Pharmakologie Flashcards

(193 cards)

1
Q

Placebo vs. Verum

A

Placebo = kein Wirkstoff

Verum = Wirkstoff

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Nocebo-Effekt

A

Gegenteil vom Placebo-Effekt

es treten negative Nebenwirkungen auf

Ursache psychischer Natur

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Prodrug

A

in nativer Form keine Wirkung

volle Wirksamkeit durch Metabolisierungsprozesse im Körper

L-Dopa = Gehirn = Umwandlung zu Dopamin

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Generikum

A

Nachahmerpräparat

Wirskstoff gleich, Galenik und Pharmakokinetik können abweichen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Verschreibungspfllicht

A

Arzneimittel grundsätzlich apothekenpflichtig, außer ausdrücklich anders zugelassen

OTC Arzneimittel: = over the counter

frei verkäuflich, dürfen vom HP empfohlen und verschrieben werden

Apothekenpflichtige Arzneimittel: dürfen nur durch Fachpersonal in Apotheken abgegeben werden

nicht apothekenpflichtige dürfen auch in Drogerien abgegeben werden, VErkäufer muss Sachkenntnis nach §50 AMG nachweisen

apotheken- als auch nicht apothekenpflichtige dürfen vom HP empfohlen oder verschrieben werden

verschreibungspflichtige Arzneimittel: immer apothekenpflichtig und nur bei ärztlicher Verschreibung abzugeben

nicht vom HP

Betäubungsmittel: Verschreibung und Abgabe unter besonderer Beobachtung, nicht HP

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Pharmakokinetik allg

A

Applikation (per os, intramuskulär, iv.v usw), Resorption (aufnahme in Blutkreislauf), Verstoffwechselung und Ausscheidung gehören zur Pharmakokinetik

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Pharmakodynamik

A

Gelangen zu den Zielzellen, Entfaltung der Wirkung. Dabei Bindung an Oberflächenrezeptoren, Diffusion ins Zellinnere, Osmose.

Wirkungen auf biologisches System = Pharmakodynamik

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Plasma-Eiweißbindung

A

Bindung von Arzneimitteln an Eiweiße im Plasma und Interstitium hat Einfluss auf Verteilung, Wirkdauer und Wirkstärke des Pharmakons

nicht gebundene Anteile = wirksam

intravasale Bindung an Albumine, Alpha 1 Globuline oder Lipoproteine

extravasale Bindungan Aktin- bzw. Myosinproteine oder Rezeptoren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Auswirkungen Eiweißbindung

A

bei Neugeborenen sehr schwach –> Toxizitär von Medikamenten

hohe Plasma-Eiweißbindung (PEB) reduziert Transport zu Wirkorganen

je weniger Eiweiß im Blut, desto höher WIrkung der freien Substanz, desto höher Toxizität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Bioverfügbarkeit

A

ist der Anteil einer verabreichten Dosis der unverändert den systemischen Kreislauf erreicht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Clearance

A

Eliminationsgeschwindigkeit eines Medikaments aus dem Organismus

umfasst Metabolisierung udn Exkretion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Therapeutische Breite

A

Abstand zwischen der Dosis für die erwünschte Wirkung und der Dosis für toxische Nebenwirkungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Interaktion von Nahrungsmitteln und Arzneimitteln

A

gegenseitige Beeinflussung bei Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Einfluss der Nahrung auf Bioverfügbarkeit

A

ausreichende Flüssigkeitsmenge = bessere Auflösung = schnellerer Transport ins Duodenum

kalorienreiche Getränke verzögern Magenentleerung

säureinstabile Stoffe (Digitalis…) nicht mit Säften aufnehmen

Grapefruit hemmt Abbau einiger Stoffe (Kalziumantagonisten, Statine..)

schlechte Resorption von Eisenpräparaten bei Aufnahme mit Tee, Milch, bestimmten Gemüsen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Arzneimitteltherapie in SS und Stillzeit

A

80% aller Frauen nehmen im 1. Trimenon Medikamente, meist

Laxanzien, Antazida, Analgetika, Vitamine, Antihistaminika, Hormone

Noxenwirkung abhängig vom SS Stadium, Medikament und Toxizitöt:

Noxe im Blastozystenstadium = Abort

Embryonalstadium = hohes teratigenes Risiko

Fetalperiode, sinkendes Risiko

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Arzneimitteltherapie bei Kindern

A

besondere Bedingungen bei der Dosierung beachten:

unvollständige Darmflora

verzögerte Magenentleerung

verminderte Gallensekretion

gesteigerte Resorption bei intradermaler Applikation

Verminderung der Gesamtproteine

unreife Leber mit verlangsamtem hepatischem Stoffwechsel

unreife Niere mit verlangsamter tubulärer Exkretion der Stoffe

durchlässige Blut-Hirn-Schranke

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Arzneimitteltherapie bei älteren Menschen

A

Bei älteren Menschen sind veränderte pharmakodynamische Eigenschaften zu berücksichtigen:

