Kapitel 4 Flashcards

1
Q

Was ist ein Führungsstil?

A
  • Ein wiederkehrendes Muster des Führungsverhaltens
  • zeitlich überdauernd
  • in sich konsistent
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2
Q

Einzelmerkmale von Führungsverhalten

A

Hintergrund-Variablen:

  • soziales Klima (gespannt vs. verträglich)
  • Häufigkeit des Kontraktes zwischen Führungskraft und Mitarbeiter (selten vs. oft)

Verhaltensbezogene Variablen:

  • Art der Kontrolle (Fremdkontrolle vs. Selbstkontrolle)
  • Informationsbeziehungen (bilateral vs. multilateral)
  • Verteilung von Entscheidungsaufgaben (zentral vs. dezentral)
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3
Q

Archetypen von Führungsstilen

A

autokratisch/autoritär:
Beispiel: Militär -> den Zielvorgaben des Führenden ist unbedingte Folge zu leisten

charismatisch:
Beispiel: Apple (Steve Jobs) -> Führung erfolgt Kraft affektiver Hingabe

partizipativ:
Beispiel: Politiker (Politikberatung) -> Geführte haben an Entscheidungsprozess Teil, letztendlich entscheidet aber der Führer

demokratisch:
Beispiel: Vereinsversammlung -> jedes Gruppenmitglied hat gleiches Stimmrecht, Führer hat nur moderierende Funktion

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4
Q

Forschungsfragen der Iowa-Studien und der Ohio-Studien

A

Iowa: Konsequenzen vorgegebener Führungsstile ermitteln

Ohio: praktizierte Führungsstile empirisch ermitteln

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5
Q

Führungsstilkonzeption Iowa-Studien

A
  • eindimensionales Führungskonzept
  • autokratischer und demokratischer Führungsstil sind gegensätzliche Muster des Führungsverhaltens, die sich gegenseitig ausschließen
  • je mehr man sich in eine Richtung bewegt, desto mehr entfernt man sich von der anderen
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6
Q

Führungsstilkonzeption Ohio-Studien

A
  • mehrdimensionale Führungsstilkonzeption
  • consideration (Mitarbeiterorientierung) und initiating structure (Aufgabenorientierung) sind zwei voneinander unabhängige Faktoren
  • prinzipielle Verhaltensorientierungen von Führungskräften
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7
Q

Im Rahmen der Iowa-Studien genutzte Führungsstiltypologie nach Kurt Lewin

A

autokratisch
demokratisch/kooperativ
laissez-faire

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8
Q

autokratischer Führungsstil

A
  • Führungskraft bestimmt und lenkt Ziele der Individuen oder der Gruppe
  • zu erfüllende Aufgaben werden ohne nähere Erklärung zugeteilt
  • Führungskraft lässt nicht erkennen nach welchen Maßstäben sie die Handlungen der Gruppenmitglieder bewerten
  • extrem asymmetrische Informationsbeziehungen -> Führungskraft erteilt Weisungen, Geführte befolgen
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9
Q

demokratischer Führungsstil

A
  • Gruppenmitglieder werden vom Führenden dazu ermutigt ihre Ziele und Handlungen zum Gegenstand von Gruppendiskussionen und -entscheidungen zu machen
  • bei der Bewertung der Handlungen wird versucht, die zu Grunde gelegten Kriterien offen zu diskutieren
  • die Informationsbeziehungen zwischen der Führungskraft und den übrigen Gruppenmitgliedern sind weitgehend ausgeglichen
  • es wird beraten, nicht angewiesen
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10
Q

laissez-faire Führungsstil

A
  • Gruppenmitglieder besitzen ein hohes Maß an Handlungsfreiheit, interpersonelles beeinflussungsverhalten ist weitgehend reduziert
  • Informationsbeziehungen zwischen Führungskraft und Gruppenmitgliedern sind auf ein Mindestmaß beschränkt
  • Führungskraft vermeidet es Verhalten der Gruppenmitglieder in irgendeiner Weise zu bewerten
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11
Q

Wie wurden die Iowa-Studien durchgeführt und welche Erkenntnisse wurden erlangt?

A

erstes Experiment:
- zwei Gruppen von Grundschulkindern (Jungen), in sich homogen, aber unterschiedliche Gruppen/Altersklassen
- eine Gruppe demokratisch und die andere autokratisch geführt
- Aufgabe: Herstellung von Theatermasken
Befund: Spannungen in der autokratisch geführten Gruppe wesentlich höher (Bewertung des sozialen Klimas)

zweites Experiment:
- 20 Jungen zu vier gleichartig zusammengesetzten Gruppen (heterogene Gruppen)
- autokratisch, demokratisch und laissez-faire getestet, jede Gruppe war jedem Führungsstil ausgesetzt
- Aufgabe: Herstellung von Theatermasken
Befund: höchste Gruppenleistung unter autokratischer Fürhung (repetitive Aufgaben), bei Abwesenheit der Führungsperson demokratisch geführte Gruppe höhere Gruppenleistung, mehr Kreativität bei demokratischer Führung, weniger soziale Spannungen bei demokratischer Führung

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12
Q

Kritik am eindimensionalen Führungskonzept von Lewin im Zuge der Iowa-Studien

A
  • Laborexperimente realitätsfremd konzipiert!!
  • > Kinder als Versuchspersonen
  • > geringe Gruppengrößen (in größeren Gruppen vielleicht mehr Führung nötig)
  • > geringe Anzahl an Versuchsgruppen (genug um allg. Aussagen zu treffen?)
  • > sehr einfache homogene Aufgabenstellung
  • > Tätigkeit hat für Kinder keine existenzielle Bedeutung
  • Nachfolgeuntersuchungen zeigten z.T. inkonsistente Ergebnisse hinsichtlich der Vorteilhaftigkeit der von Lewin untersuchten Führungsstile
  • Lewin hat seine Befunde in unzulässiger Weise verallgemeinert: der demokratische Führungsstil ist anderen generell überlegen bzgl. Gruppenleistung, allg. Zufriedenheit und sozialem Klima
  • nur wenige extreme Führungsstile analysiert
  • durch eindimensionale Führungstypologien können nicht alle möglichen/bekannten (Führungs-)Verhaltensmuster abgebildet werden
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13
Q

Wie sind Hemphill und Coons im Rahmen der ersten behandelten Ohio-Studie vorgegangen und welche Erkenntnisse haben sie erlangt?

