Anwendungsbezogene Grundlagen der Pädagogischen Psychologie Flashcards

1
Q

Welche Faktoren korrelieren mit Leistungsunterschieden? (5)

A
  • persönliche/ individuelle Faktoren
  • Einflüsse der Eltern (Erziehung)
  • Merkmale der Lehrperson
  • Merkmale des Unterrichts
  • Kontextfaktoren
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2
Q

Nenne und Beschreibe 3 methodische Probleme für die Aussagekraft der korrelierenden Faktoren zu Leistungsunterschieden

A
  1. Operationalisierung von Schulleistung :
    Orientierung an Schulnoten oder verbaler Bewertung der Lehrkraft?
    nur schulisches Wissen oder weitere Fähigkeiten?
    Leistungsvermögen oder Klassennorm als Maßstab?
    aktueller Leistungsstand oder Leistungsentwicklung?
  2. Kausalität
    Korrelationsstudien geben wenig bis gar keine Information zur Kausalität (Richtung der Korrelation)
  3. Multideterminiertheit
    Vielzahl an möglichen Einflussfaktoren, die sich auch gegenseitig beeinflussen
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3
Q

Beschreibe das Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke in Hinsicht auf Determinanten schulischer Leistung (6)

A

insgesamt untergeordnete Determinanten, empirisch nicht stark hinterlegt
♣Kontextfaktoren haben Einfluss auf (all 4)
♣Lehrperson►Unterricht►Lernaktivität►Wirkung(Erfolg)
Der Lernerfolg wirkt sich wiederum auf das ♣Lernpotenzial aus, das wieder auf die Lernaktivität einwirkt.

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4
Q

Was umfasst die Lehrperson im Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke (4)

A
  • fachliche Kompetenzen
  • Klassenführung
  • Erwartungen/ Ziele
  • wirkt sich auf den Unterricht aus
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5
Q

Was umfasst der Unterricht im Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke (3)

A
  • Prozessqualität der Lehre
  • Qualität des Lehr-Lern-Materials
  • Auswirkung auf die Lernaktivität (Nutzung des Angebots)
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6
Q

Was umfasst die Lernaktivität im Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke (4)

A
  • aktive Lernzeit
  • außerschulische Aktivität
  • Auswirkung auf den Lernerfolg (Wirkung)
  • beeinflusst von Kontextfaktoren, Lernpotenzial und Unterricht
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7
Q

Was umfasst die Wirkung (Lernerfolg) im Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke (3)

A
  • fachliche Kompetenzen
  • fachübergreifende Kompetenzen
  • beeinflusst das Lernpotenzial
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8
Q

Was umfasst das Lernpotenzial im Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke (5)

A
  • Intelligenz
  • Vorwissen
  • Motivation
  • Lernstrategien
  • beeinflusst vom Lernerfolg, Einfluss auf die Lernaktivität
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9
Q

Was umfassen die Kontextfaktoren im Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke (5)

A
  • Schulform
  • Lehrplan
  • Klassenzusammensetzung
  • Schulklima
  • Einfluss auf Lehrperson, Unterricht, Lernaktivität und Wirkung
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10
Q

Nenne die 4 empirisch gesicherten /wichtigsten Determinanten für schulischen Erfolg

A

Intelligenz, Vorwissen, Motivationale Bedingungen, Metakognition und Lernstrategien

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11
Q

Was versteht man unter Intelligenz? Wie lässt sich der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Schulerfolg erklären (2)? Wie groß ist der Einfluss?

A

Intelligenz beschreibt allgemein die Fähigkeit, Wissen zu erwerben und dieses im Leben einzusetzen

  • Intelligentere Menschen können sich besser auf neue Aufgaben einstellen
  • Intelligentere Menschen haben wahrscheinlich ein besser vernetztes, flexibel nutzbares Wissen / Vorkenntnisse erworben

Korrelation zwischen Intelligenz und schulischer Leistung zwischen r=0.5 und 0.6

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12
Q

Beschreibe Vorwissen und seine Auswirkung auf schulischen Erfolg

A

Qualität und Quantität des aufgaben- und bereichsspezifischen Vorwissens wirken sich auf die Schulleistung ein, sogar einflussreicher als die Intelligenz
Bedeutsamkeit des Vorwissens für den nachhaltigen Erwerb neuen Wissens durch die Verknüpfung der neu aufgenommenen Informationen mit dem vorhandenen Wissen (Elaboration)

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13
Q

Was versteht man unter Elaboration im Kontext zu Vorwissen?

