Anatomie Flashcards
Konzeptionsalter vs. Gestationsalter vs. Ovulationsalter
Formel
Konzeptionsalter (p.c.) (=Befruchtungsalter) -> ab Befruchtung (Konzeption) etwa 14 Tage nach der letzten Menstruation
Gestationsalter (p.m.) (=Menstruationsalter) -> Rechnung ab letzter Blutung
Ovulationsalter (=Schwangerschaftsalter): tatsächliches Entwicklungsalter
Konzeptionsalter = Gestationsalter - 2 Wochen
Schwangerschaftsdauer p.c. und p.m.
Ende der Embryonalentwicklung
Referenzzeitpunkt Konzeption: 38 Wochen p.c.
Referenzzeitpunkt Gestation: 40 Wochen p.m.
Ende der Embryonalentwicklung = Ende der 8. Woche
Gamatogenese (Meiose, Oogenese, Spermatogenese)
Meiose:
- RT: homologe Chromosomen paaren sich, tauschen Genmaterial aus und trennen si h
- RT: Chromatiden trennen sich
haploide Keimzellen = ein einfacher Chromosomensatz, halbe DNA-Menge
Oogenese:
Fetales Ovar: 12.-16. Woche -> Arretierung in Prophase -> ab Pubertät - 12 Std. vor Ovulation: 1.RT und Anfang 2. RT durch Erhöhung LH -> Arretierung in Metaphase bis Befruchtung -> dann Abschluss 2. RT
Spermatogenese:
Pubertät bis ins hohe alter: kontinuierliche Produktion reifer Spermien
Aufbau des weiblichen Genitaltrakts
Uterus (=Gebärmutter) - Fruchthalter
Tuber uterina (=Eileiter)
Ovarien (=Eierstöcke) - Keimdrüsen
Vagina (=Scheide)
Konzeption (Ziel, Ort, Schritte 1-8)
= Befruchtung
Ziel:
- Vereinigung eines einzellnen Spermiums mit der Eizelle
- Aktivierung der Eizelle zur Vollendung der Meiose und zum Start der ersten Schritte der embryonalen Entwicklung
Ort: Ampulla tubae unterinae
Schritte:
- Durchquerung der Corona radiata
- mittels Hyaluronidase der Spermien wird der Hyaluronsäuremanter der Kumuluszellen angegriffen um die Eizelle aus der Zona peluzida freizumachen
- Penetration der Zona pellucida
- Spermium bindet an Glykoprotein ZP3 und lösen die Akrosomenreaktion (Enzym: Akrosin) aus
- Imprägnation (Penetration der Eizellmembran)
- Aktivierung der Eizelle
- [K+]i steigt oszillierend aus intrazellulären Speichern
- Zonareaktion (Polyspermieblock)
- Struktur von ZP3 durch kortikale Granula geändert, sodass keine anderen Spermien mehr binden können
- Bildung männlicher und weiblicher (2. RT) Vorkerne
- DNA-Replikation und Demythelierung (vom Zytoplasma und Methylierungsmuster)
- Syngamie (=Fusion der Kerne) zur Zygote
Furchungsteilung der Zygote
- wiederholte mitotische Teilung der Zygote
- Blastomere nach jeder Furchungsteilung kleiner, da Zona pellucida Gesamtumfang bestimmt
- Zygote (1. Tag) -> Morula (16-32 Blastomere = 2.-3. Tag) -> Blastocyste (4.-5. Tag)
- Ab Achtzellstadium (Zygote -> Morula) lagern sich die Zellen eng zu einer kompakten Zellkugel zusammen -> Kompaktierung (durch E-Cadherin) -> Embryoblast
-
Blastocyste mit unterscheidbaren Blastomeren: Embryoblast (innen), Trophoblast (außen); Morphologisch:
- Zygote = totipotent
- Embryoblastenzellen = pluripotent
- Trophoblastenzellen = hochdifferenziert
- Tag: Implantation mit (Embryo-Pol) an Uterusschleimhaut
- Darauffolgend Proliferation der Trophoblasten und Differenzierung in 2 Schichten:
- innere Schicht: Zytotrophoblast
- äußere Schicht: Synzytiotrophoblast (synthetisiert Signalmoleküle: z.B. hCG bindet an LH-Rez. dadurch weitere Progesteron-Produktion -> ausbleiben Menstruation
