Sturz & Kontraktur Prüfungs Fragen Flashcards
(32 cards)
Was versteht man unter dem Begriff „Sturzrisiko“ im Expertenstandard?
Es bedeutet ein erhöhtes Sturzrisiko, das über das alltägliche Risiko hinausgeht, zu stürzen.
Wie wird ein Sturz laut Expertenstandard definiert?
Ein Sturz ist ein Ereignis, bei dem der Betroffene unbeabsichtigt auf dem Boden oder einer anderen tiefen Ebene aufkommt.
Was ist ein Beinahesturz und was bedeutet er?
Ein Beinahesturz ist, wenn der Körper den Boden nicht berührt. Es ist ein Alarmzeichen für ein erhöhtes Sturzrisiko, jedoch kein Sturz.
Welche Personen haben ein besonders hohes Sturzrisiko?
Personen über 70 Jahre, die mehr als 4 verschiedene Medikamente einnehmen, körperlich behindert sind oder einen reduzierten Allgemeinzustand haben.
Welche Auswirkungen können Stürze haben?
- Physische Auswirkungen reichen von schmerzhafte Prellungen über Wunden, Verstauchungen (sprain) und Frakturen bis hin zu Tod.
- Psychische Folgen können den Verlust des Vertrauens in die eigene Mobilität umfassen.
Was sind Folgen der physischen und psychischen Sturzfolgen?
Einschränkung des Bewegungsradius, im schlimmsten Fall soziale Isolation
Was sind die drei Einteilungen von Sturzrisikofaktoren
- Personenbezogene Risikofaktoren
- Medikamentenbezogene Risikofaktoren
- Umgebungsbezogene Risikofaktoren
Was sind personenbezogene Sturzrisikofaktoren?
4 punkte
Faktoren, die direkt mit der Person zu tun haben, z. B.
- Beeinträchtigungen der funktionellen Fähigkeiten
- Balanceprobleme
- Gesundheitsstörungen
- kognitive Beeinträchtigungen.
Nenne Beispiele für personenbezogene Sturzrisikofaktoren
9 punkte
- Einschränkungen der Gehfähigkeit
- Balance-Störungen
- Schwindel
- Bewusstseinsverlust
- Depression
- Kontinenzprobleme
- Sturzangst
- Sehbeeinträchtigungen
- Stürze in der Vorgeschichte
Welche Medikamente sind sturzfördernd?
- Psychotrope Medikamente
- Antihypertensiva (Blutdrucksenker)
erhöhen das Sturzrisiko.
Was ist Polypharmazie und warum erhöht sie das Sturzrisiko?
Polypharmazie ist die Einnahme von mehr als vier Medikamenten gleichzeitig. Sie erhöht das Risiko von Nebenwirkungen, die zu Stürzen führen können.
Was sind umgebungsbezogene Sturzrisikofaktoren? 5 Punkte
- Hindernisse in der Umgebung
- schwache Kontraste
- geringe Beleuchtung
- Freiheitsentziehende Maßnahmen
- inadäquates Schuhwerk.
Wie können Umgebungsfaktoren das Sturzrisiko erhöhen?
Hindernisse auf dem Boden oder schlecht beleuchtete Bereiche erschweren das sichere Gehen und erhöhen die Sturzgefahr.
Was sind Gefahren durch inadäquates Schuhwerk?
Unpassende oder unsichere Schuhe können das Gleichgewicht beeinträchtigen und das Sturzrisiko erhöhen.
Bei einem Sturzprotokoll gibt es Angaben, die dokumentiert werden sollten.
