Herz Flashcards

1
Q

Mediastinum

A

= Mittelfellraum

Raum zwischen beiden Lungen

nach dorsal bis zur WS, nach ventral bis Sternum

oben bis zur oberen Thoraxapertur, unten durch Zwerchfell begrenzt

vier Räume

Mediastinum superius: zwischen oberer Thoraxapertur und Herzbasis

Thymus , Ösophagus, Trachea, verschiedene Nerven, Aorta, Ductus thoracicus (Milchbrustgang)

Mediastinum inferius

  1. Mediastinum anterius: schmaler Raum zwischen Herzbeutel und Thoraxwand, hier liegen Lymphgefäße und gelegentlich N. phrenicus
  2. Mediastinum posterius: hinter Perikard und WS

Ösophagus, Aorta, Ductus thoracicus, V. azygos, V. hemiazygos, N. Vages und sympathische Nerven

  1. Mediastinum Medium: zwischen Mediastinum anterius und posterius

Herz mit herznahen Gefäßen und N. phrenicus

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2
Q

Lage und Aufbau des Herzens

A

Im Brustkorb im Mediastinum

größter Anteil links

Form eines Kegels, liegt schräg, Herzbasis rechts hinten oben, Spitze links unten

grenzt an

Vorderseite an Sternum und knorpelige Anteile der Rippen 4-7

an Hinterseite an Ösophagus und Arteria thoracica

an Seiten an Lungengewebe

nach oben an große Gefäßstämme

nach unten ans Zwerchfell

zwischen 250 und 350g, Gesamtvolumen 500-900ml

Herzbasis: Basis cordis = von yhinzerwand des linken Vorhofs gebildet und an Vv. Cavaliers und Vv. pulmonale fixiert

Herzspitze: Apex cordis = unterster Punkt des Herzens, von linker Kammer gebildet, am Zwerchfell fixiert

Herzohren: = Auriculae cordis = sackartige Ausstülpungen der Vorhöfe

Herzkranzfurche: Sulcus coronarius = Grenze zwischen Herzkammern und Vorhöfen

Kammerfurchen: Sulcus interventricularis = Grenze zwischen linker und rechter Herzkammer

muskuläres Hohlorgan aus vier Höhlen

durch Septum in rechtes und linkes Herz geteilt

Jeweils Vorhof und Kammer

getennt durch Herzklappen

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3
Q

Herzklappen

A

= Valvae cordis

trennen Vorhöfe von Kammern und Kammern von großen Gefäßen

gerichteter Blutfluss

Segelklapprm und Taschenklappen

alle Klappen liegen in der Ventilebene, entspringen einem Faserring aus derbem Kollagengewebe = Herzskelett

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4
Q

Segelklappen

A

Atrioventricular- oder AV

trennenVorhöfe von Kammern

Endokardduplikatur

Sehnenfäden (Chordae tendineae) ziehen zu Papillarmuskeln (Mm. Papillarleisten cordis) = Befestigung der Segelklappen

durch Befestigung können die Klappen während Kammerkontraktion nicht in Vorhöfe umschlagen = aktiver Verschlussmechanismus

Mitralklappe = zweizipflige Klappe, zwischen linkem Vorhof und Kammer

Trikuspidalklappe = dreizipflige Klappe, zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer

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5
Q

Taschenklappen

A

= Semilunarklappen

trennen Kammern von großen Gefäßen

aus drei halbmondförmigen Taschen

Endokardduplikaturen

verschließen sich passiv durch zurückfließendes Blut am Ende der Kammersystole

Aortenklappe = trennt linke Kammer von Aorta, unmittelbar oberhalb gehen Koronarien (Herzkranzgefäße) zur Versorgung des Herzmuskels (Myokards) ab

Pulmonalklappe = trennt mittlere Kammer von A. pulmonalis

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6
Q

Herzohren

A

Ausbuchtungen der Vorhöfe

können Blut speichern

an Regulierung des Wasserhaushaltes des Körpers durch ANP und damit an Blutdruckregulation beteiligt

aber Gerinnselbildung möglich

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7
Q

Lungenkreislauf

A

= kleiner Kreislauf

sauerstoffarmes Blut aus peripheren Venen ➡️ Über Hohlvenen = V. Casa superior und inferior den rechten Vorhof ➡️ Über Trikuspidslklappe in rechten Ventrikel ➡️ Über Pulmonalklappe und Truncus pulmonalis sowie vier Lungenarterien (Aa. pulmonales) in Lungenkapillaren

Sauerstoffanreicherung

➡️ Über vier Lungenvenen (V. pulmonales) in linken Vorhof ➡️ über Mittalklappe in linke Kammer

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8
Q

Körperkreislauf

A

= großer Kreislauf

von linker Kammer über Aortenklappe in Aorta ➡️ Verteilung im gesamten Körper ➡️ Gasaustausch in den Kapillaren ➡️ Über Venen zurück zum rechten Vorhof

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9
Q

Pfortaderkreislauf

A

Sonderstellung innerhalb des Körperkreislaufes

Blut aus unpaaren Bauchorganen sammelt sich über V. portae und fließt durch Leber ➡️ Verstoffwechselung von Nährstoffen ➡️ über Lebervenen (V. hepaticae) in V. Cava inferior und von dort in rechten Vorhof

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10
Q

Herzkranzgefäße

A

= Koronarien

versorgen Herzmuskel mit Nähr- und Sauerstoff

größere Koronarien bilden Anastomosen

Endarterien besitzen keine Kollateralkreisläufe

Abschnitte innerhalb des Herzmuskels werden nur in Diastole gefüllt

Koronarien gehen als zwei Hauptstämme am Bioden der Aortenklappe ab und verlaufen in Herzkranzfurche = Sulcus coronarius

