Verhaltensbeobachtung und -beurteilung Flashcards

1
Q

Verhaltensbeobachtung - Definition

A
  1. Verfahren, die es ermöglichen Verhaltensweisen von Individuen und Gruppen zu erfassen. Dabei lassen sich die Art, die Häufigkeit, die zeitliche Erstrreckung und die Bedinungen von Verhalten. Verhaltensbeobachtungen erlauben Rückschlüsse über Eigenschaften der beobachteten Person
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2
Q

Funktionen von Verhaltensbeobachtungen

A
  1. Beschreibungs- und Evaluationsfunktion
  2. Indikationsfunktion
  3. Prognostische Funktion
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3
Q

Marshmallow Test - Replication

A
  1. Ursprügnliche Idee des Marshmallow Tests nicht replizierbar
  2. Fähigkeit des Belohnngsaufschubs (Selbstkontrolle) als kind hängt nicht mit Intelligenz/ Schulleistungen als Teenager zusammen
    s. F. 16
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4
Q

Wann und warum Verhaltensbeobachtungen?

A
  1. Wann:
    a) wird in allen Anwendungsgebieten der Psychologie benötigt bzw. verwendet
    b) Ergänzung: zu anderen Verfahren
  2. Warum:
    a) bestimmte Fragen können nur durch Verhaltensbeochatung beantwortet werden
    b) Sprach- und Kommunikationssysteme: sind unterschiedlich
    c) Selbstauskunft ist nicht objektiv (weil Menschen objektive Selbstauskunft nicht können bzw. nicht wollen)
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5
Q

Arten der Verhaltensbeobachtung

A
  1. Freie vs. systematische Beobachtung
  2. Labor vs. Feldbeobachtungen (Kontrolle vs. Generalisierbarkeit)
  3. Grad der Teilnahme des Beobachters:
    a) aktiv
    b) passiv
    c) nichtteilnehmend
  4. Vernittelt vs. unvermittelt (mit vs. ohne Hilfsmittel)
  5. Verdeckt vs. offen (Objekt weiß vs. weiß nicht, dass es beobachtet wird)
  6. Selbstbeobachtung vs. Fremdbeobachtung
    –> Alle Arten können mit einander Kombiniert werden und auch mit allen Arten der Verhaltensbewertung sind kombinationen möglich
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6
Q

Arten der Verhaltensbeurteilung (Datenerhebung/Protokolierung)

A
  1. Isomorphe Deskription vs. reduktive Deskription vs. reduktive Einschätzung (vollständige Erfassung vs. Zeichen/Kategoriensysteme vs. Rating)
  2. Event-sampling vs. time-sampling (Ereignis- vs. Zeitstichprobe)
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7
Q

Arten der Verhaltensbeobachtung: Frei vs. systematisch: Forschungsgebiet, Hypothese, Standardisierunggrad

A
  1. Frei:
    a) Forschungsgebiet: neu erschlossenes
    b) Hypothese: oft keine spezielle Hypothese
    c) Standardisierung: unstandardisiert (nicht gebunden an Beobachtungsplan)
  2. Systematisch:
    a) Forschungsgebiet: erste Erkenntnisse liegen bereits vor
    b) Hypothese: liegt vor und wird oft geprüft
    c) Strukturierung: strukturiert/ standardisierte Beobachtungssysteme
    d) Verhalteunsprotokollierung & Auswertungsregeln
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8
Q

Arten der Verhaltensbeobachtung: 2. Labor vs. Feldbeobachtung

A
  1. Labor:
    a) Manipulation: (oft) Manipulation situativer Bedingungen
    b) Kontrolle: des Einflusses von Störvariablen
    c) Künstlichkeit: der Situation
  2. Feld:
    a) Beobachtung unter Realen Alltagsbedingungen
    b) eingeschränkte Kontrollmöglichkeiten
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9
Q

Arten der Verhaltensbeobachtung: 3. Grad der Teilnahme des/ der Beobachter*in

A
  1. aktiv-teilnehmend: Beobachter*in ist mit eigenen Beiträgen aktiv an der Situation beteiligt (Vorsicht: Objektivität)
  2. Passiv-Teilnehmend: Beobachter*in ist für alle Anwesenden sichtbar, aber nicht aktiv am Geschehen beteiligt (Vorsicht: Reliabilität)
  3. Nicht teilnehmend: Beobachter*in ist für Beobachtete nicht sichtbar (Vorsicht: Ethik –> Einverständnis)
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10
Q

