Inhaltliche Differenzierung des Controllings Flashcards

(23 cards)

1
Q

Abgrenzung zw. operativem und strategischem Controlling

A

strategischen Controlling:
rechtzeitige Erkennen und Schaffen neuer sowie die Pflege vorhandener Potentiale zum Zwecke der dauerhaften Sicherung der Existenz eines Betriebes.

operative Controlling:
Erreichen eines positiven Erfolgs zum Zwecke der aktuellen Existenzsicherung durch die Nutzung der Potentiale fokussiert.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse ist das strategische Controlling potentialorientiert und das operative Controlling erfolgsorientiert.

Entsprechend dem grundlegenden Beziehungsverhältnis zwischen Potentialen und Erfolgen ist das strategische dem operativen Controlling vorgelagert.

Das strategische Controlling setzt die Rahmenbedin- gungen und hat somit normativen Charakter für das operative Controlling.

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2
Q

Erfolgspotentiale

A

= das gesamte Gefüge aller jeweils produkt-, ressourcen- und marktspezifischen erfolgsrelevanten Voraussetzungen, die spätestens dann bestehen müssen, wenn es um die Erfolgsrealisierung geht.

Arten v. Erfolgspotentialen

  • Präsenz= neue/bestehende Potentiale
  • Lokalisierung = externe/interne Potentiale
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3
Q

Erfolgfaktoren

A

= situative Bedingungskomponenten die al Erfolgspotentiale wirken können

PIMS Studie:
Marktwachstum und relativer Marktanteil werden Erfolgsfaktor d. ROI bestimmt

weiter Faktoren:
U.kultur, Organis.struktur, Produkt/ Marktkombination, Mitarbeiter, Leistungsprogramm,

Ressourcen Ansatz:
analyse ob Fähigkeiten, Fertigkeiten, Technologien funktionsübergreifend- organübergreifend vorhanden sind = Kernkompetenz eines Unternehmens
=> Kundennutzen, Einzigartigkeit, Ausbaufähigkeit

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4
Q

Lebenszyklus v. Erfolgspotentialen

A

Entstehungs-, Wachstums-, Reife- und Niedergangsphase

Stufen der Realisierung:
• Sondierungsphase
• Generierungsphase
• Evaluierungsphase
• Initialisierungsphase
• Kommerzialisierungsphase
• Desinvestmentphase
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5
Q

Strategien

A

= Handlungsmöglichkeiten zur Erreichung der Ziele

Arten v. Strategien:
• Organisation und Funktion
• Produkte/Märkte und Marktverhalten
• Entwicklung des Marktes und Wettbewerbsvorteile

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6
Q

Organisatorische Strukturierung

A

Unternehmensstrategien
= strategische Grundhaltung des U.
Ziel ist ausbalanciertes Gesamtportfolio
zwei Arten zur Bewertung der U.Strategie
• Berechnung mit diskutierten Cashflows und Wertgeneratoren (DFCF)
• Berechnung nach der Econnomic Value Added Methode (EVA)
• Portfolio Technik (Abgrenzung v. Teilbereichen d. U.)

Geschäftseinheitsstrategien
= Analyse der Ausgangssituation v. einzelner Geschäftsfelder bzw. Geschäftseinheiten
z.B. Portfolio Technik, Szenario Technik, Früherkennungs-systeme

Funktionsbereichsstrategien
= konkretisieren U.Strategie & Geschäfteinheitstrategien auf Ebene der Funktionsbereiche
z.B. Absatz-, F&E-, Produktions-, Beschaffung-, Personal-, Finanzstrategien

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7
Q

Innen/Außenorientierung v. Strategien

A

Entwicklungs/Sicherungsstrategien
Sondierungs-, Generierungs-, Evaluierungsstrategie
Kommerzialisierungs-, Desinvestmentstrategie

Produkt/Marktstrategien:
• Kostenführerschaft
• Differenzierung
• Spezialisierung

Ressourcenstrategien:
Sach-, Human-, Finanzkapital

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8
Q

Zeitliche Abgrenzung zw. operativem und strategischem Controlling

A

Operatives Controlling

  • drei bis fünf Jahre
  • kurzfristig (Monate, Quartal, Halbjahr), mittelfristig (Jahr), langfristig (bis 5 Jahre)
  • Optimierung der Funktion und Prozesse des U.