  • Altersbedingte Veränderungen der Resorption durch Abnahme der Motilität des Magen-Darm-Trakts, der absorbierenden Fläche und der Durchblutung
  • Veränderungen der Verteilung durch Hypoalbuminämie, erhöhte Fettmasse, verminderte Gewebedurchblutung
  • Veränderungen der Ausscheidung durch Leberminderdurchblutung bzw. Leber- und Niereninsuffizienz
  • Veränderung der Rezeptordichte, Bindungsfähigkeit eines Pharmakons und der Zellantwort kann zu größeren Empfindlichkeit (z. B. bei Schlafmitteln oder Antidepressiva), verminderten Empfindlichkeit (z. B. Betablocker) oder paradoxen Wirkungen (z. B. Koffein) führen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Acetylsalicylsäure allg,

A

= ASS, Aspirin

= nichtopioides Analgetikum

Bereits in Antike Weidenrinde gegen Schmerzen und Fieber = Salicin drin

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Wirkungen ASS

A
  • irreversible Hemmung der Zyklooxygenase
  • analgetisch, antipyretisch, antiphlogistisch
  • Hemmung der Thrombozytenaggregation und damit Verlängerung der Blutungszeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Nebenwirkungen ASS

A
  • Tinnitus, Hörverlust

Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö

Hyperventilation, respiratorische Azidose

erhöhte Bluitungszeit (bis zu 4-8 Tage nach Einnahme)

bei Kindern Reye-Syndrom (akute Enzephalopathie und Fettleber)

verminderte DUrchblutung sowie Wasser- und Natriumausscheidung

Asthma-bronichale-Anfälle

Analgetikakopfschmerzen und -nephropathie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Wechselwirkungen ASS

A

Antikoagulanzien oder andere Trombozytenaggregationshemmer: lebensbedrohliche Blutungen

Glukokortikoide: Magenulkusbildung und -blutungen (→ an die Gabe von PPI denken)

Andere NSAR: Wirkungsverstärkung und Zunahme der Nebenwirkungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Merke ASS

A

Die letale Dosis schwankt zwischen 20 und 40 g/Tag. Intoxikationssymptome entwickeln sich meist ab einer Dosis von > 8 g/Tag. Es handelt sich dabei um Hyperventilation, respiratorische Alkalose und später Atemdepression.

Kinder unter 15 Jahren sollten bei fiebrigen Infekten wegen eines möglichen Reye-Syndroms kein ASS einnehmen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

