B. Sozialstrukturanalyse Flashcards

(541 cards)

1
Q

Def. Soziologie (Weber) - Interpratetion nach Esser (worum geht es in der Soziologie)

A

um kollektives bzw. aggregiertes soziales Handeln und dessen Folgen

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2
Q

Rolle der Handlungstheorie und ihre Bedeutung fuer den Autor

A

Handlungstheorie ist das zentrale Theorie der Soziologie; Herleitung Sozialstruktur und sozialer Ungleichheit soll daran anknuepen

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3
Q

Ueberlegung zu handlungstheoretischen Ansaetzen

A

Es gibt viele Alternativen, er will sich nicht auf einen Ansatz festlegen

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4
Q

3 Kernannahmen der Theorie des rationalen Handelns (Menschenbild – homo oeconomicus)

A
  1. Handeln zielgerichtet, wird durch Präferenzen, Motive bestimmt
  2. Akteure unterliegen Restriktionen
  3. Menschen maximieren Nutzen s.t. constraints
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5
Q

Was ist der klassische „Gegenspieler“ des homo oeconomicus?

A

Homo sociologicus

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6
Q

Wer erfand den homo sociologicus?

A

Talcott Parsons, Emile Durkheim

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7
Q

Was ist Talcott Parson’s Hauptargument gegen den homo oeconomicus?

A

Modell des homo oeconomicus kann nicht erklaeren, warum es überhaupt so etwas wie eine soziale Ordnung gibt

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8
Q

In welcher Weise ist homo sociologicus bei Parsons formell dem homo oeconomicus aehnlich

A

Auch Parsons betrachtet den menschlichen Akteur als ein Wesen, das in einer bestimmten Situation bestimmte Ziele verfolgt,

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9
Q

homo sociologicus vs homo oeconomicus bei Parsons - wie strukturiert homo s. die Möglichkeit der Zielerreichung

A
  1. Akteure verfügen über bestimmte Handlungsmittel (e.g., Geld)
  2. Akteure haben Handlungsbedingungen charakterisiert, die wir nicht unter Kontrolle haben (z.B. Preise)
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10
Q

Talcott Parsons - 2 wichtige Erweiterungen zum h. oeconomicus

A
  1. Ziele sind nicht frei gewaehlt (sondern kulturell strukturiert)
  2. Handlungsmittel nicht frei gewaehlt (kein Mord von Wettbewerbern)
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11
Q

4 zentrale Determinanten menschlichen Handelns laut Synthese Theorie des rat. Handelns mit Parsons

A
  1. Handlungsziele (oft kulturell gepraegt)
  2. Handlungsmittel (aka Ressourcen)
  3. Handlungs- Bedingungen (aka Restriktionen)
  4. Andere (individuell relevante) Personen
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12
Q

Was ist der logische Weg von den 4 Determinanten zur Sozialstruktur und zur Analyse sozialer Ungleichheit?

A

Sozialstruktur ist Verteilung der 4 Determinanten (Handlungsziele, -ressourcen, -restriktionen und -partner) auf die Bevölkerung

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13
Q

Was sind die drei Schritte in Coleman’s Badewanne?

A
  1. welche Strukturen beeinflussen Akteure
  2. Welche Alternativen wahlen Personen unter Bedingungen
  3. Wie veraendert sich Struktur als ergebnis des Handelns vieler Personen
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14
Q

Def. soziale Ungleichheit

A

sozial erzeugte Verteilung von Handlungsressourcen und Handlungsrestriktionen in der Bevölkerung

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15
Q

Vertikale Ungleichheit - was steht im Fokus?

A

Fokus auf „oben“ vs „unten“, Klassen, Schichten etc

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16
Q

Horizontale Ungleichheit - was steht im Fokus?

A

Fokus auf Minderheiten, Frauen, Behinderte, Regionen etc

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17
Q

Was sind zwei (drei?) Ansaetze der Ungleichheitsforschung, die weniger auf Ressourcen und Restriktionen fokussiert sind?

A

Lebensstilforschung;
makrosoziologische Differenzierungstheorie;
Milieutheorie

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18
Q

Grundidee Lebensstilforschung

A

Fokus auf Verhalten im Bereich Freizeit und Konsum; wie unterscheidet sich Verhalten unabhaengig von einfach greifbaren Dimensionen (Ozzy Osbourne vs. Prince Charles), auch Bezug auf Wertforschung

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19
Q

Grundidee makrosoziologische Differenzierungstheorie

A

Menschen in unterschiedlichen Teilbereichen der Gesellschaft verfolgen unterschiedliche, institutionell vorgegebene Ziele (capitalist pig vs social worker vs priest)

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20
Q

Grundidee Milieutheorie

A

Fokus auf Determinante #4, die anderen Menschen die eine Person umgeben

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21
Q

De facto, was ist die Einheit der Analyse re: Sozialstruktur

A

der National- Staat

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22
Q

Konzepionelle Gruende FUER den National- Staat als Einheit der Analyse der Sozialstruktur

A
  • Institutionen sind nationalstaatlich (Bildung, Ehe etc)
  • Verfuegbarkeit von Daten
  • Ungleichheit groesser zwischen Laendern - das hat aber soziologisch wenige Konsequenzen
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23
Q

Konzepionelle Gruende GEGEN den National- Staat als Einheit der Analyse der Sozialstruktur

A
  • Nationalstaaten zu gross/ heterogen

- National- staatliche Regeln immer weniger wichtig (insb. EU!)

