Anatomie Flashcards

1
Q

Konzeptionsalter vs. Gestationsalter vs. Ovulationsalter

Formel

A

Konzeptionsalter (p.c.) (=Befruchtungsalter) -> ab Befruchtung (Konzeption) etwa 14 Tage nach der letzten Menstruation

Gestationsalter (p.m.) (=Menstruationsalter) -> Rechnung ab letzter Blutung

Ovulationsalter (=Schwangerschaftsalter): tatsächliches Entwicklungsalter

Konzeptionsalter = Gestationsalter - 2 Wochen

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2
Q

Schwangerschaftsdauer p.c. und p.m.

Ende der Embryonalentwicklung

A

Referenzzeitpunkt Konzeption: 38 Wochen p.c.

Referenzzeitpunkt Gestation: 40 Wochen p.m.

Ende der Embryonalentwicklung = Ende der 8. Woche

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3
Q

Gamatogenese (Meiose, Oogenese, Spermatogenese)

A

Meiose:

  1. RT: homologe Chromosomen paaren sich, tauschen Genmaterial aus und trennen si h
  2. RT: Chromatiden trennen sich

haploide Keimzellen = ein einfacher Chromosomensatz, halbe DNA-Menge

Oogenese:

Fetales Ovar: 12.-16. Woche -> Arretierung in Prophase -> ab Pubertät - 12 Std. vor Ovulation: 1.RT und Anfang 2. RT durch Erhöhung LH -> Arretierung in Metaphase bis Befruchtung -> dann Abschluss 2. RT

Spermatogenese:

Pubertät bis ins hohe alter: kontinuierliche Produktion reifer Spermien

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4
Q

Aufbau des weiblichen Genitaltrakts

A

Uterus (=Gebärmutter) - Fruchthalter

Tuber uterina (=Eileiter)

Ovarien (=Eierstöcke) - Keimdrüsen

Vagina (=Scheide)

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5
Q

Konzeption (Ziel, Ort, Schritte 1-8)

A

= Befruchtung

Ziel:

  • Vereinigung eines einzellnen Spermiums mit der Eizelle
  • Aktivierung der Eizelle zur Vollendung der Meiose und zum Start der ersten Schritte der embryonalen Entwicklung

Ort: Ampulla tubae unterinae

Schritte:

  1. Durchquerung der Corona radiata
    • mittels Hyaluronidase der Spermien wird der Hyaluronsäuremanter der Kumuluszellen angegriffen um die Eizelle aus der Zona peluzida freizumachen
  2. Penetration der Zona pellucida
    • Spermium bindet an Glykoprotein ZP3 und lösen die Akrosomenreaktion (Enzym: Akrosin) aus
  3. Imprägnation (Penetration der Eizellmembran)
  4. Aktivierung der Eizelle
    • [K+]i steigt oszillierend aus intrazellulären Speichern
  5. Zonareaktion (Polyspermieblock)
    • Struktur von ZP3 durch kortikale Granula geändert, sodass keine anderen Spermien mehr binden können
  6. Bildung männlicher und weiblicher (2. RT) Vorkerne
  7. DNA-Replikation und Demythelierung (vom Zytoplasma und Methylierungsmuster)
  8. Syngamie (=Fusion der Kerne) zur Zygote
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6
Q

Furchungsteilung der Zygote

A
  • wiederholte mitotische Teilung der Zygote
  • Blastomere nach jeder Furchungsteilung kleiner, da Zona pellucida Gesamtumfang bestimmt
    • Zygote (1. Tag) -> Morula (16-32 Blastomere = 2.-3. Tag) -> Blastocyste (4.-5. Tag)
    • Ab Achtzellstadium (Zygote -> Morula) lagern sich die Zellen eng zu einer kompakten Zellkugel zusammen -> Kompaktierung (durch E-Cadherin) -> Embryoblast
  • Blastocyste mit unterscheidbaren Blastomeren: Embryoblast (innen), Trophoblast (außen); Morphologisch:
    • Zygote = totipotent
    • Embryoblastenzellen = pluripotent
    • Trophoblastenzellen = hochdifferenziert
    1. Tag: Implantation mit (Embryo-Pol) an Uterusschleimhaut
  • Darauffolgend Proliferation der Trophoblasten und Differenzierung in 2 Schichten:
    • innere Schicht: Zytotrophoblast
    • äußere Schicht: Synzytiotrophoblast (synthetisiert Signalmoleküle: z.B. hCG bindet an LH-Rez. dadurch weitere Progesteron-Produktion -> ausbleiben Menstruation
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7
Q

Deziduale Reaktion

A

(lat. decadere = abfallen)

  1. durch kurze ovarielle Östrogenausschüttung sind in den BG-Zellen des Endometriums Glykogen und Lipide eingelagert -> Durch Signalmoleküle der Synzytiotrophoblasten wir die Apoptose dieser BG-Zellen eingeleitet und so der Keim ernährt (=histiotrophe Ernährung)
  2. BG-Zellen der zweiten Reihe des Endometrium bilden surch Signalmoleküle des Synzytiotrophoblasten Tight-Junctions untereinander -> Abschottung der Implantationsstelle vom endometerialen Gewebe -> immunologisch priviligierter Raum
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8
Q

Keimscheibe, Amnionhöhle und Dottersack

A

in 2. Woche

  • Nach Beginn Implantation: Bildung eines Spalts zwischen Embryblast und Trophoblast -> Amnionhöhle
  • Danach: Bildung der flachen Keimscheibe aus Embryoblast wird zu:
    • Epiblast: Amnionhöhle zugewannt -> Boden der Amnionhöhle
    • Hypoblast: Blastozystenhöhle zugewannt -> Dach der Blastozystenhöhle
  • Bildung von Dottersackepithel auf Zytotrophoblasten (ausgehend vom Hypoblasten)
  • Abheben (aufgrund der Entstehung von extraembryonalen Mesoderm) von Zytotrophoblasten und Bildung des primären Dottersacks
  • Durch weiteres Wachstum entsteht Chorionhöhle (=Extraembryonales Zölom, sek. Leibeshöhle) mit extraembryonalen Mesoderm gefüllt
  • Im Extraembryonalen Zölum teil man das Extraembryonale Mesoderm in zwei Schichten:
    • extraembryonales paritales Mesoderm: auf Innenseiter der Zytotrophoblasten
    • extraembryonales viszerales Mesoderm: Außenseite von Amnion und Dottersack
  • Lakunen im Synzytiotrophoblasten füllen sich für Embryotrophe mit:
    • mütterlichem Blut (Einwanderung von mütterlichen Blutgefäßen für Hämotrophe Ernährung)
    • Überresten der Dezidualzellen (Histiotrophe Ernährung)
    • Sekret aus erodierten endometrialen Drüsen
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9
Q

Differenzierung der Chorinonhöhle

A
  • Chorionhöhle erweitert sich schneller als Amnion und primärer Dottersack
  • Nur noch an einer Stelle nicht mehr von Extraembryonalem Zölom umgeben -> Haftstiel (hier erste Vaskulogenese d.h. später Nabelschnurgefäße)
  • Abschnürung eines Teils des Dottersacks: Exozölomzyste -> verkümmert langsam
  • An Keimblatt belibender Teil wird nun sek. Dottersack oder Nabelbläschen genannt (Nimmt später Nabelschnur auf)
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10
Q

Differenzierung der Keimscheibe

A

in 3. Woche

  • vorderer Randbogen: einige Hypoblasten am Randbereich haben zylindische Form angenommen
    • Breich makiert den vorderen Pol des Embryonalkörpers, und exprimiert spezifische organisatorische Gene für kraniokaudale Achsenentwicklung
  • Primitivstreifen: entwickelt sich am hinteren Pol
  • Klinischer Bezug:
    • Fehlentwicklung des caudalen Primitivstreifen führen zum Sakrokokzygeal-Sklerotom
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11
Q

