Zeichen_thermischer_Schädigungen_Brainscape Flashcards
(11 cards)
Zeichen thermischer Schädigungen: Tod durch elektrischen Strom
- Spannung
- —- Welche Spannung potenziell tödlich? (1)
- —- Welche Spanung idR tötlich? (1)
- —- Effekt von Wechselstrom vs Gleichstrom? (1)
- Widerstand
- —- Wann macht STrom Schaden im Körper? (2)
- —- Wie beeinflussen Hauteigenschaften den Widerstand? (Trockene Haut, feuchte Haut, Aufenthalt im Wasser) (3)
- Wirkung von Stromstärke auf den Körper
- —- bis 15mA (geringe übereleitete Stromstärke) (1)
- —- ab 15mA (1)
- —- ab 50mA (1)
- Strommarken
- —- gute Voraussetzungen für Entstehung (2)
- —- wie sehen die aus? (1)
Spannung
- Welche Spannung potenziell tödlich?: Niederspannung (Haushalt 220V bis maximal 1000V)
- Welche Spanung idR tötlich?: Hochspannung (über 1000V)
- Effekt von Wechselstrom vs Gleichstrom?: Wechselstrom gefährlicher als Gleichstrom, da durch wechselnde Spannung leichter Kammerflimmern ausgelöst werden kann
Widerstand
- Wann macht STrom Schaden im Körper?
- —- Strom muss WIderstand der Haut überwinden um Schaden im Körper zu verursachen
- —- hoher Widerstaand -> Hautverbrennungen, schützt aber vor Überleitung mit Gefahr des Kammerflimmerns
- Wie beeinflussen Hauteigenschaften den Widerstand? (Trockene Haut, feuchte Haut, Aufenthalt im Wasser)
- —- Trockene Haut -> hoher Widerstand
- —- Feuchte Haut -> Widerstand im Faktor 10-15 erniedrigt
- —- Aufenthalt im Wasser -> Widerstand um Faktor 25-30 erniedrigt
Wirkung von Stromstärke auf den Körper
- bis 15mA (geringe übereleitete Stromstärke): leichte Reizung des Nervensystems mit Kribbelgefühl
- ab 15mA: Muskelkontraktionen
- ab 50mA: Kammerflimmern möglich
Strommarken
- gute Voraussetzungen für Entstehung
- —- kleine Kontaktstelle und großer Widerstand -> lokale Hitzeentwicklung (Joule’sche Wärmeentwicklung) -> charakteristische Hautveränderungen
- —- kann auch post mortem entstehen!!!!
- wie sehen die aus?: weißlich erhabene Effloreszenz (Porezallanwall) mit zentraler Eindellung
Zeichen thermischer Schädigungen: Kennzeichen bei Blitzschlag als Todesursache (5)
Blitzfiguren (verästelte (farnkrautartige) Figuren auf der Haut
großflächige oder gruppierte kleine schrotschussähnliche Verbrennungen, die an Schussverletzungen erinnern
Versengung der Kopfhaare
Kleiderbefunde: zB gruppierte Lücken in Kleidern, Zerreißung von Leder und Sohlen, Schmelzspuren an am Körper liegenden Metallen (Gürtelschnalle, Uhr)
Metallisation der Haut: an Stromübertrittsstelle kommt es an der Haut zur Verdampfung und Ablagerung von am Körper liegendem Metall (Nachweis histochemisch oder mittels Atomabsorptionsspektrometrie)
Zeichen thermischer Schädigungen: Hitze: Brandleichen
- Vitalitätszeochen eines Brandes (prämortale Einflüsse) (3)
- postmortale Veränderungen (5)
Vitalitätszeochen eines Brandes (prämortale Einflüsse)
- Inhalaion von Rauchgasen
- —- hohe Konzentrationen von Rauchgasen
- —- Ruß in Lunge und Magen
- —- Zeichen einer CO-Intoxikation (siehe gesonderte Lernkarte)
- Krähenfüße
- Brandblasen (gefüllt mit Leukos und Fibrin)
postmortale Veränderungen
- Fechterstellung: hitzebedingte Kontraktion der Muskulatur: Beuger überwiegen ggü den Streckern -> beugeseitig erhöhte Muskelmasse