A. coronaria dextrum versorgt rechten Vorhof, Kammer, kleine Teile der linken Kammer und Sinusknoten

A. coronaria sinistra teilt sich in R. interventricularius anterior und R. circumflexus

versorgen linken Vorhof, linke Kammer, kleinen Teil der rechten Kammer

Rechts- und Linksversorgungstyp

parallel Herzvenen

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11
Q

Aufbau der Herzwand

A

Drei Schichten

Endokard: kleidet Innenfläche aus

zart, sehr glatt

bildet Taschen- und Segelklappen

nicht innerviert, Ernährung aus vorbeistreifendem Blut

Myokard: quer gestreifte Muskulatur

3 Schichten

innere längs, mittlere zirkulär und äußere längs angeordnet

Vorhofmuskulatur dünner als Kammermuskulatur

Perikard: = Herzbeutel

äußerste Verpackung aus zwei Schichten

Epikard (Inneres viszerales Blatt) fest mit Myokard verwachsen

geht in Perikard (äußeres parietales Blatt) über

verhindert Überdehnung des Herzens

zwischen beiden Blättern Flüssigkeit

Nervenversorgung über Äste des N. phrenicus, N. vagus und Sympathikus

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12
Q

Erregungsleitungssystem

A

Vom vegetativen NS innerviert, Impulse für Kontraktion werden selbst generiert ➡️ spezialisierte Muskelzellen

hierarchische Organisation

Sinusknoten:

im Bereich des rechten Herzohres an der Einmündungsstelle der oberen Hohlvene

oberster Rhythmusgeber

Eigenfrequenz 90/Min. ➡️ durch kontinuierlichen parasympathischen Einfluss HF von 60-80/Min.

Weiterleitung der Erregungen über Gap Junctions an Arbeitsmuskulatur der Vorhöfe und dann zum AV Knoten

AV-Knoten:

= Atrio-Ventrikular-Knoten

auf dem Boden des Vorhofs, bremst Überleitung der Impulse auf die Kammern

Eigenfrequenz von 40/Min.

übernimmt Funktion wenn Sinusknoten ausfällt

Verzögerung der Erregungsleitung ➡️ Vorhöfe vor Kammern erregt

His-Bündel:

verläuft durch Herzskelett, verbindet elektrisch Vorhöfe mit Kammern

Tawara-Schenkel:

je ein Schenkel pro Kammer verläuft bis zu Papillarmuskeln, linker Schenkel spaltet sich in zwei Anteile auf

Purkinje-Fasern:

sind in Muskelschicht des Herzens eingeflochten, versorgen Arbeitsmuskulatur mit Impulsen

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13
Q

Innervation des Herzens

A

Regulation vom Plexus cardiacus ➡️ Führt sympathische und parasympathische Fasern

sympathische haben Ursprung in Thoraxapertur Segmenten des RM, parasympathische entspringen N. vagus

Sympathikus innerviert Vorhöfe und Kammern, dient Anpassung an körperliche und seelische Belastungen mit lokaler Freisetzung von Noradrenalin

wirkung am Herzen ➡️ Erhöhung der Kontraktionskraft ➡️ positiv inotrop, Erhöhung der Schlagfrequenz ➡️ positiv chronotrop, Beschleunigung der Erregungsüberleitung ➡️ positiv dromotrop

parasympathischer Anteil versorgt Vorhofebene über lokale Freisetzung von Acetycholin

Impulsgebung in Ruhe am höchsten

paraysympathisch ➡️ Reduktion der Kontraktionskraft ➡️ negativ inotrop, Verlangsamung der Schlagfrequenz ➡️ negativ chronotrop, Verlangsamung der Erregungsüberleitung ➡️ negativ dromotrop

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14
Q

Kammerzyklus allgemein

A

Systole vs. Diastole

jeweils aus zwei Phasen

Verhältnis Systolen- zu Diastolendauer 1:2 unter Ruhebedingungen

Frequenz 90/Min. 1:1

Frequenzen >160 2:1

➡️ jede Zunahme der HF geht auf Kosten der Diastolendauer und somit der Kammerfüllung, des Auswurfs und der Koronarduchblutung

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15
Q

Systole

A

Zwei Phasen

Anspannungsphase: Segelklappen schließen sich, wenn Druck in Kammern den Vorhofdruck übersteigt

geschlossene Klappen ➡️ Weiterer Druckaufbau

Druck in Kammern > als Druck in Arterien ➡️ Öffnung der Taschenklappen, Auswurf des Blutes in große Gefäße

Austreibungsphase: Taschenklappen offen, Hälfte des Kammervolumens wird ausgeworfen

70ml = Schlagvolumen

Druck in Kammern sinkt

Taschenklappen schließen sich wenn Druck in Kammern niedriger als in Arterien ➡️ Diastole beginnt

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16
Q

Diastole

A

Zwei Phasen

Entspannungsphase: alle Klappen geschlossen, Kammerdruck sinkt weiter

Füllungsphase: Druck in Kammern < Vorhofdruck ➡️ Öffnung Segelklappen, passiver Bluteinstrom in Ventrikel

gegen Ende der Diastole Füllung der Kammern aktiv durch Vorhofkontraktion

Ruhe ➡️ sehr schnelle passive Füllung der Ventrikel

Ursache ist Ventilebenenmechanismus ➡️ während Systole verschiebt sich Ventilebene durch Muskelkontraktion nach kaudal ➡️ Dehnung der Vorhöfe, Sogwirkung, Vorhoffüllung

in Diastole erreicht Ventilebene bei geöffneten Segelklappen Ursprungsposition

Ventrikel stülpen sich über Vorhöfe und nehmen Artikels Blut auf

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17
Q

Druckverhältnisse

A

Linke Kammer ➕ Systole ➡️ 125mmHg

kann bei größerer Kammerfüllung größer werden

bei Hypertonie bis über 200mmHg

rechte Kammer ➕ Systole ➡️ Max. 32mmHg

Disastole in beiden Kammern niedrig 2-5 mmHg

rechter Vorhof 5mmHg, links 12mmHg

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18
Q

Herzleistung

A

Durch Herzminutenvolumen bestimmt

die Menge des Blutes, das pro Minute ausgeworfen wird

= Schlagvolumen * Herzfrequenz = 70ml * bspw. 70 = 4900 ml

Herzfrequenz normal 60-100 pro Minute

Tachyksrdie > 100

Bradykardie < 100

Schlagvolumen kann bei Belastung auf bis zu 100ml gesteigert werden

Auswurffraktion = Ejektionsfraktion = Prozensatz des Blutvolumens, der aus dem Ventrikel pro Herzzyklus ausgeworfen wird

normal 60-70%

HMV abhängig von Kontraktilität des Myokards, Vorlast, Nachlast, anatomischen Gegebenheiten

Vorlast = Preload = enddiastolische Volumen

wird verstärkt durch venösen Rückstrom, herabgesetzter venöser Rückstrom erniedrigt Vorlast