INdikationen ASS

A

Leichte Schmerzzustände, u. a. Kopfschmerzen

Thrombozytenaggregationshemmung im Rahmen von arteriosklerotischen Erkrankungen

Entzündliche Zustände, Erkältungs- und Infektionskrankheiten

Fieber

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Kontraindikationen ASS

A

Hämorrhagische Diathese

Asthma bronchiale

Ulkuskrankheit

Schwangerschaft, Stillzeit, Kindesalter

Nieren-, Leberinsuffizienz und schwere Formen der Herzinsuffizienz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Paracetamol allg.
=Benuron nichtopioides Analgetikum
26
Wirkungen Paracetamol
Zentrale Hemmung der Prostaglandinsynthese Analgetisch, antipyretisch Keine Thrombozytenaggregationshemmung, kein Einfluss auf die Blutungszeit, keine antiphlogistische Wirkung
27
Nebenwirkungen Paracetamol
Hepato- und nephrotoxisch Bei regelmäßiger und chronischer Verwendung Entwicklung von Analgetikakopfschmerzen und Analgetikanephropathie Beim plötzlichen Absetzen Muskel- und Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität und Entwicklung vegetativer Symptome
28
Merke Paracetamol
Eine Intoxikation mit Paracetamol ist eine der häufigsten Arzneimittelintoxikationen. Die kritische Dosis liegt bei 6–10 g/Tag. Die Symptome entwickeln sich nach einer Latenzzeit von ca. 2 Tagen und machen sich als Zeichen der akuten Leberinsuffizienz bemerkbar, u. a. mit Ikterus, Bewusstseins- und Gerinnungsstörungen.
29
Indikationen Paracetamol
Fieber Schmerzen, besonders bei Kindern, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Infektions- und Erkältungskrankheiten
30
Kontraindikationen Paracetamol
Leber- und Niereninsuffizienz
31
Metamizol allg
= Novalgin nichtopioides Analgetikum
32
Wirkungen Metamizol
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase Analgetisch, antipyretisch, spasmolytisch, schwach antiphlogistisch Verminderung der Thrombozytenaggregation
33
Nebenwirkungen Metamizol
Allergische Reaktionen, v. a. nach i. v.-Gabe Hypotonie bis hin zum Schock Agranulozytose
34
Indikationen Metamizol
Schwere akute und chronische Schmerzen, inklusive Tumorschmerzen Koliken, z. B. Gallen-, Nierenkoliken Fieberzustände
35
Kontraindikationen Metamizol
Instabile Kreislaufsituation Schwangerschaft, Stillzeit Säuglinge
36
Ibuprofen allg
= Aktren = NSAR = NOA
37
Wirkungen Ibuprofen
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase Stark analgetisch, antipyretisch, sehr stark antiphlogistisch Verminderung der Thrombozytenaggregation
38
Nebenwirkungen Ibuprofen
Übelkeit, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Obstipation, Diarrhö Blutungen des Magen-Darm-Trakts, häufig als Mikroblutungen Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Schlafstörungen Flüssigkeitsretention Bei regelmäßiger und chronischer Verwendung Entwicklung von Analgetikakopfschmerzen und Analgetikanephropathie
39
Wechselwirkungen Ibuprofen
Wie bei Acetylsalicylsäure (28.2.1) Bei gleichzeitiger Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika: Hyperkaliämie
40
Indikationen Ibuprofen
Kopf- und Zahnschmerzen Dysmenorrhö Postoperative Weichteil- und periostale Schmerzen Akute und chronische Entzündungsgeschehen, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen
41
Kontraindikationen Ibuprofen
Hämorrhagische Diathese Schwangerschaft und Stillzeit Floride Ulzera im Gastrointestinaltrakt, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Asthma bronchiale Schwere Herzinsuffizienz
42
Diclofenac allg.
= Voltaren = NSAR = NOA
43
Wirkungen Diclo
Reversible Hemmung der Zyklooxygenase Stark antiphlogistisch, antipyretisch, analgetisch Verminderung der Thrombozytenaggregation
44
Neben- und Wechselwirkungen Diclo
wie Ibu
45
Indikationen Diclo
Schmerzhafte Schwellung oder Entzündung nach Verletzungen oder Operationen Akute und chronische rheumatische Erkrankungen Akuter Gichtanfall
46
Kontraindikationen Diclo
Schwangerschaft Floride Ulzera Hämorrhagische Diathese Chronische entzündliche Darmerkrankungen Leber- und Niereninsuffizien
47
Morphin allg
= Opiat aus Schlafmohn 25 versch. Substanzen
48
Wirkungen Morphin
Analgetische Wirkung ist im ZNS lokalisiert, stärkste Analgetika Hemmung der affektiven Schmerzverarbeitung im limbischen System, die zu einer Distanzierung von Schmerzen führt Antitussive (hustenunterdrückende) Wirkung
49
Nebenwirkungen Morphin
Sedierung, Angst- und Spannungslösung Stimmungsveränderungen, Konzentrationsschwäche Übelkeit, Erbrechen Hypotonie, Atemdepression Juckreiz Spastische Obstipation, Harnblasensphinkter-Kontraktion, Kontraktion des Sphincter Oddi Bei lang dauernder Anwendung Toleranzentwicklung Suchtpotenzial → fallen unter Betäubungsmittelgesetz (gilt nicht für Codein)
50
Wechselwirkungen Morphin
Bei u. a. gleichzeitigem Alkoholabusus, gleichzeitiger Einnahme von Sedativa, Hypnotika: Verstärkung der sedierenden Eigenschaften Bei gleichzeitiger Anwendung von atemdepressiven Substanzen: Wirkungsverstärkung
