Konflikte Flashcards

1
Q

Machtdistanz

A

= Art und Weise, wie eine Gesellschaft mit der Ungleichheit der Machtverteilung zwischen Mitgliedern umgeht
= Ausmass, in dem weniger mächtige Mitglieder von Organisationen ungleiche Machtverteilungen akzeptieren bzw. erwarten

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2
Q

bei niedriger Machtdistanz

A
  • geringe Distanz zwischen Führungskraft und Mitarbeitern
  • Mitarbeiter trauen sich, zu fragen oder zu widersprechen
  • eher dezentrale Entscheidungsfindung
  • eher partizipative vs. autokratische Führung
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3
Q

bei hohem Individualismus

A
  • Selbstbestimmung und Eigenverantwortung wichtig für Mitarbeiter
  • Mitarbeiter handeln aufgrund eigener Interessen
  • u. U. stärkeres Konkurrenzdenken
  • Gruppe weniger wichtig als im Kollektivismus
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4
Q

bei höherer Maskulinität

A
  • mehr Widerstand gegenüber Frauen in technischen Feldern und Führungspositionen
  • stärker ausgeprägte traditionelle Geschlechtsrollen
  • grössere Konkurrenzbereitschaft
  • Leistung und Erfolg sind wichtiger als Beziehungen und Umwelt
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5
Q

Unsicherheitsvermeidung (Uncertainty Avoidance)

A

= Ausmass, in dem die Mitglieder einer Kultur sich durch ungewisse oder unbekannte Situationen bedroht fühlen
= Kulturen, die Unsicherheit vermeiden, versuchen, durch
gesellschaftliche Regelungen solche Situationen zu minimieren

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6
Q

bei hoher Unsicherheitsvermeidung

A
  • stärkeren Wunsch nach mehr Sicherheit
  • grössere Loyalität gegenüber Unternehmen
  • bessere Akzeptanz von Regeln und Vorgaben
  • mehr Widerstand gegenüber
    Veränderungen
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7
Q

bei langfristiger Orientierung

A
  • sind kurzfristige Vorteile und Gewinne weniger wichtig
  • sind Sparsamkeit, Beharrlichkeit und das Bilden und Pflegen langfristiger Beziehungsnetze wichtiger
  • grössere Akzeptanz von
    Belohnungsaufschub
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8
Q

Klassifikation von Trainingsmassnahmen

A

allgemein - spezifisch
Information - Erfahrung

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9
Q

Trainingsmassnahmen allgemeine Kultur & Information

A

Seminare zur interkulturellen Kommunikationstheorie, Kulturanthropologie, kulturvergleichende Psychologie

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10
Q

Trainingsmassnahmen allgemeine Kultur & Erfahrung

A

Simulation, Rollenspiele zur interkulturellen Sensibilisierung

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11
Q

Trainingsmassnahmen spezifische Kultur & Information

A

Sprachunterricht, kulturspezifische Seminare zu Geschichte, Alltagsgeschichte und Wertewandel im Kulturraum

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12
Q

Trainingsmassnahmen spezifische Kultur & Erfahrung

A

Sensitivitätstraining, Fallstudien, Feldbeobachtungen, Look- and-see-trip, Job Rotation

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13
Q

Definition sozialer Konflikt

A
  • Erleben der Unvereinbarkeit der Überzeugungen Interessen
  • von mindestens 2 Parteien (Personen oder Gruppen)
  • Aktivitäten, um erlebte Unvereinbarkeit zu überwinden

-> man engagiert sich in Konflikten um Ressourcen nicht zu verlieren oder etwas zu erhalten

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14
Q

Arten von Konflikten

A
  • Beziehungskonflikte: Werte, Einstellungen, Verhalten -> betreffen Aufgaben nicht unmittelbar
  • Aufgabenkonflikte - prozessorientiert: Vorgehensweisen, Zuständigkeiten & Koordination -> betreffen Mittel & Wege der Zielerreichung
  • Aufgabenkonflikte - inhaltsbezogen: Beurteilung von Fakten -> betreffen Interpretation von aufgabenrelevanten Infos
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15
Q

Konfliktdeterminanten

A
  • Personenmerkmale: geringe Frustrationstoleranz, wenig Selbstvertrauen, geringe Fähigkeit zur interpersonalen Verständigung, Verhandlungshärte…
  • Situationsmerkmale: Aufgabenmerkmale (Komplexität, Zeitdruck und zeitliche Abhängigkeiten, knappe Ressourcen…)
  • Beziehungen
  • Kommunikation
  • Merkmale der Organisation (Kompetenzabgrenzung, Formalisierung, Informationspolitik)
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16
Q

Stufen der Konflikteskalation (Glasl)

