Allgemeine Pathologie Flashcards
(111 cards)
Pathologie
Lehre von der Entstehung der Krankheiten
Entwicklung und Ablauf = Pathogenese
Pathophysiologie
Funktionsstörungen durch Krankheit
Ätiologie
Ursachen für die Entstehung einer Erkrankung
Ischämie
= Sauerstoffmangel, Hypoxie
wichtigste und häufigste Noxe für Zellschädigung
Ausmaß abhängig von Dauer und Sauerstoffbedarf des Gewebes
Chemische Faktoren oder Medikamente
Schädigung abhängig von Art, Veteilung im Körper und Ausscheidung
Tabak und Alkohol
Tabakraucher enthält ca. 5000 chemische Substanzen, u.a. Karzinogene, CO
begünstigend auf Entstehung von Lungen-, Gefäß- und Tumorerkrankungen
alkohol toxische Substanz, Suchtgefahr und Organschäden
Physikalische Faktoren
Mechanische, thermische, strahlenbedingte, elektrische Einflüsse
Immunologische Faktoren
Bei Entzündungsreaktionen wichtig
gekennzeichnet durch Gewebeumbau und Narbenbildung
Ernährungsstörungen
Über-, Fehl-, Mangel-, Unterernährung
Vitaminmangel, Proteinmangel
Erreger
Schaden durch Eintritt und Vermehrung oder Immunantwort
Genetische Faktoren
Können unterschiedliche Erkrankungen oder Anomalien hervorrufen
Adaptationsprozesse allgemein
Anpassung von Zellen, Gewebe, Organen oder Organismus an veränderte Bedingungen
Atrophie, Hypertrophie, Hyperplasie, Metaplasie
Atrophie
Verkleinerung von Zelle, Gewebe, Organ
einfache Atrophie: reversible Reduktion der Zellmasse
numerische Atrophie: Verminderung der Zellzahl
bei Nicht-Belastung von Gewebe bspw. Muskelatrophie bei Gipsverband
bei Mindereuchblutung bspw. Muskelatrophie bei arteriosklerotischen Prozessen
bei nervaler Unterversorgung bspw. Polyneuropathie und damit verbundene Muskelatrophie
bei hormoneller Unterversorgung bspw. Postmenopausale Osteoporose
oder physiologischer Prozess bspw. Bei Thymus
Hypertrophie
Vergrößerung der Zelle, des Gewebes oder Organes
reversibel
tritt bei vermehrter Belastung von Organen oder hormoneller Stimulation auf
bspw. Muskelhypertrophie bei Sportlern
Hyperplasie
Zellvermehrung
geht meist mit Hypertrophie einher
verstärkte Belastung oder hormonelle Stimulation
bspw. Schilddrüsenhyperplasie durch Jodmangel und anhaltender TSH Sekretion aus. hypophysenvorderlappen
Metaplasie
Reversible Umwandlung eines differenzierten Gewebes in ein anderes
ursächlich meist chronische, toxische oder mechanische Einwirkung auf das Gewebe
umgewandeltes Gewebe ist ggü. Der Noxe i.d.R. Widerstandsfähiger, aber Funktion geht verloren
außerdem Zellunruhe mit Entartungstendenz
Reversiblität im praktischen selten vorzufinden
Zelltod allgemein
Endprodukt einer irreversiblen Zellschädigung
Apoptose oder Nekrose
Apoptose
Programmierter Zelltod
keine Entzündung
Nekrose
Zelltod durch Noxeneinwirkung
Entzündungsreaktion
Denaturierung von Zellproteinen oder enzymatische Auflösung
Schwellung, Zellmembranauflösung
verschiedene Formen: Koagulationsnekrose, Kolliquationsnekrose, Gangrän
Koagulationsnekrose
Proteindenaturierung führt zur Gewebeablassung
Gewebe geschwollen, zunächst fest
Leukozyteneinwanderung, Zersetzung und Phagozytose, Gewebe wird weich und instabil
später Narbe
Ursachen meist Ischämie oder Säure
v.a. an Herz, Niere, Leber

Kolliquationsnekrose
Zellausflösung durch enzymatischen Abbau
Gewebe verflüssigt sich, Entstehung mit Flüssigkeit gefüllter
Hohlraum
meist bakterielle Ursachen oder Laugen
v.a. Gehirn und andere fetthaltige Gewebe
Sonderform Fettgewebsnekrose: durch Einwirkung von Lipase
bei akuter Pankreatitis am Pankreas selbst oder im benachbarten Fettgewebe zu finden
von Lipase gespaltenen Fettsäuren binden an Kalzium und Mg und bilden Seifen = kalkspritzerartige Flecken
Gangrän
Koagulationsnekrose, die im Folgeprozess durch Bakterien enzymatisch abgebaut wird und sich verflüssigt
feuchte Gangrän: Verflüssigung steht im Vordergrund
trockene Gangrän: Verflüssigung nicht ausgeprägt
ursächlich meist ischämische Gefäßverschlüsse
Perakuter Erkrankungsverlauf
Schlagartiges Auftreten von Krankheitssymptome
kurzer, heftiger Verlauf, kann tödlich enden
meist wenige Tage
u.U. durch hohe Noxenlast, reduzierte Immunlage oder Gefäßverschlüsse bedingt bspw. Im Rahmen eines Herzinfarktes
Akuter Erkranungsverlauf
Krankheitssymptome treten schnell auf, wenige Tage bis 2 Wochen
völlige Wiedeherstellung oder Defektheilung
bspw. Akute Streptokokkenangina







