PsychPäd Flashcards
(133 cards)
Gegenstand der Psychologie
Psychologie untersucht das Erleben und Verhalten des einzelnen Menschen und erforscht Möglichkeiten, das Verhalten und Erleben zu beeinflussen.
Gegenstand der Pädagogik
alle Formen des praktischen Erziehungsgeschehens (=Erziehungspraxis)
wissenschaftliche Erhellung der Erziehungswirklichkeit (=Erziehungswissenschaft)
Denkrichtungen innerhalb der Psychologie
naturwissenschaftliche Vorgehensweise:
empirische Erkenntnisse (Beobachtung, Experiment, Test, Befragung)
zB. Intelligenztest
Geisteswissenschaftliche Vorgehensweise:
Erkenntnisse durch Verstehen, Nacherleben Deutung, Interpretation
zB. Traumdeutung nach Freud
Definition von menschlicher Entwicklung
-Entwicklung umfasst alle Veränderungen im Leben, die mit dem Älter werden zusammenhängen, von der Zeugung bis zum Tod.
-Entwicklung ist fortlaufend, nicht mehr rückgängig zu machen,
-geschieht aufgrund der Prozesse von Wachstum und Reifung sowie Anpassung und Lernen, die miteinander in Beziehung stehen.
Theoriefamilien menschlicher Entwicklung nach Klaus Riegel - Exogenistisches Modell
Umwelt aktiv, Mensch passiv
behavioristisches Menschenbild, der M. und seine Entwicklung vollkommen durch externe Reize kontrollierbar, Manipulation bringt jedes gewünschte Ergebnis.
Anstoß zu Veränderung kommt von außerhalb;
Theorie: Behaviorismus/Verhaltenstherapie
Theoriefamilien menschlicher Entwicklung nach Klaus Riegel - endogenistisches Modell
Umwelt passiv, Mensch passiv
-Entwicklung = Entfaltung eines angelegte Plans des Werdens.
Anlagen und Reifung erklären Veränderung; normale Entwicklung wird nicht erklärt durch Einflüsse von außen.
-genetisches Entwicklungsprogramm wird für jeweils spezifische äußere Einflüsse nur in bestimmten sensiblen Perioden als offen angesehen; sind äußere Einflüsse nicht kompatibel mit dem Programm, sind sie unwirksam oder es kommt zu einem Defekt;
-Theorie: Reifungstheorien zB. Arnold Gesell
endogenistische Modelle heute irrelevant
Theoriefamilien menschlicher Entwicklung nach Klaus Riegel - Konstruktivistisches Modell
Umwelt passiv, Mensch aktiv
Mensch als Gestalter seiner Umwelt, als erkennendes und selbstreflektierendes Wesen: Bild von sich und seiner Umwelt, Modifizierung und Auswertung neuer und alter Erfahrungen.
Der reflexive Mensch reagiert nicht mechanisch auf äußere Reize, Entwicklung ist auch nicht nur durch biologische Reifung bestimmt.
Mensch handelt ziel- und zukunftsorientiert und gestaltet damit seine eigene Entwicklung mit
Theorie: kognitive Entwicklung nach Piaget
Theoriefamilien menschlicher Entwicklung nach Klaus Riegel - systemisches Modell
Umwelt aktiv, Mensch aktiv
Entwicklungssubjekt und Entwicklungskontext haben gestaltende Funktion.
Mensch und Umwelt sind Teilsysteme, zwischen denen Austausch und gegenseitige Beeinflussung stattfindet.
3verändert sich ein Teil, verändern sich andere Teile, bzw. das Gesamtsystem und wirken wieder zurück (Transaktion)
Theorie: Systemische Familientheorie nach Virginia Satir
Ökologische Theorie nach Uri Bronfenbrenner
.. versteht Ökologie als Lehre vom Lebensraum, der in einer wechselseitigen Beziehung mit den darin existierenden Individuen steht.
Entwicklung: Austausch- und Veränderungsprozesse des Menschen.
Er ist in verschiedene Systeme eingebunden, beeinflusst diese und wird seinerseits von ihnen in seinem Verhalten gelenkt
Er unterscheidet 5 ökologische Systeme (Umweltausschnitte).
Das Mikrosystem
unmittelbare Lebensbereich; Ort an dem Personen leicht direkt miteinander in Kontakt treten können:
Kinderzimmer, Klassenzimmer, Familie, Nachbarschaft
das Mesosystem
Wechselbeziehungen zwischen den Mikrosystemen, an denen sich die Person aktiv beteiligt.
Beispiel: Kontakte und gegenseitige Erwartungen zwischen Elternhaus und Kiga
Chronosystem
Lebensübergang, der stattfindet, wenn eine Person ihre Position inn der Umwelt verändert
(durch einen Wechsel ihrer Rolle oder Lebensbereiches)
zB. Schuleintritt, Eintritt ins Berufsleben
Exosystem:
Lebensbereiche, die das Individuum indirekt beeinflussen/von ihm beeinflusst werden
Beispiel: Arbeitsplatz der Eltern ->Stress bei der Arbeit beeinflusst Erzieherverhalten der Eltern und damit die Entwicklung des Kindes. Krankheit des Kindes führt zu Abwesenheit der Eltern bei der Arbeit.
Makrosystem:
formale und inhaltliche Übereinstimmungen/Ähnlichkeiten innerhalb einer Kultur oder Subkultur.