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24
Q

Recall Def. Definition soziale Ungleichheit

A

sozial erzeugte Verteilung von Handlungsressourcen und Handlungsrestriktionen

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25
Def. Definition soziale Ungleichheit - Ueberlegung zu "sozial erzeugt"
wichtige Einschraenkung (e.g., IQ, Groesse); oft schwer umzusetzen (e.g., sind Unterschiede im Berufserfolg im Zusammenhang mit Attraktivitaet physisch bedingt oder sozial bedingt?)
26
Def. Definition soziale Ungleichheit - Definition Ressourcen (Walter Korpi)
jede Fähigkeit und jeder Gegenstand unter der Kontrolle des Akteurs verstanden werden, die ihm das Erreichen seiner Ziele ermöglicht
27
Definition Ressourcen (Walter Korpi) - Ueberlegunge - wie werden sie oft in Interaktions- situationen eingesetzt?
typischerweise zur Bestrafung oder Belohnung anderer Akteure
28
Def. Definition soziale Ungleichheit - Definition Restriktionen (Diekmann/ Voss)
jedes soziale und materielle Phänomen , dass den Handlungsspielraum der Akteure einschränkt und nicht unter ihrer Kontrolle steht
29
Ressourcen nach Walter Korpi - Ueberlegung zum Anwendungsbereich
koennen oft nur in bestimmten Situationen und gegenueber bestimmten Akteuren (zur Belohnung/Bestrafung) eingesetzt werden.
30
Ressourcen - Ueberlegung - sind Macht und Prestige Ressourcen re: sozialer Ungleichheit
Viele Autoren sagen JA, aber dieser Autor sagt NEIN
31
Ressourcen - Ueberlegung re: Macht und Prestige - warum sieht dieser Autor sie NICHT als Ressourcen?
Macht und Prestige sind Merkmale der Beziehungen zwischen Akteuren und sind von der zugrundeliegenden Ressourcenverteilung abgeleitet
32
Definition Prestige
Wertschätzung und Anerkennung, die bestimmten Personen oder Gruppen in einer Gesellschaft entgegengebracht werden (note kann nicht ausgeteilt werden, Gegensatz zu Geld)
33
Was sind Bourdieus 4 Arten des Kapitals
Oekonomisches Kapital, soziales Kapital, symbolisches Kapital, kulturelles Kapital (inkorporiert, objektiviert, insitutionalisiert)
34
Bourdieu - Def. oekonomisches Kapital
Geld etc, abgesichert durch staatlich garantieete Eigentumsrechte
35
Bourdieu - Def. inkorporiertes kulturelles Kapital
erlernte Fertigkeiten und Dispositionen, nur durch Investition von Zeit und Geld einverleibt. Beinhaltet alles, was Eltern den Kindern beibringen
36
Bourdieu - Def. objektiviertes kulturelles Kapital
Materielle Gegenstaende wie Instrumente, Gemälde mit denen man wenig anfangen kann, ohne Fertigkeiten zur Nutzung bzw. zum Verständnis
37
Bourdieu - Def. institutionaliertes kulturelles Kapital
Bildungstitel. In Bildungseinrichtungen erworben, sozial anerkannt und durch juristische Regelungen garantiert. inkorporiertes Kapital oft implizite Voraussetzung
38
Bourdieu - Def. soziales Kapital
Ressourcen, die ein Akteur auf der Grundlage seiner Gruppen- oder Netzwerkzugehörigkeit mobilisieren kann.
39
Bourdieu - soziales Kapital - Unterschied zur Milieutheorie?
mehr Fokus auf die Ressourcen, die mobilisiert werden koennen
40
Bourdieu - Def. symbolisches Kapital
Wahrnehmung und Anerkennung der Ausstattung einer Person mit den anderen Kapitalsorten
41
Bourdieu - symbolisches Kapital - welchem anderen Konzept liegt es nahe?
Prestige (!)
42
Ueberlegungen re: Handlungsrestriktionen - wie gleich betreffen sie verschiedene Individuen?
Im Prinzip oft fuer alle gleich (gleicher Preis, gleiche formalen Bildungsvor-aussetzungen); de facto greifen fuer manche schaerfer als andere (wer wenig Geld hat, hat es schwerer, sich ein Auto zu kaufen, etc.)
43
Hinsichtlich welcher zwei Dimensionen unterscheiden sich Restriktionen fuer verschiedene Akteure?
Raum, Zeit
44
Differentieller Einfluss von Handlungs- restriktionen re: Raum; Beispiel
Distanzen machen es oft schwer, z.B. Bildungsangebote wahrzunehmen. Resultat – Landkinder gehen seltener zum Gymnasium als Stadtkinder
45
Differentieller Einfluss von Handlungs- restriktionen re: Zeit; 2 Beispiele
Konjunkturlage zum Zeitpunkt des Schul- oder Studienabschlusses; Kohortengroesse
46
in welchen 4 Feldern werden eigentlich Ressourcen verteilt
wirtschaftliche Märkte; Bildungssystem; private Haushalte; Wohlfahrtsstaat
47
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus unselsbtaendiger Arbeit
52%
48
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus selbstaendiger Arbeit
6%
49
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus Vermoegen (Zinsen, Dividenden, etc.)
11%
50
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus öffentlichen Transferzahlungen
25%
51
BRD 2003; Haushaltsbruttoeinkommen, Anteil aus nicht-öffentlichen Transferzahlungen (Betriebsrenten etc.)
5%
52
Ueberlegung - handlungs-t theroretische Relevanz der Verschiedenheit der Einnahmequellen?
Mittel, die man einsetzen muss, um $$ zu bekommen sind sehr verschieden bezueglich der verschiedenen Einkommensquellen...
53
distribution of by primary source of income by individuals - percent eigene Erwerbstaetigkeit
39%
54
distribution of by primary source of income by individuals - percent Transferzahlungen?
31%
55
distribution of by primary source of income by individuals - percent unterstützt durch Angehörige?
29%
56
Grundideen der funktionalistischen Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945)
Aufgabe von sozialer Ungleichheit ist es , Personen zur Übernahme bestimmter Positionen zu motivieren und sie zu einer pflichtgemäßen Erfüllung ihrer Aufgaben
57
funktionalistische Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945) - 2 Gruende wegen denen ungleiche Bezahlung wichtig ist?
Nicht alle Positionen gleich wichtig fuer die Gesellschaft; | Verschiedene Positionen verlangen verschiedene Talente/Qualifikationen
58
funktionalistische Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945) - Hauptkritikunkte?
Ist Rangordnung bestimmbar und bewertbar? Sind Talent und die Bereitschaft zum Absolvieren bestimmter Ausbildungen in der Gesellschaft wirklich so knapp? Logische Beschraenktheit
59
funktionalistische Ungleichheitstheorie von Moore und Davis (1945) - Hauptkritikunkte - worin besteht logische Beschraenktheit?
letztlich erklärt die Existenz sozialer Ungleichheit dadurch , dass sie für eine funktionierende Arbeitsteilung notwendig ist. ABER - Wie kann eine Folge eines Phänomens die Existenz des Phänomens erklären?
60
funktionalistische Ungleichheitstheorie - wie revelant ist sie heute zur Erklaerung von Ungleichheit?
Irrelevant
61
Grundideen der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie und Humankapitaltheorie
Angebot und Nachfrage; Wichtige Rolle der (individuellen) Produktivitaet; wichtige Rolle der Investitionen; Diskriminierung nicht oekonomisch
62
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - welche zwei Bedingungen gelten im Gleichgewicht?
Lohn gleich Produktivitaet; | keine Arbeitslosigkeit
63
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - welche 2 Variablen bestimmen Produktivitaet nach Mincer (1974)
Bildung; | Berufserfahrung
64
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - Modell von Jakob Mincer - wie gut ist es empirisch bestaetigt?
GUT!
65
neoklassische Arbeitsmarkt- theorie und Humankapital- theorie - welche 2 Faktoren erklaeren wieviel in Humankapital investiert wird?
Ressourcen der Eltern; | erwartete Renditen
66
Soziale Schließung - Grundidee
In verschiedenen Situationen gelingt es Akteuren, den Wettbewerb zu beschraenken oder Ressourcen zu monopolisieren.
67
Soziale Schließung - Beispiele im Zugang zu Chancen im Arbeitsmarkt
Staatsbuergerschaft/ Arbeitserlaubnis, Bildung, spezielle Pruefungen (Apotheker, FCAS), Kuendigungsschutz
68
Modell der sozialen Schliessung - auf welcher Ebene findet hier Konkurrzenz statt?
Konkurrenz auf der Ebene der Gruppen (statt atomistischer Konkurrenz individueller Arbeiter und Unternehmer)
69
Def offene Beziehung (Ursprung - Weber)
steht jeder Person offen, die tatsächlich in der Lage und geneigt ist daran zu partizipieren
70
Def geschlossene Beziehung (Ursprung - Weber)
Teilnahme beschränkt und an bestimmte Bedingungen geknüpft
71
Def geschlossene Beziehung - zentrales Element laut Weber
monopolisiert den Beteiligten bestimmte Chancen oder Ressourcen
72
Modell der sozialen Schliessung - was ist die Rolle der Bildung?
Bildung ist Mechanismus der sozialen Schliessung (nicht Humankapital); Autor - Collins
73
Def. Diskriminierung
Situation in der Personen nicht nach dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit sondern schlechter behandelt werden
74
Def. askriptive Merkmale
Charakteristika die unabhängig von Handeln oder Leistungen einer Person sind. Beispiele – Hautfarbe, Geschlecht etc
75
Zusammenhang Diskriminierung und askriptive Merkmale
Diskriminierung findet oft aufgrund von askriptiven Merkmalen statt
76
Def. erworbene Merkmale
Charakteristika die Menschen im Laufe ihres Lebens durch eigene Entscheidungen/ Investitionen erwerben koennen.
77
erworbene Merkmale - Beispiel
Bildung
78
Was ist die logische Beziehung zwischen Diskriminierung und sozialer Schliessung?
Zwei Seiten der gleichen Medaille!
79
Def. Stereotyp
generalisierte Überzeugungen hinsichtlich der Merkmale bestimmter Gruppen
80
Def. Vorurteil
spezifische Bewertungen oder affektive Haltungen zu Gruppen (aufgrund von Stereotypen)
81
3 Ansaetze zur Erklaerung von Diskriminierung
Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile; Statistische Diskriminierung; Radikale Theorie der Diskirminierung
82
Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile - wer war der zentrale Vertreter
Gary Becker
83
Gary Becker – Diskriminierungspraeferenz und Vorurteile - zentrale Annahme
(manche?) Akteure haben eine Praeferenz fuer Diskriminierung (e.g., lieber einen Mann einstellen als produktivere Frau); note - das ist gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen
84
Gary Becker –Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile - theoretische Luecke?
Modell kann Diskriminierung aufgrund von Vorurteilen erklaeren, sagt aber nicht, wie Vorurteile herkommen
85
Gary Becker –Diskriminierungs- praeferenz und Vorurteile - welche Disziplin kann die Herkunft der Vorurteile erklaeren?
Sozialpsychologie
86
Welche 3 Ansaetze der Sozialpsychologie koennen Vorurteile erklaeren?
Autoritaere Persoenlichkeit (Neigung zur Diskriminierung; Existenz von Vorurteilen (kann zu Diskiminierung fuehren); Interessen bestimmter Gruppen, e.g., Staerkung sozialer Identitaet, Selbstwertgefuehls. Note – Vorurteile koennen das unterstuetzen
87
Statistische Diskriminierung - theoretischer Kontext
Oekonomische Modelle, welche die Annahme der vollkommenen Information aufgeben und Information aus Gut betrachten, dessen Erwerb Ressourcen verbraucht.
88
Statistische Diskriminierung - key insight
Arbeitgeber suchen nach Anzeichen, die mit hoeherer Produktivitaet korrelieren...
89
Statistische Diskriminierung - key insight - Beispiel
Bildungsabschluesse als Indikator fuer Produktivitaet; Beruecksichtigung von Gruppenmerkmalen („Asian Americans work hard); UNABHAENGIG von individueller Auspraegung
90
Statistische Diskriminierung - wo kommt der Name her
Arbeitgeber orientieren sich an Gruppendurch- schnittswerten und nicht an der individuellen Leistungsfähigkeit
91
Radikale Theorie der Diskriminierung – theroretischer Kontext
Nicht mehr neoklassische VWL, Lohne haengen ab von Machtverhaeltnissen zwiischen Arbeitern und Arbeitgebern.
92
Radikale Theorie der Diskriminierung – theroretischer Kontext - Zielfunktion Arbeitnehmer
wollen sowenig arbeiten wie moeglich
93
Radikale Theorie der Diskriminierung – theroretischer Kontext - Ziel der Arbeitgeber?
wollen die Organisationsfaeigkeit der Arbeiter verschlechtern, und setzen die „teile und herrsche“ Strategie ein
94
Radikale Theorie der Diskriminierung – was ist das zentrale Resultat?
Ein Teil der Beschaeftigten bekommt mehr gezahlt.
95
Radikale Theorie der Diskriminierung – zentrales Resultat - was ist die Auswirkung davon, dass ein Teil der Beschaeftigten mehr gezahlt bekommt?
Arbeitnehmer die mehr bekommen verteidigen ihre hoehere Bezahlung gegen den Arbeitgeber und gegen die weniger bezahlten Kollegen, was Produktivitaet erhoeht
96
Radikale Theorie der Diskriminierung – warum trifft solche Diskriminierung v.a. bestimmte Gruppen (Frauen, Minderheiten etc.)? 2 Ideen
Diskriminierung orientiert sich an schon vorhandenen Vorurteilen; Diskriminierung wirkt v.a., gegen Gruppen, die sich schlecht organisieren koennen
97
zwei Ueberlegungen zum Zusammenhang zwischen Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung
Diskriminierung beruht oft auf Vorurteilen/ Stereotypen, die etabliert und gelernt sind. Die dienen dann dazu, Ungleichheit und Schliessungsstrategien zu legitimieren; Stereotype threat Sozialpsychologie belegt, dass Menschen, welche das Ziel negativer Stereotype sind, oft schwaechere Leistungen zeigen, wenn Stereotypen aktiviert sind.
98
3 Bedingungen fuer das Vorliegen von Ausbeutung nach Erik O. Wright (neomarxistischer Klassentheoretiker).
1. Causal relation between high wealth of one group and low wealth of other group 2. Causal relation stems from exclusive control over means of production 3. Causal relationship includes appropriation of output of work low group by high group
99
Erik O Wright - Gemeinsamkeit zwischen seinen Kriterien fuer das Vorliegen von Ausbeutung und sozialer Schliessung
Ausschluss bestimmter Personen von der Kontrolle ueber die zentralen Produktionsmittel
100
Erik O Wright - zusaetzliche Annahmen in seinen Kriterien fuer das Vorliegen von Ausbeutung im Vergleich zu sozialer Schliessung
Annahme, dass Ausbeuter und Ausgebeutete in direkter Beziehung stehen und dass Arbeitsertraege der Ausgebeuteten von den Ausbeutern angeeignet werden (dies erfordert bestimmte Formen des Herrschens und der Administration)
101
Logische Beziehung soziale Schliessung und Ausbeutung (as defined by Erik O. Wright)
Ausbeutung ist Spezialfall der sozialen Schliessung
102
Definition Institution – 3 Merkmale
