WFT 2 - Legierungsbildung & Wärmebehandlung Flashcards
(64 cards)
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.01
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Was wird unter einem Kristallgemisch A – B verstanden?
Welches Gefüge liegt vor?
Die beiden Komponenten A und B existieren nebeneinander als verschiedene Kristallarten (Phasen) bzw. Kristallite.
Da zwei Phasen im Gefüge vorliegen, handelt es sich um ein heterogenes Gefüge.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.02
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Worin besteht die Gemeinsamkeit und worin der Unterschied von Einlagerungs- und Austausch-Mischkristallen mit den Komponenten A und B?
- Das Charakteristikum aller MK besteht in der festen atomaren Lösung der beiden Komponenten A und B. A ist in B gelöst.
- Nur B bildet somit ein eigenes Gitter, in dem die Atome von A gelöst sind.
- Auch der umgekehrte Zustand – B in A gelöst – ist möglich. Damit liegt ein einphasiges, sprich homogenes Gefüge vor.
- Bei Einlagerungs-MK lagert sich das Element B, wenn es bezüglich des Elements A einen kleineren Atomradius hat, in die Gitterlücken, d. h. auf den Zwischengitterplätzen des Wirtselements A ein (s. Abb. 1.3).
- Bei Austausch-MK substituieren die Atome z. B. von B die Atome von A (s. Abb. 1.6).
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.03
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Wann treten intermetallische Phasen auf und durch welche Eigenschaften zeichnen sie sich aus?
Liegen bestimmte stöchiometrische Verhältnisse vor, dann können die Komponenten A und B ein völlig neues Gitter bilden, was in der Regel komplizierter ist.
Solche Gitter (s. Abb. 1.9) werden intermetallische Phasen genannt. Sie sind
- hart und
- spröde,
- jedoch thermisch stabiler als Überstrukturphasen.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.04
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Was beschreibt ein Zustandsdiagramm?
Ein Zustandsdiagramm beschreibt die Abhängigkeit des Zustands der Phasen von der Konzentration und Temperatur.
Die Konzentrationsänderung wird auf der Abszisse und in der Regel als Masseprozent angegeben.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.05
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Skizzieren Sie das Zustandsdiagramm eines Zweistoffsystems (Stoffe A und B) mit völliger Löslichkeit im flüssigen und teilweiser Löslichkeit im festen Zustand.
- Die maximale Löslichkeit von B in A soll 25 % betragen und bis Raumtemperatur auf 15 % absinken.
- Die maximale Löslichkeit von A in B soll 10 % betragen und bis zur Raumtemperatur auf 5 % absinken.
- Die Umwandlungstemperaturen können selbst gewählt werden.
Bezeichnen Sie die charakteristischen Felder, Punkte und Linien.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.06
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Kennzeichnen Sie im nebenstehenden Schliffbild ferritische und perlitische Gefügeanteile.
Ferrit: helle Körner;
Perlit: streifige Körner.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.07
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Nennen Sie die Gefüge der Stahlecke des Eisen-Kohlenstoff- Diagramms und geben Sie deren Aufbau und charakteristische Eigenschaften an.
In der Stahlecke des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms sind folgende Gefüge:
- Ferrit – der MK des α-Fe mit C,
Ferrit ist infolge des geringen C-Gehalts weich.
- Austenit – der MK des γ-Fe mit C,
Austenit liegt in der Regel bei Raumtemperatur nicht vor. Wegen des kfz-Gitters ist es jedoch gut plastisch verformbar (Schmieden und Walzen bei hohen Temperaturen).
- Perlit – eutektoides Gefüge, das durch den Zerfall des γ-MK beim Unterschreiten der Temperatur von 723 °C auftritt und aus streifiger Anordnung von Ferrit und Zementit besteht.
Perlit ist ein streifiges Gefüge mit guten mechanischen Eigenschaften, hoher Härte und guter Verschleißbeständigkeit.
- Sekundärzementit – Zementit (Fe3C), der sich mit abnehmender Löslichkeit des γ-MK an C aus diesem MK ausscheidet.