Nachlast = Afterload = Druck gegen den das Herz Volumen auswerfen muss

rechte Kammer = diastolischer Druck der A. Pulmonalis

linke Kammer = diastolischer Druck der Aorta

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19
Q

Regulation der Herzleistung

A

Frank-Starling-Mechanismus: beschreibt Zusammenhang der Veränderungen der Vor- und Nachlast und Anpassung der Auswurfleistung am gesunden Herzen

höhere Ventrikelfüllung = erhöhte Auswurfleistung

Grund ist stärkere Vordehnung der kontraktilen Elemente

bei erhöhter Nachlast Generierung eines höheren Ventrikeldruckes in der Anspannungsphase

höhere Komtraktilität = Sinken des Schlagvolumens, enddiastolisches Volumen steigt, Vordehnung steigt

Folgekontraktion = Erhöhung des Schlagvolumens

Sympathikus und Parasympathikus

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20
Q

Elektrokardiogramm

A

= EKG

Diagnostik von Rhythmusstörungen

Ausschluss Herzinfarkt

Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens

Beurteilung von

  • Erregungsursprung
  • Herzfrequenz und -rhythmus
  • Lagetyp
  • Besonderheiten und Auffälligkeiten in Erregungsausbreitung und -rückbildung
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21
Q

Bedeutung der einzelnen Abschnitte des EKG

A

P-Welle: Erregungsausbreitung in den Vorhöfen

PQ-Strecke: vom Ende der P-Welle zum Anfang des QRS Komplexes

PQ-Zeit = Vorhöfe noch erregt, Kammern noch nicht

Erregung im AV Knoten

QRS-Komplex: repräsentiert Erregungsausbreitung über Kammermyokard

ST-Strecke: Ausdruck einer vollständigen Erregung der Kammern

T-Welle: Erregungsrückbildung in den Kammern

QT-Dauer: entspricht Kammersystole

abhängig von HF

beinhaltet QRS Komplex, ST-Strecke und T-Welle

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22
Q

Inspektion Herz

A

Körperhaltung: bevorzugte Haltung bei Herzerkrankungen ist sitzdend

Ernährungszustand

Mitralbäckchen

sichtbarer Jugularvenenpuls, sichtbare Pulsationen

Zyanose, Dyspnoe

Ödembildung

Hände und Finger: Nikozinspuren, Osler-Knötchen

Nägel: Trommelschlegelfinger, Uhrglasnägel

Thoraxdeformitäten

Schrittmacher

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23
Q

Palpation Herz

A

Herzspitzenstoß: entsteht während Hebung der Herzspitze in Systole

im 5. ICR in Medioklavicularlinie palpiert

Pulsmessung: Frequenz, Rhythmus

Pulsform: weich, fadenförmig, hart, kaum noch tastbar

Pulsstatus

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24
Q

Perkussionsinstrumente Herz

A

Bestimmung der absoluten und relativen Herzgrenzen

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25
Auskultation Herzklappen
Auskultation in Strömungsrichtung = E-Mi-Tr-A- P Erb-Punkt: 3. ICR links parasternal Mitralklappe: 5. ICR in linker Medioklavikularlinie Trikuspidalklappe: 4. ICR rechts parasternal Aortenklappe: 2. ICR rechts parasternal Pulmonalklappe: 2. ICR links parasternal
26
Herztöne
durch Klappengeräusche und Turbulenzen physiologisch an Brustwand auskultierbar Informationen über Öffnungs- und Schließfähigkeit einzelner Klappen 2 Herztöne beim Erwachsenen: 1. Herzton: Anfang der Systole, durch Schluss der Segelklappen und Anspannung der Ventrikelmuskulatur, Herzton dumpf und lang 2. Herzton: am Ende der Systole beim Schluss der Taschenklappen kürzer als 1. Herzton und hell Aortenklappe schließt physiologischerweise vor Pulmonalklappe = Spaltung des zweiten Herztons
27
Herzgeräusche
Durch Turbulenzen, Veränderungen an den Klappen pathologisch Klappenveränderungen häufig erworben, können sich äußern als Insuffizienz: Schlussunfähigkeit der Klappe Stenose: Verengung der Querschnittsfläche der Klappe Einteilung der Geräusche in Systolika und Diastolika Systolikum: Stenose der Taschenklappen, Insuffizienz der Segelklappen Aortenklappenstenose, Pulmonalstenose Mitralklappeninsuffizienz, Trikuspidalinsuffizienz Diastolikum: Stenose der Segelklappen, Insuffizienz der Taschenklappen Aorteninsuffizienz, Pulmonalinsuffizienz Mitralstenose, Trikuspidalstenose
28
Funktionsprüfung Herz
Blutdruckmessung: Bestimmung des aktuellen Blutdrucks 24-Stunden-Blutdruckmessung: Beurteilung des BD im Tagesverlauf EKG: temporäre Erfassung von Erregungsursprung, HF und Rhythmus, Lagetypische Besonderheiten und Auffälligkeiten in der Erregunsgausbreitung und -rückbildung Langzeit-EKG: Beurteilung der EKG Parameter über einen längeren Zeitraum Herzenzymbestimmung: zum Ausschluss eines Herzinfarktes Schellong-Test Röntgenbild Thorax: dient zur Beurteilung des Herzens, der Herzgröße, bzw. der einzelnen Herzabschnitte, der Lunge, Lungenentfaltung und -belüftung, Hiluskonturen und Verlauf der Trachea, Lage des Zwerchfells, des Mediastinums und der knöchernen Anteile Herzecho: transthorakal (TTE, oder transösophageal (TEE), Beurteilung der Größe der Herzhöhlen, der Wanddicke und Kontraktionskraft, der Klappenkinetik und der Herzklappenfehler und eventuell vorhandener Ansammlungen von Flüssigkeiten im Perikard TEE = bessere Einsicht in linken Vorhof
29
Definition bakterielle Endokarditis
bakteriell bedingte Entzündung der Herzinnenhaut
30
Pathogenese bakterielle Endokarditis