Gastrulation: Intraembryonales Mesoderm

A

Gastrulation = Entwicklung der dreiblättrigen Keimscheibe

beginn 3. Woche

  • Zellproliferation als längliche Verdickung: vom hinteren Rand (kaudales Ende) in Medianebene ausgehend -> Primitivstreifen
  • Primitivstreifen wächst nach kranial bis zur Mitte der Keimscheibe aus und bildet:
    • am kranialen Ende rundliche Verdickung: Primitivknoten
    • im Primitivknoten eine rundliche Einsenkung: Primitivgrube
    • im Primitivstreifen entwickelt sich eine längliche Vertiefung durch Auflösen der Basalmembran: Primitivrinne (s.u.)
  • Bildung der Primitivrinne:
    • proliferierende epitheliale Epiblastenzellen verlassen Zellverband wandern in den Primitivstreifen ein und breiten sich zw. Epi- und Hypoblasten - unter Änderung ihrer Zellformation (epitheliale-mesenchymale transition (=EMT)) - als Mesodermzellen aus
  • Derivate des Mesoderms:
    • paraxiales Mesoderm -> Somiten
    • intermediäres Mesoderm -> Harnorgane (Nephrotom)
    • Seitenplattenmesoderm -> Leibeshöhlen, Herz, Blut, Blut-/ Lymphgefäße, Gonaden, Milz und NNR
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12
Q

Gastrulation: Entoderm

A

gleichzeitig zur EMT dringen einige der wandernden Epiblastenzellen in den Hypoblasten ein und verdrängen diesen zu Seite hin -> Entstehung des Entoderms

  • Derivate des Entoderms:
    • Darmrohr
    • epitheliale Auskleidung
      • Gastointerstinaltrakt
      • Respirationstrakt
      • Parenchym der Tonsillen, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Thymus, Leber, Pankreas, Harnblase/ -röhre,
      • Tuba auditiva
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13
Q

Gastrulation: Ektoderm

A
  • die im Epiblasten zurückbleibenden Zellen bilden das Ektoderm
  • Botenstoffe vom Mesoderm und der Chorda dorsalis wirken auf das Ektoderm und induzieren Entwicklung von diesem
  • Derivate des Ektoderm des:
    • ZNS durch Neurulation
    • PNS
    • Oberflächenektoderm -> Haut
    • Sensorisches Epithel: Ohr, Nase, Auge
    • Hypophyse, Milchdrüse, Schweißdrüse, Zahnschmelz
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14
Q

Chorda dorsalis und Prächordalplatte

A
  • die in den Primitivknoten eingewanderten Zellen bilden einen nach kranial in Medialebene wachsenden Strang aus epithelialen Zellen, welcher in den Hypoblasten eingebettet ist -> Chordafortsatz
  • der Chordafortsatz wird vorrübergehend in die Entodermschicht eingebaut -> Chordaplatte
    • während dessen entsteht kurzzeitig der Canalis neurentericus (Loch zwischen Dottersack und Amnionhöhle)
  • anschließend Ablösen des Chordafortsatzes vom Entoderm
  • Chordafortsatz wird dieser tiefer und dessen Ränder verschmelzen, sodass ein Rohr entsteht -> Chorda dorsalis
  • einige der ersten Zellen die durch die Primitivgrube gewandert sind, bleiben kranial der Chorda als unkondensiertes Mesoderm erhalten und integrieren sich dem Hypoblasten man bezeichnet sie als Prächordalplatte
  • kranial der Prächordalplatte und kaudal des Primitivstreifens befindet sich je ein rundlicher Bezirk der mesodermfrei ist -> d.h. Ektoderm und Entoderm liegen direkt aneinander:
    • kranial der Prächordalplatte: Oropharyngealmembran
    • kaudal des Primitivstreifens: Kloakenmembran
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15
Q

Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Axiales Mesoderm

A

Axiales Mesoderm (Chorda doralis)

  • Chorda dorsalis entwickelt nicht zu speziellen Organen, induziert Differenzierung benachbarter Strukturen (z.B. Neurulation des paraxialen Mesoderms)
  • bildet sich später bis auf Reste in den Zwischenwirbelscheiben (Nucleus pulposus) zurück
  • Fehlentwicklung kann zum Chordom (maligne Neoplasie der Wirbelsäule) führen
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16
Q

Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Paraxiales Mesoderm

A
  • strangförmige Verdichtung von Mesodermzellen neben Chorda dorsalis wandelt sich Ende 3. Woche in rundliche Gebilde -> Somitenpaare
    • die Entstehung bedingt die segmental Gliederung des Körpers -> Metamerie
  • es bilden sich 42-44 Somitenpaare (zw. 20. - 30. Tag) bestehend aus epithelialen Zellen
  • während kaudal noch Somitenpaare gebildet werden kommt es kranial durch Signalmoleküle (von Ektoderm und Chorda dorsalis) zur Untergliederung*:
    • Sklerotom*1 (ventromedial) als Anlage der knöchernden Wirbelsäule (kranialer Abschnitt bildet bildet Zwischenwirbelscheibe)
    • Myotom*2 (dorsolateral) mit der entsprechenden segmentalen Muskulatur
    • Dermatom (dorsal) mit dem dazugehöreigen Hautbezirk
  • jedem Myotom und Dermatom ist ein segmentaler Spinalnerv zugeordnet

*jedes Somiten bildet ein Sklerotom, Myotom und Dermatom

*1 Der kaudale Abschnitt eines jeden Sklerotomsegments verbindet sich mit dem kranialen Abschnitt des folgenden Sklerotoms -> Resegmentierung

*2 Myotome überbrücken die Zwischenwirbelscheiben -> Bewegung

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17
Q

Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Intermediäres Mesoderm (Somitenstiel)

A
  • zwischen paraxialen und dem Seitenplattenmesoderm
  • aus dem Intermediären Mesoderm gehen die Harnorgane hervor
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18
Q

Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Seitenplattenmesoderm

A
  • bleibt zusammenhängend
  • bildet Muskulatur der Leibeswand und Wand des Darmrohrs, sowie seröse Körperhöhlen
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19
Q

Abfaltung der Keimscheibe

A
  • Abfaltung (Krümmung) findet gleichzeitig in zwei Ebenen statt:
    • Longitudinalebene: kraniokaudale Abfaltung führt zur Trennung der intraembryonalen) Darmanlage vom Dottersack und zum Descensus des Herzenz
    • Transversalebene: die laterale Abfaltung führt zur Bildung von Leibeswand und Darmrohr
  • Intraembryonales Zölom verliert direkte Verbindung zum extraembryonalen Zölom
  • Dottersack liegt außerhalb des Embryos und bildet sich bis 12. Woche zurück
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20
Q

Allantois

A
  • Allantois ist eine Ausstülpung am kaudalen Embryonalpol des Dottersacks, die sich etwa am 16. Entwicklungstag ausbildet.
  • Sie ist eine passagere Struktur, die als embryonale Harnblase eine vorübergehende Reservoirfunktion für den Harn erfüllt.
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21
Q

Neurulation

A

ab der 3. Woche

  • Bildung der Neuralwülste und ihr Zusammenschluss zum Neuralrohr
  • aus mittleren Abschnitt des Ektoderms entsteht - induziert durch die Chorda dorsalis* - das Nervensystem
  • Bildung:
    • Neuroektodermzellen proliferieren -> mehrreihiges Neuroepithel, das sich in Form der Neuralplatten anordnet
    • mittlerer Teil der Neuralplatten sinkt ein und gleichzeitig entsteht seitig eine Erhebung -> Neuralflaten
    • => dadurch ist die Neuralrinne entstanden, die parallel zur Chorda dorsalis verläuft
    • Neuralfalten wachsen aufeinander zu und fusionieren dann in der Mittelline zum Neuralrohr
    • Verschluss des Neuralrohrs:
      • kranial Tag 24
      • kaudal Tag 26

Entwicklung des Neuralrohrs:

Neurulation -> Gehirn und Rückenmark (über Hrinbläschen)

*Metamerie im paraaxialen Bereich (Somiten)

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22
Q

Kardiogene Zone

A

Ausgangspunkt für die Herzentwicklung als Halsregion, die vor der Prächordalplatte in der sog. kardiogenen Zone liegt

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23
Q

Plazenta (Allgemein, Entwicklung, Aufbau)

A

=Mutterkuchen ; mit den Eihäuten verwachsen

  • von Mutter und Kind gemeinsam zum Stoff- und Gasaustausch gebildet
  • Zottenbäume (Villi) des Kindes erhalten kindliche Blutgefäße die von dem mütterlichem Blut umspült werden

Entwicklung:

  • In 2. Woche dringen Synzytiotrophoblast tiefer in die Deziodua ein und trifft auf mütterliche Gefäße -> es entstehen Lakunen in Synzytiotrophoblast
  • Synzytiotrophoblast eröffnet mütterliche Gefäße, sodass mütterliches Blut in die Lakune strömt
  • In Synzytiotrophoblasttrabekel dingen Zytotrophoblastenzellen ein und bilden Primärzotten (ragen in Lakunen rein) für den Austausch => utero-plazentarer Kreislauf

​Aufbau:

  • mütterliche Seite = Basalplatte “Topf”
  • dazwischen Zottenbäume (Primärzotten, Sek…)
  • kindliche Seite = Chorionplatte “Deckel”
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24
Q

Herzkreislaufsystem (Tätigkeitsbeginn?)

