Sozialisation Flashcards

1
Q

Was ist Sozialisation?

A

Sozialisation ist als Prozess, der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt zu fassen. Vorrangig ist dabei, wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet.

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2
Q

Von wem: Es geht nicht nur um die individuelle Entwicklung der Persönlichkeit, sondern auch um die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Schlüsselproblemen=

A

Horkheimer und Klafki

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3
Q

Was ist ein Normativer Begriff?

A

Begriff dient nicht nur zur Beschreibung von menschlichen Entwicklungsprozessen oder Veränderungen des Welt- und Selbstverhältnisses, sondern auch zur normativen Orientierung für das menschliche Handeln.

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4
Q

Wer sagt was?

  1. normative Orientierung an den Bildungssubjekten selbst
  2. normative Orientierung an pädagogisch oder bildungspolitisch Handelnden, deren Handeln auf das Ziel verpflichtet wird, Bildungsprozesse Heranwachsender zu fördern;
A
  1. Horkheimer

2. Klafki

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5
Q

Welche zwei Aspekte der normativen Ausrichtung des Bildungsbegriffs gibt es?

A
  • Verständnis des Bildungsgeschehens selbst, das als wünschenswerter Prozess gesehen wird; Bildung SOLL SEIN und zwar als Entwicklung bestimmter Kräfte oder Potenziale, nämlich des Engagements für die Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse;
  • Bildung als zentrale Ziel- und Orientierungskategorie pädagogischer Bemühungen SOLLEN Bedingungen schaffen, dass Bildung stattfinden kann.
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6
Q

Was ist auf der individuellen Seite des Menschen notwendig?

A

ein soziales Wesen, denn der Mensch verfügt nicht von Natur aus über ein soziales Wesen

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7
Q

Was sind pädagogische Einrichtungen?

A

Soziale Institutionen: Schule (Schüler müssen sich an Schulgesetze halten, wie Bürger im Staat)

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8
Q

Was ist das neue und was das alte Verständnis von Sozialisation?

  1. aktiver, dynamischer, lebenslanger Prozess
  2. Anpassung des Menschen an die Gesellschaft, Verinnerlichung der herrschenden Werte (Strukturfunktionalismus)
A
  1. neu

2. alt

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9
Q

Wer erfand das Modell des produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts?
Und was beinhaltet dieses?

A

Hurrelmann

Persönlichkeitsentwicklung durch die innere (Intelligenz, Körper,…) und äußere Realität (Familie, Freunde, Massenmedien,…)

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10
Q

Gegen was ist der Begriff Sozialisation?

A
  • einseitige biologistische Auffassungen
  • idealistische Auffassungen
  • Persönlichkeitsentwicklung als immanenter, empirisch nicht fassbarer psychischer Reifungsprozess
  • gegen eine pädagogisch reduzierte Perspektive, die den intentionalen Einfluss von Erziehung („pädagogischer Bezug“) in den Mittelpunkt stellt und andere Faktoren eher negiert
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11
Q

Was ist Erziehung?

A

eine bewusste und geplante Beeinflussung des Heranwachsenden
– ist Teil des Sozialisationsprozesses

Erziehung = „Sozialmachung“,  
Sozialisation = „Sozialwerdung“
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12
Q

Was versteht man unter Enkulturation?

A

Mensch als Kulturwesen, das kulturelle Lebensweise erlernen und sich aneignen muss (Kulturanthropologie), schließt Sozialisation, Erziehung, Personalisation/Individuation ein

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13
Q

Was versteht man unter Personalisation/Individualisation?

A

Selbstformung mittels Lern- und Bildungsprozessen, Entwicklung zu einzigartigem Individuum

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14
Q

Wie ist das Verhältnis von Erziehung, Enkulturation, Personalisation und Sozialisation?

A
  1. Enkulturation – Erwerb kultureller Basisfähigkeiten
  2. Sozialisation – sozial werden
  3. Erziehung – sozial machen
  4. Personalisation/Individuation
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15
Q

In welche 4 Strukturen der Sozialisationsbedingungen unterteilt Tillmann?

