Prüfung Wörter Flashcards

(34 cards)

1
Q

Vestibulo-okulärer Reflex (VOR)

A

Der vestibulo-okuläre Reflex stabilisiert das Bild auf der Netzhaut, indem er automatisch Augenbewegungen auslöst, die Kopfbewegungen entgegensteuern.
• Sensoren im Innenohr (Bogengänge) registrieren Drehbewegungen des Kopfes.
• Nervensystem steuert reflexartig die Augenbewegung in entgegengesetzter Richtung.

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2
Q

Akkommodation

A

Akkommodation bezeichnet die aktive Veränderung der Linsenform im Auge, um Objekte in unterschiedlicher Entfernung scharf sehen zu können.

Technische Details:
• Ziliarmuskel zieht sich zusammen oder entspannt.
• Die Linse wird dadurch dicker (für nahe Objekte) oder dünner (für ferne Objekte).

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3
Q

Nahpunkt

A

Der Nahpunkt ist der nächste Abstand, bei dem das Auge ein Objekt noch scharf erkennen kann.

Technische Details:
• Mit dem Alter (Presbyopie) verschiebt sich der Nahpunkt weiter nach hinten, weil die Linse ihre Flexibilität verliert.

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4
Q

Hyperopie (Weitsichtigkeit)

A

Bei Hyperopie (Weitsichtigkeit) können entfernte Objekte scharf gesehen werden, aber nahe Objekte erscheinen unscharf.

Technische Details:
• Der Augapfel ist zu kurz, oder die Brechkraft der Linse/Hornhaut zu schwach.
• Das Bild wird hinter der Netzhaut fokussiert.

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5
Q

Myopie (Kurzsichtigkeit)

A

Bei Myopie (Kurzsichtigkeit) können nahe Objekte scharf gesehen werden, aber entfernte Objekte erscheinen unscharf.

Technische Details:
• Der Augapfel ist zu lang, oder die Brechkraft zu stark.
• Das Bild wird vor der Netzhaut fokussiert.

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6
Q

Krümmung der Hornhaut

A

Die Hornhaut (Cornea) bricht Licht stark. Ihre genaue Krümmung bestimmt, wie stark das Licht vor dem Eintritt ins Auge gebündelt wird.

Technische Details:
• Eine zu starke oder unregelmäßige Krümmung führt zu Fehlsichtigkeiten wie Astigmatismus (Stabsichtigkeit).

Wie bei einer Lupe: Wenn die Glaswölbung unregelmäßig oder zu stark ist, verzerrt sie das Bild.

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7
Q

Persistenz des Sehens

A

Die Persistenz des Sehens beschreibt die kurze Nachwirkung eines visuellen Reizes auf der Netzhaut, auch nachdem der Reiz verschwunden ist.

Technische Details:
• Dauert etwa 100–400 ms.
• Grundlage für das Erleben von kontinuierlicher Bewegung bei schnellen Bildfolgen (z.B. beim Film).

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8
Q

Hinweisreiz

A

Ein Hinweisreiz ist ein Signal oder Merkmal, das die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Objekt lenkt.

Technische Details:
• Kann exogen (außen, automatisch) oder endogen (innen, willentlich gesteuert) sein.

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9
Q

Laterale Inhibition (seitliche Hemmung)

A

Laterale Inhibition ist ein Prinzip, bei dem aktive Nervenzellen benachbarte Nervenzellen hemmen, um Kontraste und Kanten im visuellen Bild stärker hervorzuheben.

Technische Details:
• Findet in der Netzhaut statt.
• Wird über horizontale Zellen vermittelt.
• Verstärkt Unterschiede zwischen hell und dunkel.

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10
Q

Bewegungsnacheffekt

A

Definition:
Visuelle Illusion: Nach längerer Betrachtung einer Bewegung wirkt ein unbewegtes Bild, als bewege es sich in Gegenrichtung.

Mechanismus:
Ermüdung bewegungsselektiver Neurone in V1 → relative Dominanz der Neurone für Gegenrichtung.