Steuerung Herz- und Gefäßentwicklung?

A

ist das erste tätige Organsystem des Embrys Mitte der 3. Woche

zweigt erste spontane Kontraktionen Ende 3. / Anfang 4. Woche

Entwicklung des Herzens selbst und die Entwicklung der großen herznahen Gefäße werden getrennt gesteuert!

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25
Q

Nabelschnur (Entwicklung, physiologischer Nabelbruch)

A

Entwicklung:

  • verbindet Fetus und Plazenta
  • konzentrisches Vorrücken (kraniokaudale Abfaltung) der Begrenzungsfurche zwischen Ektoderm und Amnion führt zur Bildung eines Amnionnabels (umschließt: Haftstiel, Nabelzölum und darinliegendem Ductus vitellinus (Dottergang))
  • Haftstielenthählt Nabelgefäße (1 Vene und 2 Arterien)
  • Stellen, an der Amnion und das Ektoderm (kindl. Epidermis) zusammentreffen (amnioektodermale Umschlagfalte), bildet eine ovale Durchtrittsstelle -> Nabelring (hier auch Hernia umbilicalis bei unvollständigen verschluss)

Physiologischer Nabelbruch:

  • Reste des extraembryonalen Zöloms (Nabelzöloms) stehen mit dem intraembryonalen Zölom in Verbindung
  • Im Ende 4. Woche kommt: starkes Wachstum der Darmschlingen in der Leibeshöhle, die vorrübergehend zu klein für diese Darmschlingend ist -> d.h. werden die Darmschlingen in das extraembryonale Zölom hinnausgedrängt
  • => Gegen 10. Woche werden die Darmschlingen wieder in die Leibneshöhle zurückverlagert und Ductus vitellinus obleriert
  • Relikt: Wenn sich der Ductus omphaloentericus (Ductus vitellinus ) nicht vollständig zurückbildet, bleibt eine kleine Ausbuchtung des Illiums am Scheitel der Nabelschleife zurück -> Meckel-Divertikel (kann entzünden und ähnliche Symptome wie Appendizitis machen)
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26
Q

Amnionhöhle und Eihäute

A

der Embryo ist von Fruchtwasser umhüllt.

Von innen nach außen:

  • Amnionflüssigkeit
  • Amnionepithel
  • Chorion
  • Dezidua

Durch Weitung der Amnionhöhle (ab 3. Monat) verschmelzen Amnion, Chorion und Dezidua zur den Eihäuten

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27
Q

Entwicklung der Niere (+Reziproke Induktion, +Bowman-Kapsel)

A

Entwicklung der Niere

  • Niere entwickelt sich aus intermediären Mesoderm (Nephrogener Strang)
  1. ab 22. Tag Bildung funktionsloser Vorniere (Pronephros) im Halsbereich -> bildet sich ab 4. Woche zurück -> dabei entsteht der Vornierengang, der sich zum Urnierengang weiterentwickelt
  2. Ab der 4. Woche entsteht Urniere* (Mesonephrons) -> bildet zeitweilig Harn -> bildet sich ab 6. Woche zurück
    • besteht aus 40 Nephronen
    • mündet in Urnierengang (Wolff-Gang), der an Kloake endet
  3. ab 6. Woche entwickelt sich die Nachniere (Metanephrons) -> definitive Niere (Funktionsaufnahme Ende 2. Monat)
    • Ureterknospe: Ausstülpung des Urnierenganges nahe der Kloake
      • Stiele der Ureterknospe wird zum Ureter (=Harnleiter)
      • Ampulle der Ureterknospe wird zum Nierenbecken (mittlerer Abschnitt), Nierenkelch (Verzweigung), Sammelrohre*1 (Endverästelungen)
    • Metanephrogenes Blastem: kaudaler Abschnitt des nephrogenen Stranges
      • Sammelrohr der Ureterknospe induziert proliferation zum Tubulusapparat*1

*Aus Abschnitten der Urnierenkanälchen entsteht beim Mann die Ductuli efferntes testis, aus dem Urnierengang entwickelt sich der Nebenhodengang und der Samenleiter

*1 bilden embryologisch betrachtet ein harnableitendes Kanälchen

Reziproke Induktion:

  • Metanephrogenes Blastem induziert die Aufzweigung der Ureterknospe
  • Sammelrohr (aus Ureterknospe) induziert Differenzierung der Nephrone (aus Blastem)

Bowman-Kapsel

Teil des Nierenkörperchens (Bwman-Kapsel + Glomerulus*2), das dieses mit einem parietalem Blatt (Plattenepithel) umschließt und mit einem visceralem Blatt (Podozyten -> Teil des Filtersystems) direkt an den Kapillaren anliegt. + zwischenliegend Raum zum auffangen des Primärharns

*2 Kapillarknäuel innerhalb des Nierenkörperchens, in dem die Filtration des Blutes und die Produktion des Primärharns stattfindet

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28
Q

Urogenitalleiste

A

Die Urogenitalleiste entsteht beidseits der Medianebene durch Proliferation des intermediären Mesoderms, das sich dadurch in die Zölomhöhle vorwölbt. Sie besteht im Wesentlichen aus 2 Anteilen:

  • Nephrogenen Strang (lat.): aus dem entwickeln sich die Vornieren bzw. der spätere Harnapparat
  • Genitalleiste (med.): aus der differenzieren sich die Gonaden und Keimdrüsenbänder
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29
Q

Omphalozele

A

Angeborene Hernie durch fehlende Rückbildung des physiologischen Nabelbruchs. Der Bruchsack besteht aus Peritoneum und kann von Amnion überzogen sein.

!Nie von Bauchwandmuskulatur umhüllt

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30
Q

Grundlagen Darmentwicklung

A

Entwicklung aus Entoderm:

  • Abschnürung vom Dottersack, Verlagerung in die Leibeshöhle
  • Einengung der Verbindung zwischen Dottersack und Darmrinne zum Dottergang (Ductus omphaloentericus (=Ductus vitellinus))
  • Darmschleife entwickelt sich vier Wochen lang außerhalb der Bauchhöhle zu Dünn und Dickdarm -> Nabelbruch (Reposition in der 10. Woche
  • Vorderdarm, Mitteldarm, Enddarm mit Buccopharyngeal- und Kloakenmembran

Aufbau

  • Eingang: Stomadeum mit Rachenmembran (=Buccopharyngealmembran)
  • Vorderdarm - vom Truncus coelacus versorgt
  • Mitteldarm - von der A. mesenterica sup. versorgt
  • Enddarm (Hinterdarm) - von der A. mesenterica inf. versorgt
  • Aussgang: Kloake mit Kloakenmembran
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31
Q

Carnegie-Stadien

A

Der Embryo kann entsprechend seinem Alter, seiner Größe oder seinen morphologischen Merkmalen eingeteilt werden. Der Zusammenhang dieser drei Kriterien erlaubt es die Carnegie-Stadien oder Embryonalstadium zu identifizieren

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32
Q

Funktion der Niere

A
  • Nachniere am Ende des ersten Trimenons
  • Urin wird in die amnionhöhle ins fruchtwasser ausgeschieden
  • Fet schluckt und resorbiert die Flüssigkeit im Magen-Darm-Trakt
  • Harnpflichtige Substanzen werden über die Plazenta/ mütterliches Blut ausgeschieden -> d.h. Plazenta erfüllt eigentliche Nierenfunktion
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33
Q

Störung der Fruchtwassermenge

A

Oligohydramnion (Fruchtwassermenge <500 mL im 3. Trimenon) z.B. durch Nierenagenesie

Polyhydramnion (Fruchtwassermenge >2000 mL im 3. Trimenon) z.B. durch Oesophagusatresie

99% Wasser, Urin, abgeschilferte fetale Epithelzellen (Amniozentese)

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34
Q

Pränatale Entwicklung: Übersicht

A

Embryonalperiode (1.-8. Woche)

Fetalperiode (3.-9. Monat)

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35
Q

Kiemenbögen oder Schlundbögen oder Branchialbögen

A

in 4. Woche

  • Ektodermale Zellen aus der Neuralleiste wandern in mesenchymale Wand des primitiven Kopfdarms ein und proliferieren
  • Anordnung in 6 übereinander liegendenHalbkreisen (Wülsten) -> Schlundbögen
  • Sie werden außen durch Schlundfurchen und innen durch Schlundtaschen voneinander getrennt
  • Schlundfurchen und Schlundtaschen sind durch eine Kiemenmembran getrennt

Derivate der Schlundbögen:

  • Erster Schlundbogen (Mandibularbogen)
    • Kaumuskulatur, Meckel-Knorpel -> Unterkiefer und Gehörknöchel
  • Zweiter Schlundbogen (Hyoidbogen)

Grundausstattung der Schlundbögen:

  • Schlundbogenarterie
  • Knorpelspange
  • Muskelblastem
  • Schlundbogennerv

Derivate der Schlundtaschen

  • Aus den Schlundtaschen entwickeln sich lebenswichtige Organe
  • Sinnesorgane (Mittelohr), Immunorgane (Tonsilla palatina, Thymus), Endokrine Organe (Epithelkörperchen, C-Zellen der Schilddrüse)
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36
Q

Organogenese (wann?)

