Vorlesung 2: Messen Flashcards
(36 cards)
Nachtrag zur Deduktion
Deduktion aus 2 Faktoren-Theorie Schachter/Singer 1962
Operationalisierung Erregung UV:
- Hohe/niedrige Brücke
- Geschlecht Interviewer
AV: -TAT
-Anrufe bei der attraktiven
Studentin
Achtung: Quasiexperiment
Vermutung herstellen mit Erklärungsmodell
Messen: Grundlagen -Mathematisierung
Nenne die Definition von Messen
Nenne die Merkmale vom Messen
Messen: Bestimmung einer Zahl als das Vielfache einer Einheit
Merkmale: -Messen ist präzise, -Messen ist etabliert
(Regelwerk der Mathematik)
-> Je nach Art der Regel, wird ein anderer Informationsgehalt unserer Messung ausgenutzt → Die Skalenniveaus
Nenne die einzelnen Skalenniveaus
prüfungsrelevant
Nominalskala
• Geschlecht (männlich, weiblich)
• Farbe (blau, gelb, grün, rot usw.)
Ordinalskala
• Art des Wohnorts (Einzelhaus, Dorf, Kleinstadt, Großstadt)
• Fahrzeugklasse (Kleinwagen, unterer Mittelklassewagen, oberer Mittelkassewagen, Oberklassewagen)
Intervallskala
• Temperatur in Celsius
• IQ-Skala
Ratioskala
• Körpergröße
• Monatseinkommen
Definieren den Begriff: die formale Axiomatisierung
was ist isomorph?
Definition: Zuordnung von Zahlen zu Objekten und Personen zu einem bestimmten Zeitpunkt nach bestimmten Regeln
Homomorphe Abbildung eines empirischen in ein numerisches Relativ -> Ohne diese Zuordnung :
Isomorph= wenn es mehrere Zuordnungen gibt. Wichtig, dass es eine eindeutige Zuordnung gibt, also nicht isomorph
Beschreibe die Variabilität
Variabilitiät ist die Grundvoraussetzung jeglichen Messens
Unterschiede Begriff der Variable
-> Vorbedingung jeder Datenerhebung: Mindestens 2 oder mehr Ausprägungen der Quantität und/oder Qualität = variables Merkmal
Beschreibe Beispiele der Variabilität
Bsp. 1 Variabiliät von Verhaltensweisen (Bild verschiedener Arten von Pulli ausziehen)
Bsp.2 mit Mitteleuropa: blond zentral in Mitteleuropa. Die Präferenzen innerhalb einer Population wurden untersucht : welche Präferenz von Geschlecht bzgl. Haarfabre. (-> Ausprägung eines Merkmals, mindestens zwei Bedingungen; hier zwei Farben)
Ergebnis: Männer haben gerne rote Haare bei Frauen, Frauen nicht bei Männern, aber diese Präferenz ist allgemein tiefer als bei den anderen Farben wie blond, braun schwarz
Nenne die Kritik an der Messbarkeit
und nenne insbesondere der wichtigste Kritikpunkt der Wissenschaft an die Psychologie
Messbarkeit Messbarkeit des Menschen wird in Frage gestellt. Grundsätzlich berechtigte Kritikis, besondere wegen grober Vereinfachung. Versuchsteilnehmer haben immer eigene Vorstellungen
das moralisch vertretbar einen menschen zu messen, kommt drauf an was
wichtigster Kritikpunkt aus Wissenschaft: Auswahl der vpn in Psychologie, vpn haben auch immer eigene Einstellung, dadurch gibts Variabilität, die man eigentlich vermeiden möchte
90% der Arbeiten in Psychologie werden mit vpn untersucht, die in Ppopulation nur eine Minderheit von 10% sind, nämlich studentische Stichprobe.
Erkläre die Werturteilsproblematik
Werturteil ist Synonym von Vorurteil.
Präskriptive Aussagen, die eine Handlung/Umstand vorschreiben oder einen Sachverhalt bewerten
Buch The Bell Curve, 1996, gauss’sche Normalverteilung: gab Aufschrei, Autoren haben postuliert, dass ethnisches Herkommen und erbliche Intelligenz korrelieren ( genetische Grundlage für IQ) -> Afroamerkaner tiefere IQ aufgrund ihres Erbmaterials
Erkläre das Repräsentationsproblem
Ist ein Merkmal überhaupt messbar?
z.B: Ästhetik: Bewertungsskla für diese Kunstwerke: gefällt mir bis gefällt mir nicht
zb Klee vs Giacometti. Viele Bewertungsurteile führen nicht zu einem logischen, direkten Schluss!
