Pharmakologie Flashcards
(193 cards)
Placebo vs. Verum
Placebo = kein Wirkstoff
Verum = Wirkstoff
Nocebo-Effekt
Gegenteil vom Placebo-Effekt
es treten negative Nebenwirkungen auf
Ursache psychischer Natur
Prodrug
in nativer Form keine Wirkung
volle Wirksamkeit durch Metabolisierungsprozesse im Körper
L-Dopa = Gehirn = Umwandlung zu Dopamin
Generikum
Nachahmerpräparat
Wirskstoff gleich, Galenik und Pharmakokinetik können abweichen
Verschreibungspfllicht
Arzneimittel grundsätzlich apothekenpflichtig, außer ausdrücklich anders zugelassen
OTC Arzneimittel: = over the counter
frei verkäuflich, dürfen vom HP empfohlen und verschrieben werden
Apothekenpflichtige Arzneimittel: dürfen nur durch Fachpersonal in Apotheken abgegeben werden
nicht apothekenpflichtige dürfen auch in Drogerien abgegeben werden, VErkäufer muss Sachkenntnis nach §50 AMG nachweisen
apotheken- als auch nicht apothekenpflichtige dürfen vom HP empfohlen oder verschrieben werden
verschreibungspflichtige Arzneimittel: immer apothekenpflichtig und nur bei ärztlicher Verschreibung abzugeben
nicht vom HP
Betäubungsmittel: Verschreibung und Abgabe unter besonderer Beobachtung, nicht HP
Pharmakokinetik allg
Applikation (per os, intramuskulär, iv.v usw), Resorption (aufnahme in Blutkreislauf), Verstoffwechselung und Ausscheidung gehören zur Pharmakokinetik
Pharmakodynamik
Gelangen zu den Zielzellen, Entfaltung der Wirkung. Dabei Bindung an Oberflächenrezeptoren, Diffusion ins Zellinnere, Osmose.
Wirkungen auf biologisches System = Pharmakodynamik
Plasma-Eiweißbindung
Bindung von Arzneimitteln an Eiweiße im Plasma und Interstitium hat Einfluss auf Verteilung, Wirkdauer und Wirkstärke des Pharmakons
nicht gebundene Anteile = wirksam
intravasale Bindung an Albumine, Alpha 1 Globuline oder Lipoproteine
extravasale Bindungan Aktin- bzw. Myosinproteine oder Rezeptoren
Auswirkungen Eiweißbindung
bei Neugeborenen sehr schwach –> Toxizitär von Medikamenten
hohe Plasma-Eiweißbindung (PEB) reduziert Transport zu Wirkorganen
je weniger Eiweiß im Blut, desto höher WIrkung der freien Substanz, desto höher Toxizität
Bioverfügbarkeit
ist der Anteil einer verabreichten Dosis der unverändert den systemischen Kreislauf erreicht
Clearance
Eliminationsgeschwindigkeit eines Medikaments aus dem Organismus
umfasst Metabolisierung udn Exkretion
Therapeutische Breite
Abstand zwischen der Dosis für die erwünschte Wirkung und der Dosis für toxische Nebenwirkungen
Interaktion von Nahrungsmitteln und Arzneimitteln
gegenseitige Beeinflussung bei Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung
Einfluss der Nahrung auf Bioverfügbarkeit
ausreichende Flüssigkeitsmenge = bessere Auflösung = schnellerer Transport ins Duodenum
kalorienreiche Getränke verzögern Magenentleerung
säureinstabile Stoffe (Digitalis…) nicht mit Säften aufnehmen
Grapefruit hemmt Abbau einiger Stoffe (Kalziumantagonisten, Statine..)