1. Regeln, die Interaktionen strukturieren 2, Regeln sind bekannt/ bewusst 3. Einhaltung der Regeln typischerweise sanktioniert
103
Instututionen und Ungleichheit – Beispiel Abitur
Regeln zum Bestehen des Abiturs; Einfluss Abitur auf Lebenschancen, Rolle der Bildung fuer Humankapital, Schliessung
104
(Konzept) Wann liegt Reproduktion der Sozialstruktur vor?
Personengruppen, die am Anfang eines bestimmten Prozessablaufs viele Ressourcen haben, sind auch diejenigen, die am Ende dieses Ablaufs über viele Ressourcen verfügen
105
wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Reproduktion von Ungleichheit
1. wie können Ressourcen investiert und ineinander konvertiert werden 2. wie kommt es (manchmal) zu Veränderungen der Verteilung
106
Reproduktion von Ungleichheit - 2 wichtge Ansaetze re: Konvertieren und Investieren von Ressourcen
1. Theorie der funktionalen Differenzierung; | 2. Bourdieu und seine Klassifikation von Ressourcen
107
Reproduktion von Ungleichheit - Theorie der funktionalen Differenzierung - Grundidee
verschiedene Felder der Gesellschaft funktionieren nach ihren eigenen Regeln, und Ressourcen koennen nicht einfach zwischen Feldern der Gesellschaft transferiert werden
108
Reproduktion von Ungleichheit - Theorie der funktionalen Differenzierung - schoenes Luhmann Zitat
auch Nobelpreisträger müssen sich selbst die Schuhe putzen
109
Reproduktion von Ungleichheit - Theorie der funktionalen Differenzierung - kritische Ueberlegung
Erfolg in einem Bereich der Gesellschaft scheint mit Erfolg in anderen Bereichen korreliert zu sein (erfolgreiche Kuenstler auch allgemein wohlhabend, etc.)
110
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - oekonomisches Kapital
hochgradig konvertierbar, hat spezifische Risiken (Fehlinvestitionen, Inflation)
111
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - soziales Kapital
relativ konvertierbar, Risiken auch relativ hoch (Netzwerke koennen Wert verlieren etc.), sowie auch Grenzen (Regeln gegen Vetternwirtschaft/Korruption
112
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Def. Beziehungsfalle
Investition in unzuverlässige Personen, die sich als undankbar erweisen und sich daher nicht an die Norm der Reziprozität halten
113
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Def. Statusfalle
Situation in der statushoehere Personen systematisch niedrigere Gegenleistungen erbringen
114
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Def. Freundschaftssfalle
Wenn Beziehungen so eng geworden sind, dass man auf Gedeih und Verderb dazu ist, eine bestimme andere Person zu unterstuetzen
115
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - inkorporiertes kulturelles Kapital
nicht direkt konvertierbar (duh), auch indirekt nur schwer konvertierbar.
116
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - inkorpoeriertes kulturelles Kapital - warum ist es auch schwer, das indirekt zu konvertieren? 2 Ideen
1. Arbeitgeber wollen Zertifikate, pruefen nicht direkt was jemand weiss/kann. 2. Kann an Relevanz verlieren (veraltern von Wissen, Veraenderung dessen, was relevant ist)
117
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - inkorpoeriertes kulturelles Kapital - Ueberlegung zu Beziehung Identitaet, Wandel der Werte
inkorporiertes Wissen oft ueber lange Jahre erworben und Teil der Identitaet geworden – Wertverlust kann Angriff auf die eigene Identitaet darstellen...
118
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - objektiviertes kulturelles Kapital
in mancher Hinsicht dem oekonomischen Kapital aehnlich, aber Risiken hoeher (kulturelle Gueter oft nicht objektiv bewertbar; Wert schwankt oft unvorhersehbar...)
119
Reproduktion von Ungleichheit - Bourdieu - Ueberlegungen zur Konvertierbarkeit - institutionalisiertes kulturelles Kapital
weit konvertierbar (Arbeitsmarkt, Heiratsmarkt), aber an Voraussetzungen gebunden, e.g., Nachfrage, und eigenen Risiken ausgesetzt (Bindungsinflation...)
120
Reproduktion von Ungleichheit - 2 Grenzen der Reproduzierbarkeit
1. messy transmission: Viele Prozesse in vielen verschiedenen sozialen Feldern 2. noisy transmission: Konkurrenz, Innovationen, Unsicherheit
121
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - Motivation/ Grundfrage
wie koennen kleine Unterschiede in der Ressourcenverteilung im Laufe der Zeit zu grossen Unterschieden werden
122
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - welches griffige Konzept hat Mertons entwickelt
Matthaeuseffekt – „wer hat dem wird gegeben“
123
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - Beispiele
Relativalterseffekt (besonders im Sport, Wahl der weitergehenden Schulform)
124
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - Bezug zu Institutionen
oft Beziehungen zu Institutionen (e.g., Stichtag der Klassenzugehoerigkeit festlegt)
125
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - 3 Prozesse nach DiPrete und Eirich (2006)
Einfach; pfadabhaengig; statusabhaengige
126
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - einfache Prozesse - Definition
Ressourcengewinn einer Ressource haengt ab von der Kumulation einer oder mehrerer anderer Ressourcen in der Zeit
127
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - einfache Prozesse - Beispiel
Humankapitalmodell; wenn ein Akteur im Lebensverlauf weitere Qualifikationen und Humankapital ansammelt, dann steigt Einkommen
128
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - pfadabhaengige Prozesse - Definition
Zuwachs einer Ressource Zeit T haengt ab von der Ressourcenausstattung bei T-1
129
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - pfadabhaengige Prozesse - Beispiel
Matthaeuseffekt; auch – wer mehr Vermoegen hat, bekommt hoehere Zinsen
130
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - statusabhaengige Prozesse - Definition
Verwertung einer Ressource haengt von Status einer Person ab
131
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - statusabhaengige Prozesse - Beispiele
niedrigere Renditen von Bildungsinvestitionen fuer Frauen in D-land (oder ggf Schwarzen in den USA)
132
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - 3 Prozesse nach DiPrete, Enrich - schliessen sie sich gegenseitig aus?
NEIN! Insb. Kombination pfadabhaegige und statusabhaengige Prozessen kann grosse Unterschiede erklaeren
133
Kumulative Prozesse der Ressourcenverteilung - sind sie prinzipiell mit anderen Prozessen und Theorien kombinierbar
JA!
134
Deskriptiver Ansatz zur Analyse von Ungleichheit - Grundidee
Betrachtet die Verteilung von Ressourcen oder Handlungsrestriktionen im Hinblick auf einige zentrale Strukturdimensionen
135
Deskriptiver Ansatz zur Analyse von Ungleichheit - 4 zentrale Dimensionen
vertikal Geschlechter Migrationshintergrund raeumlich (Ost/West)
136
2 Kriterien der Beurteilung von Modellen der vertikalen Strukturen
Qualitaet der deskripriven Erfassung; Erklaerungskraft
137
2 Kriterien der Beurteilung von Modellen der vertikalen Strukturen - Qualitaet der deskripriven Erfassung - was meint das
Kann das Konzept bei der anschaulichen deskriptiven Erfassung der vertikalen Struktur sozialer Ungleichheit helfen
138
2 Kriterien der Beurteilung von Modellen der vertikalen Strukturen - Erklaerungskraft - was meint das
Kann das Konzept Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen gut erklaeren
139
Welche 2 Theoretiker haben die Klassentheorie begruendet?
Marx und Weber
140
3 Merkmale der Klassentheorie per Marx und Weber
Einteilung der Bevoelkerung allein auf Grundlage oekonomischer Kriterien; Annahme, dass objektive Klassenzugehoerigkeit das Handeln und Bewusstsein der Menschen praegt; Annahme, dass Klassen keine einfache vertikale Hierarchien bilden (!!)
141
marxistische Klassentheorie - 3 Grundelemente
1. Kriterium: Eigentum an Produktionsmitteln bestimmt Klassenzugehoerigkeit 2. Interessengegensatz: Ausbeutung verschaerfen vs abschaffen 3. Modell: Historisches Modell
142
marxistische Klassentheorie - 3 Grundelemente - historisches Modell - 4 Schritte
Mittelklasse wird untergehen; Gegensaetze zwischen Arbeitern und Kapitalisten verschaerfen sich; Klassenbewusstsein der Arbeiter wird staerker; Revolution ueberwindet Klassengegensatz
143
marxistische Klassentheorie - emprisches Hauptproblem?
warum ist die Mittelklasse nicht verschwunden...?!
144
Webers Klassentheorie - Grundelemente
Klassendefinition: auf Basis der Marktchancen; Klassen: 2 Hauptklassen(lagen) - Erwerbsklasse, Besitzklasse es gibt keinen zentralen Klassengegensatz (viele Gruppen mit vielen Interessen)
145
Webers Klassentheorie - Grundelemente - Definition soziale Klasse
Anzahl der Klassenlagen, zwischen denen eine Person im Laufe ihres Lebes relativ leicht wechseln kann und zwischen denen ein Wechsel (statistisch) haeufig stattfindet
146
Webers Klassentheorie - Grundelemente - 4 Hauptklassen
Arbeiterschaft; qualifizierte Mittelklasse (besitzlose Intelligenz, Fachgeschultheit); Kleinbuergertum (Handwerker, Ladenbesitzer – gewisser Besitz der Produktionsmittel); Oberklasse – Besitz und Bildung
147
Webers Klassentheorie - Grundelemente - Def. Erwerbsklasse
Muss Arbeitskraft auf dem Markt anbieten
148
Webers Klassentheorie - Grundelemente - Def. Besitzklasse
Kann vom Ertrag ihres Eigentums leben
149
Webers Klassentheorie -Fokus (in Abgrenzung vom Marxismus)
Ausstattung mit (differenzierten) Ressourcen (nicht nur 1 Ressource); Kein zentraler Klassengegensatzes, sondern mehrerer Gruppen mit verschiedenen Interessen; Kein (breit geteiltes) Klassenbewusstsein
150
Ueberlegungen zum Anspruch der Klassentheorie – urpruenglich (Marx, Weber)
Makrosoziologischer Ansatz, e.g., Entstehung von klassenspezifischen Organisationen, Ausbruch sozialer Konflikte, Revolutionen, etc
151
Ueberlegungen zum Anspruch der Klassentheorie – heute
Klassenlage als Erklaerung fuer individuelles Verhalten und individuelle Einstellungen
152
Wer ist ein wichtiger Vertreter (neo-) marxistischer Modelle in juengerer Zeit?
Erik O Wright
153
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz
Hauptgegensatz: Eigentuemer von Produktionsmitteln vs. abhaengig Beschaeftigten (a la Marx); Differenzierung der Arbeitgeber: nach Anzahl der Beschaeftigten; Differenzierung Arbeitnehmer: Autoritaetsposition, Qualifikationen
154
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - wie differenziert er Arbeitgeber nach der Anzahl der Beschaeftigten
Oft 3 Klassifizierungen: 0-1, 2-9, 10+
155
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - wie fein differenziert er Arbeitnehmer nach Qualifikation und welchen Einfluss hat das
3 Auspraegungen; hoehre Qualifikationen - Knappheit, schwer zu evaluieren – bekommen mehr Geld
156
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - Differenzierung der Arbeitnehmer nach Autoritaet - Ueberlegung
Arbeitnehmer mit Autoritaet sind wichtig fuer die Extraktion des Mehrwertes
157
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz - struktureller Einfluss von Arneitnehmern mit Qualifikation und/oder Autoritaet
diese Arbeitnehmer haben eine widerspruechliche Klassenlage
158
Erik O. Wright - Theoretischer Ansatz -wieviele Klassenlagen hat er in seinem Modell
Insgesamt 12 Klassenlagen – 3 Beschaeftigungsstufen mal 4 (3 Qualifikationslevel fuer Nichtbesitzer der Produktionsmittel, ein Level fuer Besitzer der Produktionsmittel)
159
In welchen 3 Punkten naehert sich Wright and Weber?
1. Untersuchung verschiedener Ressourcen fuer Produktionsbeziehungen, Marktchancen 2. Pluralitaet von Interessen 3. Keine Zwangslaeufe zur Revolution
160
In welchen 2 Punkten bleibt Wright in der marxistischen Tradition?
1. Fokus auf Ausbeutungsbeziehung und organisatorische Umsetzung im Produktionsprozess 2. Arbeiter sind der groessten Teil der Bevoelkerung 60%-80%)
161
Ueberlegungen: 60%-80% der Bevoelkerung in Wrights Modell sind Arbeiter. Was heisst das fuer die Empirie?
Wenig nuetzlich - Theorie nicht tauglich, Unterschiede in dieser grossen Mehrheit zu analysieren...
162
Was ist das wichtigste Modell der empirischen Klassenforschung?
Goldthorp Modell, EGP Modell (nach Erikson, Portocero, Goldthorp, 1979)
163
Was ist die Grundidee des EGP Modells?
Zusammenfassung von Berufsgruppen zu Klassen aufgrund homogener Marktchancen, Arbeitsbedingungen
164
Was ist die Struktur des EGP Modells - erste Ebene?
Unterscheidung nach dem Besitz von Produktionsmitteln
165
Was ist die Struktur des EGP Modells - erste Ebene - Besitz von Produktionsmitteln - welche 3 Auspraegungen gibt es?
Selbstaendige mit Arbeitnehmern, selbstaendige ohne Arbeitnehmer, nicht-Selbstaendige
166
Was ist die Struktur des EGP Modells - nicht-selbstaendige, wie werden sie weiter differenziert (2 Kriterien)?
Möglichkeit der Kontrolle und Überwachung der Arbeitsleistung; Notwendigkeit von spezifischen Qualifikationen
167
EGP Modell - Definition spezifische Qualifikation?
Qualifikationen die nur fuer ein bestimmtes Unternehmen relevant sind
168
Welche zwei Formen des Arbeitsvertrags sind Teil des EGP Modells?
Lohnarbeitsvertrag, Diensvertrag
169
EGP Modell - was meint der Begriff Lohnarbeitsvertrag?
Bezahlung nach der Zahl ihrer Arbeitsstunden oder im Stücklohn; kurze Kündigungsfristen, wenig Aufstiegschancen
170
EGP Modell - was meint der Begriff Dienstvertrag?
monatliches Gehalt, größere Beschäftigungssicherheit und Karrierechancen innerhalb des Unternehmens, im Verlaufe der Karriere kontinuierlich steigendes Gehalt
171
EGP - wie behandelt es Landwirtschaft?
getrennt von allen anderen Berufen
172
EGP Modell - was sind die zwei Mischtypen?
„ueberwachen schwierig“ (Dienstleistungs- und Verwaltungsbereich – Routineangstellte ) ODER „spezifische Qualifikationen“ (Meister, Vorarbeiter)
173
EGP Modell - quantitative Ergebnisse - wieviele Segmente ergeben sich?
11
174
EGP Modell - was sind die drei groessten Segmente?
1. Untere Dienstklasse – 26% West/21% Ost 2. Facharbeiter – 16%, 28% 3. Un- und angelernte Arbeiter – 16%/10%
175
EGP Modell - strukturell, was ist der groesste Unterschied zu Wright?
es gibt keine dominante (homogene?) Klasse mehr
176
EGP Modell - wie hat es sich empirisch beweahrt?