Was sind die Inhalte der Sturzerhebung
8 Punkte
- Angaben zur Person
- Angaben zur Einrichtung
- Datum, Uhrzeit, Ort des Sturzes
- Sturzumgebung
- Gesundheitliches Befinden nach dem Sturz
- Aktivität vor dem Sturz
- Unmittelbare physische und psychische Sturzfolgen
- Eingeleitete Folgemaßnahmen
Was sind die Einzelinterventionen, die im Expertenstandard empfohlen werden/ präventive Maßnahmen gegen Stürze
6 Punkte
- Körperliches Training von Kraft und Balance
- Anpassung der Wohnumgebung (z.B. die Überprüfung und Anpassung der Lichtverhältnisse, der Sitzmöbel, des Bettes, der Toilette, der Dusche/ Badewanne und des Fußbodens, das Anbringen von Haltegriffen, Benutzung rutschfester Materialien im Nassbereich)
- Anpassung/ Neubewertung der Medikation
- Umgang mit Sehbeeinträchtigungen
- Niedrigbetten, Bettalarmsysteme, Identifikationsarmbänder
- Hüftprotektoren, Sturzhelme, sonstige Protektoren
Fallbeispiel
Teil 1: Fr. Huber, 75 Jahre alt, wohnt seiteinem Jahr im Pflegeheim. Sie nimmt an vielen Aktivitäten des Heimes teil und ist sehr beliebt. Tagsüber geht Fr. Huber gerne im Haus umher, versucht aber immer in der Nähe der Toilette zu bleiben, da sie meistens „sehr schnell muss, wenn sie muss“. Nah dem Abendessen zieht sie sich gerne in ihr Zimmer zurück und schaut Fernsehen. Fr. Huber ist sehr stolz darauf, im Heim erst einmal gestürzt zu sein. Von einer Kollegin erfahren Sie, dass Fr. Huber an einer Augenerkrankung leidet, die zu einer fortschreitenden Sehschwäche führt.
Identifizieren Sie bitte die Sturzrisikofaktoren (It. Expertenstandard) von Fr. Huber aus Teil 1 des Fallbeispiels.
Teil 2: Fr. Huber hatte vor kurzem einen Apoplex mit Hemiparese links. Während des stationären Aufenthaltes besserten sich ihre körperlichen Symptome, so dass, sie sich wieder sicher mit einem Gehstock bewegen kann. Für die Schlafstörungen in der Klinik bekam sie Schöafmittel. Auch seit ihrer Rückkehr ins Pflegeheim leidet sie weiterhin unter Schlafstörungen und bekommt von den Pflegekräften regelmäßig Schlafmedikation. Seit der Entlassung aus dem Krankenhaus ist sie It. eigner Aussage erst einmal gestürzt, da sie „Probleme mit dem Gleichgewicht“ hatte. Sie kommen in den Spätdienst und erfahren bei der Übergabe, dass sich Fr. Huber heute „schlapp und müde“ fühlt.
Sie machen Ihren ersten Rundgang und finden Fr. Huber so vor:
(auf dem boden neben Stuhl mit der Gehstock und Hausschuhe in der Nähe)
Fr. Huber ist ansprechbar und erzählt ganz aufgeregt, dass sie ausgerutscht sei. Mit Hilfe einer Kollegin helfen sie Fr. Huber ins Bett, weil sie erstmal ligen will. An der Hand hat sie eine kleine Schürfwunde. Nach derr Vitalzeichenkontrolle informieren Sie die PDL, die Angehörigen un den Arzt über den Sturz. Der Arzt ordnet eine engmaschige Kontrolle der Bewusstseinslage an.
Versuchen Sie ein Sturzereignisprotokoll zu schreiben.
Identifizierung der Sturzrisikofaktoren von Fr. Huber (Teil 1) gemäß Expertenstandard
Die Risikofaktoren lassen sich in drei Gruppen einteilen:
- Personenbezogene Risikofaktoren:
* Alter: Fr. Huber ist 75 Jahre alt, was per se ein erhöhter Risikofaktor für Stürze ist.
* Sehbeeinträchtigung: Sie leidet an einer Augenerkrankung, die zu einer fortschreitenden Sehschwäche führt, was ihre räumliche Wahrnehmung und Orientierung stark einschränkt.
* Inkontinenz: Sie hat Dranginkontinenz, d.h., wenn sie den Drang verspürt, muss sie schnell auf die Toilette. Dies kann zu hektischen und unkoordinerten Bewegungen führen, wodurch das Sturzrisiko steigt. - Medikamentenbezogene Risikofaktoren:
* Keine spezifischen medikamentenbezogenen Risikofaktoren in Teil 1 beschrieben. (In Teil 2 erhält sie Schlafmedikation, was jedoch für die Beurteilung des ersten Teils nicht relevant ist.) - Umgebungsbezogene Risikofaktoren:
* Pflegeheim: Sie lebt in einem Pflegeheim, was darauf hinweist, dass sie möglicherweise gewisse Hilfen benötigt, obwohl sie sich mobil verhält.
* Toilettennähe: Sie bleibt oft in der Nähe der Toilette, da sie den Drang schnell verspürt. Diese Bewegungseinschränkung könnte bedeuten, dass sie ihre Umgebung nicht optimal nutzen kann.