v.a. Durch Staphylokokken, Steptokokken, Enterokokken unbehandelt = Zerstörung der Herzklappen meist Mitralklappe, gefolgt von Aortenklappe meist sind Klappen vorgeschädigt, daher Ablagerung von Thromben rechtes Herz selten betroffen, außer bei i.v. Drogenabusus akute Endokarditis: lebensbedrohliche Form Endokarditis lenta: langsamer und schleichender Beginn und Verlauf
31
Symptome akute bakterielle Endokarditis
Neu aufgetretenes Herzgeräusch durch fortschreitende Klappenzerstörung = meist Insuffizienzgeräusch bei Aorteninsuffizienz: Diastolikum, am lautesten über dem 2. ICR rechts parasternal Mitralklappe: Systolikum mit p.m. Im 5. ICR in der Medioklavikularlinie links mit Ausstrahlung in die Axilla schweres Krankheitsgefühl mit Schwäche Fieber Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust Petechien Osler-Knötchen: kleine schmerzhafte Knötchen an Fingerkuppen und Zehen, du.Rich Vaskulitis Symptome der progredienten HI Herzrhythmusstörungen, v.a. Tachykardie und Tachyarrhythmien Splenomegalie weil septisch Nephritis mit Proteinurie und Hämaturie periphere Embolien
32
Labor bakterielle Endokarditis
BSG⬆️, CRP⬆️ Leukozytose Anämie Nachweis von Bakterien in der Blutkultur
33
Therapie bakterielle Endokarditis
Notfall antibiotische Therapie, ggf. neue Herzklappe Endokarditisprophylaxe bei Zahnbehandlungen oder Eingriffen im HNO-, Respirations- oder Verdauungstrakt mit einem AB
34
Definition rheumatisches Fieber
Streptokokkenallergische Zweiterkrankung auf Toxine der Beta hämplysierenden Streptokokken der Gruppe A 2-3 Wochen ach Streptokokkeninfektion
35
Pathogenese rheumatisches Fieber
Ähnlichkeit der bakteriellen Bestandteile mit eigenen Geweben AK neutralisieren Bakterien ➡️ Kreuzreaktion auf eigenes Gewebe Kapillarschädigung durch Bildung und Ablagerung von Immunkomplexen v.a. Mittal- und Aortenklappe
36
Symptome rheumatisches Fieber
Wandernde Polyarthritis der großen Gelenke mit Schwellung, Rötung, Übererwärmung, ev. Fieber Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit 60% Herzbeteiligung mit Pankarditis Organische Herzgeräusche Herzrhythmusstörungen, HI retrosternale Schmerzen und Perikardreiben chorea minor: selten, unkontrollierte Bewegungsabläufe, auch nach Monaten durch Basalganglienbeteiligung Hauterscheinungen bei 30%
37
Komplikationen rheumatisches Fieber
Herzklappenfehler mit folgender HI erhöhtes Risiko für spätere bakterielle Endokarditiden durch Klappenschädigung
38
Labor rheumatisches Fieber
BSG⬆️, CRP⬆️ Leukozytose ASL⬆️ (Antitrepsinolysin: neutralisierende AK gegen Streptolysine) gelegentlich Entzündungsanämie
39
Therapie rheumatisches Fieber
Penicillin und antientzündliche Medikamente wie ASS und Glukokortikoide Rezidivprophylaxe mit Penicillin über mind. 5 Jahre Sanierung der Herde Endokarditisprophylaxe
40
Definition Herzklappenfehler
Angeboren vs. Erworben meist entzündliche oder degenerative Prozesse Stenose vs. Insuffizienz vs. Kombination aus beidem (kombiniertes Vitium) meist Klappen des linken Herzens Stenose: durch Verengung entstehende Öffnungsproblematik ➡️ Störung des orthograden Blutflusses, erhöhter Druck vor der Stenose Insuffizienz: Schlussunfähigkeit ➡️ Retrograder Fluss und Volumenbelastung
41
Therapie Herzklappenfehler
Medikamentös Endokarditisprophylaxe Antikoagulantien bei Vorhofflimmern Antiarrhythmika bei Herzrhythmusstörungen OP als Klappenkorrektur oder -Ersatz
42
Definition Aortenklappenstenose
Durch verengte Klappenöffnungsfläche gekennzeichnet häufigster Herzklappenfehler, bei älteren Menschen durch Verkalkung rheumatische Ursachen, anlagebedingte Anomalien
43
Pathogenese Aortenklappenstenose
Blut muss Stenosehindernis in Auswurfphase überwinden ➡️ Erhöhter Druck im linken Ventrikel ➡️ Hypertrophie ➡️ erhöhter Sauerstoffbedarf des Myokards, ohne Wachstum der Koronarien ➡️ myokardiale Ischämien irgendwann Dilatation des linken Ventrikels ➡️ relative Mitraklappeninsuffizienz mit Stauung im Lungenkreislauf
44
Symptome Aortenklappenstenose
Intensität von Schweregrad abhängig geringe Ausprägung ➡️ asymptomatisch schwer ausgeprägte Stenosen ➡️ Symptome der Linksherzinsuffizienz = Belastungs- und Ruhedyspnoe, Husten, Zyanose durch Lungenstauung, Lungenödem mit Orthopnoe, schaumigem Sputum, feuchten Rasselgeräuschen über den Lungen, rasche Ermüdbarkeit, Leistungsknick, Hypotonieneigung, Schwindel oder Synkopen, Angina pectoris, Komplikationen wie Rhythmusstörungen, Pumpversagen, plötzlicher Herztod
45
Diagnostik Aortenklappenstenose
Kleine Blutdruckamplitude Auskultation: lautes Systolikum mit p.m. über dem 2. ICR rechts parasternal mit Fortleitung in die Karotiden
46
Definition Mitralinsuffizienz
Schlussunfähigkeit der Klappe zweithäufigster Klappenfehler Folge einer Herzklappenverkalkung, bakterieller, rheumatischer Genese oder als relative Insuffizienz bei der Linksherzdilatation
47
Pathogenese Mitralinsuffizienz
Linker Ventrikel entleert sich während Systole in zwei Richtungen = in Systemische Kreislauf und retrograd in linken Vorhof und Lungenvenen Druckanstieg in Lungenvenen durch Druckanstieg und Stauung Übertritt von Flüssigkeit ins Lungeninterstitium, dann in Alveolen ➡️ eventuell Lungenödem chronische pulmonale Stauung ➡️ Druckerhöhung in A. pulmonalis ➡️ Gefahr der Rechtsherzhypertrophie bzw. Rechtsherzdilatation durch Pendelvolumen Dilatation von linkem Ventrikel (Gefahr der Linksherzinsuffizienz) und Vorhof (Gefahr der Unterbrechung der Erregungsausbreitung) Vorhofflimmern mit Verlust der Vorhofkontraktion Gefahr von Thromben
