WFT 5 - Nichtmetallische & Verbund-Werkstoffe und Flashcards
(50 cards)
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.01
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Nennen Sie einige allgemeine Vor- und Nachteile von Kunststoffen.
Als Vorteile können u. a. genannt werden:
- die geringe Dichte und damit das niedrige spezifische Gewicht,
- die hohe Korrosionsbeständigkeit,
- geringe Wärmeleitfähigkeit, was u. a. bei Rohrleitungen zu geringen Wärmeverlusten führt,
- die hohe Festigkeit als Verbund mit Fasern,
- die hohe elektrische Isolierfähigkeit,
- die glatte Oberfläche ohne Nachbehandlung,
- die leichte Formgebung und
- wirtschaftliche Verarbeitbarkeit, was den Kunststoff zum idealen Werkstofffür die Massenfertigung macht sowie
- die Möglichkeit der Einfärbung, Bedruck- und Metallisierbarkeit.
Von Nachteil sind z. B.
- die geringe Zugfestigkeit, sofern nicht faserverstärkt,
- geringe Dauerfestigkeit,
- die meist geringe Formbeständigkeit in der Wärme,
- schlechte Wärmeleitfähigkeit,
- die Anfälligkeit gegen Alterung durch Licht und Wärme,
- die Brennbarkeit der meisten Kunststoffe,
- das schwierige Ausbessern beschädigter Kunststoffteile, so dass sich eine Reparatur selten lohnt und
- die eingeschränkte Recyclingfähigkeit.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.02
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Aus welchen Elementen sind Kunststoffe aufgebaut?
- Kohlenstoff (C),
- Wasserstoff (H),
- Stickstoff (N),
- Sauerstoff (O),
- Chlor (Cl),
- Fluor (F)
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.03a
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Definieren Sie die Polymerisation, die Kondensation und die Polyaddition, und geben Sie jeweils zwei Kunststoffe an, die mit diesen Syntheseverfahren hergestellt wurden.
Polymerisation:
Vereinigung kleiner Moleküle (Monomere) zu meist kettenförmigen großen
Molekülen (Polymere).
Beispiele für Polymerisate:
- Polyethylen (PE),
- Polystyrol (PS)
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.03b
<strong>_______________________________________________________________</strong>
Definieren Sie die Polykondensation und geben Sie jeweils zwei Kunststoffe an, die mit diesen Syntheseverfahren hergestellt wurden.
Polykondensation:
Vereinigung von meistens zwei verschiedener Monomere zu ketten- oder
netzförmigen Polymeren, wobei zumeist Wasser aus dem Makromolekül abgespalten wird.
Beispiele:
- Phenolharz (PF)
- Polyamid (PA),
- Polyethylenterephthalat (PET),
- Polycarbonat (PC)
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.03c
<strong>_______________________________________________________________</strong>
Definieren Sie die Polyaddition und geben Sie jeweils zwei Kunststoffe an, die mit diesen Syntheseverfahren hergestellt wurden.
Polyaddition:
Vereinigung von zumeist zwei verschiedenen Monomeren zu ketten- bzw.
netzförmigen Polymeren, wobei im Makromolekül Atome umgelagert werden, ohne das daraus Reaktionsprodukte zur Abspaltung kommen.
Beispiele:
- Polyurethan (PUR),
- Epoxidharze (EP) – s. Abb. 1.5 und Tabelle 1.4.
Polyaddukte
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.04
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Erläutern Sie den Übergang der Makromolekülstruktur
der Faser a) zur Faser b).
Durch welche Verfahren lässt sich diese Veränderung erreichen?
Welche Eigenschaftsmodifizierung wird dadurch bewirkt?
Bei der Herstellung von Fasern orientieren sich die ungeordneten Molekülfäden durch Verstreckung, die sowohl
- warm durch Formgebung z. B. durch Spritzgießen (Warmverstreckung) oder
- kalt durch mechanische Einwirkung z. B. durch Walzen (Kaltverstreckung) erfolgen kann.
Durch diese Verstreckung erhöht sich die Zugfestigkeit, da sich die Molekülfäden in Beanspruchungsrichtung einstellen.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.05a1
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Unterscheiden Sie nach der Struktur Thermoplaste.
