Effekte der sozialen Herkunft i.B.a Bildungschancen Flashcards

1
Q

Einleitung

A

Ungleichheiten in der Bildungschancen entstehen nicht nur durch regionale, geschlechtsspezifische oder ethnische Ungleichheiten, sondern auch und insbesondere durch die soziale Herkunft der auszubildenden Personen. Mit der Chancengleichheit ist gemeint, dass alle Personen die gleichen Chancen zum Erwerb bestimmter Bildungszertifikate haben sollen. Umgesetzt wird diese Idee durch das Proporzmodell, welches unterstellt, dass zwischen den verschiedenen Gruppen keine Unterschiede in der Leistungsfähigkeit bestehen. Um die starke Ungleichheit der Bildungschancen nach sozialer Herkunft zu erklären, unterscheidet Raymond Boudon zwischen den primären und sekundären Effekten sozialer Herkunft.

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Q

Primäre Effekte

A

Mit primären Effekten der sozialen Herkunft ist gemeint, dass Kinder aus Familien mit unterschiedlicher Klassenlage im Bildungssystem unterschiedlich gute Leistungen zeigen. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen der Bildung der Eltern und den Leistungen der Schüler. Je höher die soziale Lage der Eltern und je mehr kulturelles Kapital im Elternhaus vorhanden ist, desto besser werden die Kinder gebildet und haben höhere Chancen auf schulische Bildung. Entsprechend niedrigere Bildungschancen haben die Kinder, die in Familien mit weniger Bildung und weniger kulturellem Kapital aufwachsen. Somit haben primäre Effekte der sozialen Herkunft einen Einfluss auf die Schulleistungen der Kinder.

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3
Q

Sekundäre Effekte

A

Der sekundäre Effekt sozialer Herkunft besagt, dass sich Kinder aus höheren Klassen Lagen - selbst bei gleicher Leistung - öfters für eine weiterführende Schullaufbahn entscheiden als Kinder aus niedrigeren Klassen. Dies kann im deutschen Schulsystem zwei Gründe haben. Zum einen entscheiden sich Kinder aus einer Familie der niedrigeren sozialen Klasse bei gleicher Leistung öfters gegen eine weiterführende Schule und zum anderen geben Lehrer bei gleicher Leistungsfähigkeit der Kinder aus einer niedrigeren sozialen Lage seltener eine Empfehlung zur Weiterbildung. Somit kann man sagen, dass die Entscheidungen der Schüler und die Empfehlungen ihrer Lehrer für eine weiterführende Schule offensichtlich im engen Zusammenhang mit der sozialen Herkunft der Schüler stehen.

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4
Q

Frage Was versteht man unter primären und sekundären Effekten der sozialen Herkunft in Bezug auf die Bildungschancen? Geben Sie jeweils ein Beispiel.

A

Was versteht man unter primären und sekundären Effekten der sozialen Herkunft in Bezug auf die
Bildungschancen? Geben Sie jeweils ein Beispiel.

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