48
Symptome Mitralinsuffizienz
Vom Schweregrad abhängig Vorhofflimmern mit ev. Thrombenbildung, durch starke Dehnung des linken Vorhofs Lungenstauung mit Belastungsdyspnoe, Asthma cardiale und Herzfehlerzellen im Sputum, Symptome des Lungenödems Leistungsminderung Mitbeteiligung des rechten Herzens = Venenstauung am Hals und unter der Zunge, periphere Ödeme, Stauungsleber
49
Diagnostik Mitralinsuffizienz
Systolikum mit p.m. über dem 5. ICR in der linken MCL mit Fortleitung in die Axilla
50
Definition Aortenklappeninsuffizienz
Schlussunfähigkeit der Klappe mit Rückfluss des Blutes in linken Ventrikel in der Diastole
51
Pathogenese Aortenklappeninsuffizienz
Bakterielle Endokarditiden, angeborene Anomalien, starke Seehund des Klappenrings Blut fließt während Diastole in linken Venrikel zurück ➡️ Dilatation des linken Ventrikels zur Aufnahme des erhöhten Blutvolumens ➡️ Zum Auswerfen muss hoher Druck aufgebracht werden ➡️ hoher systolischer Druck im Herzen und in den Gefäßen und sehr niedriger diastolischer Druck in den Gefäßen, durch Rückfluss des Abfluges in Ventrikel
52
Symptome Aortenklappeninsuffizienz
Vom Schweregrad abhängig sichtbare Pulsationen an den Karotiden (Corrigan-Zeichen) pulssynchrones Kopfnicken (Musset-Zeichen) sichtbarer Kapillarpuls (Quincke-Zeichen) Symptome der Linksherzinsuffizienz
53
Diagnostik Aortenklappeninsuffizienz
Große Blutdruckamplitude Wasserhammerpuls Verlagerung Herzspitzenstoß nach lateral und kaudal Diastolikum mit p.m. über dem 2. ICR rechts parasternal durch relative Aortenstenose
54
Definition Mitralstenose
Verengte Klappenöffnungsfläche starke Vorhofdilatation
55
Pathogenese Mitralstenose
Ursächlich meist rheumatisches Fieber Behinderung der linksventrikulären Füllung ➡️ Sichtbar in Echokardiografie Druckanstieg im linken Vorhof Blutstau im linken Vorhof ➡️ Dilatation ➡️ Stauung in Lungenvenen Flüssigkeitsübertritt ins Interstitium, dann Alveolen ➡️ Lungenödem Druckanstieg in A. pulmonalis ➡️ Rechtsherzhypertrophie und -insuffizienz
56
Symptome Mitralstenose
Abhängig vom Schweregrad Vorhofdilatation mit Vorhofflimmern, Thrombenbildung, Emboliegefahr Lungenstauung mit Belastungsdyspnoe, Asthma cardiale, Herzfehlerzellen fließender Übergang ins Lungenödem Facies mitralis durch vermindertes Herzminutenvolumen: Lippenzyanose, Lipide Verfärbung an Wangen, Nasenrücken, Kinn, Teleangieektasien Beteiligung des rechten Herzens: Venenstauung am Hals und unter der Zunge, periphere Ödeme, Stauungsleber
57
Diagnostik Mitralstenose
Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern Diastolikum mit p.m. Über 5. ICR in linker MCL paukender 1. Herzton und Mitralöffnungston
58
Definition Mitralklappenprolaps
= Barlow-Syndrom angeborene Fehlbildung der Mitralklappe häufigste Klappenanomalie mehr Frauen genetische Prädisposition
59
Pathogenese Mitrallappenprolaps
Aufhängung der Mitralklappe zu dick, zu lang, Klappenteile überdimensioniert gebaut während Ventrikelsystole zurückschlagen von Klappenanteilen zurück in linken Vorhof
60
Symptome Mitralklappenprolaps
Meist Beschwerdefreiheit, Zufallsbefund Herzrhythmusstörungen Neigung zu Synkopen Leistungsknick Angstzustände Angina pectoris Beschwerden Komplikationen selten: arterielle Embolien, Symptome der Mitralklappeninsuffizienz, plötzlicher Herztod
61
Diagnostik Mitralklappenprolaps
Meist leptosomer Körperbau Auskultation: systolische Klicks, spätsystolische Geräusche
62
Definition Myokarditis
Entzündung des Herzmuskels Viren, Bakterien
63
Ursachen Myokarditis
Kardiotrope Viren Bakterien immunologische Ursachen
64
Pathogenese Myokarditis
Myokardzellen, Interstitium, Gefäße können betroffen sein Störung der kontraktile Elemente, Erregunsgbildung, Weiterleitung ➡️ Organinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen
65
Symptome Myokarditis
Herzrhythmusstörungen Zeichen der Insuffizienz körperliche Schwäche Müdigkeit, Abgeschlagenheit keine Schmerzen
66
Diagnostik Myokarditis
Auskultation: keine typischen Zeichen möglich Flüchtige Systolika, eventuell Perikardreiben
67
Komplikationen Myokarditis
Plötzlicher Herztod dilatative Kardiomyopathie mit HI durch strukturelle Schädigung des Herzmuskels Herzrhythmusstörungen durch Schädigung des Reizleitungssystems
68
Therapie Myokarditis
Strenge Bettruhe Thromboseprophylaxe Herztransplantation
69
Deifinition Kardiomyopathie
Erkrankung des Myokards mit systolischer oder diastolischer Funktionsstörung verminderte EF und/oder reduzierte diastolische Dehnbarkeit der Ventrikel dilatative KM hypertrophische KM restriktive KM arrythmogene rechtsventrikuläre KM KM ohne Klassifikation
70
Ursachen Kardiomyopathie
Entzündungen, Autoimmun Myokardischämie im Rahmen KHK Stoffwechselstörungen bei DM, Hypo-, Hyperthyreose, Speicherkrankheiten systemische Erkrankungen toxische Einflüsse arterielle Hypertonie genetische Ursachen
71
Symptome Kardiomyopathie
Symptome der HI Herzrhythmusstörungen angina pectoris
72
Komplikationen Kardiomyopathie
