Sitzung 2 Lernen I Flashcards

(54 cards)

1
Q

Lernen Definition

A

Lernen ist eine relativ dauerhafte Veränderung des Potentials für Verhalten, als Folge von Erfahrungen
!Nicht jede Verhaltensveränderung ist automatisch Lernen!

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2
Q

Verhaltenspotenzial

A

Auftretenswahrscheinlichkeit von Verhalten

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3
Q

Kompetenz vs. Performance

A
Kompetenz = Ich kann ein bestimmtes Verhalten zeigen 
Performance = Ich zeige ein bestimmtes Verhalten
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4
Q

Lernen grenzt sich ab von…

A

Angeborenen Reflexen und Instinkten, dies sind evolutionär entstandene Verhaltensprogramme

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5
Q

Lernen vs. Gedächtnis

A
Lernen = Erfahrungsabhängige Veränderung von Reaktionsdispositionen und die Anpassung an veränderliche Bedingungen und Antizipation zukünftiger Ereignisse 
Gedächtnis = Abruf, Encodierung und Aufnahme von Wissen
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6
Q

assoziatives Lernen aus Erfahrungen

A

Konditionieren und Beobachten

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7
Q

nicht assoziatives Lernen aus Erfahrungen

A

Habituation und Sensitivierung

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8
Q

Habituation

A

Abnahme der Reaktionsstärke nach wiederholter Darbietung des die Reaktion auslösenden Stimulus
sehr stimulus-spezifisch

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9
Q

Sensitiverung

A

Vstärkung einer Reaktion nach wiederholter Stimulusdarbietung: Alarmbereitschaft gegenüber Gefahrenquellen erhöht

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10
Q

Bedeutung von Lernen und Gedächtnis für adaptives Verhalten

A
  1. Erwerb von Wissen und Fertigkeiten
  2. flexible Anpassung an neue Umweltbedingungen
  3. Antizipation von zukünftigen Ereignisse und Folgen des eigenen Handelns
  4. kulturelle und technologische Entwicklung
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11
Q

Bedeutung von Lernen und Gedächtnis für das Verständnis von dysfunktionalem Verhalten und psychischen Störungen

A
  1. Erlernte inadäquate oder unerwünschte Gewohnheiten
  2. Konditionierte phobische Reaktionen
  3. Intrusive Erinnerungen bei posttraumatischer Belastungsstörung
  4. Veränderungen des Belohungssystems bei Drogensucht
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12
Q

Definition: Assoziation

A

Bildung einer Verknüpfung zwischen zwei Elementen

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13
Q

Aristoteles Prinzipien der Assoziationsbildung

A
  1. Kontiguitätsprinzip
  2. Ähnlichkeitsprinzip
  3. Kontrastprinzip
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14
Q

Kontiguitätsprinzip

A

das zeitlich und räumlich gemeinsame Auftreten zweier Reize (z.B.: Donner und Blitz)

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15
Q

Ähnlichkeitsprinzip

A

Assoziation durch große Ähnlichkeit (z.B.: Maus und Ratte)

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16
Q

Kontrastprinzip

A

Assoziation durch große Unähnlichkeit (z.B.: heiß und Kalt)

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17
Q

Klassische Konditionierung

A
Iwan Pawlow (1849-1936)
ein Lernvorgang, bei dem zwei Reize (US und CS) zusammendargeboten werden, woraufhin sich die Reaktion auf den CS verändert -> Man lernt, dass der CS den US ankündigt

so wird einem natürlichen, unbedingten Reflex, ein weitere bedingter Reflex hinzugefügt, ausgelöst durch einen vormals neutralen Reiz

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18
Q

Phasen der klassischen Konditionierung

A
  1. Kontrollphase
  2. Akquisitionsphase
  3. Löschungsphase
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19
Q

US

A

unkonditionierter Reiz (unconditioned Stimulus)

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20
Q

CS

A

konditionierter Reiz (conditioned Stimulus)

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21
Q

UR

A
unkonditionierte Reaktion (unconditioned reaction)
angeborene Reflexe oder Körperfunktionen
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22
Q

CR

A

konditionierte Reaktion (conditioned reaction)

23
Q

Phasen der klassischen Konditionierung - 1. Kontrollphase

A
  • > Vor der Kondotionierung:
    a) Der US (z.B.: Futter) wird dargeboten und es wird kontrolliert, ob die erwartete UR hervorgerufen wird, US löst UR aus
    b) Orientierungsreaktion (OR): der Neutrale Reiz wird dargeboten und es wir kontrolliert, dass keine CR auftritt NS löst OR aus
24
Q