A

Ziel: Ermittlung von verschiedenen Führungsstilen

  • es wurden 1790 Statements, die das Führungsverhalten beschreiben, zu neun Klassen gruppiert und in einen Fragebogen mit 150 Fragen umgesetzt, die die neun Handlungsdimensionen abdecken sollten
  • > Leader Behavior Description Questionnaire
  • damit wurden 357 Führungskräfte befragt und die Daten unter Anwendung der Faktorenanalyse verdichtet

Ergebnis: das Spektrum an Handlungsweisen konnte zu den drei Faktoren gebündelt werden:
Aufrechterhaltung der Mitgliedschaft
Zielerreichung
Gruppeninteraktions-Erleichterung
(diese Faktoren waren weitgehend unabhängig)

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14
Q

Wie sind Halpin und Winer im Rahmen der zweiten behandelten Ohio-Studie vorgegangen und welche Erkenntnisse haben sie erlangt?

A
  • die beiden haben den LBDQ auf 130 Items verkürzt
  • haben ca. 300 Besatzungsmitglieder von Militärflugzeugen befragt

Ergebnis:
vier Dimensionen:
praktische Besorgtheit
Strukturierung
Leistung
soziales Gespür
-> die beiden ersten stehen im Vordergrund da sie 80% der Varianz des Verhaltens der Führungskräfte erklären konnten
-> voneinander unabhängige, prinzipielle Verhaltensorientierungen von Führungskräften
-> auch als consideration (Mitarbeiterorientierung) und initiating structure (Aufgabenorientierung bezeichnet)

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15
Q

Untersuchungen von Fleishman und Harris, Forschungsfrage und Vorgehen

A
  • haben die Konsequenzen von unterschiedlich stark ausgeprägter Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung auf die Beschwerderate/Fluktuationsrate untersucht
  • Befragung von 57 Werksmeistern eines Unternehmens mit Fragebogen
  • Erfolgsvariablen: Beschwerderate und Fluktuation
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16
Q

Erkenntnisse von Fleishman und Harris in Bezug auf den Zusammenhang zwischen aufgabenorientiertem Verhalten und der Beschwerderate

A
  • positiver Zusammenhang zwischen Aufgabenorientierung und Beschwerderate -> je höher die Aufgabenorientierung desto höher die Beschwerderate
  • Ansteigen der Grenzrate der Beschwerde/Fluktuation
  • > bei starker Aufgabenorientierung steigt die Beschwerde stark bei erneuter Erhöhung der Aufgabenorientierung

-> Führungskräfte, die sehr aufgabenorientiert sind, werden nicht so sehr geschätzt, da Mitarbeiter nicht nur nach Leistung beurteilt werden wollen

17
Q

Erkenntnisse von Fleishman und Harris in Bezug auf den Zusammenhang zwischen mitarbeiterorientiertem Verhalten und der Beschwerderate

A
  • negativer Zusammenhang zwischen Mitarbeiterorientierung und der Beschwerderate/Fluktuationsrate
  • je mehr Mitarbeiterorientierung desto weniger Beschwerden
  • Grenzrate der Beschwerde/Fluktuation nahm mit steigender Mitarbeiterorientierung ab
  • > daraus kann geschlossen werden, dass nur ein bestimmtes Maß an Mitarbeiterorientierung als effizient anzusehen ist
18
Q

Erkenntnisse von Fleishman und Harris in Bezug auf den Zusammenhang zwischen mitarbeiterorientiertem/aufgabenorientiertem Verhalten und der Beschwerderate

A
  • stark mitarbeiterorientiertes Verhalten mag die negativen Konsequenzen stark aufgabenorientierten Verhaltens auszugleichen
  • schwach aufgabenorientiertes Verhalten konnte de negativen Wirkungen schwach ausgeprägten mitarbeiterorientierten Verhaltens nicht kompensieren
  • Mitarbeiterorientierung ist eine wichtige Variable, wenn es darum geht die Beschwerderate niedrig zu halten
19
Q

Kritik an den Ohio-Studien

A

Positiv:

  • Entwicklung von Führungsstiltypologie in der Praxis
  • Faktoren Mitarbeiterorientierung und Aufgabenorientierung erklären immerhin über 80% der Varianz des Führungsverhaltens
  • andere Forschergruppen haben ähnliche Konstrukte erarbeitet

Negativ:

  • Faktorenanalyse als Methode (4, 3 oder 2 Faktoren?)
  • Frage der Unabhängigkeit von Mitarbeiterorientierung und Aufgabenorientierung bis heute nicht abschließend geklärt
  • Kurvenverläufe sind das Ergebnis einer Datenverdichtung (sind keine stetigen Kurven)
  • Befunde sind hierarchieebenenabhängig
  • Befunde sind erhebungsmethodenabhängig (ob man Befragungen durchführt oder beobachtet, ob man Führer oder Geführte befragt)