A

zwischen der 4. und 8. Entwicklungswoche

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37
Q

Branchiogene Fehlbildungen

A

angeborene lat. Halsfisteln oder Zysten

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38
Q

Neuralleiste

A

Entstehung (aus Ektodermzellen):

  • die Neuralleiste entsteht an der Übergangszone zwischen Neuralplatte und Oberlfächenektoderm während Verschmelzung der Neuralfalten

Unterscheidung:

  • Kopf- und Rumpfneuralleiste

Derivate der Neuralleist:

  • Kiemenbögen (im Kopfbereich)
  • Septum im Konus und Truncus des Herzens
  • Durch Aktive Auswanderung ins Mesoderm:
    • Lateraler Wanderweg -> Melanozyten
    • Medialer Wanderweg -> Ganglien, Schwannzellen, Nebennierenmarkzellen
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39
Q

Testis (Entwicklung)

A

= Hoden

Entwicklung

Bei männlichen und weiblichen Embryonen entwickelt sich mit den Genitalleisten zunächst indifferente Gonadenanlagen, die sich gemäß ihrer genetischen Disposition in Hoden oder Ovar differenzieren

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40
Q

Entwicklung der männlichen Keim_stränge_

A
  • Epithelstränge bestehen aus Zölomepithel und Resten der Urniere
  • Die Zölomepithelzellen sind die Vorläufer der Sertoli-Zellen (Stützgewebe)
  • Wechsel der Bezeichnung:
    • nach Einwanderung (um die 7. Woche) der Urkeimzellen: Hodensträngen
    • zur Pubertät Ausbildung eines Lumens: Hodenkanälchen
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41
Q

Hormonewirkung (Hoden)

A
  • Sertoli-Zellen*: sezernieren Anti-Müller-Hormon (AMH) -> Rückbildung der Müllergänge
  • Leydig-Zellen*:
    • produzieren Testosteron ab 8. Woche (durch HCG aus Plazenta beeinflusst, d.h. nach geburt keine Testosteronproduktion mehr)
    • neuroendokrine Zellen

*Kontrollieren außerdem die Fenestrierung den Stoffaustausch mit Keimepithel über intramurale Kapillaren mittels VEGF

Wozu?

  • Steuerung der Entwicklung des Descensus testis
  • Differnenzierung der Samenwege
  • Ausbildung der äußeren Geschlechtsorgane
42
Q

Kanälchensystem Hoden und Nebenhode

A
  • Lobuli testis (= Hodenläppchen): 360 Stk., aus je 1-2 Tubuli seminiferi und Interstitium
  • Tubuli seminiferi (=Samenkanälchen): Ort der Spermienproduktion
  • Rete testis: (= Hodengeflecht, Spaltensystem): Gemeinsame Endstrecke -> isoprismatisches Epithel
  • Ductuli efferentes: Ca. 12 aufgewundene Gänge, die das Rete testis mit dem Nebenhodenverbinden
  • Epididymidids (=Nebenhoden):
    • aus drei Abschnitten: caput, corpus, cauda
    • Ductus epididymidis verbunden mit Ductus deferens
43
Q

Tubuli seminiferi contorti

A
  • Haben einen zweischichtigen Aufbau aus dem Keimepithel und einer Lamina propria
    • Keimepithel: aus Sertoli-Zellen und Keimzellen
      • ​Sertoli-Zellen: Stützgerüst und ernähren die Keimzellen, sowie Produktion von AMH
      • Keimzellen: Haploide Geschlechtszellen (=Spermien)
44
Q

Spermatogenese

A
  1. Spermatogonien: inaktiv bis zur Pubertät
  2. Spermatozyten I: entstehen bei der mitotischen Teilung
  3. Spermatozyten II: entstehen durch Meiose I im Lumen der Tubuli seminiferi (1n2C)
  4. Spermatiden: entstehen durch Meiose II (1n1C)
  5. Reife Spermien: kondensierter Zellkern, Akrosom und Spermienschwanz (Dynein)
45
Q

Blut-Hoden-Schranke

A

Aufbau:

Benachbarte Sertoli-Zellen die in der Nähe der Zellbasis über Zonulae occludentes (Tight Junctions) miteinander verbunden sind

=> es entstehen 2 Kompartimente im Keimepithel:

  • basales Kompartiment
  • adluminales Kompartiment

Warum das Ganze?

Die im Keimepithel entstehenden Spermien sind durch Rekombination (Crossing over) während der Meiose nicht mehr genetisch identisch mit dem restlichen Zellen des Körpers. Deswegen müssen sie durch die Blut-Hoden-Schranke vor dem Immunsystem des Körpers geschützt werden.

46
Q

Leydig-Zelle

A
  • zwischen 8. und 18. Woche: hormonell hoch aktiv (ähnliche Wirkung von hCG und LH) -> Geschlechtsprägung
  • 2-3 Woche nach der Geburt: kurz aktiv -> Deszensus des Hodens ab Leistenkanal
  • Ab Pubertät: Aktivierung durch LH bis ins hohe Alter -> tageszyklische Schwankung (95% des Testosteron)
47
Q

Endokrine Regulation der Spermatogenese

A
  • Initiierung und Aufrechterhaltung: FSH und Testosteron
    • Vermittler der Hormonwirkung sind die Sertoli-Zellen
  • Inhibin aus Sertoli-Zellen hemmt die Ausschüttung von FSH (negative Rückkopplung)
48
Q

Epididymidis

A
  • Ductuli efferentes testis:
    • Verbindungsgänge zwischen Hoden und Nebenhoden
    • wellig begrenztes Lumen, ein-/ mehrreihiges prismatisches Epithel mit Kinozilien
    • Transport der noch unbeweglichen Spermatozoen vom Rete testis in den Nebenhoden mit Hilfe des Flimmerepithels (Kinozilien)
  • Ductus epididymidis (=Nebenhodengang):
    • Stark aufgewundener Hauptgang des Nebenhodens
    • zweireihiges hochprismatisches Epithel mit Stereozilien
    • Transport der Spermatozoen in den Ductus deferens, Speicherung und Ausreifung der Spermatozoen
49
Q

Blut (Aufgaben)

A
  • Transportorgan
  • Immunabwehr
50
Q

Blutplasma (Funktion, Bestandteile, Blutserum?)

A

Proteine, Elektrolyte… -> pH-Werk konstant

Transportfunktion (z.B. auch Wärmetransport)

Bestandteile:

  • Albumin (60%) -> kolloidosmotischer Druck
  • Globuline (α1, α2, β, γ) 40%

Blutserum = Blutplasma ohne Fibrinogen

51
Q

Histologischer Färbung: Blutausstrich

A

Blutausstrich mit Pappenheimfärbung (anionisch) saures Eosin und kationisches (basisches) Azur- und Methylblau

52
Q

Erythrozyten (Aufgaben, Aufbau, Erkrankungen)

A

Aufgaben:

  • Transport von O2 -> Hb (90%)
  • Transport von CO2 -> Carboxy-Hb (30%)

Aufbau:

  • 7,7μm
  • bikonkav
  • keinen Zellkern -> Anaerober Stoffwechsel

Im Blutausstrich diagnostizierbare Erkrankungen:

  • Malaria
  • Sichelzellanämie
53
Q

Thrombozyten (Aufbau, Funktion, Thrombopoese)

A

Aufbau:

  • 1-3 μm
  • Zellfragmente ohne Zellkern
  • Plasmalem (= Plasmamembran)

Funktionen:

  • Hämostase (primäre Blutgerinnung)
  • Gerinnungskaskade (sekundäre Hämostase)