Phasen der klassischen Konditionierung - 2. Akquisitionsphase

A

-> während der Konditionierung

Der neutrale Reiz wird mit dem US dargeboten (Kontiguitätsprinzip) und mit der UR verknüpft
Typischer Verlauf der Lernkurve: negativ beschleunigter Zuwachs, starker anstieg, dann abflachen(siehe sitzung 2, Folien 29)
Anzahl notwendiger Lerndurchgänge hängt vom Paradigma ab

25
Phasen der klassischen Konditionierung - 3. nach der Konditionierung
Der neutrale Reiz ist nun der CS (Klocke) und löst auch ohne den US (Futter) die ehemalige UR, jetzige CR (Speichelfluss) aus
26
NS
neutral stimulus
27
Grundlegende experimentelle Designs der Klassischen Konditionierung
1. Lidschlussreflex 2. EDR (elektrodermale Reaktion): Veränderung der Hautleitfähigkeit = Reaktion auf emotionale, insbesondere bedrohliche Reize 3. Konditionierung emotionaler Reaktionen: CS ist ein beliebiger Reiz (z.B.: Ton) und US ein Schmerzreiz (z.B.: Elektroschock), sehr schnelle Furchtreaktion auf CS 4. Geschmacksaversionen: CS ist ein Geschmacksreiz und der US ein Agens, das zu Übelkeit führt Sehr starke Assoziation: Häufig schon nach einen Lerndurchgang und zwischen CS und US können Stunden liegen 5. Konditionierung von Immunreaktionen (siehe Sitzung 2, Folie 26)
28
Zeitliche Relationen von CS und US in der Akquisition
1. Simultankonditionierung 2. Verzögerte Konditionierung 3. Spurenkonditionierung 4. Rückwärtskonditionierung Wichtig: optimale zeitliche Verzögerung hängt von CS und UR ab!
29
1. Simultankonditionierung
Gleichzeitige Präsentation von CS und US | keine oder nur schwach ausgeprägte CR
30
2. Verzögerte Konditionierung
zuerst CS, dann US kleine Überlappungen möglich Wirksam
31
3. Spurenkonditionierung
zuerst CS, dann US pause, keine Überlappung Wirksam, aber weniger als Verzögerte Konditionierung
32
4. Rückwärtskonditionierung
zuerst US, dann CS | unwirksam oder sogar Hemmung von Konditionierung (inhibitorische Konditionierung)
33
3. Löschungsphase
Präsentation von CS ohne US reduziert CR aber CR oft erstaunlich stabil
34
Maße für die Stärke einer bedingten Reaktion
1. Reaktionsamplitude: Ausmaß der Reaktion 2. Reaktionslatenz: Schnelligkeit der Reaktion 3. Löschgeschwindigkeit: Anzahl der Durchgänge in der der CS ohne US gezeigt werden muss, sodass keine bedingte Reaktion mehr auftritt
35
Welche Phänomene zeigen, dass Assoziationen weder vergessen noch verlernt werden?
1. Spontanerholung/ Spontanremission: Unterbrechung der Löschungsphase führt zu stärkerer CR als vor der Pause 2. Schneller Wiedererwerb: Wiedererwerb von CR nach Löschung schneller als erstes Lernen 3. Disinhibition/ Enthemmung: Nach der Löschung kann die Präsentation eines neuen Reizes kurz vor CS kann zur Erholung der CR führen Beispiel: Konditionierung: Licht + Luftzug = Lidschlussreflex nach Licht – Löschung: Licht ohne Luftzug: Abnahme Lidschlussreflex – Enthemmung: Ton + Licht (ohne Luftzug) = Lidschlussreflex wird wieder gezeigt
36
Grund für Erholung, Enthemmung und Wiedererwerb
Konditionierte Hemmung: . Idee: CR wird in der Löschungsphase nicht gelöscht sondern gehemmt, diese Hemmung ist jedoch nicht sonderlich stabil finden Hemmung und Aktivierung (positive Verknüpfung von CS & US) gleichzeitig statt kommt es zu einer Unterdrückung Nachlassen der Hemmung führt zu Überwiegen der Aktivierung uns zur (spontan)Erholung der CR
37
Generalisierung: Definition und Darstellungsform
Verallgemeinerung von gelernten Verhalten auf ähnliche Reizsituationen -> je mehr sich der Testreiz vom Trainingsreiz unterschiedet, desto geringer die CR Graphische Darstellung: Generalisationsgradient, dieser ist je nach Stimulus und CR unterschiedlich
38
Allgemeines Prinzip des Lernens im Kontext der Generalisierung