Gut - auch als Grundlage fuer international vergleichende Forschung
177
Welches europaeische Klassifizierungsschema baut auf EGP auf?
EseC – euopean Socio-economic Classification
178
Hauptkritikpunkte re: Goldthorpe/EGP
1. Gehoeren Unternehmer, obere Dienstklasse in eine Klasse? 2. Ist diskrete Gruppierung angebracht (oder ist die Welt kontonuierlich)? 3. Theoretische Begruendung zu schwach?
179
Hauptkritikpunkte re: Goldthorpe/EGP - Schwaeche der theoretischen Fundierung - spezifische Kritik?
ist die Klassifizierung zwischen Lohn- und Dienstvertraegen kongruent mit den benutzten Klassenschemata?
180
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - Ansatz
Klassentheorien und empirische Klassenforschung zu stark auf Makroklassen fokussiert. Deren Erklaerungskraft ist gering – neuer Ansatz sollte sich auf Mikroklassen fokussieren
181
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - Beispiel (Argument fuer Mikroklassen)
Interessen werden oft aufgrund der engen Klassen gebildet, e.g., in den USA Lehrer-gewerkschaft, Betriebsgewerkschaft)
182
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - theoretische Begruendung fuer Mikro-Ansatz
Prozesse der Praegung klassenspezifischer Lebensbedingungen, Einstellungen und Verhaltensweisen laufen auf dieser Ebene ab
183
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - soziale Praegung - 3 Mechanismen
Selbstselektion/ andere Allokationsprozesse; Mechanismen der sozialen Konditionierunge.g., durch ähnliche Ausbildung, Interaktionsnetze, gemeinsame Erfahrungen und geteilte Generalisierungen; Institutionalisierung spezifischer Regeln, e.g., Qualifizierungsanforderungen
184
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - empirische Ergebnisse
Mikroklassen erklaeren Varianz weit besser als Goldthorpe's Klassen
185
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden -wieviele Mrikroklassen benutzen sie?
126 (!)
186
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - 3 Kritikpunkte
1. 126 Mikroklassen sind zu unuebersichtlich 2. Viele Mikroklassen haben strukturelle Gemeinsamkeiten 3. Ansatz ist „variablensoziologisch“ statt erklaerend. (Aufklaerung der Varianz ist gut, aber was ist der Mechanismus?)
187
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - wann haben sie ihren Ansatz publiziert?
2006
188
Klassenkonzepten von David Grusky, Kim Weeden - ist abschliessende Bewertung derzeit moeglich?
Nein, noch zu frueh (da erst 2006 publiziert)
189
Wie bilden soziale Schichtmodelle soziale Ungleichheit ab?
auf einer einzigen Skala
190
Schichtmodelle - Abgrenzung zu Klassenmodellen?
1. Klassenmodelle benutzen oft mehr als eine Dimension | 2. K-modelle wollen oft mehr erklaeren als Schichtmodelle
191
Schichtmodelle - Abgrenzung zu Klassenmodellen in welcher Weise wollen K-modelle oft mehr erklaeren als S-modelle (Beispiel)?
z.B., gemeinsame Interessen als Grundlage kollektiven Handelns
192
Abgrenzung Schichtmodelle vs Statusskalen
Schichtmodelle nehmen an, dass es klare Grenzen zwischen Schichten gibt; Statusskalen funktionieren eher graduell
193
Schichtmodelle und Statusskalen - Def. Status
Position einer Person in der Verteilungsstruktur einer bestimmten Ressource, z. B. Einkommensverteilung, Bildungsstruktur
194
4 Typen von Status-/Schichtmodellen
1. Modelle von Prestigeschichten oder –skalen 2. Modelle der subjektiven Schichtidentifikation 3. Modelle, die sich allein auf den Beruf stuetzen 4. mehrdimensionale Modelle
195
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Def. Prestige
Wertschätzung oder Anerkennung, die bestimmten Personen oder sozialen Gruppen entgegengebracht wird
196
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Was fuer eine Art Merkmal ist Prestige?
relational...
197
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Ueberlegung - Prestige - wie direkt haengt es mit oekonomischen Variablen zusammen?
nicht direkt! e.g., Neureiche haben zwar viel Geld, aber oft niedrigen sozialen Status; im Europa des spaeten 19. Jhd war es umgekehrt mit dem ggf verarmten Adel
198
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Auf welchen 4 Faktoren beruht normalerweise Prestige?
``` One of: spezifische Lebsensfuehrung; bestimmte Ausbildung; privilegierte soziale Herkunft Ausuebung eines bestimmten Berufs ```
199
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner (Schicht uebersetzt von „class“) - Kontext
Gemeindestudien, USA; Schichtkonzept nah an Webers Konzept der staendischen Wertschaetzung
200
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner - operationalisierte Definition von Schicht (class)
Personengruppen, die von anderen Mitgliedern einer Gemeinschaft aufgrund ihres Prestiges als sozial hoeher oder niedrigen eingestuft werden
201
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner -operative Umsetzung von Schichtung
„Index of status characteristics“, rehudend auf den Faktoren Beruf, Einkommen, Haustyp, Wohngegend
202
Schichtstudien von William L. Warner - „Index of status characteristics“ - wie misst es Prestige?
nicht direkt, sondern ueber Ausstattung der Personen mit bestimmten Merkmalen (die fuer mich sehr wie Ressourcen aussehen...!)
203
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Schichtstudien von William L. Warner - deutsches Pendant
Scheuch Index
204
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index - was sind die 3 Indikatoren?
Einkommen, berufliche Stellung, Bildung
205
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index - wie werden die 3 Indikatoren zu einem Index zusammengefasst?
Zuweisung von Punktzahlen zu Auspraegungen, Gewichtung und Mittelwertsbildung
206
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index - Indexbildung - 2 Problematiken
welche Punkte, welche Gewichte – welche theoretisch fundierte Begruendung...? Wie koennen Schichten fundiert abgegrenzt werden?
207
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten oder –skalen. Scheuch Index -wo wird er noch heute eingesetzt?
mehrdimensionaler Index des soziooekonomischen Status in der sozialmedizinischen und epidemiologischen Forschung
208
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten - was ist SIOPS?
Standard International Occupational Prestige
209
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten - wer hat SIOPS entwickelt?
Donald Treiman (WANN?)
210
Typ 1: Modelle von Prestigeschichten - SIOPS - wie ist es in D-land eingesetzt worden?
Etablierung von Prestigeskalen, auch bezogen auf Freundschafts- und Heiratsbeziehungen
211
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Grundidee - 2 Schritte
Entwickle eine Schichtung von Berufen basiert auf Prestige durch Befragung von Individuen; Bitte Versuchspersonen, ihren Beruf einer der Schichted zuzuordnen
212
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Typische Ergebnisse (D-land)?
Verteilung sieht aus wie eine Zwiebel – Menschen ordnen sich ueberwiegend der oberen Unterschicht und der unteren Mittelschicht zu
213
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Wichtige Forscher
Moore, Kleining
214
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Einsatz in der Forschung (3 Aspekte)
In der akademischen Forschung eher selten; genutzt von der Gesellschaft fuer Konsumforschung (GFK) i; ALLBUS (Allgemeine Bevoelkerungsumfrage in den Sozialwissenschaften) Umfrage
215
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Ueberlegung zu Ost/West Unterschieden
Westen eher Zuordnung zur Mittelschicht, Osten eher Zuordnung zur Arbeiterschaft. Bei gleichem Beruf/ Einkommen/ Bildung, im Osten niedrigere Selbsteinstufung
216
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Ueberlegung zur Bereitschaft, Frage zu beantworten?
Allgemein grosse Bereitschaft, Frage zu beantworten, die im Laufe der Zeit nicht abnimmt. Spricht gegen Entschichtung der Bevoelkerung
217
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Determinanten der Selbsteinschaetzung?
primaer Beruf, sekundaer Einkommen und Bildung
218
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Ueberlegung zur Selbsteinschaetzung von Maennern vs Frauen (USA!)
Wenn ein Paar zusammenlebt, stufen Maenner sich normalerweise nur aufgrund ihrer eigenen Charakteristika (Beruf, Einkommen, Bildung) ein waehrend Frauen sich auch an den Charakteristika der Maenner orientieren
219
Typ 2: Modelle der subjektiven Schichteinstellung. Kritische Ueberlegung
Was messen diese Modelle – objektive soziale Realitaet oder subjektive Wahrnehmung oder Interpretation? Wird subjektive Wahrnehmung korrekt erfragt (Struktur der zugrundeliegenden Modelle muss nicht mentalen Modellen der Befragten identisch sein)
220
Typ 3: Eindimensionale Modelle – Fokus auf Beruf 2 verbreitete Berufsklassifikationen
International: International Standard Classification of Occupations (ISCO), Deutschland: Sozialver-sicherungsrechtliche Stellung, sektoral weiter differenziert
221
Typ 3: Eindimensionale Modelle – Fokus auf Beruf. 2 verbreitete Berufsklassifikationen - ISCO - 3 Details
Entwickelt 1968 Entwickelt von der ILO 1,500 berufliche Taetigkeiten
222
Typ 3: Eindimensionale Modelle – Fokus auf Beruf. - Statusskalen - 2 Beispiele
Handls Skala des sozio-oekonomischen Status; | Hiffmeyer-Zlotniks Index der Autonomie des beruflichen Handelns
223
Typ 3: Eindimensionale Modelle – Ueberlegung zur Vielzahl der existierenden Skalen?
Verschiedene Skalen korrelieren hoch – messen also wahrscheinlich das gleiche Konstrukt
224
Typ 4: Mehrdimensionale. 3 Modelle.
1. USA: Socioeconomic Index for Occupations (SEI) 2. o International: Standard International Socio-Economic Index of Occupational Status (ISEI) 3. Deutschland: Scheuch Index (SES)
225
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Socioeconomic US Index for Occupations (SEI) - Entwickler?
Otis D. Duncan (Klassiker!)
226
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Socioeconomic US Index for Occupations (SEI) - Variablen und Berechnung
Gewichteter Mittelwert von Bildung, Einkommen
227
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Standard International Socio-Economic Index of Occupational Status (ISEI) - Entwickler (wer und wann)
Harry Ganzeboom und Donald Treiman (1992)
228
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Standard International Socio-Economic Index of Occupational Status (ISEI) - wie funktioniert er
skaliert die beruflichen Tätigkeiten nach der vorausgesetzten Bildung und dem erworbenen Einkommen
229
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - wichtiger methodologischer Unterschied Scheuch vs SEI/ISEI
SES Gewichtung ist gewaehlt (arbitrary…?), SEI und ISEI beruhen auf statistischen Verfahren
230
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - thought - sind Ergebnisse diskret oder kontinuierlich?
KONTINUIERLICH!
231
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Wichtiges Beispiel fuer D-land
Schichtmodell von Theodor Geiger (diskret!)
232
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Modell von Theodor Geiger - was ist sein Schichtbegriff?
Schicht Oberbegriff zur Erfassung der Struktur der sozialen Ungleichheit in verschiedenen Gesellschaften (Kasten, Klassen etc. – alles spezifische Ausformungen...)
233
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Modell von Theodor Geiger - was haben Mitglieder einer Schicht gemeinsam?
soziooekonomischen Status sowie Einstellungen, Mentalitaeten etc.
234
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Modell von Theodor Geiger - nach welchen Kriterien kann man Schichtung analysieren
Multiple Schichtungen moeglich!!
235
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Modell von Theodor Geiger -welche Phase der deutschen Geschichte hat Geiger v.a. untersucht?
Zwischenkriegszeit
236
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Modell von Theodor Geiger - wichtige Ergebnisse (re: Zwischenkriegszeit)
simplex marxistisches Schema passt nicht – Gesellschaft zu komplex...
237
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Modell von Theodor Geiger - gegenwaertige Ergebnisse von Untersuchungen Geisslers (re: D-land)?
Einkommen, Beruf und Bildung die zentralen Dimensionen, und Bildung ist zunehmend dominant; aber – Schichten verlieren gerade an Praegekraft
238
Typ 4: Mehrdimensionale . Modelle - Modell von Theodor Geiger - konzeptionelles Problem (Metapher...)
Modelle sind wie ein Haus – sie zeigen wie es aussieht und beschreiben, wer wo wohnt, aber die Prinzipien die hinter der Konstruktion liegen, bleiben unklar
239
6 Kritikpunkte gegenueber Klassen- und Schichtmodellen
1. alleiniger Fokus auf oekonomisch verursachte Ungleichheit 2. Alleiniger Fokus auf erwerbstaetige Bevoelkerung 3. Multidimensionale Modelle funktionieren nur bei hoher Statuskonsistenz 4. Grenzen werden erodiert, insb. da ungleichheit abnimmt 5. Soziale Ungleichheit existiert, aber Klassen/Schichten nicht handlungsrelevant 6. Sozialstruktur zu kompliziert fuer zusammenfassende Modelle
240
6 Kritikpunkte gegenueber Klassen- und Schichtmodellen - #1 Modelle sind zu stark auf oekonomisch verursachte Ungleichheit fokussiert (Hradil 1987)- response?
Na und? Die benutzten Modelle korrelieren wahrscheinlich auch mit den anderern Dimensionen, und man muss sich im Modellbau eben beschraenken…
241
6 Kritikpunkte gegenueber Klassen- und Schichtmodellen - #2 Klassen- und Schichtmodelle berücksichtigen nur Erwerbstätige (Hradil 1987) - response?
Kritik im Prinzip korrekt, aber Problem ist umgehbar; e.g., frage nach dem letzten Beruf bei Rentnern, Arbeitslosen oder klassifiziere HH nach Person im HH mit dem hoechsten Status. Empirische Ergebnisse – gut!
242
6 Kritikpunkte gegenueber Klassen- und Schichtmodellen - #3. Multidimensionale Schichtmodelle funktionieren nur für Gesellschaften mit relativ hoher Statuskonsistenz (Hradil 1987). - response?
Gegenargument Roessler: Statuskonsistenz bleibt hoch – Behauptungen dass sie abnehme sind statistisch falsch…
243