51
Merke Morphin
Bei Intoxikation kommt es zu Miosis, Atemdepression und Koma.
52
Indikationen Morphin
Stärkste akute und chronische Schmerzen, z. B. postoperative, Tumorschmerzen Herzinfarkt Codein: trockener Reizhusten
53
Kontraindikationen Morphin
Akutes Abdomen Chronische Ateminsuffizienz (Asthma bronchiale, Emphysem) Hypovolämie Pankreatitis Hypothyreose Niereninsuffizienz Hirndrucksteigerung
54
Digitalis allg
= Herzmedikament im roten Fingerhut = Novodigal, Lanicor, Digimed
55
Wirkungen Digitalis
Positiv inotrop (durch Steigerung der intrazellulären Kalziumkonzentration) Negativ chronotrop (Frequenz ↓) und dromotrop (AV-Überleitung ↓) Positiv bathmotrop (Erregbarkeit ↑)
56
Nebenwirkungen DIgitalis
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö Herzrhythmusstörungen (AV-Block, bis zum Kammerflimmern), Bradykardie Sehstörungen, verändertes Farbensehen Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen
57
Wechselwirkungen Digitalis
Bei gleichzeitiger Einnahme von Betablockern, trizyklischen Antidepressiva: verstärkte Wirkung Entwicklung von Toxizität bei parenteralen Kalziumgaben oder Hyperkalzämie, Hypokaliämie
58
Indikationen DIgitalis
Herzinsuffizienz NYHA III–IV Tachyarrhythmie
59
Kontraindikationen Digitalis
Bradykardie Kaliumverschiebungen, Hyperkalzämi
60
Betablocker allg
= Herzmedis = Metoprolol, Concor, Beloc
61
Wirkungen Betablocker
Blockierung der β-Rezeptoren am Herzen mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Katecholaminen Negativ inotrop, chronotrop, bathmotrop, dromotrop Reduktion des Sauerstoffverbrauchs am Herzen
62
Nebenwirkungen Betablocker
Arrhythmie, Bradykardie Asthma-bronchiale-Anfälle Hypoglykämie, besonders bei Diabetikern mit erschwerter Wahrnehmung von Hypoglykämiesymptomen Schlaflosigkeit, Depressionen Muskelschwäche, Muskelkrämpfe Potenzstörungen
63
Wechselwirkungen Betablocker
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Antiarrhythmika: Erhöhung der arrhythmogenen Potenz Bei gleichzeitiger Einnahme von Antihypertensiva: Hypotonie
64
Indikationen Betablocker
Angina pectoris, Hypertonie, Rhythmusstörungen Migräneprophylaxe Symptomatische Hyperthyreose und thyreotoxische Krise, Tremor
65
Kontraindikationen Betablocker
Obstruktive Atemwegserkrankungen Bradykardie Herzinsuffizienz NYHA IV
66
Lidocain und Procain allg.
=Herzmedis
67
Wirkungen Lidocain und Procain
Herabsetzung der Erregungsleitungsgeschwindigkeit der Herzzellen Lokal anästhetische Wirkung
68
Nebenwirkungen Lidocain und Procain
Arrhythmien Allergische Reaktionen Schwindel, Krampfanfälle, Koma
69
Indikationen Lidocain und Procain
Supraventrikuläre und ventrikuläre Arrhythmien Im Rahmen der Neuraltherapie zur Quaddelung
70
Kontraindikationen Lidocain und Procain
Akute Herzinsuffizienz, Bradykardie Erhöhte Krampfbereitschaft
71
ACE Hemmer allg
= Herzmedis = Captopril, Enalapril, Ramipril
72
Wirkungen ACE Hemmer
Hemmung des Angiotensin-Converting-Enzyms mit verminderter Bildung des vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II Vasodilatation → Senkung der Vorlast und Nachlast
73
Nebenwirkungen ACE HEmmer
Trockener Reizhusten Hypotonie, Müdigkeit Verschlechterung der Nierenfunktion, Hyperkaliämie Gliederschmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen Thrombopenie, Leukopenie Angioneurotisches Ödem
74
Wechselwirkungen ACE Hemmer
Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol: Leukopenie Bei gleichzeitiger Einnahme von kaliumsparenden Diuretika: Hyperkaliämie
75
Indikation ACE Hemmer
Hypertonie Herzinsuffizienz Diabetische Nephropathie
76
Kontraindikation ACE Hemmer
Aortenstenose, Nierenarterienstenose Schwangerschaft und Stillzeit Angioödeme in der Anamnese Hyperkaliämie
77
Organische Nitrate allg.
= Herzmedis = Nitrolingual
78
Wirkungen Organische Nitrate
Organische Nitrate werden im Körper zu NO umgebaut, die dann relaxierend auf glatte Muskelzellen wirken Wirkung auf venöse Gefäße mit Reduktion der Vorlast, zusätzlich Vasodilatation im arteriellen Bereich Sehr schneller Wirkungseintritt
79
Nebenwirkungen Organische Nitrate
Hypotonie mit Kollapsneigung und Reflextachykardie Kopfschmerzen
80
Wechselwirkungen organische Nitrate
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antihypertensiva: Verstärkung der Hypotonie.
81
Indikationen organische Nitrate
Angina pectoris
82
Kontraindikationen organische Nitrate
Blutdruck systolisch \< 120 mmHg Aortenstenose Schockzustände Gleichzeitige Einnahme von Sildenafil (Viagra®) → Potenzierung der vasodilatierenden Wirkung → Hypotonie und Reflextachykardie bis hin zum Herzstillstand
83
Heparin allg.
= Antikoagulanz
84
Wirkungen Heparin