A
  1. Verhärtung
  2. Polarisierung & Debatte
  3. Taten statt Worte
    -> win-win
  4. Sorge um Images & Koalitionen
  5. Gesichtsverluste
  6. Drohstrategien
    -> win-lose
  7. Begrenzte Vernichtungsschläge
  8. Zersplitterung
  9. Gemeinsam in den Abgrund
    -> lose-lose
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17
Q

Folgen von sozialen Konflikten

A
  • Gesundheit & Wohlbefinden: erhöhte Angst, Depression, Burnout-Symptome
  • Commitment & Arbeitszufriedenheit sinken
  • Kündigungsabsichten nehmen zu
  • erschwerte Kommunikation
  • weniger Aufmerksamkeit auf eigentlichen Aufgaben

-> soziale Konflikte sind oft gravierender als andere Stressoren, wie hohe Arbeitsbelastung, hohe
Anforderungen oder Zeitdruck

18
Q

Effekte von Intergruppenkonflikten (soziale Konflikte)

A
  • Gruppenkohäsion nimmt zu
  • Zielorientierung wächst
  • zunehmende Bereitschaft, einen autoritären Führungsstil zu akzeptieren
  • eigene Gruppe wird überschätzt
  • Wahrscheinlichkeit von Groupthink wächst
  • Binnenkontakte nehmen zu Lasten der Aussenkontakte zu
  • Aussengruppe wird verzerrt wahrgenommen: vereinfacht,
    polarisiert und homogen
19
Q

mögliche positive Effekte von Aufgabenkonflikten

A
  • verdeckte Probleme werden offengelegt
  • Präzisierung der eigenen Position und Argumente
  • mehr Anstrengung, andere Sichtweisen zu verstehen
  • bessere Entscheidungen
20
Q

positive Effekte bei Aufgabenkonflikten sind zu erwarten wenn:

A
  • hoher Aufgabenkomplexität
  • kooperativer Abhängigkeit untereinander
  • psychologischer Diversität der Gruppenmitglieder
  • Offenheit und Toleranz
  • förderlichen Konfliktmanagementstrategien
  • positiver Grundstimmung zwischen den Kontrahenten
21
Q

konstruktive Konfliktlösung

A

bei gegenseitigem Respekt, Bereitschaft zu Kompromissen, Gruppen-Normen, die Kooperation & Harmonie betonen
-> positive Effekte auf Teamleistung & Zufriedenheit der Teammitglieder

22
Q

Massnahmen zur Konfliktprophylaxe

A
  • Festlegung von klaren Zielen, eindeutigen Verteilungsregeln für knappe Ressourcen und eindeutigen Kompetenzabgrenzungen
  • Partizipation der Betroffenen am Entscheidungsprozess nach vorheriger Festlegung der Entscheidungsregeln
  • Vermeidung von Nullsummenspiel-Situationen (v. a. bei der Strukturierung von Belohnungssystemen)
23
Q

Massnahmen zur Konfliktlösung

A
  • Konfrontation und Verhandlung, u. U. unter Einbeziehung von (externen) Vermittlern (Mediation, Schiedsgerichte)
  • Intensivierung des Kontaktes, Informationsaustauschs (z. B. durch Job Rotation)
  • Betonung übergeordneter Ziele oder gemeinsamer Gegner („Gemeinsamer Feind eint“)
  • Training (z. B. zur Förderung kooperativer Verhaltensweisen, Steigerung der Ambiguitätstoleranz
    und der Empathie…)
24
Q

Definition Mobbing

A
  • extremer sozialer Stressor (schikanieren, belästigen, drangsalieren, beleidigen..)
  • systematisch gegen einzelne Person gerichtet
  • mind. 1 Mal pro Woche
  • während halbem Jahr
25
Q

Formen von Mobbing

A

organisationale Schikanen
- Zwang zu Selbstwert verletzenden Arbeiten
- Man erhält sinnlose Arbeitsaufgaben

Soziale Isolation
- Kontaktverweigerung durch Andeutungen
- Man spricht nicht mehr mit den Betroffenen

Angriffe auf das Privatleben
- Man imitiert Gang, Stimme, Gesten, etc.
- Man wird lächerlich gemacht

Angriffe auf die physische Person
- Sexuelle Annäherungen oder Angebote
- Androhung körperlicher Gewalt

Verbale Aggression
- Anschreien, lautes Schimpfen
- Ständige Kritik an der Arbeit
- Mündliche Drohungen

Gerüchte
- Hinter dem Rücken wird schlecht über jemanden gesprochen
- Gerüchte werden verbreitet

26
Q

Welche Faktoren begünstigen Mobbing?

A
  • Umfeld
  • Führungskraft
  • Mobbing-Opfer
27
Q

Welche Faktoren begünstigen Mobbing?