Deziduale Reaktion
(lat. decadere = abfallen)
- durch kurze ovarielle Östrogenausschüttung sind in den BG-Zellen des Endometriums Glykogen und Lipide eingelagert -> Durch Signalmoleküle der Synzytiotrophoblasten wir die Apoptose dieser BG-Zellen eingeleitet und so der Keim ernährt (=histiotrophe Ernährung)
- BG-Zellen der zweiten Reihe des Endometrium bilden surch Signalmoleküle des Synzytiotrophoblasten Tight-Junctions untereinander -> Abschottung der Implantationsstelle vom endometerialen Gewebe -> immunologisch priviligierter Raum
Keimscheibe, Amnionhöhle und Dottersack
in 2. Woche
- Nach Beginn Implantation: Bildung eines Spalts zwischen Embryblast und Trophoblast -> Amnionhöhle
- Danach: Bildung der flachen Keimscheibe aus Embryoblast wird zu:
- Epiblast: Amnionhöhle zugewannt -> Boden der Amnionhöhle
- Hypoblast: Blastozystenhöhle zugewannt -> Dach der Blastozystenhöhle
- Bildung von Dottersackepithel auf Zytotrophoblasten (ausgehend vom Hypoblasten)
- Abheben (aufgrund der Entstehung von extraembryonalen Mesoderm) von Zytotrophoblasten und Bildung des primären Dottersacks
- Durch weiteres Wachstum entsteht Chorionhöhle (=Extraembryonales Zölom, sek. Leibeshöhle) mit extraembryonalen Mesoderm gefüllt
- Im Extraembryonalen Zölum teil man das Extraembryonale Mesoderm in zwei Schichten:
- extraembryonales paritales Mesoderm: auf Innenseiter der Zytotrophoblasten
- extraembryonales viszerales Mesoderm: Außenseite von Amnion und Dottersack
- Lakunen im Synzytiotrophoblasten füllen sich für Embryotrophe mit:
- mütterlichem Blut (Einwanderung von mütterlichen Blutgefäßen für Hämotrophe Ernährung)
- Überresten der Dezidualzellen (Histiotrophe Ernährung)
- Sekret aus erodierten endometrialen Drüsen
Differenzierung der Chorinonhöhle
- Chorionhöhle erweitert sich schneller als Amnion und primärer Dottersack
- Nur noch an einer Stelle nicht mehr von Extraembryonalem Zölom umgeben -> Haftstiel (hier erste Vaskulogenese d.h. später Nabelschnurgefäße)
- Abschnürung eines Teils des Dottersacks: Exozölomzyste -> verkümmert langsam
- An Keimblatt belibender Teil wird nun sek. Dottersack oder Nabelbläschen genannt (Nimmt später Nabelschnur auf)
Differenzierung der Keimscheibe
in 3. Woche
- vorderer Randbogen: einige Hypoblasten am Randbereich haben zylindische Form angenommen
- Breich makiert den vorderen Pol des Embryonalkörpers, und exprimiert spezifische organisatorische Gene für kraniokaudale Achsenentwicklung
- Primitivstreifen: entwickelt sich am hinteren Pol
- Klinischer Bezug:
- Fehlentwicklung des caudalen Primitivstreifen führen zum Sakrokokzygeal-Sklerotom
Gastrulation: Intraembryonales Mesoderm
Gastrulation = Entwicklung der dreiblättrigen Keimscheibe
beginn 3. Woche
- Zellproliferation als längliche Verdickung: vom hinteren Rand (kaudales Ende) in Medianebene ausgehend -> Primitivstreifen
- Primitivstreifen wächst nach kranial bis zur Mitte der Keimscheibe aus und bildet:
- am kranialen Ende rundliche Verdickung: Primitivknoten
- im Primitivknoten eine rundliche Einsenkung: Primitivgrube
- im Primitivstreifen entwickelt sich eine längliche Vertiefung durch Auflösen der Basalmembran: Primitivrinne (s.u.)
