Fragebogen & Befragung Flashcards

(22 cards)

1
Q

wissenschaftliche Fragebogenmethode (3)

A

Zielgerichtete, systematische Erhebung von Selbstauskünften.

Subjektives Erleben & Verhalten messen (auch Vergangenes o. Privates).

Selbstadministriert: VP füllen Fragebogen eigenständig aus.

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2
Q

4 Vorteile der Fragebogenmethode/ Wann ist Fragebogenmethode gut geeignet?

A
  1. Nicht direkt beobachtbare Dinge messen
  2. Effizient: viele VP in kurzer Zeit, ohne Interviewer.
  3. Anonym & diskret → gut für heikle Themen.
  4. ↑Bereitschaft↑ als bei Interviews.
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3
Q

4 Nachteile der Fragebogenmethode

A
  1. Erfordert Lese- & Schreibfähigkeit → nicht für alle Zielgruppen geeignet (z.B. Kinder, Geringgebildete).
  2. Komplexe, ausführliche Antworten kaum möglich.
  3. Keine Rückfragen o. Klärungen möglich.
  4. Verzerrungen → Forscher weiß nicht, wann, wo, wie & unter welchen Bedingungen VP Fragebogen ausfüllen (“Alleine o. mit Hilfe?”, “schnell angekreuzt o. nachgedacht?”)
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4
Q

Qualitative Fragebogenmethode (3)
-> + 2 Formen der qualitativen Fragebogenmethode

A

VP antwortet schriftlich in eigenen Worten auf offene Frage.
➜ Ziel: subjektive Erleben erfassen – nicht Zahlen.

2 Formen:
Nicht-standardisierte Fragebögen
Halbstandardisierte Fragebögen

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5
Q

Nicht-standardisierter Fragebogen (unstrukturiert): 3 Merkmale

A

▷ Offene Aufforderung (z.B. Aufsatz schreiben)
▷ Keine vorgegebenen Antwortoptionen
▷ VP gestalten Inhalt & Aufbau der Antworten selbst

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6
Q

Nicht-standardisierte Fragebogen (unstrukturiert): 3 Vorteile

A
  1. VP können eigene Erfahrungen & Gedanken frei äußern
  2. Subjektzentriert: Perspektive der VP steht im Mittelpunkt.

3.↓Kosten↓

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7
Q

Nicht-standardisierter Fragebogen (unstrukturiert): 3 Nachteile/Herausforderungen

A
  1. Schreibfähigkeit nötig → nicht für alle Zielgruppen geeignet.
  2. Schreibhemmungen (z.B. Angst vor „Fehlern“).
  3. Aufwendige Auswertung: Interpretative, qualitative Analyse notwendig.
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8
Q

Halbstrukturierte Befragung (2)

A

Fragen vorgegeben. Keine Antwortvorgaben.
➜ VP kann Frage in eigenen Worten beantworten.

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9
Q

Quantitative Fragebogenmethode

A

Objektive, vergleichbare Daten zur Beschreibung der Allgemeinheit o. Hypothesenprüfung.

➜ Stichprobe entweder repräsentativ o. nicht-repräsentativ (explorativ/explanativ).

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10
Q

Vollstandardisierte Fragebogen (3)

A

▷ Geschlossene Fragen.

▷ Vorgegebenen Antwortoptionen.

▷ Ziel: Einheitlichkeit & Vergleichbarkeit der Daten.

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11
Q

Ablauf einer Quantitativen Fragebogenstudie
-> 6 Schritte

A
  1. Grobkonzept:
    Ziel: Einhaltung wissenschaftlicher Gütekriterien (Objektivität, Reliabilität, Validität).
  2. Feinkonzept:
    Details: Frageformulierung, Reihenfolge, Layout, Verteilungsweg usw.
  3. Pretest:
    Stichprobenziehung: Auswahl von VP je nach Zielgruppe & Verteilungsweg (online, postalisch, mobil, telefonisch).
  4. Datenerhebung:
    Wichtig: Dokumentation der Rücklaufquote.
  5. Datenaufbereitung & -auswertung:
    Bereinigung der Daten, evtl. Gewichtung o. Ersatz fehlender Werte.
  6. Auswertung erfolgt statistisch.
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12
Q

4 Inhaltliche & konzeptionelle Fehler bei quantitativen Forschung

A
  1. Fehlender Bezug zur Forschungsfrage: Items decken nicht alles ab – Forschungsfrage bleibt unbeantwortet.
  2. Nicht Zielgruppengerecht
  3. Keine etablierte Skalen: Items spontan erstellt
  4. Unklare Sprache: Fachwörter
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13
Q

Rücklaufkurve

A

Zeitliche Verlauf der eingehenden Antworten.

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14
Q

Rücklaufquote

A

Verhältnis von ausgefüllten zu versendeten Fragebögen

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15
Q

Rücklaufstatistik

A

Vergleich von Respondern & Non-Respondern bzw. Früh- & Spätantwortern

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16
Q

Reliabilität (Zuverlässigkeit)

A

Wie zuverlässig miss Fragebogen?
–> Messergebnisse sind stabil & reproduzierbar, wenn man unter gleichen Bedingungen mehrfach misst.

17
Q

Validität (Gültigkeit)

A

Miss der Fragebogen wirklich das, was er zu messen vorgibt?
–> Abbildung von inhaltlich zutreffenden theoretischen Konstrukten.

