moralisch?
Aus heutiger Sicht: problematisch – Ausbeutung, Unterdrückung, Rassismus
189
Welche Rolle spielte die Kirche bei der Kolonialisierung Afrikas?
Missionierung als Mittel zur Legitimation Enteignung durch Umdeutung indigener Landrechte
190
Welche Einwände hatte Bismarck gegen eine Afrika-Expedition?
Risiko & Spannungen mit Großmächten Geografisch ungünstige Lage für deutsche Interessen
191
Welche Rolle spielte die christliche Kirche bei der Kolonialisierung Afrikas?
Missionare halfen, afrikanische Gesellschaften für die Kolonisierung zu öffnen. Kirche legitimierte Landnahme moralisch. Enteignung indigener Bevölkerung durch koloniale Besitzdefinitionen führte zur Verarmung.
192
Welche Einwände hatte Bismarck gegen eine deutsche Militäraktion in Afrika (1888)?
Risiko militärischer Eskalation mit anderen Großmächten (z. B. England, Frankreich). Geografische Lage Deutschlands machte koloniale Expansion strategisch unvorteilhaft.
193
Wie leitete der Regierungsantritt Wilhelms II. eine neue Phase im Imperialismus ein?
Deutschlands Forderung nach „einem Platz an der Sonne“ verschärfte internationale Spannungen. Führte zu Wettrüsten und trug zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei.
194
Inwiefern kann der Imperialismus als Ursache des Ersten Weltkriegs gelten?
Konkurrenz um Kolonien führte zu internationalen Spannungen (z. B. Fashoda-Krise). Wilhelms aggressive Flottenpolitik störte das Machtgleichgewicht → Allianzsysteme → Kriegsausbruch.
195
Hat sich der Kolonialbesitz wirtschaftlich ausgezahlt?
Meist nicht: geringe Handelsbeteiligung, hohe Kosten, geringer Kapitalertrag. Kolonien eher Prestigeobjekte als wirtschaftlicher Nutzen. Fazit: Kolonialbesitz war finanziell belastend für die Mutterländer.
196
Welche Auswirkungen hatte der Kalte Krieg auf die Entwicklung Afrikas?
Kalter Krieg und Dekolonisierung waren eng verflochten. Stellvertreterkriege, Unterstützung autoritärer Regime (z. B. Kongo, Äthiopien). Aber auch: Hilfe bei Befreiungsbewegungen und Aufbauprojekte wie Assuan-Staudamm.
197
Wie begründet sich die Aussage, dass die Gleichzeitigkeit von Dekolonisierung und Kaltem Krieg verheerend für Afrika war?
Pro: Fremde Einflussnahme, Stellvertreterkriege, Unterstützung von Diktaturen. Kontra: Ohne Kalten Krieg teils keine Dekolonisierung möglich, Hilfe für Infrastrukturprojekte. Ergebnis: Zerrissene politische Entwicklung durch geopolitische Interessen.
198
Warum erfolgte die schnelle Dekolonisierung Afrikas ab den 1950er Jahren?
Schwächung der Kolonialmächte nach dem 2. Weltkrieg Unterstützung durch den Ostblock Bewusstseinswandel (kolonisierte + kolonialisierende Gesellschaften) UN-Charta (Selbstbestimmungsrecht der Völker) Dominoeffekt
199
Welche parallelen Entwicklungen gab es trotz Vielfalt bei der Dekolonisierung Afrikas?
Plötzlicher Rückzug der Kolonialmächte → Machtvakuum Koloniale Bevorzugung einer Ethnie → Bürgerkriege Militär als dominante Struktur nach Unabhängigkeit Kalter Krieg → neue Abhängigkeiten Wirtschaftlich: Fortbestehende Rohstoffabhängigkeit, Zerstörung lokaler Märkte
200
Welche kolonialen Herrschaftsmodelle gab es und wie beeinflussten sie die postkoloniale Entwicklung?
Britisch (indirect rule): Nutzung lokaler Strukturen, spätere Selbstverwaltung, z. B. Ghana, Nigeria Französisch (mission civilisatrice): Assimilation, Export von Sprache & Kultur, z. B. Algerien Deutsch: Unterdrückung ohne Rechte, Fokus auf wirtschaftliche Ausbeutung, z. B. Namibia
201
Inwiefern stellten koloniale Grenzen ein Problem für Afrikas Entwicklung dar?
Missachtung ethnischer & religiöser Grenzen → Spannungen & Konflikte Ungleiche Ressourcenverteilung → wirtschaftliche Ungleichheit Machtungleichgewichte zwischen Nachbarstaaten → regionale Instabilität Folgen: Bürgerkriege, Sezessionen, z. B. Biafra, Ruanda, Ostkongo
202
Inwiefern wurden postkoloniale Staaten nach der Unabhängigkeit wirklich souverän?
Viele blieben wirtschaftlich/politisch abhängig. Machtvakuum, Korruption und Bürgerkriege schwächten die Souveränität. Neue Abhängigkeiten im Kalten Krieg.
