Intelligenzmodelle Flashcards

(65 cards)

1
Q

Wie lautet die Operationale Definition der Intelligenz?

A

Die Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest misst.

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2
Q

Was ist die Intelligenz nach Mehrheitsmeinung von 50 anerkannten Wissenschaftlern?

A
  • sehr allgemeine geistige Kapazität
  • beinhaltet Fähigkeit zum:
  • > schlussfolgernden Denken
  • > zum Planen
  • > zur Problemlösung
  • > zum abstrakten Denken
  • > zum Verständnis komplexer Ideen
  • > zum schnellen Lernen
  • > zum Lernen aus Erfahrung
  • Es ist nicht reines Bücherwissen, keine enge akademische Spezialbegabung, keine Testerfahrung
  • vielmehr reflektiert Intelligenz ein breiteres und tieferes Vermögen, unsere Umwelt zu verstehen, ‚zu kapieren‘, Sinn in Dingen zu erkennen oder ‚herauszubekommen‘, was zu tun ist.“
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3
Q

Was sind nach Expertenmeinung die wichtigsten 3 Komponenten der Intelligenz?

A

abstraktes & logisches Denken,
Problemlösefähigkeit
Wissensaneignung

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4
Q

Was kann man mit Intelligenztests nicht gut erfassen?

A

Anpassung an die Umwelt, Leistungsmotivation und Kreativität

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5
Q

Wer war Francis Galton?

A

Ein Vetter Charles Darwins, er war

Universalgelehrter und einer der Gründungsväter der Diff.Psych und der Intelligenzforschung

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6
Q

Was war die Idee von Heridity Genius?

A

Es gibt eine „allgemeine mentale Fähigkeit“ (neben spezifischen Talenten), die erblich ist wie Körpermerkmale (Stammbaum-Analyse berühmter Persönlichkeiten), die quantifiziert werden kann und in der sich versch.„Menschenrassen“ voneinander
unterscheiden.

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7
Q

Was versteht man unter Eugenik?

A

Die Verbesserung einer „Rasse“/ eines Volkes
durch Lenkung der Reproduktion (i.S. selektiver Züchtung), um
gewünschte Merkmale (z.B. Intelligenz) zu fördern.

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8
Q

Wer war der Begründer der Eugenik?

A

Francis Galton

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9
Q

Wer war Charles Spearman?

A

Er war Schüler Wundts und entwickelte in Leipzig sein berühmtes g-Faktor Modell

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10
Q

Was beobachtete Charles Spearman?

A

Rangordnungen der Schulnoten in verschiedenen
Schulfächern (z.B. Mathematik und Deutsch) hängen zusammen;
allerdings nicht perfekt.

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11
Q

Was war die Spearmans Erklärung für seine Beobachtung?

A
  • Positive Korrelationen zwischen verschiedenen intellektuellen Leistungen sind durch eine gemeinsame Dimension bedingt → generelle Intelligenz (g)
  • Nicht-geteilte Varianzanteile sprechen für spezifische Faktoren (S)
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12
Q

Wie sieht Spearman Erklärung seiner Beobachtung als Gleichung aus?

A

xi = gi + Si (+E)

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13
Q

Welche 3 mentalen

Operationen umfasst der g-Faktor laut Spearman?

A
  • Begreifen der Erfahrung
  • Entdecken/Ableiten von Beziehungen (abstrakte Ähnlichkeit)
  • Entdecken/Ableiten von Zusammenhängen (konkrete Ähnlichkeit)
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14
Q

Wie bezeichnet Spearman den g-Faktor?

A

Als allgemeine ,,geistige Energie”

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15
Q

Wie misst man den g-Faktor am besten?

A

Über Matrizentests

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16
Q

Was passiert, wenn die Begabung eines Menschen in einem Bereich zunimmt? (Generalfaktorenmodell)

A

Die Bedeutung von g nimmt ab (Korrelationen zwischen Leistungen werden geringer) und die Bedeutung von S nimmt zu

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17
Q

Von wem ist das Modell der Primärfaktoren?

A

Loius L. Thurstone

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18
Q

Wie kam Thurstone auf 7 Primärfaktoren?

A

Durch umfangreiche Analysen vielfältiger intellektueller Leistungen

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19
Q

Welches sind die 7 Primärfaktoren nach Thurstone?

A
  • Memory → assoziatives Gedächtnis i.S. kurz- bis mittelfristigen Behaltens
  • Number → Rechengeschwindigkeit bei einfachen Aufgaben
  • Perception → visuelle Auffassungsgeschwindigkeit
  • Reasoning → schlussfolgerndes Denken
  • Space → räumliches Vorstellungsvermögen
  • Verbal comprehension → Wortverständnis
  • Word fluency → Wortflüssigkeit
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20
Q

Wie ergibt sich jede intellektuelle Leistung laut Thurston?