Welche Möglichkeiten der Verarbeitung ergeben sich daraus?
Thermoplaste (Plastomere)
- bestehen aus Molekülfäden,
- die Aufbaureaktion ist in der Regel die Polymerisation.
- Die Molekülkette bildet sich durch das Aufspalten von Doppelbindungen.
- In der Molekülkette wirken starke (homöopolare) Bindungskräfte.
- Zwischen den Molekülfäden existieren die schwachen Restvalenzbindungen. Infolge dieser schwachen Bindungskräfte sind die Molekülfäden bei geringer Energiezufuhr (Erwärmung) gegeneinander zu verschieben. Dadurch können die Thermoplaste in der Wärme umgeformt werden.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.05a2
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Zusatzwissen Thermoplaste.
Die Thermoplaste sind
- in der Regel amorph,
- können aber auch teilkristallin sein.
Die Bezeichnung teilkristallin ist deswegen gewählt, weil ein einzelner Molekülfaden nicht vollständig in einem kristallinen Bereich aufgeht. Meis-
tens entstehen die teilkristallinen Bereiche aus dem „Schmelzzustand“. Dabei tritt eine Faltung der Molekülketten auf (Teppichfaltenmodell).
Eine Molekülkette gehört mehreren kristallinen Bereichen an. Es entstehen viele kleine Lamellenbereiche mit gemeinsamen Kristallisationszentren. Sie sind in einer überstrukturähnlichen Art zu kugelförmigen Gebilden, den Sphäroliten, angeordnet.
Die Sphärolite können einige Millimeter groß sein bestehen aus deutlich kleineren
- kristallinen Bereichen (Kristallite mit radialer Anordnung)
Durch die teilkristallinen Bereiche werden die Dichte und die Festigkeit er-
höht.
- amorphen Bereichen
Infolge der amorphen Bereiche zwischen den härteren kristallinen Gebieten zeigen die teilkristallinen Thermoplaste ein zäh-elastisches Verhalten.
Die Zahl der in einem vorgegebenen Volumen bei der Abkühlung gebildeten Sphärolite hängt von der Abkühlgeschwindigkeit, von einem evtl. Zusatz von Keimbildnern und von evtl. vorliegenden Polymergemischen ab
Thermoplaste haben einen
- fadenförmigen oder verzweigten Aufbau der Makromoleküle.
- Sie erweichen bei ausreichender Erwärmung reversibel bis zum plastischen Fließen. Bei der Erwärmung bleiben die kristallinen Bereiche zunächst erhalten, so dass die Festigkeit nicht in dem Maße abfällt, wie das bei den rein amorphen Thermoplasten der Fall ist. Es tritt erst dann ein merklicher Abfall auf, wenn auch die kristallinen Gebiete in den amorphen Zustand umgewandelt werden. Somit haben die teilkristallinen Werkstoffe bei thermischer Beanspruchung eine bessere Formbeständigkeit.
- Durch Abkühlen werden sie wieder hart.
Durch dieses reversible Erweichen bis zum plastischen Verhalten ist eine gute Formgebung in der Wärme durch Umformen möglich.
Die amorphe Struktur kann auch durch Ausrichtung der Molekülfäden in eine oder zwei Richtungen, d. h. durch einachsige oder zweiachsige Verstreckung, geändert werden (Abb. 1.8).
- Bei einer Ausrichtung während der Formgebung, z. B. beim Spritzgießen spricht man von Warmverstreckung.
- Bei einer Ausrichtung durch mechanische Beanspruchung, z. B. bei einer Ausrichtung wie im Zugversuch, liegt eine Kaltverstreckung vor.
Durch die Verstreckung tritt im Spannungs-Dehnungs-Diagramm vor dem Bruch
ein Anstieg der Spannung auf, da sich die Molekülfäden in Zugrichtung einstellen und damit die Zugfestigkeit in dieser Richtung nach der Verstreckung erhöht wird.
Durch Einlagerung von Fasern oder Partikeln oder durch Füllstoffzusätze wie Holzmehl und Textilabfälle wird die Festigkeit erhöht.
Ein Zusatz von Weichmachern kann das Verhalten von amorphen Thermoplasten in einem weiten Umfang verändern.
