ExecutiveSearchGlossar Flashcards
(89 cards)
AGG
AGG meint das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, d.h. Verbot der Diskriminierung von Bewerbern, Arbeitnehmern und Auszubildenden hinsichtlich Rasse, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, sexuelle Identität und Alter. Kandidaten können bei Verstößen in Stellenprofilen, Stellenanzeigen und im Auswahlprozess möglicherweise Rechtsansprüche auf Entschädigung und Schadensersatz stellen. Das bedeutet für Recruiter, Personalberater und Headhunter, dass die Auswahl eines Kandidaten ausschließlich hinsichtlich der Qualifikation erfolgen darf und auch in Absageschreiben nicht auf das Alter oder das Geschlecht etc. Bezug genommen werden sollte.
A-Kandidat
Ein A-Kandidat ist eine Klassifikation eines Kandidaten beim Personalauswahlprozess von Recruitern, Headhuntern und Personalberatern. Ein Kandidat, der hinsichtlich Qualifikation, Berufserfahrung, Fähigkeiten, Erfolgen und Soft Skills als sehr gut bewertet wird und im Auswahlprozess oberste Priorität hat.
Ansprache
Die Ansprache ist beim Executive Search die erste direkte Kontaktaufnahme des Headhunters mit einem identifizierten Kandidaten per Telefon, ggf. auch per Email. Ansprache ist der zweite Prozessschritt nach dem Ident. Bei der Ansprache eines Kandidaten soll Interesse für die angebotene Vakanz geweckt werden und ein kurzer Abgleich erfolgen, ob die Qualifikation des Kandidaten für die Vakanz passt. Ferner geht es darum, dass möglichst viele Informationen sowie die persönlichen Kontaktdaten vom Kandidaten zu bekommen und ggf. einen Termin für ein weiteres privates Telefonat zu vereinbaren. Es empfiehlt sich, v.a. für Anfänger, einen Gesprächsleitfaden für die Ansprache vorliegen zu haben, um in der Kürze der Zeit nichts wichtiges zu vergessen.
Anzeigengestützte Suche
Die Anzeigengestütze Suche ist die klassische Form des Recruiting unter Zuhilfenahme von Stellenanzeigen in Print- und/oder Onlinmedien. Vorteil ist die schnelle Verbreitung und breite Streuung in der Ansprache von Kandidaten, die prinzipiell wechselwillig sind. Ebenfalls sind Stellenanzeigen eine gute Werbemaßnahme für eine Personalberatung bzw. ein Unternehmen, um ein positives Image und Außenwirksamkeit zu erreichen. Nachteile sind eine mögliche Ineffizienz aufgrund einer Vielzahl nicht passender Bewerbungen und ein hoher Administrationsaufwand für die eingehenden Bewerbungen. Die anzeigengestütze Suche eignet sich, wenn es wahrscheinlich eine Reihe an Bewerbern für eine Stelle geben wird. Es gibt Personalberatungen, die auf die anzeigengestütze Suche spezialisiert sind.
Assessment Center (AC)
Ein Assessment-Center ist ein zeit- und kostenintensives Personalauswahlverfahren, in dem unter mehreren Kandidaten derjenige ermittelt wird, der am besten zu den Anforderungen einer neuen oder zukünftigen Stelle passt. Die Bewerber durchlaufen an einem oder mehreren Tagen verschiedene Tests und Fallstudien bzw. typische Arbeitsabläufe und Szenen aus dem Arbeitsalltag. ACs werden für Trainee-Stellen, Führungspositionen aber auch unternehmensintern im Rahmen von Personalentwicklungsmaßnahmen (Potenzialanalyse) durchgeführt. ACs werden firmenintern oder durch eine externe Personalberatung durchgeführt. Im Executive Search werden ACs durchgeführt, um die Eignung eines Kandidaten über den normalen Recruitingprozess hinaus sicherzustellen.
Auswahlverfahren
Auswahlverfahren sind spezielle Verfahren und Tests im Rahmen der Personalauswahl, wie Assessment Center (AC), Biographische Fragebögen, Eignungstests, Case Studies, Psychologische Tests, u.a. Durch Auswahlverfahren können Personaler, Personalberater und Headhunter die Stärken und Schwächen eines Bewerbers abbilden. Die Eignung eines Kandidaten für eine bestimmte Stelle soll über die Bewerbungsunterlagen und -gespräche hinaus evaluiert und verifiziert werden und zu mehr Entscheidungssicherheit in der Personalauswahl führen. Kritiker führen an, dass immer auch ein Problem der Manipulierbarkeit seitens der Bewerber besteht und dass sich Bewerber in bestimmten Rollen angepasst verhalten können.
Bewerber
Ein Bewerber ist eine arbeitsuchende Person, die sich mit ihren Bewerbungsunterlagen schriftlich oder elektronisch auf eine freie Stelle oder initiativ bei einem Unternehmen bewirbt. Siehe auch Kandidat.
