Herz Flashcards
Mediastinum
= Mittelfellraum
Raum zwischen beiden Lungen
nach dorsal bis zur WS, nach ventral bis Sternum
oben bis zur oberen Thoraxapertur, unten durch Zwerchfell begrenzt
vier Räume
Mediastinum superius: zwischen oberer Thoraxapertur und Herzbasis
Thymus , Ösophagus, Trachea, verschiedene Nerven, Aorta, Ductus thoracicus (Milchbrustgang)
Mediastinum inferius
- Mediastinum anterius: schmaler Raum zwischen Herzbeutel und Thoraxwand, hier liegen Lymphgefäße und gelegentlich N. phrenicus
- Mediastinum posterius: hinter Perikard und WS
Ösophagus, Aorta, Ductus thoracicus, V. azygos, V. hemiazygos, N. Vages und sympathische Nerven
- Mediastinum Medium: zwischen Mediastinum anterius und posterius
Herz mit herznahen Gefäßen und N. phrenicus

Lage und Aufbau des Herzens
Im Brustkorb im Mediastinum
größter Anteil links
Form eines Kegels, liegt schräg, Herzbasis rechts hinten oben, Spitze links unten
grenzt an
Vorderseite an Sternum und knorpelige Anteile der Rippen 4-7
an Hinterseite an Ösophagus und Arteria thoracica
an Seiten an Lungengewebe
nach oben an große Gefäßstämme
nach unten ans Zwerchfell
zwischen 250 und 350g, Gesamtvolumen 500-900ml
Herzbasis: Basis cordis = von yhinzerwand des linken Vorhofs gebildet und an Vv. Cavaliers und Vv. pulmonale fixiert
Herzspitze: Apex cordis = unterster Punkt des Herzens, von linker Kammer gebildet, am Zwerchfell fixiert
Herzohren: = Auriculae cordis = sackartige Ausstülpungen der Vorhöfe
Herzkranzfurche: Sulcus coronarius = Grenze zwischen Herzkammern und Vorhöfen
Kammerfurchen: Sulcus interventricularis = Grenze zwischen linker und rechter Herzkammer
muskuläres Hohlorgan aus vier Höhlen
durch Septum in rechtes und linkes Herz geteilt
Jeweils Vorhof und Kammer
getennt durch Herzklappen

Herzklappen
= Valvae cordis
trennen Vorhöfe von Kammern und Kammern von großen Gefäßen
gerichteter Blutfluss
Segelklapprm und Taschenklappen
alle Klappen liegen in der Ventilebene, entspringen einem Faserring aus derbem Kollagengewebe = Herzskelett

Segelklappen
Atrioventricular- oder AV
trennenVorhöfe von Kammern
Endokardduplikatur
Sehnenfäden (Chordae tendineae) ziehen zu Papillarmuskeln (Mm. Papillarleisten cordis) = Befestigung der Segelklappen
durch Befestigung können die Klappen während Kammerkontraktion nicht in Vorhöfe umschlagen = aktiver Verschlussmechanismus
Mitralklappe = zweizipflige Klappe, zwischen linkem Vorhof und Kammer
Trikuspidalklappe = dreizipflige Klappe, zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer

Taschenklappen
= Semilunarklappen
trennen Kammern von großen Gefäßen
aus drei halbmondförmigen Taschen
Endokardduplikaturen
verschließen sich passiv durch zurückfließendes Blut am Ende der Kammersystole
Aortenklappe = trennt linke Kammer von Aorta, unmittelbar oberhalb gehen Koronarien (Herzkranzgefäße) zur Versorgung des Herzmuskels (Myokards) ab
Pulmonalklappe = trennt mittlere Kammer von A. pulmonalis

Herzohren
Ausbuchtungen der Vorhöfe
können Blut speichern
an Regulierung des Wasserhaushaltes des Körpers durch ANP und damit an Blutdruckregulation beteiligt
aber Gerinnselbildung möglich
Lungenkreislauf
= kleiner Kreislauf
sauerstoffarmes Blut aus peripheren Venen ➡️ Über Hohlvenen = V. Casa superior und inferior den rechten Vorhof ➡️ Über Trikuspidslklappe in rechten Ventrikel ➡️ Über Pulmonalklappe und Truncus pulmonalis sowie vier Lungenarterien (Aa. pulmonales) in Lungenkapillaren
Sauerstoffanreicherung
➡️ Über vier Lungenvenen (V. pulmonales) in linken Vorhof ➡️ über Mittalklappe in linke Kammer

Körperkreislauf
= großer Kreislauf
von linker Kammer über Aortenklappe in Aorta ➡️ Verteilung im gesamten Körper ➡️ Gasaustausch in den Kapillaren ➡️ Über Venen zurück zum rechten Vorhof