Arten der Verhaltensbeobachtung: 4. vermittelte vs. unvermittelte Beobachtung

A
  1. vermittelt:
    a) technisches Medium: zwischen Beobachterin und Akteurin (z.B.: Kamera, Tonband)
    b) vollständige Verhaltenserfassung
    c) Wiederholung der Beobachtung möglich
  2. unvermittelt:
    a) Zeitgleich: Beobachtung erfolgt direkt und zeitgleich zur Verhaltensausführung
    b) felxible Anpassungsmöglichkeit des Beobachtungswinkels
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11
Q

Arten der Verhaltensbeobachtung: verdeckt vs. offen

A
  1. verdeckt:
    a) Beobachtete wissen höchstens implizit, dass sie beobachtet werden (Vorsicht: Ethik)
  2. Offen:
    a) Beobachtete wissen explizit, dass sie beobachtet werden (Vorsicht: Soziale Erwünschtheit, Reaktivität)
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12
Q

Arten der Verhaltensbeobachtung: Selbst- vs. Fremdbeobachtung

A
  1. Selbstbeobachtung:
    a) Subejktiv = Objekt
    b) Beobachten und Regestrieren von eigenen offen sichtbaren oder verdeckten Verhaltensweisen, einschließlich Gedanken & Stimmung
  2. Fremdbeobachtung:
    a) Subjekt ist nicht gleich Objekt
    b) Beobachtende: Geschute Peronen, Laiien (Familienangehöhrige, Freunde, Fremde)
    c) Erlaubt regestrierung und Beurteilung von offenem Verhalten
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13
Q

Arten der Verhaltensbeurteilung bzw. Datenerhebung/Protokollierung: 1. isomorphe Deskription

A
  1. vollständige Verhaltensbeschreibung (qualitativ)
  2. häufig frei (explorativ)
  3. vermittelt (z.B.: Viedeoaufzeichnungen )
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14
Q

Arten der Verhaltensbeurteilung bzw. Datenerhebung/Protokollierung: 2. Reduktive Deskritption und 3. Reduktive Einschätzung

A
  1. Reduktive Deskription: Verhaltensbeschreibung fokussiert auf ausgewählte Aspekte
  2. Reduktive Eischätzung: Verhaltensbeurteilung fokussiert auf ausgewählte Aspekte

–> Beide beinhalten eine Reduktion mit Hilfe von Kodiersystemen

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15
Q

Arten der Verhaltensbeurteilung bzw. Datenerhebung/Protokollierung: 2. Reduktive Deskritption und 3. Reduktive Einschätzung - Arten der reduktiven Datenregestrierung/ -beurteilung

A
  1. Verhaltensregestrierung:
    a) Zeichensysteme: Ausgewählter Teil des Verhaltens wird erfasst durch definierte Zeichen
    b) Kategoriesystem: gesamter Verhaltensstrom auf begrenzte Zahl von Oberbegriffen reduziert –> Vorraussetzung: jede Kategorie ist klar abgrezbar definiert
  2. Verhaltensbeurteilung:
    a) Ratingverfahren: Abbildung des Verhaltens auf Skalen, Höchstes Maß an Datenreduktion (geringste Objektivität) & zu bevorzugen bei komplexem Verhalten
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16
Q

Arten der Datenerhebung/ Protokollierung: 1. Zeichensysteme

A

s. F. 28
“Strichlisten”
a) Wie oft wird das bestimmte verhalten gezeigt?
b) Wann wird das bestimmte Verhalten gezeigt?
c) Wie lange dauert das bestimmte Verhalten?

17
Q

Arten der Datenerhebung/ Protokollierung: Kategoriesysteme

A
  1. Ziel: Verhalten soll vollständig erfasst werden –> z.B.: Unterteilung von Reaktionen der Erzieher*innen in Belohung, Bestrafung & neutrales Verhalten
  2. Anwendung: z.B.: In der Diagnostik des Verhaltens in Kleingruppen via Interaktionsprozessanalysen (Bales 1975)
    s. F. 30
18
Q

Arten der Datenerhebung/ Protokollierung:3. Ratingverfahren

A

ohne vs. mit Verhaltensverankerung vs. mit vollständiger Verhaltensverankerung
Verhaltensverankerung = Das zu bewertende Verhalten ist klar definiert (Beispiel s. F. 31)

19
Q

Arten der Datenerhebung/ Protokollierung: Eventsampling vs. timesampling

A
  1. Eventsampling:
    Festgelegte Beobachtungseinheit –> Datenerhebung erfolgt immer, wenn ein festgelegtes Event eintritt
  2. Timesamling:
    Festgelegte Beobachtungszeit –> ist in dieser Zeit ein bestimmtes Verhalten aufgetreten?
20
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 1. Halo-Effekt

A

Regestrierten/Urteil über ein herausreagendes Merkmal einer Person überstrahlt die Regestrierung/ Beurteilung eines anderen Merkmals

21
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler - welche gibt es?