Thrombopoese

  • Megakaryozyten-Progenitorzellen -Wachstumsfaktor Thrombopoetin-> Magakaryoblast -bis zu 7x Duplikation-> Megakaryozyten -Abschnürung-> Thrombozyt
54
Q

Leukozyten (Funktion, zugehörige Zellen)

A

Unspezifische Immunabwehr (angeboren)

Neutrophile Granulozyten (12-15 μm)

  • segmentkernig:
    • Chromatinbrücken, bis zu 5 Abschnitte “ Drumstick”
  • Neutrophile Granula:
    • primäre azurophile Granula (saure Hydrolase)
    • sekundäre Granula (akt. Komplementsystem, Mobilisiert Entz.-Mediatoren)
    • tertiäre Granula (Proteinase -> ermöglicht Leukozytenmigration)
  • Phagozytose von Mikroorganismen:
    • Migration aus der Blutbahn
    • Chemotaxis am Ort der Infektion
    • Opsonierung
    • Bindung von Bakterien
    • Bildung eines Phagosoms
    • Untergang der Granulozyten -> Eiter
      • Verflüssigung des umgebenden Gewebes
      • Substanzen locken weitere Granulozyten an
  • Sekretorische Granula
    • Alkalische Phosphatase
    • Reservoir für Membranrezeptoren -> Mikroorganismenbindung
  • Mitochondrien -> aerober Stoffwechsel
  • Glykogen -> anaerober Stoffwechsel
  • Reifung:
55
Q

Neutrophile Granulozyten (Aufbau, Phagozytose Reifung)

A

Aufbau

  • 12-15 μm
  • segmentkernig: Chromatinbrücken, bis zu 5 Abschnitte “ Drumsticks”
  • Neutrophile Granula
    • primäre azurophile Granula (saure Hydrolase)
    • sekundäre Granula (akt. Komplementsystem, Mobilisiert Entz.-Mediatoren)
    • tertiäre Granula (Proteinase -> ermöglicht Leukozytenmigration)
  • Sekretorische Granula
    • Alkalische Phosphatase
    • Reservoir für Membranrezeptoren -> Mikroorganismenbindung
  • Mitochondrien -> aerober Stoffwechsel
  • Glykogen -> anaerober Stoffwechsel

Phagozytose von Mikroorganismen

  • Migration aus der Blutbahn
  • Chemotaxis am Ort der Infektion
  • Opsonierung
  • Bindung von Bakterien
  • Bildung eines Phagosoms
  • Untergang der Granulozyten -> Eiter
    • Verflüssigung des umgebenden Gewebes
    • Substanzen locken weitere Granulozyten an

Reifung

  • 7-8 Tage: Entwicklung
    • Myoblast -> neutropgiler Granulozyt
  • 5 Tage: im Knochenmark
  • 6 Stunden: im peripheren Blut
  • 1-2 Tage: im Infizierten Gewebe
56
Q

Eosinophile Granulozyten (Aufbau, Funktion, Angriffsziele)

A

Aufbau

  • 12-17 μm
  • zwei große runde Zellkernsegmente -> Brillenförmig
  • Eosinophile Granula:
    • Kristalloid Major Basic Protein (MBP)
      • Zytotoxisch
      • Aktivierung anderer pro-inflamatorischer Zellen
  • Ribonukleasen -> antivirale Wirkung

Funktionen

  • Phagozytose
  • Prozession und Präsentation von Antigenen
  • Freisetzung von Zytokinen -> Entzündungsreaktion
  • Regulation der Funktion von Mastzellen

Angriffsziele

  • Parasitenbefall -> Eosinophilie
  • allergischen Erkrankung -> lokalisierte oder systemische Eosinophile
57
Q

Basophile Granulozyten (Aufbau, Funktion)

A

Aufbau

  • 14-16μm
  • Hantelförmig
  • Basophile Granula

Funktion

  • Haupteffektor bei allergischer Reaktion (hauptsächlich Typ I)
    • Hochaffine Rezeptoren für das Fc-Fragment von IgE- Antikörpern -> Freisetzung von vasoaktiven Mediatoren
  • Immunantwort auf Parasiteninfektion
58
Q

Monozyten und deren Systeme (MPS, Funktion, Aufbau, Differenzierung, Makrophagen)

A

MPS = Mononukleär-phagozytäre System

  • Gesamtheit aller phagozytoseaktiven, von Monozyten abstammenden Zellen

Funktion

  • Phagozytose
  • Antigenpräsentation

Aufbau

  • 10-20μm
  • Zellkern: groß, nierenförmig
  • Granula mit Enzymen
    • Lysozym
    • saure Phosphatase
    • Sulfatase
    • unspezifische Enzyme

Differnezierung

  • Monozyten zirkulieren nach ihrer Bildung im Knochenmark zunächst im Blut
  • Einige phagozytieren dabei Pathogene und transportieren diese weiter zur Antigenpräsentation in einen regionalen Lymphknoten
  • Alle anderen wandern nach kurzer Zirkulation im Blut in periphere Gewebe ein
  • Dort reifen sie zu Makrophagen heran, die je nach Aufenthaltsort unterschiedlich bezeichnet werden

Makrophagen

  • Produktion von Rezeptoren für:
    • Zytokine
    • Chemokine
    • Wachstumsfaktoren
  • Funktion der Rezeptoren:
    • Komplementfaktoren
    • Fc-Teil von Antikörpern
  • Expression von MHC-Klasse-II-Molekülen
    • Antigenpräsentation
  • Knochenmark nach 3 Tagen verlassen -> Überleben Monate
59
Q

Dendritische Zellen (Aufbau, Funktion, Zelltypen)

A

heterozygote Population von Monozytenabkömmlingen

Aufbau

  • morphologisch lange verzweigte Fortsätze

Funktion

  • Interaktion mit Lymphozyten
  • Immunstimulation durch Präsentation von Antigenen in Verbindung mit MHC-Klasse-II-Molekülen -> B-/t-Zellen

Zelltypen

  • Follikulare dendritische Zellen -> Lymphfollikel (B-Zellen)
  • Interdigitierende dendritische Zellen -> sekundäre lymphatische Organe
  • Langerhanszellen -> Epidermis, Schleimhäute
  • Lymphoide dendritische Zellen -> Thymus, Blut
60
Q

Lymphozyten (Granulierte Lymphozyten, Kleinere Lymphozyten, Hämatopoetische Stammzellen, Knochenmark)

A

Granulierte Lymphozyten (10μm)

  • natürliche Killerzellen (NK-Zellen)
  • unspezifisches angeborenes Immunsystem
    • Tötung viral infizierter Zellen (inhibiert Rezeptor für MHC-Klasse-I-Antigene -> NK-Zelle kann nicht mehr Binden -> Aktivierung

Kleinere Lymphozyten (6-8μm)

  • T-Zellen -> Reifen im Thymus
    • Zelluläre Immunantwort
  • B-Zellen Reifen im Knochenmark
    • humorale (lösliche) Immunantwort
    • Plasmazellen bilden Antikörper γ-Globuline
  • Gedächtniszellen (lebenslang)

Hämatopoetische Stammzellen

  • Multipotent -> Reproduktionsfähigkeit
    • Teilung in multipotente und oligopotente Zellen
  • in kleiner Konzentration im roten Mark und noch kleiner im peripheren Blut
  • Steuerung durch hämatopoetische Wachstumsfaktoren

Knochenmark

  • Hämatoblastisch (rot, blutbildend)
    • Erwachsene: Wirbel, Rippen, Sernum, Karlotter und Beckenkamm
    • Fettmark (gelb, nicht Blutbildent)
61
Q

Mamma - Drüsenarten und dessen Funktion

A
  • Ernährung
    • Glandula mammaria
      • Hoch-spezialisierte Hautdrüsen dienen der Ernährung von Säuglingen
      • Sekret: Milch (Kasein, Laktalbumin, Lysozym, IgA)
      • Erscheinung: einfach tubuläre Drüsen mit Myoepithelzellen -> Unterstützt bei Entleerung (Hormon: Oxytocin)
      • Einzigartige Fähigkeit: drei verschiedene Sekretionsmechanismen in derselben Zelle unabhängig voneinander abwickeln zu können
        • coated cesicle Transport
        • apokriner Sekretionsmodus
        • merokriner Sekretionsmodus
          *
62
Q

Anatomie der Brustdrüsen

A
  • Sinus mammarum (Busen)
  • Topographie: 2.-6. Rippe, Parasternalline - vord. Axialline
  • Gld. mammaria
    • 15-25 Einzeldürsen -> Lobi
    • Drüsenendstücke = Azini bilden ein Drüsenläppchen = Lobulus
    • Anatomie (siehe Bild)
63
Q

Mamma - Histologisch (TDLE, Mantelgewebe)

A
  • das terminale Gangsystem und dazugehörige Lobulus bilden die TDLE (Terminal-Ductus-Lobus-Einheit)
  • Drüsenepithel
  • das Drüsenepithel von spezifischen Mantelgewebe (lobulär und periduktal) umhüllt
    • intralobuläres BG: Mantelgewebe
      • zellreich (Fibrozyten und “freie” Zellen)
      • faserarm
      • kapillarreich
    • interlobuläres BG: Stützgewebe
      • zellarm
      • faserreich
    • Das Stroma der Mamma verteilt zusammen mit den Cooperschen Bändern dem Drüsenkörper die Form und Konsitenz
64
Q

Gefäßversorgung der Mamma

A

Arterielle Versorgung von Rr. mammarii lat. med. und perforantes aus:

60% aus A. thoracica int.