A

Die Verknüpfung neuen Wissens mit Vorwissen

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14
Q

Welche Rolle spielen motivationale Bedingungen für schulischen Erfolg? Welche 5 Konzepte zählen zu den motivationalen Bedingungen?

A
  • im Grundschulalter sind kognitive Fähigkeiten noch relevanter, mit steigendem Alter gewinnen motivationale Variablen an Bedeutung
  • Zusammenhänge zwischen ♦Selbstkonzept, ♦Selbstwirksamkeit, ♦Selbstkontrolle, ♦Interesse und ♦Einstellung zum Lernen
  • starke Selbstwirksamkeit kann sowohl Ursache als auch Folge schulischer Erfolge sein, who knows
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15
Q

Wofür ist Selbstkontrolle im Lernkontext wichtig? (3)

A
  • Bildung der Lernintentionen
  • Umsetzung in Lernhandlungen
  • Abschirmung gegen konkurrierende Handlungstendenzen
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16
Q

Welcher Test zur Selbstkontrolle ist ein guter Prädikator für Schul- und Berufserfolg?

A

Marshmallow-Test im Vorschulalter

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17
Q

Beschreibe die Bedeutung von Metakognition und Lernstrategien für schulischen Erfolg (2)

A
  • Wissen über erfolgreiche Planung, Überwachung und Regulation von Lernen = Metakognition
  • Kategorisierung in Lerntypen, jedoch praktischer Nutzen von Lernstilkonzept fragwürdig
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18
Q

Nenne 3 Lerntypen/ Lernstile und beschreibe ihren hypothetischen Nutzen

A

visueller, auditiver und kinästhetischer Lerntyp
sollen dazu dienen, die Unterrichtsangebote an die Lernpräferenz der Schüler anzupassen, der praktische Nutzen ist jedoch fragwürdig

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19
Q

Wie werden Lernstörungen von Lernproblemen und Lernbehinderungen differenziert?

A

Lernstörungen:

  • trotz Intelligenz Defizite in zu erwartenden Leistungen
  • zB Lese-Rechtschreibstörung, Rechenstörung
  • bezogen ausschließlich auf schulische Fertigkeiten

Lernprobleme:

  • auch durch Mangel an Gelegenheit zum Lernen oder physische Probleme
  • zB durch krankheitsbedingte Abwesenheit, hohes Ausmaß an Unterrichtsausfall, oder Intelligenzminderung durch erworbene Hirnschädigung

Lernbehinderungen:

  • IQ zwischen 70 und 85
  • unterdurchschnittliche Schulleistungen lassen sich durch das IQ Niveau erklären
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20
Q

Wie werden Lernstörungen nach der ICD-10 eingeordnet?

A

“Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten”
unterscheidet ua. Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie) und Rechenstörung (Dyskalkulie)

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21
Q

Was sind Teilleistungsstörungen?

A
  • Legasthenie und Dyskalkulie
  • doppeltes Diskrepanzkriterum: Lese-/Rechtschreibtest und Rechentest + Diskrepanz zwischen schulischer Leistung und allgemeiner intellektuellen Leistungsfähigkeit (gemessen mit Intelligenztest)
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22
Q

Beschreibe Legasthenie (5)

A

Lese-/Rechtschreibstörung

  • Probleme bei Lesegeschwindigkeit,
  • Auslassen, Vertauschen, Hinzufügen von Wörtern, Silben oder Buchstaben
  • Schwierigkeiten Inhalt wiederzugeben
  • hohe Fehlerzahl bei Diktaten oder abschreiben von Texten
  • Fehlerinkonstanz (Wörter werden trotz Übung auf unterschiedliche Weise falsch geschrieben)
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23
Q

Nenne 3 Tests zur Ermittlung von Legasthenie

A
  • SLRT, Salzburger Lese- und Rechtschreibtest
  • HSP, Hamburger Schreib-Probe
  • WRT, Weingartener Grundwortschatz Rechtschreib-Test
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24
Q

Was ist Fehlerinkonstanz?