6 Kritikpunkte gegenueber Klassen- und Schichtmodellen - #4. Ungleichheiten im Einkommen und Kontrolle der Produktionsmittel durch Kapitalisten nehmen immer mehr ab; Grenzen zwischen Klassen oder Schichten erodieren (Pakulski/Waters 1996)- response?
Argument hielt fuer viele Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts, aber der Trend hat sich in den 70er Jahren umgedreht
244
6 Kritikpunkte gegenueber Klassen- und Schichtmodellen - 5. Soziale Ungleichheit existiert weiterhin, ihre Strukturierung in Klassen und Schichten ist aber nicht mehr relevant für die Akteure. These der Entkopplung. Ulrich Beck (1986), teilweise auch Pakulski/Waters, Kingston - 4 Gegenargumente
Entkopplung vob Klassenposition und Verhalten nicht durchgaengig festgestellt werden ; Klassen waren auch historisch nie homogen; Fahrstuhleffekt nicht klar belegt. Zunahme der Mobilitaet empirisch nicht klar belegt
245
6 Kritikpunkte gegenueber Klassen- und Schichtmodellen - 6. Die gegenwärtige Sozialstruktur ist zu differenziert, als dass sie noch von einem Klassen- oder Schichtenmodell zusammenfassend erfasst werden könnte (Hradil 1987) - response
Dummes Argument - natuerlich gibt es viele Dimensionen, aber jedes Modell muss vereinfachen, und es gibt keinen Grund zu denken, dass die Dimensionen in Klassen-/Schichtmodellen nicht mehr relevant sind
246
In den 80er Jahren wurde Unzufriedenheit mit den Schichtkonzepten groesser. Was waren die 2 Hauptkritikpunkte?
1. mangelnde Leistungsfähigkeit der Schichtkonzepte zur zusammenfassenden Beschreibung von sozialer Ungleichheit 2. geringe Erklärungskraft von Einstellungen und Verhaltensweisen
247
In den 80er Jahren wurde Unzufriedenheit mit den Schichtkonzepten groesser, wer hat wann welches alternative Modell vorgeschlagen?
Stefan Hradil, 1983/1987, Modell der sozialen Lagen
248
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - was sind die zwei Analyse-Ebenen?
Ebene der sozialen Lage; | Ebene des sozialen Milieus
249
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - Def. Ebene der sozialen Lage
beschreibt soziale Ungleichheit un moeglichst umfassender Form. Relevant fuer unsere Fragestellung. Fokus nur auf objektive Seite, nicht subjektive Wahrnehmung
250
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - Def. soziale Lage
typische Kontexte von Handlungsbedingungen, „die vergleichsweise gute oder schlechte Chancen zur Befriedigung allgemein anerkannter Bedürfnisse gewähren“; (Fokus auf Zielvorstellungen und allgemeine Moeglichkeit deren Realisierung)
251
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - soziale Lage - welche (individuellen) 3 Ziele stehen hier im Vordergrund?
``` oekonomische Ziele; wohlfahrtsstaatliche Ziele (Integration, Gesundheit, Partizipation); soziale Beduerfnisse (Integration, Selbstverwirklichung, Emanzipation) ```
252
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - soziale Lage - welche 2 Klassen von Dimensionen werden betrachtet?
The usual: Geld, Bildung, Beruf, Macht A few new ones: Arbeitslosigkeits- und Armutsrisiken, soziale Absicherung, Arbeitsbedingungen, Freizeitbedingungen, Wohnbedingungen, soziale Beziehungen/Rollen,
253
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - Typologie der Ungleichheit – 3 Kategorien
dominante Lebensbedingungen; weitere wichtige Lebensbedingungen; Lebensbedingungen mit begrenzter Reichweite (my term)
254
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - Typologie der Ungleichheit – 3 Kategorien - was ist in der Kategorie #1 "dominante Lebensbedingungen" enthalten und warum
monetaere Ausstattung (ist fuer ale wichtig)
255
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - Typologie der Ungleichheit – 3 Kategorien - was ist in der Kategorie #2 "weitere wichtige Lebensbedingungen" enthalten
Beispiel Bildung – korreliert mit vielen Faktoren, und insbesondere mit Einkommen)
256
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - Def. soziales Milieu
Menschengruppen, „die solche äußeren Lebensbedingungen und/oder inneren Haltungen aufweisen, aus denen sich gemeinsame Lebensstile herausbilden“
257
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - wer hat es wann empirisch umgesetzt?
Otto Schwenk (1999)
258
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - empirische Umsetzung - welche zwei Probleme hat sie aufgezeigt?
1. Theoretische Begruendung fuer Lebensebedingungen willkuerlich 2. Lagekonzept aufwendig, aber nicht mehr Erklaerungskraft als Schichtkonzept (Fokus schnell auf Einkommen und Bildung...)
259
Stefan Hradil, Modell der sozialen Lagen - Einschaetzung insgesamt - 2 Ueberlegungen
Re: Ungleichheit: keine klaren Vorteile gegenueber dem (einfacheren) Schichtkonzept; Re: Beschreibung der Sozialstruktur allgemein: gut geeignet, insb. re: Ausstattungsmuster und Benachteiligungen
260
Recap - welche 6 Konzepte zur Erfassung der sozialen Ungleichheit hat dieser Kurz behandelt?
1. Klassenstruktur 2. Prestigeskalen und –schichten 3. Sozioökonomische Statusskalen und –schichten 4. Soziale Lagen
261
Recap - zusammenfassend, wie geeignet sind Prestigeskalen zur Beschreibung der sozialen Ungleichheit?
Nicht geeignet! Grund - Bezug zur hier verwendetenDefinition der sozialen Ungleichheit
262
Recap - zusammenfassend, warum sind Prestigeskalen nicht zur Beschreibung der sozialen Ungleichheit geeignet (in diesem Buch nach Ansicht dieses Autors)?
o Prestige has Fokus auf Wahrnehmung und Wertschaetzung, wogegen Definition von Ungleichheit (in diesem Buch) auf Ressourcenverteilung und Handlungsrestriktionen beruht
263
Recap - zusammenfassend, wie geeignet sind soziale Lagen und Lebenslagen zur Beschreibung der sozialen Ungleichheit?
Nicht geeignet (warum - nicht klar an dieser Stelle ausgefuehrt). Probably - komplizierter als Schichtmodelle, gleiche Resultate
264
Recap - zusammenfassend, wie geeignet sind Schichtkonzepte auf der Basis des soziooekonomischen Status zur Beschreibung der sozialen Ungleichheit?
nur geeignet fuer deskriptive Gruppenvergleiche, da Abgrenzungen letztlich willkuerlich sind. Auch statistisch schwierig einzusetzen (implizit – ordinal skaliert!!)
265
Recap - zusammenfassend, wie geeignet sind Skalen auf der Basis des soziooekonomischen Status zur Beschreibung der sozialen Ungleichheit?
Viele nuetzliche Eigenschaften – Intervallskalierung, viele Daten (auch international)
266
Recap - Vorteile von Schichtmodellen ggueber Klassenmodellen?
Erfassung der Varianz innerhalb von sozialen Klassen, Intervallskalierung
267
Recap - Nachteile von Schichtmodellen ggueber Klassenmodellen (in Hinsicht auf Marktchancen und verfuegbare Strategien)?
Heterogene Gruppen liegen oft nahe bei einander, e.g., Bauern, Steinmetze und Muellabfuhrarbeiter. Unterdrueckte Heterogenitaet problematisch, da Informationen re: Marktaktivitaeten verloren geht die mit moelichen Strategien korreliert.
268
Recap - Nachteile von Schichtmodellen ggueber Klassenmodellen - Beispiel - wo liegt das Problem (re Erfassung von Marktchancen und Strategien), wenn Bauern, Steinmetze und Muellarbeiter in einem Schichtmodell nahe beeinander liegen?
1. Bauern konkurrieren mit einender, haben eine begrenzte Ressource (Land), koennen sich gut als Interessenverband organisieren 2. Steinmetze - koennen soziale Schliessung einsetzen 3. Muellabfuhr - einzige Strategie ist organisieren
269
Recap - Nachteile von Schichtmodellen/Skalen ggueber Klassenmodellen (in Hinsicht auf Dynamik)?
es ist schwierig, Skalen mit sozialem Wandel in Verbingung zu bringen
270
Recap - Nachteile von Schichtmodellen/Skalen ggueber Klassenmodellen (in Hinsicht auf Dynamik) - Beispiel Landwirtschaft - Ueberlegungen
schrumpfen der Landwirtschaft wird im Goldthorpe Modell direkt klar, aber nicht in der SIEI Skala
271
Recap - Einschaetzung von Klassenmodellen insgesamt
Sinnvoll fuer bestimme Fragestellungen, aber haben auch Grenzen – und sind statistisch schwierig einzusetzen
272
Recap - Einschaetzung von Klassenmodellen insgesamt - bei welchen Fragestellungen sind Klassenmodelle nutzelich - konzeptionell?
bei Fragestellungen bei denen die qualitativ unterschiedliche Ressourcenausstattung der Akteure in verschiedenen Berufsgruppen eine wichtige Rolle spielt
273
Recap - Einschaetzung von Klassenmodellen insgesamt - bei welchen Fragestellungen sind Klassenmodelle nutzelich - 3 Beispiele?
Bei Fragen re: 1. sozialer Mobilität 2. Organisation und Durchsetzung von klassenlagenspezifischen Interessen 3. strukturellen Analysen zur Verbindung von Strukturwandel der Wirtschaft und Klassenstruktur
274
Recap - Einschaetzung von Klassenmodellen insgesamt - Ueberlegung - warum sind Klassenmodelle statistisch schwer einsetzbar?
Nominalskalierung!!
275
Recap - Einschaetzung von Klassenmodellen insgesamt - Ueberlegung - was sind die besten Klassenmodelle?
Empirisch hat sich das Goldthorpe Modell durchgesetzt; sowohl Wright als auch Goldthorpe liegen nahe an Webers Konzept
276
Dimensionen der sozialen Ungleichheit jenseits von Klassen und Schichten: Geschlecht, Ethnie, Region - Grundfrage?
Warum ist es ok, das wir uns in der vertikalen Dimension der Ungleichheit auf soziale Schichten und Klassen fokussieren, und viele moegliche andere Variablen ausblenden?
277
Warum ist es ok, das wir uns in der vertikalen Dimension der Ungleichheit auf soziale Schichten und Klassen fokussieren, und viele moegliche andere Variablen ausblenden - 3 Antworten
1. that is where research has been focused 2. ask (surveys) and the variables used reflect what matters to people 3. the research conducted focuses on structures of social relationships and ressource distribution (why is that a valid answer?)
278
Ueberlegung - wie korrelieren soziale Konflikte mit den vertikelan Dimension in Schichtmodellen - Bsp. 1 - Migranten
Differenzen zwischen Einheimischen und Migranten existieren; Gegensaetze aber auch gleichzeitig entlang der vertikalen Dimension der Ungleichheit
279
Ueberlegung - wie korrelieren soziale Konflikte mit den vertikalen Dimension in Schichtmodellen - Bsp. 2/3 - Mann/Frau, Jung/Alt?
praktisch relative wenige Konflikte - aber in einem gewissen Masse doch (Frauenbewegung, Graue Panther etc.)
280
Ueberlegung - wie korrelieren soziale Konflikte mit den vertikalen Dimension in Schichtmodellen - Ueberlegungen von Lieberson re: Mann und Frau
Ungleichheiten entlang dieser Dimension sind irrelevant solange je ein Mann und eine Frau in zusammenleben, Ressourcen teilen.
281
Ueberlegung - wie korrelieren soziale Konflikte mit den vertikalen Dimension in Schichtmodellen - Ueberlegungen von Lieberson re: Mann und Frau - Gegenargumente
nicht alle sind in einer Beziehung, nicht alle Beziehungen halten, und bleibt doch ein Problem fuer die betroffenen Individuen wenn sie Karrieziele haben...
282
Ueberlegung - wie korrelieren soziale Konflikte mit den vertikalen Dimension in Schichtmodellen - Ueberlegungen re: Ost/West
Hier gibt es keine Kompensationsmoeglichkeiten (Umzug ist mit hohen sozialen Kosten verbunden). Konflikt an dieser Grenze viel zu beobachten!
283
Ueberlegung – warum ist Bildung wichtig? 4 direkte Effekte
1. Erwerb allgemeiner Faehigkeiten (Lesen, Rechnen etc) 2. Erwerb spezifischer Wissensgehalte (Englisch, Buchfuehrung etc) 3. Faktenwissen in verschiedenn Bereichen 4. Sozialisation in verschiedene Normen, Werte, Verhaltensformen
284
Ueberlegung – warum ist Bildung wichtig? 2 indirekte Effekte
1. Soziale Bedeutung, die Bildungszertifikaten zugesprochen wird 2. Unterschiede in Bildung fuehren zu (korrelieren mit?) unterschiedlichen Erfahrungen und Handlungsweisen (e.g., lesen von Zeitungen, Buechern; Wahlverhalten
285
Bildung - direkte Effekte - Ueberlegung zur Problematik Messbarkeit
Direkte Effekte sind nut schwer messbar (Ausnahme – PISA, aber auch nur fuer Schueler...)
286
Bildung - direkte Effekte - Ueberlegung zur Messbarkeit - 2 praktisch oft eingesetzte Variablen?
1. Zahl der Jahre im | 2. Hoechster erreichter Bildungsabschluss
287
Bildung - direkte Effekte - Ueberlegung zur Messbarkeit - Variable Zahl der Jahre im Bildungssystem - implizite Annahme (und Problematik)
setzt implizit Homogenitaet im Bildungssystem voraus..
288
Bildung - direkte Effekte - Ueberlegung zur Messbarkeit - Variable hoechster erreichter Abschluss - wichtiges Problem
schwierig bei laenderuebergreifenen Analysen - Vergleichbarkeit?
289
Bildung - direkte Effekte - Ueberlegung zur Messbarkeit - Variable hoechster erreichter Abschluss -2 internationale Klassifikationsschemata
1. ISCED (International Standard Classification of Education), von UNESCO entwickelt 2. CASMIN, in Europa verbreitet
290
ISCED (International Standard Classification of Education) - was sind die 4 Stufen
Vorschule Primaer Sekundaer Tertiaer/Hochschule
291
ISCED (International Standard Classification of Education) - 4 Stufen - Problematik fuer D-land
Deutschland differenziert innerhalb der skundaeren und tertiaeren Institutionen der Bildung... das wird im ISCED nicht abgebildet... How does that impact results?
292
5 Unterschiede D-land vs rest of world re: Bildung
1. Vorschule nicht verpflichtend 2. Weichenstellung nach 4. Klasse 3. Abitur is ALLGEMEINE Hochschulreife 4. Duales System 5. Keine Keine-Unis, wenige Privatschulen
293
Definition – Proporzmodell
Implementation des Konzepts der Chancengleichheit: Bei Chancengleichheit hat jede soziale Gruppe die Chancen entsprechend ihrem Anteil in der Bevoelkerung
294
Proporzmodell zur Implementation des Konzepts der Chancengleichheit bei der Bildung - underlying assumption (and why it is problematic)
Gleichverteilung der Leistungsfaehigkeit... Meritokratisches Modell waere eigentlich angebrachter, aber ist sehr schwer umzusetzen...
295
Proporzmodell und Bildung - Unterschiede Ost/West?
Historische Unterschiede...! DDR – mehr Realschule (aka polytechnische Oberschule), weniger Hauptschule, vergleichbar viel Abitur (12 Jahre!)
296
Proporzmodell und Bildung - Unterschiede M/F re: hoechste erreichte Abschluesse?
Maedchen im Durchschnitt hoehere Schulabschluesse, insbesndere Abitur/ Fachhochschuleife; Maenner haeufiger nur Hauptschule, keinen Schulabschluss. Maedchen im Schnitt bessere Noten
297