30% aus A. thoracica lat.

10% aus Aa. intercostalis

Venen:

  • oberflächlich: Plexus venosus areolaris
  • tief: Vv. intercostalis

Nerven:

  • Rr. mammarii lat. und med. aus Nn. intercostalis
  • Äste des Plexus cervicalis
65
Q

Lymphabfluss der Mamma

A

3 Hauptgänge:

  • axillär: Nll. parammarii und pectorales mit Abfluss zu axillaren Lymphknoten
  • interpektoral: Nll. interpectorales (Rotter-Lymphknoten) mit Abfluss zu tiefen apikalen axillären Lymphknoten
  • parasternal: Nll. parasternales zu zervicalen Lymphknoten

Etagen der axillären Lymphknoten:

  • Level I: lat. des M. pectoralis minor
  • Level II: alle Nn. zwischen lat. und med. Rand des M. pectoralis minor
  • Level III: alle Nn. med. und kranial des M. pectoralis minor
66
Q

Entwicklung der Mamma

A
  1. SSW: streifenförmige Verdickung der Epidermis -> Milchstreifen
  2. SSW: Proliferation der Epithelschichten -> Milchleisten

ab 7. SSW: Rückbildung bis auf kraniale Bereiche in Brustregion

=> postnatale Entwicklung erst nach erstem Mal stillen vollendet

67
Q

Regulation der Mamma (Hormone)

A
  • Östrogene
    • Estradiol induziert Wachstum und Differenzierung der Gld. mammariae
    • Induktion der Progesteron-Rezeptoren
    • Induktion der Prolaktinfreisetzung
  • Gastagene
    • Progesteron induziert die lobulo-alveoläre Differenzierung
    • Hemmung der sekretorischen Aktivität
  • Prolaktin
    • Stimmuliert Wachstum und Differenzierung der Brustdrüsen
    • Induktion der Milchproduktion
    • Induktion von Brupflegeverhalten
    • Hennung des Eisprungs
  • Oxytocin
    • Unterstützung der Milchsekretion
    • Verstärkung der Bindung (emotional)
68
Q

Risikofaktoren für Brustkrebs

A

Lebensalter

Lebensstil

hormonelle Situation

vererbte Risikogene

69
Q

Hormone (Allgemein, Reichweite)

A
  • von Nervenzellen -> Neurohormonen ins Blut = neuroendokrine Sekretion
  • diffuses neuroendokrines System (DNES)
    • hormonbildende Zellen in verschiedenen Organen, die in Bezug auf sezernierte Substanzen und die exprimierten Zellmarker Ähnlichkeiten aufweisen
  • meist produziert von epithelialen Zellen
  • Reichweite:
    • endokrine: über die Blutbahn auf entfert liegende Zielorgane (kl. Hormone)
    • parakrine: lokal auf umliegende Zellen wirkend
    • autokrin: auf die seqernierenden Zellen selbst oder auf benachbarte Zellen des gleichen Typs
    • juxtakrin: membranständiger Stem cell factor (SCF) auf Stammzellen im Knochenmark über direkte Zell-Zell-Kontaktw
    • intrakrin: in der selben Zelle
70
Q

Endokrines Sytem (allgemeinen, Funktionen der Hormone)

A

Allgemein

  • Gesamtheit aller hormonbildenden Organe, Gewebe und Zellen

Funktion der Hormone

  • Koordination und Regulation zahlreicher Körperfunktionen
    • Anpassen des Organismus an veränderte Umweltbedingungen
  • eng mit Nervenstystem gekoppelt
  • keine einheitliche Gruppe (unterschiedliche chemische Strukturen und Bildungorte)
71
Q

Endokrines System - Übersicht

A
  • klassische endokrine Hormondrüsen besitzen keine Ausführungsgänge un sezernieren Hormone ins Blut (reich an Kapillaren)
  • endokrin-tätige Organe -> produzieren glanduläre Hormone
    • endokrines Pankreas (Langerhans-Insel)
    • Gonaden
  • (neuro)endokrine (Einzel)zellen -> produzieren aglanduläre Hormone
    • ZNS
    • Atmungstrakt
    • Magen-Darm-Trakt
    • Herz
    • Leber
    • Niere
72
Q

Exokrine vs. Endokrine Drüsen

A
  • exokrine Drüsen -> Sekretabgabe auf innere oder äußere Oberflächen
    • mit Ausführungsgangsystem
    • mit Kontakt zum Epithel
  • endokrine Drüsen -> Hormonabgabe in die Blutbahn
    • keine Ausführungsgangsysteme, aber viele (fenestrierte) Kapillaren
    • kein Kontakt zum Ursprungsepithel
    • sind in Strängen und Nestern angeordnet (Nebenniere, Adenohypophyse)
    • Zellen bilden Follikel (Schilddrüse)
73
Q

Endokrines System - Hormone (Bildungsort, chemische Struktur, Sekretionsmodi -> Intervalle)

A

Einteilung nach:

  • Bildungsort
    • glandulär (wirken auf Drüsen)
    • aglandulär (wirken nicht auf Drüsen)
  • chemische Struktur
    • Peptidhormone (Proteohormone z.B. Insulin, Glucagon) -> hydrophil1
    • Steroidhormone (Cortisol, Aldosteron, Östrogen, Calcitriol) hydrophob/lipophil2
    • Aminosäurederivate (Katecholamine1, Schilddrüsenhormone2)
    • Autakoide = Gewebshormone (Histamin, NO, Eicosanoide=Fettderivate, Retinsäure)
    • Zytokine (-> Mediatoren von Wachstum (Proliferation) und Differenzierung)

1freier Transport im Blut - 2gebundener Transport im Blut (werden in Folikeln als Tyroglobuline gespeichert)

Sekretionsmodi

  • episodisch (unregelmäßig)
  • pulsatil (regelmäßig)
    • zirkadian (tageszyklisch)
    • monatszyklisch
74
Q

Hormonrezeptoren

A

intrazelluläre Rezeptoren

  • Typ I: liegen im Cytosol
  • Typ II. liegen im Zellkern

membranstndiger Rezeptor

  • G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
  • enzymgekoppelte Rezeptoren
  • ligandengesteuerte Ionenkanäle
75
Q

Endokrines System - Regulation

A
  • Steuerung der Hormonsekretion durch andere Hormone, metabolische und physiologische Parameter oder Innervation
  • Kontrolle der Hormonsekretion unterliegt Regelkreisen = Rückkopplungskontrolle = Feedback zur Aufrechterhaltung der Homöstase
    • einfacher Regelkreislauf:
      • Hypothalamus-Hypophysen-System (übergeordnete Steuerhormone des Hypothalamus)
      • Freisetzung von hypophysärem Steuerhormonen ↑
      • Freisetzung von Hormonen der ednokrinen Organe ↑
    • negatives Feedback: Hormone der endokrinen Organe -> Freisetzung von Hormonen aus Hypothalamus und Hypophyse ↓
    • glandotrope Hormone der Hypophyse -> Hormonausschüttung aus dem Hypothalamus ↓
76
Q

Weibliche Genitalorgane

A
  • Ovarieae (Eierstöcke)
  • Tubae uterinae (Eileiter)
  • Uterus (Gebärmutter)
  • Vagina (Scheide)
77
Q

Entwicklung der (weiblichen) Gonaden

A
  • Rückbildung der primären Keimstränge (Markstränge)
  • Zölomepithel proliferiert und bildet zweite Generation von (sekundären) Keimsträngen -> Rindenstränge
  • Rindenstränge dringen in oberflächen Mesenchym ein und zerfallen zu Zellhaufen, die Urkeimzellen umhüllen -> Eiballen
78
Q