Bewerbermanagement
Bewerbermanagement bezeichnet eine Software für Personalabteilungen und Personalberatungen, d.h. ein Tool des E-Recruiting, in welcher alle relevanten Daten zu einem Bewerber erfasst werden und so langfristig verfügbar und nachschlagbar sind. Ein Bewerbermanagementsystem erfasst nicht nur Bewerberdaten sondern ermöglicht auch Stellenausschreibungen, die Kommunikation mit Bewerbern und die Abwicklung des kompletten Bewerbungsprozesses. Es gibt unterschiedliche Software (Web- und Desktopversionen), welche man kaufen oder mieten kann.
Bewerbungsgespräch
Ein Bewerbungsgespräch ist ein Vorstellungsgespräch, welches dem ersten Kennenlernen zwischen einem Bewerber und einem Arbeitgeber bzw. Personalberater dient. Der Arbeitgeber beurteilt, ob die Qualifikation sowie die Persönlichkeit des Bewerbers zur freien Stelle passt. Der Bewerber kann sich einen Eindruck über den Arbeitgeber und das Arbeitsklima machen. Je nach Unternehmen und Position dauert ein Bewerbungsgespräch zwischen 30 und 90 Minuten. Der Arbeitgeber stellt Fragen zur Ausbildung, Berufserfahrung, Persönlichkeit und zum Kenntnisstand des Bewerbers. Ebenso sollte sich der Bewerber im Vorfeld die für ihn wichtigen Fragen an das Unternehmen überlegen, um einen guten Gesamteindruck zu erhalten. Das erste Bewerbungsgespräch dient dem persönlichen Kennenlernen. Wenn es positiv verläuft folgt meist ein zweites Bewerbungsgespräch, wo die fachlichen Details und Rahmenbedingungen zur Stelle besprochen werden. Personalberatungen übernehmen für ihre Kunden die Bewerbungsgespräche oder nehmen gemeinsam mit dem Arbeitgeber daran teil und stehen als externer Berater unterstützend zur Seite. Für manche Stellen kann auch ein Auswahlverfahren dem Bewerbungsgespräch folgen, z.B. ein Assessment-Center oder ein Persönlichkeitstest.
Bewerbungsunterlagen
Bewerbungsunterlagen sind die Unterlagen eines Bewerbers, d.h. Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse (ggf. Projektliste), welche in schriftlicher oder elektronischer Form vom Bewerber zur Verfügung gestellt werden. Die Bewerbungsunterlagen geben einen ersten Eindruck über den Bewerber, d.h. äußere Form und Inhalt von Bewerbungsunterlagen sind sehr wichtig und sollten stets sauber und korrekt sowie der Stelle und Position angemessen sein. Personalberatungen und Headhunter übernehmen für Ihre Kunden die Sichtung und Analyse der Bewerbungsunterlagen.
B-Kandidat
B-Kandidat ist die Klassifikation eines Kandidaten beim Personalauswahlprozess von Recruitern, Headhuntern und Personalberatern. EinKandidat, der hinsichtlichQualifikation, Berufserfahrung, Fähigkeiten, Erfolgen und Soft Skills als gut bewertet wird und im Auswahlprozess mittlere Priorität hat, wird als B-Kandidat bezeichnet.
Blacklist
Blacklist bezeichnet eine Liste von Firmen, die von einem Unternehmen für eine Direktansprache einer Personalberatung gesperrt sind. Aus diesen Firmen wird ein Headhunter im Rahmen des Executive Search keine Kandidaten ansprechen, da der Auftraggeber z.B. Geschäftsbeziehungen mit den Firmen unterhält. Vor Beginn eines Headhunting ist es immer wichtig, gesperrte Firmen auszuschließen und alle am Projekt beteiligten hierüber zu unterrichten.
Briefing
Das Briefing ist ein Informationsgespräch vor Start eines Recruiting/Executive Search-Projektes über alle erforderlichen Sachverhalte, die ein Recruiter/Personalberater/Headhunter braucht, um einen Auftrag ausführen zu können. Der Klient brieft den Personalberater und dieser den Researcher. Ein exaktes Briefing hat hohe Auswirkung über die Treffgenauigkeit beim Recruiting/Research und somit über den Erfolg, möglichst schnell einen passenden Mitarbeiter zu finden.
Case Study
Case-Study ist eine Fallstudie imPersonalauswahlverfahren, in welcher einem Bewerber berufsbezogene Fälle zur Bearbeitung gegeben werden, die er in kurzer Zeit (Kurzfälle) bzw. in einem vorgegebenen Zeitraum (Langfälle) bearbeiten muss. Die Bewerber werden hinsichtlich Ihrer praktischen Herangehensweise an arbeitstypische Situationen geprüft und beurteilt.Personalberatungenübernehmen für ihre Kunden die Erstellung und Durchführung von Case Studies oder führen diese gemeinsamen mit deren Kunden durch.
C-Kandidat
C-Kandidat ist die Klassifikation eines Kandidaten beim Personalauswahlprozess von Recruitern, Headhuntern und Personalberatern. Ein Kandidat, der hinsichtlichQualifikation, Berufserfahrung, Fähigkeiten, Erfolgen und Soft Skills als befriedigend bewertet wird und im Auswahlprozess niedrige Priorität hat
Coaching
Coaching ist der Prozess der Entwicklung und Umsetzung von Fähigkeiten, Fertigkeiten, Zielen und Veränderungen durch einen Berater/Personalberater (=Coach) für einen Klienten (=Coachee). Coaching wird in verschiedenen Kontexten durchgeführt, z.B. Führungskräftecoaching, Gründercoaching, Karrierecoaching usw.