Weichmacher sind niedermolekulare Substanzen, die zwischen den Molekülfäden angeordnet sind und die Restvalenzbindung
zwischen den Molekülfäden herabsetzen.
Polyvinylchlorid kann durch derartige Weichmacher von den Zuständen hart bis weich variiert werden. Die Weichmacher können im Laufe der Zeit aus dem Molekülverband auswandern, so dass Versprödung, d. h. Alterung eintritt.
Temperaturverhalten:
Thermoplaste (typischer Vertreter Polyvinylchlorid, PVC) weisen bei
- tiefen Temperaturen einen Glaszustand auf, der hart und spröde ist.
- Bei üblichen Gebrauchstemperaturen sind bei Thermoplasten die Restvalenzbindungen gelockert, so dass eine hohe elastische Dehnung (Viskoelastizität) möglich ist.
- Bei weiterer Temperaturerhöhung werden die Restvalenzbindungen weiter verringert. Es tritt ein viskoplastischer zähflüssiger Zustand auf, in dem die Formgebung möglich ist. Thermoplaste können durch eine Wiedererwärmung erneut umgeformt werden und eignen sich deshalb für die Wiederverwendung im Rahmen des Recyclings.
- Bei weiterer Temperaturerhöhung kommt es schließlich zu einer Zersetzung, da dann die starke Atombindung in den Molekülfäden aufgehoben wird.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.05b
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Unterscheiden Sie nach der Struktur Duroplaste.
Welche Möglichkeiten der Verarbeitung ergeben sich daraus?
Duroplaste
- bestehen aus engmaschig vernetzten Molekülen,
- die Aufbaureaktionen sind meistens die Polykondensation oder Polyaddition.
- In der Vernetzung wirken die starken Bindungskräfte, so dass die Duroplaste gegenüber den Thermoplasten eine höhere Festigkeit haben,
- jedoch nur durch Urformen, d. h. durch das Einbringen der Ausgangs- oder Zwischenprodukte in eine Form gebracht werden können.
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Zusatzinformationen zu Duroplaste:
- sind starr, d. h. formfest und
- wegen der allein vorliegenden Atombindung in der Vernetzung auch bei höheren Temperaturen plastisch nicht verformbar; sie härten irreversibel aus.
- Die Formgebung der Duroplaste erfolgt durch Urformen (z. B. Gießen, Formpressen), indem fließfähige Vorprodukte unter Bildung räumlich eng vernetzter Makromoleküle chemisch miteinander reagieren.
- Auf mechanische Einwirkung reagieren sie nach der Aushärtung mit Rissen oder Sprüngen.
- Mit höherem Vernetzungsgrad steigt die Festigkeit, ebenso durch Einlagern von Fasern und Partikeln.
- Zu den Duroplasten zählen die Amino- und Phenoplaste.
Temperaturverhalten:
- Duroplaste (typischer Vertreter Phenolharz, PF) liegen im harten Glaszustand
bis zu höheren Temperaturen vor, da bei ihnen nur die homöopolare Bindung in der Vernetzung vorhanden ist. - Beim Überschreiten der Zersetzungstemperatur kommt es zur Zerstörung dieser Bindung und damit des Kunststoffs.
- Er ist durch Erwärmung nicht formbar.
- Deshalb bereiten Duroplaste beim Recycling Probleme. Sie können nur durch Zerkleinern anderen Stoffen wie Beton zugemischt werden.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.05c
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Unterscheiden Sie nach der Struktur Elastomere.
Welche Möglichkeiten der Verarbeitung ergeben sich daraus?
Elastomere
- sind weitmaschig vernetzt, sodass große elastische Formänderungen möglich sind möglich.
- Bei der chemischen Vernetzung wirken die starken Bindungskräfte, so dass auch diese nur urformbar sind.
- Thermoelastische Elastomere hingegen haben eine physikalische Vernetzung, d. h., es bilden sich teilkristalline Bereiche als Vernetzungsstellen, die in der Wärme aufgelöst werden, so dass sie wie Thermoplaste formbar sind.
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Elastomere
- sind formfest. Die Bindungen sind, ebenso wie bei den Duromeren, Atombindungen.
- Die Makromoleküle sind schwach, d. h. weitmaschig vernetzt. Dadurch sind sie mit geringem Kraftaufwand elastisch stark verformbar und weichgummiartig.