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11
Q

Vestibuläre Rezeptoren

A

Definition:
Sinneszellen im Vestibularapparat (Bogengänge, Utriculus, Sacculus), die Kopfbewegung und Gravitation registrieren.

Mechanismus:
Endolymphe bewegt Haarzellen → mechanischer Reiz → elektrische Signale.

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12
Q

Efferenzkopie

A

Kopie motorischer Kommandos, die an sensorische Areale geschickt wird, um eigene Bewegungsfolgen vorherzusagen.

Mechanismus:
Signal geht parallel zur motorischen Ausführung → ermöglicht Unterscheidung zwischen Eigen- und Fremdbewegung.

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13
Q

Optischer Fluss

A

Das Muster der retinalen Bildverschiebung, das bei Eigenbewegung durch die Umwelt entsteht.

Mechanismus:
Bewegung relativ zum Fixpunkt; nahe Objekte bewegen sich schneller → liefert Hinweise zu Tiefe, Richtung, Geschwindigkeit.

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14
Q

Akinetopsie

A

Selektive Bewegungswahrnehmungsstörung: Objekte erscheinen als Einzelbilder, Bewegung wird nicht flüssig wahrgenommen.

Mechanismus:
Schädigung des MT-Areals (medialer temporaler Kortex).

Wie ein Film, der nur als Diashow mit wenigen Frames pro Sekunde läuft.

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15
Q

Implizite Bewegung

A

Wahrnehmung von Bewegung in statischen Bildern, die eine Bewegung „andeuten“.

Mechanismus:
Aktivierung bewegungssensitiver Areale (MT/V5) auch ohne tatsächliche Bewegung.

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16
Q

Point-light-walkers

A

Darstellung biologischer Bewegung nur mit Lichtpunkten an Gelenken, die sich gegen dunklen Hintergrund bewegen.

Mechanismus:
Das visuelle System kann aus minimalen Bewegungshinweisen menschliche Gestalt und Handlung extrahieren (Verarbeitung in STS und MT).

17
Q

Wahrnehmungsschwelle

A

Kleinste Reizintensität, die gerade noch bewusst wahrgenommen wird.

Mechanismus:
Bestimmt durch psychophysische Messmethoden (z.B. Grenz-, Konstanz- oder Herstellungsmethode).

18
Q

Reafferenzprinzip

A

Prinzip, nach dem das Gehirn afferente (sensorische) Signale mit Efferenzkopien vergleicht, um zwischen selbst- und fremdverursachten Reizen zu unterscheiden.

Mechanismus:
Abgleich: Reafferenz = Afferens – Efferenzkopie → Bewegung erkannt als selbst- oder fremdverursacht.

Wie beim Kitzeln: Du kannst dich selbst nicht kitzeln, weil dein Gehirn weiss, dass die Bewegung von dir kommt.

19
Q

Exafferenz

A

Sensorisches Signal, das nicht durch eigene Bewegung entsteht, sondern durch äussere Ursachen.

Mechanismus:
Das Gehirn erkennt Exafferenz, wenn afferente Signale ≠ Efferenzkopie.

Analogie:
Wie wenn dich jemand schubst: Dein Gleichgewichtssystem meldet Bewegung, ohne dass du selbst etwas getan hast.

20
Q

Kreuzung der Sehbahnen

A

Teil der Sehnerven kreuzt in der Chiasma opticum, sodass Informationen aus dem linken und rechten Gesichtsfeld in die kontralaterale Hemisphäre projiziert werden.

Mechanismus:
• Temporale Fasern bleiben ipsilateral (gleichseitig).
• Nasale Fasern kreuzen zur Gegenseite.

21
Q

Hemineglect

A

Störung der Aufmerksamkeit: Missachtung einer Raumhälfte (meist links) trotz intakter Wahrnehmung.

Mechanismus:
Schädigung des rechten parietalen Kortex → Ausfall der Aufmerksamkeit auf kontralaterale (linke) Seite.

22
Q

Dunkeladaption

A

Prozess, bei dem das Auge nach heller Umgebung die Empfindlichkeit im Dunkeln steigert.

Mechanismus:
• Regeneration des Rhodopsins in den Stäbchen.
• Übergang von Zapfen- zu Stäbchen-Dominanz.