- aus dem Mund hervortretende Zunge (Protrusion) -> Zunge ist der einzige Muskel, der sich durch Kontraktion verlängert
- Brandhämatome (epidurale Ansammlung von vertrocknetem Blut nach Schrumpfung und Ablösung der Dura mater)
- massive hitzebedingte Traumata (zB Aufsprengung des knöchernen Hirnschädels, Hitzerisse der Haut)
- Brandblasen (enthalten keine Leukos und kein Fibrin): DD Holzer-Blasen bei BArbiturat-Vergiftung (enthalten Barbiturat)
Zeichen thermischer Schädigungen: Kälte: Erfrierungen
- Klinik akut (4 Schweregrade) (4)
- Klinik chronisch (1)
- Akuttherapie (4)
Klinik akut (4 Schweregrade)
- Grad I: blasse Haut, Schwellung, Schmerzen
- Grad II: blau-rote Haut, Blasenbildung
- Grad III: einzelne, kaum schmerzhafte Gewebsnekrosen
- Grad IV: vollständige Gewebsnekrose
Klinik chronisch: Frostbeulen (Perniones -> chronische Strukturschäden an kälteexponierten Körperteilen, stellen sich u.a. als livide Erytheme dar, werden bei Temperaturwechsel teigig und können schmerzhaft anschwellen)
Akuttherapie
- Wiedererwärmung passiv (Decken, Reflektorfolie) und aktiv (warmes Wasserbad) (bei gleichzeitiger Hypothermie Erwärmung am Körperstamm beginnen!!!)
- Analgesie
- Gabe von O2 und Flüssigkeit (Hypoxie vermeiden -> würde Ausmaß der Gewebeschädigung verstärken)
- Kälteschädigungen zeigen erst verspätet ihren vollen Umfang -> Amputation erst bei erreichen eines endgültigen Zustands
Zeichen thermischer Schädigungen: Kälte: Hypothermie
- Definition (1)
- Ätiologie (3)
- Klinik in abhängigkeit der Körperkerntemperatur (siehe gesonderte Lernkarte)
- Diagnostik (5)
- Therapie (3)
- Komplikation (1)
Definition: Körpertemperatur unter 35°C
Ätiologie
- längere Exposition in kühler/feuchter Umgebung; häufig nach längerem Aufenthalt im Wasser (Temperaturleitfähigkeit/Konduktion von Wasser 20-30x höher als von Luft
- intra-/postoperativ (Verdunstung von Flüssigkeit im Bereich des OP-Gebiets, gestörte Thermoregulation duch Anästhesie, Applikation kalter Infusionen)
- weitere Risikofaktoren
- —- gestörtes Wärmeregulationssystem (zB bei Querschnittslähmung)
- —- STörungen des Hypothalamus
- —- Unterernährung
- —- hohes Lebensalter
- —- Drogen-/Alkoholintoxikation
- —- große Flüssigkeits-/Blutverluste
- —- körperliche Erschöpfung
Diagnostik
- Anamnese und ggf Umfeldinspektion (Hinweise für weitere Ursachen für Bewusstseinsstörung?)
- Vitalzeichen (v.a. Körpertemperatur)
- GCS erheben
- EKG (siehe gesonderte Lernkarte)
- BZ-MEssung (bei leichter Hypothermie BZ hoch wegen Sympathikusaktivierung, bei schweren Hypothermien Hypoglykämien)
Therapie
- Wiedererwärmung steht im VOrdergrund!!
- —- passive Wiedererwärmung: ENtfernen nasser Kleidung und Einhüllen in Decken, Lagerung auf Trage/Matten etc
- —- aktive Wiedererwärmung: warme Infusionslösungen, Applikation von Wärmepackungen (immer zuerst am Köperstamm!!!)
- bei mittleren bis schweren Hypothermien: vorsichtige Lagerung und Transport in eine Klinik, ggf Gabe von Glucose iv, Sedierung und Intubation
- Vorgehen bei Kreislaufbeeinträchtigung (siehe gesonderte Lernkarte)
Komplikation: afterdrop (siehe gesonderte Lernkarte)
Zeichen thermischer Schädigungen: Kälte: Kältetod
- wann tritt er ein? (2)
- Hinweise auf Kältetod (4)
wann tritt er ein?