Indirekte Wirkung über die Bindung an AT III und dessen Wirkungsverstärkung Verminderung der Adhäsivität der Thrombozyten Kurze Halbwertszeit und damit sehr gut steuerbar Kontrolle über Messung der PTT
85
Nebenwirkungen Heparin
Osteoporose und Spontanfrakturen bei langfristigem Gebrauch Haarausfall Allergische Hautreaktionen Heparin-induzierte Thrombopenie (HIT) in 2–5 % der Fälle
86
Wechselwirkung Heparin
Bei gleichzeitiger Einnahme von Kumarinderivaten oder Thrombozytenaggregationshemmern: Verstärkung der Wirkung.
87
Indikationen Heparin
Perioperative Antikoagulation Therapie der thrombembolischen Erkrankungen und Komplikationen
88
Kontraindikationen Heparin
Manifeste Blutung, hämorrhagische Diathese Z. n. Hirntrauma Ulkusblutungen, Ösophagusvarizen
89
Phenprocoumon allg.
= Marcumar = Antikoagulanz
90
Wirkungen Marcumar
Vitamin-K-Antagonist: Hemmung der Synthese der Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren II, VII, IX, X Halbwertszeit 7–9 Tage Kontrolle über Quick-Wert oder INR (International Normalized Ratio)
91
Nebenwirkungen Marcumar
Blutungen Cumarinnekrosen Störung der Wundheilung Haarausfall
92
Wechselwirkungen Marcumar
Bei gleichzeitiger Einnahme von ASS, NSAR, Schilddrüsenhormone, Alkoholexzessen: Verstärkung der Wirkung Bei gleichzeitiger Einnahme von Diuretika, oralen Kontrazeptiva, Laxanzien, Vitamin K oder Vitamin-K-haltigen Lebensmitteln, Fieber: Abschwächung der Wirkung
93
Indikationen Marcumar
Behandlung und Prophylaxe von Thrombosen und Embolien.
94
Kontraindikationen Marcumar
Hämorrhagische Diathese Hypertonie Schwangerschaft Frische Infarkte
95
Jodid allg
= Medikament für endokrine Erkrankungen
96
Wirkungen Jodid
Jod ist ein Spurenelement, das für die Synthese der Schilddrüsenhormone benötigt wird Täglicher Bedarf: ca. 200 µg
97
Nebenwirkungen Jodid
Allergische Reaktionen Hyperthyreote Stoffwechselentgleisungen v. a. bei nicht diagnostizierter Schilddrüsenautonomie
98
Indikationen Jodid
Prävention der Jodmangelstruma Therapie der euthyreoten Struma und Struma nodosa Schwangerschaft (Fetus benötigt zur Synthese der Schilddrüsenhormone ebenfalls Jodid)
99
Kontraindikationen Jodid
Hyperthyreose z. B. durch autonomes Adenom oder Morbus Basedow Einnahme von Schilddrüsenhormonen Bekannte Jodallergie
100
Wirkungen Orale Antidiabetika
Sulfonylharnstoffe (z. B. Glibenclamid, Euglucon®): vermehrte Ausschüttung von Insulin aus den β-Zellen des Pankreas α-Glukosidasehemmer (z. B. Acarbose, Glukobay®): verzögerte intestinale Glukoseresorption durch Hemmung von Disaccharidasen im Dünndarm Insulin-Sensitizer (z. B. Glitazone): erhöhte Glukoseaufnahme in die Zelle Metformin , z. B. Glukophage®: bessere Aufnahme von Glukose in periphere Zellen, Erhöhung der Insulinempfindlichkeit, anorektischer Effekt, Hemmung der Glukoneogenese
101
Nebenwirkungen Orale Antidiabetika
Hypoglykämie (nicht bei Glukobay®) Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Meteorismus Blutbildveränderungen Allergische Reaktionen Laktatazidose und Hemmung der Resorption von Vitamin B12 und Folsäure (v. a. Metformin)
102
Indikationen Orale Antidiabetika
Diabetes mellitus Typ 2.
103
Kontraindikationen orale Antidiabetika
Diabetes mellitus Typ 1 Schwangerschaft, Stillzeit Leber-, Niereninsuffizienz
104
Wirkungen INsulin
Insulin ist ein Proteinhormon aus den β-Zellen des Pankreas. Die Wirkung ist anabol über folgende Mechanismen: Aufnahme von Glukose v. a. in die Fettzellen und Muskelzellen Erhöhte Protein- und Glykogensynthese Erhöhte Triglyzeridsynthese Verminderte Freisetzung von Glukose aus der Leber Drosselung der Lipolyse und Proteolyse
105
Nebenwirkungen Insulin
Hypoglykämie Allergische Reaktionen auf Insulin oder Konservierungsstoffe Lipodystrophie im Injektionsbereich
106
Indikationen Insulin
Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 (14.7) Coma diabeticum Schwangerschaft
107
Kontraindikationen Insulin
Hypoglykämien Insulinom
108
Glukokortocoide allg
= Decortin H, Urbason
109
Wirkungen und Nebenwirkungen Glukokortikoide
Katabol (Proteinabbau in Muskulatur, Haut und Knochen) → Muskel-, Hautatrophie, Osteoporose, Wachstumsstörungen, Wundheilungsstörungen Förderung der Glukoneogenese → diabetogene Stoffwechsellage Fettabbau und -umverteilung → Erhöhung der Blutfettwerte, Stammfettsucht, Vollmondgesicht Antiphlogistisch Vitamin-D-Antagonismus: Hemmung der Kalziumresorption aus dem Dünndarm und Erhöhung der Kalziumausscheidung → Osteoporose Mineralokortikoide Wirkung → Kaliumverlust, Muskelkrämpfe, arterielle Hypertonie, Ödeme, kardiale Dekompensation Appetitsteigerung → Gewichtszunahme Immunsuppression → erhöhtes Infektionsrisiko, z. B. Herpes zoster, Sepsis, Pilzerkrankungen Magen- und Darmulzera v. a. in Kombination mit NSAR, Pankreatitis Wirkung auf Blutgefäße und Gerinnung → Thromboseneigung, Hautblutungen, Knochennekrosen Zunahme der zirkulierenden Granulozyten, Erythrozyten und Thrombozyten Abnahme der zirkulierenden Lymphozyten und Monozyten Katarakt, Glaukom Nebennierenrindeninsuffizienz, Hirsutismus Menstruationsstörungen, Impotenz Euphorie, Dysphorie bis hin zur Depression, psychotische Störungen, Persönlichkeitsveränderungen