18
Q

Antwortverzerrungen

A

systematische Antwortmuster, die nichts mit dem Inhalt der Frage zu tun haben.

Bsp.: Jemand kreuzt bei allen Fragen „4 = stimme eher zu“ an – unabhängig vom Thema.

19
Q

Fragebogenkonstruktion: Infos zum Gedächtnisabruf
-> Klare & präzise Fragen
-> Erinnerungsleistung
-> Verfügbarkeit von Infos
-> Zugänglichkeit von Infos
-> Gedächtnisarten
-> Antworten basierend auf der ersten Info
-> Präzision der Frage

A
  1. Klare & präzise Fragen:
    ➔ Vermeide vage o. mehrdeutige Begriffe.
    ➔ Genauigkeit bei Zeitangaben. Wenn nach Ereignis in der Vergangenheit gefragt wird => Zeitraum klar definieren (z.B. „in den letzten sechs Monaten“).
    Bsp.: Statt „Wie oft gehen Sie ins Theater?“ besser „Wie oft haben Sie in den letzten 6 Monaten ein reguläres Theaterstück besucht?“.
  2. Erinnerungsleistung:
    ➔ Fragen so gestalten, um VP zu helfen, relevante Infos aus Gedächtnis abzurufen.
    Bsp.: Anstatt zu fragen „Wie häufig gehen Sie ins Theater?“, könntest du sagen: „Wie viele Male haben Sie in den letzten sechs Monaten das Theater besucht?“
    ➔ Tipp: Beispiele o. Erklärungshilfen anbieten, um die Infoabruf zu erleichtern.
  3. Verfügbarkeit von Infos:
    ➔ Fragen aufeinander aufbauen.
    Bsp.: Fragen nach Häufigkeit von Arztbesuchen könnten durch vorherige Frage zum Thema Gesundheit o. medizinische Behandlungen erleichtert werden.
  4. Zugänglichkeit von Infos:
    ➔ Vermeide Fragen, die schwere Gedächtnisleistung erfordern.
    ➔ Keine Fragen, die zu weit in Vergangenheit liegen.
    Bsp.: Statt zu fragen „Wie oft sind Sie vor 5 Jahren ins Theater gegangen?“, wäre es besser zu fragen: „Wie viele Male waren Sie in den letzten sechs Monaten im Theater?“
  5. Gedächtnisarten:
    ➔ Chronische Infos (z.B. Geburtsdatum, Familienstand) = leichter zugänglich.
    ➔ Situative Infos = schwer zugänglich.
    ➔ Tipp: Fokus auf häufige & prägnante Ereignisse
  6. Antworten basierend auf der ersten Info:
    ➔ Tendenz, sich auf erste Erinnerung o. Assoziation bei Antwort zu fokussieren.
    Bsp.: Wenn du nach einem Erlebnis fragst, könnte es hilfreich sein, die Befragten zu bitten, sich an typische Ereignisse zu erinnern, statt nach spezifischen, weniger markanten Ereignissen zu fragen.
  7. Präzision der Frage:
    Bsp.: Anstelle von „Hatten Sie in der letzten Zeit Stress?“ besser „Hatten Sie in den letzten 2 Wochen in Ihrer Arbeit Stress?“
20
Q

Fragebogenkonstruktion: Semantisches Verständnis

A

Semantisches Verständnis = Was bedeutet die Frage & ihre Begriffe?

➔ Unbekannte/Unklare/Mehrdeutige Begriffe vermeiden: Verwende keine Fachbegriffe.
➔ Individuelle Interpretation berücksichtigen: Vermeide Fragen, die auf persönlichen Interpretationen beruhen.

21
Q

Fragebogenkonstruktion: Pragmatisches Verständnis

A

Pragmatisches Verständnis = Was will Forscher wissen?

➔ VP muss wissen, was sie genau antworten sollen.
➔ Relevanz der Antwort: VP passen Antwortverhalten auf wahrgenommenen Infobedarf des Forschers an. “Sinn in der Frage” unterstellen.

Bsp.: Wenn du fragst „Was haben Sie heute Morgen zwischen 7 und 8 Uhr gemacht?“, ist die Frage zwar semantisch klar, aber für die Befragte bleibt unklar, was genau du wissen möchtest. Entweder banale Dinge (z.B. „Ich habe mir die Zähne geputzt“) o. wichtigere Dinge (z.B. „Ich habe eine Besprechung gehabt“).

22
Q

Fragebogenkonstruktion: Urteil im Antwortformat

A
  1. Antwortformat zeigt Forschungsinteresse:
    ▷ Was nicht als Antwortoption erscheint, wird von VP als „nicht relevant“ o. „nicht gewollt“ interpretiert.
    Bsp.: Wenn in Frage zu Berufszufriedenheit keine Option für „unsicher“ oder „weiß nicht“ enthalten ist, denken Befragte evtl., sie müssen sich festlegen.
  2. Vorgegebene Antwortformen:
    ▷ Geschlossene Fragen = Keine Differenzierung o. Individualität
  3. Antwortoptionen:
    Bsp.: Wenn es auf einer Skala nur „zufrieden“, „neutral“, „unzufrieden“ gibt, fehlt z. B. die Möglichkeit, sich differenziert zwischen „eher zufrieden“ und „sehr zufrieden“ auszudrücken.