Senkundärzementit ist hart, und je höher der Anteil an Sekundärzementit mit zunehmendem C-Gehalt in der Legierung wird, umso fester wird der Werkstoff. Sekundärzementit findet sich bei Baustählen mit höherem C-Gehalt und bei Werkzeugstählen (Werkzeugstähle werden jedoch im gehärteten Zustand eingesetzt).
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.08
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Beschreiben Sie anhand des Eisen-Kohlenstoff-Diagramms
(Abb. 1.27) die Vorgänge bei der langsamen Abkühlen eines
unlegierten Stahles mit 0,4 % C sowie mit 1,0 % C von einer
Temperatur von 1.40 °C auf Raumtemperatur. Die δ-Ecke
soll unberücksichtigt bleiben
- Bei ca. 1.540 °C ist der
- unlegierte Stahl mit 0,4 % C vollständig geschmolzen.
- Das gilt auch für den Stahl mit 1,0 % C (dessen Werte werden nachfolgend in Klammern angegeben).
- Zwischen etwa 1.520 und 1.490 °C (1.480 – 1.350 °C) kristallisieren zunehmend AustenitKristalle (γ-MK) aus Schmelze + γ-MK.
- Zwischen ca. 1.490 und 780 °C (1.350 – 800 °C) liegt nur Austenit vor (fester Zustand).
- Zwischen ungefähr 780 und 723 °C (800 – 723 °C) verringert sich die C-Löslichkeit des Austenits und es scheidet sich Sekundärzementit (Fe3C) aus.
- Durch die Bildung des Sekundärzementits verschiebt sich die Zusammensetzung des Austenits (γ-MK) in Richtung des eutektoiden Punktes.
- Dadurch entsteht neben Ferrit (α-MK) der Gefügebestandteil Perlit.
- Unter 723 °C (723 °C) liegt
- Perlit beim Stahl mit 0,4 % C bzw.
- Perlit und Sekundärzementit beim Stahl mit 1 % C vor.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.09
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Wie verändern sich die Streckgrenze, Zugfestigkeit, Härte und Sprödigkeit eines unlegierten Stahles im C-Bereich zwischen 0,1 – 1,3 % C mit zunehmendem C-Gehalt?
Geben Sie hierzu eine Begründung.
- Streckgrenze, Zugfestigkeit und Härte steigen und die Sprödigkeit nimmt zu.
- Diese Tatsache ist dadurch bedingt, dass der Zementitgehalt mit steigendem C-Gehalt, auf Grund der geringen C-Löslichkeit im Ferrit, zunimmt.
- Zementit ist hart und spröde.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.10
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Wie viele Legierungen müssen aus dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm herausgegriffen werden, um die Umwandlungen sämtlicher Stähle zu erfassen?
Nennen Sie die betreffenden Teilbereiche mit Namen und C-Gehalt, für die jeweils eine Legierung genügt.
Drei Legierungen:
- untereutektoide Legierungen (0,0 – 0,8 % C);
- eutektoide Legierung (0,8 % C);
- übereutektoide Legierungen (0,8 – 2,0 % C).
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.11
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Wie ist der C im Fe aufgenommen und wie ist die Löslichkeit bei den verschiedenen Kristallgittern des Fe?
Kohlenstoff, als Element mit relativ kleinem Atomdurchmesser, bildet mit dem Fe einen EMK. Daraus ergibt sich eine begrenzte Löslichkeit.
- Beim kfz-Gitter ist die maximale Löslichkeit des C 2,06 % bei 1.147 °C,
- beim α-MK 0,02 % bei 723 °C.
In beiden Fällen sinkt mit abnehmender Temperatur die Löslichkeit.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.12
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Welches bevorzugte Gefüge haben Gusslegierungen?
Geben Sie dazu eine Begründung.
Technische Gusslegierungen haben Konzentrationen, die in der Nähe der eutektischen Konzentration angesiedelt sind. Somit haben sie ein Gefüge, das entweder rein eutektisch ist oder starke Anteile eines Eutektikums enthält.
- Das Eutektikum hat gegenüber den reinen Komponenten den niedrigsten Schmelzpunkt. Infolge des Vorliegens eines Schmelzpunkts und nicht eines häufig bei Legierungen anzutreffenden Schmelzintervalls erfolgt eine schnelle Erstarrung. Aus diesen Gründen tritt eine hohe Keimzahl auf und folglich somit ein relativ feinkörniges Gussgefüge.
