Konflikte Flashcards

(40 cards)

1
Q

Machtdistanz

A

= Art und Weise, wie eine Gesellschaft mit der Ungleichheit der Machtverteilung zwischen Mitgliedern umgeht
= Ausmass, in dem weniger mächtige Mitglieder von Organisationen ungleiche Machtverteilungen akzeptieren bzw. erwarten

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2
Q

bei niedriger Machtdistanz

A
  • geringe Distanz zwischen Führungskraft und Mitarbeitern
  • Mitarbeiter trauen sich, zu fragen oder zu widersprechen
  • eher dezentrale Entscheidungsfindung
  • eher partizipative vs. autokratische Führung
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3
Q

bei hohem Individualismus

A
  • Selbstbestimmung und Eigenverantwortung wichtig für Mitarbeiter
  • Mitarbeiter handeln aufgrund eigener Interessen
  • u. U. stärkeres Konkurrenzdenken
  • Gruppe weniger wichtig als im Kollektivismus
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4
Q

bei höherer Maskulinität

A
  • mehr Widerstand gegenüber Frauen in technischen Feldern und Führungspositionen
  • stärker ausgeprägte traditionelle Geschlechtsrollen
  • grössere Konkurrenzbereitschaft
  • Leistung und Erfolg sind wichtiger als Beziehungen und Umwelt
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5
Q

Unsicherheitsvermeidung (Uncertainty Avoidance)

A

= Ausmass, in dem die Mitglieder einer Kultur sich durch ungewisse oder unbekannte Situationen bedroht fühlen
= Kulturen, die Unsicherheit vermeiden, versuchen, durch
gesellschaftliche Regelungen solche Situationen zu minimieren

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6
Q

bei hoher Unsicherheitsvermeidung

A
  • stärkeren Wunsch nach mehr Sicherheit
  • grössere Loyalität gegenüber Unternehmen
  • bessere Akzeptanz von Regeln und Vorgaben
  • mehr Widerstand gegenüber
    Veränderungen
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7
Q

bei langfristiger Orientierung

A
  • sind kurzfristige Vorteile und Gewinne weniger wichtig
  • sind Sparsamkeit, Beharrlichkeit und das Bilden und Pflegen langfristiger Beziehungsnetze wichtiger
  • grössere Akzeptanz von
    Belohnungsaufschub
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8
Q

Klassifikation von Trainingsmassnahmen

A

allgemein - spezifisch
Information - Erfahrung

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9
Q

Trainingsmassnahmen allgemeine Kultur & Information

A

Seminare zur interkulturellen Kommunikationstheorie, Kulturanthropologie, kulturvergleichende Psychologie

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10
Q

Trainingsmassnahmen allgemeine Kultur & Erfahrung

A

Simulation, Rollenspiele zur interkulturellen Sensibilisierung

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11
Q

Trainingsmassnahmen spezifische Kultur & Information

A

Sprachunterricht, kulturspezifische Seminare zu Geschichte, Alltagsgeschichte und Wertewandel im Kulturraum

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12
Q

Trainingsmassnahmen spezifische Kultur & Erfahrung

A

Sensitivitätstraining, Fallstudien, Feldbeobachtungen, Look- and-see-trip, Job Rotation

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13
Q

Definition sozialer Konflikt

A
  • Erleben der Unvereinbarkeit der Überzeugungen Interessen
  • von mindestens 2 Parteien (Personen oder Gruppen)
  • Aktivitäten, um erlebte Unvereinbarkeit zu überwinden

-> man engagiert sich in Konflikten um Ressourcen nicht zu verlieren oder etwas zu erhalten

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14
Q

Arten von Konflikten

A
  • Beziehungskonflikte: Werte, Einstellungen, Verhalten -> betreffen Aufgaben nicht unmittelbar
  • Aufgabenkonflikte - prozessorientiert: Vorgehensweisen, Zuständigkeiten & Koordination -> betreffen Mittel & Wege der Zielerreichung
  • Aufgabenkonflikte - inhaltsbezogen: Beurteilung von Fakten -> betreffen Interpretation von aufgabenrelevanten Infos
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15
Q

Konfliktdeterminanten

A
  • Personenmerkmale: geringe Frustrationstoleranz, wenig Selbstvertrauen, geringe Fähigkeit zur interpersonalen Verständigung, Verhandlungshärte…
  • Situationsmerkmale: Aufgabenmerkmale (Komplexität, Zeitdruck und zeitliche Abhängigkeiten, knappe Ressourcen…)
  • Beziehungen
  • Kommunikation
  • Merkmale der Organisation (Kompetenzabgrenzung, Formalisierung, Informationspolitik)
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16
Q