A

Bei Legasthenie werden Wörter immer wieder auf verschiedene Weise falsch geschrieben

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25
Q

Beschreibe Dyskalkulie (2)

A

Rechenstörung

  • bezieht sich auf basale Rechenfertigkeiten
  • Kindern mit Dyskalkulie fehlt oft ein grundlegendes Mengenverständnis
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26
Q

Nenne 2 Test zur Ermittlung von Dyskalkulie

A
  • DEMAT, Deutscher Mathematiktest
  • HRT, Heidelberger Rechentest
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27
Q

Nenne Möglichkeiten zum Nachteilsausgleich bei Lernstörungen (3)

A
  • Erhöhung der Bearbeitungszeit
  • mündliche statt schriftlicher Prüfungen
  • Hilfsmittel
28
Q

Beschreibe ADHS, Sympotmatik (4), den Entstehungsansatz (3) und den Therapieansatz (3)

A

Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörung

  • Unaufmerksamkeit (leicht ablenkbar)
  • Hyperaktivität
  • Impulsivität (Impulskontrolle schwer)
  • Reizbarkeit

multifaktorielles Entstehungsmodell

  • genetische Veranlagung
  • neurobiologische/ neurochemische Funktionsstörung
  • psychologische und psychosoziale Risikofaktoren

multimodaler Therapieansatz

  • medikamentöse Therapie (Methylphenidat)
  • Psychotherapie
  • Eltern- und Angehörigentrainings

klare Strukturierung des Alltags und Grundhaltung der Lehrkräfte hilfreich

29
Q

Beschreibe Prüfungsangst (3)

A
  • konzeptionelle Ähnlichkeit mit sozialer Angst (Bewertungsangst)
  • zwei Komponenten: affektive bzw. physiologische Komponente “emotionality” sowie kognitive Komponente “worry”
  • worry korreliert erwiesen negativ mit Lernleistungen, emotionality hingegen beeinflusst die Leistung scheinbar nicht
30
Q

Wie lässt sich der negative Zusammenhang zwischen Prüfungsangst und Schulleistung erklären? (3)
Wie kann Prüfungsangst abgebaut werden? (2)

A
  • durch Sorgen wird Aufmerksamkeit von der Aufgabe abgezogen
  • Angst hemmt kreatives und flexibles Denken
  • Angst reduziert Präferenzen für selbstreguliertes Lernen

__________________________________________________________

  • Lehrkräfte können Schüler bei Angstbewältigung unterstützen
  • ► Schlüsselkonzept ist das Geben von Kontrolle durch Vorhersagbarkeit, Planbarkeit und von Sicherheit durch Verlässlichkeit / Beziehung
31
Q

Beschreibe summatives und formatives Testen /summative und formative Leistungserhebung

A

Summatives Testen: Abschließendes Urteil über die Summe der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten - Überprüfung der Erreichung des Lernziels

Formatives Testen: regelmäßiger Überblick über Lernfortschritte, nicht benotet, mit Einfluss auf die Unterrichtsplanung

generell sollen beide Formen von Tests von Lehrkräften genutzt werden.

32
Q

Warum hat die diagnostische Kompetenz von Lehrkräften hohe Relevanz?

A

schulische Leistungserhebungen sollen möglichst objektiv, genau und unverfälscht die Fähigkeiten eines Schülers widerspiegeln.