A
  1. Gesamtgesellschaft
  2. Institution
  3. Interaktionen und Tätigkeit
  4. Subjekt
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16
Q

Wie viele Sozialisationsphasen gibt es?

A

(1) Primäre Sozialisation (Familie)
(2) Sekundäre Sozialisation (Schule, Peers)
(3) Tertiäre Sozialisation (Uni, Betrieb)

17
Q

Definition der Sozialisationstheorie

A

Aussagesystem nach wissenschaftlichen Kriterien (wie Systematik, Kritik, Transparenz, Logik) zum Gegenstand„ Sozialisation“

18
Q

Was sind die Kriterien der wissenschaftlichen Theorie?

A

Daten, Konzepte, Reflexion, Diskussion, Fragen und Kritik

19
Q

Welche Anforderungen an die Sozialisationstheorie gibt es?

A
  • umfassendes Verständnis von Persönlichkeit vom aktiv handelnden Subjekt Ausgehend
  • aktive Auseinandersetzung mit Umwelt
    erklären
  • Sozialisation als Prozess zur Vergesellschaftung
  • Einfluss der verschiedenen Bedingungen der sozialen Umwelt auf Persönlichkeitsentwicklung erklären
20
Q

7 Thesen zur Sozialisation (Hurrelmann)

A
  1. Sozialisation vollzieht sich im Wechselspiel von Anlage und Umwelt.
  2. Sozialisation ist der Prozess der Persönlichkeitsentwicklung in wechselseitiger Abhängigkeit von der inneren und äußeren Realität.
  3. Sozialisation ist der Prozess der dynamischen und „produktiven“ Verarbeitung dieser Realität.
  4. Gelingende Persönlichkeitsentwicklung setzt angemessene Umwelt voraus.
  5. Neben den Sozialisationsinstanzen haben auch andere soziale Systeme (wie Arbeit, Freizeit, Medien) Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung.
  6. Persönlichkeitsentwicklung besteht lebenslang aus einer Bewältigung von Entwicklungsaufgaben.
  7. Ein reflektiertes Selbstbild (Ich-Identität) ist Voraussetzung für handlungsfähiges Subjekt und für gesunde Persönlichkeitsentwicklung.
21
Q

Was ist Subjekt des Persönlichkeitsmodell von S. Freud?

A

Es, Ich und über-Ich

22
Q

E. Durkheim sagt, dass es eine Notwendigkeit der Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen durch Erziehung gibt.

Wer vertritt die Gegenposition?

A
  • Lerntheoretiker Watson, Pawlow, im 20. Jh.

- kognitive Psychologie, z.B. Piaget 19./20. Jh.

23
Q

Wer entwickelte die Soziologie/Gesellschaftstheorie?

A
  • hist.-mat. Theorie von Marx/Engels
  • Mitte des 20. Jh. Strukturfunktionalismus von Parsons und symbolischer Interaktionismus, z.B. G.H. Mead.

Gegenwart: Koppelung und Ergänzung dieser Grundkonzepte

24
Q

Welche drei Sozialisationstheorien nach Hurrelmann gibt es?

A
  • Lerntheorien
  • Persönlichkeitstheorien
  • Entwicklungspsychologien
25
Welche drei Soziologischen Basistheorien gibt es?
- Systemtheorien ( Strukturfunktionalismus (Parsons ) Soziale Systemtheorie (Luhmann) - Handlungstheorien (Symbolischer Interaktionismus (Mead ) Sozialisatorische Interaktion (Oevermann) Personale u. soziale Identität (Geulen) Rationale Handlungstheorien) - Gesellschaftstheorien (Materialistische Gesellschaftstheorie (Marx) Kommunikative Kompetenz (Habermas) Lebenslagentheorien (Bourdieu, Beck))
26
Wie definiert man Entwicklung?
Entwicklung umfasst sämtliche ontogenetischen Veränderungen, die relativ überdauernd (langfristig) sind, eine Ordnung und einen inneren Zusammenhang aufweisen sowie mit dem Lebensalter (Zeitkontinuum) in enger Beziehung stehen.
27
Welche drei Psychologischen Basistheorien gibt es?
Lerntheorien Persönlichkeitstheorien Entwicklungspsychologien