Strategisches Controlling:

  • alle zeitlichen Dimension des operativen C. und darüber hinaus
  • kein konkreter Zeitpunkt, sondern am weitesten in der Zukunft liegendes Ereignisse
  • Gewinnung neuer und Erhaltung bestehender Potentiale
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9
Q

Operative Steuerungsgrößen

A

Liquidität
= erfasst die Außenbeziehungen des Systems Betrieb mit Hilfe von Einnahmen und Ausgaben und ermöglicht die Sicherung des finanziellen Gleichgewichts. Sie ist damit dominant extern beeinflusst. Der aktuelle Stand und die zukünftige Entwicklung der Liquidität wird mit Finanzplänen im Finanzwesen dargestellt.

Rentabilität
beschreibt die Verzinsung des eingesetzten Kapitals auf der Basis des Gewinns als Differenzgröße von Aufwendungen und Erträgen. Sie ist sowohl intern wie extern beeinflusst. Ihre Ermittlung erfolgt mit den Instrumenten Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung in der Finanzbuchhaltung.

Wirtschaftlichkeit
ermittelt mit Hilfe des Vergleichs zwischen Kosten und Leistungen oder Kosten und Kosten die interne Effizienz des Betriebes. Sie ist damit dominant intern beeinflusst. Als Darstellungsinstrumente stehen die Betriebsbuchhaltung in Form der Kosten- und Leistungsrechnung zur Verfügung.

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10
Q

Strategische Steuerungsgrößen

A

externe Potentialität
bewertet die Chancen und Gefahren im Umfeld des Systems

interne Potentialität
ermittelt die Stärken und Schwächen innerhalb des Betriebs mit Hilfe von Potentialbilanzen, Portfolio-Konzepten und Potentialerfolgsrechnungen.

  • Die externe Potentialität determiniert die interne Potentialität;
  • eine optimale Übereinstimmung zwischen beiden Potentialitäten schafft die beste Voraussetzung zur Sicherung der dauerhaften Existenzberechtigung.
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11
Q

Kennzahlen & Kennzahlensysteme

A

absolute KZ = KZ im weiteren Sinne
Verhältniszahlen = KZ im engeren Sinne

Beziehungszahlen
= Beziehung zw. sachlich verschiedenen Merkmalen z.B. Gesamtkapitalrendite

Gliederungskennzahlen
= Verhältnis eines Teils zum Ganzen z.B. Eigenkapitalquote

Indexzahlen
= zeitliche Entwicklung, Basis wird 100 gleichgesetzt (größer, kleiner, gleich)

Finanzperspektive: Gesamtkapitalrendite, Eigenkapitalrendite, Umsatzwachsum, EK-quote

Kundenperspektive: Kundenreklamationen, Anzahl Neukunden, Marktanteil, Werbung in % Umsatz

Prozessperspektive:Lieferzuverlässigkeit, Lagerreichweite, Time to Market, Produktivität, DB/Mitarbeiter

Mitarbeiterperspektive: Zufriedenheit, F&E Kosten in % v. Umsatz, Anzahl Patente, Krankenstand, Fluktuationsrate

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12
Q

Herleitung, Interpretation, Kennzahlensysteme

A
  1. Herleitung v. KZ:
    • Identifikation der einzelnen Schritte der Prozesskette (PK)
    • Identifikation der strategischen Kosten der PK
    • Ermittlung relevanten Kennzahlen
    • Abhängigkeitsbeziehungen zw. Kennzahlen herstellen
    • Bestimmung Zielwerte f. wichtige KZ
  2. Interpretation der KZ:
    • bei Interpretation immer fragen, aus was Änderungen resultieren
    • positive Ergebnis in Wahrheit Schwäche
3. Kennzahlensystem:
KZ nicht isoliert, immer im Kontext
KZ System von oben nach unten aufgebaut (U.Ziele etc.)
• Du Pont Schema
• ZVEI Kennzahlensystem
• RL Kennzahlensystem
  1. Anforderungen an KZ-Systeme zur Performance Messung
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13
Q