A

Jede intellektuelle Leistung ergibt sich aus der Summe der gewichteten Wirkungen dieser Primärfaktoren:
Testleistung = a1f1 + a2f2 + a3f3 + … a7f7
mit a = Faktorladungen und f = individueller Faktorwert

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21
Q

Was postulierte Thurston für eine Interkorrelation zwischen den Primärfaktoren und was fand er heraus? Wofür spricht das Ergebnis der Faktoranalyse?

A

Thurstone ging anfangs von Unabhängigkeit der Primärfaktoren aus,
die sich aber empirisch nicht zeigte
→ spricht für übergeordneten Faktor g

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22
Q

Von wem ist das Strukturmodell kognitiver Fähigkeiten ,,Struktur des Intellekts”?

A

Von Joy P. Guilford

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23
Q

In welchen 3 Grunddimensionen unterscheidet Guilford kognitive Fähigkeiten?

A

Operationen, Produkte und Inhalte

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24
Q

Welche Faktoren gehören u.a. zu der Grunddimension Operationen? (Guilford)

A

convergent production, divergent production, Evaluation, Memory, cognition

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25
Welche Faktoren gehören u.a. zu der Grunddimension Produkte? (Guilford)
implications, transformations, Systems, Relations, classess, units
26
Welche Faktoren gehören u.a. zu der Grunddimension Inhalte? (Guilford)
visual, auditory, symbolic, semantic, behavioral
27
Wie viele SOI-Faktoren braucht man um das intellektuelle Potential zu beschreiben? (Guilford)
150
28
Was ist das Orthogonalitätspostulat von Guilford?
Faktoren sollen unabhängig voneinander sein; kein g-Faktor
29
Was versuchte Guilford nachdem er sein Theorie aufgestellt hatte?
Guilford versuchte im Anschluss möglichst viele der SOI-Faktoren nachzuweisen und Items zu ihrer Erfassung zu konstruieren
30
Was sollte am Strukturmodell von Guilford kritisiert werden?
- deutliche positive Korrelationen zwischen den Faktoren widerlegt das Orthogonalitätspostulat - Von Guilford berichtete Faktorenstruktur häufig nicht repliziert - Nützlichkeit der großen Anzahl von Faktoren häufig hinterfragt - Prädiktive Validität der SOI-Faktoren häufig geringer als die von g
31
Was machen hierarchische Modelle der Intelligenzstruktur?
Sie kombinieren die Idee eines g Faktors mit der von 2 oder mehr breiten Faktoren.
32
Von wem ist das Gruppenfaktoren-Modell?
Von Philip E. Vernon
33
Wie viele Ebenen und welche postuliert das Gruppenfaktoren-Modell von Vernon?
4 hierarchische Ebenen von Faktoren: g-Faktor, 2 Hauptgruppenfaktoren (Verbal/ numerischer/ schulischer Hauptgruppenfaktor & praktischer/ mechanischer/ räumlicher/ physikalischer Hauptgruppenfaktor) Untergruppenfaktoren, Spezifische Faktoren
34
Von wem ist das hierarchische Modell der Intelligenzstruktur mit gf und gc?
Raymond B. Cattell
35
Was postuliert das hierarchische Modell der Intelligenzstruktur mit gf und gc?
2 Hauptfacetten der Intelligenz: fluide Intelligenz gf und kristalline Intelligenz gc
36
Was für eine Struktur hat das Modell der Intelligenzstruktur mit gf und gc?
ein hierarchisches mit 2 Hauptfacetten und mehreren untergeordneten Primärfaktoren
37
Was versteht man unter gf?
fluide Intelligenz: angeboren, biologisch determiniert, unabhängig von früheren Lernerfahrungen; Fähigkeit zum abstrakt-logischen Lösen neuartiger Probleme
38
Was versteht man unter gc?
Kristalline Intelligenz: Erfahrungsbasierte kognitive Fähigkeiten und Wissen
39
Wie ist der Verlauf von gf über das Leben?
steigt bis Adoleszenz und nimmt dann wieder ab
40
Wie ist der Verlauf von gc über das Leben?
bildet sich über das Alter beständig aus
41
Was besagt die Investmenthypothese von Cattell?
Investition von gf in Lernleistungen resultiert in erworbenen, miteinander korrelierenden Fähigkeiten, die gc als zweiten Generalfaktor bilden.
42
Wie ist die Erklärung der Korrelation zwischen gc und gf nach Cattell?
Korrelationen zwischen gc und gf bilden einen zeitlichen Prozess und nicht einen weiteren übergeordneten Faktor
43
Von wem ist das Drei-Schichten Modell?
John B. Carroll
44
Wie ging Carroll bei der Erforschung seines Modells vor?
Re-Analyse von 461 Datensätzen (1925-1987) mit insgesamt 131.571 Teilnehmern
45