A
  1. Halo-Effekt
  2. Konsistenzeffekt
  3. Logischer Fehler
  4. Primacy-Effekt
  5. Recency-Effekt
  6. Beobachtungsdrif
  7. Reaktivität
  8. Kontrasteffekt
  9. Ähnlichkeitseffekt
  10. Self-fulfilling prophecy
22
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 2. Konsistenzeffekt

A

Informationen, die im Widerspruch zu unseren Überzeugungen/Annahmen stehen, werden ignoriert oder abgewertet, während Informationen, die zu unseren Überzeugungen/Annahmen passen, bevorzugt oder aufgewertet werden

23
Q
  1. Logischer Fehler
A

mplizite Theorie über Zusammenhänge von Verhaltensweisen und Merkmalen leiten Beobachtung bzw. Beurteilung –> Ausblendung oder Verzerrung wichtiger Informationen

24
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 3. Logischer Fehler

A

mplizite Theorie über Zusammenhänge von Verhaltensweisen und Merkmalen leiten Beobachtung bzw. Beurteilung –> Ausblendung oder Verzerrung wichtiger Informationen

25
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 4. Primacy-Effekt

A

Früher Gesamteindruck beeinflusst weitere Beobachtung und Beurteilung

26
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 5. Recency-Effekt

A

Beobachter*in stützt sich bei der Abgabe ihres/Seines Urteils zu stakr auf die zu letzt beobachteten Verhaltensweisen

27
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 6. Beobachtungsdrift

A

Nachlassen der Aufmerksamkeit der Beobachtenden

28
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 7. Reaktivität

A

Beeinflussung der Beobachteten durch offene Beoachtung/ Anwesenheit des Beobachtenden (z.B.: Impression Management von Eignung oder Siumulation von Symptomen)

29
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 8. Kontrasteffekt

A

Neigung, die Bewertung von Personen von der Beobachtung anderer Personen abhängig zu machen, die parallel oder kruz zuvor beobachtet wurden

30
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 9. Ähnlichkeitseffekt

A

unbewusste Sympathie aufgrund von bestimmten Ähnlichkeiten

31
Q

Verhaltensbeobachtung: Beobachtungs- und Beurteilungsfehler: 10. Self-fulfilling-prophecy

A

Beobachtung der eigenen Vorhersage aufgrund der Vorhersage selbst

32
Q

Beurteilungsfehler

A
  1. Middel-Effekt
  2. Strenge-Effekt
  3. Tendenz zur Mitte
  4. Extremurteil
    s. F.38
33
Q

Verhaltensbeobachtung: Gütekriterien - Problem

A
  1. subjektivität: Wahrnhemung und Eindrücke häufig subjektiv
  2. Beobachtungs- und Beurteilungsfehler
34
Q

Verhaltensbeobachtung: Gütekriterien - Lösung der Probleme

A
  1. mehrere Beurteiler*innen
  2. Berechnung der Übereinstimmung
35
Q

Beobachter-/ Beurteiler*innenübereinstimmung

A
  1. ist größer bei konkreten zu regestrierenden Verhaltensweisen, geringer bei zu leistenden Urteilprozesse des Beobachtenden
  2. ver. Indizes zur Abbildung der Intersubjektiven Objektivität über Beobachtende hinweg in Abhängigkeit des Skalennieveaus der Daten
  3. ist nicht nur Vorraussetzung für eine gut Reliabilitöt und Validität, sondern kann im Rahmen von beobachtungsverfahren auch al Reliabilität (Inter-Rater-Reliabilität) uns sogar als konvergente Validität (Observer Konsensus) betrachtet werden

–> wichtigeste Gütekrierium von Beobachtungsverfahren

36
Q

Beobachter-/ Beurteiler*innenübereinstimmung: Mathematische Modelle

A
  1. Cohen´s Kappa/ Fleiss Kappa:
    a) für normalskalierte und dichotome Daten
    b) In der Regel: 2 Beobachterinnen Cohen´s Kappa, mehr als 2 Beobachterinnen Fleiss Kappa
    –> Beispiel s. F. 42
  2. Intraklassen Korrelationen (ICCs):
    a) Für Intervallskalierte Daten
    b) Bei mind. 2 BeobachterInnen und/ oder mind. 2 Messzeitpunkten
    –> Beispiel s. 42