Arterielle Embolie Organinsuffizienz durch sauerstoffmangel plötzlicher Herztod
73
Therapie Kardiomyopathie
Kausale Therapie symptomatische Behandlung der HI Thromboembolieprophylaxe Herztransplantation
74
Definition Perikarditis
Entzündung des Herzbeutels trockene oder fibrinöse PK = Pericarditis sicca: fibrinöse Entzündung ohne Erguss verminderte Gleitfähigkeit der Perikardblätter am Ende/Beginn einer Perikarditis feuchte PK = pericarditis exsudativa: Ergussbildung
75
Ursachen Perikarditis
Kardiotrope Viren immunolohische Prozesse allergische nach HI Tumoren Urämiegifte
76
Pathogenese Perikarditis
Trockene und feuchte Perikarditis trockene mit Reibung undschmerzen ➡️ verschwindet bei Ergussbildung feuchte führt zur Kompression v.a. des rechten Ventrikels und der Vorhöfe ➡️ Behinderung der Kammerfüllung akut oder chronisch
77
Symptome trockene Perikarditis
Stechende, retrosternale, atemunabhängige Schmerzen ➡️ Verstärkung beim Husten und Liegen Belastungs- oder Ruhedyspnoe Fieber, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung Auskultation: schabendes, systolisch-diastolisches Reibegeräusch
78
Symptome feuchte Perikarditis
Thorakales Engegefühl Einflussstauung = ausgedehnter Erguss, der in Diastole zur Behinderung des Bluteinstroms führt HI Zeichen: z.b. periphere Ödeme, Dyspnoe durch Lungenödem Hypotonie durch verminderte Kammerfüllung und damit reduziertem Auswurf Perkussion: vergrößerte Herzdämpfung Auskuktation: leise Herztöne
79
Komplikationen Perikarditis
Herzbeuteltamponade: hohe und schnelle Ergussbildung = Kritische Behinderung der diastolischen Funktion der Ventrikel ➡️ Einflussstauung und Gefahr der Entwicklung eines kardiogenen Schocks ➡️ stark gefüllte Jugularvenen, Oberbauchschmerzen Pericarditis constrictiva = Panzerherz: bei chronischem Verlauf möglich bindegewebige Umwandlung der Perikardblätter bis zur völligen Umschwielung und Verschwartung des Herzbeutels ➡️ Behinderung Diastole und Systole
80
Therapie Perikarditis
Ursächlich NSAR, Glukokortikoide Entlastungspunktion bei HI Symptomen = Notfall
81
Definition KHK
Manifestation der Arteriosklerose in Koronarien ➡️ Missverhältnis von Sauertsoffangebot und Bedarf
82
Pathogenese KHK
Pathogenese der Arteriosklerose Plaques in Koronarien = vermiindertes Sauerstoffangebot je nach Lokalisation und schwere verschiedene Symptome
83
Manifestationsarten KHK
Asymptomatische KHK: keine Symptome symptomatische KHK: HI Rhythmusstörungen stabile AP akutes Koronarsyndrom plötzlicher Herztod
84
Kardiovaskuläre Risikofaktoren KHK
Ähnlich denen der Arteriosklerose Hauptrisikofaktorn: DM arterielle Hypertonie Dyslipoproteinämie Nikotinabusus familiäre Belastung weitere Risikofaktoren: Adipositas körperliche Inaktivität Atherogene Diät
85
Auskösefaktoren AP
Körperliche Belastung psychischer Stress Kälteexposition üppige Mahlzeiten
86
Symptome AP
Thorakale, retrosternale Schmerzen, die ausstrahlen können in Hals, Unterkiefer, Zähne linke Schulter, Arme Oberbauch Rücken unbehandelt Dauer des Anfalls \< 20 Minuten Nitropräparate 1-3 Minuten Begleitsymptome = Kaltschweißigkeit, Blässe, Übelkeit, Erbrechen.
87
Formen AP
Stabile AP: regelmäßig auslösbar Abnahme in Ruhe Nitropräparate gut instabile AP = akutes Koronarsyndrom: jede Erstangina Jede Angina, die an Schwere, Dauer, Häufigkeit zunimmt Ruhe-Angina oder Postinfarkt-Angina jede die mit mehr Medikamenten verbunden ist
88
Diagnostik AP
Im symptomfreien Intervall: LZ-EKG Belastungs-EKG
89
Therapie AP
Instabile KHK = Notfall Nitrospray ASS, Betablocker, Statine, evtl. ACE Hemmer Stents, Bypass Reduktion Risikofaktoren
90
Definition HI
Myokarduntergang durch Sauerstoffmangel durch Verschluss Koronararterie meist linker Ventrikel
91
Pathogenese HI
= Pathogenese Arterriosklerose Obstruktion des Gefäßlumens Myokarduntergang
92
Auslösefaktoren HI
Körperliche und psychische Belastungen Kälte
93
Symptome HI
Plötzliche stärkste thorakale Schmerzen Schwächegefühl Todesangst Herzrhythmusstörungen Blutdruckabfall Bässe, Svhwitzen, Übelkeit subfebrile Temperatur
94
Komplikationen Herzinfarkt
Frühkomplikationen = innerhalb 48 Stunden nicht beherrschbare Rhythmusstörungen, akute Linksherzinsuffizienz, kardiogener Schock, Herzwandruptur, Papillarmuskelabriss Spätkomplikationen: Herzwandaneurysma, Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen, Perikarditis
95
Diagnostik und Labor Herzinfarkt
EKG Veränderungen: ST-Strecken-Hebung Labor: Troponin T oder I ⬆️ CK gesamt ⬆️, CK-MB 6-20% der Gesamt CK GOT ⬆️ = unspezifisch LDH ⬆️ Unspezifisch Myoglobin ⬆️ = erster ansteigender Parameter, aber wenig spezifisch
96
Therapie Herzinfarkt
Notfall Fibrinolyse Tsentimplantation, Ballondilatation Bypass-OP
97
Definition Herzinsussfizienz
Mangelhafte Versorgung mit Sauerstoff weil Herz nicht genügend Blut transportieren kann
98
Pathogenese Herzinsuffizienz
Systolische Funktionsschwäche: Kontraktionsschwäche = erniedrigter Auswurf, reduziertes HMV diastolische Funktionsschäche: Unvermögen das angebotene Blutvolumen aufzunehmen
99
Kompensationsmechanismen Herzinsuffizienz