Wenn wir etwas messen, tut die Messskala die wir anlegen, ist die Frage wichtig, dieses Merkmal überhaupt ausreichend repräsentieren
Erkläre das Bedeutsamkeitsproblem
Welche mathematische Transformationen sind zulässig und auch inhaltlich sinnvoll?
Bsp. Populationskarte von Geburtenrate in Schweiz. Sinnvoll 1,2 Kinder anzugeben?
Erkläre das Eindeutigkeitsproblem
Repräsentativ ≠ eindeutig (eine repräsentative Zuordnung muss noch lange nicht eindeutig sein)
Bei der Eindeutigkeit muss ich das Messniveau beachten, welches Messnivau interessiert mich?
Wie eindeutig ist die Zuordnung? Was kann man mit den Relationen machen ?
Bis zu welchem Transformationsgrad bleibt die relevante Information erhalten?
Gewicht 3kg : 2kg Multiplikation ja, Addition nein
Gewichtsinformation und Relationsinformation
Begriff der Eindeutigkeit: Auf welchem Niveau?
→ Durch die Skalenniveaus wird Entscheidung getroffen, welche Aussagen aus den Messwerten zulässig sind
Messen - nenne die Anforderungen an Psychologisches Forschen
und nenne ein Bsp. dieser Anforderungen
Alltagswissen ist begrenzt und muss vereinfachen um
schnell zu orientieren (reduzieren Infos, diese werden bewusst bzw. unbewusst gefiltert, merken nicht immer welche)
Forschung: Konsensfähige Grundlage für Entscheidungen im persönlichen Einzelfall und im sozialen Umfeld.
Bsp: konsensfähige Grundlage bedeutet, dass man nachvollziehbare Kriterien, hat um zu entscheiden, ob Therapieform den gewünschten Effekt hat (auch Krankenkasse)
-> Grawe: hat psychotherapeutische Ansätze wissenschaftlich bewertet
Nenne den Vergleich von Alltagserfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnis
Alltagserfahrung vs Wissenschaftliche Erkenntnis -Systematik/Dokumentation+ -Präzision der Terminologie+ -Art der Datenauswertung+ -Test an Gültigkeitskriterien+ -Bezug zu Theorie+ \+ = vorhanden, - = nicht vorhanden
Messen- Nenne die unterschiedlichen Objektivitätsformen
Definiere Objektivität
Objektivität =Das Ergebnis ist von der Durchführung unabhängig
A. Durchführungsobjektivität
Unabhängigkeit der Messung von Verhaltensvariationen des Testleiters
(Bedingungskonstanz, Bedeutung der Testinstruktion)
B. Auswertungsobjektivität
Gleiche Antwort –gleicher Testwert
Fragebogen relativ unproblematisch, jedoch Verhaltensbeobachtung ?
Multiple Choice, Freie Antworten, schriftliche Äusserungen? (schriftliche Antworten schwieriger als MC, freie noch schwieriger)
C. Interpretationsobjektivität
Grad der Eindeutigkeit der Zuordnung von Testscores zu Merkmalsausprägungen
Beschreibe die Reliabilität (I/II)
Wiederholte Messung führt zum gleichen Ergebnis
→ Ohne Objektivität keine Reliabilität
Störvariablen der Messung: Wetterlage, Ernährung, Vor-Verhalten, Motivation, Hormonstatus, Schlaf
unsystematisch und unkontrollierbar (?)
