Operationalisierung des Armutsbegriffs und relative Armut Flashcards

1
Q

Relative und Absulute Armut (Einleitung)

A

Grundsätzlich kann dabei zwischen absoluter und relativer Armut unterschieden werden. Absolute Armut bezeichnet dabei eine Orientierung am physischen Existenzminimum des fürs Überleben notwendigem pro Tag. Global gesehen geht die Weltbank hier von der $1,00 pro Tag Regel aus. Wer weniger hat ist Arm. Da diese Art von Armut, aber z.B. in Deutschland nur auf wenige Menschen zutrifft ist der hier vorrangige Armutsbegriff, jener der relativen Armut. Relative Armut orientiert sich an soziokulturellen Standards einer Gesellschaft. Wer diese Standards nicht erreicht gilt als Arm.

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2
Q

Auf welche Weise kann relative Armut operationalisiert werden?

A

Sozialhilfebezug, Einkommensarmut, Lebenslagenansatz, Deprivationskonzept

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3
Q

Sozialhilfebezug

A

Durch den Sozialhilfebezug. Wer darauf angewiesen ist Sozialhilfe zu beziehen ist demnach arm. Diese Operationalisierung wird oft in der öffentlichen Diskussion und z.T. auch in wissenschaftlicher Armutsforschung verwendet, aber es bestehen zwei Probleme: a) die Dunkelziffer jener die keine Sozialhilfe beziehen obwohl sie berechtigt wären ist sehr hoch. b) Sozialhilfe dient gerade dazu Armut zu bekämpfen und kann daher eben nicht als Indikator für Armut gewertet werden.

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4
Q

Einkommensarmut

A

Operationalisierung durch Einkommensarmut. Hierbei wird die monetäre Ausstattung von Haushalten ermittelt und miteinander und mit dem gesellschaftlichen Standard verglichen. Gesellschaftlicher Standard ist dabei Mittelwert oder Median aller Haushalte. Haushalte die weniger als 50% des Durchschnitteinkommens aufweisen, sind nach dieser Operationalisierung arm.

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5
Q

Lebenslagenansatz

A

Durch den Lebenslagenansatz. Dieser Ansatz ist komplexer als der der Einkommensarmut, weil neben den monetären Ressourcen auch Partizipation an Erwerbsarbeit, Bildung sowie Wohn- und Gesundheitssituation der Haushaltsmitglieder gemessen wird. Diese Art der Operationalisierung geht davon aus, dass Haushalte bei gleicher monetärer Ausstattung besser oder schlechter in der Lange sind kritische Lebenslagen zu bewältigen und sich von diesen zu erholen.

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6
Q

Deprivationskonzept

A

schließlich die komplexeste Operationalisierung nach dem Deprivationskonzept. Bei diesem Ansatz werden die Güter und Dienstleistungen eines Haushalts direkt betrachtet und eine „subjektive Armutskomponente“ wird in die Bewertung einbezogen. So wird nicht nur erfasst welche Gegenstände oder wieviel Geld einem Haushalt zur Verfügung stehen, sondern auch ob das fehlen von Gegenständen/Geld als defizitär empfunden wird. Beispielsweise wird erfasst ob ein Fernseher vorhanden ist und falls keiner vorhanden ist, ob dies finanziell Begründet ist oder die Haushaltsmitglieder den Fernseher tatsächlich nicht wollen. Bei diesem Ansatz wird also die empfundene Armut bei der Operationalisierung berücksichtigt.

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7
Q

Frage Welche Möglichkeiten der Operationalisierung des Armutsbegriffs kennen Sie? Erläutern Sie den Unterschied zwischen absoluter und relativer Armut

A

Welche Möglichkeiten der Operationalisierung des Armutsbegriffs kennen Sie? Erläutern Sie den Unterschied zwischen absoluter und relativer Armut

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