schlechte Resorption von Eisenpräparaten bei Aufnahme mit Tee, Milch, bestimmten Gemüsen
Arzneimitteltherapie in SS und Stillzeit
80% aller Frauen nehmen im 1. Trimenon Medikamente, meist
Laxanzien, Antazida, Analgetika, Vitamine, Antihistaminika, Hormone
Noxenwirkung abhängig vom SS Stadium, Medikament und Toxizitöt:
Noxe im Blastozystenstadium = Abort
Embryonalstadium = hohes teratigenes Risiko
Fetalperiode, sinkendes Risiko
Arzneimitteltherapie bei Kindern
besondere Bedingungen bei der Dosierung beachten:
unvollständige Darmflora
verzögerte Magenentleerung
verminderte Gallensekretion
gesteigerte Resorption bei intradermaler Applikation
Verminderung der Gesamtproteine
unreife Leber mit verlangsamtem hepatischem Stoffwechsel
unreife Niere mit verlangsamter tubulärer Exkretion der Stoffe
durchlässige Blut-Hirn-Schranke
Arzneimitteltherapie bei älteren Menschen
Bei älteren Menschen sind veränderte pharmakodynamische Eigenschaften zu berücksichtigen:
- Altersbedingte Veränderungen der Resorption durch Abnahme der Motilität des Magen-Darm-Trakts, der absorbierenden Fläche und der Durchblutung
- Veränderungen der Verteilung durch Hypoalbuminämie, erhöhte Fettmasse, verminderte Gewebedurchblutung
- Veränderungen der Ausscheidung durch Leberminderdurchblutung bzw. Leber- und Niereninsuffizienz
- Veränderung der Rezeptordichte, Bindungsfähigkeit eines Pharmakons und der Zellantwort kann zu größeren Empfindlichkeit (z. B. bei Schlafmitteln oder Antidepressiva), verminderten Empfindlichkeit (z. B. Betablocker) oder paradoxen Wirkungen (z. B. Koffein) führen
Acetylsalicylsäure allg,
= ASS, Aspirin
= nichtopioides Analgetikum
Bereits in Antike Weidenrinde gegen Schmerzen und Fieber = Salicin drin
Wirkungen ASS
- irreversible Hemmung der Zyklooxygenase
- analgetisch, antipyretisch, antiphlogistisch
- Hemmung der Thrombozytenaggregation und damit Verlängerung der Blutungszeit
Nebenwirkungen ASS
- Tinnitus, Hörverlust
Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö
Hyperventilation, respiratorische Azidose
erhöhte Bluitungszeit (bis zu 4-8 Tage nach Einnahme)
bei Kindern Reye-Syndrom (akute Enzephalopathie und Fettleber)
verminderte DUrchblutung sowie Wasser- und Natriumausscheidung
Asthma-bronichale-Anfälle
Analgetikakopfschmerzen und -nephropathie
Wechselwirkungen ASS
Antikoagulanzien oder andere Trombozytenaggregationshemmer: lebensbedrohliche Blutungen
Glukokortikoide: Magenulkusbildung und -blutungen (→ an die Gabe von PPI denken)
Andere NSAR: Wirkungsverstärkung und Zunahme der Nebenwirkungen
Merke ASS
Die letale Dosis schwankt zwischen 20 und 40 g/Tag. Intoxikationssymptome entwickeln sich meist ab einer Dosis von > 8 g/Tag. Es handelt sich dabei um Hyperventilation, respiratorische Alkalose und später Atemdepression.
Kinder unter 15 Jahren sollten bei fiebrigen Infekten wegen eines möglichen Reye-Syndroms kein ASS einnehmen.
INdikationen ASS
Leichte Schmerzzustände, u. a. Kopfschmerzen
Thrombozytenaggregationshemmung im Rahmen von arteriosklerotischen Erkrankungen
Entzündliche Zustände, Erkältungs- und Infektionskrankheiten
Fieber
Kontraindikationen ASS
Hämorrhagische Diathese
Asthma bronchiale
Ulkuskrankheit
Schwangerschaft, Stillzeit, Kindesalter
Nieren-, Leberinsuffizienz und schwere Formen der Herzinsuffizienz