Yoga im Jainismus von Robert Zydenbos Flashcards
1
Q
- Welches sind die drei „einheimischen“ Religionen Indiens?
A
- Hinduismus (80% der Bevölkerung sind Hinduisten) Buddhismus (war fast ausgestorben und kam erst vor ca. 50 Jahren aus Sri Lanka wieder zurück nach Indien) und Jainismus
2
Q
- Was heisst „Jinas“?
A
- Sieger
3
Q
- Was ist der wichtigste Unterschied zwischen Buddhismus und Jainismus?
A
- Die Jinas glauben an einen inneren, unveränderlichen Wesenskern, an ein inneres Selbst, das in allen Wesen vorhanden ist und auch nach dem Tod bestehen bleibt (Seele). Durch das Erkennen dieses inneren Selbst, verändert sich auch die Haltung gegenüber allem anderen (Mitmenschen, eigener Körper, Natur) und moksa (Befreiung) wird erreicht. Buddhisten glauben nicht an ein inneres Selbst, sondern an die Essenzlosigkeit aller Dinge. (Lehre des „ anatta“ – des Nichtselbstes) Sie glauben, dass durch das Erkennen der Essenzlosigkeit und das daraus resultierende innerliche Loslösen von allen Dingen moksa erreicht wird.
4
Q
- Welches ist der wichtigste Grundlagentext des Jainismus und welche 3 Dinge werden gelehrt?
A
- Das Tattvarthasutra. Laut dieser Schrift besteht der Weg zu moksa aus richtigem Wissen, richigem Glauben und richtigem Wandel.
5
Q
- Ist der Jainismus aus dem Hinduismus entstanden?
A
- Nein, der Jainismus ist eine unabhängige Religionsgemeinschaft. Sie wurde auch nicht als „Rebellion“ zum Hinduismus gegründet.
6
Q
- Warum hat der Buddhismus weltweit Anhänger und der Jainismus nur im Ursprungsland Indien?
A
- Im Gegensatz zum Buddhismus hat der Jainismus trotz Verfolgung in Indien überlebt, aber sehr viele Anhänger verloren. Aus Angst vor Repression haben sie ihre Religion lange verschwiegen und sich in Volkszählungen sogar als Hindus ausgegeben. Deshalb blieb auch das Interesse von Ausländern und der Religionswissenschaft am Jainismus klein.
7
Q
- Wie viele Jainas leben heute in Indien?
A
- ca. 4.2 Millionen
8
Q
- Inwiefern hat der Jainismus Bedeutung für die indische Literatur, Religion und Kultur?
A
- Die Literatur in manchen modernen Sprachen Indiens beginnt mit Jaina-Autoren. Der Vegetarismus entstand aus dem Jainismus (aimsa als wichtiger Grundsatz), die heute noch gültige Vorstellung von karma und Wiedergeburt hat den Ursprung bei den Jainas. Ohne den Jainismus hätten die anderen Religionen (Hinduismus, Buddhismus) wohl ihre heutige Form nie erhalten.
9
Q
- Was unterscheidet den Jainismus deutlich vom Hinduismus?
A
- Jeder Mensch ist für sich selber verantwortlich. Er muss sein Karma selber loswerden, ohne, dass das Götter oder Gurus für ihn machen.
- Die Existenz spiritueller und göttlicher Wesen wird zwar anerkannt, aber es gibt keinen Schöpfer, dem die Menschen verpflichtet sind.
10
Q
- Wie wurde laut der Tradition der Jainismus verkündet (wie ist er entstanden)?
A
- Er wurde von 24 heiligen Personen (Tirthankaras). Der letzte Tirthankaras hiess Mahavira und war ein Zeigenosse des Buddha.
11
Q
- Wie kam es zur Spaltung des Jainismus?
A
- Durch eine Hungersnot konnten die Jainas ihr Leben als Bettler kaum mehr aufrecht erhalten. Die einen passten deshalb ihr Lebensstil den neuen Umständen an, ein anderer Teil (die Orthodoxen), die weiterhin die Regel zu Betteln einhalten wollten, wanderten nach Süden.
12
Q
- Wann passierte diese Spaltung und wie nennen sich die zwei Richtungen?
A
- Jh. Vor Chr.
Die Digambaras oder „Luftgekleideten“ , weil sie sogar ein Kleid als Besitztum ablehnen. (Die, die damals aus Bihar weggezogen sind, um weiterhih als Bettler zu leben)
Die Svetambaras oder die „Weissgekleideten“
- Jh. Vor Chr.
Später kam es zu einer weiteren Abspaltung innerhalb der Svetambaras. Heute spricht man von vier Traditionen innerhalb des Jainismus.
13
Q
- Was ist allen vier Traditionen gemeinsam?
A
- Die höchsten Autoritäten sind die Mönche und Nonnen. Sie legen das grosse Gelübde ab, die fünf mahavratas. Sie rezitieren täglich das „Mantra der fünf Verbeugungen“. Sie ehren damit die Tirthankas (Günder), die siddhas (Erlöste), die acaryas (Hauptlehrer der Gemeinschaft) und die upadhyayas (Lehrer der Mönche und Nonnen) und die sadhus (Mönche und Nonnen).
14
Q
- Gibt es im Jainismus so etwas wie eine Bibel bei den Christen?
A
- Die Jainas kennen heilige Schriften (unterschiedliche innerhalb der Traditionen), aber es sind nicht die Worte eines Schöpfer oder gar gesetzliche Vorschriften. Die Jainas beziehen sich auf einige Leitgedanken.
15
Q
- Was sind yaksas und yaksis?
A
- Es sind lebende Wesen auf anderen Existenzebenen, vergleichbar mit Göttern in anderen Religionen. Diese helfen aber dem Menschen nur die Bedingungen für den spirituellen Weg zu ebnen und werden nicht angerufen, das Karma loszuwerden. Im Gegenteil, das Anbeten führt eher zur Verstrickungen im samsara. Es gibt also einen Götterglauben, der aber überwunden werden muss, wenn man die Erlösung erreichen will.
