1. Konversationsanalyse Flashcards

(48 cards)

1
Q

Forschungsgegenstand

A

▪ Beschäftigung mit dem Handlungsaspekt von Sprache
▪ Beschäftigung mit Strukturen, die über die Einheit „Satz“ hinausgehen
▪ Aber: Zuschnitt auf Gesprächsdaten

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2
Q

Was ist besonders bei der Arbeit mit Konversationsanalyse

A

Bezug zu allen anderen strukturellen Ebenen der Sprachbeschreibung
▪ Laute, Wörter, Phrasen und Sätze werden im Hinblick auf ihren Beitrag zum sprachlichen Handeln
untersucht
▪ z.B. Syntax: erlaubt die Vorhersage von Punkten für Redeübernahme
▪ z.B. Prosodie: kann u.a. Äußerungen als bestimmte Handlungen erkennbar machen (Was IST das? vs.
Was ist DAS!)

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3
Q

Was ist eine Konversation

A

jede Form spontaner, echtzeitlicher, mündlicher Interaktion

Grundstein des sozialen Zusammenlebens auch ohne Sprache z.b. Lachen aber auch ohne Visuellen Kanal

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4
Q

Was sind die Grundannahmen

A

Wir sprechen um soziale Handlungen durchzuführen

Handlungen sind kontextabhängig
–> externer Kontext z.b. soziale Variablen
–>interner Kontext z.b. Gespräch schafft selbst Kontext

Konversationen sind strukturiert und geordnet (“Order at all points”)
–>alle Pause und Korrekturen sind trotzdem struturiert
Gefahr: unterschied gesprochene Sprache und schriftsprachliche Analyse

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5
Q

Was ist das Ziel

A

Ordnungsprinzipien in Konversationen beschreiben
Soziale Interaktion analytisch zugänglich machen

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6
Q

Datenerhebung

A

▪ Strikt empirische Herangehensweise
▪ Erhebung „natürlicher“ Spontansprache
▪ Audio- oder Videoaufnahme eines Gesprächs und Erstellung des zugehörigen Transkripts
▪ keine experimentellen Daten
▪ keine erfundenen Beispiele

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7
Q

Transkription

A

Flüchtigkeit gesprochener Sprache erfordert mediale Transformation für die Analyse →
Transkription
▪ besserer Überblick über den Gesprächsverlauf
▪ ermöglicht Vergleich verschiedener Gesprächsabschnitte
–>authentische Abbildung

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8
Q

Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem 2

A

GAT, Festgelegte Notationsregeln

▪ Transkription in literarischer Umschrift, nicht phonetisch.
▪ Alles wird kleingeschrieben.
▪ Großschreibung und Interpunktionszeichen haben andere Bedeutung (Akzentmarkierung;
Tonhöhenverlaufsmarkierung)
▪ „Zwiebelprinzip“: Der Feinheitsgrad der Transkription kann jederzeit verändert werden, je nach
Forschungsfrage
▪ Eine Zeile entspricht einer Intonationsphrase, also einem als kohäsiv wahrgenommenen
Tonhöhenverlauf mit mindestens einem Akzent.

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9
Q

Sprecherwechsel:

A

Es wird nicht wild durcheinander geredet und es gibt keine langen Pausen
–>Turn-Taking bestimmt wer dran ist: nahtloses Sprechen bei denen Überlappung sehr klein sind

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10
Q

Turnkonstruktionskomponente

A

▪ Wie sind Redebeiträge aufgebaut?
▪ Aus welchen Bausteinen setzen sie sich zusammen?

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10
Q

Was ist eine Turnkonstruktionseinheit im Redebeitrag

A

TCU, jeder Redebeitrag besteht mindestens aus einer
TCUs sind Bausteine der Redebeiträge, und nicht gleich

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11
Q

Turnzuweisungskomponente

A

▪ Wie wird das Rederecht zwischen den Beteiligten verteilt?
▪ Nach welchen Regeln geschieht das?
–>Fremdwahl, Selbstwahl oder Neudurchlauf

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12
Q

Welche Eigenschaften hat ein TCU

A

▪ Nach jeder TCU ist ein potenzieller Abschlusspunkt des Redebeitrags erreicht.
▪ Nach jeder TCU ist Sprecherwechsel möglich, muss aber nicht stattfinden.
▪ Das Ende einer TCU ist erreicht, wenn auf drei Ebenen Abgeschlossenheit vorliegt:
1. syntaktische Ebene (geschlossene syntaktische Gestalt)
2. semantisch-pragmatische Ebene (Interpretierbarkeit)
3. prosodische Ebene (deutlich steigende oder fallende Intonationskontur) durch groß geschrieben markiert
▪ Der Abschlusspunkt einer TCU wird als übergaberelevante Stelle (transition-relevance place, TRP)
bezeichnet (Stelle, kein Punkt, beginnt kurz bevor die TCU endet und geht etwas darüber hinaus).