Umfeld

A

Schlechtes Betriebsklima – insbesondere mit wenig gegenseitiger sozialer Unterstützung
Arbeitstätigkeit in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Gesundheit und Soziales oder Erziehung und Unterricht
▪ Arbeitsgruppen, in denen es oft zu Frustrationen und Neid kommt und die deshalb dazu neigen, sich einen Sündenbock zu suchen
Stressfaktoren wie Unsicherheit & arbeitsorganisatorische Probleme

28
Q

Welche Faktoren begünstigen Mobbing?

Führungskraft

A

▪ Wenig unterstützende Führung mit schlechtem Informationsfluss
▪ Ungünstige Vorgesetzten-Untergebenen-Konstellation, bei der sich Vorgesetzte von Untergebenen leistungsmässig bedroht fühlen
▪ Glaube der Entscheidungsträger, personalbezogene Entscheidungen (vor allem Entlassungen) nur über Mobbing
realisieren zu können

29
Q

Welche Faktoren begünstigen Mobbing?

Mobbing-Opfer

A

▪ Subjektive Einschätzung, dass die Chancen gering sind, einen akzeptablen anderen Arbeitsplatz zu finden
▪ Tendenz, sich in sozialen Situationen unsicher zu verhalten. aufkommende Konflikte zu spät wahrzunehmen, Konflikte eher zu vermeiden
▪ Hohe Leistungsorientierung mit Tendenz, andere in Frage zu stellen, (berechtigte) Kritik so zu äussern, dass sie von anderen als
persönlicher Angriff verstanden wird

30
Q

gesundheitliche Folgen von Mobbing

A
  • Angst
  • kognitive Probleme: Konzentrationsschwierigkeiten, Fehler
  • psychosomatische Beschwerden: Nevosität, Müdigkeit, Verkrampftheit, Aufregung, Verspannung
  • Depression
  • PTSD-ähnliche Symptome: Gedankenterror, den man nicht los wird
  • Obsession: Misstraien, Gefühl der Bedrohung, suchthaftes Erzählen des eigenen Falles
31
Q

SOS-Konzept (Semmer)

A

= Stress as Offense to Self
-> Bedrohung des Selbstwert

Selbst-Bewertung: Misserfolg/Fehlverhalten + internale Attribution → Stress through INsuffiency (SIN)
Bewertung durch andere: Abwertendes Verhalten anderer, Zeigt sich in der fehlenden Legitimität von Handlungen, Aufgaben und Stressoren
→ Stress As Disrespect (SAD)

32
Q

Stress as Disrespect (SAD)

A
  • Legitimität von Handlungen: Verletzung von sozialen Verhaltensregeln zb Unfaires Feedback, Blossstellen, Anschuldigungen, Abwertung
  • Legitimität von Aufgaben: Wahrnehmung von Aufgaben als „unnötig“ oder „unzumutbar“ (Verletzung der beruflichen Identität) zb pflegefremde Arbeiten
33
Q

erfolgreiche Strategie im Umgang mit Mobbing

A

Wechsel der Arbeitsstelle

34
Q

6 Phasen der Mediation

A
  1. Vorbereitung
  2. Probleme erfassen & analysieren
  3. Konfliktanalyse
  4. Konflikte & Probleme bearbeiten
  5. Mediationsvereinbarung
  6. Evaluation & Follow up
35
Q

Mediation

Vorbereitung

A
  • über Konfliktfeld informieren
  • Parteien für Mediationsarbeit zusammenstellen
  • Ziele klären
  • Rechtsbelehrung
  • über Regeln der Mediation informieren
  • formale Rahmenbedingungen festlegen
  • Mediationsvertrag abschliessen
36
Q

Mediation

Probleme erfassen und analysieren

A
  • Problem artikulieren
  • Problem analysieren
  • Gewinne artikulieren
37
Q

Mediation

Konfliktanalyse

A
  • Tiefenstrukturen des Konflikts aufdecken: Anliegen bewusst machen
  • Weitergehende Bedingungsanalyse des Konflikts: aktuelle Bedingungen, solche, die zur Aufrechterhaltung beitragen, solche, die zur Eskalation führten
38
Q

Mediation

Konflikte und Probleme bearbeiten

A
  • Lösungsoptionen generieren
  • Anliegen bewusst machen
  • Anliegen nicht anwesender Dritter reflektieren
  • Lösungsoptiionen bewerten
39
Q

Mediation

Mediationsvereinbarung

A
  • Lösung auswählen
  • Begleitung & Überprüfung der Lösungsumsetzung vereinbaren
  • Einigung vertraglich festlegen
40
Q

Mediation

Evaluation & Followup

A
  • Lösungsumsetzung kurz & langfristig kontrollieren
  • Summative Evaluation: war die Mediation erfolgreich?