- Bildung der Primitivrinne:
- proliferierende epitheliale Epiblastenzellen verlassen Zellverband wandern in den Primitivstreifen ein und breiten sich zw. Epi- und Hypoblasten - unter Änderung ihrer Zellformation (epitheliale-mesenchymale transition (=EMT)) - als Mesodermzellen aus
- Derivate des Mesoderms:
- paraxiales Mesoderm -> Somiten
- intermediäres Mesoderm -> Harnorgane (Nephrotom)
- Seitenplattenmesoderm -> Leibeshöhlen, Herz, Blut, Blut-/ Lymphgefäße, Gonaden, Milz und NNR
Gastrulation: Entoderm
gleichzeitig zur EMT dringen einige der wandernden Epiblastenzellen in den Hypoblasten ein und verdrängen diesen zu Seite hin -> Entstehung des Entoderms
- Derivate des Entoderms:
- Darmrohr
- epitheliale Auskleidung
- Gastointerstinaltrakt
- Respirationstrakt
- Parenchym der Tonsillen, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Thymus, Leber, Pankreas, Harnblase/ -röhre,
- Tuba auditiva
Gastrulation: Ektoderm
- die im Epiblasten zurückbleibenden Zellen bilden das Ektoderm
- Botenstoffe vom Mesoderm und der Chorda dorsalis wirken auf das Ektoderm und induzieren Entwicklung von diesem
- Derivate des Ektoderm des:
- ZNS durch Neurulation
- PNS
- Oberflächenektoderm -> Haut
- Sensorisches Epithel: Ohr, Nase, Auge
- Hypophyse, Milchdrüse, Schweißdrüse, Zahnschmelz
Chorda dorsalis und Prächordalplatte
- die in den Primitivknoten eingewanderten Zellen bilden einen nach kranial in Medialebene wachsenden Strang aus epithelialen Zellen, welcher in den Hypoblasten eingebettet ist -> Chordafortsatz
- der Chordafortsatz wird vorrübergehend in die Entodermschicht eingebaut -> Chordaplatte
- während dessen entsteht kurzzeitig der Canalis neurentericus (Loch zwischen Dottersack und Amnionhöhle)
- anschließend Ablösen des Chordafortsatzes vom Entoderm
- Chordafortsatz wird dieser tiefer und dessen Ränder verschmelzen, sodass ein Rohr entsteht -> Chorda dorsalis
- einige der ersten Zellen die durch die Primitivgrube gewandert sind, bleiben kranial der Chorda als unkondensiertes Mesoderm erhalten und integrieren sich dem Hypoblasten man bezeichnet sie als Prächordalplatte
- kranial der Prächordalplatte und kaudal des Primitivstreifens befindet sich je ein rundlicher Bezirk der mesodermfrei ist -> d.h. Ektoderm und Entoderm liegen direkt aneinander:
- kranial der Prächordalplatte: Oropharyngealmembran
- kaudal des Primitivstreifens: Kloakenmembran
Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Axiales Mesoderm
Axiales Mesoderm (Chorda doralis)
- Chorda dorsalis entwickelt nicht zu speziellen Organen, induziert Differenzierung benachbarter Strukturen (z.B. Neurulation des paraxialen Mesoderms)
- bildet sich später bis auf Reste in den Zwischenwirbelscheiben (Nucleus pulposus) zurück
- Fehlentwicklung kann zum Chordom (maligne Neoplasie der Wirbelsäule) führen
Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Paraxiales Mesoderm
- strangförmige Verdichtung von Mesodermzellen neben Chorda dorsalis wandelt sich Ende 3. Woche in rundliche Gebilde -> Somitenpaare
- die Entstehung bedingt die segmental Gliederung des Körpers -> Metamerie
- es bilden sich 42-44 Somitenpaare (zw. 20. - 30. Tag) bestehend aus epithelialen Zellen
- während kaudal noch Somitenpaare gebildet werden kommt es kranial durch Signalmoleküle (von Ektoderm und Chorda dorsalis) zur Untergliederung*:
- Sklerotom*1 (ventromedial) als Anlage der knöchernden Wirbelsäule (kranialer Abschnitt bildet bildet Zwischenwirbelscheibe)
- Myotom*2 (dorsolateral) mit der entsprechenden segmentalen Muskulatur
- Dermatom (dorsal) mit dem dazugehöreigen Hautbezirk