110
Indikationen Glukokortokoide
Substitutionstherapie (Morbus Addison, Hypophysenvorderlappeninsuffizienz) Rheumatische, System- und autoimmune Erkrankungen Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Asthma bronchiale Prävention der Abstoßung bei Organtransplantation Anaphylaktischer Schock
111
Kontraindikationen Glukokorticoide
Bei notfallmäßigem Einsatz keine Kontraindikationen Sonst: psychiatrische Erkrankungen, akute Thromboembolie, Glaukom, floride Infektionen, aktive Impfungen in den letzten 2 Wochen, frische Operationswunden
112
Antazida allg.
= Magen-Darm-Mittel = Maaloxan, Riopan
113
Wirkungen Antazida
Kurzzeitige Säurepufferung Hemmung der Pepsinogenaktivierung Steigerung der Schleim- und Bikarbonatsekretion
114
Nebenwirkungen Antazida
Aluminiumhaltige Mittel: Obstipation, Osteoporose bei langer Anwendung durch Bindung von Phosphat, Aluminiumenzephalopathie Magnesiumhaltige Mittel: Diarrhö
115
Wechselwirkungen Antazida
Resorptionshemmung unterschiedlicher Arzneimittel, u. a. Antibiotika und Digitalis.
116
Indikationen Antazida
Erhöhte Magensaftsekretion Gastritis Refluxkrankheit
117
Kontraindikationen Antazida
Hypophosphatämie Fortgeschrittene Niereninsuffizienz
118
Omeprazol allg.
= Protonenpumpenhemmer
119
Wirkungen Protonenpumpenhemmer
Irreversible Hemmung der Protonenpumpe in den Parietalzellen der Magenschleimhaut → Verminderung der Magensäuresekretion Wirkdauer \> 72 Stunden
120
Nebenwirkungen Protonenpumpenhemmer
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Obstipation Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel Juckreiz Depressionen, Verwirrtheitszustände Seh- und Hörstörungen Unter Dauertherapie reduzierte Resorption von Vitamin B12 und Magnesium beschrieben
121
Indikationen Protonenpumpenhemmer
Refluxösophagitis Ulcus ventriculi et duodeni Zollinger-Ellison-Syndrom
122
Kontraindikationen Protonenpumpenhemmer
Leberinsuffizienz Schwangerschaft, Stillzeit
123
Laxantien allg.
Man unterscheidet folgende Laxanzien-Gruppen: Gleitmittel: Paraffin, Rizinusöl, Glyzerin Füll- und Quellmittel: Zellulose, Leinsamen, Pektine, Agar Agar Osmotisch wirksame Abführmittel (salinische Mittel): Glauber-, Bittersalz, Laktose, Laktulose, Sorbit Laxanzien, welche die Resorption von Flüssigkeit hemmen: Anthrachinone (Senna-Glykodside), Bisacodyl (Dulcolax®)
124
Wirkungen Laxanzien
Je nach Wirkstoff können folgende Wirkungen unterschieden werden: Hemmung der intestinalen Wasserresorption (Dulcolax®, Laxoberal®) Aktive Hypersekretion von Wasser im Kolon (Senna-Glykoside) Intestinale Bindung von Wasser im Darm (Plantago-ovata-Samen) Osmotische Bindung von Wasser durch unresorbierbares Sulfat (z. B. Glaubersalz, Golytely-Lösung®; = salinische Mittel)
125
Wechselwirkungen Laxanzien
Verstärkte Digitaliswirkung bei Hypokaliämie Verminderte Resorption zahlreicher Arzneimittel durch rasche Darmpassage
126
Nebenwirkungen Laxanzien
Bauchschmerzen, bei langfristiger Einnahme Verstärkung der Darmträgheit Senna-Glykoside: Hypokaliämie, Darmspasmen Plantago-Samen: Völlegefühl, Meteorismus Salinische Mittel: Kaliumverlust, erhöhte Magnesiumresorption (→ Rhythmusstörungen), erhöhte Natriumresorption (→ Hypertonie) Chronische Einnahme von Laxanzien kann die Darmträgheit verstärken, zum einen über einen Gewöhnungseffekt, zum anderen über eine chronische Hypokaliämie
127
Indikationen Laxanzien
Obstipation Reizdarmsyndrom
128
Kontraindikationen Laxanzien
Ileus, Darmstenose Störungen des Elektrolythaushalts
129
Antihistaminika allg.
= Medikament für Atemwegsstörungen = Tavegil, Fenistil, Cetiderm
130
Wirkungen Antihistaminika
Hemmung der histaminvermittelnden Wirkungen wie Vasodilatation und gesteigerte Gefäßpermeabilität.
131
Nebenwirkungen Antihistaminika
Sedierung mit eingeschränkter Verkehrstauglichkeit Appetitsteigerung bei längerer Einnahme Gelegentlich gastrointestinale Beschwerden Allergische Reaktionen als Hauterscheinunge
132
Wechselwirkungen Antihistaminika
Wirkungsverstärkung bei gleichzeitigem Alkoholabusus.
133
Indikationen Antihistaminika
Allergische Rhinitis, allergische Konjunktivitis Allergischer Schock (i. v.-Gabe)
134
Kontraindikationen Antihistaminika
Stillzeit In der Schwangerschaft strenge Indikationsstellung
135
Expektoranzien allg.
= ACC = Acetylcystein, Ambroxol
136
Wirkungen Expektoranzien
Sekretolytisch durch vermehrte Sekretion eines weniger zähen Sputums Stimulation der Ziliarbewegung der Bronchien
137
Nebenwirkungen Expektoranzien
Allergische Reaktionen Geschmacksstörungen, Übelkeit, Erbrechen Magenulzera Kopfschmerzen Taubheitsgefühl im Rachen