Histologische Merkmale der Follikelstadie

A
  • Primordialfolliker: (bis 40μm)
    • Oozyte
    • Follikelepithelzellen: einschichtig, flach
  • Primärfolikel: (bis 100μm)
    • Oozyte
    • Zona pellucida (= “Glashaut”): Glycoproteinschicht
    • Follikelepithelzellen: Einschichtig, kubisch + BG
  • Sekundärfolikel: (bis 200μm)
    • Oozyte
    • Zona pellucida
    • Follikelepithelzellen: Mehrschichtig, kubisch + BG
  • Tertiärfolikel (Graaf-Folikel): (bis 25000μm)
    • Cumulus oophorus (= Eihügel)​
      • Oozyte ​
      • Zona pellucida
      • Corona radiata: Oozyte umgebende innerste Follikelzellschicht
    • Follikelepithelzellen
      • Antrum folliculi (= Follikelhöhle): mit Liquor follucularis
      • Stratum granulosum (Granulosazellen)
    • Bindegewebsschicht (Stromazellen)
      • Theca folliculi interna
      • Theca folliculi externa
79
Q

Follikelreifung

A
  • Im Laufe der Eizellreifung verändern sich die in der Fetalperiode (9. Woche - Geburt*) angelegten Ovarialfollikel (Eizelle mit Follikelepithel und BG).
  • Zyklusunabhängig entwickeln sich die Primordialfollikel jeweils in Gruppen (sog. Kohorten) zu Tertiärfollikeln
  • Diese reifen in jedem Menstruationszyklus der Frau heran, aber nur ein Follikel entwickelt sich in den letzten Tagen vor dem Eisprung zum dominanten Graaf-Follikel (Follikelselektion)
  • Die übrigen Follikel bilden sich zurück (Follikelatresie)

*Nach der Geburt werden keine neuen Eizellen mehr gebildet!

80
Q

Ablauf Ovaluation

A

Durchschnittlich alle 28 Tage wird bei der geschlechtsreifen Frau ein dominanter Follikelsprungreif. Es kommt zum Eisprung, bei dem der Follikel die Eizelle freigibt. Der Eisprung läuft in folgenden Schritten ab:

  1. Größenzunahme: Sekretion von Follikelflüssigkeit ins Antrum folliculi
  2. Ablösung des Cumulus oophorus von der Follikelwand
  3. Follikelruptur: Einreißen der Follikelwand sowie der Kapsel und des Peritoneums des Ovars
  4. Eizelle gelangt in den Intraperitonealraum
    • Oozyte jetzt nur noch umgeben von Zona pellucida und der Corona radiata
  5. Fimbrientrichter der Tuba uterina nimmt die Eizelle auf
81
Q

Entstehung der Gelbkörpers

A
  1. Die entleerte Follikelhöhle wird vom umgebenden Gewebe komprimiert und blutet ein
    • Einsprossen von Blutgefäßen, Lipidspeicherung -> Gelbfärbung (später BG)
  2. Corpus luteum (= Gelbkörper): Hormonell aktiver Gelbkörper; entsteht durch Umwandlung des überbleibenden Stratum granulosum und Theca interna
    • Theca interna -> Theca-Luteinzellen (Androgenproduktion)
    • Granulosazellen -> Granulosa-Luteinzellen (Umwandlung: Androgene -> Gestagene*/Östradiol)
  3. Corpus albicans (= Weißkörper): Rückgebildeter Gelbkörper -> funktionslos (Wenn keine Schwangerschaft eintritt)

*Progesteron

82
Q

Follikelatresie

A

Rückbildung bzw. der Untergang eines Ovarialfollikels - unabhängig vom Entwicklungsstadium. Physiologisch findet die Follikelatresie im Rahmen der Selektion des dominanten Follikels statt.

83
Q

Ovar (Aufbau)

A

Das Ovar besteht aus vier übereinanderliegenden Schichten, die verschiedene Funktionen erfüllen

Von außen nach innen wird unterteilt in:

  1. Peritoneum: Die Eierstöcke liegen größtenteils intraperitoneal
  2. Tunica albuginea: Dünne Organkapsel, zieht mit Gefäßen und Nerven in die Tiefe des Ovars
  3. Cortex ovarii (= Rindenzone): Dichtes spinozelluläres Bindegewebe umgibt Ovarialfollikelunterschiedlicher Entwicklungsstufen
  4. Medulla ovarii (= Markzone): Lockeres Bindegewebe mit Gefäßen und Nerven
84
Q

Ovar (Funktionen)

A
  1. Bereitstellung der befruchtungsfähigen Eizellen
  2. Produktion der weiblichen Geschlechtshormone (Estrogene)
    • Ovarieller Zyklus:
      • Tag 1-14: Reifung der Folikels
      • ca. Tag 14: Eisprung
      • Tag 15-28: Corpus luteum
    • Regulation über FSH bzw. LH aus der Hypophyse und GnRH aus dem Hypothalamus
    • Atresie der Follikel = Grund für die Menopause
85
Q

Histologischer Bauplan Gonaden unterschied

A

Männlich: Läpchenbildung

Weibchen: Mark- und Rindengliederung

86
Q

Tuba uterina (Aufbau (mak.&mik.) und Funktion)

A

=Eileiter

Funktionen

  • Aufnahme, Befruchtungsort und Transport (4-5 Tage) der reifen Eizelle

Makroskopischer Aufbau

  • Infundibulum tubae uterinae: Trichterförmig, mit fransenartigen Fortsätzen in Richtung des Ovars
  • Ampulla tubae uterinae: Aufweitung, die sich bogenförmig an das Ovar schmiegt
  • Isthmus tubae uterinae: Enger gestreckter Teil des Eileiters, der in den Uterus mündet
  • Pars uterina: Intramural in der Gebärmuttergelegener Anteil

Mikroskopischer Wandaufbau

Tunica mucosa

  • Schleimhautfalten
  • Einschichtigem hochprismatischem Epithel mit:
    • Drüsenzellen: Sekretbildung für Transport und Ernährung der Eizelle
    • Flimmerzellen: Kinozilienbesetzte Epithelzellen, Bewegung in Richtung Uterus

Tunica muscularis

  • Dreischichtig aus Längs- und Ringmuskulaturanteilen

Tela subserosa

  • Lockeres Bindegewebe mit Gefäßen

Tunica serosa

  • Viscerales Peritoneum
87
Q

Uterus (Aufbau und Funktion)

A

Funktionen

  • Menstruation
  • Einnistung der befruchteten Eizelle
  • Beherbergung der Frucht während der Schwangerschaft
  • Austreibung zur Geburt

Aufbau

Corpus uteri besteht von innen nach außen aus:

  • Endometrium
    • ​durchläuft zyklusabhängige Veränderungen (Mestruationszyklus)
      • Stratum functionale: während Menstruation abgestoßen
      • Stratum basale
    • einschichtig hochprismatisches Oberflächenepithel
    • mit Flimmerzellen und tubulösen Drüsen
  • Myometrium: longitudinale, zirkuläre und schräge glatte Muskulatur
  • Perimetrium (=Tunica serosa und subserosa)
88
Q

Menstruationszyklus

A

Beginn des Menstruationszyklus ist definiert als der erste Tag der Regelblutung.

1. Zyklushälfte (Tag 1–14)

Desquamationsphase (Tag 1–4)

  • Kommt es nicht zur Schwangerschaft: [PR]↓ aufgrund des Untergangs des Gelbkörpers.
  • Die niedrige [PR] führt zu Gefäßspasmen in den Spiralarterien des Endometriums.
  • Es kommt zu Ischämien und der Abstoßung der Lamina functionalis.

Proliferationsphase (Tag 4–15)

  • Unter dem Einfluss des Östrogens*1, das während der Follikelreifung gebildet wird, kommt es zur Proliferation der Epithelzellen des Endometriums.