33
Q

Beschreibe den “Erwartungseffekt”

A

auch Rosenthal-Effekt
eine Form der selbsterfüllenden Prophezeiung
An eine Person gerichteten Erwartungen beeinflussen nachhaltig deren Verhalten (Personen verhalten sich entsprechend zu den Erwartungen)

bzw: positive Erwartungen resultieren in positiver Bewertung seitens der Lehrer

34
Q

Nenne (und beschreibe) 4 Beispiele für typische Beurteilungsfehler

A
  • Fundamentaler Attributionsfehler: persönlicher Einfluss zu hoch, situativer zu gering eingeschätzt
  • Halo-Effekt
  • Konsistenz-Effekt: Personen werden konsistente Eigenschaften zugeschrieben
  • Reihenfolgeneffekte (Primacy- und Recency-Effekt) zuerst und zuletzt beobachtete Eigenschaften
35
Q

Nenne ein Beispiel für jeweils den fundamentalen Attributionsfehler, Halo-Effekt, Konsistenz-Effekt und Reihenfolgeneffekte

A
  • fundamentaler Attributionsfehler: Schüler, der zu spät kommt, wird als disziplinlos beurteilt - unorganisierte Eltern oder schlechtes Bussystem werden nicht beachtet
  • Halo Effekt: attraktive Schüler werden als fleißig und intelligent bewertet
  • Konsistenz-Effekt: oft störender Schüler wird als störend bewertet und die unauffälligen Unterrichtsstunden übersehen
  • Reihenfolgeneffekte: erste positive Eindrücke resultieren in einer guten Schulempfehlung, obwohl der Schüler leistungsmäßig abgebaut hat (Primacy-Effekt)
36
Q

Wie kann man die Wahrscheinlichkeit für Fehlurteile verringern? (3)

A
  • Bewusstsein
  • kritische Selbstreflexion
  • Zweitmeinungen
37
Q

Nenne und beschreibe die Gütekriterien in der pädagogischen Psychologie

A
  • Objektivität: Unabhängigkeit der Durchführung, Auswertung und Interpretation von dem Durchführenden
  • Reliabilität: Zuverlässigkeit (oder Genauigkeit) - Indikator Urteilskonstanz
  • Validität: Gültigkeit eines Tests (misst er, was er messen soll?) - Gewährleistung der Validität ist im schulischen Kontext ist ein großes Problem
38
Q

3 Probleme mit der diagnostischen Urteilskompetenz der Lehrkräfte

A
  • Die Urteilsübereinstimmung von Lehrkräften ist selbst bei objektiv vergleichbaren Leistungen gering (bei dem selben Aufsätzen Unterschied von bis zu 4 Noten, auch in Mathematik) (Inkonstanz zwischen Lehrern)
  • Lehrer tendieren dazu, bei wiederholter Durchsicht ungleich zu bewerten (Inkonstanz in Lehrern)
  • Vergleich von Lehrereinschätzungen zu Schülermerkmalen mit Leistungstest zeigt nur eine mäßige Urteilsgüte
39
Q

Was zählt zur diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften? (2)

A
  • wie gut sie Schülermerkmale beurteilen oder vorhersagen
  • wie gut sie Aufgaben passend zum Unterricht und den Lernzielen konzipieren
40
Q

Nenne jeweils 4 Eigenschaften von standardisierten und unstandardisierten Tests im pädagogisch-psychologischen Kontext

A

standardisierte Tests..

  • werden von Wissenschaftlern erstellt
  • sind normiert, erlauben einen relativ objektiven Vergleich mit gleichaltrigen
  • erfüllen wissenschaftliche Gütekriterien
  • erfassen umfangreichen Lernstoff

unstandardisierte Tests…

  • werden von Lehrkräften erstellt
  • sind nicht normiert, können aber den individuellen Lernstand wiedergeben
  • erfüllen idR keine Gütekriterien
  • erfassen direkt den Lernstoff, der im Unterricht vermittelt wurde
41
Q

Nenne Beispiele für standardisierte Schulleistungstest (4)

A
  • Hamburger Schreibprobe (HSP 1-10)
  • Lese- und Rechtschreibtest (SLRT-II)
  • Deutscher Mathematiktest (DEMAT)
  • Screening zum Erfassen der Lernvoraussetzungen für Klasse 1 (Schulstarter)
42
Q

Welche Form von Tests wird in der Unterrichtspraxis idR durchgeführt?