Proporzmodell und Bildung - Unterschiede M/F re: gewaehlte Berufe aund Faecher?
Geschlechtsunterschiede weiterhin wichtig bei Wahl des Ausbildungs- oder Studienfaches
298
Proporzmodell und Bildung - Unterschiede re: Mirgationshintergrund
Dramatische Unterschiede im hoechsten erworbenen Bildungsniveau
299
Proporzmodell und Bildung - Unterschiede re: Mirgationshintergrund - wie unterscheiden sich Deutsch mit Mig. hintergrund und Tuerken?
Relativ wenig (note - das trifft zu, obwohl die Eltern von Deutschen mit Migrationshintergrund oft hohe Abschluesse erzielt hatten...!)
300
Quellen des Einflusses der sozialen Herkunft auf Bildungserfolg (Raymond Boudon, 1974) - primaerer Effekt?
Kinder aus Familien mit einer unterschiedlichen Klassenlage zeigen im Bildungssystem unterschiedlich gute Leistungen, empirisch gut belegt
301
Kinder aus Familien mit einer unterschiedlichen Klassenlage zeigen im Bildungssystem unterschiedlich gute Leistungen - 2 theoretische Ansaetze, das zu erklaeren (one bad, one good)
1. Bell Curve (nicht haltbar) 2.  Soziale Vermittlung durch, z.B., bessere materielle Ausstattung, sprachliche Faehigkeiten, Einstelungen und Werte (remember Bourdieu – inkorporiertes kulturelles Kapital)
302
Quellen des Einflusses der sozialen Herkunft auf Bildungserfolg (Raymond Boudon, 1974) - sekundaerer Effekt?
selbst bei gleicher (objektiver) Leistung werden sich Kinder deren Eltern hoehere Klassenlage haben haeufiger fuer hoehere Bildungslaufbahnen entscheiden
303
elbst bei gleicher (objektiver) Leistung werden sich Kinder deren Eltern hoehere Klassenlage haben haeufiger fuer hoehere Bildungslaufbahnen entscheiden - moegliche Erklaerungen?
Gleichung der Humankapitaltheorie, beruecksichtig erwartete Rendite auf Investitionen. Machen Familien in hoeheren Klassenlagen andere Annahmen…? Effekt des Referenzpunktes?
304
Definition Segregationsindex
Prozent der der Personen, die von einer Merkmalsgruppe in eine andere wechseln muessten, um Gleichverteilung herzustellen (liegt zwischen 0 und 1)
305
Bildungsinflation - ist es zu einer Entkopplung von Bildungszertifikaten und Berufspositionen gekommen?
NEIN
306
Welcher Trend wird mit dem Begriff Bildungsinflation bezeichnet?
Zunahme von hoeheren Bildungsabschluessen im Rahmen der Bildungsexpansion
307
ILO - Def. Erwerbstaetige
15 Jahre oder aelter, arbeiten (mindestens 1 Stunde), nicht wichtig wie/wo sie arbeiten (selbstaendig, angestellt, bei Familie mithelfend)
308
ILO - Def. Erwerbslose
15 Jahre oder aelter, nicht erwerbstaetig, aber suchen nach Arbeit und waeren innerhalb von zwei Wochen fuer Beschaeftigung verfuegbar
309
ILO - Def. Nichterwerbspersonen
15 Jahre oder aelter, weder erwerbstaetig noch erwerbslos (Hausfrauen, Studenten, Rentner, etc.)
310
Ueberlegung - Nichtwerbstaetige (a la ILO) mit Arbeitslosen (gemaess des deutschen Arbeitsrechts) gleichsetzbar?
NEIN! Deutsches Arbeitsrecht hat andere Regeln, z.B. jemand der weniger als 15 Stunden arbeitet gaelte als Arbeitsloser (nach deutschem Recht) und auch als Erwerbstaetiger!
311
Def. Erwerbspersonen (a la ILO)
Summe (Erwerbstaetige + Nichterwerbstaetige)
312
Def. Erwerbsquote (a la ILO)
Erwerbspersonen/ (Bevoelkerung 15-65)
313
Arbeitslosenquoten: Relevante Unterschiede - M/F?
geringe Unterschiede (leicht hoeher fur Frauen)
314
Arbeitslosenquoten: Relevante Unterschiede - Region
Weit hoeher fuer Ostdeutschland
315
Arbeitslosenquoten: Relevante Unterschiede - Ethnie
Weit hoeher fuer Auslaender
316
Arbeitslosenquoten: Relevante Unterschiede - Abschluss
Weit hoeher fuer Personen ohne Berufsabschluss
317
Was ist der wichtigste Faktor, der die Laenge der Arbeitslosigkeit beeinflusst?
Qualifikation. everything else equal – schlechtere Chancen fuer Wiedereinstieg fuer Frauen, Auslaender, Ostdeutsche; auch grosse Rolle der (bisherigen) Dauer der Arbeitslosigkeit und der Staerke des sozialen Netzwerks
318
Veraenderung der Zusammensetzung der Erwerbstaetigkeit (1950 bis 2004) - von welchen Gruppen gibt es MEHR, von welchen WENIGER?
WENIGER Arbeiter, mithelfende Familienangehoerige, leicht weniger Selbstaendige; MEHR Angestellte, (leicht) mehr Beamte
319
Analyse der Einkommensverteilung - was sind die 2 logischen Niveaus der Analyse?
Person oder Haushalt
320
Analyse der Einkommensverteilung - welches Analyse-Niveau ist ueblicher?
Haushalt
321
Analyse der Einkommensverteilung - welches Problem loest man, in dem man auf der Ebene des HH’s untersucht?
Wie geht man sonst mit Kindern, Hausfrauen etc. um?
322
Analyse der Einkommensverteilung - welches Problem schafft man, in dem man auf der Ebene des HH’s untersucht?
Haushalte koennen verschieden strukturiert sein, e.g., Zahl der Kinder
323
Analyse der Einkommensverteilung - Analyse auf dem Nivea der HH - wie umgeht man das Problem, sas HH oft verschieden strukturiert sind (e.g., Zahl der Kinder)?
Einsatz des Konzepts des Aeuivalenz- Einkommens
324
Def. Aequivalenzeinkommen
Verfahren der Umrechnung des tatsaechlichen Haushaltseinkommens um zu beruecksichtigen, wieviele Personen in einem HH leben
325
Aequivalenzeinkommen - wie werden HH Mitglieder (nach OECD Verfahren) gewichtet?
HH Vorstand Gewicht =1; Jedes weitere HH Mitglied ueber 15 Jahre 0.5; Jedes weitere HH Mitglied unter 15 Jahre 0.3
326
Analyse der Einkommensverteilung - 2 Ansaetze zur Beschreibung/Erfassung der Einkommensungleichheit
Quantile | Indices
327
Analyse der Einkommensverteilung - welche Problematik wirft der Begriff Einkommen auf?
zu umpraezise - es gibt verschiedene Art Einkommen
328
Analyse der Einkommensverteilung - was sind 2 wichtige verschiedene Einkommensdefinitionen?
Markteinkommen; | Nettoeinkommen
329
Analyse der Einkommensverteilung - wie kommt man vom Markteinkommen (Brutto) zum Nettoeinkommen?
Abzug von Steuern; | Einbezug von Transfers
330
Analyse der Einkommensverteilung - Quantile - zwei positive Eigenschaften
relativ einfache Durchfuehrung; | gut geeignet fuer ein Land
331
Analyse der Einkommensverteilung - Quantile - eine negative Eigenschaft
wird kompliziert, wenn man mehrere Dimensionen betrachten will (mehrere Laender, ueber Zeit hinweg etc.)
332
Analyse der Einkommensverteilung - Indices - was sind die 2 bekanntesten?
Lorenzkurve und (daraus abgeleitet) der Gini-Koeffizient
333
Analyse der Einkommensverteilung - Gini - wie verlaeuft er ueber die Zeit hinweg?
U-foermig. Erst abnehment (nach WW2) sia 70er, dann leichte Zunahme
334
Analyse der Einkommensverteilung - Indices - Gini - 3 Probleme
Aufwendig zu berechnen; Reagiert stark auf Veraenderungen im mittleren Bereich; Nicht zerlegbar
335
Analyse der Einkommensverteilung - Indices - Gini - 3 Alternativen
Quantilsverhaeltnisse; Theil's H Atkinsonmass
336
Analyse der Einkommensverteilung - Indices - Gini - 3 Alternativen - Quantilsverhaeltnisse - pro und con
Leicht zu berechnen; | benutzen nur einen kleinen Teil der verfuegbaren Informationen
337
Analyse der Einkommensverteilung - Indices - Gini - 3 Alternativen - Theil's H - pro und con
NOT DEFINED! Zerlegbar – oft fuer weltweite Analysen eingesetzt; reagiert stark auf Veraenderungen im unteren Bereich der Einkommensverteilung (nicht umbedingt kontra, aber bringt normative Fragen in die Analyse
338
Analyse der Einkommensverteilung - Indices - Gini - 3 Alternativen - Atkinsonmass - Ueberlegung
erlaubt dem Autor zu spezifieren, worauf das Mass empfindlich reagiert – erforder/erlaubt normative Ueberlegungen (und Theorie der Wohlfahrt der Gesellschaft) direkt einzubauen
339
Analyse der Einkommensverteilung - Indices - Ueberlegung -wie kann man den Effekt der Umverteilung quantitativ erfassen?
Gini Markteinkommen minus Gini Nettoeinkommen!
340
4 Erklaerungsansaetze fuer 2 Trands: langfristiger (Wieder)Anstieg der Ungleicheit, regionale Unterschiede in Ungleichheit
Sektorale Unterschiede; institutionelle Unterschiede; Globalisierung; skill-biased changes
341
langfristiger (Wieder)Anstieg der Ungleicheit, regionale Unterschiede in Ungleichheit - was besagt der Erklaerungsansatz 1 - sektorale Unterschiede
Zusammensetzung des GDP hat sich veraendert – mehr Dienstleistungen, weniger Industrie/Landwirtschaft - Einkommensverteilung im Dienstleistungssektor ungleicher - Durchschnittseinkommen unterschiedlich
342
langfristiger (Wieder)Anstieg der Ungleicheit, regionale Unterschiede in Ungleichheit - was besagt der Erklaerungsansatz 2 - institutionelle Unterschiede
Staerke der Gewerkschaften, Groesse des oeffentlichen Sektors
343
langfristiger (Wieder)Anstieg der Ungleicheit, regionale Unterschiede in Ungleichheit - was besagt der Erklaerungsansatz 3 - Globalisierung
Mehr Konkurrenz zwischen Arbeitnehmern in verschiedenen Laendern; besonders stark in Europa (EU Integration)?
344
langfristiger (Wieder)Anstieg der Ungleicheit, regionale Unterschiede in Ungleichheit - was besagt der Erklaerungsansatz 3 - skill-biased change
technologische und organisatorische Veraenderungen in der Wirtschaft ermoeglichen es hoeher (und hoechst-) qualifizierten Arbeitnehmern, mehr zu verdienen
345
langfristiger (Wieder)Anstieg der Ungleicheit, regionale Unterschiede in Ungleichheit - was besagt der Erklaerungsansatz 3 - skill-biased change - 2 Gegenargumente
Koennen hoehere Einkommen mit hoeheren kognitiven Faehigkeiten erklaert werden oder eher mit anderen Faktoren wir soziale Schliessung? Die Theorie impliziert, dass Bildungsrenditen ansteigen sollten; das ist nicht nachgewiesen
346
Ist die Datenlage bzgl. der Zunahme der Ungleichheit INNERHALB von Laendern klar?
JA, hat zugenommen
347
Ist die Datenlage bzgl. der Zunahme der Ungleichheit ZWISCHEN Laendern und insgesamt in der Welt klar?
NEIN - 2 Theorien
348
Veraenderungen der Ungleichheit weltweit (incl. zwischen Laendern) - Ansatz Sala-I-Martin
65% der weltweiten Ungleichheit ist zwischen Laendern, Ungleichheit abnehmend
349
Veraenderungen der Ungleichheit weltweit (incl. zwischen Laendern) - Ansatz Anand, Segal
80% der weltweiten Ungleichheit ist zwischen Laendern, kein Trend der Zu- oder Abnahme
350
Ungleichheit in D-land - Dimension M/F- wer liegt besser (und unterscheiden sich Resultate uni-/multivariat)?
Maenner hoeher als Frauen; Unterschiede verschwinden in multivariaten Untersuchungen NICHT
351
Ungleichheit in D-land - Dimension - Ethnie (und unterscheiden sich Resultate uni-/multivariat)?
Deutsche hoeher als Auslaender; Unterschiede verschwinden im multivariaten Untersuchungen (i.e., Auslaender konzentrieren sich in Positionen die weniger verdienen)
352
Anstieg der Ungleichheit in D-land - wichtiger confounding factor?
Familienstruktur
353
Anstieg der Ungleichheit in D-land - in welcher Weise in Familienstruktur ein wichtiger confounding factor?
Veraenderugn der Anteile an: - DINKs; - Familien mit vielen Kindern (und zwei Erwachsenen); - alleinerziehende Eltern (Muetter), oft unter der Armutsgrenze
354
Frauen verdienen weniger als Maenner. Welche 3 Mechanismen koennten dazu beitragen?
Soziale Schliessung, Humankapitaltheorie und Ausbeutung
355
Frauen verdienen weniger als Maenner, es gibt 3 Mechanismen, die das erklaeren koennten - wie klar zeigt die Datenlage auf bestimmte Mechanismen?
Datenlage unklar
356
Frauen verdienen weniger als Maenner, was ist der Einfluss der Familienstrukturen? (duh)
Frauen kuemmern sich nach der Familiengruendung mehr um Kinder, haben haeufiger Unterbrechungen in ihrer Karriere, arbeiten weniger Stunden (insb. Mehr Teilzeit)
357
Frauen verdienen weniger als Maenner, was ist der Unterschied in D-land?
25%; Bruttolöhne von vollzeitbeschäftigten Frauen ca. 75 % der Männerlöhne
358
In D-land verdienen Frauen 25% weniger als Maenner, welcher Anteil der Unterschiede kann durch unterschiedliche Entscheidungen im Arbeits- und Bildungsmarkt erklaert werden?
die Haelfte; 12% (der 25% niedrigeren Bruttoloehne) besteht weiter wenn Beruf, Betrieb und berufliche Qualifikationen gleich sind
359
In D-land verdienen Frauen 25% weniger als Maenner - wie liegen diese Unterschiede im Altersvergleich?
Die Unterschiede sind geringer fuer juengere Kohorten
360
2 Theorien warum typisch weibliche Berufe schlechter bezahlt werden?
1. kulturelle Entwertung von weiblichen Berufen (Liebeskind, 2004) 2. Stereotypen
361
Liebeskind (2004) - Theorie der kulturellen Entwertung weiblicher Berufe - Grundidee und empirische Bestaetigung?
in maennerdominierten Gesellschaften wird weiblichen Berufen niedrigeres Prestige zugewiesen; Empirische Bewertung: Schwierig. Die begrenzten Untersuchungen, die vorhanden sind, stuetzen die Theorie NICHT
362
2 Theorien warum typisch weibliche Berufe schlechter bezahlt werden - Stereotypen - Grundidee (Bezug zu Soz. Psych.)?
 Viele sozialpsychologische Studien bestaetigen, dass sowohl Maenner wie auch Frauen in Experimenten in der Regel Frauen geringere Kompetenzen, Einkommen etc. zuschreiben als Maennern
363
Regionale Ungleichheit in D-land (Ost/West) - zentraler Erklaerungsansatz?
Duh – niedrigere Produktivitaet in der DDR..., teilweise erklaert durch geringere Kapitalausstattung; zu hoher Umtauschkurs
364
Def. Armut - was sind die 2 Definitionsansaetze?
relativ, absolut
365
Armut - absolut - was ist das am weitesten verbreitete Kriterium?
Weltbank; wer weniger als $1 pro Tag pro person hat ist absolut arm
366
Armut - absolut - gibt es die in D-land?
NEIN
367
Def. relative Armut?
Unterschreiten eine bestimmten sozio-kulturellen Mindeststandards einer Gesellschaft
368
Berechnung der relativen Armut in D-land, 4 Ansaetze?
Sozialhilfebezug, Einkommensarmut, Lebenslagenarmut, Deprivationsarmut
369
Relative Armut in D-land - Ansatz 1 - Sozialhilfebezug - warum populaer?
einfach zu erheben
370
Relative Armut in D-land - Ansatz 1 - Sozialhilfebezug - 2 Probleme
1. Hohe Dunkelziffer | 2. Logische Inkonsistenz
371
Relative Armut in D-land - Ansatz 1 - Sozialhilfebezug - wie hoch ist die geschaetzte Dunkelziffer?
bis zu 50% der Berechtigten
372
Relative Armut in D-land - Ansatz 1 - Sozialhilfebezug - - warum ist der Ansatz logisch inkonsistent?
Sozialhilfe hat das Ziel die Armut zu bekaempfen (und Enpfaenger sollten aufgrund des Bezugs ja eigentlich nicht mehr arm sein...!)