138
Indikationen Expektoranzien
Unproduktiver Husten im Rahmen von Infekten der oberen und unteren Atemwege.
139
Kontraindikationen Expektoranzien
Schwangerschaft und Stillzeit.
140
Immunsuppresiva allg.
hochtoxische Substanzen Wichtig ist Gleichgewicht zwischen Immunsuppression und Aufrechterhaltung der körpereigenen Abwehr Glukokortikoide und Ciclosporin
141
Wirkungen Immunsuppresiva
Hemmung der Entwicklung und/oder Funktion der Leukozyten Hemmung der Interleukinsynthese
142
Nebenwirkungen Immunsuppresiva
Gehäufte Entstehung von Malignomen und hämatologischen Erkrankungen Opportunistische Infektionen Nieren- und Lebertoxizität Neuropathie, Tremor, Kopfschmerzen Hirsutismus, Ödeme
143
Indikationen Immunsuppresiva
Chronisch-entzündliche Erkrankungen Autoimmunerkrankungen Verhinderung der Transplantatabstoßung
144
Kontraindikationen Immunsuppresiva
Bestehende Malignome Schwangerschaft, Stillzeit Niereninsuffizienz
145
Zytostatika allg.
hochtoxisch mit starken Wirkungen und Nebenwirkungen besondere Wirkung auf Zellen, die schneller Teilung unterliegen
146
Wirkungen Zytostatika
Strangbrüche in der DNA sich teilender Zellen Quervernetzung der DNA, sodass eine Zelle sich nicht weiter teilen kann Hemmung der DNA-, RNA- und Proteinsynthese Einbau von „falschen“ Purinen in die DNA → Kettenabbruch der DNA Hemmung der Zellteilung durch Ausbildung von Querverbindung zwischen den Mikrotubuli
147
Nebenwirkungen Zytostatika
Knochenmarktoxizität mit Leukozytensuppression → starke Infektanfälligkeit bis hin zur Sepsis Starke Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö Stomatitis, Mukositis Haarausfall Kopfschmerzen Leber-, Nieren-, ZNS-, Kardiotoxizität Lungenfibrose
148
Indikationen Zytostatika
Tumortherapie
149
Kontraindikationen Zytostatika
Schwangerschaft, Stillzeit Je nach verwendeter Substanz, Herz-, Nieren- und Leberinsuffizienz
150
Antibiotika
bakteriell wirksame Naturstoffe - bakteristatisch = Verlangsamung oder Verhinderung des Wachstums oder - bakteriozid = irreversible SChädigung oder Tötung der Population im Allgemeinen über: - Hemmung der Zellwandsynthese - Schädigung der Zytoplasmamembran - Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese - Hemmung der DNA- bzw. RNA-Synthese greifen in Bakterienstioffwechsel ein
151
Penicillin allg.
durhc Schimmelpilz produziert und 1928 von Flemming entdeckt
152
Wirkungen Penicillin
Bakterizid durch Hemmung der Zellwandsynthese besonders der grampositiven Bakterien Zerstörung nur der Bakterien, die sich in Teilung befinden, nicht aber der „Erwachsenen“
153
Nebenwirkungen Penicillin
Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock Neurotoxizität (Krampfanfälle), Nephrotoxizität bei hohen Dosen Neutropenie, Thrombopenie Exanthem Candidose
154
Indikationen Penicillin
Infektionen mit grampositiven Bakterien.
155
Kontraindikationen Penicillin
Penicillinallergie
156
Cephalosporine
Schädigung der Bakterienzellwand
157
Tetrazykline
Hemmung der Proteinsynthese INdikationen: bakterielle Bronchitis, Entzündungen im BEreich der Gallenwege, intrazellulär lebende Bakterien wie Chlamydien
158
Makrolide
Hemmung der Proteinsynthese Indikation: weites Wirkspektrum, intrazellulär lebende Bakterien
159
Sulfonamide
Hemmung der bakteriellen Folsäuresynthese Indikationen: Harnwegsinfekt, eintrige Bronchitis
160
Chinolone
Hemnung der bakteriellen Gyrase INdikationen: Typhus abdominalis, Infekte die durch andere BA nicht abgedeckt werden
161
Pflanzliche Schlafmittel allg.
Schlafstörungen häufig = 20-30% der Bevölkerung vor Therapie folgendes beachten: Empfehlungen zur Schlafhygiene: abends keine üppigen Mahlzeiten, kein Koffein, Nikotin und Alkohol, Lärmbegrenzung, Schlaftemperatur zwischen 17–19 °C Schichtarbeit wirkt sich ungünstig auf das Schlafprofil aus Schlaflosigkeit als Nebenwirkung anderer Medikamente beachten Entspannungstraining, Verhaltenstherapie Beseitigung potenziell vorhandener Schmerzsymptome Aufklärung über das physiologische Schlafbedürfnis
162
Baldrian
= pflanzliches Schlafmittel aus Valeriana officinalis beruhigend, schlaffördernd, muskelentspannend, krampflösend
163
Hopfen
=pflanzliches Schlafmittel beruhigend und schlaffördernd
164
Passionsblume
=pflanzliches Schlafmittel wirkt bei Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit
165
Benzodiazepine allg.
=Diazepam = Valium
166
Wirkungen Benzodiazepine
Alle Effekte entstehen durch Wirkung am ZNS (GABA-Rezeptoren): Antikonvulsiv Muskelrelaxierend Anxiolytisch (angstlösend) Sedativ
167
Nebenwirkungen Benzodiazepine
Schwindel, Hypotonie, Koordinationsstörungen, verzögerte Reaktionen Übelkeit, Gewichtszunahme Mundtrockenheit Sehstörungen Bei älteren Menschen paradoxe Reaktion im Sinne eines Erregungszustands Abhängigkeitspotenzial bei chronischem Gebrauch, bei Absetzen Entzugserscheinungen Atemdepression bei i. v.-Gabe oder hohen oralen Gaben Reboundphänomen bereits nach wenigen Tagen der Einnahme