A

informelle Tests

43
Q

Nenne Maßnahmen, um die Güte von informellen Tests zu erhöhen (3)

A

Wahl des Aufgabenformats:

  • gebundenes oder ungebundenes Antwortformat
  • Beachtung von Richtlinien bei der Formulierung von Aufgaben
  • alltagsnahe Leistungserfassung
44
Q

Nenne 2 Beispiele für Aufgaben mit gebundenem Antwortformat
und 3 Vorteile

A
  • Mehrfachwahlantworten (Multiple-Choice-Aufgaben)
  • Zuordnungsaufgaben

Vorteile:

  • leicht zu bewerten
  • objektiv
  • ökonomisch
    ►große Beliebtheit
45
Q

Nenne 5 Tipps zur Formulierung objektiver Aufgaben mit gebundenem AUfgabenformat

A
  • Die Frage sollte klar formuliert sein und nur ein Problem enthalten
  • Fragen sollten positiv formuliert sein (negative Formulierungen irritieren, wenn negativ dann fett markiert)
  • Antwortalternativen sollten ausreichend differenzieren (-0.4 & 0.5 vs 0,1 & 0.2)
  • möglichst keine zwei antworten mit ähnlicher Bedeutung formulieren (Ausschlussverfahren vermeiden)
  • keine offensichtlichen Muster bei der Antwortauswahl (immer 1. Antwort richtig bad)
46
Q

Was sind Aufgaben mit ungebundenem Antwortformat? Nenne 2 Beispiele

A

Antwortmöglichkeiten sind nicht eingegrenzt

Lückentext, Aufsatz

47
Q

Nenne 3 Richtlinien für Aufgaben mit ungebundenem Antwortformat

A
  • klare Formulierung der Aufgabe
  • konkrete Aussage zur Ausführlichkeit (zB: Nenne 4 Ziele)
  • Für die Auswertung: Erstellung eines Erwartungshorizonts (Musterantwort)
48
Q

Beschreibe alltagsnahe Leistungserfassung im pädagogisch-psychologischen Kontext

A

Hier wird die Umsetzung des erlernten Wissens in konkreten Alltagssituationen verlangt
zB Herstellung eines Produkts

49
Q

Nenne und beschreibe die 3 Funktionen von Bewertung schulischen Leistungen

A
  • Selektionsfunktion: Bsp: Ziel der Zuordnung einer Schulform, Schul- und Berufseignung, Zulassung für ein Studium
  • Informationsfunktion: Rückmeldungen an Schüler, deren Eltern und auch an Lehrkräfte
  • Anreiz- und Sanktionsfunktion: Belohnung für gute Leistung und Ansporn für schlechte Leistung
50
Q

Beschreibe normorientierte vs kriteriumsbezogene schulische Bewertung und ihre Problematiken (3/3)

A

normorientierte Bewertung:

  • relativ zur Leistung einer Vergleichsgruppe
  • problem: schlechte Note trotz guter Leistung, wenn alle anderen noch besser waren
  • zB: Notenspiegel

kriteriumsbezogene Bewertung

  • anhand eines vorher festgelegten Kriteriums (zB Fehlerzahl im Diktat, oder 4 bei 50% der Maximalpunktzahl)
  • go-to im deutschen Schulsystem
  • problem: Standards werden mitunter willkürlich festgelegt
51
Q

Welche Effekte haben schlechte Noten auf Schüler nach empirischer Befundlage? (3)

A

schlecht benotete Schüler…

  • machen andere für ihre schlechten Noten verantwortlich
  • beurteilen die Arbeit als stumpfsinning
  • oder fühlen sich für schlechte Noten verantwortlich, aber hilflos
52
Q

Verbale Beurteilungen vs Numerische Zensuren (2)

A
  • Überlegenheit von verbalen Beurteilungen gegenüber Zensuren konnte bisher nicht nachgewiesen werden
  • Ziffernnoten gelten als ökonomisch, überschaubar, verständliches Instrument der Leistungsrückmeldung
53
Q