Pfortaderkreislauf
Sonderstellung innerhalb des Körperkreislaufes
Blut aus unpaaren Bauchorganen sammelt sich über V. portae und fließt durch Leber ➡️ Verstoffwechselung von Nährstoffen ➡️ über Lebervenen (V. hepaticae) in V. Cava inferior und von dort in rechten Vorhof
Herzkranzgefäße
= Koronarien
versorgen Herzmuskel mit Nähr- und Sauerstoff
größere Koronarien bilden Anastomosen
Endarterien besitzen keine Kollateralkreisläufe
Abschnitte innerhalb des Herzmuskels werden nur in Diastole gefüllt
Koronarien gehen als zwei Hauptstämme am Bioden der Aortenklappe ab und verlaufen in Herzkranzfurche = Sulcus coronarius
A. coronaria dextrum versorgt rechten Vorhof, Kammer, kleine Teile der linken Kammer und Sinusknoten
A. coronaria sinistra teilt sich in R. interventricularius anterior und R. circumflexus
versorgen linken Vorhof, linke Kammer, kleinen Teil der rechten Kammer
Rechts- und Linksversorgungstyp
parallel Herzvenen

Aufbau der Herzwand
Drei Schichten
Endokard: kleidet Innenfläche aus
zart, sehr glatt
bildet Taschen- und Segelklappen
nicht innerviert, Ernährung aus vorbeistreifendem Blut
Myokard: quer gestreifte Muskulatur
3 Schichten
innere längs, mittlere zirkulär und äußere längs angeordnet
Vorhofmuskulatur dünner als Kammermuskulatur
Perikard: = Herzbeutel
äußerste Verpackung aus zwei Schichten
Epikard (Inneres viszerales Blatt) fest mit Myokard verwachsen
geht in Perikard (äußeres parietales Blatt) über
verhindert Überdehnung des Herzens
zwischen beiden Blättern Flüssigkeit
Nervenversorgung über Äste des N. phrenicus, N. vagus und Sympathikus

Erregungsleitungssystem
Vom vegetativen NS innerviert, Impulse für Kontraktion werden selbst generiert ➡️ spezialisierte Muskelzellen
hierarchische Organisation
Sinusknoten:
im Bereich des rechten Herzohres an der Einmündungsstelle der oberen Hohlvene
oberster Rhythmusgeber
Eigenfrequenz 90/Min. ➡️ durch kontinuierlichen parasympathischen Einfluss HF von 60-80/Min.
Weiterleitung der Erregungen über Gap Junctions an Arbeitsmuskulatur der Vorhöfe und dann zum AV Knoten
AV-Knoten:
= Atrio-Ventrikular-Knoten
auf dem Boden des Vorhofs, bremst Überleitung der Impulse auf die Kammern
Eigenfrequenz von 40/Min.
übernimmt Funktion wenn Sinusknoten ausfällt
Verzögerung der Erregungsleitung ➡️ Vorhöfe vor Kammern erregt
His-Bündel:
verläuft durch Herzskelett, verbindet elektrisch Vorhöfe mit Kammern
Tawara-Schenkel:
je ein Schenkel pro Kammer verläuft bis zu Papillarmuskeln, linker Schenkel spaltet sich in zwei Anteile auf
Purkinje-Fasern:
sind in Muskelschicht des Herzens eingeflochten, versorgen Arbeitsmuskulatur mit Impulsen

Innervation des Herzens
Regulation vom Plexus cardiacus ➡️ Führt sympathische und parasympathische Fasern
sympathische haben Ursprung in Thoraxapertur Segmenten des RM, parasympathische entspringen N. vagus
Sympathikus innerviert Vorhöfe und Kammern, dient Anpassung an körperliche und seelische Belastungen mit lokaler Freisetzung von Noradrenalin
wirkung am Herzen ➡️ Erhöhung der Kontraktionskraft ➡️ positiv inotrop, Erhöhung der Schlagfrequenz ➡️ positiv chronotrop, Beschleunigung der Erregungsüberleitung ➡️ positiv dromotrop
parasympathischer Anteil versorgt Vorhofebene über lokale Freisetzung von Acetycholin
Impulsgebung in Ruhe am höchsten
paraysympathisch ➡️ Reduktion der Kontraktionskraft ➡️ negativ inotrop, Verlangsamung der Schlagfrequenz ➡️ negativ chronotrop, Verlangsamung der Erregungsüberleitung ➡️ negativ dromotrop
Kammerzyklus allgemein
Systole vs. Diastole
jeweils aus zwei Phasen
Verhältnis Systolen- zu Diastolendauer 1:2 unter Ruhebedingungen
Frequenz 90/Min. 1:1
Frequenzen >160 2:1
➡️ jede Zunahme der HF geht auf Kosten der Diastolendauer und somit der Kammerfüllung, des Auswurfs und der Koronarduchblutung
Systole
Zwei Phasen
Anspannungsphase: Segelklappen schließen sich, wenn Druck in Kammern den Vorhofdruck übersteigt
geschlossene Klappen ➡️ Weiterer Druckaufbau
Druck in Kammern > als Druck in Arterien ➡️ Öffnung der Taschenklappen, Auswurf des Blutes in große Gefäße
Austreibungsphase: Taschenklappen offen, Hälfte des Kammervolumens wird ausgeworfen
70ml = Schlagvolumen
Druck in Kammern sinkt
Taschenklappen schließen sich wenn Druck in Kammern niedriger als in Arterien ➡️ Diastole beginnt
Diastole
Zwei Phasen
Entspannungsphase: alle Klappen geschlossen, Kammerdruck sinkt weiter
Füllungsphase: Druck in Kammern < Vorhofdruck ➡️ Öffnung Segelklappen, passiver Bluteinstrom in Ventrikel
gegen Ende der Diastole Füllung der Kammern aktiv durch Vorhofkontraktion
Ruhe ➡️ sehr schnelle passive Füllung der Ventrikel
Ursache ist Ventilebenenmechanismus ➡️ während Systole verschiebt sich Ventilebene durch Muskelkontraktion nach kaudal ➡️ Dehnung der Vorhöfe, Sogwirkung, Vorhoffüllung
in Diastole erreicht Ventilebene bei geöffneten Segelklappen Ursprungsposition
Ventrikel stülpen sich über Vorhöfe und nehmen Artikels Blut auf
Druckverhältnisse
Linke Kammer ➕ Systole ➡️ 125mmHg
kann bei größerer Kammerfüllung größer werden
bei Hypertonie bis über 200mmHg
rechte Kammer ➕ Systole ➡️ Max. 32mmHg
Disastole in beiden Kammern niedrig 2-5 mmHg
rechter Vorhof 5mmHg, links 12mmHg