Fr. Huber zeigt klare personenbezogene Risikofaktoren aufgrund ihres Alters, ihrer Sehbeeinträchtigung und der Inkontinenz, sowie umgebungsbezogene Risikofaktoren, die durch ihre Wohnsituation im Pflegeheim und ihre Nähe zur Toilette verschärft werden.
Sturzereignisprotokoll für Fr. Huber
1. Angaben zur Person:
* Name: Fr. Huber
* Alter: 75 Jahre
* Wohnort: Pflegeheim, seit 1 Jahr
- Angaben zur Einrichtung:
* Pflegeheim (genauer Name des Heimes kann ergänzt werden) - Datum, Uhrzeit, Ort des Sturzes:
* Datum: [aktuelles Datum eintragen]
* Uhrzeit: [aktuelle Uhrzeit eintragen]
* Ort: In ihrem Zimmer, in der Nähe eines Stuhls - Sturzumgebung:
* Situation: Fr. Huber wurde auf dem Boden neben ihrem Stuhl gefunden. Ihr Gehstock und die Hausschuhe lagen in der Nähe.
* Umgebung: In ihrem Zimmer, Beleuchtung könnte überprüft werden. - Gesundheitliches Befinden nach dem Sturz:
* Fr. Huber fühlte sich vor dem Sturz „schlapp und müde“.
* Sie war nach dem Sturz ansprechbar, jedoch aufgeregt und berichtete, dass sie ausgerutscht sei. - Aktivität vor dem Sturz:
* Fr. Huber befand sich in der Nähe ihres Stuhls und versuchte vermutlich, sich hinzusetzen oder aufzustehen. - Unmittelbare physische und psychische Sturzfolgen:
* Physische Folgen: Kleine Schürfwunde an der Hand.
* Psychische Folgen: Fr. Huber war nach dem Sturz sehr aufgeregt. - Eingeleitete Folgemaßnahmen:
* Sie wurde mit Hilfe einer Kollegin ins Bett gelegt, da sie sich hinlegen wollte.
* Vitalzeichen wurden überprüft, keine Auffälligkeiten.
* Information der Pflegedienstleitung (PDL), der Angehörigen und des Arztes.
* Der Arzt ordnete eine engmaschige Überwachung der Bewusstseinslage an.
Definition Kontraktur
5 punkte
Lat. contrahere = zusammenziehen
- Funktions und Bewegungseinschränkung von Gelenken
- Verkürzung von Musckeln, Sehnen, Bändern
- Schrumpfung der Gelenkkapsel
- Verwachsungen der Gelenkflächen
- letztendlich kann zur völligen Gelenkversteifung kommen
Risikofaktoren der Kontraktur
14 Punkte
- Immobilität
- Menschen mit Schlaganfall
- Multimorbide Pflegeheimbewohner
- Inaktivität (z.B. ständiges Sitzen in gleicher Position)
- Kognitive Einschränkungen (z.B. Demenz)
- eine chronische (Gelenks-) Erkrankung
- Halten der Extremität in gebeugter Position
- Schonhaltung bei chronischen Schmerzen und großflächigen Narben
- Muskelschwäche
- Gelenksschmerzen
- freiheitsentziehende Maßnahmen
- eingeschränkte Mobilität oder Bettlägerigkeit
- hohes Alter
- schlechter Allgemeinzustand
Nenne die Einteilung der Gewebeschädigung bei Kontrakturen
7 Punkte
- Myogene Kontrakturen
- Dermatogene Kontrakturen
- Arthrogene Kontrakturen
- Schmemrzbedingte Kontrakturen
- Fasziogene Kontrakturen
- Neurogene Kontrakturen
- Psychogene Kontrakturen
Was sind die Charakteristik unter Myogene Kontrakturen
vom Muskel ausgehende Kontrakturen durch Immobilität, lange Ruhigstellung durch Gipsverbände, unphysiologische Positionierung
Was sind die Charakteristik unter Dermatogene Kontrakturen
Narbenkontrakturen durch Verbrennungen, Verletzungen oder Operationswunden, durch Narbenzug
Was sind die Charakteristik unter Arthorogene Kontrakturen
die Ursche liegt hier im Gelenk selbst z.B. bei Gelenkentzündungen, degenerativen Gelenksveränderungen
Was sind die Charakteristik unter Schmerzbedigte Kontrakturen
bedingt durch Schonhaltung, in der Schmerzen am wenigsten verspürt werden, Vermeidung von schmerzauslösenden Bewegungen