Du Pont Schema

A

Aufbau:
Eine Hierarchie, beginnend mit der Spitzenkennzahl

Spitzenkennzahl:
Gesamtkapitalrendite (ROI)

Art des Kennzahlensystems:
Rechensystem

Ziel und Einsatzgebiet:
Kontrolle

Vorteile:
Klare Fokussierung auf Rentabilität
klare hierarchische Herleitung des ROI

Nachteile:
Trend zur kurzfristigen Gewinnmaximierung
Umgang mit Innovationsinvestitionen
schwierig

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14
Q

ZVEI

A

Aufbau:
Zwei Bereiche: Wachstumsgrößen & Strukturanalysen

Spitzenkennzahl:
Bei Strukturanalyse -> Eigenkapitalrentabilität

Art des Kennzahlensystems:
Kombiniertes Rechen und Ordnungssystem

Ziel und Einsatzgebiet:
Analyse, Planung, Kontrolle

Vorteile:
Klare Trennung in Struktur und Wachstumsgrößen erleichtern Steuerung
Umfangreiche Abdeckung versch. Aspekte

Nachteile:
Erhebliche Komplexität (bis zu 200 Kennzahlen)
Unterscheidung zw. Ertrags und Risikozahlen schwierig

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15
Q

RL

A

Aufbau:
Zwei getrennte Kennzahlensysteme (Liquidität und Erfolg)

Spitzenkennzahl:
Jahresüberschuss und liquide Mittel (zwei getrennte Kennzahlenbäume)

Art des Kennzahlensystems:
Reines Ordnungssystem

Ziel und Einsatzgebiet:
Planung, Steuerung, Kontrolle

Vorteile:
Sonderteil erlaubt individuelle Anpassungen 
duale Kennzahlenhierarchie (Liquidität und Erfolg)

Nachteile:
Verwendung v. absoluten Kennzahlen als Spitzenkennzahlen
KZ oft nicht rechnerisch sondern sachlogisch verknüpft

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16
Q

Anforderungen an KZ-Systeme zur Performance Messung

A

Entscheidungsrelevanz
• Zukunftorientierung (zukunftsbezogene Infos)
• Risikoorientierung (B

Kontrollrelevanz
• Anreizverträglichkeit
   Zielkongruenz
   Maßgenauigkeit
• Kommunikationsfähigkeit
   Analysefähigkeit
   Verständlichkeit

Wirtschaftlichkeit
= Kosten Nutzen im Verhältnis

17
Q

Integration strategischer & operativer Steuerungsgrößen am Bsp. Balanced Scorecard

A
  1. Vision
  2. Strategie - Formulierung Vision & Zielpositionierung
  3. Balanced Score Card (BSC)
    • Finanzielle Sicht (Ziele, Indikator)
    • Kundenperspektive
    • Lern & Wachstumssicht
    • Interne Prozessbezogene Sicht
  4. Definition & Quantifizierung: Messgröße & Zielwerte
  5. Herunterbrennen der Ziele auf konkrete Aktivitäten

Ziele BSC:
• Transformation Vision & Strategie in SMARTE Ziele
• Balance zw. externen & internen Messgrößen
• Balance zw. ex post & ex ante Kennzahlen
• B. zw. KZ f. Stakeholder und interne Indikatoren
• B. zw. ökonomischen & nicht ökonomischen Kennzahlen