- jedem Myotom und Dermatom ist ein segmentaler Spinalnerv zugeordnet
*jedes Somiten bildet ein Sklerotom, Myotom und Dermatom
*1 Der kaudale Abschnitt eines jeden Sklerotomsegments verbindet sich mit dem kranialen Abschnitt des folgenden Sklerotoms -> Resegmentierung
*2 Myotome überbrücken die Zwischenwirbelscheiben -> Bewegung
Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Intermediäres Mesoderm (Somitenstiel)
- zwischen paraxialen und dem Seitenplattenmesoderm
- aus dem Intermediären Mesoderm gehen die Harnorgane hervor
Differenzierung des intraembryonalen Mesoderms: Seitenplattenmesoderm
- bleibt zusammenhängend
- bildet Muskulatur der Leibeswand und Wand des Darmrohrs, sowie seröse Körperhöhlen
Abfaltung der Keimscheibe
- Abfaltung (Krümmung) findet gleichzeitig in zwei Ebenen statt:
- Longitudinalebene: kraniokaudale Abfaltung führt zur Trennung der intraembryonalen) Darmanlage vom Dottersack und zum Descensus des Herzenz
- Transversalebene: die laterale Abfaltung führt zur Bildung von Leibeswand und Darmrohr
- Intraembryonales Zölom verliert direkte Verbindung zum extraembryonalen Zölom
- Dottersack liegt außerhalb des Embryos und bildet sich bis 12. Woche zurück
Allantois
- Allantois ist eine Ausstülpung am kaudalen Embryonalpol des Dottersacks, die sich etwa am 16. Entwicklungstag ausbildet.
- Sie ist eine passagere Struktur, die als embryonale Harnblase eine vorübergehende Reservoirfunktion für den Harn erfüllt.
Neurulation
ab der 3. Woche
- Bildung der Neuralwülste und ihr Zusammenschluss zum Neuralrohr
- aus mittleren Abschnitt des Ektoderms entsteht - induziert durch die Chorda dorsalis* - das Nervensystem
- Bildung:
- Neuroektodermzellen proliferieren -> mehrreihiges Neuroepithel, das sich in Form der Neuralplatten anordnet
- mittlerer Teil der Neuralplatten sinkt ein und gleichzeitig entsteht seitig eine Erhebung -> Neuralflaten
- => dadurch ist die Neuralrinne entstanden, die parallel zur Chorda dorsalis verläuft
- Neuralfalten wachsen aufeinander zu und fusionieren dann in der Mittelline zum Neuralrohr
- Verschluss des Neuralrohrs:
- kranial Tag 24
- kaudal Tag 26
Entwicklung des Neuralrohrs:
Neurulation -> Gehirn und Rückenmark (über Hrinbläschen)
*Metamerie im paraaxialen Bereich (Somiten)
Kardiogene Zone
Ausgangspunkt für die Herzentwicklung als Halsregion, die vor der Prächordalplatte in der sog. kardiogenen Zone liegt
Plazenta (Allgemein, Entwicklung, Aufbau)
=Mutterkuchen ; mit den Eihäuten verwachsen
- von Mutter und Kind gemeinsam zum Stoff- und Gasaustausch gebildet
- Zottenbäume (Villi) des Kindes erhalten kindliche Blutgefäße die von dem mütterlichem Blut umspült werden
Entwicklung:
- In 2. Woche dringen Synzytiotrophoblast tiefer in die Deziodua ein und trifft auf mütterliche Gefäße -> es entstehen Lakunen in Synzytiotrophoblast
- Synzytiotrophoblast eröffnet mütterliche Gefäße, sodass mütterliches Blut in die Lakune strömt
- In Synzytiotrophoblasttrabekel dingen Zytotrophoblastenzellen ein und bilden Primärzotten (ragen in Lakunen rein) für den Austausch => utero-plazentarer Kreislauf
Aufbau:
- mütterliche Seite = Basalplatte “Topf”
- dazwischen Zottenbäume (Primärzotten, Sek…)
- kindliche Seite = Chorionplatte “Deckel”
Herzkreislaufsystem (Tätigkeitsbeginn?)
Steuerung Herz- und Gefäßentwicklung?
ist das erste tätige Organsystem des Embrys Mitte der 3. Woche
zweigt erste spontane Kontraktionen Ende 3. / Anfang 4. Woche
Entwicklung des Herzens selbst und die Entwicklung der großen herznahen Gefäße werden getrennt gesteuert!