Neuroendokrine Faktoren: Sympathikusaktivierung und Katecholaminausschüttung = Erhöhung Inotropie und Chronotropie ➡️ Vasokonstriktion der peripheren Gefäße ➡️ Erhöhung der Nachlast Frank-Starling-Mechanismus: Zunahme der Kontraktilität bei erhöhter Vorlast, nimmt mit zunehmender Insuffizienz ab Aktivierung des RAAS: Ausschüttung von Angiotensin II ➡️ Vasokonstriktion ➡️ Erhöhung der Nachlast Freisetzung ADH: erhöhte Wasserretention ➡️ Erhöhung Vorlast Freisetzung ANP und BNP durch Vorhof- und Kammerdehnung ANP natriuretisch ➡️ Wasserausscheidend BNP stimuliert Wasserausscheidung und wirkt vasodilatierend, steigt mitzunehmender Insuffizient = Marker zur Abschötzung der Schwere Remodelling und Herzhypertrophie: struktureller und funktioneller Umbau des Myokards
100
Ursachen der Herzinsuffizienz
Hypertonie, KHK, Klappenfehler, Herzrhythmusstörungen, Kardiomyopathie, Lungenerkrankungen, Myokarditis, Perikarditis, Perikardtamponade
101
Einteilung der Herzinsuffizienz nach Lokalisation
Linksherzinsuffizienz: häufiger als Rechts linke Kammer betroffen, Blut staut sich in Lungenkreislauf zurück meist durch KHK, Klappenfehler, strukturelle Herzmuskelerkrankungen Rechtsherzinsuffizienz: betroffen rechte Kammer, Rückstau in Körperkreislauf als Folge der Linksherzinsuffizienz, durch Lungen- oder Lungengefäßerkrankungen Globalinsuffizienz: beide Kammern betroffen, bildet sich aus bestehender Linksherzinsuffizienz, die mit Rückstau des Blutes über den Pulmonalkreislauf bis zum echten Herzen verbunden ist
102
Einteilung Herzinsuffizienz nach Stadien
Stadien der NYHA NYHA I: Beschwerdefreiheit, normale körperliche Belastung möglich NYHA II: Beschwerden bei starker körperlicher Anstrengung NYHA III: Beschwerden bei leichter körperlicher Anstrenung NYHA IV: Beschwerden in Ruhe
103
Symptome der Linksherzinsuffizienz
Aufgrund der fehlerhaften Pumpfunktion erhöhter Rückstau in Pulmonalkreislauf: ➡️ Dyspnoe ➡️ Zyanose ➡️ Lungenstauung mit Asthma cardiale verminderter Auswurf in Körperkreislauf: ➡️ Leistungsabfall, körperliche Schwöche, Müdigkeit ➡️ Funktionsstörungen der Organe
104
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz
Ergeben sich aufgrund der fehlerhaften Pumpfunktion aus dem Rückstau aus dem Körperkreislauf und aus dem verminderten Blutauswurf in den Lungenkreislauf ➡️ Rückstau in den Körperkreislauf = gestaute Halsvenen, Ödeme, Stauungsleber, Stauungsgastritis, Stauungsnieren, Aszites ➡️ Verminderter Auswurf in Lungenkreislauf = Zyanose
105
Gemeinsame Symptome Rechts- und Linksherzinsuffizienz
Ermüdbarkeit, Schlappheit, Leistungsknick, Gewichtszunahme Nykturie Tachykardie Pleuraerguss
106
Therapie chronische Herzinsuffizienz
Grunderkankung medikamemte Sauerstoff Redukzion der Risikofaktoren dosierte Belastung
107
Allgemeine Therapie der Herzinsuffizienz
Geeignet für Stadien I und II Gewichtsnormalisierung Kaliumreiche, salzarme Ernährung vermeidung schwer verdaulicher Mahlzeiten wenig Alkohol Stuhlregulation Belastungen minimieren
108
Definition Herzrhythmusstörungen
Abweichungen des Rhythmus von normaler Frequenz und Regelmäßigkeit
109
Einteilung Herzrhythmusstörungen
Reizbildungsstörungen - Sinusbradykardie - Sinustachykardie - Extrasystolen Reizleitungsstörungen - AV-Block - Schenkelblock Tachykarde Störungen - Vorhofflattern - Kammerflattern - Kammerflimmern
110
Ursachen Herzrhythmusstörungen
Herzerkrankungen wie Herzinfarkt, Myokarditis, Klappenfehler Endokrine Erkrankungen Elektrolytstörungen Stress Mediksmentennebenwirkungen Drogenabusus
111
Therapie Herzrhythmusstörungen
Notfall richtet sich nach Art und Ursache der Rhythmusstörung Medikamente Antikoagulation Schrittmacher, Elektrokardioversion
112
Definition Bradykardie
Sinken der Hf unter 60 min
113
Ursachen Bradykardie
Kardinale Ursachen: Sick-Sinus-Syndrom, Herzinfarkt nichtkardial: Hypothyreose, Unterkühlung, Pharmaka, Drogenabusus
114
Symptome Bradykardie
Schwindel und Synkopen durch Minderversorgung des Gehirns Übelkeit Unwohlsein Mattigkeit
115
Komplikationen Bradykardie
Plötzlicher Herztod
116
Definition Sinustachykardie
Herzfrequenz über 100 min.
117
Ursachen Sinustachykardie
Physiologische bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Zuständen mit hoher Sympathikusaktivität Kardial: Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Lungenembolie nichtkardial: Anämie, endokrine Erkrankungen, Phäochromozytom, Fieber, Schock Nikotin, Alkohol Nebenwirkungen Pharmaka Drogenabusus
118
Symptome Sinustachykardie
Schwäche Schweißausbruch Dyspnoe subjektives Herzrasen, Pulsationen Nervosität, Tremor, Angst Angina pectoris
119
Definition Extrasystolen
Akzessorische Herzaktionen bei sonst regelmäßigem Rhythmus in supraventrikuläre (normaler QRS-Komplex) und ventrikuläre (breiter, deformierter QRS Komplex) Extrasystolen eingeteilt
120
Ursachen Extrasystolen
Bei gesunden Menschen bei emotionaler Abklatsche, Nikotin, Kaffee kardiale Ursachen : KHK, Herzinsuffizienz, Myokarditis Elektrolytstörungen Medikamentennebenwirkungen
121
Symptome Extrasystolen
Subjektiv empfundene Aussetzer und Herzstolperer
122
Definition AV Block
Bei Störung der Reizweiterleitung in Kammern durch Blockierung im AV-Knoten
123
Ursachen AV-Block
Organische Herzerkrankungen, KHK, Myokarditis Medikamente gelegentlich bei Sportlern in Ruhe
124
Einteilung AV Block