168
Indikationen Benzodiazepine
Erregungs-, Anspannungszustände Epileptischer Anfall, Status epilepticus Schlafmittel bei Schlafstörungen (Mittel der 2. Wahl wegen langer Halbwertszeit)
169
Kontraindikationen Benzodiazepine
Abhängigkeitsanamnese Psychopharmaka-Intoxikation Myasthenia gravis
170
Johannniskraut allg.
= pflanzliches Antidepressiuvum
171
Inhaltsstoffe Johannniskraut
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Johanniskraut sind: Ätherische Öle Hyperforin: sorgt für die Wiederherstellung des Gleichgewichts der Botenstoffe im Gehirn Hypericin und Pseudohypericin Flavonoide, Gerbstoffe Rutin: verstärkt die Wirkung des Hyperforins
172
Wirkungen Johannniskraut
Beeinflussung des Nervenstoffwechsels im Gehirn Stimmungsaufhellend, antidepressiv, angstlösend Hemmung der Wiederaufnahme von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin in die Nervenzelle Eintritt der Wirkung erst nach Wochen
173
Nebenwirkungen Johannniskraut
Magen-Darm-Beschwerden Wirkungsverstärkung oder Wirkungsminderung bei gleichzeitigem Gebrauch von anderen Antidepressiva oder Sedativa Verbrennungen bei Sonnenexposition
174
Wechselwirkungen Johannniskraut
Eingeschränkte Wirksamkeit der oralen Kontrazeptiva Potenzierung der Nebenwirkungen von SSRI (Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren) bei gleichzeitigen Einnahme, u. a. Übelkeit, Kopfschmerzen, Tachykardie, Schwitzen, Tremor; daher keine gleichzeitige Einnahme empfohlen
175
Indikationen Johannniskraut
Leichte bis mittelschwere depressive Zustände.
176
Kontraindikationen Johannniskraut
Allergische oder pseudoallergische Reaktionen auf Johanniskraut.
177
Antidepressiva allg.
Antidepressiva sind Medikamente, die chemisch nicht einheitlich sind. Man unterscheidet: Trizyklische Antidepressiva: z. B. Amitriptylin Selektive Serotonin-Rückaufnahme-Hemmer (SSRH): z. B. Fluoxetin, Citalopram MAO-Hemmer: z. B. Rasagilin, Moclobemid
178
Wirkungen Antidepressiva
Hemmung der Wiederaufnahme von Neurotransmittern (Noradrenalin, Serotonin) im ZNS → Erhöhung der Neurotransmitter im synaptischen Spalt.
179
Nebenwirkungen Antidepressiva
Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen Obstipation, Miktionsstörungen Tachykardie Sedierung und orthostatische Hypotonie (mit Sturzneigung) Delirähnliche Symptome Tonisch-klonische Krampfanfälle Gewichtszunahme Zunahme der Wirksamkeit von anderen zentral wirkenden Substanzen, auch Alkohol Eingeschränkte Reaktion im Straßenverkehr Sehr selten hämato- und hepatotoxisc
180
Intoxikation mit Antidepressiva
Sinustachykardie und andere Arrhythmien Anfangs enge, dann weite, lichtstarre Pupillen Bewusstseinsstörung Tremor, Hyperreflexie, Krampfanfälle Atemdepression Kardiopulmonales Versagen
181
Indikation Antidepressiva
Depression Panik- und Zwangsstörungen Schmerzzustände, Migräne Akute Entzugssyndrome
182
Kontraindikationen Antidepressiva
Akute Intoxikation mit psychotropen Substanzen Harnverhalt, Prostatahyperplasie Paralytischer Ileus Erregungsleitungsstörungen
183
Neuroleptika allg.
hocpotente, niederpotente und atypische Neuroleptika hocpotent: stark antipsychotische Eigenschaften, geringer sedierender Effekt niederpotent = umgekehrt atypische sind chemisch gesehen heterogen, nur geringe oder keine Wirkung auf extrapyramidales System
184
Wirkungen Neuroleptika
zentralnervös auf Dopamin-, Serotonin- und andere Rezeptoren ## Footnote Antipsychotisch Dämpfung der halluzinatorischen, wahnhaften oder zwanghaften Erlebnisproduktion Dämpfung des Antriebs und der Aggression Sedativ im Sinne der Förderung der Schlafbereitschaft; je stärker die sedative Wirkung ist, desto geringer ist die antipsychotische Potenz
185
Nebenwirkungen Neuroleptika
Störung der Motorik, besonders der Feinmotorik (Dyskinesien) Vegetative Störungen: Mundtrockenheit, Mydriasis, Miktionsstörung, Obstipation, Schwitzen, orthostatische Dysregulation, Hypotonie Parkinsonoid (medikamenteninduziertes Parkinson-Syndrom) Erhöhung der Krampfbereitschaft bei Epileptikern Amenorrhö, Abnahme der Libido und Potenz Hyperphagie Bei einigen Neuroleptika Agranulozyto
186
Indikationen Neuroleptika
Paranoid-halluzinatorische Psychosen Katatone Schizophrenie Manische Episoden
187
Kontraindikationen Neuroleptika
Schwangerschaft und Stillzeit.
188
L-Dopa allg.
= Antiparkinsonmittel
189
Wirkungen L-Dopa
Passiert im Gegensatz zu Dopamin sehr gut die Blut-Hirn-Schranke Stimulation der Dopaminrezeptoren im ZNS
190
Nebenwirkungen L-Dopa
Übelkeit, Erbrechen Obstipation Miktionsstörungen Hypotonie, Tachykardie Vermehrtes Schwitzen Paranoid-halluzinatorische Psychosen
191
Indikationen L-Dopa
Parkinson-Syndrom Restless-Legs-Syndrom
192
Kontraindikationen L-Dopa
Bestehende Psychose Schwangerschaft
193