Cover Story
Cover Story meint die telefonische Recherche (=Ident) eines Headhunters inZielfirmenund die dortige Identifikation geeigneter Kandidaten mit Hilfe einer erfundenen Geschichte zur eigenen Person bzw. mit einem “Decknamen”. Der Headhunter muss mit einer geeigneten “cover story” Namen und Kontaktdaten potenzieller Kandidaten in Zielunternehmen ermitteln/identen.Die Klaviatur reicht vom ehemaligen Schulfreund über eine Einladung bis hin zum ärztlichen Anruf (für die ganz Abgebrühten).
Cross-Border-Aufträge
Cross Border Aufträge sind Personalberatungsaufträge über Ländergrenzen hinaus. GroßePersonalberatungenhaben meist Niederlassungen in mehreren Ländern oder eine lockere Gemeinschaft von Partnerunternehmen.
Desk Research
Desk Research ist der Erste Prozessschritt beim Executive Search. Es ist die Marktrecherche und Sammlung aller relevanten Informationen zu Branchen und Unternehmen, z.B. im Internet, in Unternehmensdatenbanken, in der eigenen Datenbank, in Fachzeitschriften, Messekatalogen usw. Große Personalberatungen haben meist eine eigene Researchabteilung, welche auch den Desk Search durchführt.
Direktansprache
Direktansprache ist das direkte Kontaktieren eines Headhunters von potenziellen Kandidaten, ohne deren vorheriges Wissen, siehe auch Executive Search.
Eignungsdiagnostik
Eignungsdiagnostik ist ein Verfahren von Personalabteilungen und Personalberatungen zur Messung und Auswertung von berufsrelevanten Kompetenzen und Verhaltensweisen und zur Einschätzung der Eignung eines Bewerbers. Eignungsdiagnostische Verfahren sind u.a. Assessment Center, Arbeitsproben, biographischer Fragebogen, kognitiver Test, Persönlichkeitstest, psychologischer Test.
E-Recruiting
E-Recruiting ist die Personalbeschaffung mithilfe elektronischer Medien und Personalsoftwaresystemen, z.B. Stellenausschreibungen auf der Unternehmenswebseite oder in Online Jobbörsen, Online Bewerbungsformulare, Bewerbermanagementsysteme. Durch E-Recruiting wird die Personalbeschaffung und Administration effizienter und schneller, Daten sind übersichtlich und langfristig gespeichert. In der Regel kann mit einem E-Recruiting-System der gesamte Recruiting-Prozess abgebildet werden, also Stellenausschreibungen, die Kommunikation zwischen Bewerbern und Unternehmen bis hin zur Einstellung. E-Recruiting-Systeme gewinnen eine zunehmende Bedeutung für Personalberatungen und Personalabteilungen. Für Headhunter gibt es E-Recruiting-Software, die auf die speziellen Bedürfnisse des Executive Search angepasst.
Executive Search
Unter Executive Search versteht man die Dienstleistung eines Personalberatungsunternehmens,welche die Recherche, Identifikation und Ansprache potenzieller Kandidaten für eine zu besetzende Stelle beinhaltet. Des weiteren beinhaltet die Leistung auch den gesamten Personalauswahlprozess bis hin zum Vertragsabschluss. Das Honorar für eine Executive Search Dienstleistung beläuft sich in der Regel bei rund 1/3 des Bruttojahreseinkommens des zu suchenden Mitarbeiters, wobei das Honorar meist in 2-4 teilweise erfolgsabhängigen Raten fällig wird. Executive Search wird bei der Suche nach Spezialisten und Führungskräften angewendet, die sich nicht oder in zu geringer Zahl auf Stellenanzeigen melden würden. Die Wurzeln des Executive Search gehen auf die Nachkriegsjahre in den USA zurück, als es aufgrund des Krieges nicht genug Personal für Führungspositionen gab. Eine Person, welche Executive Search betreibt wird als Executive Search Consultant oder Headhunter bezeichnet.
Fachkräftemangel
Fachkräftemangel ist ein vieldiskutierter Begriff, der deutlich macht, dass Arbeitskräfte mit speziellen Qualifikationen stark nachgefragt werden und es zu bestimmten Zyklen nicht genug Fachpersonal für die Anzahl aller freien Stellen gibt. Für die Zukunft wird prognostiziert, dass aufgrund des demographischen Wandels das Angebot an Fachkräften weiter zurückgehen und die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal weiter steigen wird. Jedoch ist bis heute kein akuter Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verzeichnen, da beispielsweise der Indikator steigender Löhne in einem Sektor bis heute nicht massiv beobachtet wird. Jedoch ist es für bestimmte Branchen bereits sehr schwer, geeignetes Fachpersonal zu gewinnen, weshalb Leistungen von Personalberatungen, Headhuntern und Executive Search Unternehmen zunehmend gefragt sind.