Ein feinkörniges Gefüge hat gute mechanische Eigenschaften wie hohe
Festigkeit und hohe Zähigkeit zur Folge.
- Bei Gusslegierungen ist diese Eigenschaftsausbildung eingeschränkt, jedoch tendieren derartige Gusslegierungen in diese Richtung.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 1.13
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Welche Aussagen lassen sich aus einem kontinuierlichen ZTU-Diagramm treffen?
Mögliche Aussagen:
- Gefügeumwandlungen in Abhängigkeit von Zeit und Abkühlungsgeschwindigkeit,
- Auftreten von Ungleichgewichtsgefügen wie Zwischenstufengefüge und Mar-tensit,
- Gefügebestandteile und deren prozentualen Anteile,
- Härtewerte.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.01
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Definieren Sie den Begriff Wärmebehandlung und das mit der Wärmebehandlung verfolgte Ziel.
Unter Wärmebehandlung versteht man eine Folge von Wärmebehandlungs-schritten, in deren Verlauf ein Werkstück ganz oder teilweise Zeit-Temperatur-Folgen unterworfen ist.
Ziel der Wärmebehandlung ist die Änderung des Gefüges bzw. der Eigenschaften des Werkstücks. Zudem kann es bei der Wärmebehandlung auch zu Änderungen der chemischen Zusammensetzung kommen.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.02
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Schraffieren Sie die Lage der Temperaturbereiche der Glühverfahren
- Anlassen,
- Grobkornglühen,
- Diffusionsglühen,
- Normalglühen,
- Weichglühen und
- Spannungsarmglühen
im nebenstehenden vereinfachten Eisen-Kohlenstoff-Diagramm.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.03
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Nennen Sie die zwei wesentlichsten Glühverfahren für Stähle, die
zur Verbesserung der spanenden Bearbeitbarkeit verwendet werden.
Beschreiben Sie die beiden Verfahren nach
- der mit dem Verfahren verfolgten Zielstellung,
- der Veränderung des Gefüges und
- der Verwendung für welche Stähle.
Grobkornglühen:
- Verbesserung der Zerspanbarkeit weicher Stähle, die beim Drehen oder Fräsen „schmieren“ würden
- Kornwachstum
- Unlegierte kohlenstoffarme (untereutektoide) Stähle (C < 0,2 %)
Weichglühen:
- Verminderung der Härte zur besseren mechanischen Bearbeitung und Verformung harter und spröder Stähle
- Einformen des Zementits in Perlit in Kugelform
- Stähle mit höherem C-Gehalt (> 0,5 %)
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.04
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Warum wird beim Weichglühen die Zugfestigkeit eines Stahles mit 0,2 % C nur unwesentlich, die eines eutektoiden (perlitischen) Stahls aber sehr deutlich verringert?
Die Zugfestigkeit eines Stahles mit 0,2 % C wird sehr stark vom Ferrit bestimmt (geringer Zementitgehalt; 25 % Perlit).
- Im Stahl mit 0,8 % C liegt ein höherer Zementitgehalt (100 % Perlit) vor, der maßgeblich ist für die höhere Zugfestigkeit.
- Die Umwandlung der großflächigen Zementitlamellen in Zementitkörner verringert die Zugfestigkeit deutlich, durch Weichglühen auf etwa die Hälfte.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.05
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Warum soll das Normalglühen nicht beliebig hoch über Ac3 und beliebig lange durchgeführt werden?
Je höher die Glühtemperatur liegt und je länger man glüht (Überzeiten, Überhitzen), desto mehr neigt der Stahl zur Grobkornbildung.
Das widerspricht dem Ziel des Normalglühens, feinkörniges, gleichmäßiges Gefüge mit guten mechanischen Eigenschaften zu bilden.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.06
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Definieren Sie den Begriff des Härtens und nennen Sie die Ihnen im Studienbrief vorgestellten Härteverfahren.
Härten ist eine Wärmebehandlung, die aus dem Austenitisieren und dem Abkühlen besteht und zwar unter solchen Bedingungen, dass eine Härtezunahme durch mehr oder minder vollständige Umwandlung des Austenits in Martensit und ggf. in Bainit oberflächlich oder durchgreifend erfolgt.