373
Relative Armut in D-land - Ansatz 2 - Einkommensarmut -uebliche Implementierung
Identifikation des gesellschaftlichen Standards durch Mittelwert (D-land) oder Median; Armutssschranke ist Einkommen als Prozentsatz des Mittelwerts/ Medians
374
Relative Armut in D-land - Ansatz 2 - Einkommensarmut -Implementierung via Armutsschranke als % der Mittelwerts / Medians - uebliche Schranken?
Armut: 50% des MWs/Medians strenge Armut: 40% armutsgefaehrddet: 60%
375
Relative Armut in D-land - Ansatz 2 - Einkommensarmut - - konzeptionelles Problem?
Einkommensarmut betrachtet Versorgung mit Ressourcen, nicht wie sie eingesetzt werden oder wie tatsaechliche Versorgung ist
376
Relative Armut in D-land - Ansatz 2 - Einkommensarmut - - 3 statistische Ueberlegungen und Probleme?
Median oder Mittelwert? | Welche Prozenschranke?Median/Mittelwert von was (Europa, D-land, Stadt?
377
Relative Armut in D-land - Ansatz - Lebenslagenkonzept - was ist das zentrale Konzept
Deprivation
378
Relative Armut in D-land - Ansatz - Lebenslagenkonzept - worum geht es im Konzept der Deprivation?
Um die Ausstattung von Haushalten mit Guetern und Dienstleistungen
379
Relative Armut in D-land - Ansatz - Lebenslagenkonzept - Deprivation - wie wird sie normalerweise gemessen?
Interviews, in denen Befragte Listen vorgelegt bekommen; machen zu jedem Element zwei Aussagen - steht Element zur Verfuegung - sieht Befragter Element als notwendiger Bestandteil des Lebensstandards an?
380
Ueberlegungen zu Armutstrends in D-land - Regionale Trends?
- Objektiv: Osten aermer | - Deprivation: Gleich
381
Ueberlegungen zu Armutstrends in D-land - M/F?
wenig Unterschiede
382
Ueberlegungen zu Armutstrends in D-land - Ethnie
Klare Unterschiede - Einkommen und Deprivation
383
Ueberlegungen zu Armutstrends in D-land - vertikal
Starke Unterschiede nach Bildung, beruflicher Stellung
384
Ueberlegungen zu Armutstrends in D-land - Alter?
wenig Unterschiede
385
Ueberlegungen zu Armutstrends in D-land - welche 2 Gruppen sind oft von Armut betroffen (independent of usual 4 axes)?
HH mit alleinerziehenden Eltern und Kindern; | Arbeitslose (duh)
386
Vermoegensverteilung - was ist die dominierenden Vermoegensquelle?
Immobilien!
387
Vermoegensverteilung - was ist der Anteil der Immobilien am Gesamtvermoegen?
68%
388
Welcher Anteil der Bevoelkerung besitzt Immobilienvermoegen?
36%
389
Was ist ungleicher - Einkommensverteilung oder Vermoegensverteilung (duh)?
Vermoegensverteilung
390
Wie unterscheiden sich die Zeitreihenkurven der Ungleichheit (Gini?) fuer Einkommen und Vermoegen
Beide U-foermig
391
Zeitreihenkurve der Ungleichheit (Gini?) fuer Vermoegen ist u-foermig. Wann war der Tiefpunkt?
fruehe 1990er
392
Was sind 3 Faktoren, die die hoehere Konzentration des Vermoegens erklaeren?
1. Hoeheres Einkommen ermoeglicht mehr sparen (duh) 2. Ermoeglicht hoeheres Vermoegen hoehere Renditen? 3. Korrelation hoeheres Vermoegen, mehr erben?
393
Unterschiede im Vermoegen - Dimension Bildung?
weniger klare Unterschiede (wahrscheinlich konfundiert durch Alter...)
394
Unterschiede im Vermoegen - Dimension Erwerbsstellung des Haushaltsvorstandes
klare Unterschiede; Selbstaendige stehen gut dar; abhaengig beschaeftigte erwerben keine grossen Vermoegen – nur Selbstaendige (insb. mit Beschaeftigten) erwerben grosse Vermoegen!!
395
Unterschiede im Vermoegen - Dimension Erwerbsstellung des Haushaltsvorstandes - was konfundiert die hohen Vermoegen der Selbstaendigen?
private Rentenversicherung der Selbstaendigen zaehlt als Vermoegenm staatliche Rentenansprueche aber nicht...
396
Unterschiede im Vermoegen - Dimension Ost/West
grosse Unterschiede (duh)
397
Unterschiede im Vermoegen - Dimension Ethnie
grosse Unterschiede (duh)
398
Unterschiede im Vermoegen - Dimension Geschlecht
grosse Unterschiede
399
Was sind 2 wichtige Datenquellen re: Vermoegen in D-land?
1. Einkommens und Verbrauchsstichproble (EVS) | 2. Sozio-Oekonomisches Panel des DIW/Berlin (SOEP)
400
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - EVS - seit wann?
1962/63
401
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - EVS - Frequenz?
jaehrlich
402
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - EVS - sample size?
0.2% der Bevoelkerung
403
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - EVS - ist Beantwortung freiwillig?
JA
404
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - EVS - Freiwilligkeit der Beantwortung - Problem?
Verzerrungen...!? Mittelschichtbias...
405
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - EVS - welche wichtige Vermoegensart ist NICHT einbezogen?
Sachvermoegen/ Betriebsvermoegen (!!)
406
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - EVS - ab wann wurden Auslaender einbezogen?
1993
407
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - SOEP- seit wann?
1984
408
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - SOEP- seit wann auch Auslaender?
1994
409
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - SOEP- Frequenz?
jaehrlich
410
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - SOEP- panel size?
12,500
411
Datenquellen re: Vermoegen in D-land - Hocheinkommens stichprobe - ab wann?
2002
412
Grundidee: Sozialstruktur ist nicht statisch. 2 Arten der Veraenderung
1. Sozialstruktur bleibt gleich, Menschen veraendern ihre Position innerhalb der Struktur 2. Sozialstruktur veraendert sich
413
Sozialstruktur und Dynamik- Def. Mobilitaet (allgemein)
Bewegung der Akteure von einer Ausgangsposition zu einer Zielposition
414
Sozialstruktur und Dynamik- was sind die 2 Arten der Mobilitaet?
raeumlich, sozial
415
Ueberlegungen zur raeumlichen Mobilitaet - was sind 3 wichtige Beispiele?
Umziehen, Pendeln (zur Arbeit), Urlaubsreisen
416
Gibt es einen Trend in der Umzugshaeufigkeit?
Klare Tendenz zur Abnahme der Umzugshaeufigkeit
417
Sozialstruktur und Dynamik- Def. soziale Mobilitaet?
Bewegung zwischen Positionen der Sozialstruktur
418
Sozialstruktur und Dynamik- 9 wichtige spezifische Mobilitaeten?
vertikal, horizontal, intergenerational, intragenerational, Jobmobilitaet, strukturelle, Zirkulationsmobilitaet, Absolute, relative
419
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition vertikale Mobilitaet
Bewegung zwischen hoeher und niedrigere gelegenen Positionen in der vertikalen Dimension
420
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition horizontale Mobilitaet
Positionsveraenderungen, bei denen eine Person auf der gleichen Ebene bleibt
421
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition intergenerationale Mobilitaet
def. obvious; gemessen durch den Vergleich der sozialen Position einer Person mit der des Elternhauses
422
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition intragenerationale Mobilitaet
Bewegungen waehrend der Lebenszeit eines Individuums
423
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition Jobmobilitaet
beruflicher Wechsel
424
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition strukturelle Mobilitaet
Mobilitaet, die durch Strukturveraenderungen hervorgerufen wird
425
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition Zirkulationsmobilitaet
Durchlaessigkeit der Sozialstruktur
426
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition relative Mobilitaet
Mobilitaet bestimmter Gruppen (e.g., Arbeiterkinder)
427
Sozialstruktur und Dynamik- - Definition absolute Mobilitaet
strukturelle Mobilitaet plus soziale Durchlaessigkeit
428
intergenerationale Mobilitaet - welches Problem stellt sich, wenn man Positionen von Eltern und Kindern vergleicht?
Tendenz zum Ueberschaetzen der Mobilitaet (Konfundierung von Strukturwandel und Mobilitaet...)
429
Analyse intergenerationaler Mobilitaet - basic tool (erste Generation)?
Mobilitaetsmatrizen (war zentral fuer die erste Generation von Mobilitaetsforschern)
430
Mobilitaetsmatrizen - was sind die 2 wichtigen Elemente?
Zustromquoten, Abstromquoten
431
Mobilitaetsmatrizen -2 key insights?
wachsende Gruppen haben oft diverse Hintergruende/ Zustroeme; schrumpfende Gruppen haben oft hohe Selbstrekutierungsquoten
432
Mobilitaetsmatrizen - Def. tau-Quotient?
Geben fuer jede Gruppe von Soehnen an, wieviel groeeser/kleiner ihre Chancen, in eine bestimmte Gruppe zu gelangen, im Gegensatz zum Durchschnitt sind
433
intergenerationale Mobilitaet - 2. Generation - wer hat sie wann mit welchem Buch begruendet?
Bau & Duncan, 1967, „The American Ocupational Structure“
434
intergenerationale Mobilitaet - 2. Generation - welches Schlagwort kennzeichnet sie?
Statuserwerbsforschung
435
Statuserwerbsforschung - welche 2 Arten von Merkmalen unterscheident sie?
askriptive und erworbene
436
Statuserwerbsforschung - zentrale statistische Technik?
Pfadanalyse
437
Statuserwerbsforschung - key insight
Einfluss des Vaters auf den Sohn laeuft ueber Ausbilding/Bildung des Sohns (!), und dann von Ausbildung zum 1 Beruf, und von der Ausbildung und von 1. Beruf zum Beruf im Alter von 30
438
intergenerationale Mobilitaet - 3. Generation - was steht im Fokus?
Klassen; das zieht eine komplexe statistische Modelling nach sich (nominalskalierte Variablen!)
439
intergenerationale Mobilitaet - 3. Generation - wie wird sie institutionalisiert?
im Rahmen des Casmin (Comparative Analysis of Social Mobility in Industrialized Nations
440
intergenerationale Mobilitaet - 3. Generation - key insight
In D-land wird eher Klassenposition als Einkommen vererbt; in UK, US ist das umgekehrt
441
intragenerationale Mobilitaet - 3 Einsichten re: Zeitreihenvergleich der beruflichen Mobilitaet
1. Juengere Kohorten mehr mobil, ueberwiegend innerhalb einer Klasse, mehr fuer untere Klassenpositionen 2. Juengere Kohorten sind mehr von Flebilisierung des Arbeitsmarkts betroffen (rougher start, BUT same spot in the end) 3. bessere Chance fuer Frauen; Separierung insider, outsider
442
intragenerationale Mobilitaet - 2 Einsichten re: wie ist Deutschland anders?
Institutionen wichtig – deutscher Arbeitsmarkt relativ stabil, Berufswechsel selten; Schutz der Insider benachteiligt Outsider (insb. Berufseinsteiger und Arbeitslose)
443
Einkommensmobilitaet - 2 Einsichten re: wie ist Deutschland anders?
1. E.Mob. ist gering – die meisten Menschen bleiben in einer Einkommensklasse; wer mobil ist bewegt sich Interesssant: 2. Markteinkommen sind in D-land sehr beweglich (hoeher als US und vergleichbar mit UK!), aber Nettoeinkommen nicht
444
Armutsmobilitaet in D-land - Einsicht?
Von den armen Menschen (
445
soziale Ungleichheit - Lebensstile und Geschmack - Grundidee
Bis jetzt ging es um Ungleichheit aufgrund der Verteilung von Ressourcen und Handlungsrestriktionen. Bei L&G geht es dann statt dessen um Ziele des Handelns
446
Def. Lebensstil (S. Hradil)
der regelmaessig wiederkehrende Gesamtzusammenhang der Verhaltensweisen, Interaktionen, Meinungen, Wissensstaende und bewertenden Einstellungen eines Menschen
447
Def. Lebensstil (A. Spellerberg)
gruppenspezifische Formen der Alltagsorganisation und – gestaltung, die auf der Ebene des kulturellen Geschmacks und der Freizeitaktivitaeten symbolisch zum Ausdruck kommt
448
Lebensstildefinitionen von Spellerberg, Hradil - kozeptionelle Problematik?
Vermischung von abh. und unabh. Variablen (Freizeitverhalten, Einstellungen). Moegliche Loesung – Fokus auf kulturelle Praeferenzen (unabhaengige Variablen) und – getrennt davon – Freizeitverhalten
449
Ueberlegungen zur Abgrenzung der Lebensstilforschung – 3 Ideen
Fokus auf Nutzung von Ressourcen (vs. Ausstattung); Annahme der Existenz von Handlungsspielraeumen (ermoeglicht Personen, augfrund ihrer Praeferenzen zu handeln); Annahme der Autonomie verschiedener sozialer Felder (spezifisch re: kulturelle Sphaere)
450
Was ist Bourdieus „Fundamentaltheorem“?
(Klassen-) Struktur beeinflusst Habitus ( Geschmack, Klassifikationen), beeinflusst Praxis (Lebensstile) – die wiederum beeinflusst Struktur...
451
Worum geht es im „Kampf“ der Klassen nach Bourdieu? 2 Ideen
``` Oekonomischer Klassenkampf (of course); Symbolischer Konflikt um die Geltung von Lebensstilen und Kultur ```
452
Was sind die zwei Achsen nach denen Bourdieu die Gesellschaft einteilt?
Gesamtausmass an Kapital; | Zusammensetzung des Kapitals (oekonomisches Kapital, kulturelles Kapital)
453
Bourdieu - wo kommt der Habitus her?
Sozialisation, abhaengig von Klasse, perpetuiert Klassengegensaetze
454
Bourdieu - worin liegt die Relevantz des Habitus?
Abgrenzung von Klassenfraktionen mehr durch Habitus/Geschmack als durch Ausstattung mit oekonomischem Kapital (soziale Distinktion)
455
Bourdieu: Geschmack - welche Rolle speilt er?
Geschmack wird durch Konsum und Lebensstil sichtbar und machen dadurch das kulturelle Kapital sichtbar
456
Bourdieu: Was sind die 3 Geschmaecker die er unterscheidet?
Luxusgeschmack der herrschenden Klassen; Praetentioeser Geschmack der Mittelklasse; Notwendigkeitsgeschmack der Unterklasse
457
Bourdieu - was bestimmt den Luzusgeschmack?
Grosszuegigkeit und Freiheit, Praeferenz von Form ueber Funktion
458
Bourdieu - was bestimmt den praetentioesen Geschmack der Mittelklasse?
Versuch der Nachahmung der herrschenden Klasse, der aber i.d.R. fehlschlaegt, weil nur Oberflaechlich kopiert wird, oder die dahinterliegenden stilistischen Ideen zu verstehen
459
Bourdieu - was bestimmt den Notwendigkeits- geschmack der Unterklasse?
Wert auf Inhalt (nicht Form)
460
Zusammenfassend, wie erfolgreich warendie Versuche, Bourdieu auf D-land zu uebertragen?
Nicht erfolgreich. Scheiterte daran, dass Geschmaecker in Deutschland mehr Dimensionen zu haben scheinen als in Frankreich
461
Was war ein deutscher Gegenentwurf zu Bourdieu?
Schulze (1992), Erlebnisgesellschaft
462
Schulze (1992), Erlebnisgesellschaft - emprirische Grundlage
Untersuchungen in Nuernberg in den 1980er Jahren, Umfrage zu Freizeitaktivitaeten, Konsum, und Geschmacksvorlieben
463
Schulze (1992), Erlebnisgesellschaft - Grundthese
Geschmack nicht vollstaendig individualisiert, laesst sich in alltagsaesthetischen Schemata buendeln, die Resultat individueller und kollektiver Definitionsanstrengungen sind