Gesamtheit aller Beziehungen in einer Gesellschaft, Normen, Werte, Konventionen, Traditionen, Gesetze
Beispiel: politische Weltanschauung, Art und Weise, wie Menschen miteinander Umgehen
Definition von Resilienz
deutsch: Wiederstandsfähigkeit
Die Fähigkeit, Krisen durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklungen zu nutzen
Merkmale von Resilienz nach Fröhlich-Gildhoff und Rönnau-Böse
R. ist variable Größe: nicht stabil und voraussehbar
R. ist situationsspezifisch und kontextabhängig: nicht auf alle Lebensbereiche übertragbar
Kind ist aktiver Gestalter seiner Lebenslage, Kinder brauchen jedoch von ihrem Umfeld Unterstützung zur Entwicklung der eigenen Resilienz
R. ist ein dynamischer Anpassungs- u. Entwicklungsprozess: ist mit Lernerfahrungen verbunden, die sich auf die weitere Entwicklung positiv auswirken
Vulnerabilitätsfaktoren
prä-, peri-, postnatale Faktoren (zB. Frühgeburt),
genetische Faktoren (z.B. Chromosomenanomalie),
chronische Erkrankungen (zB. Asthma)
schwierige Tempreamentsmerkmale
unsichere Bindungsorganisation
geringe kognitive Fertigkeiten
geringe Fähigkeiten zur Selbstregulation (Anspannung/Entspannung)
Definiton frühkindliche Bindung
frühkindliche Bindung meint eine spezielle, starke Beziehung des Säuglings zum ersten Menschen, der für ihn sorgt, welche räumlich und zeitlich Bestand hat.
hat eine biologische Grundlage, entfaltet sich in Abhängigkeit vom familiären Kontext auf unterschiedliche Weise.
Merkmale frühkindlicher Bindung
Kind kann mehrere Bindungspersonen haben -> Hierarchiebildung
Suche nach sicherer Bindung solange nur unsichere Bindungen vorherrschen
Entwicklung innerer Arbeitsmodelle aufgrund von Bindungserfahrungen, daraus ergibt sich der Selbstwert
Selbstwert kann sich ändern durch neue Bindungserfahrungen
positiv: durch Ersatzbindungspersonen
negativ: durch Erfahrungen, wie Scheidung, Todesfall, etc
Sichere Bindung
verlässliche, einfühlsame Bindungspersonen
-> positives Selbstbild, Grundvertrauen
teilen Bedürfnisse mit, bauen Bezieungen auf, Offenheit, Neugier, Entdeckungsverhalten
-> sich ständig vergrößernder Aktionsradius
Selbstständigkeit im Kindes und Erwachsenenalter
meist freundlich, tolerant, emotional stabil, entspannt, guter Zugang zu eigenen Gefühlen, Empathiefähigkeit, Frustrationstoleranz, reagieren angemessen und vorhersehbar
negative Gefühle bei Trennung führen zu Bindungsverhalten, das eine positive Lösung, Trost und Beendigung des Leidens verspricht
Unsicher-vermeidende Bindung
bei zurückweisendem, ablehnenden oder distanziertem Elternverhalten. Bindungspersonen sind häufig verschlossen, unsensibel, unzugänglich
Kind vermeidet natürliche Bindungsbedürfnisse um Risiko von abwertenden Reaktionen/ Zurückweisung zu verringern
emotionale Distanz: Unsicherheit wird nicht gezeigt, Nähe und Trost nicht gesucht
chronische Aktivierung des Bindungsystems-> eingeschränktes Explorationsverhalten
höfliches, distanziertes, angespannt-vorsichtiges Verhalten, kurze Antworten
bei Erwachsenen: Distanz ggü Beziehungsthemen, betonen Unabhängigkeit, zu große Nähe macht ihnen Angst.
Unsicher-ambivalente Bindung
Verhalten der Bezugspersonen ist inkonsistent und unberechenbar
Kinder sind in neuen Situationen unruhig, nervös, Suche nach Nähe bereits vor Trennung, Trennung belastet stark
verhält sich ambivalent: Sucht Nähe und ist ärgerlich/wütend auf die Bindungsperson
Erwachsene: oft in Beziehung gefangen,
passiv, ärgerlich, ängstlich
erscheinen oft verwirrt, widersprüchlich,
können unterschiedliche Gefühle nur schwer integrieren
Unsicher-desorganisierte Bindung
zeigen unerwartete, nicht zuzuordnende Verhaltensweisen, keine einheitliche Bindungsstrategie, um Schutz und Trost zu bekommen
Eltern werden gleichzeitig als Quelle von Sicherheit und des Erschreckens erlebt (Misshandlung)
Kindheitserinnerungen lassen sich anderen Bindungsmodellen zuordnen
Erwachsene: verbale oder gedankliche Inkohärenzen und Irrationalitäten bei bestimmten Bindungs-Themen, wie Tod, Trennung, etc.
häufig Gewaltneigung und dissoziative Tendenzen
Grundlegende Entwicklungsaufgaben des Kindesalters
Aufbau von emotionalem Grundvertrauen
Entwicklung der Intelligenz
Entwicklung von motorischen und sprachlichen Fähigkeiten
Entwicklung von grundlegenden sozialen Kompetenzen