Daraus folgt:
Messwert = Wert (Messvariable)+ Wert (Störvariable)
Testtheoretische Grundannahme: Der Messfehler variiert zufällig
→ keine systematische Fehleinschätzung
wiederholte Messung führt zur Reduktion der Fehlerrate
Beschreibe die Reliabilität (II/II)
Wiederholtes Messen gleicht Über und Unterschätzen aus
Mehrfaches Messen führt zu Eliminierung des Messfehlers
„Schön ist die Theorie“
Mass für die Unterschiedlichkeit = Varianz (s²)
(s²) Messwerte= (s²) Wahrer Wert + (s²) Messfehler
Mass für die Reliabilität r(tt) = Anteil der Varianz der wahren
Werte an der Varianz Messwerte
Messfehler gegen 0 dann Reliabilität gegen 1
Wahrer Wert gegen 0 bzw. Fehler →∞
dann Reliabilität gegen 0
Nenne wissenschaftliche Kriterien
Bei der wiederholten Anwendung einer Methode ergeben sich gleiche oder für den Erfolg ausreichende Resultate = Reliabilität
Das Resultat der Methode ist unabhängig vom Anwender =Objektivität
Das Resultat der Methode beantwortet die Frage Validität
Beschreibe die Bestimmung der Reliabilität
Basis: Erhebung mehrerer Messwerte für eine Versuchsperson einer Stichprobe
Bedingung: Merkmalsstabilität
Aber: Schlechter Test oder schlechtes Merkmal?
Bei grosser Ähnlichkeit: Hohe Reliabilität, geringer Einfluss eines Messfehlers
Bei geringer Ähnlichkeit: Geringe Reliabilität
-> Wittgensteins Zeitungsleser: Wiederholter Kauf der gleichen Zeitung : Alles ist wahr, aber Verwechslung von Reliabilität und Validität
Beschreibe Retestreliabilität und ihre Probleme
Wiederholte Testung mit dem gleichen Test
Numerisches Relativ: Korrelationskoeffizient
R * 100= Prozentanteil der wahren Wertes an der Messung
Probleme:
-Übungseffekte
-Erinnerungseffekte (Intertrialzeit verlängern)
-Längere Zeitraum erhöht die Wahrscheinlichkeit für Veränderungen (Erkrankungen, Vorbereitung, Kurse)
-ungeeignet für instabile Merkmale
-relativ hoher Aufwand
-Gefahr des Drop-out
Beschreibe die Paralleltestreliabilität und ihre Vorteile
Eine Stichprobe wird zweimal an eng beieinander liegenden
Zeitpunkten getestet,
mit equivalenten aber nicht identischen Fragen
Test1: 3 + 5 = ? Test2 2 + 4 = ?
Vorteil :
-Übungseffekte auch hier, jedoch keine Erinnerungseffekte → der zeitliche Abstand kann verringert werden
-Tatsächliche Kompetenzen werden besser erfasst
Paralleltestreliabilität: Nachteile
Nachteil
-Erheblicher Aufwand
-formale Ähnlichkeit
(gleiche Anzahl, gleiche Formulierung etc.)
-inhaltliche Ähnlichkeit
-identische Itemschwierigkeit
-Geringe Reliabilität lässt keinen eindeutigen Schluss auf das Problem zu : Grosser Messfehler ? oder Schlechter Paralleltest?
Beschreibe die Testhalbierungsmethode (Split-half)
Ein Test wird einmal bearbeitet, Aufteilung der Items in 2 Hälften, die miteinander korreliert werden
Vorbedingung: Keine systematische Itemverteilung
Denken Sie viel an Krankheiten? Testhälfte 1
Beschäftigen Sie sich viel mit Krankheiten? Testhälfte 2
Mehtoden: Odd-even-Methode, Zufallsauswahl, erste vs. letzte Testhälfte
-> Split-half unterschätzt die tatsächliche Reliabilität
Bewertungskriterien der Reliabilität
-Gute Reliabilität > 0,80 > 0,9
-Reliabilitäten > 0,90 gelten als hoch
Cave: -Fragestellung beachten
Differentielle Anwendung der Berechnung ist zu beachten:
Merkmals mit hoher zeitlicher Fluktuation
→Hohe Paralleltestreliabilität ist günstig
Merkmals mit zeitlicher Stabilität
→Hohe Retestreliabilität ist günstig
Beschreibe die Variabilität
was macht eine hohe Variabilität aus?
Validtät: Wert der Messgenauigkeiteines Tests für die
Messung der Zielvariable
Schulnoten in der Primarschule:
-warum sind Mädchen fast immer besser?
Messung der kognitiven Leistungsfähigkeit
oder Anpassungsfähigkeit, Ausdauer, schöne Handschrift, Sozialverhalten
Hohe Validität = Die Operationen, von denen angenommen wird, dass sie die Ausgangshypothese überprüfbar machen, stellen eine gelungene Operationalisierung der latenten Variablen, die gemessen werden soll, dar.