18
Q

Organisatorischer Aufbau des Controllings

A

Kernbereich:
• Planungsbereich
Unternehmensplanung - strategische, operativ

•Kontrollbereich
Kostenrechnung - strategische, operativ

•Informationsbereich
Berichtswesen - strategische, operativ

Erweiterungsbereich
• Finanzbuchhaltung
• Finanzwirtschaft
• EDV
• Steuerabteilung
19
Q

Organisatorische Eingliederung des Controllings

A

Zentral = alle Mitarbeiter in einer organisatorischen Einheit

Dezentral = einzelne Funktionsbereiche haben eigene Controller

Weisungsbefugnis als Linienfunktion (gleichrangig wie Leiter anderer Funktionsebenen) oder Stabsfunktion (übergeordnete Aufgabenstellung)

Empfehlung-> Controlling=Stabstelle

Obere Führungsebene: Controlling I
• zentrale Funktion
• grundlegende Aufgabenstellung
• Koordination der Gesamterkenntnisse
• Leiter ist obersten Führungsebene fachlich & disziplinarisch zugeordnet
• Mitarbeiter sind Leiter I unterstellt

Mittlere Führungsebene: Controlling II
• Durchführung Controlling Ebene II
• Koordination mit Erkenntnissen Controlling III
• Leiter II ist Leiter I unterstellt, Mitarbeiter II sind Leiter II unterstellt

Untere Führungsebene: Controlling III
• konkrete Abwicklung Controlling Führungsebene III
• dito

nähe zu Fachabteilungen aber auch Distanz, um Objektivität zu wahren

20
Q

Entwicklung des Controllings in der Praxis

A

Kleinbetriebe
durch Unternehmer/Geschäftsführer

Mittelstand
Einrichtung einer Stabstelle (zentrales C.)
größerer Mittelstand = zentrales/dezentrales C.

Große Unternehmen
• in der zweiten Führungsebene im Vorstandsressort Finanzen
• Mitglied des Vorstandes
• Stabstelle des Vorstandssprechers

Einflussfaktoren:
• große des U.
• Differenziertheit des u.
• Entwicklung Führungskultur
• Entwicklung des bestehenden C.
21
Q

Einführung eines Controlling Systems

A
  1. Ausgangspunkt: Analyse vorhandener Systeme
  2. Ausarbeitung des Anforderungsprofils
  3. Umsetzung: Einführung od. Erweiterung einer Kosten-Leistungsrechnung
  4. Lernen und Anpassen
22
Q

Ausgangspunkt: Analyse vorhandener Systeme / Ausarbeitung des Anforderungsprofils

A

Ausgangspunkt: Analyse vorhandener Systeme
• Analyse Rechnungswesen & U-Planung
Fragen:
• UNterscheidung fixe/variable Kosten, DB?
• Existenz/Umfang Kostenplanung
• Kalkulations- /Investitionsrechenverfahren?
• Planung des Rechnungswesen

Ausarbeitung des Anforderungsprofils
• Definieren Soll Zustand
=> Was soll mit C.konzept erreicht werden, welche Konsequenzen sind mit Einführung zu erwarten
• Zusammenstellung Projektteam (GF, Fach-Sachkompetenz, externe Berater)
• Grobkonzept - Infobedürfnisse GF und Controller., Detaillierungsgrad, Bezugsbasis
• vertretbarer Aufwand, alle Abteilungen sind einbezogen (weniger Ablehnung), alle Infowünsche d. Abteilungen sind berücksichtigt

Infobedarf wird konkret festgehalten

23
Q

Umsetzung: Einführung od. Erweiterung einer Kosten-Leistungsrechnung / Lernen und Anpassen

A

Umsetzung: Einführung od. Erweiterung einer Kosten-Leistungsrechnung

  • Einführung Kostenartenplan
  • Aufbau Kostenstellenrehnung
  • Aufbau Kostenträgerrechnung
  • Aufbau Erfolgsrechnung
  • Berichtstruktur und Dokumentation
  • Formale Einführung

Lernen und Anpassen
• kontinuierliche Anwendung und Verbesserung des Systems
• Flexibilität, um auf Veränderungen schnell zu reagieren