203
Sollte Deutschland Reparationszahlungen an ehemalige Kolonien leisten?
Brutale deutsche Kolonialverbrechen (v. a. Namibia) Moralische Verantwortung Kontra: Späte demokratische Verantwortung nicht eindeutig übertragbar Kaum Nutzen aus Kolonien gezogen Fragwürdige Empfängerregierungen (außer Namibia)
204
Wirken die Folgen des Imperialismus bis heute nach?
Ja: Politische Instabilität, wirtschaftliche Abhängigkeit, ethnische Konflikte Strukturelle Schwächen stammen oft aus kolonialer Zeit
205
Welche wirtschaftlichen und politischen Folgen hatte die Kolonialzeit für Afrika?
Wirtschaft: Rohstoffabhängigkeit, fehlende Industrialisierung Politik: instabile Staaten, autoritäre Regime, fehlende demokratische Tradition
206
Ist der Imperialismus eine wesentliche Ursache für die Unterentwicklung der Dritten Welt?
Ja: Ausbeutung, fehlender Aufbau eigener Strukturen Aber auch: interne Faktoren und externe Einflussnahmen nach der Kolonialzeit
207
Gibt es eine direkte Linie von der Kolonie zum Entwicklungsland?
Teils ja: koloniale Grenzziehung & Machtstrukturen wirken bis heute Aber: Entwicklung auch durch spätere interne & globale Prozesse beeinflusst
208
: Welche aktuellen Probleme Afrikas sind auf die Kolonialzeit zurückzuführen?
Failed States, Korruption, Armut, Migration, hohe Arbeitslosigkeit Ethnische Konflikte durch künstliche Grenzen
209
Welche Gefahren gehen von sogenannten Failed States für die Weltgemeinschaft aus?
Rückzugsräume für Terrorismus und organisierte Kriminalität (z. B. Boko Haram, IS) Flüchtlingsbewegungen → Destabilisierung von Nachbarstaaten Druck auf Industrienationen → Aufschwung rechtspopulistischer Bewegungen
210
Welche Ursachen hat die politische Instabilität vieler afrikanischer Länder?
Ethnische Konflikte, korrupte Eliten, wirtschaftliche Abhängigkeit, Kolonialgrenzen
211
Ist Afrika immer noch in den Händen des europäischen Imperialismus?
Strukturelle Abhängigkeiten bestehen fort (Wirtschaft, Politik, Schulden) Neokoloniale Einflüsse durch globale Akteure wie IWF, Weltbank, EU?
212
Was ist mit Neokolonialismus gemeint?
Form der modernen Abhängigkeit durch wirtschaftlichen Druck, Schulden, Handelsverträge Kontrolle über Ressourcen & Märkte durch westliche Industrieländer trotz politischer Unabhängigkeit
213
Wurde das Ziel der Afrikanischen Union, Afrika zu stärken, verwirklicht?
Kaum Einfluss Afrikas auf globale Politik Afrika oft nur als Krisenregion wahrgenommen Uneinigkeit innerhalb Afrikas Aber: Investitionen durch China, Japan etc. steigen
214
Welche Strategien sind für erfolgreiche Entwicklungshilfe sinnvoll?
Hilfe zur Selbsthilfe, Förderung lokaler Strukturen Bildung, Gesundheit, faire Handelsbeziehungen Keine Abhängigkeiten schaffen, sondern Eigenständigkeit fördern
215
Was meinte Angela Merkel mit dem Satz „Das Wohl Afrikas liegt im deutschen Interesse“?
Stabilität Afrikas senkt Migrationsdruck, sichert Märkte & Rohstoffe Kooperation in Sicherheits- und Klimapolitik Verantwortungsübernahme als ehemalige Kolonialmacht
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Was sind Push- und Pull-Faktoren für Migration aus Afrika?
Push-Faktoren: Krieg, Verfolgung, Armut, Naturkatastrophen, schlechte Infrastruktur Pull-Faktoren: Bessere Lebensbedingungen, Sicherheit, Bildung, Arbeit, Menschenrechte
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Was kennzeichnet die neue Form der Entwicklungszusammenarbeit im „Marshallplan mit Afrika“?
Fokus auf Reformpartnerschaften statt reiner Geldhilfe Anreize für gute Regierungsführung, Menschenrechte & wirtschaftliche Entwicklung Intensivere Kooperation mit reformbereiten Ländern
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Welche Folgen hat das starke Bevölkerungswachstum in Afrika (bis 2050)?
a) Für Afrika: Hoher Druck auf Bildung, Jobs, Ressourcen, Städte Chancen bei gezielter Förderung (Demografiebonus) b) Für die Welt: Wachsende Märkte Migrationsdruck Notwendigkeit globaler Zusammenarbeit
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Wie erfolgversprechend ist es, private Investoren für Afrika zu gewinnen?
Chancen: Wachsender Markt, Reformpartnerschaften Risiken: Politische Instabilität, Korruption, fehlende Infrastruktur Erfolg abhängig von sicherem Umfeld & fairen Bedingungen
220