Welche 3 Prinzipien sollten Lehrkräfte bei der Notenvergabe berücksichtigen

A
  • die Bewertung explizit machen, informieren, wie benotet wurde und nach welchem Maßstab
  • Fairness und Gerechtigkeit, bspw durch anonymisierte Bewertung
  • Einfluss der Note auf den Schüler berücksichtigen (Demotivation? Wettstreit?)
54
Q

Was versteht man unter Mobbing? Welche Merkmale unterscheiden Mobbing von ärgern etc? (4)

A
  • absichtsvolle negative Handlungen
  • wiederholt
  • über einen längeren Zeitraum
  • Kräfteungleichgewicht zwischen Täter und Opfer zugunsten des Täters
55
Q

Welche Formen zielgerichteter Schädigungen (Mobbing etc) kann man unterscheiden (3)

A

verbal, körperlich, indirekt (zB Ausschluss aus der Gruppe)

56
Q

Welche Form von “Bullying” präferieren die jeweiligen Geschlechter?

A

Jungs: körperliches Bullying
Mädchen: indirekte Formen

57
Q

Welche Folgen hat Mobbing für das Opfer? (2)

A
  • vorwiegend internalisierende Verhaltensprobleme (Depressionen, psychosomatische Beschwerden, Selbstwertprobleme)
  • Auswirkungen auf das Unterrichtsgeschehen
58
Q

Welche Merkmale weisen Mobbing-Täter auf?

A
  • externalisierende Verhaltensweisen (aggressives und antisoziales Verhalten)
  • hohes Delinquenzrisiko für das Jugend- bzw frühe Erwachsenenalter
59
Q

Welche Motivation liegt schulischem Mobbing idR zugrunde? Welche situativen Bedingungen müssen erfüllt sein?

A
  • eigenen Status in der Klasse verbessern oder zu erhalten
  • Mobbing wird ausschließlich in gefügten, nicht frei gewählten Gruppen innerhalb hierarchisch strukturierter Systeme beobachtet (also Schule)
60
Q

Welche Opfer-bezogenen Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Mobbing? (6)

A

aufgeteilt in personenbezogen, familiär

  • negatives Selbstkonzept
  • geringes Selbstwertgefühl
  • geringe Problemlösefertigkeiten
  • geringer sozialer Status/ Beliebtheit

_______________________________________________

  • geringer familiärer Zusammenhalt
  • restriktiver/ überbehütender Erziehungsstil der Eltern
61
Q

Welche Täter-bezogenenen Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Mobbing? (8)

A

aufgeteilt in personenbezogen, familiär

  • Aggressivität
  • körperliche Stärke
  • hoher Selbstwert
  • starkes Machtbedürfnis
  • durchschnittliche Beliebtheit

_____________________________________________________________

  • autoritäre und körperliche Disziplinierungsmaßnahmen
  • geringer familiärer Zusammenhalt
  • negatives Familienklima
62
Q

Nenne 3 schulische Bedingungen, die die Wahrscheinlichkeit für Mobbing erhöhen

A
  • negatives Schulklima
  • geringes Vertrauen zu den Lehrern
  • fehlende Pausenaufsicht
63
Q

Nenne die 6 Rollen des “Participant Role Approach” in Reihenfolge der Größe der Gruppe und beschreibe seine Sicht auf Mobbing

A

Mobbing als Gruppenphänomen

  • Außenstehende (26%)
  • Verteidiger des Opfers (20%)
  • Assistenten (12%) (aktiv)
  • Täter (10%)
  • Opfer (10%)
  • Verstärker (9%) (lachen)
64
Q

Auf welchen 4 Ebenen können Interventionsmöglichkeiten für Mobbing ansetzen?

A
  • individuelle Ebene (Täter, Opfer)
  • Klassenebene (Klassenregeln)
  • Schulebene (Schulregeln, Pausenaufsicht)
  • gesellschaftliche Ebene (Partnerschaften zu Institutionen außerhalb der Schule
65
Q

Was ist der No Blame Approach?

A

lösungsfokussierter und ressourcenorientierter Ansatz zur Mobbinintervention
bezieht die gesamte Klasse in die Intervention ein
versucht das Machtgefälle in der Klasse zu kippen