gezeigtes Verhalten wird um so wahrscheinlicher gezeigt, je ähnlicher sich Trainings- und Testreiz sind Im Umkehrschluss bedeutet das auch, je mehr sich der Testreiz vom Trainingsreiz unterscheidet, desto geringer die CR
39
Diskriminierungslernen
Lernen zwischen Reizen zu unterscheiden | Präsentation von einem den CS ähnlichen Reiz ohne US führt zu Diskrimination zwischen Reizen
40
Theorien zum klassischen Konditionieren
1. Stimulussubstitution | 2. Signallernen
41
1. Stimulussubstitution
CS wird Substitution für US, und CS erhält so die Fähigkeit UR hervorzusagen Alternative Erklärung: Assoziation zwischen CS und UR Stimulus-Response(S-R) Assoziation zwischen CS und UR
42
2. Signallernen
CS wird ein Signal für US d.h. Cs sagt US vorhher (Stimulus-Stimulus-Assoziation (S-S))
43
Argumente für Signallernen und gegen Stimulussubstitution
1. CR ist nicht gleich UR 2. Trotz Unterdrückung von UR kann CR erworben werden (Beispiel: Lidschluss) 3. sensorische Präkonditionierungen zeigt CS-CS-Assoziation: Erst werden neutrale Reize gekoppelt, danach Konditionierung auf US Kopplung von CS2 (Licht) und CS1 (Ton) Kopplung von CS1 (Ton) und US (Elektroschock) (-> löst Furchtreaktion [CR] aus) CS2 (Licht) löst ebenfalls CR (Furchtreaktion) aus Zeigt, dass CS-CS-Assoziation stattfindet und keine CS-UR-Assoziation 4. Entwertung von US führt zum Ausbleiben von CR (Beispiel: Hungrige Ratten) Aber: Lernen von Stimulus-Reaktion Assoziationen ist möglich!
44
Genügt Kontiguität zur Bildung von Assoziationen? | Gründe/ Evidenz auf folgenden Forschungsparadigmen
- > Nein 1. Einfluss der Basisrate des US 2. konditionierte Inhibition / inhibitorische Konditionierung 3. Blocking
45
1. Basisraten Effekt
Tritt der US (z.b: Futter) auch oft ohne CS (z.b. Glocke) aber immer auch dann wenn CS dargeboten wird, haben wir zwar Kontiguität aber keine Kontingenz und so kann dann nicht gelernt werden. s. F. 45
46
2. Inhibitorische Konditionierung
negative Korrelation von CS und US, d.h. tritt der CS auf, tritt der US nicht auf CS- Kann mit Summationstest nachgewiesen werden
47
exzitatorische Konditionierung
Positive Korrelation zwischen CS und US d.h. tritt der CS auf, tritt der US auf CS+
48
Blocking
Blocking-Effekt nach Kamin (1969) Der Blocking-Effekt besagt, dass keine Assoziation gelernt wird, wenn der CS keinen Informationswert besitzt Beispiel: Bedingung 1: Darbietung von Ton + Licht vor Elektroschock Darbietung nur von Licht -> Furchtreaktion Bedingung 2: Darbietung von Ton vor Elektroschock Darbietung von Ton + Licht vor Elektroschock Darbietung von Licht -> keine Furchtreaktion, da Licht keinen Informationswert hat
49
Einschränkungen beim Lernen durch klassische Konditionierung
1. nicht alle Reize werden gleich gut gelernt | 2. Preparedness (vorbereitet sein): angeborene Lernbereitschaften für bestimmte Assoziationen
50
"Bei der klassischen Konditionierung tritt die CR auf, weil eine Assoziation zwischen dem CS und dem US ausgebildet wurde.” Diese Aussage entspricht welcher Theorie zum Lernvorgang bei der klassischen Konditionierung?
Theorie des Signallernens
51
Nach welchem Aristotelischen Prinzip erfolgt die klassische Konditionierung?
Kontiguitätsprizip
52
Standardparadigma konditionierter Inhibition
beinhaltet zwei CS (CS1 und CS2). CS1+ ist positiv mit dem US assoziiert, während CS2– negativ mit dem US assoziiert ist.
53
Summationstest
Phase 1: CS1 ist positiv mit US assoziiert (Ton [CS1] sagt Stromschlag [US] vorher) CS2 ist negativ mit US assoziiert (Ton + Licht [CS2] sagt vorher, dass kein Stromschlag kommt) Ergebnis: CS1 führt zur Furchtreaktion, CS2 ruft keine Furchtreaktion hervor Phase 2: neues Lernen: CS3 ist positiv mit US assoziiert (Glocke [CS3] sagt Stromschlag vorher) Test: Licht + Glocke Ergebnis: Keine/ geringere Furchtreaktion, da nach Anwesenheit von Licht Abwesenheit von Stromschlag erwartet wird
54
Lernen in der Schule
Prozess des Wissenserwerbs