- Der weichgummiartige Zustand geht schlagartig bei der Zersetzungstemperatur verloren.
- Ihre Formgebung kann folglich nur durch Urformen (z. B. Spritzgießen, Extru-dieren) erfolgen.
Thermoplastische Elastomere (TPE) sind reversibel vernetzte Polymere. Das bedeutet, sie sind physikalisch durch teilkristalline Bereiche vernetzt. Dadurch können sie bei höheren Temperaturen durch Auflösung dieser Bereiche wie Thermoplaste verarbeitet werden. Durch diese Netzwerkinstabilitäten sind diese aber bei höheren Temperaturen nicht einsetzbar.
Von der Struktur her sind sie Copolymere, die aus harten, d. h. den Vernetzungsbereichen, und weichen Bereichen bestehen, bzw. es sind Polyblends mit Anteilen von Thermoplasten und Elasten.
Die Zustandsänderung von Hochpolymeren in Abhängigkeit von der Temperatur
zeigt Abb. 1.9. Je nach Kunststoffart zeigen sich dabei charakteristische Unter-
schiede.
Temperaturverhalten:
Die Zustandsänderung von Elastomeren ist in der Abbildung 1.9 am Beispiel
von Gummi demonstriert, der
- bei relativ niedrigen Temperaturen im harten und spröden Glaszustand vorliegt,
- bei Erwärmung jedoch in den gummielastischen Zustand übergeht, der bis zur Zersetzungstemperatur erhalten bleibt. Damit sind auch die üblichen Elaste nicht durch Wärme umformbar und bereiten ebenfalls beim Recycling Probleme.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.06a
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Charakterisieren Sie den Kunststoff Polyvinylchlorid mit seinen Eigenschaften, und nennen Sie Einsatzgebiete.
Polyvinylchlorid (PVC):
- PVC ist ein Thermoplast.
- Dieser Kunststoff liegt in der Regel amorph vor.
- Infolge der relativ hohen Glastemperatur bis 80 °C ist er bis zu dieser Temperatur hart.
- PVC lässt sich durch Copolymerisation in den Eigenschaften modifizieren.
Ebenso ist die Änderung der Eigenschaft durch Zusatz von Weichmachern möglich, so dass je nach prozentualem Anteil die Eigenschaften von weichgummiartig bis hart variiert werden können.
Typische Anwendungsfälle PVC weich
- wird für Folien in der Verpackungsindustrie sowie
- in der Medizintechnik eingesetzt.
- Als Schaumstoff dient es zur Schall- und Wärmedämmung.
Typische Anwendungsfälle PVC fest:
- Rohrleitungen,
- Behälter,
- Schallplatten und
- Getränkeflaschen.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.06b
<strong>_______________________________________________________________</strong>
Charakterisieren Sie den Kunststoff Phenolharz mit seinen Eigenschaften, und nennen Sie Einsatzgebiete.
Phenolharz (PF):
- PF ist ein Duroplast.
- Durch Füllstoffzusätze können je nach prozentualem Anteil die Eigenschaften variiert werden.
- Aus Phenolharz werden hochbeanspruchte Formteile für die Bürotechnik sowie den Apparate- und Maschinenbau hergestellt.
Das bekannteste und ursprüngliche Einsatzgebiet ist die Verwendung als Isolierstoff in der Elektrotechnik.
Durch Tränken von Papier bzw. Gewebe in Phenolharz werden Hartpapier bzw. Hartgewebe hergestellt. Hartgewebe findet Einsatz für Maschinenelemente wie Gleitlager und Kupplungen.
Hartpapier wird in der Elektroindustrie angewendet.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.06c
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Charakterisieren Sie den Kunststoff Kautschuk mit seinen Eigenschaften, und nennen Sie Einsatzgebiete.
Kautschuk:
- Kautschuk ist ein Elast.
- Die Formgebung erfolgt typischerweise durch Urformen.