Welche Struktur fand Caroll durch seine Forschung heraus?
3 Strukturebenen (Stratum I,II,III): Tertiärfaktor i.S. eines g-Faktors, 8 breite Sekundärfaktoren i.S. überdauernder Fähigkeiten und 69 spezifische Primärfaktoren
46
Was fand Caroll über den g-Faktor heraus?
er ist stark erblich bedingt
47
Nenne 2 Beispiele für die 69 Primärfaktoren des Drei-Schichten Modells.
Schlussfolgerndes Denken, Gedächtnisspanne
48
Was sind die 8 Sekundärfaktoren des Drei-Schichten Modells?
Fluide Intelligenz, Kristalline Intelligenz, Allgem. Gedächtnis und Lernen, Allgem. visuelle Wahrnehmung, Allgem. akustische Wahrnehmung, Allgem. Zugriffsfähigkeit (retrieval) (Abruf aus dem LZG), Allgem. Kognitive Geschwindigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit (i.S. von Reaktionszeiten)
49
Von wem ist das Berliner-Intelligenz-Struktur Modell?
Adolf O. Jäger
50
Was schlägt das Berliner-Intelligenz-Struktur Modell für eine Struktur vor?
facettiert-bimodales Strukturmodell mit drei Inhalts- und vier Operationsklassen
51
Welche 3 Inhaltsklassen gibt es? (Berliner-Intelligenz-Struktur Modell)
Figural-Bildhaft, numerisch, verbal
52
Welche 4 Operationsklassen gibt es? (Berliner-Intelligenz-Struktur Modell)
Bearbeitungsgeschwindigkeit, Einfallsreichtum, Verarbeitungskapazität, Merkfähigkeit
53
Was ist die Definition von Sozialer Intelligenz nach Marlowe?
Soziale Intelligenz ist die Fähigkeit, Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen von Personen – die eigene Person eingeschlossen – in interpersonalen Situationen zu verstehen und auf der Basis dieses Verständnisses adäquat zu handeln
54
Was sind die Probleme der sozialen Intelligenz?
- ist meist unscharf als multidimensionales Konzept definiert - Unbefriedigende Belege für die Validität von SI-Tests - Bisher keine befriedigenden Tests zur Erfassung der kognitiven SI Komponente; viele Tests basieren auf Selbstauskunft → keine Leistungstests im eigentlichen Sinne
55
Von wem ist die Theorie ,,Multiple Intelligenzen"?
Howard Gardner
56
Welche Kritik hat Gardner an herkömmlichen Intelligenzmodellen?
Klassische kognitive Leistungstests sind zu eng, zu Realitätsfern und orientieren sich zu sehr an schulisch geforderten Fähigkeiten
57
Was sollten Multiple Intelligenzen laut Gardner abbilden?
sollten realitätsnah Gesamtfeld intellektueller Kapazität abbilden
58
Von wem genießt die Theorie von Gardner große Popularität?
Laien und Pädagogen (sehr nahbare Theorie)
59
Welche Intelligenzen bildet die Theorie ,,Multiple Intelligenzen" ab?
Sprachliche Intelligenz (Dichter, Journalisten etc.) ▪ Logisch-mathematische Intelligenz (Naturwissenschaftler) ▪ Räumliche Intelligenz (Navigatoren, Piloten, Architekten) ▪ Musikalische Intelligenz (Komponisten, Instrumentalisten, Sänger) ▪ Körperlich-kinästhetische Intelligenz (Tänzer, Handwerker, Sportler, Chirurgen) ▪ Sozial-Interpersonale Intelligenz (Lehrer, Politiker, Pastoren, Verkäufer) ▪ Sozial-Intrapersonale Intelligenz (Schauspieler) ▪ Naturalistische Intelligenz (Gärtner, Landwirte, Förster) ▪ Existentielle Intelligenz (Religionsgelehrte, Philosophen)
60
Was ordnet Gardner jeder Intelligenz zu?
Berufe
61
Was spricht gegen die Multiple Intelligenzen nach Howard Gardner?
▪ Propagierte Unabhängigkeit von MI Modulen empirisch nicht gegeben ▪ Unterstellte prädiktive Nutzlosigkeit von g ist falsch ▪ Theorie basiert nicht auf eigener erfahrungswissenschaftlicher Forschung sondern primär auf Lektüre von Studien und Biografien und eigenen Gedankengängen ▪ Fehlen adäquater Messmethoden für die MI Module ▪ Empirische Evidenz (insbesondere für neue MI Module) sehr dürftig. ▪ Willkürliche und inflationäre Erfindung immer neuer Intelligenzen
62
Von wem wurden die Multiple Intelligenzen nach Howard Gardner stark kritisiert?
Eysenck
63
Welche Struktur der Intelligenz wird von nahezu allen modernen psychometrischen Intelligenzmodellen geteilt?
Eine hierarchische Struktur der Intelligenz mit g an der | Spitze
64
(Fazit): Woraus besteht Intelligenz im Kern?
Fähigkeiten zum abstrakten logischen Denken, Problemlösen und Aneignung von Wissen
65
Was ist das Problem bei Intelligenzen außerhalb des klassischen Verständnisses des Begriffs?
Der Nutzen und die Validität dieser Konzepte ist klärungsbedürftig bis fragwürdig.