2. Zyklushälfte (Tag 14–28)

Ovar: Lutealphase

  • Ovulation um den 14. Tag -> Es kommt zur Follikelruptur des Graaf’schen Follikels -> Eizelle wird freigesetzt und von dem Eileiter Richtung Uterus transportiert
  • Nach Ovulation bilden Granulosazellen LH-Rezeptoren und es kommt unter LH-Einfluss zur Umwandlung zum Gelbkörper (-> Produziert dann PR)
    • Gelbkörper ist abhängig von der trophischen Wirkung des LH
  • Kommt es nicht zur Nidation der befruchteten Eizelle -> Gelbkörper stirbt ab und die PR↓ -> LH↑*
  • Bei Nidation produziert befruchtete Eizelle β-HCG welches die trophische Wirkung des LHs übernimmt. Der Gelbkörper bleibt bestehen und produziert weiter PR

*Das im Gelbkörper produzierte PR hemmt über negative Rückkopplung die LH-Freisetzung

Endometrium: Sekretionsphase

  • Unter PR-Einfluss kommt es zur Differenzierung des Endometriums.
  • Differenzierung schafft optimale Verhältnisse für die Nidation der befruchteten Eizelle
    • Aufnahme von Glycogen, Proteinen und Lipiden in die Stromazellen des Endometriums und dadurch Ausbildung der sog. Prädeciduazellen
  • Bei Nicht-Eintreten der Schwangerschaft führt der sinkende PR anschließend zur Nekrose des funktionellen Endometriums und zur Menstruation.

*1 Die vermehrte Östrogenproduktion führt ab einer gewissen Östrogenkonzentration zu einem positiven Feedback auf die LH-Freisetzung. Es kommt zum LH-Peak, der die Ovulation auslöst.

89
Q

Cevix uteri

A

=Gebärmutterhals

  • Plicae und Krypten in der Schleimhaut
  • Einschichtiges hochprismatisches Epithel aus Schleim-produzierenden Zellen (manche mit Kinozilien)
  • Reservezellen an der Basis des Epithels
90
Q

Vagina (Aufbau)

A
  • mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel (mit Lamina propria)
  • Dünne muscularis, mit BG durchsetzt
  • Adventitia
  • Epithel ist drüsenfrei
91
Q

Hypothalamus (Allgemein, Steuerhormone, Effektorhormone)

A

Allgemein

  • Teil des ZNS -> Boden des Zwischenhirns (Diencephalon)
  • über Infundibulum mit Hypophyse verbunden
  • oberstes Integrationszentrum vegetativer Funktionen
  • Verbindung zwischen Nervensystem und endokrinen System
  • erhählt verschiedene Komplexe, die Hormone bilden

Steuerhormone der Adenohypophyse

  • Kerngebiete des Hypothalamus produzieren Releasing- (RH, Liberine) oder Inhibiting- (IH, Statine) Hormone
  • Sekretion (axonaler Transport zu den Kapillaren -> Blut) ins Blut über Eminentia mediana des Infundibulums -> Weitertransport im Blut zu den Kapillaren der Adenohypophyse -> Zielzellen sind die Zellen der Adenohypophyse
  • Steuerung der Sekretion der RIH durch höhere Zentren des ZNS und negative Rückkopplung der hypophysären und glandulären Hormone gesteuert

=> zwei hintereinander geschaltete Kapillarsysteme = hypophysäres Pfortadersystem

Effektorhormone in der Neurohypophyse freigesetz

  • Kerngebiete produzieren Oxytocin und ADH
  • axonaler Transport in Granula zur Neurohypophse, dort Speicherung und bei “Reiz” abgabe ins Blut -> Neurosekretion
92
Q

Hypothalamus-Hypophysen-System

A
93
Q

Hypophyse

A
  • liegt im Sella turcica des Os sphenoidale
  • enge topographische Nähe zur Sehnervenkreuzung -> Chiasma opticum, A. carotis int., zum Sinus cavernosus und zu optokinetischen Hirnnerven
  • produziert agalndotrope Effektorhormone und glandotrope Steuerhormone, die untergeordnete Drüsen regulieren
  • man unterscheidet zwei Anteile (morphologisch funktionell und embryologisch unterschiedlich):

Vorderlappen (Adenohypohyse)

  • azidophile Zellen (HE rot): aglandotrop: Effektorhormone
    • somatotrop: Wachstumsfaktoren GH=STH
    • mammotrop: Prolaktin
  • basophile Zellen (HE blau): glandotrop: Stimulierung einer nachgeschalteten endokrinen Drüse
    • gonadotrop
    • thyreotrop
    • kortikotrop
    • melanotrop
  • chromophobe Zellen (HE hell)
    • erntleerte Zellen oder Stammzellen

Hinterlappen (Neurohypohyse)

  • Kerne prodzuieren Oxytocin und ADH
  • axonaler Transport in neurosekretorische Granula entlang der Neurotubuli zur Neurohypophyse
  • Erweiterung der Acone (Varikositäten), die neurosekretorische Granula enthalten -> Austausch von Hormongranula (Herring-Körperchen)
    • Speicherung in enger Nachbarschaft zu Kapillaren
    • bei “Reiz” Abgabe ins Blut
      • Neurosekretion
94
Q

Gld. thyroidea (Makroskopisch, Schilddrüsenhormone, Mikroskopisch)

A

Makroskopisch

  • besteht aus dex. und sin. über Isthmus verbunden
  • Embryologie: aus Entoderm entstanden

Mikroskopisch

  • kolloidgefüllte Follikel
  • Wand aus Follikelepithel (höhe korreliert mit Funktionszustand)
  • parafolikuläre C-Zellen
    • C-Zellen wandern aus Neuralleiste in die Schilddrüse ein
      • liegen einzeln oder in Gruppen parafolikulär vor
      • produzieren Calcitonin

Schilddrüsenhormone (lipophil)

  • Schilddrüsenhormone: Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4)
  • -> wird über Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsenachse reguliert (TRH->TSH->T3/T4)
95
Q

Gld. parathyreoideae (Allgemein, Mikroskopisch)

A
  • Produzieren Parathormon
  • liegen dorsal der Gld. thyreoidea
  • Embryologie: aus dem Entoderm

mikroskopische Anatomie

  • Hauptzellen: helle=inaktive und dunkle=aktive produzieren PTH
  • Fettgewebe
  • schmale BG-Septen
96
Q

Gld. suprarenalis

A

=Nebenniere

Makroskopisch

  • auf oberen Pol der Niere in der Capsula adiposa einer Fettkapsel gelegen
  • besteht aus zwei Anteilen (morphologisch, funktionell, embryologisch unterschiedlich)

Aufteilung

Nebennierenrinde: endokrine Drüsen, medodermaler Herkunft

  • produktion von Steroidhormonen
  • Aufbau:
    • Zona glomerulosa -> Mineralocorticoide (Aldosteron)
      • schmale äußere Schicht unter der Kapsel aus knaulförmigen Zellnestern
    • Zona fasciculata -> Glucocorticoide (Cortisol)
      • breite, mittlere Schicht aus radiären Zellsträngen (schaumiges Aussehen im LM)
    • Zona reticularis Sexualhormone (Androgene)
      • an das NNM grenzend, aus verzweigten Zellsträngen, produziert hauptsächlich Androgen-Vorstufe -> Gonaden

Nebennierenmark: modifizieres symphatische Ganglion, aus Neuralleiste

  • Produktion von Adrenalin und Noradrenalin
  • wird durch präganglionäre Neurone des Sympathikus cholinerg innerviert
97
Q

Pankreas

A
  • Anhangsdrüse des Verdauungstraks
    • exokrine Drüsen
      • Hauptmasse, seröser Drüsen (Azini), Ductus pancreaticus mündet in Duodenum
    • endokrine Drüsen
      • Langerhans-Insel: Zellgruppe verstreut im Gewebe liegend
        • gehören entwicklungsgeschichtlich und funktionell zum gastro-entero-pankreatischen (GEP*) endokrinen System

Neuroendokrine Zellen im Gastrointestinalsystem und Pankreas (HE nicht differenzierbar)

  • A-Zellen (20%): Glucagon
  • B-Zellen (70%): Insulin
  • D-Zellen: Somatostation

*größtes endokrines Organ des Organismus

98
Q

Glandula pinealis

A
  • dorsokaudal im Zwischenhirn
  • lichtrezeptiv: Retina -> Hypothalamus -> Epiphyse
  • reguliert Tag/Nacht-Rhythmus
    • Pinealozyten produzieren Melatonin
  • im Alter verkalken Konkromente => Hirnsand
99
Q
A
100
Q

Spina bifida (Definition, Einteilung

A

Definition

  • Schlussstörung des knöchernen Wirbelbogens

Einteilung (siehe Bild)

  • Spina bifida occultan(Haarbüschel)
  • Spina bifida mit Meningozele
  • mit Meningiomyelozele
  • mit Myleoschisi

Ursache

  • eine multifaktorielle Krankheit, d.h. polygene Vererbung & nicht-genetische Faktoren (Umwelteinflüsse)