Morphologie Flashcards
(12 cards)
wie unterscheiden sich freies Morphem, gebundenes Morphem und Affix?
- freies Morphem = bedeutungstragend, selbstständig
- gebundenes Morphem = nicht bedeutungstragend, unselbstständig, nur bedeutungstragend in Verbindung mit einem bestehenden Wort
- Affix = gebundenes Morphem, das der Erweiterung eines vorhandenen Wortes dient, z.B. Präfix, Suffix, Infix, wichtig bei Derivation (Präfigierung, Suffigierung; Bedeutung des Basiswortes wird verändert)
was ist ein Fugenelement?
= Infix
- Gelenkfunktion zwischen zwei Konstituenten
- Nicht bedeutungstragend, nicht selbstständig
- Vorwiegend bei Komposita aus zwei Substantiven
- Bsp: n, en, e, er, s, es, ns, ens (die Hundehütte, der Rosenstrauch)
- Regelmäßigkeiten: s-Fuge nach Erstgliedern mit Suffix -ung, -heit, -keit, -schaft, -tum, -ling
- sollen angeblich Sprechschwierigkeiten der deutschen Sprache verringern, Sprechfluss und -tempo erleichtern
Wie kann man die Sprachen der Welt in 3 sprachtypologische Hauptgruppen einteilen?
- agglutinierend (anreihend), wobei die grammatischen Beziehungen durch gleichbleibende Affixe ausgedrückt werden
- flektierend (beugend), bei denen die Affixe weitgehend verschmolzen sind und auch innere Beugung vorkommt
- isolierend, bei denen die Wörter unveränderlich sind
Wie unterscheiden sich analytische und synthetische Sprachen?
Analytische Sprachen verwenden überwiegend Hilfswörter und eine feste Satzstellung, um grammatische Bedeutungen zu vermitteln (z. B. Chinesisch, teilweise Englisch).
Synthetische Sprachen drücken grammatische Informationen durch Veränderungen der Wortform aus
Wie ist kontrastive Linguistik definiert?
Eine vergleichende, sprachwissenschaftliche Analyse- und Beschreibungsmethodik, bei der Hauptaugenmerk auf den Differenzen und Kontrasten der zu vergleichende Sprachsysteme liegt.
Grenze folgende Begriffe voneinander ab: Wortform - Token - Wort - Lemma - Lexem
Wort = selbstständige sprachliche Einheit mit einer eigenständigen Bedeutung, kleinste eigenständige Einheit von Lautung und Inhalt
Lemma = Stichworteintrag im Wörterbuch, entspricht der lexikographischen Standard-Notation für ein Lexem
Lexem = sprachliche Bedeutungseinheit, die von der konkreten Morphologie und syntaktischen Funktion absieht und vor allem semantische Funktion enthält
Token = einzelnes Vorkommen einer Wortform in einem Text; die Vorkommenshäufigkeit eines Wortes kann zur Einschätzung der Veränderung von Sprachgebrauch dienen
Wortform = Erscheinung eines Wortes mit einer grammatikalischen Kategorie (Flexion, Kasus, Numerus), z.B. unterschiedliche Flexionsformen (Bank, Bänke, Bänken)
Warum stellt Genus für Lernende, die dieses Konzept in ihrer Erstsprache nicht kennen, Lernschwierigkeiten dar?
- am Nomen nicht sichtbar, daher unauffällig
- schwierig, die Deklinationen zu lernen, wenn in Ersprache nicht vorhanden
- nur wenige feste und lernbare Regeln zur Genuszuweisung
Welche Merkmale hat Genus?
= grammatikalische Kategorie, die nicht mit dem Sexus oder Gender des Lebewesens übereinstimmen muss
> Maskulinum, Neutrum, Femininum
> meist am Artikel/vorangestellten Adjektiven/durch Bezugnahme auf bereits erwähnte Nomen sichtbar und nicht am Nomen selbst
> man muss es mit dem Nomen zusammen lernen
> wichtig bei Textbezügen: beeinflusst die Interpretation und Referenzen
In welcher Reihenfolge sollen die Genera laut Fandrych/Thurmair vermittelt werden?
Maskulinum – Neutrum – Femininum (da bei der Deklination von Nomen und der Nominalphrase Gemeinsamkeiten zwischen Maskulinum und Neutrum bestehen, z.B: die Endungen in Genitiv und Plural, Definitartikel in Dativ und Genitiv)
Wie kann die morphologische Form eines Nomens im Plural auf das Genus hinweisen?
- Wörter mit -en im Plural sind oft feminin (die Blume → die Blumen).
- Neutra im Plural haben häufig keine Endung (das Fenster → die Fenster).
Wie werden Substantive gebildet und wie werden sie eingeteilt?
- gebildet durch Komposition, Derivation, Konversion
- Einteilung in:
> Konkreta und Abstrakta (Gegenständliches/Konzepte), (manche können sowohl konkret als auch abstrakt sein z.B. die Ordnung)
> Gattungs- und Eigennamen (Appellativa - Bezugnahme auf bestimmte Kategorien, z.B. Baum, Tier)
> Stoffbezeichnungen (Konkreta) & Kollektiva (Gruppen von Entitäten im Singular, z.B. der Wald, die Familie) & Pluraliatantum (nur im Plural vorkommende Ausdrücke, z.B. die Leute, die Eltern)
Was ist eine Nominalphrase?
= Satzglied/Wortgruppe, die um ein Nomen aufgebaut ist
- Nomen bildet den Kern
- alle anderen Wörter beziehen sich auf das Nomen und ergänzen es
Bsp: Das Haus auf dem Hügel ist alt.