- Körpertemperatur unter 30°C -> Bewusstlosigkeit
- bei Unterschreiten von 25°C kommt es schnell zum Tod
Hinweise auf Kältetod
- hellrote Totenflecken (Farbe deutet auf verzögertes intermediäres Leben hin)
- paradoxes Wärmegefühl (kurz vor Bewusstlosigkeit ist es möglich, dass Betroffene ein Wärmegefühl empfinden und sich daraufhin entkleiden)
- Wischnewski-Flecken = hämorrhagische Nekosen an Magenschleimhaut (zeigen sich als kleine schwarze Verfärbungen)
- Urinuntersuchung: Aceton im Urin kann bei Unterkühlung erhöht sein (Ursache ungeklärt) (memo: Ace-ton -> Ice-tot -> Kälte-Tod)
Zeichen thermischer Schädigungen: Hitze: Brandleichen: Vitalitätszeochen eines Brandes (prämortale Einflüsse): Inhalaion von Rauchgasen: Zeichen einer CO-Intoxikation (3)
lachsrote Muskulatur
hellrote Totenflecken
CO-Hb-Konzentration von über 15%
Zeichen thermischer Schädigungen: Kälte: Hypothermie: Klinik in abhängigkeit der Körperkerntemperatur
- 34-36°C (2)
- 30-34°C (2)
- 27-30°C (2)
- 24-27°C (2)
34-36°C
- Stadium: leichte Hypothermie (erregungsstadium)
- Symptomatik: Phase der “Frierreaktion” mit
- ——– zittern, bläulich-blasse Haut
- ——– Hyperventilation
- ——– Tachykaride
- ——– metabolische Azidose
- ——– Hyperglykämie
30-34°C
- Stadium: mäßige Hyperthermie (Erschöpfungsstadium)
- Symptomatik: Phase der “Erregungsabnahme” mit
- ——– Somnolenz
- ——– Muskelstarre
- ——– Bradykardie
- ——– Hypoglykämie
27-30°C
- Stadium: tiefe Hypothermie (Lähmungsstadium)
- Symptomatik: Phase der “Lähmung” mit
- ——– Sopor bis Kome
- ——– Hypotension
- ——– schwere Bradykardie, Gefahr Kammerflimmern!!!
- ——– Bradypnoe
24-27°C
- Stadium: sehr tiefe Hypothermie (“Scheintod”)
- Symptomatik: Phase des “Scheintod” mit
- ——– kein Puls tastbar
- ——– keine Atmung sichtbar
- ——– im EKG noch langsame Herzaktion sichtbar
Zeichen thermischer Schädigungen: Kälte: Hypothermie: Diagnostik: EKG (2)
Osborn-Welle
- J-Welle
- typisches Zeichen für Hypothermie
- deutliche Anhebung und wellenförmige Transformation des J-Punktes (markiert Übergang von S-Zacke zu ST-Strecke)
- Ausprägung oft proportional zur Ausprägung der Hypothermie -> ABnahme gut als Verlaufsparameter beim Aufwärmen hypothermer Patienten
- memo: Ozzy Osbourne ist gefühlsKALT und hat wegen der vielen Drogen HRST (Osborn-Welle ist EKG-Befund)
HRST: Bradykaride, Kammerflimmern bei schwerer Hypothermie (ab unter 30-32°C)
Zeichen thermischer Schädigungen: Kälte: Hypothermie: Therapie: Vorgehen bei Kreislaufbeeinträchtigung (4)
Bradykardie bei Hypothermie ist physiologisch -> idR keine Katecholamingabe
bei Temp unter 30°C ist Defibrillation idR erfolglos
Renimationsmaßnahmen länger durchführen als bei normothermen Patienten (“Niemand ist tot, bis er nicht warm und tot ist”) -> Pat kann im Stadium des Scheintods sein; außerdem ist Hypoxietoleranz bei Hypothermie besser -> auch spät erfolgreiche Rea hat Chance auf guts Outcome
Transport wenn möglich in Krankenhaus der Maximalversorgung mit Möglichkeit einer extrakorporalen Zirkulation
Zeichen thermischer Schädigungen: Kälte: Hypothermie: Komplikation: afterdrop
- Definition (1)
- Auslöser (1)
- Folge (1)
- Prävention (2)
Definition: erneutes/zusätzliches Absinken der Körpertemperatur
Auslöser: stärkere (passive) Bewegungen oder Beginn der WIedererwärmung in der Peripherie -> Vasodilatation und Rückfluss kalten Blutes aus Extremitäten zum Körperkern
Folge: lebensbedrohliche HRST bis hin zum Bergungstod
Prävention
- Wiedererwärmung am Körperstamm beginnen
- äußerst vorsichtiger Transport und Lagerung von schwer Unterkühlten