Gruppen- und Prozessdiagnostik Flashcards

1
Q

Gruppendiagnostik (~Interaktionsdiagnostik)

A
  1. Definition: Diagnostik von Menschen in sozialen Konstellationen (z.B.: Paare, Familien, Arbeitsgrupen)
  2. Verfahren:
    a) Ver. diagnostische Verfahren, die für Einzelpersonen geeignet sind, sind auch für Gruppen geeignet –> z.B.: Diagnostische Interviews, Verhaltensbeobachtung und -beurteilung, eigene Persönlichkeitstests
    b) spezielle Verfahren: darüber hinaus sind spezielle Verfahren erforderlich
    –> sie erfassen Qualität und Quantität zwischenmenschlicher Interaktionen
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2
Q

Paardiagnostik

A
  1. Grundalge: der Paarberatung und psychotherapeutischer Interventionen unter Hinzuziehung des Partners/ der Partner*in
  2. Beispiel für Diagnstische Verfahren:
    a) Gießen-Test (GT): Bestimmung der Übereinstimmung/Differenz zwischen dem Selbsstbild und dem Fremd- bzw. Idealbild der in Partnerschaft lebenden Personen
    b) Kodiersystem Partnerschaftlicher Interaktion (KPI): zur Abbildung von verblem und nonverbalem Verhalten in Paarbeziehungen, Kommunikationsstruktur des Paares (Beobachtungssystem) Beispiel s. F. 17/18/19
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3
Q

Familiendiagnostik: Grundlage für was und Beispiele diagnostischer Ansätze

A
  1. Grundlage: der Familienberatung und psychotherapeutischer Intervention unter Hinzuziehung relevanter Familienangehöhriger
  2. Beispiele diagnostischer Ansätze:
    a) linear (Verhalten-Folgen) vs. Zirkuläre (verhalten-Folgen-Verhalten)
    b) Strukturell (feste Rollen) vs. Prozessorientiert (Familieninteraktionen)
    c) individuell (Problemverhalten) vs. Systembezogen (Familienkonstellation)
    d) Perspektive: eher objektiv durch Beobachtung, Tests vs. eher subjektiv durch Brfragung, Interviews
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4
Q

Familiendiagnostik: Beispiele Diagnostischer Verfahren

A
  1. Familiensystemtest (FAST): Holzfiguren auf:
    a) Brett aufstellen: Nähe/ Familienkohäsion
    b) unterschiedlich hohe Sockel: Macht/ Familienhierarchien
  2. Familienklimaskalen (FKS): (Selbst- und Fremd-) Beschreibung der Familienumwelt über Befragung einzelner Kernfamilienmitglieder zu:
    a) Persönlichketisreifung (z.B.: Selbstständigkeit)
    b) Systemerhalungsdimensionen (z.B.: Organisation)
    c) Zusammenhalt (z.B.: Familiensolidarität)
    d) Offenheit (z.B.: Kommunikationsbereitschaft)
    e) Konfliktneigung (z.B.: Häufigkeit von Streit)
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5
Q

Teamdiagnostik: Grundlage für was, Beispiele diagnostischer Verfahren

A
  1. Grundlage: zur Beschreibung des Arbeitsverhaltens und des Klimas im Team bzw. Organisationen –> Teamentwicklungsmaßnahmen
  2. Beispile diagnostischer Verfahren (meist Fragebögen):
    a) Fragebogen zur Erfassung des Organisationsklimas: Vorgesetztenverhalten, Kollegialität, Arbeitsbelastung, berufliche Perspektiven, Einstellung zum unternehmen, Interessenvertretung, Mitarbeiterbewertung
    b) Fragebogen zur Erfassung der Kommunikation in Organisationen: mit Vorgesetzten, Kollegen, Unterstellten
    c) Fragebogen zur Arbeit im Team: Verantwortungsübernahme, Zielorientierung, Aufgabenbewältigung und Zusammenhalt
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6
Q

Arten der Gruppendiagnostik

A
  1. Paardiagnostik
  2. Familiendiagnostik
  3. Teamdiagnostik
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7
Q

Prozessdiagnostik (~Verlaufsdiagnostik) vs. Statusdiagnostik

A
  1. Statusdiagnostik:
    a) Erfassung des aktuellen Zustand, “Ist-Zustand”
    b) Einmalige Diagnostik
  2. Prozessdiagnostik:
    a) Auch “Veränderungsdiagnostik” oder “Verlaufsdiagnostik”
    b) Unterschide zwischen zwei oder mehreren Messzeitpuntken sollen festgehalten werden
    c) Mehrfachmessung eines oder mehrerer Merkmale
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8
Q

Prozessdiagnostik (~Verlaufsdiagnostik): was wird erfasst?