AV Block 1. Grades: verzögerte Überleitungszeit mit Verlängerung PQ-Zeit AV Block 2. Grades: intermittierende geht mit sukzessiver Verlängerung der PQ-Zeit einher, bis Überleitung unterbleibt oder mit Ausfall des Kammerkomplexes AV Block 3. Grades: komplette Unterbrechung der Weiterleitung von Vorhöfen auf die Kammern
125
Symptome AV Block
Schwindel bis zur Synkope 3. Grad kann bis zum Einsetzen des Kammerersatzrhythmus zum Adam-Stokes-Anfall führen
126
Definition Tachykarde Störungen
Sammelbezeichnung für unterschiedliche Herzrhythmusstörungen, die mit Tachykardie einhergehen
127
Einteilung Tachykarde Störungen
Vorhofflattern: 240-340 Schläge pro Minute, fehlen der isoelektrischen Linie im EKG und normaler QRS Komplex Vorhofflimmern: mehr als 340 Schläge pro Minute, durch Vorhofdilatation bei Mitralstenose, KHK, Herzinsuffizienz, Hyperthyreose, Medikamente, fehlen der isoelektrischen Linie, normaler QRS Komplex, gleichzeitig absolute Kammertachykardie mit Frequenzen zwischen 100 und 160 pro Minute Kammerflattern: 200-320 Schläge, Übergang zum Flimmern fließend, durch organische Herzerkrankungen, Elektrolytentgleisungen, im EKG haarnadelförmige aufeinander folgende Kammerkomplexe ohne isoelektrische Linie Kammerflimmern: über 320 Schläge, im EKG unterschiedlich hohe Zacken ohne isoelektrische Linie
128
Symptome tachykarder Störungen
Vorhofflattern, und -flimmern Herzklopfen, Palpitationen Dyspnoe Angstgefühl Schwindel Synkope Pulsdefizit Kammerflattern, -flimmern symptome gleichen denen des Herzstillstandes Frequenzen über 250, Kammerauswurf gleich 0, ohne Reanimation Tod
129
Definition angeborene Herzfehler
Fehlbildungen am Herzen oder Herzdamen Gefäßen 1% der Kinder meist im Neugeborenenalter korrigiet mehr Knaben häufigste: Ventrikelseptumdefekt (30%) Vorhofseptumdefekt (10%) persistierender Ductus arteriosus botalli (10%) Aortenisthmusstenose Pulmonalstenose Aortenstenose Fallot-Tetralogie Transposition der großen Arterien
130
Einteilung angeborener Herzfehler
Herzfehler ohne Shunt (Verbindung zwischen großem und kleinem Kreislauf): Aortenstenose, Pulmonalstenose, Aortenisthmusstenose Herzfehler mit Links-Rechts-Shunt (Austritt des Blutes aus der linken in die Rechte Herzhälfte): Vorhofseptumdefekt, Ventrikelseptumdefekt, persistierender Ductus arteriosus botalli Herzfehler mit Rechts-Links-Shunt (Austritt des Blutes von der rechten in die linke Herzhälfte): Fallot Tetralogie
131
Ursachen angeborener Herzfehler
Meist unklar genetische Varianten wie Trisomie 21 Virusinfekte Medikamente, Alkohol, Drogen Sauerstoffmangel Strahlenexposition Schädigung in Frühschwangerschaft
132
Ventrikelseptumdefekt
Unterschiedliche Druckverhältnisse zwischen rechts und links = Verschiebung Blut von links nach rechts ➡️ Druck- und Volumenbelastung des rechten Ventrikels und pulmonale Hypertonie Eisenmenger - Syndrom = durch Shuntumkehr charakterisiert = Druck in rechter Kammer größer als links ➡️ Blut fließt von rechts nach links ➡️ Rechtsherzinsuffizienz im Säuglings- und Kleinkindalter = Entwicklungsverzögerung, Belastungsdyspnoe, Herzinsuffizienzsymptome, Neigung z Atemwegsinfekten
133
Vorhofseptumdefekt
Symptome von Shuntgröße abhängig rechtes Herz Volumen- und Druckbelastung meist zwischen 3. und 20. Lebensjahr Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienzsymptome, Palpitationen Möglichkeit der paradoxen Embolien:
134
Persistierender Ductus arteriosus botalli
Verschluss bleibt nach Geburt aus Links-rechts-shunt mit Mehrdurchblutung der Lungen und Linksherzbelastung Symptome sind Belastungsdyspnoe Zyanose Palpitationen Symptome Linksherzinsuffizienz Auskultation: systolisch-diastolische Geräusche
135
Aortenisthmusstenose
Lumeneinengung zwischen Aortenbogen und Aorta descendens präduktal und postduktal präduktal: meist mit angeborenen Defekten kombiniert starke Mehrdurchblutung der Lungen, minimale Durchblutung der Peripherie hoher Druck in oberen Abschnitten der Aorta, psostenotisch wenig Druck postduktal: Linksherzbelastung, Hypertonie der oberen Körperhälfte und Hypotonie der unteren
136
Fallot-Tetralogie
Ventrikelseptumdefekt, Pulmonalstenose, Rechtsherzhypertrophie und reitende Aorta - verminderte Lungendurchblutung und Oxygenierung des Blutes - Dyspnoe und Zyanose schon bei Säuglingen - Hockstellung
137
Transposition der großen Gefäße
Aorta entspringt aus rechtem Ventrikel, Truncus pulmonalis aus linkem Ventrikel, Kreisläufe getrennt Nur mit dem Leben vereinbar wenn gleichzeitig Ventrikel- oder Vorhofseptumdefekt oder offener Ductus botalli Symptome - Zyanose, Dyspnoe, Tachykardie, Tachypnoe, Herzinsuffizienzsymptome
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Definition Funktionelle Herzbeschwerden
= Herzneurose, Herzphobie thorakale Beschwerden ohne organischen Befund meist chronisch meist jüngere Menschen unter 40
139
Symptome funktionelle Herzbeschwerden
Thorakale Schmerzen in Ruhe, werden unter Belastung besser Panikattacken Hyperventilationssymptome häufige Arztwechsel
140
Diagnostik funktionelle Herzbeschwerden
Ausschluss organische Erkrankung
141
Therapie funktioneller Herzbeschwerden
Aufklärung über Gutartigkeit Psychotherapie regelmäßig Sport ggf. Medikamente
142