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13
Q

Redebeitrag Englisch

A

Turn

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14
Q

Sequenz

A

▪ Gespräche vollziehen sich von Handlung zu Handlung – Schritt für Schritt – in der Zeit.
▪ Gegenseitiges Verstehen ist die Grundlage für das Gelingen eines Gesprächs (next turn
proof procedure)

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15
Q

Was sind Paarsequenzen

A

Besonders stark reglementierte Abfolgen zweier Handlungen (erster Paarteil– zweiter Paarteil)

z.b. Gruß Gegengruß

erstes Paarteil macht Folgehandlung konditionell relevant

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16
Q

Schisma

A

Bei mehr als drei Gesprächsteilnehmerinnen wenn Sequenzen parallel ablaufen

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17
Q

Präferenz

A

Bei Paarsequenzen werden Alternativen eröffnet wie Einladung/Annahme/Ablehnung
–>strukturelle Präferenz der Annahme wird verausgesetzt, ist hierarchisch geordnet

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18
Q

Wie Unterscheiden sich präferierte und diapräferierte Paarteile

A

▪ Präferierte zweite Paarteile sind unmarkiert.
▪ Handlung wird ohne Verzögerung, tendenziell früh im Redebeitrag und mit wenig Aufwand
durchgeführt.
▪ Präferierte Reaktionen sind häufig sequenzterminierend

▪ Dispräferierte zweite Paarteile sind markiert.

▪ Handlung wird verzögert, tendenziell spät im Redebeitrag und mit mehr Aufwand durchgeführt.
▪ Dispräferierte Reaktionen sind häufig sequenzexpandierend.

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19
Q

Reperaturen

A

Fehler passieren deshalb gibt es Reperatursystem

20
Q

Element, das von der Reparatur bearbeitet wird

21
Q

Verbesserung eines Referendum

A

Reparatur,z.b. Korrektur oder Verdeutlichung

22
Q

Reparaturtypen

A

▪ Selbstinitiierte Selbstreparatur
▪ Selbstinitiierte Fremdreparatur
▪ Fremdinitiierte Selbstreparatur
▪ Fremdinitiierte Fremdreparatur
.

23
Q

Präferenzen der Reparaturen

A

▪ Selbstinitiierte Selbstreparaturen sind viel häufiger als alle anderen Typen.
▪ Fremdreparaturen sind dispräferiert und werden so lange wie möglich hinausgezögert.

24
Sonderzeichen
nicht Interpunktion
25
?
hochsteigende Intonation
26
[ ]
Überlappung von zwei Sprechern
27
kompetitiv/konfligierend überlappen
Wenn die zwei Aussagen konkurrieren
28
°h h°ausatmen
ein, ausatmen
29
(.) (-) (--) (2.5)
mikro Pause gemessene Pause
30
.
tieffallende Intunationkurve
31
akZENT
Fokusakzent
32
akZent
Nebenakzent
33
Fremdinizierte Fremdreparatur
peinlich, face threatening
34
Dispräferenzmarker
▪ Dispräferenzmarker: u.a. Pausen, Lautdehnungen, Verzögerungssignale (z.B. äh, ähm), Abbrüche, abschwächende Ausdrücke (z.B. naja, och ja, eigentlich, eher etc.), Erklärungen, Rechtfertigungen
35
Reparandum
Das was repariert wird
36
Reparation
Das was repariert wurde
37
und_äh
Verschleifung
38
Rezeptionssignale
hm, ne, ja
39
=
schneller, unmittelbarer Anschluss
40
:
Dehnung
41
((steht auf))
außersprachliche Handlung
42
Ein Turn besteht aus ein...
Turnkonstruktionseinheit (TCU)
43
Abschlusspunkte eines Turn
übergaberelevante Stelle, Transition-relevance-place TRP -->kein Punkt sondern Raum
44
welche unterschiedliche Überlappungen gibt es
kompetitive vs. nicht-kompetitive -->es wird sich Wiederholt
45
erster Paarteil macht einen zweiten:
konditionell relevant
46
next turn proof procedure
in der Folgeäußerung versteht man ob das Gegenüber die Aussage verstanden hat (Sinnüberprüfung) -->somit Verkettung, Sequenz
47
Expansionen
post oder prä, verlängern Paarsequenzen, klären Unklarheiten -->dispräferierte Reaktionen sind sequenzexpandierend