Herzleistung
Durch Herzminutenvolumen bestimmt
die Menge des Blutes, das pro Minute ausgeworfen wird
= Schlagvolumen * Herzfrequenz = 70ml * bspw. 70 = 4900 ml
Herzfrequenz normal 60-100 pro Minute
Tachyksrdie > 100
Bradykardie < 100
Schlagvolumen kann bei Belastung auf bis zu 100ml gesteigert werden
Auswurffraktion = Ejektionsfraktion = Prozensatz des Blutvolumens, der aus dem Ventrikel pro Herzzyklus ausgeworfen wird
normal 60-70%
HMV abhängig von Kontraktilität des Myokards, Vorlast, Nachlast, anatomischen Gegebenheiten
Vorlast = Preload = enddiastolische Volumen
wird verstärkt durch venösen Rückstrom, herabgesetzter venöser Rückstrom erniedrigt Vorlast
Nachlast = Afterload = Druck gegen den das Herz Volumen auswerfen muss
rechte Kammer = diastolischer Druck der A. Pulmonalis
linke Kammer = diastolischer Druck der Aorta
Regulation der Herzleistung
Frank-Starling-Mechanismus: beschreibt Zusammenhang der Veränderungen der Vor- und Nachlast und Anpassung der Auswurfleistung am gesunden Herzen
höhere Ventrikelfüllung = erhöhte Auswurfleistung
Grund ist stärkere Vordehnung der kontraktilen Elemente
bei erhöhter Nachlast Generierung eines höheren Ventrikeldruckes in der Anspannungsphase
höhere Komtraktilität = Sinken des Schlagvolumens, enddiastolisches Volumen steigt, Vordehnung steigt
Folgekontraktion = Erhöhung des Schlagvolumens
Sympathikus und Parasympathikus
Elektrokardiogramm
= EKG
Diagnostik von Rhythmusstörungen
Ausschluss Herzinfarkt
Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens
Beurteilung von
- Erregungsursprung
- Herzfrequenz und -rhythmus
- Lagetyp
- Besonderheiten und Auffälligkeiten in Erregungsausbreitung und -rückbildung
Bedeutung der einzelnen Abschnitte des EKG
P-Welle: Erregungsausbreitung in den Vorhöfen
PQ-Strecke: vom Ende der P-Welle zum Anfang des QRS Komplexes
PQ-Zeit = Vorhöfe noch erregt, Kammern noch nicht
Erregung im AV Knoten
QRS-Komplex: repräsentiert Erregungsausbreitung über Kammermyokard
ST-Strecke: Ausdruck einer vollständigen Erregung der Kammern
T-Welle: Erregungsrückbildung in den Kammern
QT-Dauer: entspricht Kammersystole
abhängig von HF
beinhaltet QRS Komplex, ST-Strecke und T-Welle

Inspektion Herz
Körperhaltung: bevorzugte Haltung bei Herzerkrankungen ist sitzdend
Ernährungszustand
Mitralbäckchen
sichtbarer Jugularvenenpuls, sichtbare Pulsationen
Zyanose, Dyspnoe
Ödembildung
Hände und Finger: Nikozinspuren, Osler-Knötchen
Nägel: Trommelschlegelfinger, Uhrglasnägel
Thoraxdeformitäten
Schrittmacher
Palpation Herz
Herzspitzenstoß: entsteht während Hebung der Herzspitze in Systole
im 5. ICR in Medioklavicularlinie palpiert
Pulsmessung: Frequenz, Rhythmus
Pulsform: weich, fadenförmig, hart, kaum noch tastbar
Pulsstatus
Perkussionsinstrumente Herz
Bestimmung der absoluten und relativen Herzgrenzen