- Die Vernetzung durch Schwefelbrücken wird Vulkanisation genannt. Je nach Schwefelzusatz lassen sich die Eigenschaften von Weich- bis Hartgummi variieren. Hartgummi besitzt eine gute elektrische Isolierfähigkeit und gute chemische Beständigkeit. Er findet deshalb in der chemischen Industrie zum Korrosionsschutz Anwendung, z. B. zum Auskleiden von Behältern.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.07
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Sie haben die Entscheidung zu fällen, welche Kunststoffe Ihr Unternehmen zur Herstellung von Rohren in der Trinkwasserversorgung einsetzen kann.
Für welchen Kunststoffe würden Sie sich entscheiden und warum?
Vornehmlich bietet sich Polyethylen (PE) an, da es physiologisch unbedenklich und geschmacksneutral ist.
- Die Modifikation PE-HD zeichnet sich zudem durch eine
- hohe Dichte,
- Steifigkeit,
- Wärmebeständigkeit und
- Korrosionsbeständigkeit aus
und wird daher bevorzugt für erdverlegte Trinkwasserrohre eingesetzt.
- PE-X eignet sich besonders für Warmwasserrohre.
- Alternativ können Rohre aus Polypropylen (PP) zum Einsatz kommen, da dieser Kunststoff ebenfalls hautverträglich und physiologisch unbedenklich und auf Grund seiner mechanischen Eigenschaften (Härte, Festigkeit etc.) ebenfalls für die Rohrherstellung geeignet ist.
- Auch PVC-hart wäre eine Variante, wenn es sich um Druckwasserrohre für erdverlegte Kaltwasserleitungen handelt.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.08
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Polyvinylchlorid weich enthält einen hohen Anteil an Weichmachern, weshalb dieser Kunststoff seit 1999 nicht mehr zur Herstellung von Spielzeugen für Kleinkinder verwendet werden soll.
Erläutern Sie diese Maßnahme und geben Sie alternative Kunststoffe für die Spielzeugindustrie an.
Weichmacher stellen diese Kunststoffe unter den Verdacht der Krebserregung sowie der Nieren- und Leberschädigung sowie der Erbgutveränderung, wenn die Spielzeuge in den Mund genommen oder gar verschluckt werden und die Weichmacher dadurch im Kontakt mit (fetthaltigem) Speichel aus dem Kunststoff auswandern.
Alternative Kunststoffe sind die physiologisch unbedenklichen
- PP-,
- PE- oder
- PS-Erzeugnisse.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.09
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Welche Möglichkeiten zur Modifizierung der mechanischen Eigenschaften gibt es bei den Thermoplasten?
- Thermoplaste können durch die Ausbildung teilkristalliner Bereiche modifiziert werden.
- Je größer der teilkristalline Anteil ist, umso höher ist die Festigkeit.
- Weitere Möglichkeiten der Eigenschaftsmodifizierung bestehen in der Copolymerisation, d. h., in den Molekülfaden werden neben den Monomeren A auch Monomere B eingebaut.
- Eine weitere Legierungsmöglichkeit ist die Herstellung von Polyblends, indem ein Molekülfaden aus den Monomeren A neben einem Molekülfaden aus den Monomeren B besteht. Ein Beispiel für ein Blockcopolymerisat ist Acryl-Butadien-Styrol (ABS).
- Weiterhin ist eine Festigkeitssteigerung durch Verstreckung möglich, d. h., die Molekülfäden werden im kalten oder im warmen Zustand (beim Spritzgießen) in einer Vorzugsrichtung ausgerichtet und haben in dieser Richtung eine höhere Festigkeit.
- Auch eine Modifizierung der Eigenschaften durch Faser bzw. Partikelzusätze ist möglich.
- Schließlich kann bei Thermoplasten noch durch einen Weichmacherzusatz der Abstand zwischen den Molekülfäden so verändert werden, dass sie leichter gegeneinander beweglich sind und somit die Thermoplaste weicher werden.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.10
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Welche Möglichkeit gibt es, aus Polyamid einen Hochleistungskunststoff herzustellen?
Wo wird dieser Hochleistungskunststoff u. a. eingesetzt?
Einbau von Benzolringen in die Monomere des PA, wodurch die Festigkeit so erhöht wird, dass diese mit Stahl oder Glasfasern vergleichbar sind.
Die Temperaturbeständigkeit liegt im weiten Bereich von – 200 bis + 160 °C.