Stufen der Konflikteskalation (Glasl)

A
  1. Verhärtung
  2. Polarisierung & Debatte
  3. Taten statt Worte
    -> win-win
  4. Sorge um Images & Koalitionen
  5. Gesichtsverluste
  6. Drohstrategien
    -> win-lose
  7. Begrenzte Vernichtungsschläge
  8. Zersplitterung
  9. Gemeinsam in den Abgrund
    -> lose-lose
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17
Q

Folgen von sozialen Konflikten

A
  • Gesundheit & Wohlbefinden: erhöhte Angst, Depression, Burnout-Symptome
  • Commitment & Arbeitszufriedenheit sinken
  • Kündigungsabsichten nehmen zu
  • erschwerte Kommunikation
  • weniger Aufmerksamkeit auf eigentlichen Aufgaben

-> soziale Konflikte sind oft gravierender als andere Stressoren, wie hohe Arbeitsbelastung, hohe
Anforderungen oder Zeitdruck

18
Q

Effekte von Intergruppenkonflikten (soziale Konflikte)

A
  • Gruppenkohäsion nimmt zu
  • Zielorientierung wächst
  • zunehmende Bereitschaft, einen autoritären Führungsstil zu akzeptieren
  • eigene Gruppe wird überschätzt
  • Wahrscheinlichkeit von Groupthink wächst
  • Binnenkontakte nehmen zu Lasten der Aussenkontakte zu
  • Aussengruppe wird verzerrt wahrgenommen: vereinfacht,
    polarisiert und homogen
19
Q

mögliche positive Effekte von Aufgabenkonflikten

A
  • verdeckte Probleme werden offengelegt
  • Präzisierung der eigenen Position und Argumente
  • mehr Anstrengung, andere Sichtweisen zu verstehen
  • bessere Entscheidungen
20
Q

positive Effekte bei Aufgabenkonflikten sind zu erwarten wenn:

A
  • hoher Aufgabenkomplexität
  • kooperativer Abhängigkeit untereinander
  • psychologischer Diversität der Gruppenmitglieder
  • Offenheit und Toleranz
  • förderlichen Konfliktmanagementstrategien
  • positiver Grundstimmung zwischen den Kontrahenten
21
Q

konstruktive Konfliktlösung

A

bei gegenseitigem Respekt, Bereitschaft zu Kompromissen, Gruppen-Normen, die Kooperation & Harmonie betonen
-> positive Effekte auf Teamleistung & Zufriedenheit der Teammitglieder

22
Q

Massnahmen zur Konfliktprophylaxe

A
  • Festlegung von klaren Zielen, eindeutigen Verteilungsregeln für knappe Ressourcen und eindeutigen Kompetenzabgrenzungen
  • Partizipation der Betroffenen am Entscheidungsprozess nach vorheriger Festlegung der Entscheidungsregeln
  • Vermeidung von Nullsummenspiel-Situationen (v. a. bei der Strukturierung von Belohnungssystemen)
23
Q

Massnahmen zur Konfliktlösung

A
  • Konfrontation und Verhandlung, u. U. unter Einbeziehung von (externen) Vermittlern (Mediation, Schiedsgerichte)
  • Intensivierung des Kontaktes, Informationsaustauschs (z. B. durch Job Rotation)
  • Betonung übergeordneter Ziele oder gemeinsamer Gegner („Gemeinsamer Feind eint“)
  • Training (z. B. zur Förderung kooperativer Verhaltensweisen, Steigerung der Ambiguitätstoleranz
    und der Empathie…)
24
Q