464
Schulze (1992), Erlebnisgesellschaft - was sind die 3 alltagsaesthetischen Schemata?
Hochkultur, Spannungs- und Trivialschema
465
Was kennzeichnet das Spannungsschema?
Rockmusik, Kinobesuch, Actionfilme; orientiert and Schnelligkeit, Koerperlichkeit, Action
466
Schulze (1992), Erlebnisgesellschaft - welche 2 Schemata sind die urspruenglichen?
Trivialschema, Hochkulturschema
467
Schulze (1992), Erlebnisgesellschaft - wie beeinflusst die Entwicklung eines dritten Schemas die soziale Distinktion?
Eindimensionale Abgrenzung weniger wichtig, Grenzen/Kontraste werden weniger klar; Neuer Fokus auf Genuss (statt Kommunikation von Status)
468
Annette Spellerberg - welche neue Dimension bringt sie (ein zusaetzl. zu Schulzes)?
Aktionsradius
469
Wie strukturiert A Spellerberg Lebensstilgruppen?
3-by-3.5 Matrix - Schemata a la Schulze - 3 Aktionsradien
470
Welche zwei Dimensionen sieht Otte (2005) in seiner Meta-Analyse fuer D-land?
Ausstattungsniveaus; | Biographische Perspektive und Modernitaet
471
Otte (2005) - worauf beziehen sich die Ausstattungsniveaus?
oekonomisches Kapital, kulturelles Kapital, Hochkultur/Trivialkultur etc
472
Lebesstilanalysen - was ist das zentrale Paradigma ausserhalb D-lands?
der kulturelle Allesfresser (Petersen/Kern, 1996)
473
Grundidee des Allesfresser-Paradigmas
Hochkultur hat alte soziale Funktion verloren, und ist durch eine Vorliebe fuer kulturelle Vielfalt ersetzt worden, die Hochkultur und Popkultur vermischt
474
Allesfresser-Paradigma - empirische Bestaetigung?
Tendenziell ja, aber in Grenzen; Modell passt empirisch weniger gut auf Deutschland...
475
Lebensstile zwischen strukturierter Ungleichheit und Entstrukturierung - Grundfrage?
Wie haengt der Lebensstil von der Klassenzugehoerigkeit (i.e., klassenspezifischen Lebens- und Sozialisationsbedingungen) ab?
476
D: Lebensstil und vertikale Dimension?
Zentrale Variable Bildung (Einkommen weniger wichtig) – hoehere Bildung korreliert mit staerkerer Hochkultur- orientierung und Luxuskonsum
477
D: Lebensstil und Dimension Geschlecht?
Frauen zeigen staerkere Hochkulturorientierung, lesen mehr
478
D: Lebensstil und Dimension Region (Ost/West)?
Wenige Untersuchungen, allgemein geringe Unterschiede Ost/West. Osten mehr haeuslich gepraegt, weniger Hochkultur/Luxuskonsum
479
D: Lebensstil und Dimension Ethnie?
Wenige Untersuchungen, die aber starke Unterschiede zeigen
480
D: Lebensstil und Dimension Alter?
Aeltere Menschen – mehr Orientierung an Trivialschema, weniger an Populaerkultur/ Spannungschema
481
D: Insgesamt - wie stark ist Lebensstil von Klasse gepraegt?
Lebensstile sind nicht klassenspezifisch gepraegt, aber trotzdem nicht frei grwaehlt...!
482
Was erklaert kulturelle Praeferenzen? 3 zentrale Faktoren
Bildung, Alter, soziale Herkunft (aber nicht oekonomische Ressourcen)
483
Was erklaert kulturelle Praeferenzen? Warum ist Alter so wichtig - 2 Ueberlegungen
Kohortenspezifiche Unterschiede durch Praegung mit bleibendem Effekt (learned to like Beatles in 60s, still like Beatles now...) vs Lebenszyklische Unterschiede; Kaum Studien, die klaeren koennen, was die Unterschiede hervorruft
484
Was erklaert kulturelle Praeferenzen? Ueberlegungen zu Faktor soziale Herkunft- Theorie der Kunstrezeption
Hochkultur hat mehrere Ebenen, nur wer entsprechend gebildet ist, kann tiefere Ebenen verstehen und adaequat geniessen (back to Bourdieu)
485
Ueberlegung - wann beeinflussen kulturelle Praeferenzen das Verhalten besonders stark?
Wenn Handlungsalternativen sich in ihren Kosten wenig unterscheiden
486
Ueberlegung - Wann beeinflussen kulturelle Praeferenzen das Verhalten wenig?
Wenn sich Kosten stark unterscheiden oder wenn es weniger um aesthetische Kriterien geht (e.g., Wirtschaft, Politik)
487
Def. Gentrifizierung
Soziale und bauliche Aufwertung von Stadtteilen
488
Definition Milieukonzept Hradil
verschiedene Umweltkomponenten, die auf eine konkrete Gruppe von Menschen einwirken und deren Denken und Handeln praegen
489
Definition soziales Milieu von Gerhard Schulze
„Personengruppen, die sich durch gruppenspezifische Existenzformen und erhoehte Binnenkommunikation voneinander abheben“.
490
2 zentrale Elemente der Milieudefinition
Spezifische Aehnlichkeiten von Menschen; | Erhoehte Kommunikation/ Interaktionen (innerhalb des Milieus)
491
Ueberlegung - was sind PASSIVE Elemente eines Milieus?
Personen werden gepraegt vom Milieu
492
Ueberlegung - was sind AKTIVE Elemente eines Milieus?
aktive Wahrnehmungsprozesse, die zur Uebernahme von Einstellungen etc fuehren
493
3 Elemente des Forschungsprogramms, das auf dem Milieukonzept aufbaut?
Analyse von: Heiratsmaerkten; Freundschaftsbeziehungen; Mitgliedschaft in Assoziationen
494
Def. Netzwerk (Jansen, 2003)
abgegrenzte Menge von Knoten oder Elementen und der Menge der zwischen ihnen verlaufenden sogenannten Kanten
495
Def. Uniplexitaet (eines Akteurs in einem Netzwerk)
Akteur hat nur eine Art von Beziehung zu den anderen Mitgliedern des Netzwerks
496
Def. Multiplexitaet (eines Akteurs in einem Netzwerk)
Akteur hat soziale Relationen verschiedener Art zu den anderen Mitgliedern des Netzwerks
497
Bruecke von Netzwerken zu Milieus - 3 zentrale Merkmale
Netzwerke 1. sind egozentriert 2. zeigen Variation in der Staerke der Beziehung 3. zeigen Homogenitaet (how are people similar)
498
Bruecke von Netzwerken zu Milieus - 3 zentrale Merkmale - was meinen wir mit egozentriert?
es geht um Netzwerke einzelner Personen - Netzwerke beschreiben die Einbettung einer Person in deren soziale Umwelt
499
Bruecke von Netzwerken zu Milieus - 3 zentrale Merkmale - Egozentriertheit - empirische Durchfuehrung
Person bekommt eine Umfrage, die ihn bittet, bestimme andere Personen (alteri) zu bennen, zu denen das Ego bestimmte Beziehungen unterhaelt
500
Def. Homogamie
Ehepartner sind sich aehnlich (bezueglich bestimmter Hinsicht/Dimension)
501
Def. Homophilie
Freundschaftspartner sind sich aehnlich (bzgl. bestimmter Hinsicht/Dimension)
502
Definition Einbettung von Personen in ein soziales Milieu - wann liegt Einbettung vor?
wenn Personen ueberzufaellig haeufig enge soziale Beziehungen pflegen, die in bestimmten Hinsichten homophil oder homogam sind
503
Ueberlegung – wie klar abgeschlossen sind Milieus?
Empirie zeigt, dass egozentrische Netwerke selten geschlossen sind
504
Ueberlegung - egozentrische Netzwerke sind selten geschlossen - wie passt das mit oft getroffenen Annahmen versch. Autoren?
viele Autoren konzeptionalisieren Milieus als homogen und geschlossen – das laesst sich nicht halten
505
Ueberlegung - wie eindeutig sind Zuordnung von Personen zu Milieus?
Theoretisch wie faktisch - Zuordnung ist NICHT eindeutig (e.g., Arbeitermilieu UND kath. Milieu)
506
Ueberlegung - Zuordnung von Menschen zu Milieus ist NICHT eindeutig, Netzwerke sind NICHT geschlossen - was bedeutet das fuer Idee klassenbasierter Milieus?
passt nicht/nicht haltbar...Milieus sind relational definiert, nicht inhaltlich...!
507
Wer hat das Konzept der Foci wann eingefuehrt?
von Scott Feld, 80er Jahre
508
Konzept der Foci (Scott Feld) - Grundidee?
Entstehung von sozialen Beziehungen laesst sich nur begrenzt von Handlungen sozialer Akteure in Isolierung erklaeren. Foci spielen eine wichtige Rolle, in dem sie raeumlich das Treffen ermoeglichen und Beziehungsanbahnung wahrscheinlicher machen (
509
Scott Feld, Foci - Beispiele fuer Foci?
Uni, Verein, Arbeitsplatz
510
3 Eigenschaften von Foci
Oft raeumlich stark strukturiert (duh – Naehe ist wichtig); Haufig durch Verwandtschaft und Familie vorstrukturiert; Gelegenheitsstrukture entstehen oft durch Kontexte von Organisationen
511
Foci - was erklaeren die Eigenschaften der Foci re: Milieus uns Sozialstruktur?
wie und warum Milieus a) sich reproduzieren b) bestimmte Werte und Kultur (mental models...!?) teilen
512
Gerhard Schulze - was ist die Orientierung der Menschen die in einer Knappheitsgesellschaft leben?
Orientierung am Problem des Ueberlebens, soziale Beziehungen werden mit Menschen vergleichbarer Ressourcenausstattung gebildet (Milieus!!)
513
Gerhard Schulze - was ist die Orientierung der Menschen die in einer Ueberflussgesellschaft leben?
Orientierung am Erlebniswert, Beziehungen werden mit Menschen gebildet, mit denen man etwas schoenes erleben will. 3 wichtige Zeichen, woran man solche Personen identifizieren kann
514
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - was sind die 3 Zeichen, die einer Person helfen, Personen zu identifizieren, mit denen sie positives erleben kann (laut Schulze)?
Lebensalter, Bildung und aethetischer Stil
515
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - was meint Schulze mit „alltagsaesthetischem Stil“?
die 3 Schemata: Trivialschema, Hochkulturschema, Spannungsschema
516
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - welche 3 Milieus postuliert er bei 40+?
1. Hochkultur +, andere Schemata -, Bildung hoch 2. 40+, Hochkultur+, Trivial +, Spannung -, Bildung mittel; Integrationsmilieu 3. 40+, Trivial+, andere Schemata -, Bildung niedrig, Hamoniemilieu
517
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - Milieu 1 (Hochkultur + etc) - wo findet man diese Menschen?
leitende berufliche Positionen, in der Freizeit in Opernhaeusern und Kunstmuseen
518
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - Milieu 3 (Trivialschema + etc) - wo findet man diese Menschen?
Aeltere Arbeiter, Verkaeuferinnen, aelteres Fussballpublikum, Pauschaltourismus, grosse Haeuslichkeit
519
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - welche 2 Milieus postuliert er bei
Unterhaltungsmilieu, Selbstverwirklichungsmilieu
520
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - key aspects Unterhaltungsmilieu
521
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - Unterhaltungsmilieu -typische Vertreter und wo man sie findet
Juengere Arbeiter oder Verkaeuferinnen, Bodybuilding- oder Sonnenstudios
522
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - key aspects Selbstverwirklichungsmilieu
mittel bis hoch gebildet, Orientierung and Spannungs- und Hochkulturschema
523
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - Selbstverwirklichungsmilieu -typische Vertreter und wo man sie findet
Studenten, mittlere bis hoehere Angestellte; Alternativkultur und Kneipenszene
524
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - Selbstverwirklichungsmilieu - welchem ausserhalb D-lands popularen Begriff ist es nahe?
kultureller Allesfresser!
525
Gerhard Schulze - Erlebnisgesellschaft (1992) - 2 Kritikpunkte
1. Modell bezieht sich auf Freizeit; Milieugrenzen haben Altersschranke - macht das Sinn? 2. Wie frei und selbstbestimmt sind die Milieus (hohe Korrelation mit Struktur soziaer Ungleichheit)
526
von der Marktforschung zu Klassenmilieus, Sinus-Milieus, Michael Vester - Grundidee
Uebernahme der Ansaetze der Marktforschung; Hauptthese – Klassenmilieus werden transformiert, aber die heutigen Milieus knuepfen weiterhin an die klassenspezifischen Traditionen an
527
Sinus-Milieus, Michael Vester - 2 Achsen des Modells
Vertikal: Schichthierarchien; Horizontal: Wertorientierung
528
Sinus-Milieus, Michael Vester - horizontale Achse: Wertorientierung - 2 Pole?
traditionell/materialistisch, postmaterialistisch/hedonistisch
529
Sinus-Milieus, Michael Vester - Ueberlegungen zur theoretischen Fundierung
anfangend mit Bourdieu; 3-4 Dimensionen, die den gesellschaftlichen Raum einteilen
530
Sinus-Milieus, Michael Vester - Ueberlegungen zur theoretischen Fundierung - Dimensionen zur Strukturierung des sozialen Raums?
vertikal, horizontal, zeitlich (geschichtlicher Wandel), soziale Felder
531
Sinus-Milieus, Michael Vester - Ueberlegungen zur theoretischen Fundierung - Dimensionen zur Strukturierung des sozialen Raums - soziale Felder - was meint das?
ermoeglicht prinzipiell, dass sich Teile der Gesellschaft unabhaengig voneinander entwickeln koennen...
532
Sinus-Milieus, Michael Vester - Def. Milieu (slightly condensed)
Gruppen mit aehnlichem Habitus, die durch Verwandtschaft oder Nachbarschaft, Arbeiten oder Lernen zusammenkommen und eine aehnliche Alltagskultur entwickeln. Historischen Nachfahren der sozialen Klassen, Staende und Schichten
533
Sinus-Milieus, Michael Vester - 2 Kritikpunkte
Warum sind Sinus-Milieus eigentlich Milieus? Trennen wir Milieus oder Wertetypen? Sind Sinus-Milieus klassenspezifisch? korrelieren eher mit Alter, Kirchenbindung als mit Klassenzugehoerigkeit
534
Grundfrage: Wer hat Recht – Schulze oder Vester oder keiner von beiden? Was ist ein Analyseansatz, das zu eruieren?
was ist empirisch der Ausmass der Homogamie/Homophilie? Erstens per 4 Dimensionen, dann auch fuer weitere Dimensionen...
535
empirische Resultate zu Homogamie und 4+ Dimensionen - vertikale Dimension
Klare empirische Bestaetigung fuer Homogamie und Homophilie | - Klassenhomogamie stabil, Bildungshomogamie nmmt zu, SCHLIESSUNG!
536
empirische Resultate zu Homogamie und 4+ Dimensionen - Dimension Geschlecht
DUH; wenig hilfreiche Dimension, insbesondere ueber 30 (da ab dann ein normatives Verbot zur engen Beziehung zum anderen Geschlecht fuer Verheiratete weitgehend greift...)
537
empirische Resultate zu Homogamie und 4+ Dimensionen - Dimension Ethnie
Bisher ueberwiegend Thema in Einwanderungslaendern; in D-land erhebliche Barrieren fuer Personen mit Migrationshintergrund
538
empirische Resultate zu Homogamie und 4+ Dimensionen - Dimension Raum (Ost/West)
sozial stark abgeschottet
539
empirische Resultate zu Homogamie und 4+ Dimensionen - Dimension Religion/ Konfession
Hohe Endogamie innerhalb von Konfessionen; nimmt im Zeitverlauf aber ab (D-land und andere westliche Laender)
540
empirische Resultate zu Homogamie und 4+ Dimensionen - Dimension Lebensstile
Begrenzte Untersuchungen, erste Resultate bestaetigen, dass Lebensstile wichtig fuer Homogamie/ Homophilie sind. Interessant – geteilte Lebensstile wichtiger fuer Ehen als fuer Freundschaften...!
541
empirische Resultate zu Homogamie und 4+ Dimensionen - Dimension
DUH; Ehen und Freundschaften sehr aehnlich bzgl. Alter