3. Sprachwandel Flashcards
(24 cards)
Sprachwandel
beleuchtet die temporale Variation der Sprache
Welche Merkmale hat der Sprachwandel
Wandel ist Normalfall, Gesellschaft verändert Sprache sie tut es nicht selbst
Wandel ist nicht teleologisch–>hat keinen festgelegt besten Endpunkt
Wandel ist nicht Verfall: Sprachen werden nicht besser oder schlechter sondern verändern sich unaufhaltbar über Zeit
Was kann sich innerhalb des Sprachwandels wandeln
medialer/technologischer Wandel: Pergament zu Digital
Orthographiesystem: Karolingische Minuskel zu Interpunktion
Lautung: i zu ei
Syntax rihhi din zu dein reich
Morphologie: in Erde zu auf der Erde
Wortschatz: Wörter sind ausgestorben
Grundlegende Prinzipien:
Alles kann sich in alles andere Wandel aber:
1. Nicht jeder Wandelprozess ist gleich wahrscheinlich
2. Die Prozesse verlaufen kleinschrittig
Was bedeutet Kleinschrittigkeit konkret:
Senkung eines Vokals läuft nicht von den nach unten sondern zum Beispiel von i zu I ab oder Artikulationsort wechselt sich lokal ein wenig beim Konsonanten
regressive Assimilation:
Angleichung eines Lauts nach hinten gerichtet
Palatalisierung
Veränderung der Artikulationsstelle eines Lauts zum harten Gaumen
Was ist die Unterscheidung vom “hochdeutschen” zu anderen Sprachvarietäten
- Lautverschiebung
Wie verlief Entstehung des Deutschen
Indoeuropäisch zu Germanisch tau den modernen germanischen Varietäten
Nordgermanisch vs. Westgermanisch (Deutsch Englisch)
Periodisierung des Deutschen
Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte:
750-1050 Althochdeutsch
1050-1350 Mittelhochdeutsch
1350-1650 frühneuhochdeutsch
Neuhochdeutsch
Primärumlaut
Ist eine regressive Assimilation im ahd. durch i
z.b. Gast Gesti, a wird gehoben zu e
Sekundärumlaute
ab 15/16 Jhd zb o zu ö
sconi zu schön
Diphthongierung
min niuwez hus –> mein neues Haus
Monophthongierung
liebe gutoe Brüeder–>liebe gute Brüder
Dehnung in offener Tonsilbe
z.b. faren zu fahren
Nebensilbenabschwächung
Vokale in nicht betonten Silben zum Schwamm zusammen
Zunga zunge
Analogischer Wandel
Wörter ohne i für Primärumlaut wurden trotzdem umgelautet –>schatz Schätze
Numerusprofilierung
es wird wichtiger, Singular und Plural voneinander
unterscheiden zu können als Kasus
ikonisches Prinzip
Zweisilbigkeit wird immer weiter realisiert
Lexikalischer Wandel Haupttypen
Entlehnung und Integration z.b. Computer
Revitalisierung
Neubildung z.b. Quark
Bedeutungswandel zum Beispiel Geil
Entlehnung durch Lehnübersetzung zum Beispiel Wolkenkratzer
Rhotazismus
s zu r
Beispiel gesteuerten syntaktischen Wandel
tun-periphrase ist verpönt
–>Purismus
–>Stigmatisierung
Beispiel umgesteuerter syntaktischer Wandel
am-Progressive