Härteverfahren sind das
- Abschreckhärten,
- Einsatzhärten und
- Oberflächenhärten
- Flamm-,
- Induktions- und
- Laserhärten
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.06a
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Welche Ziele werden durch Einsatzhärten erreicht?
Beschreiben Sie das Verfahren
Die dazu verwendeten Einsatzstähle sind unlegierte oder niedriglegierte Baustähle mit einem C-Gehalt von 0,1 – 0,2 % (s. SB 4). Um diesen Stahl härtbar zu machen, muss er aufgekohlt werden. Durch das Aufkohlen wird der C-Gehalt in der Randschicht erhöht.
- Die Härtetemperatur beim Einsatzhärten richtet sich nach dem C-Gehalt des Randes (in dem oft etwa 0,8 % C erreicht werden).
- Da die Glühtemperaturen bis zu 900 °C betragen können, kommt es zu einer Gefügevergröberung im Kern mit schlechten mechanischen Eigenschaften.
- Im Anschluss ist für den Kern oft ein Normalglühen notwendig.
- Als flüssige Einsatzmittel können Salzbäder aus geschmolzenem Natriumcyanid (NaCN) und anderen Salzen verwendet werden (B2.4). Nachteilig ist die Giftigkeit der Salze, die deshalb ein erhebliches Umweltproblem darstellen.
- Heute werden jedoch meist gasförmige Einsatzmittel wie Methan, Ethan und Propan durch Einsatz entsprechend konzipierter Öfen (s. z. B. B2.5) verwendet. Damit lassen sich Aufkohlungstiefen von 0,5 – 0,8 mm in etwa 6 Stunden erreichen. Diese Aufkohlung ist automatisierbar und auch die Einkohlungstiefe lässt sich relativ einfach regeln.
- Der in den Stahl eindringende C wird am Beispiel von Methan durch folgende zwei chemische Reaktionen erreicht (siehe Abbildung)
- Der aufzukohlende Werkstoff muss vor dem Einsatz metallisch blank sein, d. h. Öl, Rost und Zunder sind vorher zu entfernen. Stellen, die nicht aufgekohlt werden sollen, sind mit Isolierpaste abzudecken, ggf. reicht auch ein Aufmaß aus.
- Der Vorteil der Einsatzhärtung ist eine konturengerechte Härtung.
- Es können Härten an der Oberfläche von 850 – 900 HV erreicht werden.
-
Verschiedene thermische Regime der Einsatzhärtung, wie das
- Einfachhärten,
- Direkthärten und
- Doppelhärten
Das Ziel der Entwicklung der Einsatzstähle besteht darin, sie gegen derartige Überhitzungen unanfällig zu machen und ein Härten aus der Einsatztemperatur zu ermöglichen.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.06b
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Definieren Sie den Begriff “Abschreckhärten”.
Welche Ziele werden durch Abschreckhärten erreicht?
Beschreiben Sie das Verfahren
Beim Abschreckhärten erfolgt das Abschrecken aus dem γ -Gebiet, d. h. oberhalb der GSK-Linie, in einem entsprechenden Medium, dessen Temperatur unterhalb des Martensitpunkts des Stahls liegt.
- Bei dem Temperaturbereich 30 – 50 °C oberhalb der GSK-Linie gilt
- der obere Wert für Ölabschreckung,
- der untere Wert für Wasserabschreckung.
- Mit einem höheren C-Gehalt wird statt der Wasserabschreckung die Ölabschreckung gewählt, um die Gefahr von Rissen zu vermeiden.
- Ist die Härtetemperatur zu hoch, wächst die Menge des Restaustenits, d. h. des nach der Martensitbildung im Gefüge immer noch vorhandenen Austenits.
- Aufgrund dessen kann u. U. die gewünschte Härtesteigerung nicht erreicht werden.
- Zudem haben hohe Härtetemperaturen ein grobes Austenitkorn und damit grobnadeligen, d. h. sehr spröden Martensit zur Folge.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.07a
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Um welches Härteverfahren handelt es sich bei dem im Bild skizzierten?
