Teil 2: Wettbewerbs- und Regulierungspolitik Flashcards

1
Q

Natürliches Monopol

A

Ein Anbieter kann den Markt alleine günstiger bedienen als mehrere Anbieter zusammen.

  • Voraussetzung: subadditive Kostenfunktion
    • K(Q) < Σi=1K(qi) mit Q := Σ qi ; n: Anbieterzahl
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2
Q

Subadditivität

A

Hinreichend für Subadditivität: abnehmende Durchschnittskosten

  • aufgrund von:
    • Fixkostendegression
    • steigende Skalenerträge

Abnehmende Durchschnittskosten sind nicht zwingend notwendig für Subadditivität. Subadditivität auch bei U-förmigen möglich, wenn Marktgröße gering ist.

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3
Q

Steigende Skalenerträge

A

Eine Verdopplung aller Inputs erhöht den Output auf mehr als das Doppelte.

Stückkosten sinken bei Steigerung des Outputs.

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4
Q

Fixkostendegression

A

Bei einer steigenden Produktionsmenge verteilen sich die Fixkosten auf eine größere Stückzahl

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5
Q

Preissetzung des natürlichen Monopols

A
  • Erlös des nat. Monopols: E(q) = p(q) * y
  • Gewinn des nat- Monopols : G(q) = E(q)- K(q)
  • Gewinnmaximierung: (Grenzerlös = Grenzkosten)
    • p(q) + q*p’(q) = K’(q)
  • Monopol erzielt Gewinn, wenn gewinnmaximierender Preis > Stückkosten
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6
Q

Regulierung natürlicher Monopole

Dilemma bei Wettbewerbspolitik

A
  • Dilemma bei Wettbewerbspolitik
    • bei subadditiver Kostenfunktion ist es aus Kostengründen effizient nur einen Anbieter im Markt zu haben
    • Problem: Monopolanbieter verlangt ineffizient hohe Preise
  • Traditionelle Lösung: Verstaatlichung (Post, Bahn)
  • Alternativer Ansatz: Privatisierung mit Preisregulierung
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7
Q

Regulierung natürlicher Monopole

First Best-Preis

A
  • First Best-Preis: pf
  • pf = K’(q)
  • pf = GK
  • maximiert die Wohlfahrt
  • Bei pf müsste das Monopol aber subventioniert werden, da der Preis genau den Grenzkosten entspricht und diese unter den Stückkosten liegen und das Unternehmen somit Verluste macht
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8
Q

Regulierung natürlicher Monopole

Second Best-Preis

A
  • Second Best-Preis: ps
  • ps = (K(q)/q
  • p = DK
  • wenn das UN den Second Best-Preis setzt, macht es einen Gewinn von 0
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9
Q

Regulierung natürlicher Monopole

Problem bei der Preisvorgabe

A

Regulierungsbehörde hat einen Informationsnachteil gegenüber dem regulierten Unternehmen über Nachfragebedingungen und Kostenstruktur

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10
Q

Preisdifferenzierung nach Gruppen

A
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11
Q

Regulierungsstrategien in der Praxis

Cost-Plus Regulierung

A
  • Genehmigter Preis = Stückkosten + evtl. Gewinnaufschlag
  • Probleme:
    • Aufblähung der ausgewiesenen Kosten durch das Unternehmen
    • Fehlende Anreize zu Kosteneinsparung
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12
Q

Regulierungsstrategien in der Praxis

Price Caps - Regulierung

A
  • Regulierer setzt ex ante eine Preisobergrenze PC fest
  • PC als Preisindex für den Warenkorb bei Mehrproduktunternehmen
  • Zeitliche Anpassung von PC gemäß erwarteten Produktivitätswachstum (X) und der allgemeinen Priesniveauentwicklung (RPI)

Beurteilung

  • Anreize zur Kosteneinsparung bleiben erhalten
  • Freiräume für Anpassung der Preisstruktur bei Mehrproduktunternehmen
  • Kostensenkungen über X hinaus werden nicht an Konsumenten weitergegeben
  • Verschlechterung der Produktqualität als Ausweichstrategie des Unternehmens
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13
Q

Regulierungsstrategien in der Praxis

Ausschreibungen

A

Lizenzvergabe an das Unternehmen, welches den geringsten Preis fordert

  • Wettbewerb um den Markt, nicht im Markt
  • GG-Preis: DK des 2.günstigsten UN

Beurteilung:

  • Geringer Informationsbedarf
  • Problem der Anbieterkollusion
  • Preissteigerungen bei Nachverhandlung
  • ungleiche Wettbewerbsbed. bei wiederholten Ausschreibungen
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14
Q

Regulierungsstrategien in der Praxis

Subventionen

A
  • Mengenabhängige Subvention, um die Produktionsmenge zu steigern
  • First Best-Optimum bei Subventionen in Höhe der KR

Beurteilung

  • Regulierer benötigt Kosteninformationen
  • Hoher Subventionsbedarf
  • Verteilungseffekte, Produzent erhält subventionsgesamte Konsumentenrente
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15
Q

Economies of Scope

A
  • Verbundvorteile bei Mehrproduktunternehmen
  • K(q1,q2) < K(q1,0) + K(0,q2)
  • Ursachen:
    • Gemeinsame Fixkosten mehrerer Produkte
    • Komplementaritäten in der Produktion (Kuppelprodukte, wie Zucker und Melasse)
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16
Q

Monopolpreise bei Mehrproduktunternehmen

A
  • Monopol kann zwei Güter herstellen (i = 1,2 )
  • konstante Grenzkosten ci; gemeinsame Fixkosten Kf
  • Keine Kreuzpreiseffekte in der Nachfrage, d.h. die Nachfragemenge nach Gut i hängt nur von pi ab
  • Monopol maximiert
    • G = p1(q1)*q1 - c1*q1 +p2(q2)*q2 - c2*q2- Kf
17
Q

Interpendente Nachfrage

A

Optimale Preissetzung, wenn Kreuspreiseffekte nicht gleich null sind

1.Fall: Beide Güter sind Substitute, Preiselastizität > 0

  • Mehrproduktunternehmen verlangt höhere Preise als Einproduktunternehmen
  • Begründung: Wenn Konsumenten durch einen höheren Preis auf das zweite Gut ausweichen, dann erhöht sich der Erlös durch das zweite Produkt
  1. Fall: Beide Güter sind Komplemente, Preiselastizität < 0
  • Mehrproduktunternehmen verlangt niedrigere Preise als Einproduktunternehmen
  • Es kann sogar sein, dass der Preis bei einem Gut unter die Grenzkosten sinkt (Quersubventionierung)
18
Q

Mehrproduktunternehmen

Preiselastizität der Nachfrage bei Gut i

A
19
Q

Marktzutrittsschranken, die das natürliche Monopol schützen

A
  1. Kostenvorteile durch Erfahrungskurve
  2. Besserer Zugang zu Absatz- und Beschaffungsmärkten
  3. Staatliche Regulierung, Patente etc
  4. “Sunk Costs”: irreversible Investitionen
20
Q

Marktzutrittsschranken

Sunk Costs

A

Fixkosten für Investitionen, die nicht wieder rückgängig gemacht werden können

  • Sunk Costs fallen für spezifische Investitionen an
  • Alle Sunk Costs sind Fixkosten, aber nicht alle Fixkosten sind Sunk Costs
  • Beispiel für Sunk Costs: Aufwendungen für Marketingkampagne
  • Beispiel für Fixkosten, die keine Sunk Costs sind: Anmietung Bürogebäude
21
Q

Marktzutrittschranken

Erfahrungskurve

A
  • Stückkosten der Produktion gehen mit steigender kumulierten Ausbringungsmenge zurück
  • Übliche Schätzung: Verdopplung der kum. Outputmenge senkt die Stückkosten der Produktion um 10-30%
  • Begründung:
    • Learning by doing
    • Standardisierung und Modularisierung in Produktion und Produktionsarchitektur
    • Verbesserung Produktdesign
22
Q

Marktmodelle mit freiem Marktzutritt

A
  1. Bestreitbarer Markt
  2. Oligopolmodelle
  3. Monopolistische Konkurrenz
23
Q

Marktmodelle mit freiem Marktzutritt

Bestreitbarer Markt

A
  • keine Marktzutrittschranken, Kostenfunktion:
    • K(q) = Kf + c*q
  • n homogene potentielle Mitbewerber
  • Wettbewerber setzen erst den Preis und entscheiden dann über Marktzutritt
  • Erst bei Marktzutritt werden Fixkosten (keine Sunk Costs) fällig
  • Teilspielperfektes Nash-GG
    • Nur ein UN tritt in den Markt ein
    • und verlangt p = ps
  • Begründung:
    • Preise, die oberhalb der Stückkosten (DK) gesetzt werden, können unterboten werden
    • Aufgrund der Fixkostendegression sinken die Stückkosten mit steigender Produktionsmenge
24
Q