Definition Mobbing

A
  • extremer sozialer Stressor (schikanieren, belästigen, drangsalieren, beleidigen..)
  • systematisch gegen einzelne Person gerichtet
  • mind. 1 Mal pro Woche
  • während halbem Jahr
25
Formen von Mobbing
**organisationale Schikanen** - Zwang zu Selbstwert verletzenden Arbeiten - Man erhält sinnlose Arbeitsaufgaben **Soziale Isolation** - Kontaktverweigerung durch Andeutungen - Man spricht nicht mehr mit den Betroffenen **Angriffe auf das Privatleben** - Man imitiert Gang, Stimme, Gesten, etc. - Man wird lächerlich gemacht **Angriffe auf die physische Person** - Sexuelle Annäherungen oder Angebote - Androhung körperlicher Gewalt **Verbale Aggression** - Anschreien, lautes Schimpfen - Ständige Kritik an der Arbeit - Mündliche Drohungen **Gerüchte** - Hinter dem Rücken wird schlecht über jemanden gesprochen - Gerüchte werden verbreitet
26
Welche Faktoren begünstigen Mobbing?
- Umfeld - Führungskraft - Mobbing-Opfer
27
# Welche Faktoren begünstigen Mobbing? Umfeld
▪ **Schlechtes Betriebsklima** – insbesondere mit wenig gegenseitiger sozialer Unterstützung ▪ **Arbeitstätigkeit** in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Gesundheit und Soziales oder Erziehung und Unterricht ▪ Arbeitsgruppen, in denen es oft zu **Frustrationen** und Neid kommt und die deshalb dazu neigen, sich einen Sündenbock zu suchen ▪ **Stressfaktoren** wie Unsicherheit & arbeitsorganisatorische Probleme
28
# Welche Faktoren begünstigen Mobbing? Führungskraft
▪ Wenig unterstützende Führung mit schlechtem Informationsfluss ▪ Ungünstige Vorgesetzten-Untergebenen-Konstellation, bei der sich Vorgesetzte von Untergebenen leistungsmässig bedroht fühlen ▪ Glaube der Entscheidungsträger, personalbezogene Entscheidungen (vor allem Entlassungen) nur über Mobbing realisieren zu können
29
# Welche Faktoren begünstigen Mobbing? Mobbing-Opfer
▪ Subjektive Einschätzung, dass die Chancen gering sind, einen akzeptablen anderen Arbeitsplatz zu finden ▪ Tendenz, sich in sozialen Situationen unsicher zu verhalten. aufkommende Konflikte zu spät wahrzunehmen, Konflikte eher zu vermeiden ▪ Hohe Leistungsorientierung mit Tendenz, andere in Frage zu stellen, (berechtigte) Kritik so zu äussern, dass sie von anderen als persönlicher Angriff verstanden wird
30
gesundheitliche Folgen von Mobbing
- **Angst** - **kognitive Probleme**: Konzentrationsschwierigkeiten, Fehler - **psychosomatische Beschwerden**: Nevosität, Müdigkeit, Verkrampftheit, Aufregung, Verspannung - **Depression** - **PTSD-ähnliche Symptome**: Gedankenterror, den man nicht los wird - **Obsession**: Misstraien, Gefühl der Bedrohung, suchthaftes Erzählen des eigenen Falles
31
SOS-Konzept (Semmer)
= Stress as Offense to Self -> Bedrohung des Selbstwert ▪ **Selbst-Bewertung**: Misserfolg/Fehlverhalten + internale Attribution → Stress through INsuffiency (SIN) ▪ **Bewertung durch andere**: Abwertendes Verhalten anderer, Zeigt sich in der fehlenden Legitimität von Handlungen, Aufgaben und Stressoren → Stress As Disrespect (SAD)
32
Stress as Disrespect (SAD)
- **Legitimität von Handlungen**: Verletzung von sozialen Verhaltensregeln zb Unfaires Feedback, Blossstellen, Anschuldigungen, Abwertung - **Legitimität von Aufgaben**: Wahrnehmung von Aufgaben als „unnötig“ oder „unzumutbar“ (Verletzung der beruflichen Identität) zb pflegefremde Arbeiten
33
erfolgreiche Strategie im Umgang mit Mobbing
Wechsel der Arbeitsstelle
34
6 Phasen der Mediation
1. Vorbereitung 2. Probleme erfassen & analysieren 3. Konfliktanalyse 4. Konflikte & Probleme bearbeiten 5. Mediationsvereinbarung 6. Evaluation & Follow up
35
# Mediation Vorbereitung
- über Konfliktfeld informieren - Parteien für Mediationsarbeit zusammenstellen - Ziele klären - Rechtsbelehrung - über Regeln der Mediation informieren - formale Rahmenbedingungen festlegen - Mediationsvertrag abschliessen
36
# Mediation Probleme erfassen und analysieren
- Problem artikulieren - Problem analysieren - Gewinne artikulieren
37
# Mediation Konfliktanalyse
- Tiefenstrukturen des Konflikts aufdecken: Anliegen bewusst machen - Weitergehende Bedingungsanalyse des Konflikts: aktuelle Bedingungen, solche, die zur Aufrechterhaltung beitragen, solche, die zur Eskalation führten
38
# Mediation Konflikte und Probleme bearbeiten
- Lösungsoptionen generieren - Anliegen bewusst machen - Anliegen nicht anwesender Dritter reflektieren - Lösungsoptiionen bewerten
39
# Mediation Mediationsvereinbarung
- Lösung auswählen - Begleitung & Überprüfung der Lösungsumsetzung vereinbaren - Einigung vertraglich festlegen
40
# Mediation Evaluation & Followup
- Lösungsumsetzung kurz & langfristig kontrollieren - Summative Evaluation: war die Mediation erfolgreich?