2. Schematherapie Flashcards
(15 cards)
Was ist ein Werte- und Entwicklungsquadrat?
jede Eigenschaft kann nur zu einer konstruktiven Wirkung gelangen, wenn sie sich in ausgehaltener Spannung zu einem positiven Gegenwert befindet
Beispiel: Dependenz
adaptive Ressource der Dependenz
- Beziehungsfähigkeit
dysfunktionaler Gegenpol der Dependenz
- z.B. Unverbindlichkeit
funktionaler Gegenpol zur Beziehungsfähigkeit
- Eigenständigkeit
Beziehungsfähigkeit aufgrund hoher Dependenz schon ausgeprägt
Bewegen hin zu mehr Eigenständigkeit, also in den Gegenpol, allerdings nicht bis zum dysfunktionalem Niveau (Unverbindlichtkeit)
Wonach sollte sich die Arbeit in der Schematherapie richten?
Suche nach Entwicklungsmöglichkeiten, die hinter den vordergründigen Wünschen der Patienten stehen:
(funktionaler Gegenpol)
- Wunsch nach Bindung
–> Aushalten von Allein-Sein, Wagen von Autonomie
- Wunsch nach kognitiven Modellen
–> Einlassen auf Emotionen und Bauchgefühl
Was ist ein Schema?
weitgestecktes, umfassendes Muster oder Thema
- besteht aus Erinnerungen, Emotionen, Kognitionen und Körperempfindungen
- stark dysfunktional
bezieht sich auf Betroffenen selbst und soziale Kontakte zu anderen
entsteht in der Kindheit und Adoleszenz
- prägt sich im weiteren Leben stärker aus
Verhalten ist Ausdruck des Schemas aber nicht das Schema selbst
Wie kommt es zur Reinszenierung der Schemata?
Schemata werden im Alltag getigert:
- durch vorbewusstes Wiedererkennen strukturähnlicher Situationen
- Schemata wirken als wahrnehmungslenkende Attraktoren/Trigger, Verhaltensschablonen
- vlg. Komplex nach Jung
In der Therapie streben die Patienten nach Konsistenz
- “mehr desselben”, Konsistenstreben/-erleben
Welche 3 grundlegenden Reaktionsarten gibt es auf Enttäuschung/Frustration?
Unterordnung
Überkompensation
Vermeidung
Was ist Konsistenz(-streben) nach Grawe?
Jeder Mensch hat vier Grundbedürfnisse:
- Bindung/Beziehung
- Lustgewinn/Unlustvermeidung
- Selbstwerterhöhung/-schutz
- Kontrolle / Orientierung / Autonomie
Konsistenz, wenn alle 4 Grundbedürfnisse im Einklang sind
Übereinstimmung neuronaler und psychischer Prozesse
Wie können frühe Erlebnisse zu einer Entwicklung von Schemata beitragen?
Schädigende Nichterfüllung von Bedürfnissen
- Emotionale Entbehrung/Verlassenheit
Traumatisierung/Viktimisierung
- Misstrauen, Scham, Krankheit
Zu viel des Guten
- Abhängigkeit/Inkompetenz, überhöhte Standards/Grandiosität
selektive Internalisierung oder Identifikation mit Bezugspersonen
Wie entsteht ein Schema und wie wirkt sich dies auf Verhalten auf?
Entstehung durch Konflikt zwischen:
- frustrierte Grundbedürfnissen des Kindes (Bindung, Kontrolle, Selbstwert, Lust)
- Internalisierten Erwartungen der Eltern / Bezugspersonen, Beziehungserwartungen
Schemata äußern sich als Bewältigungsstrategien
- Unterwerfung
- Überkompensation
- Vermeidung
diese Bewältigungsstrategien können (bei hohem, dauerhaften Stress) psychopathologisch sein
Was ist ein Modus?
aktuell beobachtbarer Verhaltens-/Aktivierungszustand
erlebbar vor dem Hintergrund eingebrannter Schemata
beeinflusst Denken und Handeln in aktueller Situation
Wie ist das Modusmodell aufgebaut?
Kindlicher Modus:
- primäre Affekte (nicht sozialisierte Erfahrungen wie Scham und Schuld)
- v.a. Trauer, Einsamkeit, Wut, Impulsivität, (auch glücklich)
Elternmodus:
- internalisierte Botschaften von Bezugspersonen (toxische Vergangenheit)
- strafend/wertend, fordernd
Dysfunktionale Bewältigungsmodi:
- Unterwerfung, Flucht (Vermeidung) und Kampf (Überkompensation)
- kennzeichnen beobachtbares Verhalten
- Bewältigungsmodi sind Ausdruck des Umgangs mit inneren Konflikten
Gesunder Erwachsenen Modus:
- Umgang mit Emotionen, Probleme lösen, gesunde Beziehungen führen, Reflexion von eigenen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen, bewusstes Handeln
Was ist der externe und Internate Kritiker?
internaler Elternmodus:
- internalisierte kritische Botschaften bezogen auf das Selbst
- löst mit wütendem Kind Vermeidungsverhalten aus (passiv und aktiv)
external Elternmodus:
- internalisierte kritische Botschaften auf Andere beziehen
- löst mit wütendem Kindmodus Überkompensation im Verhalten aus
Welche Maßnahmen leiten sich aus dem Modusmodell für die Therapie ab?
- Elternmodus begrenzen/entmachten
- überkritische Stimmen beseitigen, z.B: kognitive Umstrukturierung
- in Maßen halten - Kindmodus versorgen
- Kind trösten, Grundbedürfnisse versorgen, Bestätigung geben, Gefühle validieren
flexibler Einsatz von Bewältigungsmodi, die nicht ins Extreme ausschlagen
- Wut/Scham Wippe
- Schaukeln zwischen Überkompensation/Unterwerfung
- gesunden Erwachsenenmodus aufbauen/stärken
Welche Schemadomänen gibt es?
Fehlende Sicherheit und Zurückweisung
Beeinträchtigung von Autonomie und Leistung
Fremdbezogenheit
Beeinträchtigung im
Umgang mit Grenzen
Übertriebene Wachsamkeit und Gehemmtheit