Zur Anwendung gelangt der Hochleistungswerkstoff u. a. als Faserverbundwerkstoff in der Luft- und Raumfahrt, im Automobilsport und für den
Personenschutz (schusssichere Sicherheitswesten, Schutzhelme).
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.11
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Welcher Kunststoff verbirgt sich hinter dem Handelsnamen „Plexiglas“?
Welche Vor- und Nachteile hat dieser Werkstoff?
Mit Plexiglas ist Polymethylmethacrylat (PMMA) gemeint.
Vorzüge:
- Hohe optische Transparenz,
- gute Witterungsbeständigkeit,
- physiologisch unbedenklich,
- keine scharfkantigen Bruchflächen und somit Minderung der Verletzungsgefahr.
Nachteile:
- Wird von Alkohol und Benzol sowie von Lösungsmitteln angegriffen,
- nur kratzfest bei entsprechender Oberflächenbehandlung;
- schlag- und spannungsrissempfindlich wegen seiner geringen Zähigkeit.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.12
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Polyoxymethylen ist ein bevorzugter Konstruktionswerkstoff, der zu einem hohen Anteil in der Autoindustrie eingesetzt wird.
Erläutern Sie, warum dieser Kunststoff vor allem in diesem Bereich mit zur Anwendung gelangt.
Polyoxyethylen (POM) zeichnet sich durch
- hohe Festigkeit,
- Steifigkeit,
- hohe Oberflächenhärte,
- gutes Gleitverhalten sowie
- hohe Maßbeständigkeit aus und
- ist gegen chemische Einwirkungen weitgehend widerstandsfähig
– kurzum Eigenschaften, die der Automobilbranche insbesondere hinsichtlich der Gewährleistung der Sicherheitsanforderungen und der Korrosionsbeständigkeit ihrer Fahrzeuge entgegenkommen.
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.13a
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Über die Hälfte des produzierten Polyurethans wird als Schaumstoff eingesetzt. Dabei wird je nach molekularem Aufbau zwischen folgenden Schaumstoffen unterschieden:
- Hartschaum
- Weichschaum
- halbharten Schaumstoffen
- *Ordnen Sie den genannten Schaumstoffen die folgenden Anwendungen
zu: ** - a) Kältetechnik
Hartschaumstoff
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.13b
<strong>_______________________________________________________________</strong>
Über die Hälfte des produzierten Polyurethans wird als Schaumstoff eingesetzt. Dabei wird je nach molekularem Aufbau zwischen folgenden Schaumstoffen unterschieden:
- Hartschaum
- Weichschaum
- halbharten Schaumstoffen
- *Ordnen Sie den genannten Schaumstoffen die folgenden Anwendungen
zu: ** - b) Stoßfänger an Fahrzeugen;
Halbharte Schaumstoffe
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.13c
<strong>_______________________________________________________________</strong>
Über die Hälfte des produzierten Polyurethans wird als Schaumstoff eingesetzt. Dabei wird je nach molekularem Aufbau zwischen folgenden Schaumstoffen unterschieden:
- Hartschaum
- Weichschaum
- halbharten Schaumstoffen
- *Ordnen Sie den genannten Schaumstoffen die folgenden Anwendungen
zu: ** - Formpolster in der Automobil- und Möbelindustrie;
Weichschaumstoff
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.13d
<strong>_______________________________________________________________</strong>
Über die Hälfte des produzierten Polyurethans wird als Schaumstoff eingesetzt. Dabei wird je nach molekularem Aufbau zwischen folgenden Schaumstoffen unterschieden:
- Hartschaum
- Weichschaum
- halbharten Schaumstoffen
- *Ordnen Sie den genannten Schaumstoffen die folgenden Anwendungen
zu: ** - Dämmung (Wärmedämmung);
Hartschaumstoff
5 - Nichtmetallische Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
Kontrollfrage 1.13e
<strong>_______________________________________________________________</strong>
Über die Hälfte des produzierten Polyurethans wird als Schaumstoff eingesetzt. Dabei wird je nach molekularem Aufbau zwischen folgenden Schaumstoffen unterschieden:
- Hartschaum
- Weichschaum
- halbharten Schaumstoffen
- *Ordnen Sie den genannten Schaumstoffen die folgenden Anwendungen
zu: ** - Möbelbau;
Weichschaumstoff