Erläutern Sie die Technologie dieses Verfahrens.
Flammhärten.
- Die zu härtende Werkstückoberfläche wird mit einem Brenner, der mit einem Brenngas-Sauerstoffgemisch gespeist wird, schnell auf Härtetemperatur erhitzt und unmittelbar danach mit Wasser oder einem Luft-Wasser-Gemisch aus einer Brause abgeschreckt. Der Kern bleibt dadurch ungehärtet.
- Durch die örtliche Konzentration des Umwandlungsbereichs ist die Rissempfindlichkeit beim Flammhärten geringer als beim Abschreckhärten.
- Die Methode findet Anwendung bei
- Teilen, die an der Oberfläche eine große Härte infolge hoher Ver-schleißbeständigkeit und hoher Flächenpressung aufweisen müssen
- wie Bolzen, Zapfen, Wellen, Zahnräder, Spurkränze und Maschinenbetten
- Teilen, die an der Oberfläche eine große Härte infolge hoher Ver-schleißbeständigkeit und hoher Flächenpressung aufweisen müssen
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.07b
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Erläutern Sie die Technologie des Laserhärtens.
- Beim Laserhärten erhitzt ein aus dem Lasergenerator austretendes, hochenergetisches Strahlenbündel die Werkstückoberfläche. Dieses Bündel wird durch eine Fokussierung örtlich stark konzentriert, sodass sich mit dieser Methode schmale Zonen an der Oberfläche härten lassen.
- Die Austenitisierung findet dann in einer 0,5 – 1 mm tiefen Randzone statt.
- Die Abkühlung erfolgt durch Selbstabschreckung, d. h. durch eine Wärmeableitung in die kalte, nicht vom Laserstrahl erhitzte Umgebungszone.
- Geschliffene Metalloberflächen absorbieren bei Raumtemperatur nur etwa 1 – 3 % der auffallenden Strahlung eines CO2-Lasers. Zur Verbesserung der Absorption wird eine Absorptionsschicht mit einer Dicke in der Größenordnung der Wellenlänge der Strahlung aufgebracht (Metalloxide, Phosphate, Graphitpulver und Farben).
-
Im Motorenbau werden vor allem
- Nockenwellen,
- Ventilführungen und
- verschleißbeanspruchte Bereiche an Zylinderlaufflächen sowie
-
im Getriebebau, vor allem
- Wellenzapfen, mit dieser Methode gehärtet.
- Zudem lassen sich auch lokal Innenbereiche von Bohrungen härten.
2 - Legierungsbildung und Wärmebehandlung
Kontrollfrage 2.07c
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Erläutern Sie die Technologie des Induktionshärtens.
Beim Induktionshärten wird die Wärme durch Induktion erzeugt. Das zylindri-
sche Bauteil wird in eine stromdurchflossene Spule gebracht, die hochfrequente
Wechselströme in dem Bauteil hervorruft.
Die Eindringtiefe der Wirbelströme ist infolge des Skineffekts abhängig von der Frequenz der Wechselströme.
Skineffekt: Tritt bei elektrischen leitenden Werkstoffen auf, die von Wechselstrom durchflossen werden, dessen Magnetfeld Wirbelströme erzeugt, die aber durch das im Werkstoff entstehende magnetische Gegenfeld zum Rand abgedrängt werden (Skin- oder Hauteffekt). Hieraus leitet sich die Frequenzabhängigkeit der erwärmten Zone ab.
Je höher deren Frequenz ist, umso stärker wird die Erwärmung auf den Rand
konzentriert. Im Vorschubprinzip erfolgt nach der induktiven Erwärmung das
Abschrecken mit einer Wasserbrause.
Der Vorteil des Induktionshärtens ist die gute Einstellbarkeit der Härtungsbedingungen, sodass Rissgefahr und Verzug deutlich herabgesetzt sind.
Aufgrund des apparativen Aufwands der Hochfrequenzstromerzeugung ist das Verfahren bei großen Stückzahlen gleichartiger Teile wie Bolzen, Wellen, Zahnräder, Walzen, Gleitschienen, Hämmer, Wälzlagerringe, Gleitbahnen und Schienen wirtschaftlich (B2.8 und F2.3).