A
  1. natürlicher verlauf eines Merkmals: Stabilität vs. Veränderung –> Mehrfachmessung, Größe der Messzeitintervalle und des Erheungszeitraums hängen von der Fragestellung und der Veräderungssensitivität des Merkmals ab
  2. Erfolg der Intervention: durch das ein merkmal verändert werden soll –> Mehrfachmessung, mind. vor und nach der Intervention notwendig, im optimalfall auch während und nach der Intervention (Follow-up)
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9
Q

Prozessdiagnostik (~Verlaufsdiagnostik): Gründe für Messwertveränderungen

A
  1. natürliche Veränderung: “wahre” veränderung des Merkmals
  2. Äußere Einflüsse und Interventionsmaßnahmen: “wahre” Veränderung des Merkmals durch äußere Einflüsse und Interventionsmaßnahmen
  3. “artifizielle” Veränderungen aufgrund von:
    a) Übungs- und Gewohnheitseffekten
    b) Veränderung anderer Merkmale (Motivation, Müdigkeit, Depression), die sich auf die eigentliche Merkmalsmessung auswirken
    c) Messfehlern oder unsystematische Umgebungsbedingungen (Lärm, Hitze, Kälte), die sich auf die Merkmalserfassung auswirken (geringe Reliabilität der Veränderungsmessung)
    d) Regression zur Mitte
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10
Q

Aufgaben von Prozessdiagnostik

A
  1. Evaluation: von Interventionsmaßnahmen
  2. Reliabilität: Ermittlung der Reliabilität von Messinstrumenten
  3. Stabilität: Ermittlung der Stabilität von psychischen Merkmalen
  4. Simultane Ermittlung: der Reliabilität und Änderungssensitivität von Messinstrumenten
  5. Veränderungstrends/-verläufe: ermitteln
  6. längsschnittlich Kausalanalyse
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11
Q

Aufgaben von Prozessdiagnostik: 1.Evaluation von Interventionsmaßnahmen: Ziel und Methode

A
  1. Ziel: Prüfung der Wirksamkeit von interventionsmaßnahmen (z.B.: Therapie, Beratung, Bildung, Training)
  2. Methode: Randomisierte Kontrollgruppenversuch:
    a) Gruppen: Gruppe 1 erhält Intervention, Gruppe 2 nicht
    b) Messung: des interessierten Merkmals vor und nach der Intervention
    c) Vergleich der Gruppen (Signifikanter Unterschied?, Prä-Post-Vergleich?)
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12
Q

Aufgaben von Prozessdiagnostik: 2. Ermittlung der Reliabilität von Messinstrumenten

A
  1. Retest Reliabilität: unverfälschte Messung wenn…
    a) Das zu messende Merkmal hat sich in der Zwischenheit nicht verändert
    b) Die Bedinungen bei beiden Messungen sind identisch (Kontrolle von Störvariablen)
    c) Die Eigenschaften des Messisntrumentsdürften sich nicht verändert haben (z.B.: Reihenfolgeeffekte)
    –> Reliabilität wird unterschätzt, wenn eine der Vorraussetzungen verletzt ist
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13
Q

Aufgaben von Prozessdiagnostik: 3. Ermittlung der Stabilität von psychologischen Merkmalen

A
  1. Nur messbar mit reliablen Messinstrument –> z.b.: Stabilität individueller Unterschiede (Persönlichkeitseigenschaften, Intelligenz,..)
    –> Erinnerung: KTT sieht im wahren Wert eines Merkmals keine Veränderungen vor! daher gibt es Kritik an der KTT, da sie keine Grundlage bietet für Messinstrumente, die Veränderung messen sollen
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14
Q

Aufgaben von Prozessdiagnostik: 4. Simultane Ermittlung der Reliabilität und Änderungssensitivität von Messinstrumenten

A
  1. Zieil: Trennung von Merkmalsveränderungen und Unzuverlässigekeit (schlechte Reliabilität) eines Messinstruments
    –> Erweiterung der KTT durch LAtent-State-Trait-Theorie (LSTT)
  2. LSTT:
    a) nimmt zeitlich und situative Bedingtheit des Wahren Werts an (= der wahre Wert ist veränderbar)
    b) wahrer Wert in KTT: T = wahrer Zustand in LSTT n (beeinflusst durch wahren Eigenschaftswert ?)
    c) Aufnahme der Variablen ? (Situationseinfluss), beeinflusst ebenfalls den wahren Zustand
    d) Aufnahme des Index k (Zeitpunkt der Messung)
    e) gleichbleibend: Messwert Y, Messfehler & Messinstrument i
    s. F. 28/29
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15
Q

Aufgaben von Prozessdiagnostik: 5. ermittlung von veränderungstrends und veränderungsverläufen

A
  1. Ziel: Folgen Veränderungen über die Zeit einem bestimmten Muster?
  2. Ermittlung: Über
    a) Wachstumsanalyse
    b) Zeitreihenanalyse
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16
Q

Aufgaben von Prozessdiagnostik: 6. Längsschnittliche Kausalanalyse

A
  1. Ziel: Wenn sich Merkmale über die Zeit ändern, was ist die Ursache?
  2. Bestimmung: über
    a) multivariater Wachstumsanalyse
    b)multivariabter Zeitreihenanalyse
17
Q

Probleme der Prozessdiagnostik

A
  1. Verfälschung: durch
    a) Motvaitonale Störeinflüsse, z.B.: Demadeffekt
    b) Kognitive Störeinflüsse z.B.: kongitive Verzerrung (wie Erinnerungseffekte)
    c) affektie Störeinflüsse z.B.: Stimmung zum Zeitpunkt der Befragung
  2. Regression zur Mitte: “Rückkehr” nach extrem ausfallenden Wert ist der nächste Wert wieder näher an der Mitte der Verteilung
  3. Missachtung systematischer Störvariablen: z.B.: normale Entwicklungsverläufe bei Kindern

4.Unangemessene Wahl von Messzeitpunkten: wann und wie schnell kommt es zu Veränderungen?