23
Q

Sensitivität der Stäbchen/Zapfen

A

• Stäbchen: Höhere Lichtempfindlichkeit, kein Farbsehen, v.a. bei schwachem Licht.
• Zapfen: Geringere Lichtempfindlichkeit, Farbsehen, hohe Auflösung bei Tageslicht.

Mechanismus:
Stäbchen benötigen weniger Photonen zur Reizung, sind aber in der Fovea centralis abwesend.

24
Q

Kohlrausch-Knick

A

Punkt in der Dunkeladaptionskurve, an dem die Empfindlichkeit der Stäbchen die der Zapfen übertrifft.

Mechanismus:
Zeigt Übergang von Zapfen- zu Stäbchensehen (~10 Minuten Dunkelheit).

Analogie:
Wie der Moment, wenn du nachts aufhörst, Farben zu sehen, und alles grau wird.

25
Antworttendenz (Bias)
Neigung, bei Unsicherheit eher „Ja“ (liberal) oder „Nein“ (konservativ) zu sagen, unabhängig vom Reiz. Mechanismus: Teil der Signalentdeckungstheorie: Bias beeinflusst Rate von False Alarms/Misses.
26
Percueing – Hinweisreizverfahren
Experimentelle Methode: Ein Hinweisreiz (cue) lenkt Aufmerksamkeit auf einen Ort, bevor ein Zielreiz erscheint. Mechanismus: Misst Aufmerksamkeitsvorteil an gecueten vs. ungecueten Orten (valid vs. invalid cue).
27
Vitamin A Entzug und Dunkeladaptionskurve
Vitamin-A-Mangel führt zu gestörter Rhodopsinsynthese → beeinträchtigt Dunkeladaptation. Mechanismus: Ohne Vitamin A kein Retinal → weniger Rhodopsin → verzögerte/verminderte Stäbchenfunktion.
28
Bogengänge
Teil des vestibulären Systems im Innenohr; registrieren **Drehbeschleunigung** des Kopfes. Mechanismus: Drei orthogonal angeordnete Bogengänge gefüllt mit Endolymphe (kaliumreiche Flüssigkeit) ; Bewegung → Biegung der Cupula (Gelartige Kappe, die auf den Haarzellen sitzt) → Haarzellen feuern.
29
Ortolithen
Calciumcarbonat-Kristalle auf otolithischer Membran in Utriculus und Sacculus (die beiden Ortolithen Organen) ; registrieren lineare Beschleunigung und Gravitation, indem sie bei Bewegung die Membran verschieben → verbiegt Stereozilien der Haarzellen.
30
Präattentiv / präattentive Phase
Frühe Phase der Wahrnehmung: automatische, parallele Verarbeitung grundlegender Merkmale (Farbe, Form). Mechanismus: Kein fokussierter Aufmerksamkeitsprozess nötig; Pop-out-Effekte möglich.
31
Stäbchen-Monochromaten
Menschen, die nur funktionierende Stäbchen haben; kein Zapfen-Sehen → totale Farbenblindheit, stark lichtempfindlich. Mechanismus: Keine Photopigmente der Zapfen → nur skotopisches Sehen (Hell-Dunkel, keine Farben).
32
Purkinje-Effekt
Verschiebung der maximalen Helligkeitsempfindlichkeit ins blau-grüne Spektrum beim Übergang von Helligkeit zu Dunkelheit. Mechanismus: Zapfen (max. Empfindlichkeit ~555 nm) → Stäbchen (max. Empfindlichkeit ~507 nm) übernehmen Dunkelsehen.
33
Fovea
Zentrale Vertiefung in der Netzhaut mit höchster Zapfendichte → schärfstes Sehen. Mechanismus: Keine Stäbchen; direkt mit Ganglienzellen verschaltet; kein Blutgefässschatten.
34
Retinale Ganglienzellen
Neurone in der Netzhaut, deren Axone den Sehnerv bilden; empfangen Signale von Bipolarzellen. Mechanismus: Verarbeiten Kontrast über zentral-peripher opponierende rezeptive Felder (ON- und OFF-Zentren).