Marktmodelle mit freiem Marktzutritt

Cournot-Oligopol

A
  • Cournot-Wettbewerb mit n symmetrischen Unternehmen und freiem Marktzutritt
  • Preis-Absatz-Funktion p(q) = a-b*q
  • Kostenfunktion der Unternehmen: K(qi) = Kf +c*qi
  • Unternehmen entscheiden über die Produktionsmenge und über Markteintritt
  • Reaktionsfunktionen der einzelnen Unternehmen:
    • qi =(a-c)/2b -( (n-1)/2)*q-i
    • (q-i: repräsentatives Konkurrenzunternehmen)
25
Q

Cournot-Wettbewerb

A

Mehrere Firmen bieten das gleiche oder ähnliches Produkt an.

Reaktionsfunktionen der an der Marktteilnahme interessierten Unternehmen müssen aufgestellt werden.

26
Q

Gleichgewicht bei freiem Marktzutritt

A
  • Freier Marktzutritt führt dazu, dass der Gewinn der Unternehmen im Markt auf null sinkt
  • Eine Verringerung der Unternehmenszahl würde die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt steigern
  • Die gleichgewichtige Unternehmensanzahl ist in diesem Fall ineffizient hoch, d.h. der Wettbewerbsverlust einer höheren Unternehmenszahl ist geringer als der Effizienzverlust (aufgrund zusätzlicher Fixkosten)
27
Q

Marktmodelle mit freiem Marktzutritt

Monopolistische Konkurrenz

Chamberlin-Modell

A

Kombination aus Elementen des Monopols und der vollständigen Konkurrenz

  • Viele Anbieter mit ähnlichen aber nicht gleichen Produkten (Produktdifferenzierung)
  • Jeder Anbieter sieht sich individueller Preis-Absatz-Funktion gegenüber
  • Symmetrie der Anbieter: gleiche Kostenfunktion, gleiche Preis-Absatz-Funktion
  • Freier Marktzugang
28
Q

Wettbewerbspolitik

Aufgabe der Regulierungspolitik

A

Verhindern überhöhter Preise auf Märkten, auf denen Wettbewerb nicht möglich ist.

29
Q

Wettbewerbspolitik

Aufgabe der Wettbewerbspolitik

A

Verhindern wettbewerbsbeschränkender Strategien auf Märkten, auf denen Wettbewerb erwünscht ist und prinipiell vorteilhaft ist

30
Q

Wettbewerbspolitik

Wettbewerbsbeschränkende Strategien

A
  • Verhandlungsstrategien
    • horizontale Wettbewerbsbeschränkungen: Kartelle
    • vertikale Wettbewerbsbeschränkungen: Preisbindungen
  • Behinderungsstrategien
    • Boykotte und Zugangsbeschränkungen
    • Verdrängungspreise und Preisdiskriminierung
    • Ausschließlichkeits- und Kopplungsbindung
  • Unternehmenszusammenschlüsse
    • Horizontale Fusionen
    • vertikale Fusionen
    • Konglomerate Fusionen
31
Q

Wettbewerbspolitik

Kartelle und Kollusion

A
  • Unternehmen im Wettbewerb können ihre Gewinne steigern, wenn sie gemeinsam die Preise erhöhen
  • Kartelle und abgestimmtes Verhalten sind wettbewerbsrechtlich verboten
  • Tacit Collusion: stillschweigende Kooperation
    • kann sich durch Wiederholung einer Wettbewerbssituation ergeben
32
Q

Wettbewerbspolitik

Perfektes Kartell

A

Alle Unternehmen vereinbaren, den Monopolpreis zu verlangen und jedes Unternehmen erhält einen Marktanteil von 1/n

  • Unternehmen machen dann höheren Gewinn als im Wettbewerb
  • Erforderlich: Vereinbarung über Angebotsmengen
    *
33
Q

Doppel Marginalisierung

A

Vorgelagertes Unternehmen V produzier Zwischenprodukt, das von nachgelagertem Unternehmen N zur Produktion eines Endprodukts eigesetzt wird.

  • Preis pn ist höher als bei zwei unabhängigen Unternehmen als bei vertikaler Integration
  • Vertikale Integration (Unternehmenszusammenschluss) erhöht gemeinsamen Gewinn und Wohlfahrt